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Diagnose motorischer Leistungsfähigkeit ... - Dr. Jochen Beck

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<strong>Diagnose</strong> <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

- Entwicklung und Evaluation eines sportmotorischen Fitneßtests<br />

für die Bundeswehr-<br />

Inauguraldissertation<br />

zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie<br />

im Fachbereich Sportwissenschaften und Arbeitslehre<br />

der Johann Wolfgang Goethe - Universität<br />

zu Frankfurt am Main<br />

vorgelegt von<br />

<strong>Jochen</strong> <strong>Beck</strong><br />

aus Borken<br />

1994


V.<br />

Anhang<br />

1. Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen II<br />

2. Erhebungsinstrumente XXII<br />

3. Normwert- und Beurteilungstabellen XXIX<br />

4. Testauswertungsbogen zum `Physical Fitness Test' XXXXIII


- II - Tabellen und Abbildungen<br />

1.1 Verzeichnis der Abbildungen<br />

Abb. 1 Leistungsvoraussetzungen im Sport (nach Mechling 1989, 241f.) 3<br />

Abb. 2 Funktionelle Darstellung des Systems der Kraft-, Ausdauer- und<br />

Schnelligkeitsfähigkeiten (GUNDLACH 1968 in BÖS 1987, 89) 5<br />

Abb. 3 Differenzierung <strong>motorischer</strong> Fähigkeiten (nach BÖS 1987, 94) 6<br />

Abb. 4 Systematisierung sport<strong>motorischer</strong> Tests (HAAG in RÖTHIG 1992, 293) 8<br />

Abb. 5 Wechselbeziehung zwischen körperlicher Aktivität, Fitneß und Gesundheit<br />

(BOUCHARD et al. 1990, 5) 10<br />

Abb. 6 Wirkungsgefüge sportlicher Aktivität als gesundheitsfördernde Maßnahme<br />

(KNOLL 1993, 77) 11<br />

Abb. 7 Zusammenhang zwischen Sporttreiben und Gesundheitseinschätzung<br />

(BÖS/OPPER/POHLENZ 1993, 38) 12<br />

Abb. 8 Zusammenhang zwischen Sporttreiben, Arbeitsbelastung und Gesundheit,<br />

Arzteinschätzung (BÖS/OPPER/POHLENZ 1993, 41) 13<br />

Abb. 9 Chart of Physical Elements (CLARKE 1976 in BÖS 1987, 333) 16<br />

Abb. 10 Differenzierung <strong>motorischer</strong> Fähigkeiten (nach BÖS 1987, 94) 54<br />

Abb. 11 Charakterisierung der energetischen Anteile <strong>motorischer</strong> Fähigkeiten<br />

(BÖS 1987, 98) 55<br />

Abb. 12 Formel zur Transformation in z - Werte 81<br />

Abb. 13 Formel zur rechnerischen Ermittlung der Reliabilität von heterogenen<br />

Testbatterien (LIENERT 1989, 380) 83<br />

Abb. 14 Formel zur rechnerischen Ermittlung der Profilreliabilität (LIENERT 1989, 373) 84<br />

Abb. 15 Berechnung des Standardfehlers 84<br />

Abb. 16 Formel zur Berechnung des Konfidenzintervalles 85<br />

Abb. 17 Formel zur Umrechnung von Roh- in Z-Werte 86<br />

Abb. 18 Berechnung des Standardfehlers [in Z-Werten] 86<br />

Abb. 19 Berechnung der `kritischen Differenzen' nach BÖS (1987, 127) 88<br />

Abb. 20 Reliabilitätskoeffizient und `kritische Differenzen' zur Beurteilung von<br />

Leistungsunterschieden bei einer Testaufgabe 88


Tabellen und Abbildungen - III -<br />

Abb. 21 Die Bedeutsamkeit des Unterschiedes zweier (standardisierter) Testmeßpunkte,<br />

beurteilt nach dem Konfidenzintervall (LIENERT 1989, 459) 90<br />

Abb. 22 Reliabilitätskoeffizienten und Konfidenzdifferenzen zur Beurteilung von<br />

Leistungsunterschieden zwischen zwei Testaufgaben nach LIENERT<br />

(1989, 459) 90<br />

Abb. 23 Berechnung der notwendigen Testaufgabendifferenzen für Profilanalysen<br />

auf der Basis von Konfidenzintervallen nach LIENERT (1989, 459) 91<br />

Abb. 24 Vergleich der Konzepte zur Berechnung der `kritischen Differenzen' 91<br />

Abb. 25 Berechnung der `kritischen Differenzen' für Profilvergleiche<br />

nach LIENERT (1989, 460) 92<br />

Abb. 26 Reliabilitätskoeffizienten und `kritische Differenzen' zur Beurteilung von<br />

Leistungsunterschieden zwischen zwei Testaufgaben (p= .95) 92<br />

Abb. 27 Formel zur Ermittlung der `globalen kritischen Differenz'<br />

nach LIENERT (1989, 461) 95<br />

Abb. 28 Reliabilität `Versuch zu Versuch'<br />

Testaufgabe, Standweitsprung (1./2. Versuch) [N>1.000] 97<br />

Abb. 29 Batteriereliabilität in Subgruppen 97<br />

Abb. 30 Leistungsprofil Hans Mustermann, 23 Jahre 122<br />

Abb. 31 Vergleichsmöglichkeiten nach Geschlecht und Testsituation 127<br />

Abb. 32 Gesamtergebnis im `PFT bei 18 - 24jährigen nach Testsituation und<br />

Geschlecht 130<br />

Abb. 33 Gesamtergebnis im `PFT' bei 18 - 24jährigen Sportlern<br />

nach Testsituation und Geschlecht 132<br />

Abb. 34 Aufbau, Abbau und Erhaltung der allgemeinen körperlichen <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

(nach WEISS in EGGER 1978, 58) 133<br />

Abb. 35 Kompensatorische Bedeutung sportlicher Aktivität auf den altersbedingten<br />

Rückgang <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> (hier: Gesamtergebnis im PFT) 137<br />

Abb. 36 Kompensatorische Bedeutung sportlicher Aktivität auf den altersbedingten<br />

Rückgang <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> (hier: '12-Minuten-Lauf (Feld)') 138<br />

Abb. 37 Bildungsniveau und sportliche Aktivität 18 - 24jähriger Männer 141<br />

Abb. 38 Gesamtergebnis 18 - 24jähriger Männer im `PFT' nach Bildung<br />

und sportlicher Aktivität 144<br />

Abb. 39 BODY-MASS-INDEX 18-39jähriger Männer nach Alter und sportlicher Aktivität 150


- IV - Tabellen und Abbildungen<br />

Abb. 40 Beurteilung verschiedener Gründe zum Sporttreiben nach Dienstverhältnis<br />

[1=unwichtig, 5=sehr wichtig] 157<br />

Abb. 41 Vierfeldertafel von Motiven und Fragestellungen 161<br />

Abb. 42 Gesamtergebnis im `PFT' 18 - 24jähriger Sportler nach Dienstverhältnis<br />

und Umfang sportlicher Aktivität 167<br />

Abb. 43 Effekte sportlicher Aktivität als gesundheitsfördernde Maßnahme<br />

(nach KNOLL 1993) 174<br />

Abb. 44 Wirkung sportlicher Aktivität im Saluto-Genese-Modell<br />

(nach WOLL/BÖS 1994, 25) 178<br />

Abb. 45 Beurteilung des eigenen Gesundheitszustandes von 18 - 24jährigen Berufs-<br />

/Zeitsoldaten sowie Grundwehrdienstleistenden (1=sehr schlecht, 5=sehr gut) 182<br />

Abb. 46 Gesamtergebnis [Z] 18 - 24jähriger Männer im `PFT' nach Dienstverhältnis (D),<br />

sportlicher Aktivität (sA) und Gesundheitsbeurteilung (G) 183<br />

Abb. 47 Gesundheitsbedingte Beeinflussung der beruflichen / alltäglichen<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong> von 18 - 24jährigen Berufs-/Zeitsoldaten sowie Grundwehrdienstleistenden<br />

(1=sehr negativ, 5=sehr positiv) 184<br />

Abb. 48 Gesamtergebnis [Z] 18 - 24jähriger Männer im `PFT' nach Dienstverhältnis (D),<br />

sportlicher Aktivität (sA) und Leistungsbeeinflussung (L) 185<br />

Abb. 49 Anteil 18 - 39jähriger Sportler / Nichtsportler an Personengruppen<br />

mit verschiedenen Risikofaktoren 186<br />

Abb. 50 Anteil 18 - 39jähriger Sportler / Nichtsportler an der Subgruppe der Raucher 187<br />

Abb. 51 Gesamtergebnis [Z] 18 - 24jähriger Männer im `PFT' nach Dienstverhältnis (D),<br />

sportlicher Aktivität (sA) und Rauchgewohnheiten (R) 187


Tabellen und Abbildungen - V -<br />

1.2 Verzeichnis der Tabellen<br />

Tab. 1 Allgemeine sportmotorische Fähigkeiten (WILLIMCZIK/ROTH 1983, 59) 4<br />

Tab. 2 Übersicht über militärische Fitneßtests in Europa und Übersee 47<br />

Tab. 3 Testtyp von Fitneßtests in militärischen Verbänden 48<br />

Tab. 4 Testdimensionalität von Fitneßtests in militärischen Verbänden 49<br />

Tab. 5 Testgütekriterien/Geltungsbereich von Fitneßtests in militärischen Verbänden 50<br />

Tab. 6 Testaufgaben `aerobe Ausdauer' (nach BECK/BÖS 1994) 56<br />

Tab. 7 Testaufgaben des `Physical Fitneß Test' (Vorform) 62<br />

Tab. 8 Objektivitätskoeffizienten des `Physical Fitneß Test' (Vorform)<br />

(BÖS/BECK 1989) 63<br />

Tab. 9 Reliabilitätskoeffizienten des `Physical Fitneß Test' (Vorform)<br />

(BÖS/BECK 1989) 63<br />

Tab. 10 Expertenbeurteilung des `Physical Fitneß Test' (Vorform) (BÖS/BECK 1989) 64<br />

Tab. 11 Aufgaben und Testanalysen bei sportmotorischen Tests (BÖS 1987, 471) 66<br />

Tab. 12 Überprüfung von Testgütekriterien bei sportmotorischen Tests<br />

(BÖS 1987, 471) 66<br />

Tab. 13 Objektivität der Testaufgaben des Physical Fitneß Test 67<br />

Tab. 14 Test - Retest - Reliabilität und Zeitintervall (nach ROTH 1983, 119) 69<br />

Tab. 15 Reliabilitäten Pendellauf: 1. / 2. Versuch 70<br />

Tab. 16 Reliabilitäten Standweitsprung: 1. / 2. Versuch 71<br />

Tab. 17 Reliabilitäten Standweitsprung: 2. / 3. Versuch 71<br />

Tab. 18 Ergebnisse Test - Retest: (δt: 3 Tage) 72<br />

Tab. 19 Ergebnisse Test - Retest: (δt: 8 Tage) 73<br />

Tab. 20 Ergebnisse Test - Retest: (δt: 6 Wochen) 74<br />

Tab. 21 Split - Half Reliabilitäten ausgewählter Testaufgaben des Physical Fitneß Tests 77<br />

Tab. 22 Test Retest Korrelationen nach Testaufgabe und Zeitintervall 79<br />

Tab. 23 Korrelationsmatrix Test - Retest, (δt: 3 Tage, N=30) 80


- VI - Tabellen und Abbildungen<br />

Tab. 24 Korrelationsmatrix Test - Retest, (δt: 8 Tage, N=21) 80<br />

Tab. 25 Korrelationsmatrix Test - Retest, (δt: 6 Wochen, N=29) 81<br />

Tab. 26 Ergebnisse im Kolmogorov-Smirnov Anpassungstest nach Testaufgabe<br />

und Stichprobe für Test und Retest [δt: 3 Tage] 82<br />

Tab. 27 Ergebnisse im Kolmogorov-Smirnov Anpassungstest nach Testaufgabe<br />

und Stichprobe für Test und Retest [δt: 8 Tage] 82<br />

Tab. 28 Ergebnisse im Kolmogorov-Smirnov Anpassungstest nach Testaufgabe<br />

und Stichprobe für Test und Retest [δt: 6 Wochen] 83<br />

Tab. 29 Konfidenzintervalle und Standardfehler [δt: 3 Tage] 85<br />

Tab. 30 Konfidenzintervalle und Standardfehler [δt: 8 Tage] 86<br />

Tab. 31 Konfidenzintervalle und Standardfehler [δt: 6 Wochen] 86<br />

Tab. 32 Standardfehler in Z-Werten nach Testaufgabe und Stichprobe 87<br />

Tab. 33 `Kritische Differenzen' (in Rohwerten) nach Testaufgabe und Stichprobe 89<br />

Tab. 34 `Kritische Differenzen' (in Z-Werten) nach Testaufgabe und Stichprobe 89<br />

Tab. 35 Differenzenmatrix für Profilvergleiche, [δt: 3 Tage, N=30] 93<br />

Tab. 36 Differenzenmatrix für Profilvergleiche, [δt: 8 Tage, N=21] 93<br />

Tab. 37 Differenzenmatrix für Profilvergleiche, [δt: 6 Wochen, N=29] 94<br />

Tab. 38 Differenzenmatrix für Profilvergleiche aller Stichproben im Durchschnitt 94<br />

Tab. 39 Expertenrating zur Beurteilung des Physical Fitneß Test 100<br />

Tab. 40 Expertenrating zur Beurteilung des Physical Fitneß Test,<br />

hier: Zusammenfassend sehr gut geeignet / gut geeignet 101<br />

Tab. 41 Korrelationsmatrix der Testaufgaben des `Physical Fitneß Test' (N=929) 103<br />

Tab. 42 Eigenwerte und aufgeklärte Varianzen des `Physical Fitneß Test' 104<br />

Tab. 43 Faktorenmatrix des `Physical Fitneß Test' 105<br />

Tab. 44 Verteilung der Testpersonen nach Leistungstypologie 106<br />

Tab. 45 Statistische Kennziffern der Faktorenanalyse im Vergleich 107<br />

Tab. 46 Trennschärfenkoeffizienten (rit) des `Physical Fitneß Test' 108<br />

Tab. 47 Trennschärfenkoeffizienten (TI) des `Physical Fitneß Test' 109


Tabellen und Abbildungen - VII -<br />

Tab. 48 Modellhafte Kenngrößen in den 4 Normwertkategorien<br />

(nach ISRAEL 1985, 16) 111<br />

Tab. 49 Werte relativer VO2max als Orientierungswerte für verschiedene<br />

Ausdauerleistungsfähigkeiten (GROSSER et al. 1986, 114) 111<br />

Tab. 50 Untersuchungsstichprobe der 2. Testphase nach Alter und Geschlecht 112<br />

Tab. 51 Verlauf der motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> im Altersgang<br />

[Männer, 18 - 39 Jahre] 115<br />

Tab. 52 Datengrundlage der Normierungstabellen,<br />

[Grundwehrdienstleistende 18 - 24 Jahre] 116<br />

Tab. 53 Datengrundlage der Normierungstabellen [Männer 18 - 39 Jahre 117<br />

Tab. 54 Datengrundlage der Normierungstabellen [hier: Männer > 39 Jahre] 118<br />

Tab. 55 Beurteilungskategorien der Testaufgaben des `Physical Fitneß Test' 120<br />

Tab. 56 Gesamttestergebnisse im `Physical Fitneß Test' [in Punkten]<br />

nach Alter und Geschlecht 120<br />

Tab. 57 Beurteilungskategorien des Gesamttestwertes im `Physical Fitneß Test' 121<br />

Tab. 58 Beurteilungskategorien des Gesamttestwertes im `Physical Fitneß Test' 121<br />

Tab. 59 Testergebnis Hans Mustermann, 23 Jahre 122<br />

Tab. 60 Verteilung der Stichprobe nach Geschlecht und Testsituation 127<br />

Tab. 61 Testleistungen im `PFT' von Männern und Frauen (18 - 24 Jahre) 128<br />

Tab. 62 Testleistungen im `PFT' von Männern und Frauen<br />

(hier: Grundwehrdienstleistende) 129<br />

Tab. 63 Testleistungen im `PFT' von Männern und Frauen<br />

(hier: Bewerber) 129<br />

Tab. 64 Ergebnisse im `PFT' bei 18 - 24jährigen nach Testsituation und Geschlecht 131<br />

Tab. 65 Verteilung der Stichprobe nach Geschlecht und Testsituation<br />

(hier: Sportler) 132<br />

Tab. 66 Verteilung der Testpersonen nach Altersklasse 134<br />

Tab. 67 Testergebnisse der 18 - 44jährigen Männer nach Aufgabe und Altersklasse 135<br />

Tab. 68 Gesamttestergebnis [Z] der 18 - 44jährigen Männer nach Altersklasse 136


- VIII - Tabellen und Abbildungen<br />

Tab. 69 <strong>Leistungsfähigkeit</strong> 25 - 44jähriger Männer in den Testaufgaben des `PFT'<br />

in Relation zur <strong>Leistungsfähigkeit</strong> 18 - 24jähriger (in Prozent) 136<br />

Tab. 70 Verteilung der Stichprobe nach Bildungsniveau, Alter und sportlicher Aktivität<br />

(Männer, 18 - 39 Jahre) 140<br />

Tab. 71 Testleistungen im `PFT' nach Bildungsniveau und sportlicher Aktivität<br />

von 18 - 24jährigen Männern (hier: Sportler) 142<br />

Tab. 72 Testleistungen im `PFT' nach Bildungsniveau und sportlicher Aktivität<br />

von 18 - 24jährigen Männern (hier: Nichtsportler) 142<br />

Tab. 73 Testergebnisse 18 - 24jähriger Männer im `PFT' nach Bildung und<br />

sportlicher Aktivität 144<br />

Tab. 74 Testergebnisse 18-24jähriger Männer im `PFT' nach Bildung (B),<br />

sportlicher Aktivität (sA) und Dienstverhältnis (D) 145<br />

Tab. 75 Somatometrische Indices männlicher Sportler (18 - 39 Jahre) 147<br />

Tab. 76 Korrelationsmatrix der Konstitutionsindices 148<br />

Tab. 77 Korrelationsmatrix unterschiedlicher Konstitutionsindices mit Körpermasse,<br />

-höhe und relativem Körperfettanteil 18 - 39jähriger Männer (N=66) 148<br />

Tab. 78 Verteilung der Stichprobe nach Alter und BMI-Kategorie 149<br />

Tab. 79 Testleistungen im `PFT' und BODY-MASS-INDEX 18 - 24jähriger Männer 151<br />

Tab. 80 Testergebnisse 18-24jähriger Sportler und Nichtsportler nach BMI-Kategorie 152<br />

Tab. 81 Testergebnisse 18 -24jähriger Männer im `PFT' nach Dienstverhältnis (D),<br />

BMI (B) und sportlicher Aktivität (sA) 153<br />

Tab. 82 Verteilung der Stichprobe nach Alter, Geschlecht und sportlicher Aktivität 155<br />

Tab. 83 Anzahl männlicher Sportler nach Umfang der sportlichen Aktivität und Alter 155<br />

Tab. 84 Verteilung der Stichprobe nach Alter und Bedeutung sportlicher Aktivität 156<br />

Tab. 85 Statements zur Motivstruktur sportlicher Aktivität 18 - 24jähriger Männer nach<br />

Dienstverhältnis 158<br />

Tab. 86 Korrelationsmatrix der Statements zur Motivstruktur 159<br />

Tab. 87 Eigenwerte und aufgeklärte Varianzen der Statements zur Motivstruktur 160<br />

Tab. 88 Faktorenmatrix der Statements zur Motivstruktur nach Varimax-Rotation 160<br />

Tab. 89 Verteilung männlicher Sportler nach Motivkategorisierung 161


Tabellen und Abbildungen - IX -<br />

Tab. 90 Vergleich der Testleistungen im `Physical Fitneß Test' von männlichen Sportlern<br />

und Nichtsportlern nach Alter (hier: 18 - 29 Jahre) 162<br />

Tab. 91 Vergleich der Testleistungen im `Physical Fitneß Test' von männlichen<br />

Sportlern und Nichtsportlern nach Alter (hier: 30 - 39 Jahre) 163<br />

Tab. 92 Testleistungen im `Physical Fitneß Test' 18 - 24jähriger Männer<br />

nach Dienstverhältnis und sportlicher Aktivität 163<br />

Tab. 93 Testleistungen im `PFT' und Umfang sportlicher Aktivität<br />

18 - 39jähriger Männern 165<br />

Tab. 94 Testleistungen im `PFT' nach Umfang sportlicher Aktivität<br />

18 - 24jähriger Männer nach Dienstverhältnis 166<br />

Tab. 95 Testleistungen im `PFT' 18 - 24jähriger Sportler nach Dienstverhältnis<br />

und Umfang sportlicher Aktivität 167<br />

Tab. 96 Testleistungen im `PFT' von 18 - 39jährigen Sportlern nach Alter und Umfang<br />

sportlicher Aktivität (hier: Berufs-/Zeitsoldaten) 168<br />

Tab. 97 Beurteilung sportlicher Aktivität von Sportlern und Nichtsportlern 169<br />

Tab. 98 Beurteilung sportlicher Aktivität von Sportlern und Nichtsportlern nach<br />

Alter und sportlicher Aktivität 169<br />

Tab. 99 Testleistungen männlicher Sportler (18 - 24 Jahre) im `Physical Fitneß Test'<br />

nach Einstellung zu sportlicher Aktivität und Dienstverhältnis 170<br />

Tab. 100 Testleistungen männlicher Sportler (18 - 24 Jahre) im `PFT' nach<br />

Dienstverhältnis und Bedeutung sportlicher Aktivität 171<br />

Tab. 101 Testergebnisse männlicher Sportler (18 - 24 Jahre) nach Motivstrukturen<br />

und Dienstverhältnis 172<br />

Tab. 102 Testleistungen im `PFT' 18 - 24jähriger Sportler nach Dienstverhältnis<br />

und Motivstruktur 173<br />

Tab. 103 Beurteilung des aktuellen Gesundheitszustandes 18 - 39jähriger Männer 176<br />

Tab. 104 Gesundheitsbedingte Beeinflussung beruflicher <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

18 - 39jähriger Männer 177<br />

Tab. 105 Gesundheitsbedingte Beeinflussung alltäglicher <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

18 - 39jähriger Männer 177<br />

Tab. 106 Verteilung der Stichprobe nach Alter und Summe der Risikofaktoren<br />

(hier: Gesamtstichprobe, N=1246) 180<br />

Tab. 107 Verteilung der Stichprobe nach Alter und Summe der Risikofaktoren<br />

(hier: Subgruppe, N=66) 180


- X - Tabellen und Abbildungen<br />

Tab. 108 Verteilung der Stichprobe nach Alter und Art der Risikofaktoren 181<br />

Tab. 109 Verteilung der Stichprobe nach Alter und Art der Risikofaktoren 181<br />

Tab. 110 Testergebnisse 18 - 24jähriger grundwehrdienstleistender Sportler<br />

und Nichtsportler nach Rauchgewohnheit 188<br />

Tab. 111 (vorläufige) Normwerttabelle Männer 18 - 24 Jahre XXX<br />

Tab. 112 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 18 - 24 Jahre) XXXI<br />

Tab. 113 (vorläufige) Normwerttabelle Männer 25 - 29 Jahre XXXII<br />

Tab. 114 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 25 - 29 Jahre) XXXIII<br />

Tab. 115 (vorläufige) Normwerttabelle Männer 30 - 34 Jahre XXXIV<br />

Tab. 116 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 30 - 34 Jahre) XXXV<br />

Tab. 117 (vorläufige) Normwerttabelle Männer 35 - 39 Jahre XXXVI<br />

Tab. 118 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 35 - 39 Jahre) XXXVII<br />

Tab. 119 (vorläufige) Normwerttabelle Frauen XXXVIII<br />

Tab. 120 vorläufige Beurteilungstabellen (Frauen) XXXIX<br />

Tab. 121 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 40 - 44 Jahre) XL<br />

Tab. 122 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 45 - 49 Jahre) XLI<br />

Tab. 123 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, > 49 Jahre) XLII


-XI- Erhebungsinstrumente<br />

2. Erhebungsinstrumente XII<br />

Testbeschreibungen XIII<br />

Testerfassungsbogen XIX<br />

soziologischer Fragebogen XX<br />

Testleiterbefragung XXIV<br />

sportmedizinische Zusatzstudie XXV


Testbeschreibungen - XII -<br />

Pendellauf 4 x 9 m<br />

TESTAUFGABE<br />

Die Strecke zwischen START-/ZIEL-Linie und WENDE-Marke soll<br />

möglichst schnell durchlaufen werden.<br />

TESTBESCHREIBUNG<br />

Die Testperson steht in der Hochstart-Position hinter der START-<br />

/ZIEL-Linie. Auf das Kommando "FERTIG-LOS" wird der Lauf<br />

gestartet. Bei den Wenden an der START-/ ZIEL-Linie und der<br />

WENDE-Marke muß ein Fuß die Linie berühren oder überschreiten.<br />

Beim Zieleinlauf muß die ZIEL-Linie überlaufen werden. Jede<br />

Testperson hat 2 Versuche.<br />

Während des Laufs steht der Testleiter an der START-/ZIEL-<br />

Linie.<br />

MESSWERTAUFNAHME/FEHLERQUELLEN<br />

Gemessen wird die Zeit vom Startsignal bis zum Durchlaufen der<br />

ZIEL-Linie.<br />

Die Laufzeit wird auf 1/10 sec genau gemessen. Von den beiden<br />

Läufen wird der bessere gewertet.<br />

Es können folgende Fehler auftreten:<br />

- Fehlstarts<br />

- kein Berühren bzw. Überschreiten der Bodenmarkierung bei<br />

den Wenden<br />

TESTAUFBAU<br />

Im Abstand von 9m bzw. 10 m werden eine START-/ZIEL-Linie<br />

und eine WENDE-Marke auf dem Boden markiert1.<br />

TESTMATERIALIEN<br />

- Stoppuhr<br />

- Klebeband (4)<br />

BESONDERE HINWEISE<br />

Für einen ausreichenden Auslauf ist zu sorgen (Verletzungsgefahr)<br />

1 Für den 4x9m Lauf können, falls vorhanden, die Linien des<br />

Volleyballfeldes als START-/ZIEL-Linie bzw. WENDE-<br />

Marke einbezogen werden


Sit-up (40 sec)<br />

TESTAUFGABE<br />

In der angegebenen Zeit möglichst viele Sit-up in der vorgeschriebenen<br />

Ausführungsform absolvieren.<br />

TESTBESCHREIBUNG<br />

Die Testperson liegt in Rückenlage auf einer Gymnastikmatte.<br />

Die Knie sind gebeugt (ca. 90 Grad). Die Hände sind im Nacken<br />

verschränkt. Ein Partner kniet vor der Testperson und fixiert dessen<br />

Füße auf dem Rist am Boden. Auf das Kommando "FERTIG-<br />

LOS" richtet sich die Test-person auf und berührt mit den Ellbogen<br />

die Knie. Darauf geht sie wieder in die Ausgangsposition zurück.<br />

Diese Übung wird in der vorge-gebenen Zeit so oft wie möglich<br />

wiederholt.<br />

MESSWERTAUFNAHME/FEHLERQUELLEN<br />

Gezählt werden die korrekt ausgeführten Sit-up. Als Punkt zählt<br />

Aufrichten - Knieberührung (mit dem Ellbogen) - Ablegen.<br />

Es können folgende Fehler auftreten:<br />

- statt fixieren der Füße (auf dem Rist) umklammern der Waden<br />

- Knieberührung mit nur einem Ellbogen<br />

- nicht in die Ausgangslage zurückgehen<br />

TESTAUFBAU<br />

Zur Durchführung sind keine speziellen Vorbereitungen notwendig.<br />

TESTMATERIALIEN<br />

- Stoppuhr<br />

- Gymnastikmatte<br />

BESONDERE HINWEISE<br />

Die Sit-up sind in verschiedenen Publikationen kritisiert worden,<br />

weil bei der Übungsausführung neben der Bauchmuskulatur auch<br />

der Hüftbeuger und in der letzten Phase des Aufrichtens die<br />

Beinstrecker wirksam werden. Die Sit-up in der vorgeschriebenen<br />

Ausführungsform sollten daher nicht als Trainingsform zur Kräftigung<br />

der Bauch-muskulatur verwendet werden. Als Trainingsvarianten<br />

sind Sit-up ohne Fixierung der Füße oder mit Auflage der<br />

Unterschenkel auf einem Kleinkasten geeignet.<br />

Testbeschreibungen - XIII -


Testbeschreibungen - XIV -<br />

Standweitsprung<br />

TESTAUFGABE<br />

Aus dem parallelen Stand, mit beidbeinigen Absprung, so weit<br />

wie möglich nach vorne springen.<br />

TESTBESCHREIBUNG<br />

Die Testperson steht im parallelen Stand an der Vorderkante der<br />

Absprunglinie. Er entscheidet selbständig über den Zeitpunkt des<br />

Absprunges. Schwungholen mit den Armen und durch Beugung<br />

der Knie ist erlaubt. Der Absprung erfolgt beidbeinig. Die Landung<br />

erfolgt auf beiden Füßen; es darf mit der Hand nicht nach hinten<br />

gegriffen werden.<br />

Jede Testperson hat 3 Versuche.<br />

MESSWERTAUFNAHME/FEHLERQUELLEN<br />

Gemessen wird die Entfernung von der Vorderkante der Absprunglinie<br />

bis zur Ferse des hinteren Fußes. Die Meßwertaufnahme<br />

erfolgt im Zentimetern. Die beste Weite aus den 3 Versuchen<br />

wird gewertet.<br />

Es können folgende Fehler auftreten:<br />

- einbeiniger Absprung<br />

- nach hinten fallen oder greifen bei der Landung<br />

- kein Fersenabdruck<br />

TESTAUFBAU<br />

3 Gymnastikmatten werden in Längsrichtung hintereinandergelegt.<br />

Auf der ersten Matte wird eine Absprunglinie mit Kreide oder<br />

Klebeband markiert.<br />

TESTMATERIALIEN<br />

- Maßband<br />

- 3 Gymnastikmatten<br />

- Klebeband / Kreide<br />

BESONDERE HINWEISE<br />

Bei der Durchführung muß darauf geachtet werden, daß von Matte<br />

zu Matte gesprungen wird. Daher soll die Absprunglinie mindestens<br />

50 cm vom Mattenrand entfernt sein.<br />

Die Aufnahme des Meßpunktes wird durch Markieren der Sportschuhe<br />

mit Kreide vor dem Sprung sichergestellt.


Liegestütz (40 sec)<br />

TESTAUFGABE<br />

In der angegebenen Zeit möglichst viele Liegestütz in der vorgeschrie-benen<br />

Ausführungsform absolvieren.<br />

TESTBESCHREIBUNG<br />

Die Testperson liegt in der Bauchlage auf dem Boden, die Hände<br />

berühren sich auf dem Rücken. Die Beine sind geschlossen, der<br />

Körper ist angespannt, (Ausgangsstellung).<br />

Nach dem Kommando "FERTIG-LOS" wird die Berührung der<br />

Hände auf dem Rücken gelöst. Die Testperson setzt die Hände<br />

neben den Schultern auf und drückt sich vom Boden ab, bis die<br />

Arme gestreckt sind. Während des Hochdrückens haben lediglich<br />

Hände und Fußspitzen Bodenkontakt. Sind die Arme gestreckt,<br />

löst sich eine Hand vom Boden und berührt die andere Hand bzw.<br />

den Unterarm. Danach werden die Arme wieder gebeugt bis die<br />

Ausgangsstellung erreicht ist. Die Hände lösen sich vom Boden<br />

und müssen sich auf dem Rücken berühren. Auf die Körperstreckung<br />

(= gerader Rücken) während des gesamten Vorganges ist<br />

zu achten.<br />

Dieser Vorgang wird in der vorgegebenen Zeit so oft wie möglich<br />

wiederholt.<br />

MESSWERTAUFNAHME/FEHLERQUELLEN<br />

Gezählt werden die in 40 sec richtig ausgeführten Liegestütz. Als<br />

1 Punkt zählt: Jede Berührung der Hände auf dem Rücken (nach<br />

Beginn).<br />

Es können folgende Fehler auftreten:<br />

- keine Körperstreckung<br />

- kein Berühren der Stützhand bzw. des Unterarmes<br />

- kein Zurückgehen in die Ausgangsposition<br />

TESTAUFBAU<br />

Zur Durchführung sind keine speziellen Vorbereitungen notwendig.<br />

TESTMATERIALIEN<br />

- Stoppuhr<br />

Testbeschreibungen - XV -


Testbeschreibungen - XVI -<br />

12-Minuten-Lauf, Feld<br />

TESTAUFGABE<br />

In 12 Minuten eine möglichst große Laufstrecke zurücklegen.<br />

TESTBESCHREIBUNG<br />

Die Testpersonen werden darüber informiert, daß möglichst<br />

gleichmäßig gelaufen werden sollte. Bei Ermüdung muß weitergegangen<br />

werden. Alle Läufer eines Durchganges starten gleichzeitig<br />

von verschiedenen Startpositionen aus. Startpositionen sind<br />

die 100 m Markierungen auf der Laufbahn. Ein Testleiter startet<br />

("FERTIG-LOS") und beendet den Lauf nach 12 Minuten. Während<br />

des Laufes gibt er in Minutenabstän-den die noch zu laufende<br />

Zeit an.<br />

MESSWERTAUFNAHME/FEHLERQUELLEN<br />

Gemessen wird die in 12 Minuten zurückgelegte Strecke auf 25<br />

Meter genau, gegebenenfalls wird aufgerundet.<br />

Es können folgende Fehler auftreten:<br />

- Abkürzen der Laufstrecke durch unkorrektes Vorbeilaufen<br />

an den Begrenzungskegeln<br />

- Laufen in Gruppen und nicht nach individueller Temposteuerung<br />

TESTAUFBAU<br />

An der Innenseite einer 400 m Rundbahn werden im Abstand von<br />

25 m Begrenzungskegel2 aufgestellt. Wenn keine 400 m Laufbahn<br />

zur Verfü-gung steht, kann auch eine andere Laufstrecke<br />

(oval) abgemessen und markiert werden; die Anzahl der Läufer<br />

sollte 15 nicht überschreiten.<br />

TESTMATERIALIEN<br />

- Stoppuhren, Begrenzungskegel ggf. Markierungskreide<br />

BESONDERE HINWEISE<br />

Ein Abweichen von der vorgeschriebenen Rundenlänge führt zu<br />

nicht vergleichbaren Ergebnissen. Günstig ist ein zusätzlicher<br />

Zeitnehmer. Es ist darauf zu achten, daß die Testpersonen nach<br />

Beendigung des Laufes nicht abrupt stehenbleiben, sondern sich<br />

weiter bewegen (auslaufen).<br />

2 Kreidemarkierungen auf Aschenbahn


12-Minuten-Lauf, Halle<br />

TESTAUFGABE<br />

In 12 Minuten eine möglichst große Laufstrecke zurücklegen.<br />

TESTBESCHREIBUNG<br />

Die Testpersonen werden darüber informiert, daß möglichst<br />

gleichmäßig gelaufen werden sollte. Bei Ermüdung muß weitergegangen<br />

werden. Alle Läufer eines Durchganges starten gleichzeitig<br />

von verschiedenen Startpositionen aus. Startpositionen sind<br />

die Ecken des Volleyballfeldes. Ein Testleiter startet ("FERTIG-<br />

LOS") und beendet den Lauf nach 12 Minuten. Während des Laufes<br />

gibt er in Minutenabständen die noch zu laufende Zeit an.<br />

MESSWERTAUFNAHME/FEHLERQUELLEN<br />

Gemessen wird die in 12 Minuten zurückgelegte Strecke auf 1/2<br />

Runde (=27 m) genau, gegebenenfalls wird aufgerundet.<br />

Es können folgende Fehler auftreten:<br />

- Abkürzen der Laufstrecke durch unkorrektes Vorbeilaufen<br />

an den Begrenzungskegeln<br />

- Laufen in Gruppen und nicht nach individueller Temposteuerung<br />

TESTAUFBAU<br />

An den Eckpunkten des Volleyballfeldes werden, 50 cm nach innen<br />

gesetzt, Begrenzungskegel aufgestellt; die Anzahl der Läufer<br />

sollte 13 nicht überschreiten.<br />

TESTMATERIALIEN<br />

- Stoppuhren<br />

- Begrenzungskegel ggf. Markierungskreide<br />

BESONDERE HINWEISE<br />

Ein Abweichen von der vorgeschriebenen Rundenlänge führt zu<br />

nicht vergleichbaren Ergebnissen. Günstig ist ein zusätzlicher<br />

Zeitnehmer.<br />

Es ist darauf zu achten, daß die Testpersonen nach Beendigung<br />

des Lau-fes nicht abrupt stehenbleiben, sondern sich weiter bewegen<br />

(auslaufen).<br />

Testbeschreibungen - XVII -


- XVIII - Testerfassungsbogen<br />

TESTERFASSUNGSBOGEN<br />

I. Persönliche Daten<br />

Nummer: (_______)<br />

Alter (volle Jahre) (______)<br />

Geschlecht (m=1; w=2) (____)<br />

Testsituation<br />

a) Ersttest (1) , Testwiederholung (2) (____)<br />

b) allg. mil. Dienst (1), Grundwehrdienst (2), Lehrgang (3), Reservist (4), BW-Bewerber (5)<br />

c) Teilstreitkraft<br />

(____)<br />

- Luftwaffe (1) - andere OrgBer(z.B. San) (4)<br />

- Heer (2) - Zivilpersonal (5)<br />

- Marine (3) (____)<br />

II. Somatometrische Daten<br />

Körpermasse [kg] (___ ___ ___)<br />

Körperhöhe [cm] (___ ___ ___)<br />

III. Physical Fitneß Test<br />

(1) Pendellauf (1/10 sec)<br />

1. Lauf _________<br />

2. Lauf _________ Bestwert (___ ___,___)<br />

(2) Sit-up<br />

Anzahl in 40 Sekunden (____ ____)<br />

(3) Standweitsprung (cm)<br />

1. Versuch (___ ___ ___)<br />

2. Versuch (___ ___ ___)<br />

3. Versuch (___ ___ ___) Bestwert (___ ___ ___)<br />

(4) Liegestütz<br />

Anzahl in 40 Sekunden (____ ____)<br />

(5) 12-Minuten-Lauf<br />

Feld (2)<br />

Halle (1) (____)<br />

Laufstrecke Feld______Runden (x 400 m) + _____ m = Laufstrecke (__________)<br />

Laufstrecke Halle _____Runden (x 54 m) + evtl. 1/2 Runde = Laufstrecke [Runden] (______ , __)


soziologischer Zusatzfragebogen - XIX -<br />

Testperson Nr. (_ _ _)<br />

Zusatzfragebogen zum 'Physical Fitneß Test'<br />

Frage 1: Welchen Schulabschluß besitzen Sie? ( )<br />

Keinen Hauptschul- mittlere Abitur Hochschul-<br />

Abschluß abschluß Reife abschluß<br />

1 2 3 4 5<br />

Frage 2: In der Schule erreichte ich zuletzt folgende Sportnote. ( )<br />

Frage 3: Treiben Sie aktiv Sport? (ja=1; nein=2) ( )<br />

Frage 4: Wieviele Stunden Sport treiben Sie in der Woche? (_ _ _)<br />

Frage 5: Sie Sie Mitglied in einem Sportverein? (ja=1, nein=2) (_ _)<br />

Frage 6: Bestreiten Sie dort regelmäßig Wettkämpfe? (ja=1, nein=2) (_ _)<br />

Frage 7: Warum betreiben Sie Sport?<br />

Bitte tragen Sie jeweils die Zahl der Antwort in die entsprechende Klammer ein, die für Sie persönlich<br />

am ehesten zutrifft (Bitte alle Klammern füllen!).<br />

trifft trifft unentschieden trifft trifft überhaupt<br />

völlig zu zu nicht zu nicht zu<br />

5 4 3 2 1<br />

Ich betreibe Sport,<br />

- um etwas für die Gesundheit zu tun ( )<br />

- um mich zu entspannen ( )<br />

- um meine Kräfte mit anderen zu messen ( )<br />

- um andere Menschen kennenzulernen ( )<br />

- um mich fit zu halten ( )<br />

- um mit Freunden zusammen zu sein ( )<br />

- um meine <strong>Leistungsfähigkeit</strong> zu verbessern ( )<br />

- um Neues zu erleben ( )


- XX - soziologischer Zusatzfragebogen<br />

Frage 8: Welche Antwort trifft Ihre Einstellung zu Sport am ehesten?<br />

- Sport ist für mich die wichtigste Freizeitbeschäftigung ( )<br />

- Sport gehört für mich mit zu den wichtigsten Freizeitaktivitäten ( )<br />

- Sport besitzt für mich einen mittleren Stellenwert ( )<br />

- andere Freizeitaktivitäten sind mir wichtiger ( )<br />

- Sport hat für mich in der Freizeit keine Bedeutung ( )<br />

Frage 9: Außer Sport betreibe ich folgende Aktivitäten in meiner Freizeit.<br />

Bitte kreuzen Sie in den Klammern an der linken Seite alle Aktivitäten an, für die Sie in der Woche<br />

mehr als 2 Stunden aufwenden. Tragen Sie anschließend bei den angekreuzten Aktivitäten an, wie<br />

wichtig Ihnen diese sind.(Stufen 1-5)<br />

sehr wichtig unentschieden weniger könnte ich<br />

wichtig wichtig entbehren<br />

5 4 3 2 1<br />

Aktivität > 2 Stunden Wichtigkeit<br />

( ) Fernsehen ( )<br />

( ) Musik hören ( )<br />

( ) basteln, heimwerken ( )<br />

( ) Computer ( )<br />

( ) Spazierengehen ( )<br />

( ) Lesen ( )<br />

( ) Gaststätte, Disco ( )<br />

( ) mit Freunden zusammen sein ( )<br />

( ) sonstiges ( )<br />

Frage 10: Kommen Sie bei Aktivitäten außer Sport ins Schwitzen ?<br />

(Bitte kreuzen Sie das Zutreffende an)<br />

- eigentlich nein ( )<br />

- bei der Arbeit ( )<br />

- in der Freizeit außer bei Sport (z.B. bei Gartenarbeit) ( )<br />

Frage 11: Sind Sie mit Ihrer körperlichen Verfassung zufrieden?<br />

Bitte tragen Sie jeweils die Zahl der Antwort in die entsprechende Klammer ein, die für Sie persönlich<br />

am ehesten zutrifft.<br />

trifft trifft unentschieden trifft trifft überhaupt<br />

völlig zu zu nicht zu nicht zu<br />

5 4 3 2 1<br />

- mit meiner jetzigen Verfassung bin ich zufrieden (___)<br />

- früher fühlte ich mich insgesamt besser (___)<br />

- im Vergleich zu anderen fühle ich mich recht gut (___)


soziologischer Zusatzfragebogen - XXI -<br />

Wir bitten Sie, Ihre Gesundheit anhand der folgenden Fragen zu beurteilen.<br />

Machen Sie ein Kreuz in eines der Kästchen entsprechend Ihrer eigenen<br />

Einschätzung, oder tragen Sie eine entsprechende Ziffer ein (Fragen 22 u.<br />

23).<br />

12. Wie beurteilen Sie Ihre Gesundheit?<br />

sehr gut mäßig schlecht sehr<br />

gut schlecht<br />

(__) (__) (__) (__) (__)<br />

13. Wie beurteilen Sie Ihre Gesundheit im Vergleich zu Altersgenossen?<br />

viel besser gleich schlechter viel<br />

besser schlechter<br />

(__) (__) (__) (__) (__)<br />

14. Hat sich Ihre Gesundheit in den letzten fünf Jahren verändert?<br />

sehr verbessert gleich- verschlechtert sehr<br />

verbessert geblieben verschlechtert<br />

(__) (__) (__) (__) (__)<br />

15. Wie beeinflußt Ihre Gesundheit Ihre berufliche <strong>Leistungsfähigkeit</strong>?<br />

sehr positiv überhaupt negativ sehr<br />

positiv nicht negativ<br />

(__) (__) (__) (__) (__)<br />

16. Wie beinflußt Ihre Gesundheit Ihre Freizeitaktivität?<br />

sehr positiv überhaupt negativ sehr<br />

positiv nicht negativ<br />

(__) (__) (__) (__) (__)<br />

17. Wie stark achten Sie im allgemeinen auf Ihre Gesundheit?<br />

sehr stark mittel- weniger gar<br />

stark mäßig stark nicht<br />

(__) (__) (__) (__) (__)<br />

18. Welche Meinung haben Sie darüber, wie sehr man seinen eigenen Gesundheitszustand beeinflussen<br />

kann?<br />

Man kann selbst ...<br />

sehr<br />

viel<br />

viel einiges wenig nichts<br />

(__) (__) (__) (__) (__)<br />

tun, um seinen Gesundheitszustand zu erhalten oder zu verbessern.


