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Analyse von Fragen zum Bewegungsverhalten im Omnibus 2011 ...

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Der Global Physical Activity Questionnaire (GPAQ, vgl. WHO, ohne Jahr, und Anhang 1) der WHO<br />

kann als Weiterentwicklung des IPAQ verstanden werden, die einige Unschärfen der kurzen Version<br />

präzisiert, ohne die Befragung wesentlich zu verlängern. Im Gegensatz zur kurzen IPAQ-Version<br />

enthält der GPAQ die explizite Unterscheidung zwischen Arbeits- und Freizeitaktivitäten, differenziert<br />

die ersteren aber nicht noch weiter aus, wie dies in der langen Version des IPAQ der Fall ist.<br />

Der GPAQ – der verwendete Fragebogen findet sich in Anhang 1 – enthält die folgenden<br />

Befragungsd<strong>im</strong>ensionen, die jeweils mit Bezug zu einer „normalen Woche“ erfragt werden:<br />

• Arbeitsbereich (alle Aktivitäten ausserhalb des Freizeit- und Fortbewegungsbereichs, inkl.<br />

Hausarbeit etc.): Anzahl Tage pro Woche und Zeit pro Tag bei intensiven und moderaten<br />

Aktivitäten, wobei nur Episoden <strong>von</strong> mindestens zehn Minuten Dauer berücksichtigt werden<br />

sollen. Als "intensiv" gelten Aktivitäten, "bei denen Atmung und Puls stark zunehmen".<br />

Gemässigte körperliche Aktivitäten beinhalten eine leichte Zunahme <strong>von</strong> Atmung und Puls.<br />

• Fortbewegung: Erfasst werden die Anzahl Tage pro Woche und die durchschnittliche Zeit pro Tag<br />

(Episoden <strong>von</strong> mindestens zehn Minuten Dauer) für Wegstrecken, die zu Fuss oder mit dem<br />

Fahrrad zurückgelegt werden.<br />

• Freizeitbereich: Moderate und intensive Aktivitäten werden identisch wie bei den Aktivitäten <strong>im</strong><br />

Arbeitsbereich erhoben.<br />

• Sitzen: Zeitlicher Umfang <strong>von</strong> Sitzen und Ruhen bei der Arbeit, in der Freizeit und unterwegs an<br />

einem normalen Tag.<br />

Das Befragungsinstrument, das auf den ersten Blick relativ einfach und unmissverständlich scheint,<br />

kann auf der Ebene der konkreten Datenerhebung durchaus zu Problemen führen. Zu erwähnen sind in<br />

diesem Zusammenhang die folgenden Punkte:<br />

• Der Pretest <strong>im</strong> Rahmen des <strong>Omnibus</strong> <strong>2011</strong> hat gezeigt, dass es einigen Befragten schwerfällt, ihre<br />

Aufmerksamkeit über die gesamte Befragung aufrechtzuerhalten. Die mehrmalige Repetition des<br />

jeweils identischen <strong>Fragen</strong>formats für Arbeit, Wegstrecken und Freizeit wird stellenweise als etwas<br />

langweilig und mühsam wahrgenommen. 3<br />

• Die Unterscheidung <strong>von</strong> moderaten und intensiven Aktivitäten durch die Befragten ist nicht <strong>im</strong>mer<br />

ganz einfach. Was eine geringe oder starke Beschleunigung <strong>von</strong> Atmung und Puls bedeutet, kann<br />

<strong>im</strong> Einzelfall schwierig zu entscheiden sein. Zudem spielt die körperliche Fitness der jeweiligen<br />

Untersuchungsperson bei dieser Einschätzung selbstverständlich eine Rolle: Was für eine Person<br />

ein schweisstreibender, zügiger Marsch <strong>zum</strong> Bahnhof ist, kann für eine andere Person durchaus als<br />

lockerer Spaziergang eingeschätzt werden. Solange die Daten gesamthaft ausgewertet werden,<br />

dürften diese Unterscheidungsprobleme jedoch keine grosse Rolle spielen, denn letzten Endes<br />

führen sie nur zu Verschiebungen in den Anteilen der moderaten und intensiven Aktivitäten.<br />

• Schliesslich stellt sich die Frage, wie zuverlässig sich die Befragten an ihr <strong>Bewegungsverhalten</strong> <strong>im</strong><br />

Wochen- und Tagesablauf erinnern. Schwierigkeiten dürfte hier nicht zuletzt die Anforderung<br />

bereiten, nur Bewegungsepisoden <strong>von</strong> mindesten zehn Minuten Dauer zu berücksichtigen und<br />

diese dann zu einem Gesamtwert für einen durchschnittlichen Tag aufzusummieren.<br />

Inwieweit diese Probleme tatsächlich ins Gewicht fallen, kann an dieser Stelle nicht abschliessend<br />

beurteilt werden, da noch keine Studien zur Zuverlässigkeit und Validität des GPAQ existieren. Da<br />

3 Dieses Problem teilt der GPAQ mit dem IPAQ, wo insbesondere die lange Version die Grenzen <strong>von</strong><br />

Konzentrationsfähigkeit und Geduld vieler Befragter überschreiten dürfte.<br />

„Bewegungsfragen <strong>im</strong> <strong>Omnibus</strong> <strong>2011</strong>“ – Schlussbericht • Mai 2012 /8

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