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Analyse von Fragen zum Bewegungsverhalten im Omnibus 2011 ...

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2. Datengrundlage und Vorgehensweise<br />

2.1 Erfassung der körperlichen Aktivität<br />

Soll geprüft werden, in welchem Masse die einleitend aufgeführten Bewegungsempfehlungen <strong>von</strong> der<br />

Bevölkerung eingehalten werden, so setzt dies eine relativ aufwendige Datenerhebung voraus.<br />

Notwendig sind Angaben dazu, wie lange und an wie vielen Tagen sich die Untersuchungspersonen<br />

moderat und intensiv bewegen. Auf den ersten Blick wäre es wohl am einfachsten, eine Stichprobe der<br />

Bevölkerung mit Bewegungsmessern (Akzelerometern) auszurüsten und die verschiedenen Bewegungsprofile<br />

gleichsam automatisch zu erfassen. Diese Untersuchungsstrategie hat aber mindestens<br />

drei Nachteile: Erstens ist die notwendige Technologie relativ teuer – neben den Messgeräten müssen<br />

auch Mechanismen zur Abspeicherung, Übertragung und <strong>Analyse</strong> der Daten <strong>im</strong>plementiert werden –,<br />

zweitens sind die entsprechenden Messungen nicht in allen Fällen zuverlässig und drittens erlauben<br />

die so gesammelten Daten keine Differenzierung der Aktivitäten nach verschiedenen Lebensbereichen.<br />

Gerade letzteres ist deshalb <strong>von</strong> Bedeutung, weil körperliche Aktivitäten <strong>im</strong> (Arbeits)alltag häufig eine<br />

andere Qualität haben als Freizeitaktivitäten. Anstrengende Arbeiten auf einer Baustelle,<br />

Fensterputzen oder Gartenarbeiten beinhalten zwar zweifellos körperliche Aktivitäten, sie sind jedoch<br />

häufig durch einen repetitiven Charakter und problematische Bewegungsabläufe charakterisiert und<br />

daher nur bedingt gesundheitsfördernd. Liest man die Bewegungsempfehlungen <strong>von</strong> BASPO, BAG,<br />

Gesundheitsförderung und HEPA-Netzwerk aufmerksam durch, so fällt auf, dass körperliche<br />

Aktivitäten bei der Arbeit und <strong>im</strong> Alltag zwar erwähnt werden, dass damit jedoch <strong>im</strong>plizit zusätzliche<br />

Aktivitäten wie etwa das Zurücklegen des Arbeitswegs zu Fuss oder Bewegungspausen gemeint sind.<br />

Besonders betont werden in den Bewegungsempfehlungen jedoch die körperlichen Aktivitäten in der<br />

Freizeit. 2 Vor diesem Hintergrund wäre es wünschenswert, wenn zusätzliche Differenzierungen nach<br />

der Art bzw. dem Kontext, in welchem die Aktivitäten stattfinden, gemacht werden könnten.<br />

Diesen Anliegen tragen zwei Befragungsinstrumente Rechnung, welche in den vergangenen Jahren<br />

entwickelt und teilweise eingesetzt worden sind. Der International Physical Activity Questionnaire<br />

(IPAQ, vgl. http://www.ipaq.ki.se/ipaq.htm und https://sites.google.com/site/theipaq/) wurde bereits<br />

Ende der 1990er Jahre entwickelt und existiert sowohl in einer kurzen als auch einer langen Version.<br />

Beiden Versionen ist gemeinsam, dass die Erhebung körperlicher Aktivitäten stufenweise erfolgt: In<br />

der langen Version wird zunächst unterschieden zwischen verschiedenen Teilbereichen der Arbeit und<br />

der Freizeit sowie den täglichen Wegstrecken. Anschliessend wird bei den Arbeits- und den<br />

Freizeitaktivitäten die Unterscheidung zwischen moderaten und intensiven Aktivitäten vorgenommen<br />

und schliesslich wird bei allen Aktivitäten nach der Anzahl Tage, an denen sie jede Woche ausgeübt<br />

werden, und der durchschnittlichen Zeitdauer der Ausübung gefragt. Dabei werden nur Bewegungsepisoden<br />

mitberücksichtigt, welche mindestens zehn Minuten dauern. Zudem enthält der IPAQ zwei<br />

<strong>Fragen</strong> zur Dauer des Sitzens an Wochentagen und am Wochenende. Die kurze und die lange Version<br />

unterscheiden sich <strong>im</strong> wesentlichen darin, dass in der ersteren Version keine Unterscheidung zwischen<br />

Arbeit und Freizeit vorgenommen wird – moderate und intensive Aktivitäten, welche nicht zu den<br />

Westrecken gehören, werden mit anderen Worten also gemeinsam erhoben.<br />

2 Diese <strong>im</strong>plizite Orientierung an zusätzlichen und Freizeitaktivitäten ist <strong>im</strong> übrigen ein wesentlicher Grund,<br />

weshalb <strong>im</strong> Index der Bewegungsaktivität des Sportobservatoriums nur die Angaben zu den intensiven<br />

Bewegungsepisoden in der Freizeit sowie eine allgemeine Angabe zu den moderaten Aktivitäten, nicht aber<br />

die Frage zu den intensiven Aktivitäten während der Arbeit verwendet wurden. Die täglichen Wegstrecken<br />

wurden in diesem Index zudem nicht berücksichtigt, weil sie <strong>im</strong> Gegensatz <strong>zum</strong> IPAQ und <strong>zum</strong> GPAQ (vgl.<br />

auch Kapitel 6 und weiter unten) <strong>im</strong>plizit bereits in den Angaben zu den moderaten und intensiven<br />

Aktivitäten enthalten sind.<br />

„Bewegungsfragen <strong>im</strong> <strong>Omnibus</strong> <strong>2011</strong>“ – Schlussbericht • Mai 2012 /7

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