- XXII - soziologischer Zusatzfragebogen<br />

Wenn Raucher: Anzahl der Zigaretten pro Tag?<br />

19. Rauchgewohnheiten 1 - 4 (__)<br />

Raucher (__) 5 - 14 (__)<br />

Nie Raucher (__) 15 - 24 (__)<br />

Ex Raucher (__) 25 und mehr (__)<br />

(seit mindestens 3 Monaten) Pfeife oder Zigarre? ja (__)<br />

20. Sind bei Ihren leiblichen Angehörigen (Eltern, Geschwister, Kinder)<br />

folgende Krankheiten festgestellt worden ?<br />

ja nein weiß nicht<br />

Herzinfarkt (__) (__) (__)<br />

Schlaganfall (__) (__) (__)<br />

Bluthochdruck (__) (__) (__)<br />

Zuckerkrankheit (__) (__) (__)<br />

21. Wurden bei Ihnen (in den letzten zwei Jahren) folgende Unter-<br />

suchungen durchgeführt?<br />

ja nein weiß nicht<br />

Blutdruck-Messung (__) (__) (__)<br />

Blutfett-Untersuchung (__) (__) (__)<br />

22. Im folgenden finden Sie Aussagen, die Ihr körperliches Wohlbefinden betreffen. Bitte lesen Sie<br />

jede Aussage sorgfältig durch und entscheiden Sie, in welchem Ausmaß die Aussage auf Sie<br />

zutrifft oder nicht zutrifft. Sie haben dabei sechs verschiedene Antwortmöglichkeiten.(Bitte alle<br />

Klammern füllen!)<br />

trifft trifft trifft trifft eher trifft trifft<br />

sehr zu zu etwas zu nicht zu nicht zu gar nicht zu<br />

1 2 3 4 5 6<br />

- Wenn ich Beschwerden habe, suche ich gewöhnlich einen Arzt auf. (___)<br />

- Wenn ich Beschwerden habe, frage ich andere um Rat. (___)<br />

- Wenn es das Schicksal so will, dann bekomme ich körperliche Beschwerden. (___)<br />

- Ich verdanke es meinem Schicksal, wenn meine Beschwerden wieder verschwinden. (___)<br />

- Wenn ich Beschwerden habe, weiß ich, daß ich mir selbst helfen kann. (___)<br />

- Es liegt an mir, wenn meine Beschwerden nachlassen. (___)<br />

23. Bitte geben Sie anhand der vorgegeben Skala an, in wieweit die Aussagen zum Ernährungsverhalten<br />

auf Sie zutreffen.<br />

trifft trifft trifft trifft eher trifft trifft<br />

sehr zu zu etwas zu nicht zu nicht zu gar nicht zu<br />

1 2 3 4 5 6<br />

- Ich esse in der Regel immer zu etwa gleichen Zeitpunkten. (___)<br />

- Es kommt schon einmal vor, daß ich abends warm esse. (___)<br />

- Alkoholische Getränke nehme ich gelegentlich zu mir. (___)<br />

- Fett- oder kalorienarme Produkte nehme ich bewußt zu mir. (___)<br />

- Ab und zu esse ich Vollwertkost. (___)


Testleiterbefragung - XXIII -<br />

Testleiterbefragung zum "Physical Fitneß Test"<br />

Bitte beurteilen Sie die Testaufgaben mit Hilfe der Bewertungsskala hinsichtlich Anwendbarkeit<br />

(leichte und ökonomische Durchführung, Verständlichkeit der Testbeschreibungen)<br />

und Aussagekraft (Relevanz der Testinhalte, adäquate Erfassung der<br />

Testinhalte).<br />

(Bitte alle Klammern füllen)<br />

sehr gut gut mittelmäßig kaum nicht<br />

geeignet geeignet geeignet geeignet geeignet<br />

5 4 3 2 1<br />

Anwendbarkeit Aussagekraft<br />

Pendellauf<br />

( ) ( )<br />

(Aktionsschnelligkeit)<br />

Sit-Up<br />

( ) ( )<br />

(Kraftausdauer Rumpf)<br />

Standweitsprung<br />

( ) ( )<br />

(Schnellkraft untere Extr.)<br />

Liegestütz<br />

( ) ( )<br />

(Kraftausdauer obere Extr.)<br />

12-Min-Lauf (Feld)<br />

( ) ( )<br />

(aerobe Ausdauer)<br />

12-Min-Lauf (Halle)<br />

( ) ( )<br />

(aerobe Ausdauer)<br />

Weitere Anmerkungen zu den Testaufgaben:


- XXIV - sportmedizinische Zusatzstudie<br />

Zusätzliche Datenerfassung beim 'Physical Fitneß Test'<br />

1. Laktat [Einheit __________]<br />

Ruhelaktat vor Sporttest ( )<br />

Ruhelaktat vor COOPER ( )<br />

Laktat nach COOPER [> ____ min] ( )<br />

2. Herzfrequenz [über Sporttester]<br />

vor COOPER 0. min ( )<br />

bei COOPER 1. min ( )<br />

bei COOPER 2. min ( )<br />

bei COOPER 3. min ( )<br />

bei COOPER 4. min ( )<br />

bei COOPER 5. min ( )<br />

bei COOPER 6. min ( )<br />

bei COOPER 7. min ( )<br />

bei COOPER 8. min ( )<br />

bei COOPER 9. min ( )<br />

bei COOPER 10. min ( )<br />

bei COOPER 11. min ( )<br />

bei COOPER 12. min ( )<br />

nach COOPER 13. min ( )<br />

nach COOPER 14. min ( )<br />

nach COOPER 15. min ( )<br />

3. Biomechanik Kraftmeßstuhl BÖS [Einheit da N]<br />

1. Versuch 2. Versuch Bestwert<br />

Armstrecker (_ _ _) (_ _ _) wird<br />

Armbeuger (_ _ _) (_ _ _) vom<br />

Rückenstrecker (_ _ _) (_ _ _) Programm<br />

Rückenbeuger (_ _ _) (_ _ _) berechnet<br />

Beinstrecker (_ _ _) (_ _ _)<br />

Beinbeuger (_ _ _) (_ _ _)


sportmedizinische Zusatzstudie - XXV -


- XXVI - sportmedizinische Zusatzstudie


sportmedizinische Zusatzstudie - XXVII -<br />

Testperson-Nr: (_____)<br />

Nutzarm:<br />

Calipermetrie<br />

(Messung nutzarmseitig, nach 2 sec)<br />

links (___)<br />

rechts (___)<br />

über biceps brachii ............ ............ ............ ...mm<br />

über triceps brachii ............ ............ ............ ...mm<br />

über crista iliaca ............ ............ ............ ...mm<br />

unter apex scapulae ............ ............ ............ ...mm<br />

Berechnung:<br />

y (Männer) = 1.1610 - 0.0632 x<br />

x = log Summe (4 Hautfaltendichten)<br />

Fett (%) = ((4.95 / Körperdichte) - 4.5) - 100


- XXVIII - Normwerttabellen<br />

3. Normwert- und Beurteilungstabellen XXIX<br />

Männer, 18 - 24 Jahre XXX<br />

Männer, 25 - 29 Jahre XXXII<br />

Männer, 30 - 34 Jahre XXXIV<br />

Männer, 35 - 39 Jahre XVI<br />

Frauen, 18 - 24 Jahre XXXVIII<br />

Männer, 40 - 44 Jahre XL<br />

Männer, 45 - 49 Jahre XLI<br />

Männer, > 49 Jahre XLII


Normwertabellen - XXIX -<br />

Tab. 111 (vorläufige) Normwerttabelle Männer 18 - 24 Jahre<br />

T e s t a u f g a b e n<br />

Normen Pendel- Sit-Up Standweit- Liegestütz 12-Minuten-Lauf<br />

ZW PR lauf, 4 x 9m 40 sec sprung 40 sec (Feld) (Halle)<br />

70 0 11.4 11 162 7 1125 1386<br />

72 0 11.3 12 166 7 1200 1440<br />

74 0 11.1 14 171 8 1275 1494<br />

76 1 11.0 15 175 9 1350 1548<br />

78 1 10.8 16 179 10 1450 1611<br />

80 2 10.7 17 183 11 1525 1665<br />

82 3 10.6 19 187 12 1600 1719<br />

84 5 10.5 20 192 12 1675 1782<br />

86 8 10.3 21 195 13 1750 1836<br />

88 12 10.2 22 200 14 1825 1890<br />

90 16 10.1 24 204 15 1900 1944<br />

92 21 10.0 25 208 16 1975 2007<br />

94 27 9.8 26 213 17 2050 2061<br />

96 34 9.7 27 217 18 2125 2115<br />

98 42 9.6 29 221 18 2225 2169<br />

100 50 9.5 30 225 19 2300 2232<br />

102 58 9.4 31 229 20 2375 2286<br />

104 66 9.3 32 233 21 2450 2340<br />

106 73 9.1 34 238 22 2525 2394<br />

108 79 9.0 35 242 23 2600 2457<br />

110 84 8.9 36 246 24 2675 2511<br />

112 88 8.7 37 250 25 2750 2565<br />

114 92 8.6 39 254 26 2825 2628<br />

116 95 8.5 40 259 27 2900 2682<br />

118 96 8.3 41 263 28 3000 2736<br />

120 98 8.2 42 267 29 3075 2790<br />

122 99 8.1 44 271 30 3150 2853<br />

124 99 7.9 45 275 30 3225 2907<br />

126 100 7.8 46 279 31 3300 2961<br />

128 100 7.6 47 284 32 3375 3015<br />

130 100 7.5 48 288 33 3450 3078


- XXX - Normwertabellen<br />

Tab. 112 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, - 24 Jahre)<br />

Aufgabe Meßwert Punktwert Z-Wert Prozentrang<br />

Pendellauf < 8.6 4 > 115 > 92<br />

8.6 - 9.1 3 106 - 115 69 - 92<br />

9.2 - 9.7 2 96 - 105 32 - 68<br />

9.8 - 10.3 1 86 - 95 8 - 31<br />

> 10.3 0 < 86 < 8<br />

Sit-up > 39 4 > 115 > 92<br />

34 - 39 3 106 - 115 69 - 92<br />

27 - 33 2 96 - 105 32 - 68<br />

21 - 26 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 21 0 < 86 < 8<br />

Standweit- > 256 4 > 115 > 92<br />

sprung 238 - 256 3 106 - 115 69 - 92<br />

217 - 237 2 96 - 105 32 - 68<br />

195 - 216 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 195 0 < 86 < 8<br />

Liegestütz > 26 4 > 115 > 92<br />

22 - 26 3 106 - 115 69 - 92<br />

18 - 21 2 96 - 105 32 - 68<br />

13 - 17 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 13 0 < 86 < 8<br />

Lauf Feld > 2850 4 > 115 > 92<br />

2526 - 2850 3 106 - 115 69 - 92<br />

2126 - 2525 2 96 - 105 32 - 68<br />

1751 - 2125 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 1751 0 < 86 < 8<br />

Lauf Halle > 2646 4 > 115 > 92<br />

2377 - 2646 3 106 - 115 69 - 92<br />

2107 - 2376 2 96 - 105 32 - 68<br />

1837 - 2106 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 1837 0 < 86 < 8


Normwertabellen - XXXI -<br />

Tab. 113 (vorläufige) Normwerttabelle Männer 25 - 29 Jahre<br />

T e s t a u f g a b e n<br />

Normen Pendel- Sit-Up Standweit- Liegestütz 12-Minuten-Lauf<br />

ZW PR lauf, 4 x 9m 40 sec sprung 40 sec (Feld) (Halle)<br />

70 0 11.5 11 160 6 1075 1341<br />

72 0 11.3 12 164 7 1150 1404<br />

74 0 11.2 13 168 8 1225 1458<br />

76 1 11.1 14 172 9 1300 1512<br />

78 1 11.0 15 176 9 1400 1566<br />

80 2 10.8 16 181 10 1450 1620<br />

82 3 10.7 18 185 11 1550 1674<br />

84 5 10.6 19 189 12 1625 1728<br />

86 8 10.5 20 193 12 1700 1782<br />

88 12 10.3 21 197 13 1775 1836<br />

90 16 10.2 22 201 14 1850 1890<br />

92 21 10.1 24 205 15 1925 1953<br />

94 27 9.9 25 210 16 2000 2007<br />

96 34 9.8 26 214 17 2075 2061<br />

98 42 9.7 27 218 17 2150 2115<br />

100 50 9.6 28 222 18 2225 2169<br />

102 58 9.5 29 226 19 2300 2223<br />

104 66 9.3 31 230 20 2375 2277<br />

106 73 9.2 32 234 21 2450 2331<br />

108 79 9.1 33 238 21 2525 2385<br />

110 84 9.0 34 243 22 2600 2439<br />

112 88 8.8 35 247 23 2675 2502<br />

114 92 8.7 36 251 24 2775 2556<br />

116 95 8.6 38 255 25 2850 1610<br />

118 96 8.4 39 259 25 2925 2664<br />

120 98 8.3 40 263 26 3000 2718<br />

122 99 8.2 41 267 27 3075 2772<br />

124 99 8.1 42 271 28 3150 2826<br />

126 100 7.9 44 276 29 3225 2880<br />

128 100 7.8 45 280 29 3300 2934<br />

130 100 7.7 46 284 30 3375 2997


- XXXII - Normwertabellen<br />

Tab. 114 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 25 - 29 Jahre)<br />

Aufgabe Meßwert Punktwert Z-Wert Prozentrang<br />

Pendellauf < 8.7 4 > 115 > 92<br />

8.7 - 9.2 3 106 - 115 69 - 92<br />

9.3 - 9.8 2 96 - 105 32 - 68<br />

9.9 - 10.5 1 86 - 95 8 - 31<br />

> 10.5 0 < 86 < 8<br />

Sit-up > 37 4 > 115 > 92<br />

32 - 37 3 106 - 115 69 - 92<br />

26 - 31 2 96 - 105 32 - 68<br />

20 - 25 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 20 0 < 86 < 8<br />

Standweit- > 253 4 > 115 > 92<br />

sprung 23 - 253 3 106 - 115 69 - 92<br />

214 - 233 2 96 - 105 32 - 68<br />

193 - 213 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 193 0 < 86 < 8<br />

Liegestütz > 24 4 > 115 > 92<br />

21 - 24 3 106 - 115 69 - 92<br />

17 - 20 2 96 - 105 32 - 68<br />

12 - 16 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 12 0 < 86 < 8<br />

Lauf Feld > 2800 4 > 115 > 92<br />

2456 - 2800 3 106 - 115 69 - 92<br />

2076 - 2450 2 96 - 105 32 - 68<br />

1701 - 2075 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 1701 0 < 86 < 8<br />

Lauf Halle > 2584 4 > 115 > 92<br />

2332 - 2584 3 106 - 115 69 - 92<br />

2062 - 2331 2 96 - 105 32 - 68<br />

1783 - 2061 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 1783 0 < 86 < 8


Normwertabellen - XXXIII -<br />

Tab. 115 (vorläufige) Normwerttabelle Männer 30 - 34 Jahre<br />

T e s t a u f g a b e n<br />

Normen Pendel- Sit-Up Standweit- Liegestütz 12-Minuten-Lauf<br />

ZW PR lauf, 4 x 9m 40 sec sprung 40 sec (Feld) (Halle)<br />

70 0 11.6 10 158 6 1075 1305<br />

72 0 11.4 11 162 6 1150 1359<br />

74 0 11.3 12 166 7 1225 1413<br />

76 1 11.2 13 170 8 1275 1467<br />

78 1 11.1 14 174 9 1350 1521<br />

80 2 10.9 16 178 10 1425 1575<br />

82 3 10.8 17 182 10 1500 1629<br />

84 5 10.7 18 186 11 1575 1683<br />

86 8 10.6 19 190 12 1650 1737<br />

88 12 10.4 20 194 12 1725 1791<br />

90 16 10.3 21 198 13 1800 1845<br />

92 21 10.2 22 202 14 1875 1899<br />

94 27 10.1 23 207 15 1950 1953<br />

96 34 9.9 24 211 16 2025 1998<br />

98 42 9.8 26 215 16 2100 2052<br />

100 50 9.7 27 219 17 2175 2106<br />

102 58 9.6 28 223 18 2250 2160<br />

104 66 9.5 29 227 19 2325 2214<br />

106 73 9.3 30 231 19 2400 2268<br />

108 79 9.2 31 235 20 2450 2322<br />

110 84 9.1 32 239 21 2525 2376<br />

112 88 9.0 33 243 22 2600 2430<br />

114 92 8.8 34 247 22 2675 2484<br />

116 95 8.7 35 251 23 2750 2538<br />

118 96 8.6 37 255 24 2825 2592<br />

120 98 8.5 38 259 25 2900 2646<br />

122 99 8.3 39 263 25 2975 2700<br />

124 99 8.2 40 268 26 3050 2745<br />

126 100 8.1 41 272 27 3125 2799<br />

128 100 8.0 42 276 28 3200 2853<br />

130 100 7.7 43 280 28 3275 2907


- XXXIV - Normwertabellen<br />

Tab. 116 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 30 - 34 Jahre)<br />

Aufgabe Meßwert Punktwert Z-Wert Prozentrang<br />

Pendellauf < 8.8 4 > 115 > 92<br />

8.8 - 9.3 3 106 - 115 69 - 92<br />

9.4 - 9.9 2 96 - 105 32 - 68<br />

10.0 - 10.6 1 86 - 95 8 - 31<br />

> 10.6 0 < 86 < 8<br />

Sit-up > 34 4 > 115 > 92<br />

30 - 34 3 106 - 115 69 - 92<br />

24 - 29 2 96 - 105 32 - 68<br />

19 - 23 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 19 0 < 86 < 8<br />

Standweit- > 249 4 > 115 > 92<br />

sprung 232 - 249 3 106 - 115 69 - 92<br />

211 - 231 2 96 - 105 32 - 68<br />

190 - 210 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 190 0 < 86 < 8<br />

Liegestütz > 22 4 > 115 > 92<br />

19 - 22 3 106 - 115 69 - 92<br />

16 - 18 2 96 - 105 32 - 68<br />

12 - 15 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 12 0 < 86 < 8<br />

Lauf Feld > 2700 4 > 115 > 92<br />

2401 - 2700 3 106 - 115 69 - 92<br />

2026 - 2400 2 96 - 105 32 - 68<br />

1651 - 2025 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 1651 0 < 86 < 8<br />

Lauf Halle > 2565 4 > 115 > 92<br />

2269 - 2565 3 106 - 115 69 - 92<br />

1999 - 2268 2 96 - 105 32 - 68<br />

1729 - 1998 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 1729 0 < 86 < 8


Normwertabellen - XXXV -<br />

Tab. 117 (vorläufige) Normwerttabelle Männer 35 - 39 Jahre<br />

T e s t a u f g a b e n<br />

Normen Pendel- Sit-Up Standweit- Liegestütz 12-Minuten-Lauf<br />

ZW PR lauf, 4 x 9m 40 sec sprung 40 sec (Feld) (Halle)<br />

70 0 11.7 9 155 5 1025 1269<br />

72 0 11.5 10 159 6 1100 1322<br />

74 0 11.4 11 163 6 1175 1377<br />

76 1 11.3 13 167 7 1250 1431<br />

78 1 11.2 14 171 8 1325 1476<br />

80 2 11.1 15 176 9 1400 1530<br />

82 3 10.9 16 180 10 1450 1584<br />

84 5 10.8 17 184 10 1525 1638<br />

86 8 10.7 18 188 11 1600 1683<br />

88 12 10.6 19 192 12 1675 1737<br />

90 16 10.5 20 196 12 1750 1791<br />

92 21 10.3 21 200 13 1825 1845<br />

94 27 10.2 22 204 14 1900 1890<br />

96 34 10.1 23 208 15 1950 1944<br />

98 42 10.0 24 212 15 2025 1998<br />

100 50 9.9 25 216 16 2100 2052<br />

102 58 9.7 26 220 17 2175 2097<br />

104 66 9.6 27 224 17 2250 2151<br />

106 73 9.5 28 228 18 2325 2205<br />

108 79 9.4 29 232 19 2400 2259<br />

110 84 9.2 30 236 19 2475 2313<br />

112 88 9.1 31 240 20 2525 2358<br />

114 92 9.0 32 244 21 2600 2412<br />

116 95 8.9 33 248 22 2675 2466<br />

118 96 8.7 34 252 22 2750 2511<br />

120 98 8.6 35 256 23 2825 2565<br />

122 99 8.5 36 260 24 2900 2619<br />

124 99 8.4 37 264 24 2975 2673<br />

126 100 8.3 39 268 25 3025 2718<br />

128 100 8.1 40 272 26 3100 2772<br />

130 100 8.0 41 276 26 3175 2826


- XXXVI - Normwertabellen<br />

Tab. 118 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 35 - 39 Jahre)<br />

Aufgabe Meßwert Punktwert Z-Wert Prozentrang<br />

Pendellauf < 9.0 4 > 115 > 92<br />

9.0 - 9.5 3 106 - 115 69 - 92<br />

9.6 - 10.1 2 96 - 105 32 - 68<br />

10.2 - 10.7 1 86 - 95 8 - 31<br />

> 10.7 0 < 86 < 8<br />

Sit-up > 32 4 > 115 > 92<br />

28 - 32 3 106 - 115 69 - 92<br />

23 - 27 2 96 - 105 32 - 68<br />

18 - 22 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 18 0 < 86 < 8<br />

Standweit- > 246 4 > 115 > 92<br />

sprung 229 - 246 3 106 - 115 69 - 92<br />

208 - 228 2 96 - 105 32 - 68<br />

188 - 207 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 188 0 < 86 < 8<br />

Liegestütz > 21 4 > 115 > 92<br />

18 - 21 3 106 - 115 69 - 92<br />

15 - 17 2 96 - 105 32 - 68<br />

11 - 14 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 11 0 < 86 < 8<br />

Lauf Feld > 2625 4 > 115 > 92<br />

2326 - 2625 3 106 - 115 69 - 92<br />

1951 - 2325 2 96 - 105 32 - 68<br />

1601 - 1950 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 1601 0 < 86 < 8<br />

Lauf Halle > 2430 4 > 115 > 92<br />

2188 - 2430 3 106 - 115 69 - 92<br />

1945 - 2187 2 96 - 105 32 - 68<br />

1675 - 1944 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 1675 0 < 86 < 8


Normwertabellen - XXXVII -<br />

Tab. 119 (vorläufige) Normwerttabelle Frauen<br />

T e s t a u f g a b e n<br />

Normen Pendel- Sit-Up Standweit- Liegestütz 12-Minuten-Lauf<br />

ZW PR lauf, 4 x 9m 40 sec sprung 40 sec (Feld) (Halle)<br />

70 0 12.1 9 130 6 875 1062<br />

72 0 12.0 10 133 7 925 1107<br />

74 0 11.9 12 136 8 975 1152<br />

76 1 11.8 13 140 9 1050 1197<br />

78 1 11.6 14 143 10 1100 1242<br />

80 2 11.5 15 147 10 1175 1278<br />

82 3 11.4 16 150 11 1225 1322<br />

84 5 11.3 17 153 12 1275 1368<br />

86 8 11.2 17 157 13 1350 1413<br />

88 12 11.0 19 160 14 1400 1458<br />

90 16 11.0 20 163 14 1475 1503<br />

92 21 10.8 21 167 15 1525 1539<br />

94 27 10.7 22 170 16 1575 1584<br />

96 34 10.6 23 173 17 1650 1629<br />

98 42 10.5 24 177 18 1700 1674<br />

100 50 10.4 25 180 19 1775 1719<br />

102 58 10.3 26 183 19 1825 1764<br />

104 66 10.2 27 187 20 1875 1800<br />

106 73 10.0 28 190 21 1950 1845<br />

108 79 9.9 29 193 22 2000 1890<br />

110 84 9.8 30 197 22 2075 1935<br />

112 88 9.7 31 200 24 2125 1980<br />

114 92 9.6 32 204 24 2175 2016<br />

116 95 9.5 34 207 25 2250 2061<br />

118 96 9.4 35 210 26 2300 2106<br />

120 98 9.3 36 214 27 2350 2151<br />

122 99 9.1 37 217 28 2425 2196<br />

124 99 9.0 38 220 28 2475 2241<br />

126 100 8.9 39 224 29 2550 2277<br />

128 100 8.8 40 227 30 2600 2322<br />

130 100 8.7 41 230 31 2675 2367


- XXXVIII - Normwertabellen<br />

Tab. 120 vorläufige Beurteilungstabellen (Frauen)<br />

Aufgabe Meßwert Punktwert Z-Wert Prozentrang<br />

Pendellauf < 9.5 4 > 115 > 92<br />

9.5 - 10.0 3 106 - 115 69 - 92<br />

10.1 - 10.6 2 96 - 105 32 - 68<br />

10.7 - 11.2 1 86 - 95 8 - 31<br />

> 11.2 0 < 86 < 8<br />

Sit-up > 32 4 > 115 > 92<br />

28 - 32 3 106 - 115 69 - 92<br />

23 - 27 2 96 - 105 32 - 68<br />

17 - 22 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 17 0 < 86 < 8<br />

Standweit- > 206 4 > 115 > 92<br />

sprung 190 - 206 3 106 - 115 69 - 92<br />

173 - 189 2 96 - 105 32 - 68<br />

157 - 172 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 157 0 < 86 < 8<br />

Liegestütz > 24 4 > 115 > 92<br />

21 - 24 3 106 - 115 69 - 92<br />

17 - 20 2 96 - 105 32 - 68<br />

13 - 16 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 13 0 < 86 < 8<br />

Lauf Feld > 2200 4 > 115 > 92<br />

1951 - 2200 3 106 - 115 69 - 92<br />

1651 - 1950 2 96 - 105 32 - 68<br />

1351 - 1650 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 1351 0 < 86 < 8<br />

Lauf Halle > 2025 4 > 115 > 92<br />

1837 - 2025 3 106 - 115 69 - 92<br />

1621 - 1836 2 96 - 105 32 - 68<br />

1405 - 1620 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 1413 0 < 86 < 8


Normwertabellen - XXXIX -<br />

Tab. 121 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 40 - 44 Jahre)<br />

Aufgabe Meßwert Punktwert Z-Wert Prozentrang<br />

Pendellauf < 9.1 4 > 115 > 92<br />

9.1 - 9.6 3 106 - 115 69 - 92<br />

9.7 - 10.2 2 96 - 105 32 - 68<br />

10.3 - 10.8 1 86 - 95 8 - 31<br />

> 10.8 0 < 86 < 8<br />

Sit-up > 30 4 > 115 > 92<br />

26 - 30 3 106 - 115 69 - 92<br />

22 - 25 2 96 - 105 32 - 68<br />

17 - 21 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 17 0 < 86 < 8<br />

Standweit- > 242 4 > 115 > 92<br />

sprung 223 - 242 3 106 - 115 69 - 92<br />

204 - 222 2 96 - 105 32 - 68<br />

184 - 203 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 184 0 < 86 < 8<br />

Liegestütz > 20 4 > 115 > 92<br />

17 - 20 3 106 - 115 69 - 92<br />

14 - 16 2 96 - 105 32 - 68<br />

10 - 13 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 10 0 < 86 < 8<br />

Lauf Feld > 2575 4 > 115 > 92<br />

2226 - 2575 3 106 - 115 69 - 92<br />

1876 - 2225 2 96 - 105 32 - 68<br />

1526 - 1875 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 1526 0 < 86 < 8<br />

Lauf Halle > 2376 4 > 115 > 92<br />

2107 - 2376 3 106 - 115 69 - 92<br />

1864 - 2106 2 96 - 105 32 - 68<br />

1621 - 1863 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 1620 0 < 86 < 8


- XL - Normwertabellen<br />

Tab. 122 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 45 - 49 Jahre)<br />

Aufgabe Meßwert Punktwert Z-Wert Prozentrang<br />

Pendellauf < 9.2 4 > 115 > 92<br />

9.2 - 9.7 3 106 - 115 69 - 92<br />

9.8 - 10.3 2 96 - 105 32 - 68<br />

10.4 - 10.9 1 86 - 95 8 - 31<br />

> 10.9 0 < 86 < 8<br />

Sit-up > 28 4 > 115 > 92<br />

25 - 28 3 106 - 115 69 - 92<br />

21 - 24 2 96 - 105 32 - 68<br />

15 - 20 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 15 0 < 86 < 8<br />

Standweit- > 238 4 > 115 > 92<br />

sprung 220 - 238 3 106 - 115 69 - 92<br />

200 - 219 2 96 - 105 32 - 68<br />

180 - 199 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 180 0 < 86 < 8<br />

Liegestütz > 18 4 > 115 > 92<br />

16 - 18 3 106 - 115 69 - 92<br />

13 - 15 2 96 - 105 32 - 68<br />

9 - 12 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 9 0 < 86 < 8<br />

Lauf Feld > 2475 4 > 115 > 92<br />

2151 - 2475 3 106 - 115 69 - 92<br />

1826 - 2150 2 96 - 105 32 - 68<br />

1476 - 1825 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 1476 0 < 86 < 8<br />

Lauf Halle > 2295 4 > 115 > 92<br />

2053 - 2295 3 106 - 115 69 - 92<br />

1810 - 2052 2 96 - 105 32 - 68<br />

1567 - 1809 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 1567 0 < 86 < 8


Normwertabellen - XLI -<br />

Tab. 123 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, > 49 Jahre)<br />

Aufgabe Meßwert Punktwert Z-Wert Prozentrang<br />

Pendellauf < 9.3 4 > 115 > 92<br />

9.3 - 9.8 3 106 - 115 69 - 92<br />

9.9 - 10.4 2 96 - 105 32 - 68<br />

10.5 - 11.1 1 86 - 95 8 - 31<br />

> 11.1 0 < 86 < 8<br />

Sit-up > 26 4 > 115 > 92<br />

23 - 26 3 106 - 115 69 - 92<br />

19 - 22 2 96 - 105 32 - 68<br />

14 - 18 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 14 0 < 86 < 8<br />

Standweit- > 235 4 > 115 > 92<br />

sprung 216 - 235 3 106 - 115 69 - 92<br />

198 - 215 2 96 - 105 32 - 68<br />

178 - 197 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 178 0 < 86 < 8<br />

Liegestütz > 17 4 > 115 > 92<br />

15 - 17 3 106 - 115 69 - 92<br />

12 - 15 2 96 - 105 32 - 68<br />

8 - 11 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 8 0 < 86 < 8<br />

Lauf Feld > 2425 4 > 115 > 92<br />

2076 - 2425 3 106 - 115 69 - 92<br />

1751 - 2075 2 96 - 105 32 - 68<br />

1426 - 1750 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 1426 0 < 86 < 8<br />

Lauf Halle > 2214 4 > 115 > 92<br />

1972 - 2214 3 106 - 115 69 - 92<br />

1756 - 1971 2 96 - 105 32 - 68<br />

1513 - 1755 1 86 - 95 8 - 31<br />

< 1513 0 < 86 < 8


- XLII - Testauswertungsbogen<br />

4. Testauswertungsbogen zum `Physical Fitneß Test' XLIV


Testauswertungsbogen zum `Physical Fitneß Test' - XLIII -<br />

TESTAUFGABE Testdatum: ___ / ___ / ___ Testdatum: ___ / ___ / ___ Testdatum: ___ / ___ / ___<br />

Punkte 4 3 2 1 0 4 3 2 1 0 4 3 2 1 0<br />

Aktionsschnelligkeit<br />

Pendellauf, 4 x 9m - - - - - - - - - - - - - - -<br />

Kraftausdauer<br />

Sit up, 40 sec - - - - - - _-_ - - _ - - - - -<br />

Schnellkraft<br />

Standweitsprung - - - - _ _-_ _-_ - _-_ _ _- - - - -<br />

Kraftausdauer<br />

Liegestütz, 40 sec - _-_ _-_ - _ - - _-_ - _ _- - - - -<br />

aerobe Ausdauer<br />

12-Minuten-Lauf - _-_ - - _ _-_ - - - _ _- - - - -_<br />

Gesamtergebnis - - - - _ - _-_ - - _ _- - - - -<br />

Punkte >16 -16 -13 -10 16 -16 -13 -10 16 -16 -13 -10


Erklärung<br />

Hiermit erkläre ich, <strong>Jochen</strong> <strong>Beck</strong>, wohnhaft in 46325 Borken, Bocholterstr. 6,<br />

daß ich die Dissertation<br />

<strong>Diagnose</strong> <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

- Entwicklung und Evaluation eines sportmotorischen Fitneßtests<br />

für die Bundeswehr -<br />

selbständig verfaßt und alle in Anspruch genommenen Hilfsmittel angegeben<br />

habe.<br />

Borken, März 12, 2010


L e b e n s l a u f<br />

Name: <strong>Jochen</strong> <strong>Beck</strong><br />

Geburtsdatum: 10. September 1957<br />

Geburtsort: Bad Hersfeld/Hessen<br />

Staatsangehörigkeit: deutsch<br />

Wohnsitz: Bocholter Str. 6, 46325 Borken<br />

Schulbildung:<br />

1964 - 1967 Grundschule, Borken<br />

1967 - 1979 Gymnasium Borken<br />

Berufsausbildung:<br />

1981 - 1982 Studium Dipl. Geographie, Universität Köln<br />

(ohne Abschluß)<br />

1982 - 1986 Dipl. Sportwissenschaft, DSHS Köln<br />

Abschluß: Dipl. Sportlehrer<br />

1986 - 1988 Promotions - Aufbaustudium, DSHS Köln<br />

(ohne Abschluß)<br />

Arbeitsverhältnisse:<br />

1987 - 1988 Breitensportreferent, Kreissportbund Borken<br />

1988 - 1989 wiss. Mitarbeiter, Universität Frankfurt<br />

Arbeitsbereich: Freizeit- und Gesundheitssport<br />

1990 - 1991 Jugendhilfeplaner, Kreis Borken<br />

seit 1991 wiss. Mitarbeiter, Universität Frankfurt<br />

Arbeitsbereich: Freizeit- und Gesundheitssport


I.<br />

Theoretische Grundlagen<br />

1. Leistung und <strong>Leistungsfähigkeit</strong> 2<br />

2. Relevanz <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> 10<br />

3. Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

16


- 2 - Leistung und <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

1. Leistung und <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Der Begriff `Leistung' findet Anwendung sowohl im Alltag als auch in unterschiedlichen<br />

wissenschaftlichen Disziplinen. Je nach wissenschaftlicher Ausrichtung<br />

finden sich hierzu definitorische Bestimmungen aus anthropologischer,<br />

kulturphilosophischer, medizinischer, soziologischer, physikalischer oder trainingswissenschaftlicher<br />

Sichtweise (CARL in RÖTHIG et al. 1992, 274ff.)<br />

Auch in der Sportwissenschaft wird der Begriff der `Leistung' und `<strong>Leistungsfähigkeit</strong>'<br />

vielfältig verwendet. So erwähnen GÖTZE/SIEGER (1977) über 100,<br />

aber nur 26 definierte Leistungsbegriffe. Eine Auflistung der am häufigsten verwendeten<br />

Begriffe und kritische Diskussion derselben findet sich bei<br />

BÖS/MECHLING (1983, 100ff.).<br />

Leistung und <strong>Leistungsfähigkeit</strong> stehen in einem engen Zusammenhang, sind<br />

aber nicht identisch (LUTTER/SCHRÖDER 1972). So bedeutet eine niedrigere<br />

Leistung nicht zwangsläufig eine mindere <strong>Leistungsfähigkeit</strong> (SEHLBACH 1988,<br />

84). In diesem Sinne fordern auch BÖS/MECHLING (1983, 108) eine klare<br />

Trennung von Leistungsprozeß, -resultat und -bewertung. Sie grenzen sich damit<br />

klar von u.a. SCHNABEL ab, der Leistung als " ... Einheit von Vollzug und<br />

Ergebnis einer sportlichen Handlung oder einer komplexen Handlungsfolge ..."<br />

(SCHNABEL 1986, 16) sieht und folgen damit der Sichtweise von SIEGER<br />

(1976, 603) und CARL (1983, 26), die eine produkt- und prozeßorientierte Differenzierung<br />

fordern. Ausgehend von einer strikten Trennung von internen Prozessen<br />

(Motorik) und nach außen sichtbaren Prozessen (Bewegung) differenzieren<br />

BÖS/MECHLING (1983, 107) zwischen `<strong>motorischer</strong> Leistung' und `Bewegungsleistung'.<br />

Das Gesamtsystem sportlichen Handelns läßt sich am geeignetsten über handlungstheoretische<br />

Modelle (NITSCH 1985, PÖHLMANN et al. 1979) erfassen.<br />

Motorische Fähigkeiten stellen die Verbindung zwischen internen Prozessen<br />

und dem nach außen sichtbaren Verhalten dar und sind somit " ... Analyseeinheiten<br />

..., die sowohl einen allgemeinen Einfluß auf das Leistungsgeschehen an<br />

der konkret beobachtbaren Verhaltensebene haben als auch Entsprechungen<br />

auf der Ebene der Steuerungs-, Regelungs- und Adaptationsmechanismen besitzen"<br />

(BÖS 1984, 479).<br />

Das Resultat einer sportlichen Leistung basiert auf unterschiedlichen Strukturen,<br />

die nicht summativ zur Gesamtleistung beitragen, aber mit zunehmender<br />

Komplexität ausgeprägtere Kompensationschancen aufweisen (ZINNER 1987,<br />

21).


Leistung und <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 3 -<br />

Schon für relativ einfache Kraftleistungen haben motivationale Aspekte entscheidende<br />

Bedeutung (RÖCKER/STOBOY 1970, zit. nach HOLL-<br />

MANN/HETTINGER 1980, 193).<br />

Die Leistungsvoraussetzungen im Sport differenziert MECHLING (1989, 241) in<br />

exogene (apersonale) und endogene (personale) Faktoren (Abb. 1).<br />

Leistungsvoraussetzungen<br />

im Sport<br />

apersonale personale<br />

materiale soziale psychische<br />

Leistungsbereitschaft<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

physische/<br />

körperliche<br />

Abb. 1 Leistungsvoraussetzungen im Sport (nach Mechling 1989, 241f.)<br />

Körperkonstitution<br />

Auf einer weiteren Ebene seines "Strukturierungsbaumes" unterschiedet ME-<br />

CHLING `Fähigkeiten' und `Fertigkeiten'.<br />

Fähigkeiten stellen nicht beobachtbare (latente) Konstrukte dar, die als "... Voraussetzungen<br />

für das Zustandekommen von bestimmten Leistungen" (GUND-<br />

LACH 1968, 199) erachtet werden können. Fertigkeiten hingegen sind durch<br />

eine zunehmende Spezifität geprägt und werden von ROTH im Hinblick auf Unterschiede<br />

und Gemeinsamkeiten als "spezielle Fähigkeiten" (1982, 23) bezeichnet.<br />

In Abgrenzung zu GROPLER/THIESS (1976) und SCHNABEL (1986), welche<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong> noch weiter in die Teilkomponenten körperliche, psychische<br />

und sportliche <strong>Leistungsfähigkeit</strong> differenzieren, versteht MECHLING (1989,<br />

241) <strong>Leistungsfähigkeit</strong> als Komplexkategorie potentieller personaler Leistungsvoraussetzungen<br />

zur Bewältigung von Aufgaben und Anforderungen.


- 4 - Leistung und <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Im weiteren wird mit ROTH (1982, 22) die Bezeichnung "(sport-) motorische<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong>" präferiert und verwendet.


