Entwicklung kultursensibler Standards & Methoden für Frauenhaus ...
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Kultursensible <strong>Standards</strong> & <strong>Methoden</strong><br />
Frauen helfen Frauen e.V. Bad Kreuznach<br />
Kultursensible <strong>Standards</strong> & <strong>Methoden</strong> <strong>für</strong> <strong>Frauenhaus</strong>, Beratungs- und Interventionsstelle<br />
des Vereins Frauen helfen Frauen e.V. Bad Kreuznach sind Ergebnisse eines zweijährigen<br />
Prozesses. Nach der <strong>Entwicklung</strong> eines interkulturellen Leitbildes haben wir konkrete<br />
Ideen darüber erarbeitet, welche spezifischen Angebote und Arbeitsweisen von Gewalt<br />
in engen sozialen Beziehungen betroffene Migrantinnen benötigen, um wirksame<br />
Unterstützung zu erhalten.<br />
Die Ergebnisse werden in die Konzeption aufgenommen, in die Alltagspraxis<br />
implementiert sowie evaluiert. Damit tragen sie zur kontinuierlichen<br />
Verbesserung der Qualität unserer Arbeit bei.<br />
• In Beratung und Gruppenarbeit wird die Migrationserfahrung<br />
mit ihrem Facettenreichtum als wertvoller Schatz <strong>für</strong> die<br />
Bewältigung des weiteren Lebensweges thematisiert.<br />
Dazu gehören auch die Formulierung von spezifischen familiären,<br />
traditionellen und/oder religiösen Prägungen. Diese können<br />
Ressourcen aufzeigen aber auch Möglichkeiten und Grenzen von<br />
zukünftigen gewaltfreien Lebensentwürfen. Das <strong>Frauenhaus</strong> berücksichtigt<br />
in der Alltagsgestaltung religiöse Speise- und Gebetsrituale.<br />
• In den Bildern, welche Frauen von Deutschland/Herkunftsland<br />
haben findet zum Teil eine Idealisierung oder eine Abwertung statt. In<br />
der Beratung von Frauen sollen diese Bilder aufgegriffen und wenn<br />
nötig, realistische Wirklichkeitskonstruktionen angeboten werden. Im<br />
Aufgreifen dieser Geschichten können Frauen an wirksam stärkende<br />
Bilder aus der Vergangenheit anknüpfen, die erheblich zur Bewältigung<br />
von Krisen und traumatischen Erfahrungen im Erwachsenenleben beitragen<br />
können, da sie identitätsstiftend waren.
• Das <strong>Frauenhaus</strong> wird von Migrantinnen u.U. als vorübergehende Ersatzfamilie genutzt. In<br />
der Begegnung benötigen sie ein hohes Maß an Unterstützung in unterschiedlichen<br />
Bereichen, z.B. beim behutsamen Aufbau und Pflege der wenigen neuen Bindungen. Die<br />
Anbindung in ein semi-/professionelles Netzwerk beim Übergang in eine eigene Wohnung<br />
fordert besondere Aufmerksamkeit und wird über Angebote in der Nachbetreuung nachhaltig<br />
gesichert.<br />
• Die Vermittlung/Einbindung von Frauen und deren Kinder in lokale Netzwerke<br />
(Sportvereine, kirchliche Gruppen, Migrantengruppen, Musik-/ Kunstschulen, Spielkreise,<br />
etc.) trägt zur Stabilisierung bei und wird in jedem Arbeitsbereich umgesetzt.<br />
• Mangelnde deutsche Sprachkenntnisse sind, trotz eventueller Mehrsprachigkeit, ein<br />
Hindernis <strong>für</strong> die Alltagsbewältigung in Deutschland. Das Bereithalten qualifizierter,<br />
kostenfreier Sprachmittlerinnen sowie die zügige Vermittlung in nahe gelegene Sprach-<br />
/Alphabetisierungs-/Integrationskurse sind die Vorraussetzung <strong>für</strong> eine angestrebte<br />
selbstständige Lebensbewältigung.<br />
• Die zügige Sicherung des Aufenthaltsstatus<br />
ist <strong>für</strong> die gesamte weitere<br />
Unterstützung und die Erarbeitung von<br />
Perspektiven unabdingbar.<br />
• Die angestrebte berufliche Integration<br />
setzt die zeitnahe Anerkennung ausländischer<br />
Schul- und Ausbildungsabschlüsse voraus.<br />
Darauf folgend wird die Vorbereitung<br />
zur Aufnahme von Erwerbsarbeit intensiv<br />
sozialpädagogisch begleitet, wobei auch<br />
nicht formal belegte Fähigkeiten und<br />
Ressourcen genutzt werden.<br />
Unsere <strong>Standards</strong> und <strong>Methoden</strong> wurden von ehemaligen <strong>Frauenhaus</strong>bewohnerinnen, den<br />
Mitarbeiterinnen und der Referentin Sabine Kriechhammer-Yagmur erarbeitet. Wir danken allen<br />
beteiligten Frauen <strong>für</strong> ihr Engagement und ihre Offenheit.<br />
Kontakt<br />
Frauen helfen Frauen e.V.<br />
Postfach 1561, 55505 Bad Kreuznach<br />
Telefon 06 71/ 4 48 77, Fax 06 71/92122 55<br />
www.frauenhelfenfrauen-kh.de<br />
Vorstand<br />
Helga Baumann<br />
Doris Platt<br />
Marianne Rabb-Ohlenforst<br />
Spendenkonto<br />
Frauen helfen Frauen e.V., Sparkasse Rhein-Nahe (BLZ 560 501 80) Konto 58 081<br />
Gefördert durch: Robert Bosch Stiftung GmbH Stuttgart · Ministerium <strong>für</strong> Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen RLP<br />
Internationaler Bund e.V. · Familie Adam Schneble „Hill’s Früchteshop“ Bad Kreuznach<br />
Katholische Kita St. Nikolaus (Kita gGmbH Koblenz)