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Analyse von Fragen zum Bewegungsverhalten im Omnibus 2011 ...

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7. Zusammenfassung und Ausblick<br />

Die vorliegende <strong>Analyse</strong> der <strong>Omnibus</strong>befragung <strong>2011</strong> des Bundesamtes für Statistik mit dem Global<br />

Physical Activity Questionnaire (GPAQ) der WHO fördert eine Reihe <strong>von</strong> bemerkenswerten<br />

Befunden zutage, <strong>von</strong> denen an dieser Stelle einige noch einmal zusammengefasst werden sollen:<br />

• Gemessen an der Klassifikation der WHO kann das körperliche Aktivitätsniveau <strong>von</strong> drei Viertel<br />

(75.6%) der Schweizer Wohnbevölkerung <strong>im</strong> Alter <strong>von</strong> 15 bis 74 Jahren als hoch bezeichnet<br />

werden. Ein weiteres Fünftel (17.5%) der Befragten bewegt sich "mässig" und nur gerade 6.9<br />

Prozent sind durch ein geringes Ausmass an körperlicher Bewegung charakterisiert.<br />

• Legt man der Beurteilung die Bewegungsempfehlungen <strong>von</strong> BASPO, BAG, Gesundheitsförderung<br />

Schweiz und HEPA-Netzwerk ("HEPA-Empfehlung, vgl. BASPO et al. 2007a) oder des<br />

amerikanischen Centers for Deasease Control (CDC) zugrunde, so sind es ebenfalls nur sieben<br />

bzw. vier Prozent der Befragten, welche die Min<strong>im</strong>alempfehlungen für gesundheitswirksame<br />

Bewegung nicht erfüllen.<br />

• Körperliche Aktivitäten bei der Arbeit und bei alltäglichen Verrichtungen (Haus- und Gartenarbeit<br />

etc.) leisten den grössten Beitrag an dieses Ergebnis: Über die Hälfte (52%) der gesamten<br />

körperlichen Aktivität geht auf das Konto solcher Tätigkeiten, während körperliche Bewegung in<br />

der Freizeit einen Anteil <strong>von</strong> einem Drittel (34%) und die zu Fuss oder mit dem Fahrrad<br />

zurückgelegten Wege einen Anteil <strong>von</strong> einem Siebtel (14%) haben.<br />

• Das Ausmass der gesamten Bewegungsaktivität variiert kaum nach Geschlecht, Alter und weiteren<br />

Merkmalen der Befragten. Lediglich mit Blick auf die Sprachregion, die Bildung und die<br />

Erwerbstätigkeit finden sich moderate und signifikante Unterschiede. Eine Vielzahl <strong>von</strong><br />

signifikanten Geschlechter-, Alters-, Bildungs-, Berufs- und regionalen Unterschieden findet sich<br />

dagegen, wenn die verschiedenen Komponenten der körperlichen Aktivität gesondert untersucht<br />

werden. Auch diese Unterschiede sind jedoch in aller Regel moderat.<br />

• Zwischen der Bewegung bei der Arbeit und <strong>im</strong> Alltag und den körperlichen Aktivitäten in der<br />

Freizeit existiert keine kompensatorische Beziehung in dem Sinne, dass ein bewegungsarmes<br />

Arbeitsumfeld zu häufigeren körperlichen Aktivitäten in der Freizeit führt. Eher das Gegenteil ist<br />

der Fall: Wer <strong>im</strong> einen Bereich aktiver ist, zeigt tendenziell auch <strong>im</strong> anderen Bereich eine höhere<br />

Aktivität.<br />

• Zusätzlich zu den rund dreieinhalb Stunden, welche die Schweizer Wohnbevölkerung pro Tag<br />

durchschnittlich körperlich aktiv ist, werden rund fünf Stunden <strong>im</strong> Sitzen verbracht. Die übrige Zeit<br />

des Tages dürfte mit Schlafen und Bewegung unterhalb der Schwelle "moderater Aktivität" ausgefüllt<br />

werden. Dass sitzende Tätigkeiten <strong>im</strong> modernen Leben überaus bedeutsam sind, ist damit trotz<br />

eines insgesamt hohen körperlichen Aktivitätsniveaus auch in den GPAQ-Daten unbestritten.<br />

Die Resultate scheinen der <strong>im</strong>mer wieder geäusserten Vermutung einer weitverbreiteten Bewegungsarmut<br />

– und insbesondere eines bewegungsarmen (Arbeits)alltags – in der Schweiz zu widersprechen.<br />

Der Befund einer körperlich insgesamt aktiven Bevölkerung muss allerdings in mindestens zweierlei<br />

Weise eingeschränkt werden:<br />

1. Der GPAQ dürfte das effektive Niveau der körperlichen Aktivität in der Bevölkerung<br />

überschätzen. Studien <strong>zum</strong> IPAQ, der in verschiedenerlei Hinsicht mit dem GPAQ vergleichbar ist,<br />

haben gezeigt, dass jenes Befragungsinstrument insbesondere bei den weniger Aktiven zu einer<br />

deutlichen Überschätzung des Aktivitätsniveaus führt. Während die kurze Version des IPAQ nicht<br />

zwischen Arbeits- und Freizeitbereich unterscheidet, dürfte diese zusätzliche Differenzierung <strong>im</strong><br />

„Bewegungsfragen <strong>im</strong> <strong>Omnibus</strong> <strong>2011</strong>“ – Schlussbericht • Mai 2012 /41

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