Leistung und <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 5 -<br />

1.1 Dimensionalität <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Ebenso vielfältig wie das Begriffsspektrum zu `Leistung' und `<strong>Leistungsfähigkeit</strong>'<br />

ist die Terminologiediskussion zu `motorischen Fähigkeiten'.<br />

Nahezu synonym werden Oberbegriffe wie "physische Eigenschaften" (KU-<br />

NATH/ THIESS 1962), "konditionelle und koordinative Fähigkeiten" (GUND-<br />

LACH 1968), "motorische Fähigkeiten" (MEINEL/SCHNABEL 1987) oder "motorische<br />

Eigenschaften" (SOBOTKA 1977) verwendet.<br />

Tabelle 1 gibt einen Überblick über gängige Begriffsbezeichnungen zu `allgemeinen<br />

sportmotorischen Fähigkeiten', weitere Übersichten dazu geben BÖS<br />

(1987, 85) und ROTH (1982, 27).<br />

Tab. 1 Allgemeine sportmotorische Fähigkeiten (WILLIMCZIK/ROTH 1983, 59)


- 6 - Leistung und <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Eine Bestimmung und Systematisierung einzelner Teilkomponenten der `motorischen<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong>' erfolgt auf induktivem Wege über die Beobachtung<br />

nach Außen sichtbarer Verhaltensweisen oder/und deduktiv unter Einbeziehung<br />

von Kenntnissen über interne Prozesse (BLUME 1978, WILLIMCZIK/ROTH<br />

1983).<br />

Ideal ist die Systematisierung `<strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong>' über die Integration<br />

beider Wege, so fordern WILLIMCZIK/ROTH (1983, 56), daß "Die induktiv<br />

gefundenen Fähigkeitsdimensionen ... mit theoretischen Systemen konfrontiert<br />

werden (müssen), und umgekehrt bedürfen aus Theorien abgeleitete motorische<br />

Fähigkeiten ... der empirischen Überprüfung". Eine Vernachlässigung der<br />

jeweils anderen Sichtweise führt zu Begrifflichkeiten, die aus der anderen<br />

Sichtweise nicht nachvollziehbar sind. So entspricht beispielsweise eine deduktiv<br />

abgeleitete Teilkomponenten `lokale aerobe statische Ausdauer' (HOLL-<br />

MANN/HETTINGER 1980, 512) keiner tatsächlichen Erscheinungsform auf der<br />

Verhaltensebene.<br />

Auch wenn je nach Sichtweise unterschiedliche Systematisierungen mit einer<br />

entsprechenden begrifflichen Vielfalt vorliegen1 , herrscht doch weitgehend Einigkeit<br />

darüber, daß die heterogene Gesamtstruktur `<strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong>'<br />

durch die Oberbegriffe `Kraft', `Ausdauer', `Schnelligkeit', `Koordination'<br />

und `Beweglichkeit' dargestellt wird.<br />

Abbildung 2 zeigt GUNDLACHs Modell zur Strukturierung konditioneller Fähigkeiten<br />

nach `Belastungsdauer', `-intensität' und der `Ausführungsgeschwindigkeit<br />

bei der Belastung'.<br />

1 BÖS 1987, 87


Leistung und <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 7 -<br />

Abb. 2 Funktionelle Darstellung des Systems der Kraft-, Ausdauer- und Schnelligkeitsfähigkeiten<br />

(GUNDLACH 1968 in BÖS 1987, 89)<br />

Basierend auf den Arbeiten von GUNDLACH (1968) hat sich die Subkategorisierung<br />

in energetisch determinierte konditionelle Fähigkeiten und durch Steuerungs-/Regelungs-prozesse<br />

determinierte koordinative Fähigkeiten etabliert<br />

(MARSCHNER 1975, GROP-LER/THIESS 1976).<br />

Basierend auf Forschungsergebnissen anderer Autoren und publizierten Strukturierungen2<br />

hat BÖS einen Vorschlag zur Differenzierung `<strong>motorischer</strong> Fähigkeiten'<br />

vorgelegt.<br />

energetisch determinierte<br />

(KONDITIONELLE) FÄHIGKEITEN<br />

MOTORISCHE FÄHIGKEITEN<br />

informationsorientierte<br />

(KOORDINATIVE) FÄHIGKEITEN<br />

AUSDAUER KRAFT SCHNELLIGKEIT KOORDINATION BEWEGLICHKEIT<br />

AA AnA KA MK SK AS RS KZ KP<br />

passive Systeme der<br />

Energieübertragung<br />

AA = aerobe Ausdauer AnA = anaerobe Ausdauer<br />

KA = Kraftausdauer MK = Maximalkraft<br />

SK = Schnellkraft AS = Aktionsschnelligkeit<br />

RS = Reaktionsschnelligkeit KZ = Koordination (Zeitdruck)<br />

KP = Koordination (Präzision) B = Beweglichkeit<br />

Abb. 3 Differenzierung <strong>motorischer</strong> Fähigkeiten (nach BÖS 1987, 94)<br />

Aufgrund einer angenommenen hierarchischen Struktur von Fähigkeiten (HA-<br />

CKER 1973, GAGNE 1973) läßt sich die Gültigkeit dieser Differenzierung für<br />

ein unteres und mittleres Leistungsniveau ableiten. Für differenzierte Aussagen<br />

auf hohem Leistungsniveau und für sportartspezifische Fragestellungen hingegen<br />

ist diese Systematisierung nicht präzise genug (BÖS 1987, 93).<br />

2 BÖS 1987, 93f.<br />

B


- 8 - Leistung und <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Empirische Untersuchungen3 bestätigen diese Differenzierung und weisen `aerobe<br />

Ausdauer', `Maximalkraft' und `Koordination bei Präzisionsaufgaben' als<br />

(auch stabile4 ) Basisdimensionen aus.<br />

3 BÖS/MECHLING 1983, WYDRA 1986, MULTERER 1991, ROTH 1982<br />

4 MULTERER 1991


Leistung und <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 9 -<br />

1.2 <strong>Diagnose</strong> <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Motorische Fähigkeiten stellen konstruierte Merkmale dar, sie sind `hypothetische<br />

Konstrukte' oder "latente Eigenschaften" (FISCHER 1974, 18), die "... realiter<br />

nicht existieren" (LETZELTER/LETZELTER 1979, 14).<br />

Die Messung dieser Konstrukte ist somit nicht direkt, sondern nur indirekt über<br />

die Verhaltensebene möglich. Sportmotorische Tests setzen auf der Ebene von<br />

Bewegungshandlungen an und ermöglichen damit den Rückschluß auf motorische<br />

Fähigkeiten (BLUME 1979, 81).<br />

LIENERT (1989, 21) klassifiziert Tests in `Intelligenztests', `Leistungstests' und<br />

`Persönlichkeitstests'. Der hier angesprochene Bereich der <strong>Diagnose</strong> `<strong>motorischer</strong><br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong>' ist demnach eindeutig zuzuordnen.<br />

Sportmotorische Tests sind häufig sowohl allgemein (`Sinn vs. Unsinn'; GRU-<br />

BITZSCH/RELIXIUS 1978, SCHMID/SCHOLZ 1975) als auch spezifisch der<br />

Kritik einer vermeintlich niedrigeren Validität ausgesetzt; im Unterschied zu<br />

biomechanischen oder physiologischen Verfahren.<br />

Letztere haben im Hinblick auf Aussagekraft erhebliche Vorteile gegenüber<br />

sportmotorischen Tests; so ist beispielsweise die `aerobe Ausdauer' wesentlich<br />

differenzierter über spiroergometrische Verfahren zu diagnostizieren (BALL-<br />

REICH/BAUMANN 1982) als mit Ausdauerläufen (z.B. `12-Minuten Lauf'). Dieser<br />

in der Regel sehr hohe technische und apparative (und damit kostenintensive)<br />

Aufwand ist für den Bereich des Hochleistungssports und für spezifische<br />

Fragestellungen (z.B. Rehabilitation) notwendig und gerechtfertigt. Für Anwendungen<br />

auf unterem und mittlerem Leistungsniveau (z.B. Freizeitsport) können<br />

derartige Verfahren kaum in Betracht kommen (BÖS 1987, 20). Aufgrund der<br />

hohen korrelativen Beziehungen zu Ergebnissen mit labordiagnostischen Verfahren<br />

stellen sportmotorische Tests geeignete Instrumente zur <strong>Diagnose</strong> `motori-scher<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong>' dar.<br />

Nach BÖS (1987, 61) sind sportmotorische Tests " ... wissenschaftliche Routineverfahren<br />

zur Untersuchung eines oder mehrerer theoretisch definierbarer<br />

und empirisch abgrenzbarer Persönlichkeitsmerkmale. Gegenstandsbereiche<br />

sind das individuelle, allgemeine und spezielle motorische Fähigkeitsniveau.<br />

Ziel ist eine möglichst quantitative Aussage über den relativen Grad der individuellen<br />

Merkmalsausprägung. Tests müssen unter Standardbedingungen<br />

durchführbar sein und den statistischen Gütekriterien des jeweiligen testtheoretischen<br />

Modells genügen."


- 10 - Leistung und <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Synonym zum Begriff `sport<strong>motorischer</strong> Test' finden sich auch die Bezeichnungen<br />

`<strong>motorischer</strong> Test', `sportmethodischer Test', `körperlicher Leistungstest',<br />

`Bewegungs-test' oder `psycho<strong>motorischer</strong> Test' (BÖS 1987, BALLREICH<br />

1970, BLUME o.A.).<br />

Über die Rahmenziele sport<strong>motorischer</strong> Tests herrscht weitestgehend Einigkeit,<br />

insgesamt lassen sich fünf (zum Teil überschneidende) Aufgabenbereiche unterscheiden5<br />

:<br />

- Leistungsdiagnose<br />

- Entwicklungsdiagnose<br />

- Prognose<br />

- Dimensionsanalyse<br />

- Experiment.<br />

Zur Systematisierung sport<strong>motorischer</strong> Tests liegt eine Vielzahl von Vorschlägen<br />

vor (BÖS 1987, 63ff.). In Anlehnung an LIENERT (1967) unterscheiden<br />

FETZ/KORNEXL (1978) Elementartests und Testsysteme. Nach Testdimensionalität<br />

und formalen Auswertungsmerkmalen unterscheiden sie insgesamt fünf<br />

Typen von Tests.<br />

Homogene<br />

sportmotorische<br />

Testbatterien<br />

Sportmotorische<br />

Elementartests<br />

Sportmotorische<br />

Testbatterien<br />

Heterogene<br />

sportmotorische<br />

Testbatterien<br />

Sportmotorische Tests<br />

Homogene<br />

sportmotorische<br />

Testprofile<br />

Sportmotorische<br />

Testsysteme<br />

Sportmotorische<br />

Testprofile<br />

Heterogene<br />

sportmotorische<br />

Testbatterien<br />

Abb. 4 Systematisierung sport<strong>motorischer</strong> Tests (HAAG in RÖTHIG 1992, 293)<br />

Elementartests erfassen einen weitestgehend klar abgegrenzten Merkmalsbereich;<br />

als Beispiel kann der COOPER-Test zur <strong>Diagnose</strong> der `aeroben Ausdau-<br />

5 BALLREICH 1970, NEUMAIER 1983, STÜBLER 1966


Leistung und <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 11 -<br />

er' angeführt werden. Testprofile und Testbatterien sind nach LIENERT<br />

(1989, 366) eine Kombination mehrerer Einzelteste, in denen die Einzelteste "...<br />

ein Höchstmaß an Eigenständigkeit bewahren ..." (Testprofil) oder "... ihre Eigenständigkeit<br />

aufgeben und ausschließlich in den Dienst eines gemeinsamen<br />

Ziels treten ..." (Testbatterie). Ein und derselbe Test kann durchaus (je nach<br />

Auswertungsstrategie) sowohl als Testprofil wie auch als Testbatterie fungieren.<br />

Für Testprofile fordert LIENERT, daß "... jeder Einzeltest ... mit jedem anderen<br />

möglichst niedrig korreliert" (1989, 366). Für Testbatterien unterscheidet er zwei<br />

Möglichkeiten:<br />

- hohe Interkorrelation der Einzelteste mit dem Ziel der <strong>Diagnose</strong> eines eng<br />

umschriebenen Merkmals (z.B. Maximalkraft)<br />

- niedrige Interkorrelation der Einzelteste mit dem Ziel der <strong>Diagnose</strong> eines<br />

weiter gefaßten Merkmals (z.B. Fitneß).<br />

Auf den beiden ersten Systematisierungsebenen (Abb. 4) werden nach den<br />

formalen Aspekten `Anzahl und Eigenständigkeit der Testaufgaben' Elemetartests<br />

von Testsystemen sowie im weiteren Testprofile von Testbatterien unterschieden.<br />

Unter Einbeziehung des inhaltlichen Aspekt `Testdimensionalität'<br />

werden auf der dritten Ebene Testprofile/-batterien nach deren Fähigkeitsspektrum<br />

als heterogen oder homogen bezeichnet.


- 12 - Relevanz <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

2. Relevanz <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Körperliche Aktivität, Fitneß und Gesundheit6 stehen miteinander in enger<br />

Wechselwirkung. So nimmt körperliche Aktivität bei der Arbeit oder in der Freizeit,<br />

sowohl direkt als auch indirekt über die Fitneß Einfluß auf die Gesundheit.<br />

Abbildung 5 verdeutlicht dieses Beziehungsgefüge.<br />

Abb. 5 Wechselbeziehung zwischen körperlicher Aktivität, Fitneß und Gesundheit<br />

(BOUCHARD et al. 1990, 5)<br />

Beeinflußt werden diese Komponenten sowohl durch interne wie auch externe<br />

Faktoren wie Genetik, Lebensstil und Umwelt. Ziel von Interventionsmaßnahmen<br />

(z.B. sportliche Aktivität) ist es, diese Wechselwirkung (Abb. 5) optimal zu<br />

beeinflussen.<br />

In Anlehnung an SCHWARZER/LEPPIN (1989) und FUCHS/LEPPIN (1992) hat<br />

KNOLL ein Modell des Wirkungsgefüges sportlicher Aktivität vorgelegt.<br />

Hiernach hat motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong>, z.B. als Resultat sportlicher Aktivität,<br />

unterschiedliche Wirkungen auf die Gesundheit. Je nach Wirkungsweise<br />

unterscheidet KNOLL Haupt-, Puffer- und Mediatoreffekte (Abb. 6).<br />

6 Auf nähere Betrachtungen zum Gesundheitsbegriff wird hier verzichtet; Übersichtsarbeiten hierzu haben<br />

u.a KNOLL (1993), KRAUS (1987) und VENTH (1987) vorgelegt.


Relevanz <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 13 -<br />

Anforderungen<br />

in<br />

Alltag und Beruf<br />

* external<br />

* internal<br />

(2)<br />

Sportliche<br />

Aktivität<br />

(3)<br />

(1)<br />

Aktueller<br />

Gesundheitszustand<br />

* physisch<br />

* psycho-sozial<br />

SchutzRisikofaktorenfaktoren Abb. 6 Wirkungsgefüge sportlicher Aktivität als gesundheitsfördernde Maßnahme<br />

(KNOLL 1993, 77)<br />

Einen "Haupteffekt" hat sportliche Aktivität auf die physische / psychische Gesundheit;<br />

so führt Ausdauertraining beispielsweise zu einer Senkung der Herzfrequenz<br />

und Verbesserung des Sauerstoffaufnahmevermögens.<br />

Als "Puffereffekt" bezeichnet KNOLL die Auswirkung auf externale und internale<br />

berufliche Anforderungen.<br />

Als "Mediatoreffekt" bezeichnet sie die indirekten Auswirkungen sportlicher<br />

Aktivität auf die Gesundheit durch Veränderungen des Verhältnisses von<br />

Schutz- und Risikofaktoren.


- 14 - Relvanz <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

2.1 Motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong> und Gesundheit<br />

Zur Beziehung zwischen <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> (durch sportliche Betätigung)<br />

und gesundheitlichen Parametern liegt eine Vielzahl empirischer Untersuchungen<br />

vor. Übersichtsarbeiten und zusammenfassende Beurteilungen haben<br />

SAAM (1990), KNOLL (1993) und SCHLICHT (1994) vorgelegt. Sie differenzieren<br />

hierbei Gesundheit in "somatische und psychische Gesundheit"<br />

(SAAM) bzw. "physische und psycho-soziale Gesundheit" (KNOLL).<br />

Die Effekte körperlicher Aktivität auf die physische Gesundheit lassen sich nach<br />

KNOLL (1993, 60f.) in kardiovaskuläre, metabolische, endokrine und hämodynamische<br />

Wirkungen zusammenfassen.<br />

Für den Bereich der psycho-sozialen Gesundheit faßt KNOLL zusammen, daß "<br />

... durch körperliche/sportliche Aktivität Befindlichkeit und Selbstkonzept gesteigert<br />

sowie Angst und Depression abgebaut werden können" (1993, 70).<br />

Abbildung 7 zeigt die Bedeutung von <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> als Ausdruck<br />

sportlicher Aktivität auf die subjektive bzw. objektive Gesundheitsbeurteilung.<br />

Abb. 7 Zusammenhang zwischen Sporttreiben und Gesundheitseinschätzung<br />

(BÖS/OPPER/POHLENZ 1993, 38)<br />

Mit zunehmendem Umfang sportlicher Aktivität (und somit höherer <strong>motorischer</strong><br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong>) steigt sowohl die eigene Beurteilung des Gesundheitszustandes<br />

als auch die Arzteinschätzung desselben.


Relevanz <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 15 -<br />

2.2 Motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong> und berufliche Anforderungen<br />

Die Auswirkungen <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> auf berufliche Anforderungen<br />

werden häufig unter dem betriebswirtschaftlichen Aspekt der Reduzierung von<br />

Fehlzeiten gesehen. Die besondere Bedeutung dieses Aspektes (aus Sicht der<br />

Arbeitgeber) verdeutlicht die Aussage von MÜLLER (1992, 20), daß " ... die<br />

Hälfe der Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (1990 rd. 141 Mrd.<br />

DM) für Behandlungen von Krankheiten aufgewendet werden, die durch Genußmittelmißbrauch,<br />

fehlerhafte Ernährung und Bewegungsmangel zumindest<br />

mitbedingt sind".<br />

Eine zusammenfassende Darstellung von Befunden zum Zusammenhang zwischen<br />

der Förderung körperlicher Aktivität und betrieblichen Fehlzeiten hat<br />

FRIES (1993) vorgelegt. Es stellt fest, daß Maßnahmen7 zur Förderung der<br />

körperlichen Aktivität mit einer Reduzierung von betrieblichen Fehlzeiten einhergehen<br />

und daß Arbeitnehmer mit einer höheren körperlichen <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

seltener fehlen (1993, 111).<br />

In der o.a. Untersuchung haben BÖS/OPPER/POHLENZ (1993) die "Pufferwirkung"<br />

sportlicher Aktivität überprüft. Danach wirkt sich aktives Sporttreiben moderierend<br />

auf berufliche Belastungen aus (Abb. 8), "Sportlich aktive Personen<br />

können die negativen Auswirkungen von Arbeitsbelastungen ... offensichtlich<br />

besser kompensieren" (BÖS/ OPPER/POHLENZ 1993, 41).<br />

Abb. 8 Zusammenhang zwischen Sporttreiben, Arbeitsbelastung und Gesundheit,<br />

Arzteinschätzung (BÖS/OPPER/POHLENZ 1993, 41)<br />

7 Basis seiner Aussagen hierzu sind empirische Befunde vor allem aus Nordamerika


- 16 - Relvanz <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

2.3 Motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong> und militärische Anforderungen<br />

Die körperliche <strong>Leistungsfähigkeit</strong> ist eine wesentliche Komponente im soldatischen<br />

Anforderungsprofil, müssen doch schwere Gegenstände bewegt (motorische<br />

Anforderungen) oder neben den physischen Beanspruchungen hohe Konzentrationsleistungen<br />

(psychische Anforderungen) erbracht werden (u.a.<br />

v.RESTORFF 1993).<br />

In der Literatur wird häufig in martialischer Art und Weise auf die militärische<br />

Bedeutung <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> hingewiesen, so läßt sich "... mit der<br />

Verbesserung der körperlichen Ausdauerleistungsfähigkeit ... die Gefechtsbereitschaft<br />

nachweislich erhöhen" (HOFFMANN 1975, 81), und PATTON spricht<br />

sogar davon, daß "eine gut körperliche Verfassung ... ausschlaggebend für den<br />

Sieg (sei). Trägheit macht uns alle zu Feiglingen, Menschen in guter körperlicher<br />

Verfassung werden nicht träge" (PATTON 1944, zit. nach MANCA 1990).<br />

Ferner sei eine gute "physische <strong>Leistungsfähigkeit</strong> von entscheidender Bedeutung<br />

für eine hohe Verteidigungsbereitschaft" (TAPPERT 1973, 939) und entscheidende<br />

"Vorausetzung für die Erhöhung der Kampfkraft und Gefechtsbereitschaft"<br />

(GESTEWITZ 1983, 199).<br />

SCHMIDT (1972) zitiert einige Forschungsarbeiten, die eine militärbezogene<br />

Bedeutung körperlicher <strong>Leistungsfähigkeit</strong> belegen. So fordern beispielsweise<br />

MÜLLER und GERSTNER aus den Ergebnissen deduktiv abgeleiteter Tätigkeitsprofile<br />

ein "Ausdauer-training zur Steigerung der Widerstandsfähigkeit gegen<br />

Ermüdung" (MÜLLER 1968 in SCHMIDT 1972, 119) für das nachrichtenund<br />

funktechnische Personal bzw. Aus-dauer, Kraft und Gewandheit für Pioniertruppen<br />

(GERSTNER 1968 in SCHMIDT 1972, 119).<br />

Wesentlich allgemeiner halten sich EHRSAM/LÜTHI, welche die Notwendigkeit<br />

einer guten körperlichen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> in der Truppe für unbestreitbar halten<br />

(1991, 201), und auch HOLLMANN et al. weisen darauf hin, daß der "Wehrdienst<br />

... besondere körperliche Ansprüche (stellt), die ein gutes Leistungsvermögen<br />

des Soldaten voraussetzen" (1966, 582).<br />

Trotz revolutionierender Entwicklungen steht immer noch der Mensch im Mittelpunkt<br />

militärischer Handlungen (JODL 1974, 274; AUTORENKOLLEKTIV 1989,<br />

91), und so weist HOLLMANN (1990, 437) dementsprechend auch darauf hin,<br />

daß auch in einer hochtechnisierten Armee dem Gesichtspunkt einer guten körperlichen<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong> hohe Bedeutung beigemessen werden sollte.


Relevanz <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 17 -<br />

"Quantitative und qualitative neue Anforderungen" (AUTORENKOLLEKTIV<br />

1989, 91) führen in Teilbereichen zu einem überproportionalen Anstieg psychischer<br />

Belastungen, "energetisch hoch belastende militärische Tätigkeiten ...<br />

(hingegen) sind heute seltener geworden" (KRÜGER 1990, 219).<br />

Auch JUNG weist aufgrund empirischer Untersuchungen zur Verbesserung der<br />

Streßtoleranz bei Soldaten durch Ausdauertraining darauf hin, "... daß neben<br />

physischem auch psychischer Streß durch einen besseren Trainingszustand ...<br />

günstig zu beeinflussen ist" (1985, 212). Da die allgemeine Streßstabilität entscheidend<br />

durch die körperliche Fitneß geprägt wird, sollte jeder Soldat über<br />

eine gute körperliche Fitneß verfügen (KOLEI 1993, 367), denn: "Körperliche<br />

Fitneß hält unter Belastung den Kopf frei" (NAUMANN 1993 in BECK et al.<br />

1993, 401) und "Wer fit ist, ist auch leistungsfähig" (NEHREN/ VINZ 1994, 10).<br />

RATHGEBER verweist auf die Notwendigkeit einer guten körperlichen <strong>Leistungsfähigkeit</strong>,<br />

indem er vom Sport (als Mittel zur Leistungssteigerung) verlangt,<br />

"... daß der Bundeswehr zur Erfüllung ihres Auftrages ein bewegungstüchtiger,<br />

physisch und psychisch leistungsfähiger Soldat ... zur Verfügung steht" (1990,<br />

429).<br />

Neben gesamtgesellschaftlichen Aspekten einer aktiven Gesundheitsförderung<br />

fordert SIMON auch, daß die Bundeswehr "... aus Gründen der Auftragserfüllung<br />

an einer starken Betonung des Sports und der körperlichen Aktivität als<br />

Mittel zur Steigerung der physischen und psychischen Belastbarkeit interessiert<br />

sein (sollte)" (1986, 59).<br />

Außer diesen funktionalen Komponenten erfüllt der Sport in der Bundeswehr<br />

auch pädagogische Aufgaben. So fördert er positives Sozialverhalten und bietet<br />

neben dem Schulsport nochmals die Möglichkeit, positiv auf eine Motivation zu<br />

lebenslangem Sporttreiben hinzuwirken.


- 18 - Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

3. Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Allgemein versteht man unter "Fitneß" die Fähigkeit des Menschen zur Bewältigung<br />

vielfältiger Anforderungen (KAYSER in RÖTHIG 1992, 165;<br />

BÖS/FELDMEIER 1992, 78). In einem engeren (sportwissenschaftlich ausgerichteten)<br />

Begriffsverständnis werden häufig (fälschlicherweise) körperliche<br />

bzw. motorische Fitneß synonym verwendet (PHILLIPS/HORNAK 1979, 17),<br />

dies entspricht der semantischen Diskussion um den Leistungsbegriff.<br />

CLARKE (1976) differenziert das Spektrum körperlicher <strong>Leistungsfähigkeit</strong> (general<br />

motor ability) in einen `engeren' und einen `weitergefaßten' Fitneßbegriff.<br />

Unter Fitneßtests summiert BÖS (1987) Tests der Bereiche `Physical Fitness'<br />

und `Motor Fitness'.<br />

Arm-eye<br />

coordination <br />

Muscularpower<br />

Agility<br />

PHYSICAL FITNESS<br />

MOTOR FITNESS<br />

GENERAL MOTOR ABILITY<br />

Muscular<br />

strength<br />

Muscular<br />

endurance <br />

Circuloendurance<br />

Flexibility<br />

ORGANIC SOUNDNESS AND PROPER NUTRITI-<br />

ON<br />

Abb. 9 Chart of Physical Elements (CLARKE 1976 in BÖS 1987, 333)<br />

Speed<br />

Footeyecoordination<br />

Begriff und Ursprung von Fitneß stammen aus den USA und haben ihren Ursprung<br />

in Forschungsarbeiten von KRAUS/HIRSCHLAND (1953), die bei interkulturellen<br />

Vergleichsstudien (USA - Europa) feststellten, daß dieser Vergleich<br />

"eindeutig zu ungunsten der amerikanischen Kinder ausfiel" (HAAG/DASSEL<br />

1981, 61). Reaktion hierauf war die Forcierung der Bemühungen um Fitneß8 ,<br />

8 vgl. auch HAAG 1966, 1967, 1970


Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 19 -<br />

die u.a. Ausdruck fanden in der Bildung von AAHPER9 sowie einer Vielzahl<br />

publizierter Fitneßtests.<br />

Auf die Vielzahl dieser Fitneßtests soll hier nicht näher eingegangen werden.<br />

Eine umfassende Dokumentation und Diskussion bestehender Testverfahren<br />

beschreibt BÖS (1987), weitere Zusammenstellungen finden sich bei GROS-<br />

SER/STARISCHKA (1986), HAAG/DASSEL (1981), FETZ/KORNEXL (1978),<br />

RAPP/SCHODER (1977), MAINKA/THEINERT (1984 u. 1985) und STÜBLER<br />

(1966); ferner für den anglo-amerikanischen Raum bei BARROW/McGEE<br />

(1989), BAUMGARTNER/JACKSON (1975, 1991), BOSCO (1983), CAMP-<br />

BELL/TUCKER (1967), MATHEWS (1978), MEYERS/BLESH (1962), CLARKE<br />

(1976, 1987), JENSEN/HIRST (1980), JOHNSON/NELSON (1974, 1979,<br />

1986), KIRBY (1991), KIRKENDALL (1980, 1987), MILLER (1988), MONTOYE<br />

(1978), PHILIPPS/HORNAK (1979), SAFRIT (1973, 1981, 1990), SA-<br />

FRIT/WOOD (1989) und VERDUCCI (1980). Aus dem osteuropäischen Bereich<br />

ist eine Zusammenstellung von MEKOTA/BLAHUS (1983) bekannt.<br />

3.1 Fitneßtests in militärischen Verbänden<br />

Auch in militärischen Verbänden haben Fitneßtests lange Tradition, ihre Relevanz<br />

für diese Zielgruppe unterstreichen auch die Ergebnisse einer internationalen<br />

Befragung von Fitneßexperten durch BÖS (1992).<br />

Im einzelnen sollen sportmotorische Testverfahren10, die in militärischen Verbänden<br />

eingesetzt werden/wurden, kurz vorgestellt und analysiert werden nach:<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

- Testinhalt (Fähigkeiten vs. Fertigkeiten)<br />

- Testtyp11,12 (Elementartest, Testbatterie, Testprofil)<br />

Hauptgütekriterien<br />

- Hauptgütekriterien überprüft<br />

- Ergebnisse dargestellt / transparent<br />

Testanwendung<br />

- Gültigkeitsbereich (Alter, Geschlecht)<br />

9 American Alliance for Health, Physical Education and Recreation<br />

10 Eine umfassende Sammlung von Einzeltests, vornehmlich aus der Sportmedizin, finden sich im Final<br />

Report der NATO/DEFENCE RESEARCH GROUP (1986)<br />

11 vgl. I.1.2<br />

12 berücksichtigt werden lediglich die Testaufgaben, die eindeutig fähigkeits-orientierten Charakter besitzen


- 20 - Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

- Testauswertung (Profil, Summenscore, Normen)


Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 21 -<br />

3.1.1 Testverfahren in der Bundeswehr<br />

In der Bundeswehr13 sind einige sportmotorische Testverfahren bekannt, die<br />

unterschiedlichen Zielsetzungen dienen. So bestehen Tests zur aktuellen <strong>Diagnose</strong><br />

der motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> bis hin zu Testverfahren, denen prognostische<br />

Bedeutung im Sinne einer Berufseignung zugesprochen wird.<br />

Physical Fitneß Test [1]<br />

Der Physical Fitneß Test dient der Überprüfung der allgemeinen motorischen<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong> und kann von den Soldaten gefordert werden (Zdv 3/10,<br />

138):<br />

- vor und nach der allgemeinen Grundausbildung<br />

- in allen Lehrgängen, in denen der Nachweis der <strong>Leistungsfähigkeit</strong> erbracht<br />

werden muß<br />

- als Routineprüfung einmal jährlich.<br />

Die Übungen sind an zwei, höchstens drei Tagen zu absolvieren, wobei der<br />

Ausdauerlauf zwingend als letzte Disziplin zu absolvieren ist.<br />

Testaufgaben des "Physical Fitneß Test":<br />

- Sprint, 50 m<br />

- Standweitsprung<br />

- Medizinballwurf gegen Wand aus Bauchlage, 30 sec<br />

- Sit up, 30 sec<br />

- Klimmzüge, max.<br />

- Pendellauf, 4x10 m, mit Gerätetransport (Seil)<br />

- Ausdauerlauf, 2000 m<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA KA MK SK AS RS KZ KP B<br />

1 3 1 2<br />

Der Test besteht aus fähigkeitsorientierten Aufgaben und kann als "heterogenes<br />

sportmotorisches Testprofil14 " charakterisiert werden. Die Profil-darstellung<br />

13 und der ehemaligen NVA<br />

14 zur Charakterisierung vgl. I.1.2


- 22 - Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

zeigt, daß eine Aufgabe `aerobe Ausdauer' mißt, 3 Aufgaben `Kraftausdauer',<br />

eine Aufgabe `Schnell-kraft' und 2 Aufgaben `Aktionsschnelligkeit'.<br />

Gütekriterien<br />

Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.<br />

CHRIST (1986) untersuchte die wissenschaftlichen Gütekriterien an 22 -<br />

34jährigen Männern. Er berechnet Einzelreliabilitäten von .70 - .87 und eine<br />

Batteriereliabilität von .88, Dimensionsanalysen dokumentieren die Heterogenität<br />

des Tests, eine kriterienbezogene Validierung führt zu Korrelationen von -<br />

0.65 bzw. - 0.70. In seiner Untersuchung veränderte CHRIST allerdings nicht<br />

nur die Durchführungsvorschriften, sondern mischte ferner die Ergebnisse von<br />

Untergruppen, die mit unterschiedlichem Design getestet wurden. Aufgrund<br />

dieser gravierenden methodischen Probleme wird auf die Ergebnisse nicht weiter<br />

eingegangen.<br />

Testanwendung<br />

Der Test findet Anwendung für Männer. Es bestehen alterspezifische Beurteilungstabellen<br />

(Standardnotenskala) für drei Alterstufen ( - 32 Jahre, 32 - 40<br />

Jahre, > 40 Jahre). Ein Hinweis auf die Basis dieser Tabellen fehlt. Angaben zur<br />

Auswertung der Testaufgaben werden nicht gemacht. Die altersspezifischen<br />

Beurteilungstabellen implizieren einen Abfall der motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong>15<br />

je Altersklasse von (zum Teil meßtheoretisch bedingten) 3.7% (Ausdauerlauf)<br />

bis zu 25% (Klimmzüge).<br />

Bewertung<br />

Der "PFT" dient der Überprüfung der allgemeinen motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong>.<br />

Insgesamt wird das Spektrum der Fähigkeiten adäquat repräsentiert, das<br />

Grundprinzip des Test hat sich bewährt. Kritikwürdig sind die Durchführungsvorschriften<br />

einiger Testaufgaben sowie die ausstehende wissenschaftliche Absicherung<br />

und Normierung des Tests. Problematisch ist ferner die stark motivationsabhängige<br />

Testaufgabe `Klimm-züge' bis zur maximalen Erschöpfung.<br />

Fraglich ist, ob die altersspezifischen Nor-mierungstabellen und die Alterskategorien<br />

dem Abfall der motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> gerecht werden.<br />

15 Berechnungsgrundlage dieser Prozentwerte sind die der Note 3.0 zugeordneten Rohwerte


Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 23 -<br />

Testverfahren an der Offiziersbewerberprüfzentrale (OPZ) [2] 16<br />

Die sportmotorische Prüfung an der OPZ ist eingebunden in ein umfangreiches<br />

Testsystem zur Eignungsfeststellung für Bewerber der Offizierlaufbahnen.<br />

Testaufgaben des "OPZ-Tests":<br />

- Hindernislauf (mit unterschiedlichen konditionellen / koordinativen Anforderungen)<br />

- basketballähnliches Ballspiel.<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA KA MK SK AS RS KZ<br />

1<br />

KP B<br />

Das basketballähnliche Spiel ist eindeutig fertigkeitsorientiert. Die Anforderungen<br />

der anderen Testaufgabe sind zum Teil fertigkeitsorientiert, der Test kann<br />

als "sport<strong>motorischer</strong> Elementartest" charakterisiert werden.<br />

Gütekriterien<br />

Aussagen zu Gütekriterien liegen nicht vor.<br />

Testanwendung<br />

Der Test findet Anwendung für Männer, die in der Regel unter 25 Jahren alt<br />

sind. Altersspezifische Normierungstabellen liegen nicht vor, aufgrund der geringen<br />

potentiellen Altersspanne ist dies auch gerechtfertigt. Untere Schranken<br />

im Sinne von CUT-OFFS liegen vor.<br />

Der "Test" dient nach v.RENTHE-FINK (1984) nicht der Leistungsüberprüfung<br />

sondern soll dem Bewerber die Möglichkeit geben, "in einigen Situationen<br />

Spannkraft, Geschicklichkeit, Einsatzvermögen sowie körperliche Gewandheit<br />

zu Geltung zu bringen und gewisse spontane Bewegungsabläufe zu absolvieren"<br />

(v.RENTHE-FINK 1984, VOIGT 1986).<br />

Bewertung<br />

TSCHAKERT/TEIPEL (1986) haben eine umfassende Kritik an dem "Testverfahren"<br />

vorgelegt und weisen u.a. auf gravierende Objektivitätsprobleme hin<br />

(1986, 14). Sie kommen zu der Forderung, "... die Sportprüfung ausschließlich<br />

auf die Erfassung der aktuellen sportmotorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> der Bewerber<br />

zu konzentrieren und klar definierte und operationalisierbare Merkmalsdimensionen<br />

vorzugeben" (TSCHAKERT/ TEIPEL 1986, 19).<br />

16 ersetzt durch den neuen PFT (BÖS/BECK 1989)


- 24 - Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Test der Freiwilligenannahmestellen [3]<br />

Analog zum Testverfahren der OPZ besteht an den Freiwilligenannahmestellen<br />

ein sportmotorisches Testverfahren. Nach den gültigen Bestimmungen für die<br />

Laufbahnen soll der Test Hinweise geben auf:<br />

- die sportliche <strong>Leistungsfähigkeit</strong> und Belastbarkeit des Bewerbers<br />

- das Verhalten des Bewerbers im körperlichen Einsatz (OTTE, o.A., 1).<br />

Der Test besteht aus acht Testaufgaben, die im Stationsbetrieb durchgeführt<br />

werden. Die Testdauer je Übung beträgt 20 sec. Für jede Aufgabe werden<br />

Punkte entsprechend der erbrachten Leistung vergeben.<br />

Testaufgaben des Tests an der Freiwilligenannahmestelle:<br />

- Sprung über die Matte<br />

- Liegestütz<br />

- Sit up<br />

- Bankspringen<br />

- Medizinballwurf gegen Wand aus Bauchlage<br />

- Anhocken an Sprossenwand<br />

- Stufenbarrendurchschwung<br />

- Klimmzüge<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA KA<br />

8<br />

MK SK AS RS KZ KP B<br />

Die Testaufgaben sind zum überwiegenden Teil fähigkeitsorientiert, der Test<br />

kann als "homogene sportmotorische Testbatterie" zur Überprüfung der `Kraftausdauer'<br />

bezeichnet werden.<br />

Gütekriterien<br />

Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.<br />

OTTE (o.A.) untersuchte an 1510 Untersuchungsprotokollen die Testaufgaben.<br />

Er kommt u.a. zu dem Schluß, daß bei einigen Aufgaben die vorgegebene Zeitdauer<br />

nicht trennscharf genug sei.


Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 25 -<br />

Er findet einige statistisch signifikante, aber in der numerischen Höhe unbedeutende<br />

Korrelationen zwischen den Testaufgaben. Aus Dimensionsanalysen interpretiert<br />

er drei Faktoren;<br />

- allgemeine physisch - motorische Belastbarkeit<br />

- Körperbeherrschung in der Sprungbewegung<br />

- Armkraft<br />

Testanwendung<br />

Der Test findet analog zum Test an der OPZ Anwendung bei Männern. Ein 9stufiger<br />

Bewertungvorschlag liegt vor. Der Gesamttestwert ergibt sich aus der<br />

Addition der Einzelwerte, wobei den Testleitern gestattet ist, bei unkorrekter<br />

Ausführung Punktabzüge vorzunehmen. Altersspezifische Normierungstabellen<br />

liegen nicht vor, aufgrund der geringen potentiellen Altersspanne ist dies auch<br />

gerechtfertigt.<br />

Bewertung<br />

Der Circuit hat einen eindeutigen Schwerpunkt im Bereich `Kraftausdauer'. Für<br />

Aussagen zur allgemeinen motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> erscheint dies zu<br />

undifferenziert. Die Übungsdauer von 20 sec je Station ist für differenzierte<br />

Aussagen nicht trennscharf genug. Fraglich ist die Objektivität und Reliabilität<br />

des Verfahrens. Das Testverfahren wird im Stationsbetrieb durchgeführt, d.h.,<br />

nicht für alle Testpersonen ist die gleiche Reihenfolge an Aufgaben gewährleistet.<br />

Wie OTTE erwähnt, sind die Bewerber "am Anfang der Sportprüfung ... körperlich<br />

noch wenig belastet ... und erreichen damit höhere Übungswiederholungen"<br />

(15f.). Die Testleistung an den einzelnen Stationen ist damit stark organisationsabhängig<br />

und somit wenig reliabel. Inwiefern die Aussagen zur Testdimensionalität<br />

zutreffen, läßt sich aufgrund o.a. methodischer Probleme nicht<br />

sagen.<br />

Insgesamt stellt der Parcours eine gute Trainingsform dar, zur <strong>Diagnose</strong> der<br />

allgemeinen motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> ist er aber ungeeignet.


- 26 - Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Soldatensportwettkampf [4]<br />

Neben den Physical Fitneß Test und der Dienstaufsicht stellt der Soldatensportwettkampf<br />

ein weiteres Mittel zur Beurteilung der soldatischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

dar (ZDv 3/10, 136).<br />

In fünf Gruppen sind Testaufgaben zusammengefaßt, wobei jeder Soldat aus<br />

einer Gruppe eine Testaufgabe nach Wahl zu absolvieren hat. Der Test ist gemäß<br />

ZDv von jedem Soldaten einmal je Jahr durchzuführen.<br />

Testaufgaben des "Soldatensportwettkampfes":<br />

Gruppe 1<br />

- Sprint: 50 m17 , 75 m18 , 100 m, 400 m<br />

Gruppe 2<br />

- Weitsprung, Hochsprung, Standweitsprung19 Gruppe 3<br />

- Kugelstoßen, Steinstoßen, Gewichtheben<br />

Gruppe 4<br />

- Brustschwimmen: 100 m, 200 m<br />

- Freistil: 100 m, 200 m<br />

Gruppe 5<br />

- Ausdauerlauf: 3000 m, 5000 m<br />

- Schwimmen: 1000 m<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA KA MK SK AS RS KZ KP B<br />

1 1 1 1<br />

Einige Testaufgaben sind fertigkeitsorientiert, der Test kann als "heterogenes<br />

sportmotorisches Testprofil" charakterisiert werden.<br />

17 ab dem 45. Lebensjahr wählbar<br />

18 ab dem 40. Lebensjahr wählbar<br />

19 ab dem 50. Lebensjahr wählbar


Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 27 -<br />

Gütekriterien<br />

Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.<br />

Testanwendung<br />

Der Test findet Anwendung bei Männern und Frauen. Ab dem 40. Lebensjahr<br />

ist die Teilnahme freiwillig20 . Für die Testauswertung werden die Rohwerte in<br />

Punktwerte transformiert (100 Punkte Tabelle, Basis Prozentränge). Es liegen<br />

Auswertungstabellen für vier Altersklassen vor (< 32, 32 - 39, 40 - 44, > 44 Jahre).<br />

Fundierte alterspezifische Beurteilungsvorschläge auf der Grundlage der Testergebnisse<br />

von über 150.000 Soldaten liegen für Männer vor (BEHNKE 1983,<br />

BEHNKE/ NEHREN 1984). Der empirisch ermittelte Abfall der motorischen<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong>21 beträgt bei den über die Altersspanne vergleichbaren Testaufgaben<br />

2.5% (`Weitsprung'), 3.5 - 7% (`Hochsprung') bzw. 2.2 - 3.5% (`Sprint,<br />

100 m'). Bei der Testaufgabe `Ausdauerlauf, 5000 m' tritt der Artefakt ein, daß<br />

die Testergebnisse der älteren Soldaten (> 40 Jahre) besser sind als die der<br />

Altersklasse 1 (< 32 Jahre).<br />

Bewertung<br />

Die Fähigkeiten Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit werden durch die Testaufgaben<br />

gut repräsentiert. Problematisch erscheinen die fertigkeitsorientierten<br />

Schwimm - Aufgaben und die Testaufgabe `Sprint, 400 m', die starke anaerobe<br />

Komponenten beinhaltet und somit andere Inhalte mißt als die anderen Aufgaben<br />

der Gruppe 1. Eine Normierung an der Gesamtstichprobe, die sich aus unterschiedlichen<br />

Untergruppen zusammensetzt, führt zu Effekten, die erhebliche<br />

Akzeptanz- und Umsetzungsprobleme nach sich ziehen22 .<br />

Als <strong>Diagnose</strong>verfahren allgemeiner <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> erscheint der<br />

Soldatensportwettkampf ungeeignet.<br />

20 BUNDESMINSTERIUM DES INNERN 1983<br />

21 Berechnungsgrundlage sind die Testergebnisse der Erhebung von NEHREN/ BEHNKE (1984), als<br />

100% gelten dabei die Testresultate der Altersklasse 1 (< 32 Jahre).<br />

22 So ist kaum verständlich, warum ein über 45jähriger für eine Testleistung von 21:36,0 min im `5000 m -<br />

Lauf' 50 Punkte erhält, während ein < 31jähriger für die gleiche Testleistung 61 Punkte erhält (BEHN-<br />

KE/NEHREN 1984).


- 28 - Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Achtertest der Nationalen Volksarmee [5]<br />

Der Achtertest der NVA wurde von den Wehrpflichtigen der DDR zu Beginn des<br />

Grundwehrdienstes durchgeführt. Je nach erreichtem Testergebnis sollten die<br />

Wehrpflichtigen entsprechend trainiert werden (JODL 1974, 279).<br />

Aufgrund einer 1964 durchgeführten Untersuchung wurden die Mindestanforderungen<br />

den "gestiegenen Anforderungen an die Kampfkraft und die Gefechtsbereitschaft<br />

der NVA" (TAPPERT 1973, 939) angepaßt. Mit dieser Korrektur wurden<br />

auch einige Testübungen verändert, um die Aussagekraft zu erhöhen und<br />

Vergleichsdaten zu anderen Testverfahren (Sportabzeichen der DDR, Normen<br />

für militärische Körperertüchtigung der NVA) zu haben.<br />

Testaufgaben des "Achtertests" (in Klammern: "alte Version" TAPPERT<br />

1971):<br />

- Liegestütz, max. (dito)<br />

- Sprint, 100 m (Sprint, 60 m)<br />

- Klettern 5 m, (dito)<br />

- <strong>Dr</strong>eierhop (Schlußstrecksprung)<br />

- Klimmzüge, max. (dito)<br />

- Dauerlauf, 3000 m (Dauerlauf, 1000 m)<br />

- Handgranatenzielwurf (dito)<br />

- Sturmbahn, 400 m (Sturmbahn, 200 m)<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA KA MK SK AS RS KZ KP B<br />

1 1 3 2 1<br />

Die Aufgaben des Tests sind fähigkeitsorientiert, der Test kann als "heterogenes<br />

sportmotorisches Testprofil" charakterisiert werden.<br />

Gütekriterien<br />

Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.<br />

Testanwendung<br />

Der Test findet Anwendung bei Männern von 18 - 30 Jahren. Mindestanforderungen<br />

als Kriterium der physischen Wehrbefähigung legten GÖT-<br />

ZE/KUBIZIEL/TAPPERT (1971) für die ursprüngliche Version und TAPPERT<br />

(1973) für die "neue Version" vor. Punktetabellen und 5-stufige Beurteilungskategorien<br />

finden sich bei TAPPERT (1971 und 1973). Altersspezifische Beurteilungstabellen<br />

liegen nicht vor.


Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 29 -<br />

Bewertung<br />

Die Testaufgaben spiegeln das Spektrum der allgemeinen motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

gut wieder, wobei Kraft mit 5 Testaufgaben am höchsten gewichtet<br />

ist.<br />

Problematisch sind die sehr stark motivationsabhängigen Testaufgaben<br />

(`Klimmzüge', `Liegestütz') bis zur Erschöpfung. Die militärspezifischen Testaufgaben<br />

`Handgranaten-wurf' und `Sturmbahn' ließen sich problemlos durch<br />

strukturähnliche allgemeine Testaufgaben ersetzen (BÖS 1987, 324).


- 30 - Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

3.1.2 Testverfahren in anderen militärischen Verbänden (Europa)


Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 31 -<br />

Schweizer Leistungstest [6]<br />

Der Schweizer Leistungstest besteht in unterschiedlichen Formen seit 1907,<br />

BURGENER (1981) beschreibt den Werdegang dieses "ersten Sporttests auf<br />

nationaler Ebene" von den ersten Anfängen über das Pilotprojekt (1906/1907)<br />

bis hin zur Einführung 1907.<br />

Es gibt 2 Parallelformen (Hallen- und Feldvariante) mit jeweils 5 Testaufgaben.<br />

Testaufgaben des "Schweizer Leistungstests" (in Klammern: Hallenvariante)<br />

- Klettern, 5 m hohe Stange (dito)<br />

- Weitsprung (Standweitsprung)<br />

- Weitwurf, 500 g Ball (Medizinballwurf, 3 kg)<br />

- Sprint, 80 m (Pendellauf, 4 x 10 m)<br />

- Ausdauerlauf, 12-Min (dito)<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA KA MK SK AS RS KZ KP B<br />

1 1 2 1<br />

Die Testaufgaben sind fähigkeitsorientiert, der Test kann als "heterogene<br />

sportmotorische Testbatterie" bezeichnet werden.<br />

Gütekriterien<br />

Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.<br />

Testanwendung<br />

Der Test findet Anwendung bei 18 - 20jährigen Männer. Auf der Basis empirischer<br />

Ergebnisse liegen aufgabenspezifische Normierungstabellen (100 Punkte<br />

Tabellen) und Bewertungsvorschläge (4-stufig) zur Gesamtbeurteilung vor<br />

(EIDGENÖSSISCHES MILITÄRDEPARTMENT 1973 und 1981). Das Testergebnis<br />

wird über Addition der transformierten Rohwerte (=Punkte) ermittelt.<br />

Bewertung<br />

Der Test hat einen deutlichen Schwerpunkt im Bereich `Schnellkraft', Kraftausdauerkomponenten<br />

fehlen gänzlich. Die Zusammenfassung von Testwerten zu<br />

einem Gesamtwert ist bei heterogenen Testbatterien als Globalinformation ausreichend,<br />

sinnvoller wären Profilauswertungen (BÖS 1987, 464 ff). Positiv zu<br />

bewerten ist, daß bei der Hallen- und Feldvariante gleiche Fähigkeiten und<br />

Muskelgruppen Testinhalt sind.


- 32 - Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Test militair end aplitude physique (TMAP) [7] 23<br />

Der TMAP wird in der belgischen Armee als jährlicher Test der motorischen<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong> eingesetzt.<br />

Testaufgaben des "TMAP":<br />

- Schwimmen<br />

- Klimmzüge, max.<br />

- Sit up, max.<br />

- Ausdauerlauf, 2400 m<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA KA MK SK AS RS KZ KP B<br />

1 2<br />

Der Test besteht überwiegend aus fähigkeitsorientierten Testaufgaben und<br />

kann als "heterogene sportmotorische Testbatterie" charakterisiert werden.<br />

Gütekriterien<br />

Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.<br />

Testanwendung<br />

Der Test findet Anwendung ab dem 17. Lebensjahr, Angaben dazu, ob der Test<br />

für Frauen Gültigkeit besitzt, werden nicht gemacht. Die Aufgaben werden in<br />

Punktwerte (0-20) transformiert, der Ausdauerlauf ist doppelt gewichtet (0-40<br />

Punkte). Es liegen Normierungstabellen mit Mindestanforderungen vor für die<br />

Testaufgaben und die Gesamtbeurteilung. Die Testauswertung erfolgt altersspezifisch<br />

(17 - 35, 36 - 40, 41 - 45, 46 - 50, >50 Jahre). Für Ältere werden diese<br />

Punktwerte mit einem Alterskoeffizienten (=BONUS-Faktor) multipliziert. Der<br />

Alterskoeffizient entspricht einem jährlichen BONUS von 4%, beginnend ab<br />

dem 35ten Lebensjahr. Die Datenbasis der Normierungstabellen ist nicht ersichtlich.<br />

Angaben zu den Alterskoeffizienten, die einen linear gleichen Abfall<br />

der motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> für alle Fähigkeiten implizieren, werden<br />

nicht gemacht.<br />

Bewertung<br />

Problematisch sind die stark motivationabhängigen Testaufgaben `Sit up' und<br />

`Klimmzüge' bis zur Erschöpfung und die fertigkeitsorientierte Testaufgabe<br />

`Schwimmen'. Fraglich sind die anscheinend willkürlichen Alterskoeffizienten.<br />

23 v.RESTORFF (1992), NEHREN (1989)


Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 33 -<br />

Physical Test [8] 24<br />

Der Physical Test der belgischen Armee besteht aus 6 Testaufgaben.<br />

Testaufgaben des "Physical Test":<br />

- Sit up, 120 sec<br />

- Liegestütz, 120 sec<br />

- flutter kicks, 120 sec<br />

- body builders, 180 sec<br />

- Hampelmann, 120 sec<br />

- Dauerlauf in Formation<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA KA<br />

5<br />

MK SK AS RS KZ KP B<br />

Der Test besteht überwiegend aus fähigkeitsorientierten Testaufgaben und<br />

kann als "homogene sportmotorische Testbatterie" charakterisiert werden.<br />

Gütekriterien<br />

Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.<br />

Testanwendung<br />

Der Test findet Anwendung bei 17-39jährigen Personen, Angaben dazu, ob der<br />

Test auch für Frauen Gültigkeit besitzt werden nicht gemacht. Für die drei Alterskategorien<br />

(17-19, 20-29, 30-39 Jahre) liegen 2-stufige Beurteilungswerte<br />

(genügend, gut) vor.<br />

Bewertung<br />

Die Testaufgaben zur Überprüfung der Kraftausdauer sind mit zwei / drei Minuten<br />

stark motivationsabhängig. Die <strong>Diagnose</strong> individueller <strong>Leistungsfähigkeit</strong> mit<br />

"Gruppentests" ist ungeeignet.<br />

24 NEHREN (1989)


- 34 - Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Basic Fitneß Test (BFT) [9] 25<br />

Der BFT wird in der britischen Armee zweimal jährlich durchgeführt und beinhaltet<br />

zwei Testaufgaben,<br />

Testaufgaben des BFT:<br />

- Ausdauerlauf, 1,5 Meilen (Gruppe)<br />

- Ausdauerlauf, 1,5 Meilen (einzeln).<br />

Zuerst laufen die Soldaten als Formation 1.5 Meilen. Die Laufstrecke ist auf<br />

Straßen, als Kleidung dient der "Dienstanzug incl. Kampfstiefel". Direkt anschließend<br />

haben die Soldaten noch einmal die 1.5 Meilen alleine zu absolvieren.<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA<br />

1<br />

AnA KA MK SK AS RS KZ KP B<br />

Die individuelle Testaufgabe ist fähigkeitsorientiert und ist als "sport<strong>motorischer</strong><br />

Elementartest" zur Messung der `aeroben Ausdauer' zu charakterisieren.<br />

Gütekriterien<br />

Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.<br />

Testanwendung<br />

Der Test findet Anwendung bei Personen bis zu 49 Jahren, Angaben dazu, ob<br />

der Test auch für Frauen Gültigkeit besitzt, werden nicht gemacht.<br />

Für die Testauswertung des Individual-Laufs liegen Mindestanforderungen für<br />

fünf Altersklassen (< 30, 30 - 34, 35 - 39, 40 - 44, 45 - 49 Jahre) vor.<br />

Bewertung<br />

Der Test überprüft lediglich die `aerobe Ausdauerleistungsfähigkeit' und spiegelt<br />

das Spektrum <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> keinesfalls wieder.<br />

25 v.RESTORFF (1992)


Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 35 -<br />

Combat Fitneß Test (CFT) [10] 26<br />

Der CFT ist ein Testverfahren, das militärische Anforderungen nachahmen soll.<br />

Er wird an zwei Tagen durchgeführt. Differenziert nach "Friedens-" bzw. "Einsatz-Zeit"<br />

bestehen unterschiedliche Anforderungen.<br />

Testaufgaben des CFT:<br />

"Friedens-Zeit"<br />

1. Tag<br />

- 12 km Marsch mit 30 kg Gepäck + Waffe (in 2:00 Std.)<br />

2. Tag<br />

- 12 km Marsch mit 15 kg Gepäck + Waffe (in 1:48 Std.)<br />

- Pendellauf, 8 x 40 m (10 sec Pause nach jedem Lauf)<br />

"Einsatz-Zeit"<br />

1. Tag<br />

- 20 km Marsch mit 30 kg Gepäck + Waffe (in 3:20 Std.)<br />

2. Tag<br />

- 20 km Marsch mit 15 kg Gepäck + Waffe (in 3:00 Std.)<br />

- Pendellauf, 8 x 40 m (10 sec Pause nach jedem Lauf)<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA<br />

1<br />

KA MK SK AS RS KZ KP B<br />

Der Test besteht aus einer einer fähigkeitsorientierten Testaufgabe, und kann<br />

als "sport<strong>motorischer</strong> Elementartest" charakterisiert werden kann.<br />

Gütekriterien<br />

Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.<br />

Testanwendung<br />

Angaben zu altersgemäßen Spezifikationen und einer Gültigkeit für Frauen liegen<br />

nicht vor.<br />

Bewertung<br />

Für die <strong>Diagnose</strong> der allgemeinen motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> ist das Spektrum<br />

zu undifferenziert. Allgemein problematisch sind die begrifflichen Differenzierungen<br />

in "Friedens-" und "Einsatz-Zeit".<br />

26 v.RESTORFF (1992)


- 36 - Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Netherlands Fitneß Test (NFT) [11] 27<br />

Der (noch einzuführende) niederländische Fitneß Test besteht aus drei Aufgaben.<br />

Testaufgaben des NFT:<br />

- Ausdauerlauf, 12-Min<br />

- Liegestütz, 120 sec<br />

- Sit up, 120 sec.<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA KA MK SK AS RS KZ KP B<br />

1 2<br />

Die Testaufgaben sind fähigkeitsorientiert, der Test kann (vorbehaltlich der Art<br />

der Auswertung) als "heterogenes sportmotorisches Testprofil" charakterisiert<br />

werden.<br />

Gütekriterien<br />

Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.<br />

Testanwendung<br />

Der Test soll Anwendung finden bei Männern und Frauen.<br />

Für die Testauswertung liegen Minimalanforderungen differenziert nach Geschlecht<br />

und Alter (< 30, 31 - 35, 36 - 40, 41 - 45, 46 - 50, >50 Jahre) vor. Bezogen<br />

auf die Anforderung an die Alterskategorie 1 (< 30 Jahre) beträgt der Abfall<br />

je Altersklasse 4% beim Ausdauerlauf bzw. 10% bei den Kraftausdauerübungen.<br />

Für die Frauen beträgt der entsprechende Abfall 5% beim Ausdauerlauf<br />

bzw. 10-15% bei den Kraftausdauerübungen. Geschlechtsspezifisch liegen<br />

die Anforderungen (Frauen/Männer) nach Alter bei 73-79% (Ausdauerlauf) bzw.<br />

30-66% (Kraftausdauerübungen).<br />

Bewertung<br />

Der Test mißt lediglich (Kraft-) Ausdauerfähigkeit. Die Testaufgaben `Liegestütz'<br />

und `Sit up' sind mit 2 Minuten Ausführungsdauer stark motivationsabhängig.<br />

Die Mindestanforderungen implizieren einen fähigkeits- und geschlechtsspezifischen<br />

linearen Abfall der motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong>.<br />

Auch wenn empirische Befunde differenziertere Tabellen nahelegen, ist diese<br />

alters- und geschlechtsspezifische Beurteilung positiv zu bewerten.<br />

27 v.RESTORFF (1992)


Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 37 -<br />

Norwegischer Fitneß Test [12] 28<br />

Der norwegischer Fitneß Test besteht aus 7 Aufgaben.<br />

Testaufgaben des norwegischen Fitneß Test:<br />

- Ausdauerlauf, 3000 m<br />

- Schwimmen, 500 m<br />

- Marschieren, 15 km<br />

- Skilaufen, 10 km<br />

- Radfahren, 20 km<br />

- Liegestütz, max. (Frauen)<br />

- Klimmzüge, max. (Männer)<br />

- Sit up<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA KA MK SK AS RS KZ KP B<br />

1 2<br />

Der überwiegende Teil der Testaufgaben (4 von 7) ist fertigkeitsorientiert, die<br />

anderen fähigkeitsorientierten Testaufgaben können (vorbehaltlich der Art der<br />

Auswertung) als "heterogenes sportmotorisches Testprofil" charakterisiert werden.<br />

Gütekriterien<br />

Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.<br />

Testanwendung<br />

Der Test findet Anwendung bei Frauen und Männern. Für die Testauswertung<br />

werden die Rohwerte (der Fertigkeitstests und des Ausdauerlaufs) geschlechtsund<br />

altersspezifisch (-29, 30-34, 35-39, 40-44, 45-49, 50-55, >55 Jahre) in<br />

Punktwerte (0-6 Punkte) transformiert. Für die Kraftausdauerübungen erfolgt<br />

lediglich eine geschlechtsspezifische Differenzierung. Die Anforderungen bei<br />

der Aufgabe `Sit up' sind für Männer und Frauen gleich.<br />

Bewertung<br />

Der Test ist vornehmlich (Kraft-) Ausdauerorientiert. Als Fitneßtest ist er damit<br />

zu undifferenziert. Bei den fertigkeitsorientierten Testaufgaben können Testergebnisse<br />

in starkem Maße von Vorerfahrungen abhängen. Unverständlich ist,<br />

daß bei sämtlichen Testaufgaben alters- und geschlechtsspezifisch differenziert<br />

wird, lediglich bei der Testaufgabe `Sit up' hingegen nicht.<br />

28 v.RESTORFF (1992)


- 38 - Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

3.1.3 Testverfahren in anderen militärischen Verbänden (USA/ Übersee)<br />

Navy Standard Physical Fitneß Test [13]<br />

Der Test besteht aus fünf Aufgaben:<br />

Testaufgaben des Navy Standard Physical Fitneß Test:<br />

- Hocksprünge, 60 sec<br />

- sit up, 30 sec<br />

- Liegestütz, max.<br />

- Klimmzüge, max.<br />

- Wechselsprünge, 60 sec<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA KA<br />

5<br />

MK SK AS RS KZ KP B<br />

Die sämtlich fähigkeitsorientierten Testaufgaben charakterisieren den Test als<br />

"homogene sportmotorische Testbatterie" zur <strong>Diagnose</strong> der `Kraftausdauer'.<br />

Gütekriterien<br />

Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor (JOHNSON/NELSON 1974,<br />

158).<br />

Testanwendung<br />

Der Test besitzt Gültigkeit für Männer ab dem 18. Lebensjahr. Normierungstabellen<br />

auf der Basis vom T-Werten liegen vor. Die Testrohwerte werden in T-<br />

Werte transformiert und zu einem Summenscore addiert. Für die Testauswertung<br />

erfolgt keine Altersdifferenzierung.<br />

Bewertung<br />

Der Test überprüft lediglich die Komponente `Kraftausdauer'. Für Grobinformationen<br />

ist die Zusammenfassung der Testrohwerte zu einem Summenscore vertretbar,<br />

da der Test offensichtlich über eine eindimensionale Itemstruktur verfügt.<br />

Zu überprüfen bliebe aber, inwieweit eine Gewichtung der Testitems vorgenommen<br />

werden müßte (BÖS 1987, 466).


Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 39 -<br />

Army Physical Fitneß Test [14]<br />

Auf unterschiedliche Versionen des APFT wird in zwei Quellen verwiesen.<br />

a) JOHNSON/NELSON 1974, 154<br />

Testaufgaben des "Army Physical Fitneß Test":<br />

- Klimmzüge, max.<br />

- Liegestütz, max.<br />

- Hocksprünge<br />

- Sit up, max.<br />

- Wechselsprünge, 60 sec oder Ausdauerlauf, 300 yard<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA KA MK SK AS RS KZ KP B<br />

/1 5/4<br />

Die Testaufgaben sind fähigkeitsorientiert, der Test ist als "homogene sportmotorische<br />

Testbatterie" zur <strong>Diagnose</strong> der `Kraftausdauer' zu charakterisieren.<br />

Gütekriterien<br />

Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor (JOHNSON/NELSON 1974,<br />

154).<br />

Testanwendung<br />

Der Test findet Anwendung für Männer ab dem 18. Lebensjahr. Die Testauswertung<br />

erfolgt über Addition der transformierten Rohwerte in einen Gesamtwert.<br />

4-stufige Normierungstabellen (100 Punkte Skala) werden angeboten. Es<br />

werden keine Angaben zu einer altersdifferenzierten Testauswertung gemacht.<br />

Bewertung<br />

Die Testaufgaben dienen der Überprüfung der `Kraftausdauer'. Problematisch<br />

ist die Auswahlmöglichkeit bei der letzten Testaufgabe, da hier unterschiedliche<br />

Inhalte erfaßt werden. Nicht zuletzt deswegen ist die Bildung eines Summenscores<br />

sehr fragwürdig.


- 40 - Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

b) v.RESTORFF 1992<br />

Testaufgaben des "Army Physical Fitneß Test":<br />

- Liegestütz, 120 sec.<br />

- Sit up, 120 sec.<br />

- Ausdauerlauf, 2 Meilen<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA KA MK SK AS RS KZ KP B<br />

1 2<br />

Die Testaufgaben sind fähigkeitsorientiert, der Test ist als "heterogene sportmotorische<br />

Testbatterie" zu charakterisieren.<br />

Gütekriterien<br />

Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.<br />

Testanwendung<br />

Der Test findet Anwendung für Männer und Frauen.<br />

Die Testergebnisse werden transformiert in Punkte (0-100 Punkte), die Gesamtbeurteilung<br />

erfolgt über Addition dieser Punkte. Als Mindestanforderung<br />

gelten 180 Punkte bei diesen drei Disziplinen. Es werden keine Angaben zu<br />

eine altersdifferenzierten Testauswertung gemacht.<br />

Bewertung<br />

Für eine differenzierte Beurteilung der motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> ist das<br />

Testprofil zu undifferenziert. Problematisch erscheint die stark motivationsabhängige<br />

Dauer der Testaufgaben zur <strong>Diagnose</strong> der `Kraftausdauer' und die<br />

Mindestanforderung von 180 Punkten, da hierbei Testergebnisse nivelliert werden.


Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 41 -<br />

West Point Physical Fitneß Test [15]<br />

Der Test wurde 1935 entwickelt und dient der <strong>Diagnose</strong> <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

von Kadetten der Offiziersakademie der amerikanischen Armee<br />

(KRÜGER 1972). 10 Testübungen werden in einer Art Parcour in 15 Minuten<br />

durchlaufen. Nach jeder Übung muß eine Runde (=135m) gelaufen werden,<br />

ebenso vor der ersten Aufgabe, sodaß die Laufstrecke ca. 1500 m beträgt. Für<br />

die Aufgaben stehen jeweils 45 sec zur Verfügung (KRÜGER 1972, 59).<br />

Testaufgaben des "West Point Physical Fitneß Test":<br />

- Kniebeugen<br />

- Sit up<br />

- Seilspringen<br />

- Klimmzüge<br />

- 20 kg Hantel heben in Hochhalte<br />

- 20 kg Hantel heben in Vorhalte<br />

- am Reck hängend Fußgelenke zwischen die Hände bringen<br />

- Aufrichten aus der Brücke an Sprossenwand<br />

- Beugestütz am Barren<br />

- aus vorgebeugter Haltung 20 kg Hantel an die Brust reißen<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA KA MK SK AS RS KZ KP B<br />

7 3<br />

Der Test kann als "heterogenes sportmotorisches Testprofil" bezeichnet werden.<br />

Gütekriterien<br />

Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.<br />

Testanwendung<br />

Der Test gilt für Männer und Frauen. Angaben zur Testauswertung werden<br />

nicht gemacht. Aufgabenbezogen liegen 5-stufige Normierungtabellen (Noten)<br />

vor.<br />

Bewertung<br />

Der Test hat einen Schwerpunkt im Bereich `Kraftausdauer'. Problematisch ist<br />

die Durchführung, die es jeder Testperson überläßt, bei Überschreiten des Zeitlimits<br />

"... das nächste Mal die Wiederholungen pro Station (zu) verringern oder<br />

(zu) beschleunigen - oder die Strecke zwischen den Stationen schneller zurückzulegen"<br />

(KRÜGER 1972, 42).


- 42 - Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Army Air Force Physical Fitneß Test29 [16]<br />

Der Test besteht aus drei Aufgaben:<br />

Testaufgaben des USAF:<br />

- Chinnings<br />

- Sit up<br />

- Dauerlauf, 250/300 yard<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA KA MK SK AS RS KZ KP B<br />

1 2<br />

Die Testaufgaben sind fähigkeitsorientiert, der Test kann (vorbehaltlich der Art<br />

der Aus-wertung) als "heterogenes sportmotorisches Testprofil" charakterisiert<br />

werden.<br />

Gütekriterien<br />

Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.<br />

Testanwendung<br />

Angaben zur Testanwendung liegen nicht vor.<br />

Bewertung<br />

Der Test hat einen eindeutigen Schwerpunkt im Bereich `Kraftausdauer', für<br />

eine Überprüfung der allgemeinen motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> erscheint<br />

dies nicht differenziert genug. Die Streckenlänge des Ausdauerlaufes ist zu kurz<br />

zur Überprüfung der `aeroben Ausdauerleistungsfähigkeit'.<br />

29 BÖS 1987, 332


Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 43 -<br />

Army Physical Efficiency Test 30 [17]<br />

Der Test besteht aus fünf Testaufgaben:<br />

Testaufgaben des "Army Physical Efficiency Test":<br />

- Klimmzüge<br />

- Wechselsprünge<br />

- Liegestütz<br />

- Sit up<br />

- Pendellauf, 300 yard<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA KA MK SK AS RS KZ KP B<br />

1 4<br />

Die Testaufgaben sind fähigkeitsorientiert, der Test kann (vorbehaltlich der Art<br />

der Auswertung) als "heterogenes sportmotorisches Testprofil" charakterisiert<br />

werden.<br />

Gütekriterien<br />

Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.<br />

Testanwendung<br />

Angaben zur Testanwendung liegen nicht vor.<br />

Bewertung<br />

Der Test hat einen Schwerpunkt im Bereich `Kraftausdauer', für eine Überprüfung<br />

der allgemeinen motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> ist dies nicht differenziert<br />

genug. Die Streckenlänge des Ausdauerlaufes ist zu kurz zur Überprüfung der<br />

`aeroben Ausdauerleistungsfähigkeit' (BAUMGARTNER/JACKSON 1975, 205<br />

ff).<br />

30 BÖS 1987, 333


- 44 - Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Marine Corps Physical Fitneß Test 31 [18]<br />

Für den Test bestehen geschlechtsspezifisch zwei unterschiedliche Testformen.<br />

Testaufgaben des "Marine Corps Physical Fitneß Test":<br />

Testanwendung: Männer<br />

- Klimmzüge<br />

- Sit up<br />

- Dauerlauf, 3 Meilen<br />

- jump and reach<br />

- Dauerlauf, 600 yard<br />

Testanwendung: Frauen<br />

- Pendellauf<br />

- Liegestütz<br />

- Sit up<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA KA MK SK AS RS KZ KP B<br />

2 2 (2) 1 (1)<br />

Die Testaufgaben sind fähigkeitsorientiert, der Test kann (vorbehaltlich der Art<br />

der Auswertung) als "heterogenes sportmotorisches Testprofil" charakterisiert<br />

werden.<br />

Gütekriterien<br />

Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.<br />

Testanwendung<br />

Angaben zur Testanwendung liegen nicht vor.<br />

Bewertung<br />

Die Zusammenstellung der Testaufgaben für die Männer spiegelt das Spektrum<br />

<strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> gut wieder. Neben Aufgaben zur Überprüfung<br />

der `Kraftaus-dauer' finden sich solche zur <strong>Diagnose</strong> von `Schnellkraft' und `aerober<br />

Ausdauer'. Die Testaufgabe `Dauerlauf, 600 yard' ist redundant, da die<br />

`aerobe Ausdauer' wesentlich besser über den `3-Meilen-Lauf' abgetestet wird<br />

(BAUMGARTNER/JACKSON 1975, 205 ff).<br />

31 BÖS 1987, 333


Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 45 -<br />

Physical Combat Proficiency Test [19]<br />

REILLY (1960) stellt einen neuen Test vor, der aus fünf "militärspezifischen"<br />

Aufgaben besteht.<br />

Testaufgaben des "Physical Combat Proficiency Test":<br />

- Kriechen, 40 yard<br />

- Klettern<br />

- Hindernislauf<br />

- Handgranatenwurf<br />

- Dauerlauf, 1 Meile<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA<br />

1<br />

AnA KA MK SK AS RS KZ KP B<br />

Lediglich eine Aufgabe ist fähigkeitsorientiert und kann als "sport<strong>motorischer</strong><br />

Elementartest" charakterisiert werden.<br />

Gütekriterien<br />

Numerische Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor, es wird lediglich<br />

erwähnt, daß die Testbatterie reliabel sei.<br />

Testanwendung<br />

Angaben zu einer alters- und geschlechtsspezifischen Testgültigkeit sowie<br />

Normierungstabellen und Beurteilungsvorschläge liegen nicht vor.<br />

Bewertung<br />

Der Test ist stark fertigkeitsorientiert. Die Streckenlänge im Ausdauerlauf ist zu<br />

kurz zur Überprüfung der `aeroben Ausdauer'.


- 46 - Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Physical Achievement Test [20] 32<br />

Der Test besteht aus fünf Testaufgaben:<br />

Testaufgaben des "Physical achievement Test":<br />

- Seilkettern, 5 sec<br />

- Sprint, 75 yard<br />

- <strong>Dr</strong>eierhop<br />

- Abschleppen einer Person, 150 yard<br />

- Dauerlauf, 1 Meile<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA KA MK SK AS RS KZ KP B<br />

1 2 1<br />

Vier der fünf Aufgaben sind fähigkeitsorientiert, der Test kann (vorbehaltlich der<br />

Art der Auswertung) als "heterogenes sportmotorisches Testprofil" charakterisiert<br />

werden.<br />

Gütekriterien<br />

Aussagen zu den Gütekriterien liegen nicht vor.<br />

Testanwendung<br />

Angaben zu Normtabellen werden in der Quelle nicht gemacht.<br />

Bewertung<br />

Die Streckenlänge im Ausdauerlauf ist zu gering zur Überprüfung der `aeroben<br />

Ausdauer'.<br />

32 REILLY (1960)


Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 47 -<br />

Kanadischer Einheitstest [21] 33<br />

Testaufgaben des "Kanadischen Einheitstests":<br />

- Gepäckmarsch<br />

- Graben (Standarderde, Standardspaten)<br />

- Verwundete bergen<br />

- Kanister tragen<br />

- Munition verladen<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA KA MK SK AS RS KZ KP B<br />

Sämtliche Testaufgaben sind tätigkeitsorientiert.<br />

Gütekriterien<br />

Angaben zu Gütekriterien liegen nicht vor.<br />

Testanwendung<br />

Angaben, ob der Test für Frauen Gültigkeit besitzt sowie Normierungstabellen<br />

liegen nicht vor.<br />

Bewertung<br />

Die Testaufgaben sind sehr spezifisch ausgerichtet, es wäre ebenso möglich,<br />

sie durch allgemeinere zu ersetzen. Grundsätzlich fraglich ist allerdings, ob in<br />

Zeiten der Hochtechnisierung derartige Testaufgaben "relevant" sind, wie beispielsweise<br />

v.RESTORFF (1993, 11) fordert.<br />

33 v.RESTORFF (1989)


- 48 - Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Health and Physical Readiness Test [22]<br />

BENNETT (1987) beschreibt den Test, der aus aus drei Testaufgaben besteht,<br />

zusätzlich wird der Körperfettanteil bestimmt.<br />

Testaufgaben des "Health and Physical readiness Test":<br />

- Ausdauerlauf, 1,5 Meilen oder Schwimmen, 500 yard<br />

- Sit up, max.<br />

- Sit and reach<br />

- Körperfett<br />

Testtyp/Testdimensionalität<br />

AA AnA KA MK SK AS RS KZ KP B<br />

1 1 1<br />

Die Testaufgaben sind fähigkeitsorientiert und charakterisieren den Test als<br />

"heterogenes sportmotorisches Testprofil".<br />

Gütekriterien<br />

Angaben zu den Gütekriterien werden nicht gemacht.<br />

Testanwendung<br />

Der Test findet Anwendung bei Männern. Für die Testauswertung liegen für fünf<br />

Altersklassen (50 Jahre) Beurteilungsvorschläge<br />

mit Minimalanforderungen vor.<br />

Bewertung<br />

Problematisch ist die stark motivationsabhängige Testaufgabe `Sit up' bis zur<br />

Erschöpfung. Aus gesundheitsorientierter Sicht interessant ist, daß der Körperfettanteil<br />

in diesem Test integriert ist.


Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 49 -<br />

Zusammenfassende Darstellung<br />

Insgesamt wurden 22 Fitneßtests aus militärischen Verbänden vorgestellt. Auffallend<br />

ist u.a. die Häufigkeit einiger Aufgaben (z.B. `Sit up', `Liegestütz'), die<br />

Dauer der Kraftausdauerübungen im nordamerikanischen Bereich (bis zur Erschöpfung)<br />

und die überwiegend identische Ausrichtung der Tests mit allgemeinen<br />

Inhalten (vs. militärspezifische Inhalte. Nachfolgende Tabellen 3 - 5 fassen<br />

diese Analysen übersichtsmäßig zusammen.<br />

Testanwendung<br />

In der Mehrzahl der Tests wurden in den zugänglichen Quellen keine Angaben<br />

dazu gemacht, ob/wann der Test eingesetzt wird. Das Spektrum des definierten<br />

Einsatzes lag zwischen dem einmaligen Einsatz bei Einstellungsuntersuchungen<br />

bis hin zu einem jährlich zweimaligen Einsatz beim Basic Fitneß Test [9].<br />

Testtypologisierung (Tab. 3)<br />

Von den 117 Testaufgaben der 22 Tests ist der überwiegende Anteil (97=83%)<br />

fähigkeitsorientiert, lediglich 20 Testaufgaben (=17%) sind fertigkeitsorientiert.<br />

Ein Teil dieser fertigkeitsorientierten Aufgaben hat starke militärspezifische<br />

Komponenten (Handgranatenwurf, Marschieren, ...) und ein Test (Kanadischer<br />

Einheitstest [21]) besteht ausschließlich aus derartigen Aufgaben. Die fähigkeitsorientierten<br />

Testaufgaben sind zum überwiegenden Anteil in 19 (=86.4%)<br />

sportmotorischen Testbatterien/-profilen zusammengestellt.<br />

Testdimensionaliät (Tab. 4)<br />

Von den 97 fähigkeitsorientierten Testaufgaben dienen über die Hälfte<br />

(56=57.7%) der <strong>Diagnose</strong> der `Kraftausdauer', 14 Aufgaben testen `aerobe<br />

Ausdauer', 9 (=9.3%) `Schnellkraft'. Den Dimensionen `Koordination' und `Beweglichkeit'<br />

sind lediglich 2 Testaufgaben zuzuordnen.<br />

Die Verteilung der Testaufgaben nach den Fähigkeitsbereichen zeigt, daß `aerobe<br />

Ausdauer', `Kraftausdauer', `Schnellkraft' und `Aktionsschnelligkeit' im soldatischen<br />

Anforderungsprofil als relevante Fähigkeiten erachtet werden, wobei<br />

der `Kraftausdauer' eindeutige Priorität zukommt.<br />

Gütekriterien / Geltungsbereich (Tab. 5)<br />

Zu keinem der hier vorgestellten Testverfahren ließen sich Angaben zur expliziten<br />

Überprüfung der Gütekriterien finden. Fünf Testverfahren besitzen auch für<br />

Frauen Gültigkeit und in 6 Tests wird explizit eine Altersbeschränkung erwähnt.<br />

Normwerte liegen für die meisten Verfahren vor.


- 50 - Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Tab. 2 Übersicht über militärische Fitneßtests in Europa und Übersee<br />

Nr Testname Land Anwendung<br />

1 Physical Fitneß Test BRD kann<br />

2 Testverfahren der OPZ BRD 1* zwingend<br />

3 Testverfahren der FrAnSt BRD 1* zwingend<br />

4 Soldatensportwettkampf BRD < 40 zwingend<br />

5 Achtertest der NVA DDR zwingend<br />

6 Schweizer Leistungstest Schweiz 1* jährlich<br />

7 Test militairend aplitude physique Belgien 1* jährlich<br />

8 Physical Test Belgien ?<br />

9 Basic Fitneß Test England 2* jährlich<br />

10 Combat Fitneß Test England ?<br />

11 Netherlands Fitneß Test Niederlande ?<br />

12 Norwegischer Fitneß Test Norwegen ?<br />

13 Navy Standard Fitneß Test USA ?<br />

14 Army Physical Fitneß Test USA ?<br />

15 West Point Physical Fitneß Test USA ?<br />

16 Army Air Force Physical Fitneß Test USA ?<br />

17 Army Physical Efficiency Test USA ?<br />

18 Marine Corps Physical Fitneß Test USA ?<br />

19 Physical Combat Proficiency Test USA ?<br />

20 Physical Achievement Test USA ?<br />

21 Kanadischer Einheitstest Kanada ?<br />

22 Health and Physical Readiness Test USA ?


Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 51 -<br />

Tab. 3 Testtyp von Fitneßtests in militärischen Verbänden<br />

TESTTYP (fähigkeitsorientierte Aufgaben)<br />

Elementartest Testsystem<br />

Anzahl/Inhalt<br />

Testaufgaben Testbatterie Testprofil<br />

Nr ∑ fertig. fähig. hom. het. hom. het.<br />

1 7 7 x<br />

2 2 1 1 x<br />

3 8 8 x<br />

4 5 1 4 x<br />

5 8 8 x<br />

6 5 5 x<br />

7 4 1 3 x<br />

8 2 1 1 x<br />

9 3 2 1 x<br />

10 3 3 x<br />

11 7 3 4 x<br />

12 6 1 5 x<br />

13 5 5 x<br />

14 5 5 x<br />

3 3 x<br />

15 10 10 x<br />

16 3 3 x<br />

17 5 5 x<br />

18 5 5 x<br />

3 3 x<br />

19 5 4 1 x<br />

20 5 1 4 x<br />

21 5 5<br />

22 3 3 x<br />

∑ 117 20 97 4 4 3 12


- 52 - Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Tab. 4 Testdimensionalität von Fitneßtests in militärischen Verbänden<br />

Nr AA AnA KA MK SK AS RS KZ KP B<br />

1 1 3 1 2<br />

2 1<br />

3 8<br />

4 1 1 1 1<br />

5 1 1 3 2 1<br />

6 1 1 2 1<br />

7 1 2<br />

8 1<br />

9 1<br />

10 1 2<br />

11 1 3<br />

12 5<br />

13 5<br />

14 1 4<br />

1 2<br />

15 7 3<br />

16 1 2<br />

17 1 4<br />

18 2 2 1<br />

19 1<br />

2 1<br />

20 1 2 1<br />

22 1 1 1<br />

∑ 14 5 56 4 9 7 1 1<br />

∑% 15.3 5.1 57.7 4.1 9.3 7.1 1.0 1.0


Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> - 53 -<br />

Tab. 5 Testgütekriterien/Geltungsbereich von Fitneßtests in militärischen Verbänden<br />

Nr Gütekriterien gültig für Normen Alters-<br />

überprüft vorhanden bereich<br />

1 nein Männer ja ohne Angabe<br />

2 nein Männer nein - 25 Jahre<br />

3 nein Männer ja ohne Angabe<br />

4 nein Männer/Frauen ja ohne Angabe<br />

5 nein Männer ja 18 - 30 Jahre<br />

6 nein Männer ja 18 - 30 Jahre<br />

7 nein Männer ja ohne Angabe<br />

8 nein Männer ja < 50 Jahre<br />

9 nein Männer ja ohne Angabe<br />

10 nein Männer/Frauen ja ohne Angabe<br />

11 nein Männer/Frauen ja ohne Angabe<br />

12 nein Männer ja 17 - 39 Jahre<br />

13 nein Männer ja ohne Angabe<br />

14 nein Männer ja ohne Angabe<br />

nein Männer/Frauen ja ohne Angabe<br />

15 nein Männer ja ohne Angabe<br />

16 nein ohne Angabe o. A. ohne Angabe<br />

17 ohne Angabe ohne Angabe o. A. ohne Angabe<br />

18 ohne Angabe Männer/Frauen o. A. ohne Angabe<br />

ohne Angabe Männer o. A. ohne Angabe<br />

19 nein ohne Angabe nein ohne Angabe<br />

20 nein ohne Angabe nein ohne Angabe<br />

21 nein ohne Angabe nein ohne Angabe<br />

22 nein Männer ja 50 J.


- 54 - Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Fazit und Konsequenz<br />

Die Relevanz <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> läßt sich aus unterschiedlichen<br />

Betrachtungsweisen begründen. Zur <strong>Diagnose</strong> derselben (Fitneß) sind auf unterem/mittlerem<br />

Leistungsniveau sportmotorische Tests geeignete Verfahren, die<br />

auch für den Einsatz in militärischen Verbänden als wichtig erachtet werden.<br />

Die Analyse von Fitneßtests in militärischen Verbänden zeigt die breite Akzeptanz<br />

dieser und weist `aerobe Ausdauer', `Kraftausdauer', `Schnellkraft' und<br />

`Aktionsschnellig-keit' als relevante Fähigkeiten im soldatischen Anforderungsprofil<br />

aus.<br />

Eine differenzierte Betrachtung der Test / Testaufgaben zeigt, daß das Spektrum<br />

möglicher Aufgaben sehr breit ist und kein Verfahren den wissenschaftlichen<br />

Anforderungen genügt, die an Tests gestellt werden. Eine Analyse der in<br />

der BRD eingesetzten Tests/ Testaufgaben (im militärischen Bereich) zeigt, daß<br />

aufgrund unterschiedlicher Ausfüh-rungsformen keine Vergleiche möglich. Eine<br />

Neuentwicklung eines einheitlichen Tests zwingt sich förmlich auf.<br />

Aus wissenschaftlicher Sicht ist es perspektivisch wünschenswert, daß für interkulturelle<br />

Vergleiche (z.B. auf NATO-Ebene) Konsenz gefunden würde in<br />

diagnostischen Verfahren entsprechend den Bestrebungen des Council of Europe<br />

mit der Entwicklung des EUROFIT für Jugendliche.


II.<br />

Testentwicklung<br />

1. Rahmenbedingungen 53<br />

2. Fähigkeiten und Testaufgaben 54<br />

3. Fazit der Erprobung und weiteres Vorgehen 65<br />

4. Item- und Testanalyse des `Physical Fitneß Test' 66<br />

5. Normen 110


Rahmenbedingungen - 56 -<br />

1. Rahmenbedingungen<br />

Der `Physical Fitneß Test' ist bisheriges Endprodukt eines Forschungsauftrages<br />

des Bundesministers der Verteidigung an das Institut für Sportwissenschaft der<br />

Universität Frankfurt/Main.<br />

Auf der dritten Arbeitstagung der AG "Weiterentwicklung Annahmeverfahren<br />

Offizierbewerber" vom 02. - 04. März 1988 wurde vorgeschlagen, "... die Sportprüfung<br />

für Offizierbewerber den Erfordernissen der personellen Bedarfsdeckung<br />

in den 90er Jahren anzupassen und dabei den Test so zu gestalten, daß<br />

er als bundeswehreinheitlicher Leistungstest genutzt werden kann" 34 .<br />

Begründet wurde die notwendige Modifikation des bisherigen Tests (vgl. S. 20)<br />

u.a. mit der zum 01. Juni 1989 vorgesehenen Einstellung von Sanitätsoffizieranwärterinnen.<br />

Desweiteren sollte mit dem neu zu entwickelndem Verfahren<br />

die Testvielfalt in der Bundeswehr reduziert werden.<br />

Mit Auftragserteilung durch den Bundesminister der Verteidigung vom 10. Januar<br />

198935 wurden für den Auftragnehmer36 u.a. folgende Rahmenbedingungen<br />

festgelegt:<br />

1. Der Test soll die konditionellen Fähigkeiten von Bewerbern/Innen<br />

feststellen.<br />

2. Als mögliche Testaufgaben sind zu berücksichtigen:<br />

Fähigkeit Testaufgabe<br />

aerobe Ausdauer 12-Minuten Lauf<br />

Kraftausdauer Liegestütz<br />

Kraftausdauer Sit up<br />

Schnellkraft Medizinballwurf<br />

Schnellkraft Standhoch-/Standweitsprung<br />

Aktionsschnelligkeit Pendellauf, 4 x 10 m<br />

Beweglichkeit Rumpfbeugen<br />

3. Eine einfache und ökonomische Handhabung ist dem Test als wesentliches<br />

Kriterium zugrunde zu legen.<br />

Für die Testdurchführung ist eine exakte Definition der Aufgaben (Ausführung,<br />

Dauer, Meßwertaufnahme) und eine Festlegung der Reihenfolge vorzunehmen.<br />

34 P II 3, AZ 16-20-00 vom 14.11.1988<br />

35 Auftragsnummer T/R629/K0008/K3004<br />

36 Prof. <strong>Dr</strong>. Klaus Bös, Institut für Sportwissenschaft der Universität Frankfurt/M.


- 57 - Fähigkeiten und Testaufgaben<br />

2. Fähigkeiten und Testaufgaben<br />

Nach dem fähigkeitsorientierten Ansatz zur Systematisierung <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

(BÖS/MECHLING 1983, ROTH 1982) lassen sich informationsorientierte<br />

(koordinative) Fähigkeiten von energetisch determinierten (konditionellen)<br />

Fähigkeiten unterscheiden (Abb. 10).<br />

Die Beweglichkeit nimmt in diesem Modell ein Sonderstellung ein, da sie weder<br />

als energetisch determiniert noch als informationsorientiert bezeichnet werden<br />

kann. Ferner besteht keine lineare Beziehung zwischen Testleistung und Beurteilung;<br />

so ist ein hohes Maß an Beweglichkeit nicht zwangsläufig ein positiver<br />

Leistungsindikator (MEINEL/ SCHNABEL 1987, 243).<br />

Nach den Parametern Belastungsumfang, -dauer und -intensität lassen sich die<br />

`Grundeigenschaften' Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit in 10<br />

motorische Fähigkeiten ausdifferenzieren. Diese Systematisierung trägt den<br />

unterschiedlichen Formen von Energiebereitstellung, Muskelkrafteinsatz und<br />

sensorischen Regulationsmechanismen Rechnung und geht auf grundlegende<br />

Arbeiten von BÜHRLE/ SCHMIDTBLEICHER (1981), HARRE (1982), HOLL-<br />

MANN/HETTINGER (1980) und ROTH (1982) zurück.<br />

Abbildung 10 und 11 zeigen die hieraus resultierende Systematisierung <strong>motorischer</strong><br />

Fähigkeiten (Abb. 10) und deren inhaltliche Begründung (Abb. 11).<br />

energetisch determinierte<br />

(KONDITIONELLE) FÄHIGKEITEN<br />

MOTORISCHE FÄHIGKEITEN<br />

informationsorientierte<br />

(KOORDINATIVE) FÄHIGKEITEN<br />

AUSDAUER KRAFT SCHNELLIGKEIT KOORDINATION BEWEGLICHKEIT<br />

AA AnA KA MK SK AS RS KZ KP<br />

passive Systeme der<br />

Energieübertragung<br />

AA = aerobe Ausdauer AnA = anaerobe Ausdauer<br />

KA = Kraftausdauer MK = Maximalkraft<br />

SK = Schnellkraft AS = Aktionsschnelligkeit<br />

RS = Reaktionsschnelligkeit KZ = Koordination (Zeitdruck)<br />

KP = Koordination (Präzision) B = Beweglichkeit<br />

Abb. 10 Differenzierung <strong>motorischer</strong> Fähigkeiten (nach BÖS 1987, 94)<br />

B


- 58 - Fähigkeiten und Testaufgaben<br />

Abb. 11 Charakterisierung der energetischen Anteile <strong>motorischer</strong> Fähigkeiten (BÖS 1987,<br />

98)<br />

In empirischen Untersuchungen an unterschiedlichen Stichproben kommen<br />

BÖS/MECHLING (1983), WYDRA (1985) und MULTERER (1991) zum übereinstimmenden<br />

Ergebnis, daß `aerobe Ausdauer', `Maximalkraft' und `Koordination<br />

bei Präzisionsaufgaben' als relativ unabhängige Basisdimensionen bezeichnet<br />

werden können. Durch diese drei Fähigkeiten wird ca. 40% der Varianz<br />

komplexer sport<strong>motorischer</strong> Leistungen erklärt.<br />

MULTERER kommt in seiner Untersuchung ferner zu dem Ergebnis, daß diese<br />

Basisdimensionen auch über längere Zeiträume Stabilität besitzen.<br />

In Anlehnung an GENTILE (1972) hat BÖS (1987) ein Taxonomieraster zur Beschreibung<br />

sport<strong>motorischer</strong> Testaufgaben vorgelegt. Hiernach können allgemeine<br />

sportmotorische Tests nach den Gesichtspunkten Fähigkeits- und Aufgabenstruktur<br />

in 99 Parzellen ausdifferenziert werden.<br />

Eine erhebliche Anzahl dieser Zellen (ca. 50%) läßt sich aus theoretischen Überlegungen<br />

zu motorischen Fähigkeiten zum Teil trivialerweise ausschließen;<br />

so ist beispielsweise Schnelligkeit keinesfalls statisch zu diagnostizieren (BÖS<br />

1987, 448). In seiner Analyse (40 sport<strong>motorischer</strong> Testbatterien) stellt BÖS<br />

fest, daß neben diesen logischen Ausschlüßen eine weitere Vielzahl an Parzellen<br />

nicht oder nur sehr gering mit Testaufgaben besetzt ist. Insgesamt strukturiert<br />

er 25 verschiedene Basisitems, wobei eine Differenzierung nach Ausführungsform<br />

und Dauer nicht durchgeführt wurde.


Fähigkeiten und Testaufgaben - 59 -<br />

In eigenen Untersuchungen (BECK/BÖS 1994) konnte festgestellt werden, daß<br />

das Spektrum an möglichen Testaufgaben unter Einbeziehung möglicher Systematisierungsgesichtspunkte<br />

wie `Art der Meßwertaufnahme' und `Belastungsdauer'<br />

erheblich ist. Vergleiche eigener Forschungsergebnisse mit publizierten<br />

Daten sind somit kaum durchführbar.<br />

Für die Basisfähigkeit `aerobe Ausdauer' ließen sich 32 verschiedene Testaufgaben<br />

finden. Tabelle 6 zeigt eine Auflistung dieser Testaufgaben und die Häufigkeit<br />

in den 400 gesichteten Quellen.<br />

Tab. 6 Testaufgaben `aerobe Ausdauer' (nach BECK/BÖS 1994)<br />

Testaufgabe Anzahl<br />

Quellen<br />

Ergometrie 56<br />

Kniebeugen 1<br />

Dauerlauf, 1/2 Meile (804, 50 m) 1<br />

Dauerlauf, 1 Meile (1609 m) 4<br />

Dauerlauf, 1, 5 Meilen (2713, 50 m) 1<br />

Dauerlauf, 2 Meilen (3218 m) 1<br />

Dauerlauf, 3 Meilen (4827 m) 2<br />

Dauerlauf, 1000 m 16<br />

Dauerlauf, 800 m 36<br />

Dauerlauf, 1200 m 1<br />

Dauerlauf, 1500 m 2<br />

Dauerlauf, 2000 m 16<br />

Dauerlauf, 2900 m 1<br />

Dauerlauf, 3000 m 17<br />

Dauerlauf, 5000 m 2<br />

Dauerlauf, 5800 m 1<br />

Dauerlauf, 10000 m 2<br />

Dauerlauf, 4 Minuten 1<br />

Dauerlauf, 5 Minuten 1<br />

Dauerlauf, 6 Minuten 17<br />

Dauerlauf, 7 Minuten 2<br />

Dauerlauf, 8 Minuten 2<br />

Dauerlauf, 9 Minuten 3<br />

Dauerlauf, 10 Minuten 2<br />

Dauerlauf, 12 Minuten 23<br />

Dauerlauf, 15 Minuten 7<br />

Dauerlauf, 35 Minuten 1<br />

Dauerlauf, 12-Min mit Tempovorgabe 1<br />

Ausdauerpendellauf 10<br />

CONCONI 5<br />

Stufentests 26<br />

WALK - Test 2


- 60 - Fähigkeiten und Testaufgaben<br />

2.1 Selektion relevanter Fähigkeiten<br />

Die Auswahl relevanter Fähigkeiten basiert auf:<br />

- der Systematisierung <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> (Abb. 10)<br />

- den Zielsetzungen und Rahmenvorgaben des Auftraggebers<br />

- dem soldatischen Anforderungsprofil gemäß der Analyse vergleichbarer<br />

Tests in anderen militärischen Verbänden<br />

- sowie den Zielsetzungen des Sports in der Bundeswehr.<br />

Nach der Aufgabenstellung soll der Test die konditionellen Fähigkeiten sowie<br />

`Beweglichkeit' zum Inhalt haben. Dies korrespondiert sowohl mit den o.a. Betrachtungen<br />

zum Gegenstandsbereich von `Fitneß' als auch mit den Zielen der<br />

"... Entwicklung und Erhaltung einer guten allgemeinen körperlichen <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

... (als) wesentliche Aufgabe des Sports in der Bundeswehr" (BÖS et<br />

al. 1993, 629).<br />

Aufgrund der Nebengütekriterien einer einfachen und ökonomischen Handhabung<br />

entfällt die Einbeziehung der `Maximalkraft', da diese hinreichend gut lediglich<br />

über apparative Verfahren (z.B. Handdynamometer) erfasst werden<br />

kann (BÖS/WOHLMANN 1988). Ferner zeigen die Analysen militärischer Fitneßtests<br />

sowie eine internationale Befragung von Fitneßexperten (BÖS 1992),<br />

daß die <strong>Diagnose</strong> der `Maximalkraft' mittels sport<strong>motorischer</strong> Tests keine Anwendung<br />

/ Akzeptanz findet.<br />

Die explizite <strong>Diagnose</strong> der `anaeroben Ausdauer' wird für den hier vorgesehen<br />

Testeinsatzbereich (unteres/mittleres Leistungsniveau) vernachlässigt, da in<br />

anderen Fähigkeitsbereichen (`Kraftausdauer', `aerobe Ausdauer') Aspekte der<br />

anaeroben Energiebereitstellung eine Rolle spielen. So weist u.a. MULTERER<br />

(1991, 112ff.) in seiner Studie nach, daß neben der aeroben Energiebereitstellung<br />

auch anaerobe Komponenten für die Leistung im `12-Minuten Lauf' von<br />

Bedeutung sind.


Fähigkeiten und Testaufgaben - 61 -<br />

2.2 Selektion relevanter Testaufgaben<br />

Die Auswahl der Testaufgaben orientiert sich an etablierten Tests.<br />

`Aerobe Ausdauer'<br />

Die Erfassung der `aeroben Ausdauer' mittels sport<strong>motorischer</strong> Tests geschieht<br />

in der Regel über Lauftests, wobei nach Art der Standardisierung zwischen Zeitund<br />

Streckenläufen differenziert werden kann.<br />

Streckenläufe (z.B. `3000m Lauf') haben den Vorteil des räumlich klar definierten<br />

Zieles, Zeitläufe (z.B. `6-Minuten Lauf') hingegen den des organisatorisch<br />

bedeutsamen Vorteil eines zeitlich klar definierten Endes.<br />

Im Hinblick auf den o.a. geplanten Testeinsatz an der Offizierbewerberprüfzentrale<br />

ist aufgrund der dortigen räumlichen und zeitlichen Situation (Test in kleiner<br />

Sporthalle, begrenzte Zeitkapazität) die Durchführung eines Zeitlaufes günstiger.<br />

Aus der Analyse unterschiedlicher Forschungsarbeiten kommen BAUMGART-<br />

NER/JACKSON (1975, 205) zu dem Ergebnis, daß die höchste Korrelation mit<br />

der maximalen Sauerstoffaufnahme (als Indikator der `aeroben Ausdauer') bei<br />

Streckenläufen über 2 Meilen oder Zeitläufen von 12 Minuten bestehen. Beim<br />

`12-Minuten Lauf' (COOPER-Test) fanden sie mittlere Korrelationen (zwischen<br />

VO2-max. und der Laufstecke) von r= .68.<br />

Aus inhaltlichen und organisatorischen Gründen wird daher der `12-Minuten<br />

Lauf' zur <strong>Diagnose</strong> der `aeroben Ausdauer' gewählt.<br />

Kraftausdauer<br />

Aus den Analysen militärischer Fitneßtests wurde ersichtlich, daß der `Kraftausdauer'<br />

im soldatischen Anforderungsprofil eine wesentliche Bedeutung zugewiesen<br />

wird. BÖS (1987, 451) konnte in seiner Analyse 37 Testaufgabentypen<br />

(=17.4%) dieser Fähigkeit zuweisen, wobei er folgende Grundtypen fand:<br />

- Klimmzüge<br />

- Liegestütz<br />

- Sit up<br />

- Beine anheben<br />

- Dauerspringen.


- 62 - Fähigkeiten und Testaufgaben<br />

Der von den Experten37 angenommenen Bedeutung der `Kraftausdauer' im soldatischen<br />

Anforderungsprofil soll dadurch Rechnung getragen werden, daß 2<br />

Testaufgaben mit unterschiedlicher muskulärer Beanspruchung diesen Fähigkeitsbereich<br />

repräsentieren.<br />

Die sportmotorische Testgrundform `Dauerspringen' wird aufgrund hoher koordinativer<br />

Komponenten nicht berücksichtigt.<br />

In einer internationalen Befragung von Fitneßexperten zur Relevanz von Fitneßtests<br />

und -programmen in Europa wurden die o.a. Testgrundtypen im Hinblick<br />

auf ihre Anwendbarkeit beurteilt. Die Testaufgaben `Sit up' und `Liegestütz'<br />

wurden hierbei mit Abstand am besten beurteilt (BÖS 1992).<br />

In verschiedenen Publikationen (u.a. KNEBEL 1985) wurden die `Sit up' kritisiert,<br />

da neben der Bauchmuskulatur auch der Hüftbeuger und der Beinstrecker<br />

wirksam sind. In neueren Forschungsarbeiten (WYDRA 1994) konnte jedoch<br />

nachgewiesen werden, daß die Kräftigung des Hüftbeugers nicht zwangsweise<br />

zu einer Verkürzung führt.<br />

Zur <strong>Diagnose</strong> der Kraftausdauer der Bauch- und Hüftbeugemuskulatur sind statische<br />

Aufgaben besser geeignet. Die `Sit up' sind nur bei sachgerechter Ausführung<br />

vertretbar und stellen in diesem Sinne eine `Notlösung' dar. Ihr Einsatz<br />

liegt in der weiten Verbreitung begründet (BÖS 1992), ferner belegen Ergebnisse<br />

empirischer Studien bei isolierter Messung der Bauchmuskulatur einen engen<br />

Zusammenhang zu den Testleistungen bei den `Sit up'<br />

(BÖS/WYDRA/KARISCH 1992, 174). Desweiteren muß zu dieser (zum Teil vehement<br />

geführten) Diskussion angemerkt werden, daß es sich hierbei um eine<br />

Testform und nicht um eine Trainingsform handelt.<br />

Um auch unterschiedliche Muskelgruppen/Körperregionen zu repräsentieren,<br />

wurden zur <strong>Diagnose</strong> der `Kraftausdauer' die Aufgaben `Liegestütz' und `Sit up'<br />

ausgewählt.<br />

Im Hinblick auf energetische Prozesse und eine ausreichende Trennschärfe<br />

wurde die Durchführungsdauer auf zunächst 60 Sekunden festgelegt. Die Ausführungsform<br />

entspricht der in etablierten Testbatterien (IPPTP38 , EUROFIT39 ).<br />

Bei der Supervision der Testdurchführung wurde die Ausführungsform der `Liegestütz'<br />

von Teilnehmerinnen als "frauengerecht" bezeichnet und auch Testleiter<br />

befürworteten aufgrund der kurzfristigen Entlastung der Arme diese Form.<br />

37 Konstrukteuren der vergleichbaren militärischen Tests<br />

38 BÖS/MECHLING 1985<br />

39 COUNCIL OF EUROPE: EUROFIT. European Test of Physical Fitness. Manual 1993


Fähigkeiten und Testaufgaben - 63 -<br />

Schnellkraft<br />

Für die <strong>Diagnose</strong> der `Schnellkraft` gibt es 3 Grundtypen von Aufgaben (BÖS<br />

1987, 450ff.):<br />

- Würfe<br />

- Stöße<br />

- Einfach- und Komplexsprünge<br />

In der o.a. Befragung von BÖS (1992) wurde von den Testaufgaben der `<strong>Dr</strong>eierhop'<br />

am schlechtesten beurteilt. SCHEWE (1979) konnte in ihrer Untersuchung<br />

nachweisen, daß die Aufgabe `jump and reach' als "... nicht so valides<br />

Instrument zur Beurteilung der Sprungkraft angesehen werden kann" (BÖS<br />

1987, 109).<br />

Als Testaufgabe zur <strong>Diagnose</strong> der `Schnellkraft (obere Extremität)' eignen sich<br />

Würfe/Stöße u.a. mit dem Medizinball. Da im Gerätebestand der Bundeswehr<br />

der 3kg Medizinball ausgewiesen ist, wird die "Wurf-Variante" vorgezogen.<br />

Als Testaufgaben für den Bereich `Schnellkraft' werden daher `Standweitsprung'<br />

und `Medizinballwurf, 3 kg' ausgewählt.<br />

Aufgrund (zu vermutender) unterschiedlicher Vorerfahrungen der Testteilnehmer<br />

könnte es bei den Aufgaben zu "unfairen" (SIMONS 1978) Ergebnissen<br />

kommen, daher gilt bei beiden Aufgaben der Bestwert aus 3 Versuchen als<br />

Testergebnis.<br />

Aktionsschnelligkeit<br />

Zur <strong>Diagnose</strong> der `Aktionsschnelligkeit' gibt es 2 Grundtypen:<br />

- Sprints<br />

- Wende- oder Zick-Zack-Läufe<br />

Die räumlichen Voraussetzungen an der OPZ40 , welche für die Bundeswehr als<br />

durchaus repräsentativ angesehen werden können, sind ein wesentliches Argument<br />

für die Auswahl eines `Pendellaufes', da für Sprints z.B. über 100m kein<br />

ausreichender Auslauf vorhanden ist. Desweiteren favorisierten auch Fitneßexperten<br />

`Pendelläufe' gegenüber `Sprints' (BÖS 1992). Im bisherigen `Physical<br />

Fitneß Test' wurde u.a. ein `Pendellauf (4 x 10m)' durchgeführt. Diese Aufgabe<br />

hat sich grundsätzlich bewährt und soll daher in die Erprobung einbezogen<br />

40 Standardhalle (15 x 27 m)


- 64 - Fähigkeiten und Testaufgaben<br />

werden. Entsprechend der Begründung der Mehrversuche bei den Schnellkraftaufgaben<br />

gilt als Testergebnis der Bestwert aus 2 Versuchen.<br />

Beweglichkeit<br />

Die Fähigkeit `Beweglichkeit' steht außerhalb des Konstruktes Kondition und<br />

wird lediglich aufgrund der Vorgabe des Auftraggebers mit berücksichtigt.<br />

Zur <strong>Diagnose</strong> der `Beweglickeit' hat sich, - vorbehaltlich der o.a. Einwände zur<br />

Aussagekraft -, die Testaufgabe `Rumpfbeugen vorwärts' bewährt, so ist sie<br />

u.a. Gegenstand etablierter Testbatterien (z.B. EUROFIT).<br />

Aufgrund der Beurteilungsproblematik geschieht die Meßwertaufnahme nicht<br />

intervallskaliert, sondern als dichotomisierter Wert (erfüllt/nicht erfüllt), wobei<br />

das Erreichen des Sohlenniveau als Kriterium definiert wird.


Fähigkeiten und Testaufgaben - 65 -<br />

2.3 Testbatterie (Vorform) zur <strong>Diagnose</strong> der motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Aus der Fähigkeits- und Aufgabenselektion ergibt sich eine erste Version der<br />

Testbatterie `Physical Fitneß Test'.<br />

Für die Testaufgaben wurde unter dem Aspekt, daß weder gleiche Muskelgruppen<br />

noch sich beeinflussende Fähigkeitsbereiche nacheinander beansprucht<br />

werden sollten, folgende Reihenfolge festgelegt41 (BÖS/BECK 1989):<br />

Tab. 7 Testaufgaben des `Physical Fitneß Test' (Vorform)<br />

Testaufgabe Testinhalt (Fähigkeit)<br />

1. Pendellauf, 4 x 10 m Aktionsschnelligkeit<br />

2. Sit up, 60 sec Kraftausdauer<br />

3. Standweitsprung Schnellkraft<br />

4. Medizinballwurf, 3 kg Schnellkraft<br />

5. Liegestütz, 60 sec Kraftausdauer<br />

6. 12-Minuten Lauf aerobe Ausdauer<br />

Die Testevaluation erfolgte in 2 Phasen von November 1988 - August 1989.<br />

Insgesamt wurden in diesen Testphasen 82 Frauen und 1100 Männer im Alter<br />

von 18 - 30 Jahren untersucht.<br />

Im weiteren werden übersichtsmäßig die Ergebnisse der Analyse zu den Gütekriterien<br />

dargestellt, eine ausführliche Darstellung u.a. dieser Analysen findet<br />

sich im ersten Abschlußbericht zum Forschungsvorhaben42 .<br />

41 Die Testaufgabe `Rumpfbeugen vorwärts' wird hierbei nicht mit aufgeführt, da sie im Vorfeld der Testungen<br />

neben der Erfassung von Größe und Gewicht durchgeführt wird.<br />

42 BÖS/BECK 1989


- 66 - Fähigkeiten und Testaufgaben<br />

Objektivität<br />

Die Objektivität wurde als Korrelation der Testwerte bei Versuchsleiterwechsel<br />

ermittelt. Für die einzelnen Testaufgaben ergaben sich folgende Koeffizienten:<br />

Tab. 8 Objektivitätskoeffizienten des `Physical Fitneß Test' (Vorform) (BÖS/BECK 1989)<br />

Aufgabe r (obj)<br />

Pendellauf .87<br />

Sit up .99<br />

Standweitsprung .96<br />

Medizinballwurf .99<br />

Liegestütz .97<br />

12-Minuten Lauf (Feld) .91<br />

Nach Standards zur Beurteilung dieser Ergebnisse (z.B. BALLREICH 1970, 34)<br />

genügen die Testaufgaben den wissenschaftlichen Anforderungen an Tests.<br />

Reliabilität<br />

Die Reliabilität wurde mittels des Test - Retest Verfahren ermittelt. Mit unterschiedlichen<br />

Testgruppen wurden Retests nach Zeitintervallen von 3 - 8 Tagen<br />

durchgeführt.<br />

Aufgaben- und zeitintervallbezogen betragen die Reliabilitätskoeffizienten:<br />

Tab. 9 Reliabilitätskoeffizienten des `Physical Fitneß Test' (Vorform) (BÖS/BECK 1989)<br />

43 _δt: 3 Tage, N=36<br />

44 _δt: 8 Tage, N=32<br />

45 _δt: 8 Tage, N=76<br />

Testaufgabe G1 43 G2 44 G3 45 ø<br />

Pendellauf .45 .69 .78 .66<br />

Sit up .72 .81 .45 .69<br />

Standweitsprung .84 .86 .91 .82<br />

Medizinballwurf .88 .86 .92 .88<br />

Liegestütz .87 .78 .68 .74<br />

12-Minuten Lauf (Feld) .64 .92 .66 .80


Fähigkeiten und Testaufgaben - 67 -<br />

Validität<br />

Im Rahmen einer Expertenbefragung (Testleiter, Sportlehrer der Bundeswehr)<br />

zur inhaltlich - logischen Validität wurden die Testaufgaben im Hinblick auf<br />

Anwendbarkeit und Aussagekraft beurteilt. Die vorgegebene Notenskala reichte<br />

von 1 (sehr gut geeignet) bis 5 (nicht geeignet).<br />

Tab. 10 Expertenbeurteilung des `Physical Fitneß Test' (Vorform) (BÖS/BECK 1989)<br />

Testaufgabe Aussagekraft Anwendbarkeit<br />

x s N x s N<br />

Pendellauf 2.39 .91 49 2.13 .70 48<br />

Sit up 1.88 .86 51 1.80 .64 49<br />

Standweitsprung 2.39 .85 51 1.90 .65 49<br />

Medizinballwurf 2.65 .87 51 2.22 .80 49<br />

Liegestütz 2.08 .89 51 2.16 .92 49<br />

12-Minuten Lauf (Halle) 3.37 1.16 30 3.62 1.15 49<br />

12-Minuten Lauf (Feld) 2.02 .97 51 2.12 1.18 29<br />

Durchschnitt 46 2.24 2.06<br />

Die Ergebnisse liegen durchweg im positiven Bereich und bescheinigen dem<br />

Test eine gute inhaltlich - logische Validität.<br />

Analysen zur Testdimensionalität bestätigen die implizierte heterogene Teststruktur.<br />

Die durchschnittlichen Interkorrelationen betragen im Mittel r=.35. Eigenwertsverläufe<br />

und rotierte Faktorenmatrixen bestätigen einen Generalfaktor<br />

`allgemeine motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong>' und die Eigenständigkeit der Testaufgaben<br />

(BÖS/BECK 1989).<br />

Analysen mit Außenkriterien (Konstitution, sportliche Aktivität, Motive) bescheinigen<br />

dem Test eine hohe kriterienbezogene Validität (BÖS/BECK 1989).<br />

Normen<br />

Für den Altersbereich der 18 - 30jährigen Männer und Frauen wurden auf der<br />

Basis von Z-Werten Normwerttabellen und Beurteilungsvorschläge erstellt<br />

(BÖS/BECK 1989).<br />

46 Zur Berechnung des Durchschnitts wurde die Version 12-Minuten Lauf (Feld) berücksichtigt.


Fazit der Erprobung und weitere Vorgehensweise - 68 -<br />

3. Fazit und weitere Vorgehensweise<br />

Die Ergebnisse der Aufgabenselektion und ersten Erprobung lassen sich wie<br />

folgt zusammenfassen:<br />

- Das Testkonzept hat sich bewährt und weist den `Physical Fitneß Test' als<br />

heterogene Testbatterie/Testprofil zur <strong>Diagnose</strong> der allgemeinen motorischen<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong> aus.<br />

- Die Testaufgabe `Rumpfbeugen vorwärts' hat sich nicht bewährt47 und<br />

wird im weiteren nicht berücksichtigt.<br />

- Der Bewegungsablauf der Testaufgabe `Medizinballwurf, 3 kg' kann durch<br />

Rotation und Hyperlordosierung im Lendenbereich zu einer Schädigung<br />

der Bandscheiben bzw. kleinen Wirbelgelenke (insbesondere bei Älteren)<br />

führen. Testbeobachtungen zeigen ferner, daß der Medizinball (3 kg) für<br />

Frauen zu schwer ist, daher wird auf diese Testaufgabe verzichtet.<br />

- Die Übungsdauer der Aufgaben `Sit up' und `Liegestütz' erscheint im Hinblick<br />

auf den geplanten Testeinsatz auch für Ältere aufgrund energetisch<br />

bedingter Übersäuerungen zu lang. Eine Reduzierung auf 40 sec ist aus<br />

theoretischen Aspekten zur Energiebereitstellung und teststatistischen<br />

Aspekten zur Trennschärfe angemessen.<br />

- Aus organisatorischen Gründen wird die Streckenlänge des Pendellaufs<br />

auf 4 x 9m reduziert, dies trägt bestehenden Hallenmarkierungen Rechnung.<br />

Inhaltliche Bedenken gegen diese Reduzierung um 10% (40 m vs.<br />

36 m) bestehen nicht.<br />

- Bisher liegen aus untersuchungstechnischen Gründen nur Erfahrungen<br />

und Normierungstabellen für 18 - 30jährige vor. Eine empirische Untersuchung<br />

mit über 30jährigen zur Erweiterung des Gültigkeitsbereichs ist daher<br />

notwendig.<br />

Für die Item- und Testanalyse werden die Testaufgaben `Pendellauf, 4 x 9m',<br />

`Sit up, 40 sec', `Standweitsprung', `Liegestütz, 40 sec' und der `12-Minuten-<br />

Lauf' ausgewählt.<br />

47 Das Ergebnis, daß 96% der Männer und annähernd alle Frauen das Kriterium ('Sohlenniveau erreichen<br />

und 2 sec halten') erfüllen, scheint aufgrund alltäglicher Erfahrungen und vergleichbarer Untersuchungen<br />

(WYDRA 1985) sehr unwahr-scheinlich.


- 69 - Item- und Testanalysen des *Physical Fitneß Test’<br />

4. Item- und Testanalyse des `Physical Fitneß Test'<br />

Teststatistische Kennziffern der Item- und Testanalyse sind elementare Bestandteile<br />

von Tests. In der überwiegenden Zahl genügen sportmotorische<br />

Testverfahren allerdings nicht den Standards, die hinsichtlich der Haupt- und<br />

Nebengütekriterien gestellt werden. So konnte BÖS (1987, 470ff.) in einer Analyse<br />

publizierter Tests feststellen, daß lediglich 6 von 27 Konditionstests (=22%)<br />

aus dem internationalen Bereich "umfassend" im Hinblick auf die Gütekriterien<br />

überprüft waren. Einer Vielzahl von Test wird "via Augenschein ... Meßgenauigkeit,<br />

Meßzuverlässigkeit und einsichtige Gültigkeit ("face validity") bescheinigt"<br />

(BÖS 1987, 471).<br />

Tabelle 11 und 12 zeigen übersichtsmäßig Teilergebnisse der Studie von BÖS<br />

im Hinblick auf den Aspekt der teststatistischen Evaluation.<br />

Tab. 11 Aufgaben und Testanalysen bei sportmotorischen Tests (BÖS 1987, 471)<br />

Umfang der teststati- Konditions- Koordinations- Gesamt<br />

stischen Überprüfung tests tests<br />

umfassend 6 (22%) 11 (84%) 17 (42%)<br />

Teilanalysen 13 (48%) 1 (8%) 14 (35%)<br />

keine Testanalyse 8 (30%) 1 (8%) 9 (23%)<br />

Gesamt 27 (100%) 13 (100%) 40 (100%)<br />

Tab. 12 Überprüfung von Testgütekriterien bei sportmotorischen Tests (BÖS 1987, 471)<br />

Gütekriterium Konditions- Koordinations- Gesamt<br />

tests tests<br />

Objektivität 10 (37%) 7 (54%) 17 (43%)<br />

Reliabilität 19 (70%) 12 (92%) 31 (78%)<br />

Validität 14 (52%) 11 (85%) 25 (63%)<br />

Im weiteren sollen die Testaufgaben des `Physical Fitneß Test' Item- und Testanalysen<br />

unterworfen werden. Wichtiger Aspekt bei diesen Analysen ist neben<br />

der Beurteilung der teststatistischen Kennziffern (Objektivität, Reliabilität, Validität)<br />

die Frage möglicher sich hieraus ableitender Konsequenzen.


- 70 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

4.1 Objektivität<br />

Für sportmotorische Testverfahren, deren Meßwerte auf intervallskalierten Daten<br />

(cm, sec) beruhen, ist die Auswertungs- und Interpretationsobjektivität<br />

zwangsläufig gegeben (ROTH 1989, 113). Kritisch betrachtet allerdings SEHL-<br />

BACH (1988, 84) diese pauschale Billigung der Interpretationsobjektivität. So<br />

verfügt eine Testperson, die bei der Testaufgabe `Standweitsprung' höhere<br />

Leistungen als eine zweite Person erzielt, nicht pauschal über mehr Sprungkraft,<br />

da äußere Faktoren wie beispielsweise anthropometrische Voraussetzungen<br />

gänzlich unberücksichtigt bleiben.<br />

Als gängiges Verfahren zur Überprüfung der Durchführungsobjektivität gilt die<br />

Methode des Versuchsleiterwechsels. Als Grad der Übereinstimmung gilt die<br />

Korrelation der Ergebnisse.<br />

An einer Gruppe mit 50 männlichen Testpersonen (18 - 24 Jahre) wurde eine<br />

Studie zur Durchführungsobjektivität durchgeführt. Tabelle 13 zeigt die Ergebnisse<br />

dieser Studie.<br />

Tab. 13 Objektivität der Testaufgaben des Physical Fitneß Test<br />

Testleiter 1 Testleiter 2 statistische Kennziffern<br />

Testaufgabe x s x s p t r (obj) N<br />

Pendellauf, 4 x 10m 10.1 .5 10.1 .5 .34 .95 .87 50<br />

Sit up, 60 sec 43.7 6.2 43.7 6.3 .48 .70 .99 50<br />

Standweitsprung 226.5 18.6 226.9 18.3 .48 .70 .97 50<br />

Liegestütz, 60 sec 28.5 5.5 28.3 5.6 .24 1.12 .97 50<br />

12-Min-Lauf (Feld) 2498.9 286.7 2495.8 285.7 .24 1.19 .99 49<br />

Durchschnitt .96<br />

Die Koeffizienten betragen r=.87 - r=.99 und liegen im Mittel bei r=.96 und bescheinigen<br />

den Testaufgaben des `Physical Fitneß Test' eine "ausgezeichnete"<br />

Objektivität (BARROW/McGEE in BALLREICH 1970, 33). Der niedrigere Koeffizient<br />

beim `Pendellauf' ist durch die Meßwertaufnahme (Handstoppung) begründet.<br />

Eine Gegenüberstellung der ermittelten Koeffizienten mit vergleichbaren<br />

Untersuchungen bestätigt die zusammenfassende Betrachtung von BÖS,<br />

"...daß bei metrischen Datenerfassungen eine hohe Meßgenauigkeit hinsichtlich<br />

der Testdurchführung, -auswertung und -interpretation gewährleistet ist" (1987,<br />

472).


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 71 -<br />

4.2 Reliabilität<br />

Vorbemerkungen<br />

Zur Bestimmung der Reliabilität können unterschiedliche Verfahren Anwendung<br />

finden, die nach CRONBACH (1964) verschiedene Arten der Reliabilität erfassen.<br />

Für Elementartests gilt als gängiges Verfahren die Test - Retest Methode.<br />

Testhalbierung und Konsistenzanalyse sind Verfahren, die bei homogenen<br />

Testbatterien Anwendung finden, empfiehlt BALLREICH (1970, 38) in Anlehnung<br />

an GUILFORD (1965) für heterogene Testbatterien die Test - Retest - Methode.<br />

Bei Testbatterien, die aus mehreren homogenen Testitems bestehen, können<br />

Reliabilitätsbestimmungen nach der Testhalbierungsmethode (Split - Half)<br />

durchgeführt werden. Bei Testaufgaben, bei denen die Meßwertaufnahme eine<br />

Teilung in zwei gleiche Hälften gestattet, kann die Testhalbierungsmethode<br />

prinzipiell durchgeführt werden (BÖS 1987, 126).


- 72 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

4.2.1 Itemreliabilitäten<br />

4.2.1.1 Test - Retest Analysen zur Itemreliabilität<br />

Nach `Länge des Zeitintervalls' und `Höhe des Reliabilitätskoeffizienten' unterscheidet<br />

ROTH (1983, 119) `Bedingungskonstanz' und/oder `Merkmalskonstanz'<br />

als Interpretationsfaktoren des Reliabilitätskoeffizienten. Testverfahren,<br />

die über einen längeren Zeitraum hinweg ausreichende Reliabilitätskoeffizienten<br />

liefern, verfügen sowohl über eine hohe Merkmals- als auch Bedingungskonstanz.<br />

Tab. 14 Test - Retest - Reliabilität und Zeitintervall (nach ROTH 1983, 119)<br />

r tt ausreichend nicht ausreichend<br />

Zeit<br />

kurz hohe Bedingungskonstanz geringe Bedingungskonstanz<br />

(Kurzzeit - Funktionsfluktuation)<br />

lang hohe Merkmalskonstanz geringe Merkmalskonstanz<br />

hohe Bedingungskonstanz (Langzeit - Funktionsfluktuation)<br />

Während bei zu kurzen Zeitintervallen die Reliabilität durch Erinnerungseffekte<br />

erhöht ist (LIENERT 1989, 216), können bei langen Zeitintervallen Merkmalsfluktuationen<br />

auftreten (ROTH 1983, 118f).<br />

Zur Kontrolle intraindividueller Variabilitäten, die durch Übungseffekte bzw.<br />

Merkmalsfluktuation auftreten können, wurde zur Bestimmung der Reliabilität<br />

der Retest nach unterschiedlichen Zeitintervallen durchgeführt.<br />

Im einzelnen werden itemweise Test - Retest Analysen mit folgenden Zeitintervallen48<br />

durchgeführt:<br />

- Zeitintervall: wenige Minuten (Versuch zu Versuch)<br />

- Zeitintervall: 3 Tage, (Test - Retest)<br />

- Zeitintervall: 8 Tage, (Test - Retest)<br />

- Zeitintervall: 6 Wochen, (Test - Retest)<br />

48 Im den folgenden Abbildungen als "δt" bezeichnet


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 73 -<br />

Zeitintervall: wenige Minuten (Versuch zu Versuch)<br />

Bei Testaufgaben, bei denen mehrere Versuche durchgeführt werden (`Pendellauf',<br />

`Standweitsprung') lassen sich Reliabilitäten von Versuch zu Versuch berechnen.<br />

Basis dieser Analysen ist eine Stichprobe von 1.087 Männern (18 - 49<br />

Jahre) und 82 Frauen (18 - 24 Jahre).<br />

Tabelle 15 zeigt die Ergebnisse für die Testaufgabe `Pendellauf'. Die Korrelationen<br />

zwischen 1. und 2. Versuch betragen zwischen r= .79 bei den 18 -<br />

24jährigen Männern und r=.98 bei den 40 - 44jährigen Männer. Sie liegen im<br />

Mittel bei r=.88 und können als "sehr gut" bezeichnet werden (BÖS 1987, 123).<br />

Tab. 15 Reliabilitäten Pendellauf 1. / 2. Versuch<br />

1. Versuch 2. Versuch statistische Kennziffern<br />

Geschlecht/Alter x s x s p t r tt N<br />

Männer<br />

Frauen<br />

18 - 24 9.52 .81 9.36 .73 .00 8.79 .79 778<br />

25 - 29 9.22 .90 9.07 .97 .01 2.85 .93 48<br />

30 - 34 9.48 .75 9.35 .84 .00 3.68 .87 120<br />

35 - 39 9.76 .85 9.54 .86 .00 4.72 .85 99<br />

40 - 44 9.83 1.60 9.71 1.69 .04 2.16 .98 26<br />

45 - 49 9.25 .53 8.92 .51 .00 4.56 .84 16<br />

18 - 24 10.20 .70 10.16 .60 .55 .60 .88 80<br />

Durchschnitt .88<br />

Bei den Männern treten in allen Altersklassen (im Mittel) Leistungsverbesserungen<br />

von Versuch zu Versuch auf, die hochsignifikant sind und im Durchschnitt<br />

ca. 2/10 Sekunden betragen. Bei den Frauen treten (im Mittel) numerisch und<br />

statistisch unbedeutende Unterschiede auf.


- 74 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

Die Tabellen 16 und 17 zeigen entsprechende Ergebnisse für die Testaufgabe<br />

`Standweitsprung'.<br />

Tab. 16 Reliabilitäten Standweitsprung 1. / 2. Versuch<br />

1. Versuch 2. Versuch statistische Kennziffern<br />

Geschlecht/Alter x s x s p t r tt N<br />

Männer<br />

Frauen<br />

18 - 24 220.62 22.50 223.80 21.79 .00 7.11 .84 763<br />

25 - 29 223.19 21.93 226.80 23.87 .08 1.79 .82 46<br />

30 - 34 216.32 18.43 220.47 20.07 .00 3.99 .82 124<br />

35 - 39 213.33 17.72 215.36 17.91 .04 2.14 .85 107<br />

40 - 44 209.34 15.27 213.28 18.63 .08 1.80 .75 32<br />

45 - 49 201.87 24.41 210.93 20.21 .00 3.51 .92 15<br />

18 - 24 175.51 19.70 176.79 21.61 .25 1.16 .89 82<br />

Durchschnitt .84<br />

Tab. 17 Reliabilitäten Standweitsprung 2. / 3. Versuch<br />

2. Versuch 3. Versuch statistische Kennziffern<br />

Geschlecht/Alter x s x s p t r tt N<br />

Männer<br />

Frauen<br />

18 - 24 223.80 21.79 226.02 21.84 .00 5.44 .87 763<br />

25 - 29 226.80 23.87 227.82 24.09 .51 .66 .90 46<br />

30 - 34 220.47 20.07 222.39 21.43 .04 2.12 .88 124<br />

35 - 39 215.36 17.91 217.75 17.79 .02 2.31 .82 107<br />

40 - 44 213.28 18.63 214.31 18.07 .45 .76 .91 32<br />

45 - 49 210.93 20.21 215.07 20.88 .04 2.25 .94 15<br />

18 - 24 176.79 21.61 180.09 21.10 .00 3.70 .93 82<br />

Durchschnitt .89<br />

Die Korrelationskoeffizienten zwischen den Versuchen betragen zwischen r=.75<br />

und r=.93 und liegen im Mittel bei r=.87. Nach BÖS (1987, 123) können diese<br />

Koeffizienten als "sehr gut" bezeichnet werden.<br />

In allen Altersklassen und auch bei den Frauen treten (im Mittel) Leistungsverbesserungen<br />

von Versuch zu Versuch auf, die im Mittel 3.0 cm betragen.


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 75 -<br />

Zeitintervall: 3 Tage<br />

Basis dieser Analyse ist eine Stichprobe von 30 männlichen Versuchspersonen<br />

im Alter von 18 - 24 Jahren. Bei den Testaufgaben `Pendellauf', `Liegestütz'<br />

und `Sit up' handelt es sich um modifizierte Vorformen.<br />

Die Reliabilitätskoeffizienten betragen itembezogen zwischen r=.69 und r=.92.<br />

Sie liegen im Durchschnitt bei r=.82 und können als "sehr gut" bezechnet werden.<br />

Tab. 18 Ergebnisse Test - Retest (δt 3 Tage)<br />

Test Retest statistische Kennziffern<br />

Testaufgabe x s x s p t r tt N<br />

Pendellauf, 4 x 10m 9.25 .50 9.46 .55 .01 2.81 .69 30<br />

Sit up, 60 sec 42.43 6.16 46.53 7.13 .00 5.42 .81 30<br />

Standweitsprung 237.70 21.41 236.00 21.13 .40 .85 .86 30<br />

Liegestütz, 60 sec 32.13 4.22 32.57 3.81 .38 .88 .78 30<br />

12-Min-Lauf (Feld) 2903.50 234.73 2764.93 280.61 .00 6.82 .92 30<br />

Durchschnitt .82<br />

Bei den Testaufgaben `Pendellauf', `Sit up' und `12-Minuten Lauf' treten zwischen<br />

Test und Retest signifikante Veränderungen auf, die von der Richtung<br />

nicht eindeutig sind. In diesem kurzen Zeitintervall von Test und Retest spielt<br />

die Testmotivation wohl eine große Rolle.


- 76 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

Zeitintervall: 8 Tage<br />

Basis dieser Analyse ist eine Stichprobe von 21 männlichen Versuchspersonen<br />

im Alter von 18 - 24 Jahren.<br />

Die Reliabilitätskoeffizienten betragen itembezogen zwischen r=.74 und r=.86.<br />

Sie liegen im Durchschnitt bei r=.79 und können als "annehmbar" bezeichnet<br />

werden (BÖS 1987, 123).<br />

Tab. 19 Ergebnisse Test - Retest (δt 8 Tage)<br />

Test Retest statistische Kennziffern<br />

Testaufgabe x s x s p t r tt N<br />

Pendellauf, 4 x 10m 9.67 .45 9.50 .50 .03 2.34 .75 21<br />

Sit up, 60 sec 31.52 5.77 33.57 5.78 .01 2.66 .81 21<br />

Standweitsprung 230.71 16.68 228.57 16.97 .43 .80 .74 21<br />

Liegestütz, 60 sec 19.71 3.39 21.67 2.89 .00 5.13 .86 21<br />

12-Min-Lauf (Feld) 2447.90 335.90 2385.71 397.85 .26 1.15 .79 21<br />

Durchschnitt .79<br />

Bei den Testaufgaben `Pendellauf', `Sit up' und `Liegestütz' treten zwischen<br />

Test und Retest signifikante Verbesserungen auf. Die geringeren Leistungen<br />

bei den anderen Testaufgaben sind weder numerisch noch statistisch bedeutsam.


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 77 -<br />

Zeitintervall: 6 Wochen<br />

Basis der Analysen ist eine Stichprobe von 29 männlichen Testpersonen im<br />

Alter von 18 - 24 Jahren.<br />

Die Reliabilitätskoeffizienten betragen itembezogen zwischen r=.70 und r=.85.<br />

Sie liegen im Durchschnitt bei r=.75 und können als "annehmbar" bezeichnet<br />

werden (BÖS 1987, 123).<br />

Tab. 20 Ergebnisse Test - Retest (δt 6 Wochen)<br />

Test Retest statistische Kennziffern<br />

Testaufgabe x s x s p t r tt N<br />

Pendellauf, 4 x 10m 8.91 .38 9.35 .38 .00 8.00 .70 29<br />

Sit up, 60 sec 36.93 4.25 38.96 4.37 .00 3.31 .70 29<br />

Standweitsprung 243.48 17.42 232.24 13.11 .00 6.53 .85 29<br />

Liegestütz, 60 sec 22.65 2.38 23.69 3.78 .03 2.23 .76 29<br />

12-Min-Lauf (Feld) 2504.31 103.09 2708.62 216.74 .00 7.07 .75 29<br />

Durchschnitt .75<br />

Zur Überprüfung der Koeffizienten auf mögliche Einflußfaktoren wurden t -<br />

Tests durchgeführt. Bei allen Testaufgaben treten signifikante Veränderungen<br />

auf, die jedoch fähigkeitsbezogen unterschiedlich ausfallen. Während bei Testaufgaben<br />

mit hohen Schnellkraft-/Schnelligkeitsanteilen (`Pendellauf', `Standweitsprung')<br />

Verschlechterungen eintreten, finden sich bei den Testaufgaben<br />

mit hohen Kraft-/Ausdaueranteilen (`Sit up', `Liegestütz', `12-Minuten Lauf')<br />

Verbesserungen von Test zu Retest.<br />

Zwischen den Testzeitpunkten absolvierten die Testpersonen ein spezifisches<br />

Lehrgangsprogramm. Aufgrund der Ergebnisse liegt die Vermutung nahe, daß<br />

dieser Lehrgang eindeutige Schwerpunkte im Bereich Kraft-/Ausdauer hatte.


- 78 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

Zusammenfassende Betrachtung der Test - Retest Analysen<br />

Zur Beurteilung der aus Itemanalysen gewonnenen Reliabilitätskoeffizienten<br />

liegen unterschiedliche Meinungen vor. So hält LIENERT (1989, 309) Test-<br />

Retest Koeffizienten von über r=.50 für Gruppenanalysen und Koeffizienten von<br />

über r=.70 für Individualdiagnosen als ausreichend. MEYERS/BLESH fordern<br />

für ebenselbige Analysen Koeffizienten von r=.75 (Gruppenanalysen) bzw.<br />

r=.85 (Individualanalyse). Sehr extreme Positionen vertreten u.a. EKMAN<br />

(1955), MATHEWS (1969) und MEILI (1961), die Reliabilitätskoeffizienten von<br />

über r=.90 als Mindestmaß fordern.<br />

Die Analyse der unterschiedlichen Test-Retest Koeffizienten (Versuch zu Versuch,<br />

δt: 3 Tage - 6 Wochen) ergab im Mittel Koeffizienten von r=.79, die aufgabenbezogen<br />

zwischen r=.75 (`Pendellauf') und r=.83 (`Standweitsprung') differieren.<br />

Die für die beiden Kraftausdauerübungen ermittelten Split-Half Koeffizienten<br />

liegen im Mittel bei r=.82. Insgesamt genügen die itemweisen Reliabilitätskoeffizienten<br />

voll den Anforderungen, die an sportmotorische Testverfahren<br />

gestellt werden.<br />

Voraussetzung zur Berechnung von Test - Retest Reliabilitäten ist eine Unabhängigkeit<br />

beider Testungen. Neben Lern- und Übungseffekten können ferner<br />

unterschiedliche Testdurchführungsbedingungen (Motivation, Testleiterverhalten,<br />

körperliches Befinden) Faktoren intraindividueller Leistungsunterschiede<br />

zwischen Test und Retest sein. Diese Unterschiede können "... zwar als Indikator<br />

für eine mangelnde Stabilität der Messungen aufgefaßt werden, ... (müssen)<br />

aber noch nicht zwangsläufig niedrigere Reliabilitätskoeffizienten implizieren ..."<br />

(BÖS 1987, 123).<br />

Bei der empirischen Ermittlung der Reliabilitätskoeffizienten konnten unabhängig<br />

vom Zeitintervall Leistungsunterschiede von Test zu Retest festgestellt werden,<br />

die keine Minderung der Reliabilität nach sich zogen. Diese intraindividuellen<br />

Unterschiede (zwischen Test und Retest) sind gut erklärbar und durch Lerneffekte<br />

(z.B. Tempogestaltung beim `Pendellauf') oder gezielte Trainingsmaßnahmen<br />

(z.B. Kraftausdauertraining der Testgruppe:δt= 6 Wochen) verursacht,<br />

führen aber zu keiner bedeutsamen Veränderung der Rangreihenstabilität.<br />

Für die Interpretation der Reliabilitätskoeffizienten ist das zwischen Test und<br />

Retest liegende Zeitintervall von Bedeutung. Für die Testwiederholung ist nach<br />

LIENERT (1989, 214) ein Zeitpunkt zu wählen, an dem "... Erinnerungseinflüße<br />

weitestgehend unwirksam geworden sind, ... die Merkmalskonstanz (andererseits)<br />

noch angenommen werden kann".


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 79 -<br />

Die empirische Ermittlung ergab unabhängig vom Zeitintervall und Testaufgabe<br />

Reliabilitätskoeffizienten, welche den Testaufgaben des `PFT' sowohl eine hohe<br />

Bedingungs- wie auch Merkmalskonstanz bescheinigen (ROTH 1983, 119). In<br />

Abhängigkeit vom Zeitintervall ist jedoch eine Abnahme der Koeffizientenhöhe<br />

von r=.82 (δt: 3 Tage), r=.79 (δt: 8 Tage) bis zu r=.75 (δt: 6 Wochen) zu beobachten.<br />

Auch wenn diese Ergebnisse aufgrund unterschiedlicher Stichproben<br />

kritisch zu betrachten sind ist eine Übereinstimmung mit ebenfalls Zeitinteravll<br />

bedingten Reliabilitätsminderungen bei BÖS (1987, 131) festzustellen.


- 80 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

4.2.1.2 Split - Half Analysen zur Itemreliabilität<br />

Bei den Testaufgaben `Sit up', `Liegestütz', und `12-Minuten Lauf' gestattet die<br />

Meßwertaufnahme eine Testhalbierung in zwei gleiche Hälften49 .<br />

Die Testhalbierung erfolgte nach dem Kriterium der Durchführungszeit. Eine<br />

Testhalbierung wäre auch nach dem erzielten Ergebnis möglich, würde plausiblerweise<br />

aber zu einer Reliabilität von "1" führen (MAGNUSSSON in BALL-<br />

REICH 1970, 39).<br />

An einer Stichprobe von 50 (29) männlichen Testpersonen im Alter von 18 - 24<br />

Jahren wurden für die o.a. Aufgaben Analysen nach der Split - Half Methode<br />

durchgeführt. Tabelle 21 zeigt die Ergebnisse dieser Reliabilitätsanalysen nach<br />

den Testzeitpunkten T1 und T2, welche den Zwischenergebnissen bei 30 sec<br />

bzw. 6-Minuten (T1) und den Testleistungen der zweiten 30 sec bzw. 6-Minuten<br />

(T2) entsprechen.<br />

Tab. 21 Split - Half Reliabilitäten ausgewählter Testaufgaben des `Physical Fitneß Test'<br />

T1 T2 statistische Kennziffern<br />

Testaufgabe x s x s p t r tt N<br />

Sit up, 60 sec 24.9 3.1 18.8 4.1 .00 11.4 .50 50<br />

Liegestütz, 60 sec 15.2 3.1 13.3 2.8 .00 6.7 .77 50<br />

12-Min-Lauf (Feld) 1415.5 180.3 1035.9 333.4 .00 4.92 -.24 29<br />

Die niedrigen Reliabilitätskoeffizienten bei den Testaufgaben `Sit up' und<br />

`12Minuten Lauf' sind ursächlich auf die stark unterschiedlichen Variabilitäten<br />

zwischen den Testzeitpunkten zurückzuführen. Die ermittelten Variabilitätskoeffizienten<br />

ergaben Werte von F=1.77 (`Sit up') und F=2.52 (`12Minuten Lauf), die<br />

deutlich über dem kritischen Wert liegen.<br />

Eine differenzierte Betrachtung der Testergebnisse beim `12-Minuten Lauf'<br />

zeigt, daß Personen mit niedrigem/hohem50 Gesamtergebnis beim Meßzeitpunkt<br />

T1 über annähernd gleiche Zwischenergebnisse verfügen. In der zweiten<br />

Teilzeit laufen die Personen der Subgruppe P100 jedoch fast doppelt soweit wie<br />

die Vergleichsgruppe P50.<br />

49 Für die Testaufgabe `Pendellauf' bestände auch die Möglichkeit der Testhalbierung, aus organisatorischen<br />

Gründen konnten aber keine Analysen hierzu durchgeführt werden.<br />

50 nach dem Gesamtergebnis wurde die Gruppe nach dem Percentilwert P50 in die Subgruppen P50<br />

(niedriges Gesamtergebnis) und P100 (hohes Gesamtergebnis) unterteilt


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 81 -<br />

Diese Ergebnisse lassen sich in der Hinsicht interpretieren, daß die leistungsdifferenzierenden<br />

Aspekte beim `12-Minuten Lauf' und bei den `Sit up' erst in der<br />

zweiten Hälfte zum Tragen kommen und ihre Ursache in einer unterschiedlichen<br />

Fähigkeitsausprägung und/oder unterschiedlichen Vorerfahrungen (Zeitgefühl)<br />

haben. Dies sind aber kein Reliabilitäts-, sondern Objektivitäts- und Validitätsaspekte.


- 82 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

4.2.2 Gesamttestreliabilität<br />

Für heterogene Testbatterien gibt LIENERT (1989, 378) zwei Methoden zur<br />

Ermittlung einer Batteriereliabilität an,<br />

- die empirische Ermittlung<br />

über Addition der Gesamtrohwerte aller Testaufgaben und Korrelation dieses<br />

Gesamtwertes mit entsprechendem Gesamtwert einer Parallelbatterie<br />

bzw. Korrelation mit einer Wiederholung derselben Testbatterie<br />

- die rechnerische Ermittlung<br />

über Miteinbeziehung der Testiteminterkorrelationen.<br />

Für heterogen Testprofile können desweiteren sogenannte `Profilreliabilitäten'<br />

berechnet werden, Grundlage hierfür ist u.a. eine hinreichende Reliabilität der<br />

Einzeltests.<br />

4.2.2.1 Batteriereliabilität<br />

Stichprobenbezogen betragen die Korrelationen im Mittel r=.80, wobei die Koeffizienten<br />

mit zunehmendem Zeitintervall geringer werden (Ausnahme: `Standweitsprung').<br />

Aufgabenbezogen betragen die Korrelationen zwischen r=.70 und<br />

r=.92.<br />

Tab. 22 Test Retest Korrelationen nach Testaufgabe und Zeitintervall<br />

Zeitintervall<br />

Testaufgabe [3 Tage] [8 Tage] [6 Wochen] ø<br />

Pendellauf .69 .75 .70 .71<br />

Sit up .81 .81 .70 .77<br />

Standweitsprung .86 .74 .85 .82<br />

Liegestütz .78 .86 .76 .80<br />

12-Min-Lauf (Feld) .92 .79 .75 .82<br />

Durchschnitt 51 .82 .79 .78 .80<br />

51 Die Durchschnittbildung erfolgte nach vorheriger Transformation des Korrelationskoeffizienten in FIS-<br />

HERsche z-Werte (vgl. CLAUSS/EBNER 1989, 276)


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 83 -<br />

Grundlage der Verfahren zur Berechnung der Batterie- und Profilreliabilität ist<br />

die Korrelationmatrix der Testaufgaben im Test und Retest. In Tabelle 23 - 25<br />

sind die Interkorrelationen der Testaufgaben des `Physical Fitneß Test' für Test<br />

und Retest in den den drei Stichproben [δt: 3 Tage - 6 Wochen] dargestellt.<br />

Tab. 23 Korrelationsmatrix Test - Retest, (δt 3 Tage, N=30)<br />

Testaufgabe 1 2 3 4 5<br />

1. Pendellauf, 4 x 10m .69 -.22 -.71 -.14 -.18<br />

2. Sit up, 60 sec -.02 .81 -.12 .46 .30<br />

3. Standweitsprung -.67 .02 .86 -.12 .33<br />

4. Liegestütz, 60 sec .09 .61 -.19 .78 .13<br />

5. 12-Minuten Lauf (Feld) -.21 .42 .21 .24 .92<br />

Die Reliabilitätskoeffizienten liegen zwischen r=.69 und r=.92 und betragen im<br />

Mittel r=.81. Die Interkorrelationen der Testaufgaben sind erwartungsgemäß<br />

wesentlich niedriger und betragen im Mittel r=.27 sowohl beim Erst- als auch<br />

beim Retest nach 3 Tagen.<br />

Tab. 24 Korrelationsmatrix Test - Retest, (δt 8 Tage, N=21)<br />

Testaufgabe 1 2 3 4 5<br />

1. Pendellauf, 4 x 9m .75 -.45 -.36 -.49 -.24<br />

2. Sit up, 40 sec -.44 .81 .55 .26 .55<br />

3. Standweitsprung -.47 .52 .74 .40 .50<br />

4. Liegestütz, 40 sec -.50 .60 .52 .86 .49<br />

5. 12-Minuten Lauf (Feld) -.17 .40 .57 .34 .89<br />

Die Reliabilitätskoeffizienten liegen zwischen r=.74 und r=.89 und betragen im<br />

Mittel r=.81. Die Interkorrelationen der Testaufgaben betragen im Mittel r=.45<br />

beim Ersttest und r=.43 beim Retest nach 8 Tagen.


- 84 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

Tab. 25 Korrelationsmatrix Test - Retest, (δt 6 Wochen, N=29)<br />

Testaufgabe 1 2 3 4 5<br />

1. Pendellauf, 4 x 9m .70 -.28 -.61 -.19 -.22<br />

2. Sit up, 40 sec -.09 .70 .17 .04 .07<br />

3. Standweitsprung -.27 .16 .85 .14 .43<br />

4. Liegestütz, 40 sec -.02 .27 .25 .76 .41<br />

5. 12-Minuten Lauf (Feld) -.25 .42 .30 .39 .75<br />

Die Reliabilitätskoeffizienten liegen zwischen r=.70 und r=.85 und betragen im<br />

Mittel r=.75. Die Interkorrelationen der Testaufgaben betragen im Mittel r=.24<br />

beim Ersttest und r=.26 beim Retest nach 6 Wochen.<br />

Die Reliabilitäten der Unterteste liegen für die drei Stichproben im Durchschnitt<br />

bei r=.79 und betragen stichprobenspezifisch r=.81 [δt: 3 / 8 Tage] bzw. r=.75<br />

[δt: 6 Wochen]. Die Interkorrelationen sind aufgrund der Testheterogenität erwartungsgemäß<br />

niedriger und liegen im Mittel bei r=.32, stichprobenspezifisch<br />

betragen sie r=.27 [δt: 3 Tage], r=.24 [δt: 8 Tage] bzw. r=.44 [δt: 6 Wochen].<br />

Empirische Ermittlung der Batteriereliabilität<br />

Empirisch wird die Reliabilität einer Testbatterie bestimmt, " ... indem man die<br />

Rohwerte der Einzelteste zu einem Gesamtrohwert addiert und diesen Gesamtrohwert<br />

mit dem einer Paralleltestbatterie oder mit dem einer Wiederholung mit<br />

derselben Testbatterie korreliert" (LIENERT 1989, 378).<br />

Aufgrund der unterschiedlichen Meßdimensionen (sec, cm, Anzahl Wiederholungen,<br />

m) wurden die Rohwerte zuvor standardisiert in z - Werte.<br />

z = ( x i - x ) / s<br />

x i = Testrohwert<br />

x = arithmetischer Mittelwert<br />

s = Standardabweichung<br />

Abb. 12 Formel zur Transformation in z - Werte<br />

Voraussetzung zur Transformation in standardisierte Werte (hier z - Werte) ist<br />

eine Normalverteilung der Testrohwerte. Die Testaufgaben wurden mit dem


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 85 -<br />

Kolmogorov-Smirnov Anpassungstest auf Normalverteilung überprüft. Dieser<br />

Test ist nach LIENERT (1973, 459 ff) für Stichproben bis zu N=100 sehr effizient.<br />

Tabelle 26 zeigt die Ergebnisse des Anpassungstests auf Normalverteilung differenziert<br />

nach Testaufgabe und Stichprobe, sowohl für Test als auch für Retest.<br />

Angegeben sind die Werte der Prüfgröße (K-S Z) und die dazugehörige<br />

Irrtumswahrscheinlichkeit (p).<br />

Tab. 26 Ergebnisse im Kolmogorov-Smirnov Anpassungstest nach Testaufgabe<br />

und Stichprobe für Test und Retest [δt: 3 Tage]<br />

Test Retest<br />

Testaufgabe K-S Z p K-S Z p<br />

Pendellauf, 4 x 10m .84 .48 .82 .50<br />

Sit up, 60 sec .65 .79 .45 .99<br />

Standweitsprung .58 .88 .53 .94<br />

Liegestütz, 60 sec .76 .61 .69 .73<br />

12-Minuten Lauf (Feld) .85 .47 .86 .44<br />

Sämtliche Testaufgaben im Test und Retest dieser Stichprobe sind normalverteilt.<br />

Tab. 27 Ergebnisse im Kolmogorov-Smirnov Anpassungstest nach Testaufgabe<br />

und Stichprobe für Test und Retest [δt: 8 Tage]<br />

Test Retest<br />

Testaufgabe K-S Z p K-S Z p<br />

Pendellauf, 4 x 9m .71 .69 .69 .73<br />

Sit up, 40 sec .49 .97 .82 .52<br />

Standweitsprung .94 .34 .65 .79<br />

Liegestütz, 40 sec .48 .97 .57 .90<br />

12-Minuten Lauf (Feld) .49 .97 .59 .87<br />

Sämtliche Testaufgaben im Test und Retest dieser Stichprobe sind normalverteilt.


- 86 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

Tab. 28 Ergebnisse im Kolmogorov-Smirnov Anpassungstest nach Testaufgabe<br />

und Stichprobe für Test und Retest [δt: 6 Wochen]<br />

Test Retest<br />

Testaufgabe K-S Z p K-S Z p<br />

Pendellauf, 4 x 9m .82 .51 .66 .51<br />

Sit up, 40 sec .68 .74 .69 .73<br />

Standweitsprung .65 .79 1.47 .03<br />

Liegestütz, 40 sec .57 .90 .65 .79<br />

12-Minuten Lauf (Feld) .70 .72 .95 .32<br />

Bis auf den Retest `Standweitsprung' kann für alle Aufgaben/Testungen die Annahme<br />

der Normalverteilung bestätigt werden. Die Voraussetzung zur Z-<br />

Transformation als Grundlage der Berechnung der Batteriereliabilität ist somit<br />

gegeben.<br />

Im Mittel ergaben sich Batteriereliabilitäten von r=.88, stichprobenspezifisch<br />

betragen diese Koeffizienten r=.89 [δt: 3 Tage], r=.92 [δt: 8 Tage] bzw. r=.84 [δt:<br />

6 Wochen].<br />

Rechnerische Ermittlung der Batteriereliabilität<br />

Die rechnerische Ermittlung für heterogene Testbatterien geschieht mittels Berücksichtigung<br />

der Itemkorrelationen nach:<br />

bat r tt = 1 - (k-Σr tt )/(k+2(Σr tT ))<br />

k = Anzahl der Testaufgaben<br />

r tt = Reliabilitäten der Unterteste<br />

r tT = Interkorrelationen der Unterteste<br />

Abb. 13 Formel zur rechnerischen Ermittlung der Reliabilität von heterogenen Testbatterien<br />

(LIENERT 1989, 380)<br />

Die rechnerische Ermittlung ergab im Mittel Koeffizienten von r=.94, stichprobenspezifisch<br />

betragen diese r=.94 [δt: 3 Tage], r=.95 [δt: 8 Tage] und r=.92 [δt:<br />

6 Wochen]. Als Mindesmaß für Batteriereliabilitäten nennt LIENERT (1989) Koeffizienten<br />

von r=.90, die (rechnerische und empirische) Ermittlung der Batteriereliabilität<br />

ergab im Mittel Koeffizienten von r=.91, die bezogen auf das Zeitinterall<br />

(δt: 3 Tage - 6 Wochen) zwischen r=.89 und r=.95 differieren.


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 87 -<br />

4.2.2.2 Profilreliabilität<br />

Für heterogene Testbatterien empfiehlt sich aufgrund möglicher Nivellierungen<br />

im Merkmalsprofil bei einer Gesamtwertbeurteilung eine Profilanalyse. Für diese<br />

Testprofile lassen sich Profilreliabilitäten berechnen. Voraussetzung zur Anwendung<br />

der in Abbildung 14 dargestellten Formel ist eine hinreichende Einzeltestreliabilität,<br />

die für die Testaufgaben gegeben ist. Die Profilreliabilität berechnet<br />

sich aus:<br />

prof r tt = (r tt - r tT ) / (1 - r tT )<br />

r tt = arithmetisches Mittel der Reliabilitätskoeffizienten aller Teste<br />

r tT = arithmetisches Mittel der Interkorrelationen aller Teste<br />

Abb. 14 Formel zur rechnerischen Ermittlung der Profilreliabilität (LIENERT 1989, 373)<br />

Für Testprofile fordert LIENERT (1989, 373) Reliabilitätskoeffizienten von über<br />

.50, die Ermittlung der entsprechenden Koeffizienten des PFT ergab mittlere<br />

Werte von .68, die stichprobenspezifisch zwischen .62 und .74 liegen.<br />

4.2.3 Aspekte der Reliabilität<br />

4.2.3.1 Reliabilität und Standardfehler<br />

Der Standardfehler ist nach dem Axiom der klassischen Testtheorie der Anteil<br />

an der Standardabweichung eines Testes, der in der mangelnder Reliabilität<br />

begründet ist. Der Standardfehler (se ) ist definiert als:<br />

Abb. 15 Berechnung des Standardfehlers<br />

s e = s x √(1-r tt )<br />

s e = Standardfehler<br />

s x = Standardabweichung von x<br />

r tt = Reliabilitätskoeffizient


- 88 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

Mit Hilfe des Standardfehlers lassen sich Vertrauenintervalle (CI) für den wahren<br />

Testwert (`true score') bestimmen.<br />

CI x = x ± z * s e<br />

x = Testwert<br />

z = 1.96 (p = 5%) oder z = 2.58 (p = 1%))<br />

s e = Standardfehler<br />

Abb. 16 Formel zur Berechnung des Konfidenzintervalles<br />

Problematisch ist hierbei allerdings die implizite Unterstellung der Unabhängigkeit<br />

des Standardfehlers vom Messwertniveau. "So gibt es Hinweise, daß der<br />

Standardmeßfehler bei extremen Werten geringer ist als bei mittleren Werten"<br />

(LEICHNER 1979, 49). Aussagen zu Standardfehler und Konfidenzintervall sind<br />

nur global und nicht individuell zu interpretieren (WOTTAWA 1980, 92).<br />

Die Tabellen 29 - 31 zeigen die Konfidenzintervale und Standardfehler für die<br />

Stichproben differenziert nach Testaufgaben. Neben den Mittelwerten und<br />

Standardabweichungen52 sind der Standardfehler (se ) und das Konfidenzintervall<br />

(CI) dargestellt, das den Bereich beschreibt, in dem (bei entsprechender<br />

Irrtumswahrscheinlichkeit) der wahre Meßwert der Testperson liegt.<br />

Tab. 29 Konfidenzintervalle und Standardfehler 53 [δt 3 Tage]<br />

Testaufgabe x s s e CI (p=0.05)<br />

Pendellauf, 4 x 10m 9.25 .50<br />

Sit up, 60 sec 42.43 6.16<br />

Standweitsprung 237.70 21.41 8.01 ± 15.70<br />

Liegestütz, 60 sec 32.13 4.22<br />

12-Minuten Lauf (Feld) 2903.50 234.73 66.39 ± 130.13<br />

52 des Ersttests<br />

53 Aufgrund zum Teil unterschiedlicher Ausführungen sind die Konfidenzintervalle nicht für die Testaufgaben<br />

‘Pendellauf’, ‘Situp’ und’Liegestütz’ dargestellt.


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 89 -<br />

Tab. 30 Konfidenzintervalle und Standardfehler [δt 8 Tage]<br />

Testaufgabe x s s e CI (p=0.05)<br />

Pendellauf, 4 x 9m 9.67 .45 .22 ± .41<br />

Sit up, 40 sec 31.52 5.77 2.51 ± 4.92<br />

Standweitsprung 230.71 16.68 8.50 ± 16.66<br />

Liegestütz, 40 sec 19.71 3.39 1.27 ± 2.49<br />

12-Minuten Lauf (Feld) 2447.90 335.90 153.93 ± 301.70<br />

Tab. 31 Konfidenzintervalle und Standardfehler [δt 6 Wochen]<br />

Testaufgabe x s s e CI (p=0.05)<br />

Pendellauf, 4 x 9m 8.91 .38 .21 ± .41<br />

Sit up, 40 sec 36.93 4.25 2.33 ± 4.57<br />

Standweitsprung 243.48 17.42 6.75 ± 13.23<br />

Liegestütz, 40 sec 22.65 2.38 1.16 ± 2.27<br />

12-Minuten Lauf (Feld) 2504.31 103.09 51.54 ± 101.02<br />

Für normalverteilte Daten lassen sich Ergebnisse unterschiedlicher Dimensionen<br />

(cm, g, sec) standardisieren; z.B. in Z-Werte. Ein Z-Wert von 100 entspricht<br />

dem Mittelwert, ein Z-Wert von 10 einer Standardabweichung. Somit lassen<br />

sich die Ergebnisse und auch Standardfehler der Testaufgaben direkt miteinander<br />

vergleichen. Die Standardisierung von Roh- in Z-Werte geschieht nach:<br />

Z = 100 + 10 * (( x - x ) / s))<br />

s = Standardabweichung von x<br />

x = Testrohwert<br />

x = arithmetischer Mittelwert<br />

Abb. 17 Formel zur Umrechnung von Roh- in Z-Werte<br />

Nach Standardisierung in Z-Werte ergibt sich der Standardfehler aus:<br />

s e [Z] = 10 √(1-r tt )<br />

s e = Standardfehler<br />

r tt = Reliabilitätskoeffizient<br />

Abb. 18 Berechnung des Standardfehlers [in Z-Werten


- 90 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

Im Idealfall, - einer Reliabilität von "1.0" -, ist der Standardfehler "0". Derartige<br />

Reliabilitätskoeffizienten sind allerdings unrealistisch. Als "ausgezeichnet" werden<br />

Koeffizienten von über .90 bezeichnet54 , hierbei beträgt der Standardfehler<br />

3.16 Z-Werte.<br />

Für die Stichproben ergeben sich entsprechend der Formel aus Abbildung 18<br />

folgende Standardfehler [in Z-Werten].<br />

Tab. 32 Standardfehler in Z-Werten nach Testaufgabe und Stichprobe<br />

Zeitintervall<br />

Testaufgabe [3 Tage] [8 Tage] [6 Wochen] ø<br />

Pendellauf 5.56 5.00 5.48 5.34<br />

Sit up 4.36 4.36 5.48 4.73<br />

Standweitsprung 3.74 5.10 3.87 4.23<br />

Liegestütz 4.69 3.74 4.90 4.44<br />

12-Minuten Lauf (Feld) 2.82 4.58 5.00 4.13<br />

Durchschnitt 4.23 4.58 5.00 4.57<br />

Stichprobenbezogen beträgt der Standardfehler weniger als 5 Z-Werte, entsprechend<br />

1/2 Standardabweichung. Aufgrund der unterschiedlichen Testreliabilitäten<br />

und Standardabweichungen ergibt sich im Durchschnitt für die Stichprobe<br />

[δt: 6 Wochen] ein geringfügig höherer Standardfehler. Aufgabenbezogen<br />

beträgt der Standardfehler im Mittel zwischen 4.32 (`Liegestütz') und 5.24 Z-<br />

Werte (`Pendellauf').<br />

Aufgrund dieser Ergebnisse bieten sich für die spätere Normierung und Klassenbildung<br />

Kategorien in 10er Schritten (± 5 Z-Werte) an.<br />

54 vgl. u.a. BALLREICH (1970), FETZ/KORNEXL (1978), STÜBLER (1966), BARROW/McGEE (1989)


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 91 -<br />

4.2.3.2 Reliabilität und 'kritische Rohwertdifferenz'<br />

Aus Reliabilität und Standardabweichung einer Rohwertverteilung lassen sich<br />

Konfidenzintervall und `kritische Rohwertdifferenz' bestimmen, mit deren Hilfe<br />

sich inter-/intraindividuelle Unterschiede auf Signifikanz überprüfen lassen. Im<br />

einzelnen lassen sich mittels `kritischer Differenzen' Aussagen machen zu:<br />

- interindividuellen Querschnittsvergleichen<br />

- intraindividuellen Profilvergleichen<br />

- interindividuellen Längsschnitttsvergleichen.<br />

Interindividuelle Vergleiche lassen sich auf der Basis der Rohwerte durchführen,<br />

für intraindividuelle Profilvergleiche hingegen ist aufgrund der unterschiedlichen<br />

Meßdimensionen eine Standardisierung der Rohwerte notwendig.<br />

Die Berechnung der `kritischen Differenzen' geschieht nach:<br />

(x 1 - x 2 ) crit = z * s √ (2*(1-r tt ))<br />

s = Standardabweichung<br />

z = 1.96 (p= 5 %) oder z = 2.58 (p = 1%))<br />

r tt = Reliabilitätskoeffizient<br />

Abb. 19 Berechnung der `kritischen Differenzen' nach BÖS (1987, 127)<br />

Aus der Formel wird ersichtlich, daß mit steigender Reliabilität die `kritische Differenz'<br />

überproportional abnimmt. Abbildung 20 zeigt dies graphisch.<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98<br />

Abb. 20 Reliabilitätskoeffizient und `kritische Differenzen' zur Beurteilung von Leistungsunterschieden<br />

bei einer Testaufgabe


- 92 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

Die Tabellen 33 und 34 zeigen diese `kritischen Differenzen' für die Stichproben<br />

sowohl in Roh55- als auch in transformierten Z-Werten.<br />

Stichprobenbezogen betragen die Differenzen im Durchschnitt 12.7 [δt: 8 Tage]<br />

bzw. 13.7 Z-Werte [δt: 6 Wochen], aufgabenbezogen liegen die Differenzen zwischen<br />

11.9 (`Liegestütz') und 14.5 Z-Werten (`Pendellauf').<br />

Tab. 33 `Kritische Differenzen' (in Rohwerten) nach Testaufgabe und Stichprobe<br />

Zeitintervall<br />

Testaufgabe [3 Tage] [8 Tage] [6 Wochen] ø<br />

Pendellauf .62 .58 .60<br />

Sit up 6.97 6.45 6.71<br />

Standweitsprung 22.20 23.57 18.70 21.49<br />

Liegestütz 3.51 3.23 3.37<br />

12-Minuten Lauf (Feld) 184.03 436.71 142.87 254.54<br />

Tab. 34 `Kritische Differenzen' (in Z-Werten) nach Testaufgabe und Stichprobe<br />

Zeitintervall<br />

Testaufgabe [3 Tage] [8 Tage] [6 Wochen] ø<br />

Pendellauf 15.43 13.86 15.18 14.82<br />

Sit up 12.08 12.08 15.18 13.11<br />

Standweitsprung 10.37 14.13 10.73 11.74<br />

Liegestütz 13.00 10.37 13.58 12.31<br />

12-Minuten Lauf (Feld) 7.84 13.00 13.86 11.57<br />

Durchschnitt 11.74 12.68 13.70 12.71<br />

Anhand dieser Differenzen lassen sich Aussagen zu interindividuellen Leistungsunterschieden<br />

einer Testaufgabe sowohl im Quer- als auch im Längsschnitt<br />

machen.<br />

So haben beispielsweise zwei Testpersonen [δt: 8 Tage] dann eine signifikant<br />

unterschiedliche <strong>Leistungsfähigkeit</strong> im `Pendellauf', wenn sie sich um mehr als<br />

.62 Sekunden unterscheiden. Entsprechendes gilt zur Beurteilung von Leistungsveränderungen<br />

von Test zu Retest.<br />

55 Aufgrund zum Teil unterschiedlicher Ausführungen sind die `kritischen Differenzen' nicht für die Testaufgaben<br />

`Pendellauf', `Sit up' und `Liegestütz' dargestellt.


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 93 -<br />

Zur Beurteilung intraindividueller (Profil-) Unterschiede bedarf es der Transformation<br />

der Testrohwerte in Z-Werte. Ein Vergleich dieser Profilwerte kann nach<br />

LIENERT (1989, 458ff) sowohl über die Konfidenzintervalle der Einzelteste als<br />

auch über den Standardfehler und die `kritischen Differenzen' geschehen.<br />

Konzept: Konfidenzintervall und Testprofil<br />

Für die statistische Interpretation von Testprofilen über die Konfidenzintervalle<br />

der Einzeltests wird gefordert, daß die Konfidenzintervalle der beteiligten Tests<br />

sich nicht überschneiden. Aus den Reliabilitäten (und damit den Standardfehlern)<br />

der Einzeltests läßt sich der notwendige Unterschied berechnen.<br />

Abb. 21 Die Bedeutsamkeit des Unterschiedes zweier (standardisierter) Testmeßpunkte,<br />

beurteilt nach dem Konfidenzintervall (LIENERT 1989, 459)<br />

Abbildung 22 zeigt die graphische Darstellung des Zusammenhanges zwischen<br />

der Reliabilität zweier Tests und den daraus resultierenden Differenzen.<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

65 70 75 80 85 90 95<br />

Abb. 22 Reliabilitätskoeffizienten und Konfidenzdifferenzen zur Beurteilung von<br />

Leistungsunterschieden zwischen zwei Testaufgaben nach LIENERT (1989, 459)<br />

70<br />

80<br />

90


- 94 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

So ergibt sich bei Reliabilitäten von .90 zweier Tests eine kritische Konfidenzdifferenz<br />

(ucrit ) von über 12 Z-Werten.<br />

Aus den Reliabilitäten der Einzelteste läßt sich ucrit wie folgt berechnen.<br />

u crit = z * s (√ (1 - r t1 ) + √ (1 - r t2 ))<br />

s = Standardabweichung<br />

z = 1.96 (p = 5 %) oder z = 2.58 (p = 1%))<br />

r t1 = Reliabilitätskoeffizient 1. Testaufgabe<br />

r t2 = Reliabilitätskoeffizient 2. Testaufgabe<br />

Abb. 23 Berechnung der notwendigen Testaufgabendifferenzen für Profilanalysen auf der<br />

Basis von Konfidenzintervallen nach LIENERT (1989, 459)<br />

Für die Stichproben wurden die kritischen Differenzen gemäß dem Konzept der<br />

Konfidenzintervalle berechnet. Aufgabenbezogen liegen diese Differenzen zwischen<br />

9.2 und 21.5 Z-Werten, stichprobenbezogen differieren diese Werte aufgrund<br />

der unterschiedlichen Reliabilitäten um ca. 2 Z-Werte.<br />

Abbildung 24 verdeutlicht die Unterschiede der beiden Konzepte zur Berechnung<br />

der `kritischen Differenzen'.<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

Konfidenzintervall und Standardmeßfehler<br />

bei angenommener Korrelation (r=.80)<br />

Konfidenzintervall<br />

Standardmeßfehler<br />

65 70 75 80 85 90 95<br />

Abb. 24 Vergleich der Konzepte zur Berechnung der `kritischen Differenzen'<br />

Wesentlich genauer und ökonomischer geschieht nach LIENERT (1989, 460)<br />

die Interpretation von Profildifferenzen nach dem `Konzept des Standardfehlers<br />

von Profildifferenzen'. Daher sollen die Ergebnisse der auf der Basis des Konfidenzintervall-Konzeptes<br />

durchgeführten Analysen auch nicht weiter betrachtet<br />

werden.<br />

r tt


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 95 -<br />

Konzept: Standardfehler und `kritische Differenz`<br />

Die Berechnung dieser `kritischen Differenzen' geschieht nach folgender Formel:<br />

d crit = z * s √ (2-(r t1 + r t2 ))<br />

s = Standardabweichung<br />

z = 1.96 (p= 5 %) oder z = 2.58 (p = 1%))<br />

r t1 = Reliabilitätskoeffizient 1. Testaufgabe<br />

r t2 = Reliabilitätskoeffizient 2. Testaufgabe<br />

Abb. 25 Berechnung der `kritischen Differenzen' für Profilvergleiche<br />

nach LIENERT (1989, 460)<br />

Abbildung 26 zeigt die graphische Darstellung dieses Zusammenhanges zwischen<br />

unterschiedlichen Reliabilitäten zweier Tests und den daraus resultierenden<br />

`kritischen Differenzen'.<br />

r B<br />

tt<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

r B<br />

tt<br />

95 90 85 80 75 70 65<br />

6,2 7,6 8,7 9,8 10,7 11,6 12,4 13,1 13,8 14,2 15,2 15,8<br />

d crit (Z)<br />

Abb. 26 Reliabilitätskoeffizienten und `kritische Differenzen' zur Beurteilung von<br />

Leistungsunterschieden zwischen zwei Testaufgaben (p= .95)<br />

So ergibt sich beispielsweise bei Reliabilitäten von r=.75 (rttA) und r=.95 (rttB) eine `kritische Differenz' von 10.756 Z-Werten. Die Ergebnisse aus diesen zwei<br />

56 Nach dem o.a. Konzept des Konfidenzintervalls würden sich kritische Differenzen von ucrit =14.2 ergeben.


- 96 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

Tests wären also erst dann signifikant unterschiedlich, wenn sie sich um 11 Z-<br />

Werte unterschieden.<br />

Besonders übersichtlich geschieht die Darstellung der Profildifferenzen in einer<br />

Matrix. Für die drei Stichproben sind diese Differenzenmatrixen in den Tabellen<br />

35 - 37 dargestellt, eine zusammenfassende Matrix (der drei Teilstichproben)<br />

zeigt Tabelle 38. Zur Berechnung der jeweiligen kritischen Differenzen des Gesamttestes<br />

wurden die ermittelten (rechnerischen und empirischen) Batteriereliabilitäten<br />

gemittelt.<br />

Tab. 35 Differenzenmatrix für Profilvergleiche, [δt 3 Tage, N=30]<br />

Testaufgabe 1 2 3 4 5 6<br />

1. Pendellauf, 4 x 10m 15.4 13.8 13.1 14.3 12.2 12.2<br />

2. Sit up, 60 sec 12.1 11.2 12.5 10.2 10.2<br />

3. Standweitsprung 10.4 11.8 9.2 9.2<br />

4. Liegestütz, 60 sec 13.0 10.7 10.7<br />

5. 12-Min-Lauf (Feld) 7.8 10.0<br />

6. Gesamttest 7.8<br />

Tab. 36 Differenzenmatrix für Profilvergleiche, [δt 8 Tage, N=21]<br />

Testaufgabe 1 2 3 4 5 6<br />

1. Pendellauf, 4 x 9m 13.8 13.0 14.0 12.2 13.3 10.7<br />

2. Sit up, 40 sec 12.1 13.1 11.2 12.4 9.6<br />

3. Standweitsprung 14.1 12.4 13.4 10.9<br />

4. Liegestütz, 40 sec 10.4 11.6 8.5<br />

5. 12-Min-Lauf (Feld) 13.0 10.0<br />

6. Gesamttest 6.8


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 97 -<br />

Tab. 37 Differenzenmatrix für Profilvergleiche, [δt 6 Wochen, N=29]<br />

Testaufgabe 1 2 3 4 5 6<br />

1. Pendellauf, 4 x 9m 15.2 15.2 13.1 14.4 14.5 12.1<br />

2. Sit up, 40 sec 12.2 13.1 14.4 14.5 12.1<br />

3. Standweitsprung 10.8 12.2 12.4 9.4<br />

4. Liegestütz, 40 sec 13.6 13.8 11.1<br />

5. 12-Min-Lauf (Feld) 13.9 11.2<br />

6. Gesamttest 9.6<br />

Tab. 38 Differenzenmatrix für Profilvergleiche aller Stichproben im Durchschnitt<br />

Testaufgabe 1 2 3 4 5 6<br />

1. Pendellauf 15.4 14.1 13.4 13.7 13.4 12.1<br />

2. Sit up 13.3 12.5 12.8 12.5 11.1<br />

3. Standweitsprung 11.8 12.1 11.8 10.2<br />

4. Liegestütz 12.4 12.1 10.5<br />

5. 12-Min-Lauf (Feld) 11.8 10.2<br />

6. Gesamttest 8.3<br />

Eine Testperson hat im `Pendellauf' eine bessere <strong>Leistungsfähigkeit</strong> als im `12-<br />

Minuten Lauf', wenn das Testergebnis im Pendellauf um 14 (13.4) Z-Werte höher<br />

ist als im `12-Minuten Lauf'. Aufgrund der höheren Batteriereliabilitäten57 ergeben sich für Gesamttestvergleiche (Test - Retest) wesentlich niedrigere<br />

Differenzwerte.<br />

Im Mittel betragen die Differenzen der Itemreliabilitäten (Test - Retest) 12.5 Z-<br />

Werte, wobei diese Werte mit zunehmendem Zeitintervall aufgrund der abnehmenden<br />

Reliabilitäten (Durchschnitt der Testreliabilitäten) steigen (11.7 - 12.7 -<br />

13.1). Die Differenzen der Unterteste liegen geringfügig höher (11.9 - 12.6 -<br />

13.8) und betragen im Mittel 12.8 Z-Werte.<br />

57 vgl. S. 79ff.


- 98 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

`Globale kritische Differenz'<br />

Die Beurteilung von Profildifferenzen geschieht wesentlich einfacher über eine<br />

`globale kritische Differenz', die für alle Aufgaben Gültigkeit besitzt. Notwendige<br />

Voraussetzung zur Berechnung dieser `globalen kritischen Differenz' ist, daß<br />

die Reliabilitätskoeffizienten der Einzeltests keine signifikanten Unterschiede<br />

aufweisen.<br />

Eine Überprüfung der Reliabilitätskoeffizienten auf Homogenität geschieht nach<br />

LIENERT (1989, 460) mittels des Chi 2 -Tests, hierfür bedarf es der vorherigen z-<br />

Transformation der Reliabilitäten. Diese Transformation geschah mittels der<br />

FISHER'schen z-Tabellen (LIENERT 1989, 569).<br />

Für die Stichproben wurden Werte von 7.94 [δt: 3 Tage], 1.11 [δt: 8 Tage] bzw.<br />

2.86 [δt: 6 Wochen] ermittelt. Sämtliche Prüfwerte liegen unter der entsprechenden<br />

Chi 2 -Testgröße 9.488 58 (p=0.05, df=4).<br />

Die H0-Hypothese, - Homogenität der Reliabilitätskoeffizienten - , kann somit<br />

beibehalten werden.<br />

Aufgrund der nachgewiesenen Homogenität der (Einzel-) Reliabilitäten läßt sich<br />

die `globale kritische Differenz' berechnen als:<br />

d crit = z * s x √ (2 (1 - r tt ))<br />

r tt = arithmetisches Mittel der Reliabilitätskoeffizienten aller Teste<br />

s x = Standardabweichung von x<br />

z = 1.96 (p = 5%) oder z = 2.58 (p = 1%))<br />

Abb. 27 Formel zur Ermittlung der `globalen kritischen Differenz' nach LIENERT (1989,<br />

461)<br />

Für die Stichproben ergeben sich im Mittel `globale kritische Differenzen' von<br />

12.4 Z-Werten, stichprobenspezifisch betragen die Differenzen 11.8 [δt: 3 Tage],<br />

12.7 [δt: 8 Tage] bzw. 13.0 [δt: 6 Wochen] Z-Werte.<br />

58 vgl. Tafel 5 in LIENERT (1989, 566)


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 99 -<br />

4.2.3.3 Reliabilität und Testgruppenhomogenität<br />

Korrelation und damit auch Reliabilitäten stehen im engen Zusammenhang mit<br />

der Merkmalsstreuung (Varianz) in den Stichproben.<br />

Aufgrund der (mathematischen) Definition der Reliabilität als Quotient aus `truescore'-Varianz<br />

(s 2 t) und Testvarianz (s 2 x) liegt der Reliabilitätskoeffizient zwischen<br />

"0" und "1". Ein Wert von "1" ergibt sich bei einem identischen Wert beider<br />

Varianzen, ein Wert von "0" hingegen bei identischen Werten von Test- und<br />

Fehlervarianz.<br />

Mit zunehmender Fehlervarianz sinkt, mit abnehmender Fehlervarianz steigt die<br />

Reliabilität.<br />

In homogenen Testgruppen sind zwangsläufig die Varianzen und damit die Reliabilitätskoeffizienten<br />

niedriger. Im Extremfall, einer völlig homogenen Testgruppe<br />

59 , basiert die Varianz lediglich auf Fehlervarianz, damit wird der Reliabilitätskoeffizient<br />

"0". Hier stößt das Reliabilitätskonzept der klassischen Testtheorie<br />

auf (meßmethodisch) bedingte, inhaltlich unplausible Grenzen.<br />

Durch Aggregierung in sich homogener, aber untereinander heterogener Subgruppen<br />

kann es zu einer Überschätzung der Reliabilität kommen. Als ein Beispiel<br />

sei auf MOLL 1981 (in BÖS 1987, 129) hingewiesen, der bei der <strong>Diagnose</strong><br />

der Maximalkraft von Bundesligaschwimmern eine Reliabilität von r=.94 in der<br />

Gesamtstichprobe sowie Reliabilitäten von r=.89 (Männer) und r=.74 (Frauen)<br />

in den homogeneren Teilstichproben ermittelte.<br />

Für Reliabilitätsanalysen ist daher eine exakte Beschreibung der (möglichst)<br />

homogenen Stichprobe unerläßlich.<br />

Im folgenden sollen aus dem vorliegenden Datenbestand einige Beispiele angeführt<br />

werden, die den Zusammenhang zwischen Stichprobenhomogenität und<br />

Höhe des Reliabilitätskoeffizienten belegen.<br />

Testgruppenhomogenität und Item- / Gesamttestreliabilität<br />

Für Testaufgaben, bei denen mehrere Versuche zu absolvieren sind, wurden<br />

Reliabilitäten `von Versuch zu Versuch' ermittelt. Abbildung 28 zeigt die Korrelation<br />

zwischen 1./2. Versuch beim `Standweitsprung', sowohl für die Gesamt-<br />

59 alle Testpersonen verfügen über den gleichen `wahren Wert'


- 100 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

gruppen (nach Altersklassen) als auch für die nach dem `Percentil-50' geteilten<br />

Subgruppen.<br />

r tt<br />

1<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

Standweitsprung (1. - 2. Versuch)<br />

Männer und Frauen (>< P50)<br />

18-24 25-29 30-34 35-39 Frauen (18-24)<br />

gesamt > P50 < P50<br />

Abb. 28 Reliabilität `Versuch zu Versuch'<br />

Testaufgabe, Standweitsprung (1./2. Versuch) [N>1.000]<br />

Alters-/geschlechtsunabhängig zeigen sich die erwarteten Effekte der verminderten<br />

Reliabilität in homogenen Subgruppen. Vergleichbare Ergebnisse zeigen<br />

die Analysen anderer Testaufgaben/anderer Stichproben.<br />

Abbildung 29 zeigt die Batteriereliabilitäten für die drei Test - Retest Stichproben<br />

und die jeweiligen `Percentil-50' Subgruppen.<br />

bat<br />

r tt<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

Abb. 29 Batteriereliabilität in Subgruppen<br />

Gesamtwert (Z)<br />

(>< P50)<br />

(3 Tage) (8 Tage) (6 Wochen)<br />

gesamt > P50 < P50


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 101 -<br />

In allen Stichproben sinken die Reliabilitäten in den jeweiligen Percentil-<br />

Subgruppen aufgrund steigender Testgruppenhomogenität.


- 102 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

Zusammenfassende Betrachtung der Reliabilitätsanalysen<br />

An einer Stichprobe von 1.100 Männer (18 - 49 Jahre) und 82 Frauen (18 - 24<br />

Jahre) wurden Reliabilitätsanalysen durchgeführt. Basis dieser Analysen sind<br />

unterschiedliche Verfahren.<br />

Zur Kontrolle intraindividueller Variabilitäten und der Überprüfung der Testaufgaben<br />

/ des Gesamttest im Hinblick auf auf die Merkmale Bedingungs- und<br />

Merkmalskonstanz (ROTH 1983, 119) wurden Test - Retests mit unterschiedlichen<br />

Zeitintervallen durchgeführt. Die ermittelten Koeffizienten genügen hierbei<br />

voll den Anforderunegn, die an sportmotorische Tests gestellt werden.<br />

Die Ergebnisse der Split -Half - Analysen ausgewählter Testaufgaben legen den<br />

Schluß nahe, daß derartige Verfahren für sportmotorische Elementartests keine<br />

geeigneten Verfahren sind.<br />

Aufgrund der Berechnungen zum Konfidenzintervall und den `kritischen Rohwertdifferenzen'<br />

leiten sich Kategorien intra-/interindividueller Beurteilung ab.


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 103 -<br />

4.3 Validität<br />

Entsprechend der Reliabilität und Objektivität lassen sich mehrere Aspekte der<br />

Validität unterscheiden, deren Überprüfung auf unterschiedlichen Wegen geschieht.<br />

Grundsätzlich lassen sich folgende Aspekte der Validität voneinander<br />

unterscheiden:<br />

- inhaltlich - logische Validität<br />

als unmittelbar einsichtige Beziehung zwischen Testverhalten und dem<br />

zu erfassenden Merkmal<br />

- Konstruktvalidität<br />

als Übereinstimmung zwischen Testverhalten und dem theoretischen<br />

Konstrukt<br />

- kriterienbezogene Validität<br />

als Beziehung zwischen Testverhalten und einem Außenkriterium, welches<br />

als valide erachtet wird<br />

Während sich die Hauptgütekriterien Reliabilität und Objektivität eher auf unterschiedliche<br />

Außenbedingungen beziehen und durch technisch - organisatorische<br />

Maßnahmen zu optimieren sind, bezieht sich die Validität auf inhaltlich -<br />

theoretische Aspekte (BÖS 1987, 133).<br />

Die Überprüfung der inhaltlich - logischen Validität erfolgt zumeist über Expertenratings<br />

und bezieht sich auf die Plausibilität und Anwendbarkeit der Testitems.<br />

Gängige Methoden der Konstruktvalidierung sind Faktorenanalysen zur Aufhellung<br />

der Dimensionalität.<br />

Die Überprüfung der kriterienbezogenen Validität erfolgt über Korrelationsund<br />

Varianzanalysen und ist unter anwendungsorientierten Gesichtspunkten<br />

das wichtigste Maß für die Beurteilung eines Tests (BÖS 1987, 145).


- 104 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

4.3.1 Inhaltlich - logische Validität<br />

Die inhaltlich - logische Validität wird häufig auch als "triviale Validität" (LIE-<br />

NERT 1989, 260) bezeichnet, da unterstellt wird, daß die Übereinstimmung<br />

zwischen Test und Merkmal offenkundig ist.<br />

Aufgrund methodischer Vorgehensweisen zur Überprüfung derselben wird die<br />

inhaltlich - logische Validität häufig auch als Expertenvalidität bezeichnet. Auf<br />

die Probleme von Expertenratings weist MEINIG (1975) hin. So ermittelte er in<br />

eigenen Untersuchungen nicht immer übereinstimmende Ergebnisse zwischen<br />

Expertenurteil und anderen Validitätsaspekten (z.B. Dimensionsanalysen). Zu<br />

sehr guten Übereinstimmungen kommen hingegen BÖS/MECHLING (1982) bei<br />

Expertenratings zu sportmotorischen Tests.<br />

Eine ausführliche Diskussion zur Begrifflichkeit und Methodik inhaltlicher Validität<br />

liefert BÖS (1987, 135ff), daher sei hier lediglich darauf verwiesen.<br />

An einer Stichprobe von 51 Testleitern wurde eine Studie zur inhaltlich - logischen<br />

Validität durchgeführt. In einem Fragebogen (vgl. V. Anhang, S. XXIV)<br />

wurden die Experten gebeten, die Testaufgaben im Hinblick auf Anwendbarkeit<br />

und Aussagekraft zu beurteilen. Zur besseren Interpretation wurde in Anlehnung<br />

an Schulnoten eine 5-stufige Ratingskala vorgegeben. Tabelle 40 zeigt die<br />

Ergebnisse dieser Studie differenziert nach Testaufgabe und Fragestellung.<br />

Tab. 39 Expertenrating zur Beurteilung des Physical Fitneß Test 60<br />

Testaufgabe Anwendbarkeit<br />

Aussagekraft<br />

x s N x s N<br />

Pendellauf, 4x10m 2.1 0.7 48 2.4 0.9 49<br />

Sit up, 60sec 1.8 0.6 49 1.9 0.9 51<br />

Standweitsprung 1.9 0.6 49 2.4 0.8 51<br />

Liegestütz, 60sec 2.2 0.9 49 2.1 0.9 51<br />

12-min-Lauf (Feld) 2.1 1.2 49 2.0 1.0 51<br />

12-min-Lauf (Halle) 3.6 1.1 29 3.4 1.2 30<br />

Durchschnitt 61 2.0 2.2<br />

60 Bei den Testaufgaben ‘Pendenllauf’, ‘Situp’ und ‘Liegestütz’ handelt es sich um modifizierte Vorformen;<br />

‘Pendenllauf’ 4x10m (vs 4x9m), ‘Situp’ (Dauer) und ‘Liegestütz’ 60sec (vs. 40sec)<br />

61 ohne 12-Min-Lauf (Halle)


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 105 -<br />

Die Testaufgaben werden im Hinblick auf Anwendbarkeit und Aussagekraft von<br />

den Experten durchweg positiv bewertet.<br />

Eine Ausnahme bildet die Beurteilung der Hallenvariante des 12-Minuten Laufes.<br />

Hier wird der enge Kurvenradius als einschränkend für die Anwendbarkeit<br />

und Aussagekraft angesehen. In eigenen Untersuchungen konnte festgestellt<br />

werden, daß bei vergleichbaren Stichproben ferner die Testleistung in der Halle<br />

um ca. 200m unter der im Freien erreichten Laufleistung liegt.<br />

Aufgabenbezogen betragen die Beurteilungen zwischen 1.9 und 2.2 (Anwendbarkeit)<br />

bzw. 1.9 und 2.4 (Aussagekraft).<br />

Am besten bewertet wird die Testaufgabe `Sit up'. Fast 90% der Experten beurteilen<br />

die `Sit up' hinsichtlich Anwendbarkeit und Aussagekraft als "sehr gut /<br />

gut". Dies überrascht, da die 'Sit up' in verschiedenen Publikationen kritisiert<br />

wurden. Aufgrund neuer Forschungsergebnisse kann diese Kritik allerdings<br />

entkräftet werden.<br />

Zur übersichtlicheren Darstellung wurden die Kategorien 1 (sehr gut geeignet)<br />

und 2 (gut geeignet) zusammengefaßt. Tabelle 40 zeigt diese aggregierten Ergebnisse<br />

nach Testaufgabe und Fragestellung.<br />

Tab. 40 Expertenrating zur Beurteilung des Physical Fitneß Test 62 ,<br />

hier: Zusammenfassend sehr gut geeignet / gut geeignet<br />

Testaufgabe Anwendbarkeit<br />

Aussagekraft<br />

% N % N<br />

Pendellauf, 4x10m 77.1 37 63.3 31<br />

Sit up, 60sec 87.8 43 82.4 42<br />

Standweitsprung 87.8 43 59.6 29<br />

Liegestütz, 60sec 69.4 34 70.6 36<br />

12-min-Lauf (Feld) 67.3 33 68.6 31<br />

Durchschnitt 77.8 68.9<br />

Im Durchschnitt beurteilten 78% der Befragten die Testaufgaben hinsichtlich<br />

deren Anwendbarkeit, 69% hinsichtlich der Aussagekraft für gut/sehr gut.<br />

62 Bei den Testaufgaben ‘Pendenllauf’, ‘Situp’ und ‘Liegestütz’ handelt es sich um modifizierte Vorformen;<br />

‘Pendenllauf’ 4x10m (vs 4x9m), ‘Situp’ (Dauer) und ‘Liegestütz’ 60sec (vs. 40sec).


- 106 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

4.3.2 Konstruktvalidität<br />

Im Unterschied zur kriterienbezogenen Validität, die sich eher mit pragmatischen<br />

Gesichtspunkten beschäftigt, ist die Konstruktvalidität mit der Aufhellung<br />

nicht beobachtbarer Merkmale mehr theoretisch orientiert. So definiert FI-<br />

SCHER Konstruktvalidität als "... Korrelation zwischen dem Test und einer latenten<br />

Dimension" (1974, 77).<br />

Als gängige Methode zur Aufdeckung dieser latenten Dimensionen gilt die Faktorenanalyse,<br />

deren methodischer Einsatz historisch in der Intelligenz- und Persönlichkeitsforschung<br />

liegt. Aber auch in der Sportwissenschaft haben faktorenanalytische<br />

Ansätze Tradition. Eine Zusammenstellung sportwissenschaftlicher<br />

Arbeiten hierzu sowie eine kritische Auseinandersetzung mit Sinn und<br />

Zweck der Faktorenanalyse liefert BÖS (1987, 141ff).<br />

Zusammenfassend stellt er fest, daß die Faktorenanalyse nicht für die Theorienbildung,<br />

sondern vielmehr für die Überprüfung theoretischer Vorannahmen<br />

Einsatz finden sollte.<br />

Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurden faktorenanalytische Studien<br />

zur Testdimensionalität des `Physical Fitneß Test' gemacht. Die Stichprobe<br />

setzte sich aus 929 männlichen Testpersonen im Alter von 18 - 39 Jahren zusammen.<br />

Im einzelnen wurden folgende Fragestellungen bearbeitet:<br />

- Ist der `Physical Fitneß Test' ein Fitneßtest zur Überprüfung der<br />

`allgemeinen motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong>'?<br />

- Sind die Testaufgaben weitestgehend unabhängig voneinander und<br />

charakterisieren den `Physical Fitneß Test` im weiteren als heterogene<br />

Testbatterie?<br />

- Ist die Fähigkeitsstruktur / Dimensionalität des `Physical Fitneß<br />

Test' unabhängig von Alter und Geschlecht?<br />

Grundlage der Faktorenanalyse ist die Korrelationsmatrix der Testaufgaben.<br />

Hierbei wird erwartet, daß es zu geringen Korrelationen zwischen den Testaufgaben<br />

kommt, da diese unterschiedliche Fähigkeiten repräsentieren. Aufgrund<br />

einer nicht vollständigen Unabhängigkeit der Fähigkeiten wird im Sinne einer<br />

konvergenten und diskriminanten Validität (ROTH 1983, 128) weiter erwartet,<br />

daß die Korrelation zwischen konstruktnahen Testaufgaben höher ist als die<br />

zwischen konstruktfernen.


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 107 -<br />

Bei der Testerprobung wurde der `12-Minuten Lauf' sowohl in der Hallen- als<br />

auch in der Feldvariante durchgeführt. Für die nachfolgenden faktorenanalytischen<br />

Untersuchungen wurden nur diejenigen Testpersonen berücksichtigt, die<br />

den `12-Minuten Lauf' auf der Laufbahn (Feldvariante) absolvierten.<br />

Tabelle 41 zeigt die Korrelationsmatrix für die Gesamtstichprobe. Dargestellt<br />

sind die Itemkorrelationen (unterhalb der Diagonale) und die dazugehörigen<br />

Signifikanzniveaus (oberhalb der Diagonale).<br />

Tab. 41 Korrelationsmatrix der Testaufgaben des `Physical Fitneß Test' (N=929)<br />

Testaufgabe 1 2 3 4 5<br />

1. Pendellauf, 4 x 9m .00 .00 .00 .00<br />

2. Sit up, 40 sec -.41 .00 .00 .00<br />

3. Standweitsprung -.47 .42 .00 .00<br />

4. Liegestütz, 40 sec -.36 .47 .25 .00<br />

5. 12-Minuten Lauf (Feld) -.35 .43 .29 .42<br />

Die Korrelationsmatrix weist sämtlich hochsignifikante, aber keine numerisch<br />

bedeutsamen Zusammenhänge auf. Die Itemkorrelationen betragen zwischen<br />

r=.27 und r=.48 und liegen im Mittel bei r=.39. Aufgrund des hohen Stichprobenumfanges<br />

werden diese geringen Zusammenhänge aber statistisch signifikant.<br />

Entsprechend der Annahmen der konvergenten und diskriminanten Validität<br />

sind die Korrelationen zwischen konstruktnahen Testaufgaben höher als die<br />

zwischen konstruktfernen. So liegen beispielsweise die Korrelationen zwischen<br />

den beiden Kraftausdaueritems (`Sit up', `Liegestütz') bei r=.48, während die<br />

Korrelationen mit diesen Items im Durchschnitt bei r=.38 liegen.<br />

Aufgrund der niedrigen Interkorrelation der Testaufgaben ist die Grundvoraussetzung<br />

zur Durchführung von Faktorenanalysen gegeben.<br />

Für die Extraktion und Interpretation der Faktoren gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen,<br />

eine ausgewählte Auflistung der Kriterien zur Bestimmung der<br />

Faktorenzahl liefern BACKHAUS et al. (1989, 100).


- 108 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

Danach kann die Anzahl zu extrahierender Faktoren durch folgende Kriterien<br />

bestimmt werden:<br />

- 95% Varianzaufklärung<br />

- `Kaiser-Kriterium'<br />

- `Scree-Test'<br />

- Extraktion aller (nach der Rotation) interpretierbaren Faktoren<br />

- Extraktion einer vorgegebenen (theoretisch begründbaren) Faktorenzahl.<br />

Aufgrund der theoretischen Vorüberlegungen soll der `Physical Fitneß Test' eine<br />

heterogene Testbatterie zur <strong>Diagnose</strong> der allgemeinen motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

sein. Inhaltlich bedeutet dies, daß der Test (in seiner Gesamtheit)<br />

eine Aussage über die allgemeine motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong> macht und die<br />

Testaufgaben (für sich) relativ unabhängig voneinander sind, d.h. die implizierten<br />

Fähigkeitsbereiche gut widerspiegeln.<br />

Für die faktorenanalytische Auswertung werden somit Ergebnisse erwartet, die<br />

auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen. So wird bezüglich der Eigenwertverläufe<br />

eine Generalfaktorstruktur erwartet, welche nach dem `Kaiser-<br />

Kriterium' eine einfaktorielle Extraktion nahelegen würde. Aufgrund der implizierten<br />

Eigenständigkeit der Testitems ist jedoch ferner zu erwarten, daß die<br />

rotierte Faktorenmatrix diese Heterogenität eindeutig widerspiegelt.<br />

Tabelle 42 zeigt Eigenwerte und entsprechende Varianzaufklärungen.<br />

Tab. 42 Eigenwerte und aufgeklärte Varianzen des `Physical Fitneß Test'<br />

Faktor Eigen- erklärte kumulierte<br />

wert Varianz Varianz<br />

1 2.55 51.1 % 51.1 %<br />

2 .83 16.6 % 67.7 %<br />

3 .59 11.9 % 79.6 %<br />

4 .55 11.1 % 90.7 %<br />

5 .46 9.3 % 100.0 %<br />

Der Verlauf der Eigenwerte zeigt eine eindeutige Generalfaktorstruktur und bestätigt<br />

somit die Annahme eines überlagernden Faktors der `allgemeinen motorischen<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong>'. Insgesamt 51.1 % der Gesamtvarianz lassen sich<br />

durch diesen Faktor erklären, die verbleibenden 48.9 % entfallen auf spezifische<br />

Fähigkeitsmerkmale und ungeklärte Fehlervarianz.


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 109 -<br />

Die Faktoren 2 - 5 weisen Eigenwerte zwischen .83 und .46 auf und erklären<br />

zwischen 16.6% und 9.3% der Varianz. Aufgrund der möglichen Kriterien<br />

`Scree-Test', 95%ige Varianzaufklärung und der theoretischen Vorannahmen<br />

einer Testheterogenität wurde eine Extraktion aller Faktoren durchgeführt. Als<br />

faktorenanalytische Methode wurde eine Hauptkomponentenanalyse mit anschließender<br />

Varimax-Faktorenrotation gewählt. Diese Rotationsform verstärkt<br />

starke Ladungen und schwächt niedrige Ladungen.<br />

Tabelle 43 zeigt die Faktorenmatrix als Ergebnis der Varimax-Rotation (6 Iterationen).<br />

Tab. 43 Faktorenmatrix des `Physical Fitneß Test'<br />

Testaufgabe 1 2 3 4 5<br />

1. Pendellauf, 4 x 9m -.22 -.15 -.15 .94 -.16<br />

2. Sit up, 40 sec .18 .19 .22 -.17 .92<br />

3. Standweitsprung .95 .11 .08 -.21 .17<br />

4. Liegestütz, 40 sec .09 .18 .94 -.15 .20<br />

5. 12-Minuten Lauf (Feld) .11 .95 .18 -.14 .17<br />

Die Faktorenmatrix bestätigt die Eigenständigkeit der Testitems. Jedes Item<br />

weist jeweils auf einem Faktor hohe Ladungen von über r=.90 auf, die weiteren<br />

Ladungen liegen im Durchschnitt bei r=.16, substantielle Nebenladungen sind<br />

nicht zu beobachten.<br />

Die Ergebnisse der Faktorenanalyse, Generalfaktorstruktur bei ausgewiesener<br />

Heterogenität der Testitems, legt nahe, daß es nach Art des Testergebnisses<br />

unterschiedliche "Typen" von Testpersonen gibt.<br />

Zum einen Personen, die sich durch eine "allgemeine motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong>"<br />

("Generalfaktortypen") auszeichnen und bei allen Testaufgaben hohe /<br />

niedrige Leistungen erbringen; zum anderen Personen, die eine Heterogenität<br />

im Testprofil aufweisen ("Heterogenitätstypen") und sowohl hohe als auch niedrige<br />

Leistungen in unterschiedlichen Testaufgaben erbringen.


- 110 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

Aufgrund des überlagernden Faktors der "allgemeinen motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong>"<br />

wird erwartet, daß diese Ausprägung ("Generalfaktortypen") auch am<br />

häufigsten auftritt. Zur Überprüfung dieser Frage wurde eine (dichotome)<br />

Auspartialisierung der Testpersonen nach der erreichten Leistung vorgenommen.<br />

Kriterium war bei jeder Testaufgabe der Percentilwert-50, danach ergeben<br />

sich für die 5 Testaufgaben insgesamt 32 (25 ) Kombinationsmöglichkeiten.<br />

In die Analyse einbezogen wurden 1079 männliche Testpersonen im Alter von<br />

18 - 39 Jahren, für die bei allen Testaufgaben Daten vorlagen63 . Eine Häufigkeitsauszählung<br />

ergab, daß sämtliche 32 möglichen Kategorien auch besetzt<br />

sind. Die Verteilungen auf die Klassen betragen zwischen 21.4% (N=231) und<br />

1.0% (N=11). Im Sinne der o.a. "Typologisierung" (Generalfaktor- vs. Heterogenitätstypen)<br />

wurde im weiteren eine Aggregierung dieser 32 Klassen vorgenommen.<br />

Danach können 6 Gruppen unterschieden werden:<br />

- 2 Gruppen (A/B)<br />

deren Personen in allen Aufgaben über (A) bzw. unter (B) dem Percentilwert-50<br />

liegen [Generalfaktortypen]<br />

- 2 Gruppen (C/D)<br />

deren Personen bei einer Testaufgabe von der Generaltypologie abweichen<br />

(1*>P50 und 4*P50 und 3*


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 111 -<br />

Im weiteren wurde überprüft, wie stabil die Faktorenstruktur und somit die Testdimensionalität<br />

des `Physical Fitneß Test` hinsichtlich stichprobenspezifischer<br />

Effekte ist. Hierzu wurde eine Auspartialisierung hinsichtlich des Alters der<br />

Testpersonen vorgenommen. Die Aufteilung der Altersklassen erfolgte entsprechend<br />

der Normierungstabellen. Einbezogen wurde desweiteren eine Stichprobe<br />

von 65 Frauen im Alter von 18 - 24 Jahren.<br />

Tabelle 45 zeigt für die vier männlichen Altersgruppen (und vergleichend für die<br />

Gesamtstichprobe) und für die Subgruppe der Frauen die statistischen Kennziffern<br />

der Faktorenanalyse;<br />

- Eigenwerte des ersten Faktors64 - durch den ersten Faktor aufgeklärte Varianzanteile<br />

- durchschnittliche Korrelationen der Testitems (der Korrelationsmatrix)<br />

- Anzahl der Testpersonen<br />

- durchschnittliche Faktorenladung der Testitems (der rotierten Faktorenmatrix)<br />

- durchschnittliche Nebenladung der Testitems (der rotierten Faktorenmatrix)<br />

Tab. 45 Statistische Kennziffern der Faktorenanalyse im Vergleich<br />

Faktor 1 ø Ladungen N ø r tt<br />

Altersklasse Eigenwert Varianz Haupt- Neben-<br />

Männer<br />

18 - 24 Jahre 2.54 51.0 % .94 .16 623 .38<br />

25 - 29 Jahre 3.04 60.9 % .89 .21 41 .50<br />

30 - 34 Jahre 2.44 48.8 % .95 .15 152 .36<br />

35 - 39 Jahre 2.12 42.5 % .96 .14 113 .27<br />

Gesamt 2.55 51.1 % .94 .16 929 .39<br />

Frauen<br />

18 - 24 Jahre 3.11 62.2 % .87 .25 65 .52<br />

Altersspezifisch liegen die Eigenwerte zwischen 2.1 und 3.1 und erklären damit<br />

42% - 62% der Varianz. Die Annahme eines Generalfaktors `allgemeine motorische<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong>' wird auch in den auspartialisierten Subgruppen bestätigt.<br />

Die durchschnittlichen Faktorladungen von r=.89 - r=.96 bei entsprechenden<br />

Nebenladungen von r=.14 - r=.25 bestätigen ferner die Eigenständigkeit der<br />

Testaufgaben und somit die Heterogenität der Testbatterie.<br />

64 Da in jeder Subgruppe nur der erste Faktor Eigenwerte von über "1" aufweist, werden an dieser Stelle<br />

lediglich diese Eigenwerte dargestellt.


- 112 - Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'<br />

4.4 Aufgabenschwierigkeit und Trennschärfe<br />

Die Trennschärfe gibt Auskunft darüber, inwieweit interindividuelle Unterschiede<br />

in den Testleistungen festzustellen sind. Während zwischen Objektivität und<br />

Reliabilität eine annähernd lineare Beziehung besteht, ist die Beziehung zwischen<br />

Aufgabenschwierigkeit und Trennschärfe U-förmig. So ergibt eine zu hohe<br />

oder zu geringe Aufgabenschwierigkeit eine geringe Trennschärfe, die besten<br />

(höchsten) Trennschärfen sind bei mittlerer Aufgabenschwierigkeit zu erwarten<br />

(vgl. LIENERT 1989, 40).<br />

Zur Überprüfung der Trennschärfe nominalskalierter (dichotomer) Merkmale<br />

liegen eine Reihe von Indices vor (LIENERT 1989, 93ff.), deren Anwendung für<br />

die in der Regel intervallskalierten sportmotorischen Tests problematisch erscheint.<br />

Eine Möglichkeit zur Bestimmung der Trennschärfe sport<strong>motorischer</strong> Tests ist<br />

die Berechnung des Trennschärfenkoeffizienten (rit ) als Korrelation zwischen<br />

den einzelnen Testaufgaben und dem Summenscore der anderen 4 Aufgaben.<br />

Für heterogene Testbatterien werden hierbei niedrige Koeffizienten erwartet, da<br />

die Testaufgaben relativ unabhängig voneinander sind und unterschiedliche<br />

Merkmalsbereiche erfassen.<br />

Tabelle 46 zeigt die Ergebnisse der Berechnung der Trennschärfe, differenziert<br />

nach Alter(sklasse) und Geschlecht. Datengrundlage sind die Ergebnisse von<br />

1.244 Testpersonen im Alter von 18 - 39 Jahren.<br />

Tab. 46 Trennschärfenkoeffizienten (r it ) des `Physical Fitneß Test'<br />

Testaufgabe Männer Männer Männer Männer Frauen ø<br />

18 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 18 - 24<br />

(N=806) (N=64) (N=169) (N=123) (N=82)<br />

1. Pendellauf, 4 x 9m .54 .73 .51 .37 .75 .58<br />

2. Sit up, 40 sec .56 .74 .56 .56 .64 .61<br />

3. Standweitsprung .44 .49 .49 .26 .55 .44<br />

4. Liegestütz, 40 sec .50 .61 .44 .41 .56 .50<br />

5. 12-Minuten Lauf .48 .59 .53 .40 .58 .51<br />

Durchschnitt .50 .63 .50 .40 .61 .53<br />

Im Durchschnitt betragen die Korrelationen r=.53, entsprechen 28% gemeinsamer<br />

Varianzaufklärung.


Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test' - 113 -<br />

Für normalverteilte Testaufgaben, deren Meßwerte intervallskaliert sind, hat<br />

JESCHKE (1977) Vorschläge zur Bestimmung der Trennschärfe vorgelegt.<br />

Danach kann die Trennschärfe bestimmt werden als:<br />

- relative Häufigkeit des Dichtemittels<br />

[ p = (Häufigkeit des Modalwertes / Stichprobenumfang) * 100 (%) ]<br />

- Variabilitätskoeffizient<br />

[ v = (s/x ) * 100 (%) ]<br />

- Trennschärfenkoeffizient (TI)<br />

[ TI = v/p ]<br />

An einer Stichprobe von ca. 1.000 Männern (18 - 39 Jahre) und 62 Frauen (18 -<br />

24 Jahre) wurde die Trennschärfe nach o.a. drei Verfahren berechnet. Tabelle<br />

48 zeigt die Trennschärfenkoeffizienten (TI) der einzelnen Testaufgaben des<br />

`Physical Fitneß Test', differenziert nach Geschlecht und Alter(sklasse).<br />

Tab. 47 Trennschärfenkoeffizienten (TI) des `Physical Fitneß Test'<br />

Testaufgabe Männer Männer Männer Männer Frauen ø<br />

18 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 18 - 24<br />

1. Pendellauf, 4 x 9m .96 .98 .65 .53 .43 .71<br />

2. Sit up, 40 sec 2.44 1.55 2.13 1.40 1.03 1.71<br />

3. Standweitsprung 1.63 .82 1.33 1.37 .81 1.19<br />

4. Liegestütz, 40 sec 1.87 2.78 1.92 1.52 .90 1.80<br />

5. 12-Minuten Lauf 3.92 1.68 2.14 2.07 1.94 2.35<br />

Durchschnitt 2.16 1.56 1.63 1.38 1.02 1.55<br />

Entsprechend den Bewertungsvorschlägen von JESCHKE (1977, 219) kann die<br />

Trennschärfe sowohl alters- als auch geschlechtsunabhängig als "gut - sehr<br />

gut" bezeichnet werden. Am besten beurteilt werden hiernach die Testaufgabe<br />

`12-Minuten Lauf' ("sehr gut") und die beiden Kraftausdaueraufgaben `Sit up'<br />

und `Liegestütz' ("gut"), eine mittlere Bewertung erhält der `Pendellauf'.


Normen - 114 -<br />

5. Normen<br />

Basierend auf den Axiomen der klassischen Testtheorie stellt die "Normierung"<br />

eines der Nebengütekriterien dar. Hierbei suggeriert die Bezeichnung "Nebengütekriterium"<br />

eine mindere Bedeutung, aus anwendungsorientierter Sicht sind<br />

jedoch Orientierungswerte zur intra- und interindividuellen Beurteilung der Testergebnisse<br />

von großer Bedeutung (KLAUSMEIER/RIPPLE 1975).<br />

Während eine Normierung psychologischer und pädagogischer Testverfahren<br />

mittels alters-, geschlechts- und gruppenspezifischer Tabellen überwiegt, ist die<br />

Normierung sport<strong>motorischer</strong> Tests eher selten. So fand BÖS (1987) heraus,<br />

daß von 24 Konditionstests lediglich 11 normiert waren. Legt man den Normierungen<br />

ferner einfachste Standards (Transparenz der Datengrundlage, ...) zugrunde,<br />

so verringert sich die Anzahl noch weiter.<br />

Begriffe und Zielsetzungen von Normen werden unterschiedlich definiert und<br />

diskutiert (BALLREICH 1978, GUTJAHR 1974, ISRAEL 1983, KLAUER 1982,<br />

KRAPP 1979, RHEINBERG 1978, WITTEKOPF 1975 u. 1983, WUTSCHERK<br />

1983) und auch die Erstellung von Normwerttabellen geschieht nach unterschiedlichen<br />

Methoden (BALLREICH 1970, BÖS 1987, KOINZER/ISRAEL<br />

1984, LIENERT 1989).<br />

Auf der Grundlage experimenteller epidemiologischer Untersuchungen differenziert<br />

beispielsweise ISRAEL (1985, 15) die Spannbreite <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

in 4 Kategorien;<br />

- Minimalnorm<br />

als Abgrenzung physiologischer Befunde von pathologischen Zuständen<br />

- Majoritätsnorm<br />

als statistischer Regelfall in der Population<br />

- Idealnorm<br />

als optimale Ausprägung verschiedener Aspekte<br />

- Spezialnorm<br />

als Voraussetzung für hochspezifische Tätigkeiten<br />

Exemplarisch hat ISRAEL Normwerte für die o.a. Kategorien definiert.


Normen - 115 -<br />

Tab. 48 Modellhafte Kenngrößen in den 4 Normwertkategorien (nach ISRAEL 1985, 16)<br />

Ruheschlag- VO 2 max Körperhöhe - 100/<br />

frequenz (1/min) (ml/min/kg) Körpergewicht (kg)<br />

Minimalnorm 90 30 0.8<br />

Majoritätsnorm 70 40 0.9<br />

Idealnorm 55 52 1.1<br />

Spezialnorm 40 75 1.2<br />

(Marathonläufer)<br />

Aufgrund der komplexen Struktur <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> können je<br />

nach Tätigkeit auf ein Individuum mehrere Normkategorien zutreffen.<br />

Majoritätsnormen unterliegen als Abbild der Realität sehr stark Kohorten- und<br />

Stichprobeneffekten, so kann z.B. aufgrund der direkten SOLL-IST Abhängigkeit<br />

die Tendenz der abnehmenden motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> toleriert und<br />

zur Norm erklärt werden (WITTEKOPF 1975, 987).<br />

Orientierungswerte der relativen maximalen Sauerstoffaufnahme als Kriterium<br />

einer `allgemeinen aeroben Ausdauerleistungsfähigkeit' haben GROSSER et al.<br />

(1986, 113f.) für verschiedene Leistungsstufen vorgelegt.<br />

Tab. 49 Werte relativer VO 2 max als Orientierungswerte für verschiedene<br />

Ausdauerleistungsfähigkeiten (GROSSER et. al 1986, 114)<br />

motorisches Leistungsnivaeu rel. max. VO 2<br />

Fitneß (Männer) 45 ml/kg/min<br />

Fitneß (Frauen) 38 ml/kg/min<br />

Bewegungsmangel (Männer) < 35 ml/kg/min<br />

Bewegungsmangel (Frauen) < 28 ml/kg/min<br />

Ausdauertrainierte 55 - 65 ml/kg/min<br />

Ausdauersportler (internationales Niveau) 65 - 80 ml/kg/min<br />

Spitzensportler (gemessene Höchstwerte) 85 - 90 ml/kg/min<br />

Normwerte zu (ausgewählten) sportmotorischen Testaufgaben haben<br />

BECK/BÖS (1994) vorgelegt. Grundlagen ihrer Tabellen ist eine systematische<br />

Reanalyse publizierter Testdaten der Jahre 1970 - 1992.


- 116 - Normen<br />

5.1 Normierung des `Physical Fitneß Test'<br />

Die Testnormierung des `Physical Fitneß Test' erfolgt alters- und geschlechtsbezogen.<br />

Datenbasis für die Normierung sind alle im Projektzeitraum der 2.<br />

Testphase65 getesteten Männer und Frauen.<br />

Die Normierung des `Physical Fitneß Test' orientiert sich an den Ergebnissen<br />

der Item-/Testanalyse und an Fragestellungen, deren Beantwortung möglich<br />

sein soll.<br />

Anhand vorliegender Normierungstabellen sollen folgende Beurteilungen und<br />

Analysen möglich sein:<br />

- absolute Beurteilung<br />

(z.B. alters- und geschlechtsspezifische Vergleiche)<br />

- relativer intraindividueller Vergleich<br />

(individuelle Profilanalyse)<br />

- relativer interindividueller Vergleich<br />

(interindividuelle Profilvergleiche)<br />

Es wurden Altersgruppen in 5-Jahres-Schritten66 gebildet. Nach Alter(sgruppe)<br />

und Geschlecht setzt sich die Untersuchungsstichprobe wie folgt zusammen.<br />

Tab. 50 Untersuchungsstichprobe der 2. Testphase nach Alter und Geschlecht<br />

Männer Frauen Gesamt<br />

Alter N % N % N %<br />

18 - 24 997 69.8 62 95.4 1059 70.9<br />

25 - 29 64 4.5 2 3.1 66 4.4<br />

30 - 34 180 12.6 1 1.5 181 12.1<br />

35 - 39 132 9.2 132 8.8<br />

40 - 44 34 2.4 34 2.3<br />

45 - 49 22 1.5 22 1.5<br />

Gesamt 1429 65 1494<br />

65 1. Testphase: Forschungsauftrag 1988 - 1989<br />

2. Testphase: Forschungsauftrag 1991 - 1994<br />

66 Die Einteilung der Altersklassen erfolgte in Anlehnung an das "Deutsche Sportabzeichen"


Normen - 117 -<br />

Stichprobenprobleme:<br />

1. Geschlechtsverteilung der Stichprobe<br />

Die Stichprobe ist in Bezug auf Alter und Geschlecht sehr unausgewogen.<br />

Es wurden bisher nur 65 Frauen getestet. Bei diesen Frauen handelt es<br />

sich um Bewerberinnen für den Sanitätsdienst. Insgesamt gibt es zur Zeit<br />

ca. 750 Frauen in der Bundeswehr. Diese sind überwiegend 21 - 25 Jahre<br />

alt (N=285), sodaß für Frauen keine Testnormierung über die gesamte Altersspanne<br />

erfolgen kann / notwendig ist.<br />

Vorläufig werden daher für die Frauen nur Orientierungsdaten für die Altersgruppe<br />

18 - 24 Jahre vorgelegt.<br />

2. Altersverteilung der getesteten Männer<br />

Es wurden bisher 1429 Männer getestet. Pro Altersgruppe von 20 - 39<br />

Jahren wurden zwischen 64 und 997 Personen getestet. Die Zellenbesetzungen<br />

sind für die Altersnormierung ausreichend groß; in der Altersklasse<br />

25-29 Jahre allerdings mit Einschränkungen.<br />

3. Selektionseffekte<br />

Die unterschiedliche Verfügbarkeit von Testpersonen in der Bundeswehr<br />

führt zu Selektionseffekten. So konnten insbesondere in den älteren Jahrgängen<br />

bisher vorwiegend Lehrgangsteilnehmer getestet werden. Bei diesen<br />

Soldaten handelt es sich zumeist um leistungsfähigere Personen.<br />

Ein anderes Problem stellt die Testmotivation dar. Personen in Auswahlund<br />

Bewerbungssituationen (z.B. Offiziersbewerber an der OPZ) waren<br />

bei der Testdurchführung höher motiviert als routinemäßig getestete Soldaten<br />

(z.B. Grundwehrdienstleistende).


- 118 - Normen<br />

5.1.1 Vorgehensweise bei der Testnormierung<br />

Spezifische Probleme der Normierungsstichprobe:<br />

Die oben angesprochenen Selektions- und Motivationseffekte führen zu Testergebnissen,<br />

die nicht mit publizierten Befunden übereinstimmen.<br />

So erzielen die getesteten Lehrgangsteilnehmer der Altersgruppen über 30 Jahren<br />

bei einigen Testaufgaben bessere Ergebnisse als 20jährige Grundwehrdienstleistende.<br />

Eine Normierung auf der alleinigen Basis von Altersgruppenmittelwerten<br />

würde zu einer Benachteiligung älterer Soldaten führen, da diese, um<br />

gleiche Bewertungen zu erreichen, höhere Ergebnisse als jüngere Soldaten<br />

erzielen müßten. Ebenso lassen sich Testergebnisse aus Bewerbungssituationen<br />

(z.B. OPZ) nicht mit Ergebnissen aus Routinetestungen (z.B. Grundwehrdienstleistende)<br />

vergleichen.<br />

Um diese beiden Effekte zu berücksichtigen, wurde analog zur Ermittlung von<br />

Idealnormen nach KOINZER/ISRAEL (1984) eine mehrstufige Vorgehensweise<br />

für die Erstellung der Normierungstabellen gewählt.<br />

1. Testpersonen in Bewerbungssituationen wurden aus der Normierungsstichprobe<br />

ausgeschlossen, ebenso Zivilisten und Reservisten.<br />

2. Die Normierungstabellen für die Altersgruppe der unter 25-jährigen<br />

wurde auf der Basis der Daten der Grundwehrdienstleistenden erstellt.<br />

Bei der Gruppe der Grundwehrdienstleistenden handelt es sich um eine<br />

nahezu flächendeckend erhobene Stichprobe aus 11 Standorten mit insgesamt<br />

534 Soldaten. Eine Analyse der Strukturmerkmale "Bildung" und<br />

"Sportverhalten" legt nahe, daß diese Stichprobe annähernd repräsentativ<br />

ist.<br />

3. Die Normierungstabellen für die älteren Soldaten wurden in einem<br />

zweistufigen Verfahren ermittelt, in dem neben dem Leistungsniveau<br />

der Grundwehrdienstleistenden als Referenzmaßstab der altersspezifische<br />

Leistungsabfall von 20 - 39 Jahren berücksichtigt wurde.


Normen - 119 -<br />

Berechnung der Altersnormen<br />

1. Bestimmung des altersbezogenen Leistungsabfalls<br />

Tabelle 51 zeigt als Normierungsgrundlage die Ergebnisse der 18 -<br />

39jährigen Testpersonen, unberücksichtigt sind hierbei die Testergebnisse<br />

der Grundwehrdienstleistenden, die im weiteren als Bezugspunkt der<br />

Normierung dienen sollen.<br />

Tab. 51 Verlauf der motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> im Altersgang [Männer, 18 - 39 Jahre]<br />

Altersklassen [AK]<br />

Testaufgabe 18 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 je AK<br />

Pendellauf, 4 x 9m N 351 54 169 119<br />

x 9.02 9.11 9.30 9.40<br />

s .60 .90 .73 .80<br />

in Prozent 67 100 99.01 96.98 95.95 ~ 1.4<br />

Sit up, 40 sec N 345 52 170 119<br />

x 34.37 31.36 29.86 28.65<br />

s 5.54 6.95 6.33 5.48<br />

in Prozent 100 91.24 86.87 83.35 ~ 5.5<br />

Standweitsprung N 354 55 168 119<br />

x 230.76 229.52 225.33 221.11<br />

s 19.53 20.93 18.29 16.91<br />

in Prozent 100 99.46 97.64 95.82 ~ 1.4<br />

Liegestütz, 40 sec N 352 55 170 118<br />

x 22.26 19.67 19.10 18.25<br />

s 3.75 3.75 4.84 3.70<br />

in Prozent 100 88.36 85.80 81.98 ~ 6.0<br />

12-Min-Lauf (Feld) N 318 41 148 101<br />

x 2637.52 2530.73 2443.86 2426.34<br />

s 357.45 399.60 373.22 384.95<br />

in Prozent 100 95.95 92.65 91.99 ~ 2.7<br />

Durchschnitt<br />

in Prozent 100 94.80 91.98 89.88 ~ 3.4<br />

Für die einzelnen Testaufgaben ergibt sich ein altersspezifischer Leistungsabfall<br />

von 0.3 - 1.2 % pro Jahr bzw. 1.5 - 6 % pro Altersgruppe (5-Jahres-Schritte). Im<br />

Durchschnitt betragen die Differenzen 3.4%, aufgabenbezogen liegen sie zwischen<br />

1.4% (`Pendel-lauf') und 6.0% (`Liegestütz').<br />

67 18 - 24 Jahre = 100 Prozent


- 120 - Normen<br />

2. Berücksichtigung der Stichprobe der Wehrpflichtigen<br />

Es wird davon ausgegangen, daß jüngere im Durchschnitt leistungsfähiger<br />

sind als ältere und daß die untersuchten Grundwehrdienstleistenden eine<br />

annähernd repräsentative Stichprobe sind. Ausgehend von den Testresultaten<br />

der Grundwehrdienstleistenden wurden unter Berücksichtigung des<br />

durchschnittlichen altersbezogenen Leistungsabfalls die Gruppenmittelwerte<br />

für die Älteren (25 - 39 Jahre) errechnet.<br />

Beispiel: Standweitsprung<br />

Der Mittelwert der Grundwehrdienstleistenden (18 - 24 Jahre) beträgt<br />

225.18 cm (Tab. 53); der Altersfaktor68 liegt bei ca. 1.4% pro Altersklasse,<br />

entsprechend 0.28%/Jahr (d.h. 0.63 cm/Jahr). Daraus ergibt sich ein<br />

SOLL-Wert für die 30 - 34jährigen von: [225.2 cm - 6.3 cm = 218.9 cm]<br />

Anmerkung:<br />

Der empirische Mittelwert der 30 - 34jährigen beträgt 225.33 cm (Tab. 53).<br />

Würde man dieses Ergebnis für die Normierung zugrunde legen, so würden<br />

die älteren Testpersonen zu schlecht beurteilt, da der durchschnittliche<br />

altersbezogene Leistungsabfall unberücksichtigt bliebe. Zum Vergleich:<br />

Der empirische Mittelwert der 18 - 24jährigen Grundwehrdienstleistenden<br />

beträgt 225.18 cm.<br />

Die Tabellen 52 - 53 zeigen die Datengrundlage der Normierungstabellen, zum<br />

einen die empirisch erhobenen Mittelwerte getrennt nach Geschlecht und Alter,<br />

zum anderen die aus Tabelle 51 ermittelten durchschnittlichen Entwicklungsverläufe<br />

in Prozent.<br />

Tab. 52 Datengrundlage der Normierungstabellen, [Grundwehrdienstleistende 18 - 24 Jahre] <br />

le<br />

Testaufgabe<br />

Pendellauf Sit up Standweit- Liegestütz 12-Minuten Lauf<br />

4 x 9m 40 sec sprung 40 sec Feld Hal-<br />

GWDL 69 < 25 N=532 N=340 N=532 N=530 N=505 N=113<br />

= Normbasis<br />

empirischx 9.46 30.04 225.18 19.45 2290.90 2229.40<br />

empirisch:s .64 6.25 20.95 4.27 388.35 281.90<br />

% GWDL 100 100 100 100 100 100<br />

=> theor.: - _x 9.46 30.04 225.18 19.45 2290.90 2229.40<br />

=> theor.:s .64 6.25 20.95 4.27 388.35 281.90<br />

68 Tab. 52<br />

69 GWDL = Grundwehrdienstleistende


Normen - 121 -<br />

Tab. 53 Datengrundlage der Normierungstabellen [Männer 18 - 39 Jahre; Frauen 18 - 24<br />

Jahre]<br />

Testaufgabe<br />

Pendellauf Sit up Standweit- Liegestütz 12-Minuten Lauf<br />

4 x 9m 40 sec sprung 40 sec Feld Halle<br />

Männer < 25 N=351 N=345 N=354 N=352 N=318 N=23<br />

(ohne GWDL)<br />

empirisch: x 9.02 34.37 230.76 22.26 2637.52 2187.91<br />

empirisch:s .60 5.54 19.53 3.75 357.45 512.01<br />

theor. % GWDL 100 100 100 100 100 100<br />

=> theor.: x 9.46 30.04 225.18 19.45 2290.90 2229.40<br />

=> theor.:s .64 6.25 20.95 4.27 388.35 281.90<br />

Männer 25-29 N=54 N=52 N=55 N=55 N=41<br />

N=13<br />

(ohne GWDL)<br />

empirisch: x 9.11 31.36 229.52 19.67 2530.73 2457.54<br />

empirisch:s .90 6.95 20.93 3.75 399.60 344.37<br />

theor. % GWDL 98.6 94.5 98.6 94.0 97.3 97.3<br />

=> theor.: x 9.59 28.39 222.02 18.28 2229.04 2169.21<br />

=> theor.:s .63 5.90 20.65 4.01 377.86 274.80<br />

Männer 30-34 N=169 N=170 N=168 N=170 N=148<br />

N=16<br />

(ohne GWDL)<br />

empirisch: x 9.30 29.86 225.33 19.10 2443.86 2474.18<br />

empirisch:s .73 6.33 18.29 4.84 373.22 336.99<br />

theor.% GWDL 97.2 89.0 97.2 88.0 94.6 94.6<br />

=> theor.: x 9.72 26.73 218.87 17.12 2167.19 2109.01<br />

=> theor.:s .62 5.56 20.36 3.76 367.38 266.67<br />

Männer 35-39 N=119 N=119 N=119 N=118 N=101<br />

N=10<br />

(ohne GWDL)<br />

empirisch: x 9.40 28.65 221.11 18.25 2426.34 2316.20<br />

empirisch:s .80 5.48 16.91 3.70 384.95 298.21<br />

theor. % GWDL 95.8 83.5 95.8 82.0 91.9 91.9<br />

=> theor.: x 9.85 25.08 215.72 15.95 2105.33 2048.82<br />

=> theor.:s .61 5.21 20.07 3.50 357.44 259.06<br />

Frauen 18 - 24 N=65 N=65 N=65 N=65 N=65<br />

N=50<br />

empirisch: x 10.12 29.22 181.12 19.48 2007.54 1861.50<br />

empirisch:s .58 5.70 19.11 3.89 374.13 186.20<br />

% Männer 70 90.0 84.0 80.0 96.0 77.0 77.0<br />

=> theor.: x 10.40 25.23 180.14 18.67 1763.99 1716.64<br />

=> theor.:s .57 5.25 16.76 4.10 299.03 217.06<br />

70 Grundlage: OPZ Frauen / OPZ Männer (BÖS/BECK 1989)


- 122 - Normen<br />

Zielsetzung des Forschungsvorhaben war u.a. die Erstellung von Normwerten<br />

über die Altersspanne. In einer sportmedizinischen Zusatzstudie sollte überprüft<br />

werden, inwieweit das Testkonzept auch für Ältere (>39 Jahre) Gültigkeit besitzt.<br />

Erste Ergebnisse dieser Studie machten es zwingend erforderlich, den geplanten<br />

Testeinsatz auf die Altersgruppe der unter 40jährigen zu beschränken und<br />

für ältere Personen ein modifiziertes Design71 zu entwickeln (KÖLLMANN<br />

1994). So mußten bei der selektiven Stichprobe der positiv motivierten (Sport-)<br />

Lehrgangsteilnehmer 6 Personen (=15%;) der über 40jährigen Männer in der<br />

Spiroergometrie schon bei geringen Watt - Stufen aufgrund cardialer Rhythmusstörungen<br />

und/oder einer Belastungshypertonie die Belastung abbrechen<br />

(KÖLLMANN 1994).<br />

Um aber auch für über 39jährige erste Orientierungswerte zur Beurteilung der<br />

motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> zur Verfügung zu stellen, wurden entsprechend<br />

der Entwicklungsverläufe (Tab. 51) für die Altersklassen von 40 bis 49 Jahren<br />

Normwerttabellen erstellt. Tabelle 54 zeigt die entsprechenden (theoretischen)<br />

Mittelwerte für diese Altersklassen, für die eine geringe Anzahl von empirischen<br />

Vergleichsdaten vorliegt.<br />

Tab. 54 Datengrundlage der Normierungstabellen [hier Männer > 39 Jahre]<br />

Testaufgabe<br />

Pendellauf Sit up Standweit- Liegestütz 12-Minuten Lauf<br />

4 x 9m 40 sec sprung 40 sec Feld Halle<br />

Männer 40-44 N=34 N=34 N=34 N=34 N=22<br />

N=11<br />

(ohne GWDL)<br />

empirisch: x 9.50 26.17 219.59 18.59 2393.36 2210.36<br />

empirisch:s 1.52 7.07 16.56 5.50 366.20 376.05<br />

theor. % GWDL 94.4 78.0 94.4 76.0 89.2 89.2<br />

=> theor.: x 9.98 23.43 212.57 14.78 2043.48 1988.62<br />

=> theor.:s .60 4.87 19.69 3.24 346.41 251.45<br />

Männer 45-49 N=22 N=22 N=22 N=22 N=7<br />

N=15<br />

(ohne GWDL)<br />

empirisch: x 8.95 24.45 214.09 17.95 2728.57 2223.00<br />

empirisch:s .49 5.77 19.67 3.36 177.61 358.00<br />

theor. % GWDL 93.0 72.5 93.0 70.0 86.5 86.5<br />

=> theor.: x 10.11 21.78 209.41 13.61 1981.63 1928.43<br />

=> theor.:s .59 4.53 19.48 2.99 335.92 243.84<br />

71 zur Zeit besteht die Möglichkeit der Testteilnahme für über 39jährige auf Freiwilligenbasis; geplant ist<br />

der Testeinsatz des PFT (auch in dieser Form) nach ärztlicher Bescheinigung der "Testtauglichkeit"


Normen - 123 -<br />

5.1.2 Anwendung der Normierungstabellen<br />

Zur besseren Handhabung werden die Testergebnisse in Punktwerte und Beurteilungskategorien<br />

umgerechnet. Um die o.a. Fragestellungen beantworten zu<br />

können, müssen aufgrund der unterschiedlichen Meßdimensionen die Testrohwerte<br />

allerdings vorher in Z-Werte transformiert werden.<br />

Mit Hilfe der Z-transformierten Normwerttabellen72 ist sowohl eine Aussage über<br />

das erreichte Leistungsniveau relativ zur Bezugsgruppe als auch eine personenbezogene<br />

Aussage zu individuellen Stärken und Schwächen möglich.<br />

Nach den o.a. Vorgaben sind im einzelnen folgende Beurteilungen möglich:<br />

1. Absolute Beurteilung von Testergebnissen<br />

Beispiel:<br />

Eine Laufzeit von 9.8 sec eines 23jährigen Soldaten im `Pendellauf' entspricht<br />

einem Z-Wert von 94 und einem Prozentrang von 27. Bei den<br />

Frauen entspricht das gleiche Resultat einem Z-Wert von 110 und einem<br />

Prozentrang von 84.<br />

2. Relativer intraindividueller Vergleich von Testergebnissen<br />

Beispiel:<br />

Ein Testergebnis eines 24jährigen Soldaten von 10.1 sec im `Pendellauf'<br />

(Z=90; PR=16) ist relativ gesehen besser als 195 cm im `Standweitsprung'<br />

(Z=86; PR=8) aber schlechter als 2450m im `12-Minuten Lauf (Feld)<br />

(Z=104, PR=66).<br />

3. Relativer interindividueller Vergleich von Testergebnissen<br />

Beispiel:<br />

Ein Testergebnis eines 33jährigen Mannes von 198 cm im `Standweitsprung'<br />

(Z=90; PR=16) ist relativ gesehen besser als 200 cm eines<br />

23jährigen (Z=88; PR=12), und ebenso gut wie 196 cm eines 37jährigen<br />

(Z=90, PR=16).<br />

Aufgrund der Ergebnisse zur Testdimensionalität eignet sich der Gesamttestwert<br />

(als Summe der Einzelpunktwerte) zur globalen Beurteilung der `allgemeinen<br />

motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong>'. Dieser Gesamttestwert nivelliert aber individuelle<br />

Stärken und Schwächen im Leistungsprofil. Für die Einleitung gezielter<br />

Trainingsmaßnahmen bedarf es daher der Differentialdiagnose für die einzelnen<br />

Fähigkeitsbereiche.<br />

72 vgl. V.3, S. XXIXff.


- 124 - Normen<br />

5.1.2.1 Routineeinsatz des `Physical Fitneß Test'<br />

Die Reliabilitätsanalysen ergaben `globale kritische Differenzen' für die Testitems<br />

von 12.4 Z-Werten, die Kategorien sollten daher entsprechend dieser Ergebnisse<br />

geringere Spannweiten aufweisen.<br />

Die Analysen zum Konfidenzintervall legen eine Klassenbildung in 10er Schritten<br />

(± 5 Z-Werte) nahe, für die Testitems ergeben sich somit folgende Beurteilungskategorien:<br />

Tab. 55 Beurteilungskategorien der Testaufgaben des `Physical Fitneß Test'<br />

Punktwert Z-Wert Prozentrang verbale Beurteilung<br />

4 > 115 > 92 weit überdurchschnittlich<br />

3 106 - 115 69 - 92 überdurchschnittlich<br />

2 96 - 105 32 - 68 durchschnittlich<br />

1 86 - 95 8 - 31 unterdurchschnittlich<br />

0 < 86 < 8 weit unterdurchschnittlich<br />

Entsprechend der Reliabilitäten für den Gesamttestwert wurden kritische Differenzen<br />

von 8.3 Z-Werten ermittelt. Tabelle 56 zeigt die empirisch ermittelten<br />

Gesamttestwerte in Punkten analog der Beurteilungen aus Tabelle 55, differenziert<br />

nach Alter und Geschlecht.<br />

Aufgrund der mehrstufigen Vorgehensweise bei der Testnormierung auf der<br />

(Referenz-) Basis der Daten der Grundwehrdienstleistenden ergeben sich für<br />

alle Altersklassen im Durchschnitt höhere Mittelwerte.<br />

Tab. 56 Gesamttestergebnisse im `Physical Fitneß Test' [in Punkten] nach Alter und Geschlecht<br />

Geschlecht, Alter N x s<br />

Männer, 18 - 24 Jahre 640 11.74 3.51<br />

Männer, 25 - 29 Jahre 54 12.83 4.25<br />

Männer, 30 - 34 Jahre 164 12.57 3.65<br />

Männer, 35 - 39 Jahre 113 12.97 3.17<br />

Frauen, 18 - 24 Jahre 65 12.29 3.98<br />

Durchschnitt 12.48 3.71


Normen - 125 -<br />

Entsprechend der kritischen Differenzen (8.3 Z-Werte) und den durchschnittlichen<br />

Standardabweichungen der Gesamttestergebnisse (3.71 Punkte) ergeben<br />

sich für die Kategorien zur Gesamttestbeurteilung Spannweiten von 3.08 Punkten73<br />

. Zusätzlich wird als Mindestkriterium für jede Aufgabe 1 Punkt festgelegt.<br />

Eine Testperson hat somit den Test nicht bestanden, wenn in einer Testaufgabe<br />

kein Punkt erzielt wird.<br />

Für die Beurteilung des Gesamttestwertes leiten sich somit folgende Kategorien<br />

ab.<br />

Tab. 57 Beurteilungskategorien des Gesamttestwertes im `Physical Fitneß Test'<br />

Punkte verbale Beurteilung<br />

> 16 sehr gut<br />

14 - 16 gut<br />

11 - 13 befriedigend<br />

8 - 10 ausreichend<br />

< 8 mangelhaft<br />

1 x 0 nicht bestanden<br />

Tabelle 58 zeigt die Ergebnisse im Gesamttestwert nach den o.a. Beurteilungskategorien,<br />

differenziert nach Alter und Geschlecht.<br />

Tab. 58 Beurteilungskategorien des Gesamttestwertes im `Physical Fitneß Test'<br />

Punkte 18 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 Frauen<br />

N % N % N % N % N %<br />

> 16 54 5.3 9 14.1 23 12.8 16 12.1 12 18.5<br />

14 - 16 192 19.2 22 34.4 42 23.3 43 32.6 17 26.2<br />

11 - 13 236 23.7 10 15.6 58 32.2 37 28.0 16 24.6<br />

8 - 10 134 13.5 8 12.5 25 13.9 13 9.8 8 12.3<br />

< 8 29 2.9 2 3.1 5 2.8 3 2.3 2 3.1<br />

1 x 0 352 35.4 13 20.3 27 15.0 20 15.2 10 15.4<br />

Gesamt 997 64 180 132 65<br />

73 (3.71 / 10) x 8.3


- 126 - Normen<br />

Beispiel: Gesamttestwert und Leistungsprofil<br />

Tabelle 59 zeigt die (fiktiven) Testergebnisse eines 23jährigen Mannes.<br />

Tab. 59 Testergebnis Hans Mustermann, 23 Jahre<br />

Testaufgabe Meßwert Z-Wert Punktwert<br />

Pendellauf, 4 x 9m 8.4 117 4<br />

Sit-up, 40 sec 26 94 1<br />

Standweitsprung 246 110 3<br />

Liegestütz, 40 sec 16 92 1<br />

12-Min-Lauf (Feld) 2300 100 2<br />

Gesamtergebnis 11<br />

Insgesamt verfügt Hans Mustermann gemäß Tabelle 57 über eine befriedigende<br />

motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong>. Diese Gesamtbeurteilung nivelliert aber seine<br />

gravierende Schwächen im Bereich `Kraftausdauer' und seine ausgepägte<br />

Stärke im Bereich `Aktionsschnelligkeit'.<br />

Beispiel für eine Profilanalyse<br />

Punktwerte (Testleistung)<br />

Testaufgabe 0 1 2 3 4<br />

Pendellauf, 4 x 9m (8.4)<br />

Sit up, 40 sec (26)<br />

Standweitsprung (246)<br />

Liegestütz, 40 sec (16)<br />

12-Min-Lauf (Feld) (2300)<br />

Abb. 30 Leistungsprofil Hans Mustermann, 23 Jahre<br />

Die Profilanalyse zeigt, daß Hans Mustermann im `12-Minuten Lauf' durchschnittliche',<br />

im `Pendellauf' und beim `Standweitsprung' `überdurchschnittliche'<br />

bzw. 'weit überdurchschnittliche' Testergebnisse erzielt. Bei den `Sit up' und<br />

`Liegestützen' ist die Leistung 'unterdurchschnittlich'.<br />

Insgesamt sollte Hans Mustermann geraten werden, mehr für seine Ausdauer<br />

zu tun. Gerade aus gesundheitsorientierter Sicht ist ein Ausdauertraining in<br />

Verbindung mit gezieltem Krafttraining (Arme, Rumpf) anzuraten.


Normen - 127 -<br />

5.1.2.2 `Physical Fitneß Test' als Selektionsinstrument der Eignungsdiagnose<br />

Der `Physical Fitneß Test' wird u.a. eingesetzt als Instrument der Eignungsdiagnose.<br />

Auf die methodischen Probleme dieser `prognostischen Validität' wird<br />

hier nicht weiter eingangen, eine Diskussion dieses Problemfeldes liefert BÖS<br />

(1987, 146 ff.).<br />

Grundsätzlich bieten sich bei Selektionsentscheidungen folgende Strategien an:<br />

1. "Positiv - Auslese"<br />

mit dem vermeintlichen "Risiko", keine geeigneten Bewerber zu finden<br />

2. "Negativ - Auslese"<br />

mit dem "Risiko", mehr geeignete Bewerber zu finden als Planstellen verfügbar<br />

sind<br />

3. "Quoten - Auslese"<br />

mit dem "Risiko" einer qualitätsunabhängigen Planstellenauslastung<br />

Aufgrund der methodischen Probleme und der Vorgehensweisen in anderen<br />

<strong>Diagnose</strong>bereichen wird für die `motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong>' als erster Selektionsschritt<br />

eine "Negativ-Auslese" empfohlen.<br />

Aufgrund der besonderen Testsituation sollte der Beurteilungsvorschlag zum<br />

`Physical Fitneß Test' für derartige Situationen "verschärft" werden. Für den<br />

Testeinsatz in Annahme- oder Auswahlverfahren wird daher vorgeschlagen:<br />

Der `Physical Fitneß Test' ist bestanden, wenn:<br />

bei jeder Aufgabe mindestens 1 Punkt und<br />

insgesamt mindestens 11 Punkte erzielt werden.<br />

Inhaltlich bedeutet dies, daß eine Testperson zum Bestehen insgesamt über<br />

eine "befriedigende" <strong>Leistungsfähigkeit</strong> ohne gravierende fähigkeitsbezogene<br />

Schwäche verfügen muß.<br />

An einer Stichprobe von 142 männlichen Testpersonen74 (18 - 24 Jahre) wurde<br />

dieser Vorschlag evaluiert. Insgesamt 43 Personen (30.3%) genügten den "verschärften"<br />

Anforderungen nicht, 10 Personen (7.0%) erzielten bei einer Testaufgabe<br />

weniger als 1 Punkt und weitere 33 Personen (23.2%) erzielten in der<br />

Summe weniger als 11 Punkte.<br />

74 Testpersonen in Annahmeverfahren der OPZ


III.<br />

Testanwendung<br />

- Gruppenvergleiche im Rahmen einer kriterienbezo-<br />

genen Validierung des `Physical Fitneß Test' -<br />

1. Leistungsbestimmende Faktoren 126<br />

1.1. Testergebnis (PFT) und Geschlecht 126<br />

1.2. Testergebnis (PFT) und Alter 133<br />

1.3. Testergebnis (PFT) und Bildung 139<br />

1.4. Testergebnis (PFT) und Konstitution 146<br />

1.5. Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität 154<br />

2. Sportliche Aktivität und Gesundheit 174


- 120 - Testanwendung / kriterienbezogene Validierung<br />

In einer Vielzahl von Publikationen wird auf die (auch vielfach empirisch überprüfte)<br />

Komplexität <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> hingewiesen (MECHLING<br />

1989, 240). Dabei kann vereinfachend von endogenen und exogenen leistungsbestimmenden<br />

Faktoren gesprochen werden. Exogene Faktoren sind z.B.<br />

Geschlecht, Alter und Körperbaumerkmale; exogene Faktoren Sozialschicht,<br />

Einstellungen sowie Aktivitäts- und Trainingsmerkmale. Diese unterschiedlichen<br />

Faktoren führen zu Variabilitäten in der <strong>Leistungsfähigkeit</strong>.<br />

Im Rahmen der kriterienbezogenen Validierung wird daher erwartet, daß die<br />

durch exogene / endogene Faktoren bedingten Gruppenunterschiede sich auch<br />

in den Testleistungen des `Physical Fitneß Test' niederschlagen.<br />

Exemplarisch wird auf den Zusammenhang von <strong>Leistungsfähigkeit</strong> und leistungsbestimmenden<br />

Faktoren eingegangen. Aufgrund der besonderen Bedeutung<br />

unterschiedlicher Aspekte von "Gesundheit" wird diesem komplexen Aspekt<br />

gesondert Rechnung getragen.<br />

Die Ergebnisse der Analysen beruhen auf den Daten von männlichen und weiblichen<br />

Bewerbern, Berufs-/Zeitsoldaten und Grundwehrdienstleistenden im Alter<br />

von 18 - 44 Jahren. Je nach Fragestellung wurden hieraus zum Teil unterschiedliche<br />

Subgruppen zusammengestellt.


Testanwendung / kriterienbezogene Validierung - 121 -<br />

1. Leistungsbestimmende Faktoren<br />

1.1 Testergebnis (PFT) und Geschlecht<br />

In einer Vielzahl von Studien wird auf geschlechtsspezifische Unterschiede in<br />

der motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> verwiesen und diese Differenz auch quantifiziert<br />

(FETZ 1975, FETZ 1982, FETZ 1983, HETTINGER 1959). Während vor<br />

der Pubertät lediglich geringfügige Unterschiede zu verzeichnen sind, nehmen<br />

geschlechtsspezifische Unterschiede mit ansteigendem Alter zu und erreichen<br />

ein Maximum in der Altersklasse der 26 - 30jährigen (BECK/BÖS 1994, 68).<br />

Ursachen dieser auch fähigkeitsspezifisch graduell unterschiedlichen <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

sind sowohl physiologisch-morphologisch (HOLLMANN/ HETTINGER<br />

1980, deMAREES 1981, STEGEMANN 1977) als auch mit ansteigendem Alter<br />

vermehrt sozial bedingt.<br />

Fragestellungen / Hypothesen 75<br />

I. Besteht ein Zusammenhang zwischen <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

und Geschlecht?<br />

H1: Männer verfügen über eine höhere motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

als Frauen.<br />

H2: Geschlechtsspezifisch bedingte Unterschiede <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

sind im weiteren auch fähigkeitsbezogen unterschiedlich.<br />

Untersuchungsmethodik<br />

Als Kriterium der motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> gelten die Testergebnisse im<br />

`Physical Fitneß Test'. Datenbasis sind die Testergebnisse von 708 Männern<br />

und 82 Frauen im Alter von 18 - 24 Jahren. Bei dieser Subgruppe handelt es<br />

sich sowohl um Bewerber (für die Offizierlaufbahn) als auch um Grundwehrdienstleistende.<br />

Unterschiedliche Testsituationen wie Annahmeverfahren (Bewerber) oder Routinebetrieb<br />

(Grundwehrdienst) haben Bedeutung für die Testmotivation und so-<br />

75 Fragestellungen und Hypothesen werden im weiteren durchnumeriert


- 122 - Testanwendung / kriterienbezogene Validierung<br />

mit auf das Testresultat. Zur Kontrolle dieser Effekte wird bei den Analysen die<br />

Testsituation mit berücksichtigt.<br />

Formal ist der Vergleich grundwehrdienstleistender Männer und Frauen nicht<br />

voll zutreffend, da die Frauen zwar Grundwehrdienst leisten, sie aber (im Gegensatz<br />

zu den Männern) richtigerweise als Zeitsoldaten bezeichnet werden<br />

müßten. Während die Frauen "freiwillig" Dienst verrichten ist die entsprechende<br />

Vergleichgruppe rekrutiert, was zu selektionsbedingten Stichprobeneffekten<br />

führen kann.<br />

Tabelle 60 zeigt die Verteilung der Stichprobe nach Geschlecht und Testsituation.<br />

Tab. 60 Verteilung der Stichprobe nach Geschlecht und Testsituation<br />

Testsituation Männer Frauen Gesamt<br />

Grundwehrdienst 534 62 596<br />

Annahmeverfahren 174 20 194<br />

Gesamt 708 82 790<br />

Abbildung 31 verdeutlicht die für diese 4 Gruppen möglichen Vergleichsanalysen:<br />

- Testleistungen männlicher und weiblicher Grundwehrdienstleistender [1]<br />

- Testleistungen männlicher und weiblicher Bewerber [2]<br />

- situationsbedingte Leistungsunterschiede bei Männern und Frauen [3]<br />

- situationsbedingte Testleistungen von Männern [4] und Frauen [5]<br />

Abb. 31 Vergleichsmöglichkeiten nach Geschlecht und Testsituation


Testanwendung / kriterienbezogene Validierung - 123 -<br />

Darstellung / Interpretation: Testergebnis (PFT) und Geschlecht<br />

Tabelle 61 zeigt die Ergebnisse eines varianzanalytischen Vergleichs der Testleistungen<br />

von Männern und Frauen für die Stichprobe der 708 Männer und 82<br />

Frauen in den einzelnen Aufgaben sowie im Gesamtergebnis76 .<br />

Tab. 61 Testleistungen im `PFT' von Männern und Frauen (18 - 24 Jahre)<br />

Männer Frauen<br />

Testaufgabe x s N x s N F p<br />

Pendellauf, 4 x 9m 9.37 .62 706 10.06 .61 82 8.83 .00<br />

Sit up, 40 sec 30.59 5.79 513 29.30 5.69 82 3.51 .06<br />

Standweitsprung 228.69 20.99 706 182.97 20.50 82 350.13 .00<br />

Liegestütz, 40 sec 19.76 3.95 704 19.52 3.77 82 .27 .60<br />

12-Min-Lauf (Feld) 2290.89 388.89 505 1989.35 373.01 62 33.57 .00<br />

12-Min-Lauf (Halle) 2297.94 289.97 168 1930.60 264.57 20 29.18 .00<br />

Gesamtergebnis [Z] 102.08 6.35 470 92.90 7.09 82 140.84 .00<br />

In sämtlichen Testaufgaben erzielen die Männer die höheren Resultate. Im<br />

Durchschnitt sind diese Ergebnisse um 12% höher als die der Frauen. Aufgabenspezifisch<br />

betragen die (geschlechtsspezifischen) Unterschiede zwischen<br />

1.2% (`Liegestütz') und 24.9% (`Standweitsprung'). Während die Leistungsunterschiede<br />

bei den Aufgaben `Pendellauf', `Standweitsprung', `12-Minuten-Lauf<br />

(Halle/Feld)' und im Gesamtergebnis hochsignifikant sind, weisen die geringe<br />

Differenzen bei den Kraftausdaueraufgaben `Sit up' und `Liegestütz' geringe<br />

bzw. keine Signifikanz auf.<br />

Aufgrund der situationsbedingten Unterschiede wird für weitere Analysen die<br />

Stichprobe nach dem Faktor Testsituation unterschieden.<br />

Tabelle 62 zeigt die Ergebnisse des Vergleichs der Testleistungen im `PFT' von<br />

männlichen und weiblichen Grundwehrdienstleistenden (GWDL).<br />

76 Die Z-Transformation beruht jeweils auf Mittelwerten/Standardabweichungen der 708 Männer und 82<br />

Frauen


- 124 - Testanwendung / kriterienbezogene Validierung<br />

Tab. 62 Testleistungen im `PFT' von Männern und Frauen (hier Grundwehrdienstleistende)<br />

Männer Frauen Range (R)<br />

Testaufgabe x s N x s N in [%]<br />

Pendellauf, 4 x 9m 9.46 .64 532 10.15 .57 62 7.3<br />

Sit up, 40 sec 30.03 6.25 340 29.13 5.79 62 3.1<br />

Standweitsprung 225.18 20.94 532 180.00 18.85 62 25.1<br />

Liegestütz, 40 sec 19.45 4.27 530 19.52 3.98 62 0.4<br />

12-Min-Lauf (Feld) 2290.89 388.89 505 1989.35 373.01 62 15.1<br />

Gesamtergebnis [Z] 101.32 6.92 313 92.48 7.30 62<br />

Bis auf die Leistungsunterschiede in den Kraftausdaueraufgaben `Sit up' und<br />

`Liege-stütz' sind alle Differenzen hochsignifikant. Überraschend ist, daß die<br />

Frauen bei den `Liegestütz' im Durchschnitt sogar geringfügig höhere Testergebnisse<br />

als die Männer erzielen. Dies kann möglicherweise in den o.a. Stichprobeneffekten<br />

begründet sein. Im Durchschnitt liegen die Testresultate der<br />

Männer 10% über denen der Frauen, aufgabenspezifisch betragen die Unterschiede<br />

zwischen -.4% (`Liegestütz') und 25.1% (`Standweitsprung').<br />

Tabelle 63 zeigt entsprechende Ergebnisse für die Subgruppe der 194 männlichen<br />

und weiblichen Bewerber.<br />

Bei allen Testaufgaben erzielen die Männer höhere Testergebnisse. Während<br />

die Unterschiede bei den Liegestütz' nur geringe Signifikanz aufweisen (p=.06),<br />

sind die Differenzen aller anderer Aufgaben und im Gesamtergebnis hochsignifikant<br />

(p=.00). Im geschlechtsspezifischen Vergleich sind die Testresultate der<br />

Männer im Durchschnitt 12% höher, aufgabenspezifisch betragen die Unterschiede<br />

zwischen 6.2% (`Sit up') und 24.6% (`Standweitsprung').<br />

Tab. 63 Testleistungen im `PFT' von Männern und Frauen (hier Bewerber)<br />

Männer Frauen Range<br />

Testaufgabe x s N x s N in [%]<br />

Pendellauf, 4 x 9m 9.10 .48 174 9.77 .65 20 7.4<br />

Sit up, 40 sec 31.69 5.48 173 29.85 5.48 20 6.2<br />

Standweitsprung 239.43 17.19 174 192.20 23.07 20 24.6<br />

Liegestütz, 40 sec 20.70 2.57 174 19.55 3.13 20 5.9<br />

12-Min-Lauf (Halle) 2299.39 291.69 158 1990.60 264.57 20 15.5<br />

Gesamtergebnis [Z] 103.60 4.68 157 94.20 6.39 20<br />

Für die Testaufgaben wurde ein Vergleich der (situationsbedingten) Unterschiede<br />

in den Testresultaten von Männern und Frauen durchgeführt. Für die


Testanwendung / kriterienbezogene Validierung - 125 -<br />

Testaufgabe `12-Minuten Lauf' sind diese Unterschiede aufgrund unterschiedlicher<br />

Durchführungsform (Halle/Feld) allerdings nur bedingt interpretationsfähig.<br />

Während sich die Testleistungen der Männer (situationsbedingt) im Durchschnitt<br />

um 5.5% zugunsten der Bewerber unterscheiden betragen entsprechende<br />

Differenzen bei den Frauen lediglich 3.3% bei gleicher Tendenz. Aufgabenspezifisch<br />

liegen die Unterschiede bei den Männern zwischen 3.9% (`Pendellauf')<br />

und 6.4% (`Liegestütz'), bei den Frauen zwischen 0.1% (`Liegestütz') und<br />

6.8% (`Standweitsprung').<br />

Zur Überprüfung der Bedeutung der Faktoren Geschlecht und Testsituation<br />

wurden für die Testaufgaben und das Gesamtergebnis zweifaktorielle Varianzanalysen<br />

durchgeführt. Abbildung 32 zeigt das Ergebnis dieser Analyse für das<br />

Gesamtergebnis im `PFT'.<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

101<br />

92<br />

104<br />

Grundwehrdienst Annahmeverfahren<br />

Männer Frauen<br />

Testsituation (T) Geschlecht (G) T * G<br />

N F p eta F p eta F p<br />

Gesamtergebnis [Z] 552 14.02 .00 .17 137.55 .00 .45 .09 .76<br />

Abb. 32 Gesamtergebnis im `PFT bei 18 - 24jährigen nach Testsituation und Geschlecht<br />

Unabhängig von der Testsituation erzielen Männer die höheren Testresultate.<br />

Entsprechend den Erwartungen erzielen sowohl Männer als auch Frauen in der<br />

berufsentscheidenden Bewerbungssituation die höheren Ergebnisse. Interessant<br />

sind die in beiden Testsituationen annähernd gleichen Leistungsunterschiede<br />

zwischen Männern und Frauen. Die Vermutung einer Stichprobenverfälschung<br />

aufgrund unterschiedlicher Rekrutierung zur Bundeswehr kann nicht<br />

bestätigt werden.<br />

94


- 126 - Testanwendung / kriterienbezogene Validierung<br />

Aufgabenspezifisch zeigen sich Unterschiede zu dem in Abb. 32 dargestellten<br />

Ergebnis.<br />

Tab. 64 Ergebnisse im `PFT' bei 18 - 24jährigen nach Testsituation und Geschlecht<br />

Testsituation (T) Geschlecht (G) T * G<br />

Testaufgabe N F p eta F p eta F p<br />

Pendellauf, 4 x 9m 788 50.28 .00 .23 93.51 .00 .32 .02 .88<br />

Sit up, 40 sec 595 9.43 .00 .13 2.79 .09 .08 .95 .55<br />

Standweitsprung 788 71.55 .00 .24 380.57 .00 .56 .14 .71<br />

Liegestütz, 40 sec 786 12.63 .00 .12 .26 .60 .02 1.31 .25<br />

12-Min-Lauf [Z] 749 .01 .90 .00 54.12 .00 .26 .49 .48<br />

Gesamtergebnis [Z] 552 14.02 .00 .17 137.55 .00 .45 .09 .70<br />

Während die Testsituation bei allen Testaufgaben hochsignifikante Bedeutung<br />

hat77 , trägt der Faktor Geschlecht bei den Kraftausdaueraufgaben `Sit up' und<br />

`Liegestütz' isoliert nicht signifikant zur Varianzaufklärung bei. Insgesamt werden<br />

durch beide Faktoren aufgabenbezogen im Durchschnitt 12.4% und im Gesamtergebnis<br />

22% Varianz geklärt. Die nicht signifikante Bedeutung des Faktors<br />

Geschlecht bei den `Sit up' und `Liegestütz' ist auf unterschiedliche Gewichts-<br />

und Hebelverhältnisse zurückzuführen.<br />

Unter Einbeziehung von Größe und Gewicht als Kovariaten haben sowohl Testsituation<br />

(F=10.5, P=.00) wie auch Geschlecht (F=6.88, p=.00) hochsignifikante<br />

Bedeutung zur Varianzaufklärung bei den `Sit up'. Für die `Liegestütz' gilt dies<br />

bezüglich Testsituation (F=11.96, p=.00) entsprechend, für den Faktor Geschlecht<br />

(F=2.04, p=.15) tendenziell.<br />

Im weiteren wurde überprüft, ob diese geschlechts- und situationsbedingten<br />

Unterschiede auch in spezifischen Subgruppen aufzufinden sind. Für weitere<br />

Analysen wurden als Subgruppe die männlichen und weiblichen Sportler zugrunde<br />

gelegt.<br />

Tabelle 65 zeigt die Verteilung der Testpersonen auf die 4 Subgruppen, die sich<br />

aus Kombination von Geschlecht und Testsituation ergeben.<br />

77 mit Ausnahme des in unterschiedlichen Formen (Feld/Halle) durchgeführten `12-Minuten Laufs'


Testanwendung / kriterienbezogene Validierung - 127 -<br />

Tab. 65 Verteilung der Stichprobe nach Geschlecht und Testsituation (hier Sportler)<br />

Testsituation Männer Frauen Gesamt<br />

Grundwehrdienst 179 36 215<br />

Annahmeverfahren 149 19 168<br />

Gesamt 328 55 383<br />

Analysen dieser 383 Personen hinsichtlich deren Beurteilung sportlicher Aktivität<br />

ergaben keine signifikanten Unterschiede (F= .30, p= .82). Hinsichtlich des<br />

Umfangs sportlicher Aktivität ergaben sich jedoch hochsignifikante Differenzen<br />

(F=7.55, p= .00). So betreiben die männlichen und weiblichen Bewerber mit<br />

durchschnittlichen 7.8 / 6.7 Stunden deutlich mehr Sport/Woche als die grundwehrdienstleistenden<br />

Männer (5.8 Std.) und Frauen (5.1 Std.).<br />

Abbildung 33 zeigt das Gesamtergebnis [Z] für die 4 Subgruppen.<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

104,2 103,9<br />

95,1 94,8<br />

Grundwehrdienst Annahmeverfahren<br />

Männer Frauen<br />

Testsituation (T) Geschlecht (G) T * G<br />

N F p eta F p eta F p<br />

Gesamtergebnis [Z] 304 .14 .71 .06 96.33 .00 .50 49.80 .00<br />

Abb. 33 Gesamtergebnis im `PFT' bei 18 - 24jährigen Sportlern nach Testsituation und<br />

Geschlecht<br />

Hinsichtlich des Gesamtergebnisses ist die Bedeutung der Testsituation nicht<br />

signifikant, während Geschlecht hochsignifikant zur Varianzaufklärung beiträgt.<br />

Insgesamt werden durch beide Faktoren 24% Varianz erklärt.


- 128 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Alter<br />

1.2 Testergebnis (PFT) und Alter<br />

Eine Vielzahl von Autoren publizieren Entwicklungskurven <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

über die Altersspanne. Danach ist diese Entwicklung gekennzeichnet<br />

durch einen relativ steilen Anstieg im Kindes- und Jugendalter sowie<br />

einem sowohl biologisch wie auch sozial begründeten Rückgang im weiteren<br />

Altersverlauf.<br />

Abbildung 34 zeigt die modellhafte Kurve <strong>motorischer</strong> Entwicklung von WEISS.<br />

Abb. 34 Aufbau, Abbau und Erhaltung der allgemeinen körperlichen <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Fehler! Textmarke nicht definiert.<br />

(nach WEISS in EGGER 1978, 58)<br />

Empirische Untersuchungen belegen ferner, daß es sowohl geschlechts- als<br />

auch fähigkeitsspezifische Unterschiede zu dieser generalisierten Kurve gibt<br />

(BECK/BÖS 1994, HOLLMANN/HETTINGER 1980, ISRAEL et al. 1986 u.<br />

1987, JOCH/KRAUSE 1978, JOCH 1977).<br />

So zeigt sich, daß in Bereich Schnelligkeit / Ausdauer das Leistungsmaximum<br />

wesentlich früher erreicht wird als in Kraftmessungen. ISKE et al. (1985) beschreiben<br />

anhand empirisch erhobener Daten diese altersspezifischen Unterschiede<br />

und sprechen von unterschiedlichen `Gipfelleistungsaltern'.


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Alter - 129 -<br />

Fragestellungen / Hypothesen<br />

II. Besteht ein Zusammenhang zwischen <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

und ansteigendem Lebensalter?<br />

H3: Im Erwachsenenalter sinkt die motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

mit ansteigendem Alter.<br />

H4: Der altersbedingte Abfall der motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> ist<br />

fähigkeitsspezifisch unterschiedlich.<br />

Untersuchungsmethodik<br />

Als Kriterium der motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> gelten die Testergebnisse im<br />

`Physical Fitneß Test'. Datenbasis sind die Testergebnisse von 742 männlichen<br />

Zeit-/ Berufssoldaten im Alter von 18 - 44 Jahren. Aufgrund testsituativ bedingter<br />

Unterschiede wurden für diese Analysen die Ergebnisse der Grundwehrdienstleistenden<br />

und der Bewerber nicht berücksichtigt.<br />

Tabelle 66 zeigt die Verteilung der Testpersonen auf die Altersklassen.<br />

Tab. 66 Verteilung der Testpersonen nach Altersklasse<br />

Altersklasse N Prozent<br />

18 - 24 Jahre 358 48.2<br />

25 - 29 Jahre 56 7.5<br />

30 - 34 Jahre 170 22.9<br />

35 - 39 Jahre 124 16.7<br />

40 - 44 Jahre 34 4.6<br />

Gesamt 742 100.0


- 130 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Alter<br />

Darstellung / Interpretation: Testergebnis (PFT) und Alter<br />

Tabelle 67 und 68 zeigen die Ergebnisse eines Vergleichs der Testleistungen in<br />

den einzelnen Testaufgaben des `Physical Fitneß Test' sowie im Gesamtergebnis78<br />

.<br />

Tab. 67 Testergebnisse der 18 - 44jährigen Männer nach Aufgabe und Altersklasse<br />

Aufgabe/Alter x s N F p<br />

Pendellauf, 4 x 9m<br />

18 - 24 9.02 .60 351<br />

25 - 29 9.11 .91 54<br />

30 - 34 9.30 .73 169<br />

35 - 39 9.41 .79 123<br />

40 - 44 9.50 1.52 34<br />

Gesamt 9.18 .77 731 9.79 .00<br />

Sit up, 40 sec<br />

18 - 24 34.37 5.54 345<br />

25 - 29 31.36 6.95 52<br />

30 - 34 29.85 6.34 170<br />

35 - 39 28.77 5.43 123<br />

40 - 44 26.17 7.07 34<br />

Gesamt 31.76 6.46 724 36.81 .00<br />

Standweitsprung<br />

18 - 24 230.76 19.53 354<br />

25 - 29 229.53 20.92 55<br />

30 - 34 225.33 18.29 168<br />

35 - 39 221.36 16.77 123<br />

40 - 44 219.59 16.56 34<br />

Gesamt 227.33 19.16 734 8.16 .00<br />

Liegestütz, 40 sec<br />

18 - 24 22.26 3.75 352<br />

25 - 29 19.67 5.82 55<br />

30 - 34 19.10 4.84 170<br />

35 - 39 18.17 3.67 122<br />

40 - 44 18.58 5.50 34<br />

Gesamt 20.48 4.62 733 30.56 .00<br />

12-Min-Lauf (Feld)<br />

18 - 24 2637.52 357.44 318<br />

25 - 29 2530.73 399.59 41<br />

30 - 34 2443.86 373.22 148<br />

35 - 39 2428.20 384.68 105<br />

40 - 44 2393.96 366.20 22<br />

Gesamt 2542.26 380.72 634 11.35 .00<br />

78 Die Z-Transformation beruht jeweils auf Mittelwerten/Standardabweichungen der 742 Männer


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Alter - 131 -<br />

Tab. 68 Gesamttestergebnis [Z] der 18 - 44jährigen Männer nach Altersklasse<br />

Alter x s N F p<br />

18 - 24 Jahre 102.94 6.33 327<br />

25 - 29 Jahre 100.57 8.65 51<br />

30 - 34 Jahre 98.15 6.83 161<br />

35 - 39 Jahre 96.39 5.81 115<br />

40 - 44 Jahre 95.12 8.87 33<br />

Gesamt 100.17 7.28 687 31.48 .00<br />

Die Ergebnisse zeigen, daß mit ansteigendem Lebensalter die motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

sinkt. Sowohl aufgabenbezogen als auch im Gesamtergebnis<br />

erweisen sich diese altersbedingten Unterschiede statistisch als hochsignifikant<br />

(p= .00).<br />

Zur Überprüfung fähigkeitsspezifischer Unterschiede dieser Alterseffekte wurden<br />

die Testergebnisse der 25 - 44jährigen zu denen der 18 - 24jährigen in Beziehung<br />

gesetzt. Aufgrund dieser querschnittlich erhobenen Daten sind diese<br />

"Entwicklungsverläufe" jedoch mit einigen methodischen Problemen behaftet,<br />

so sind Stichproben- und Kohorteneffekte nicht auszuschließen. Da Längsschnittstudien<br />

über einen solchen Zeitraum nicht vorliegen und perspektivisch<br />

auch kaum realisierbar erscheinen ist diese Vorgehensweise ein pragmatischer<br />

Kompromiß.<br />

Tabelle 69 zeigt die Differenzen der Testleistungen der 25 - 44jährigen zu denen<br />

der 18 - 24jährigen in Prozent; die Testleistungen der 18 - 24jährigen wurden<br />

hierbei auf 100% gesetzt.<br />

Tab. 69 <strong>Leistungsfähigkeit</strong> 25 - 44jähriger Männer in den Testaufgaben des `PFT' in Relation<br />

zur <strong>Leistungsfähigkeit</strong> 18 - 24jähriger (in Prozent)<br />

Aufgabe / Alter 25 - 29 30 - 34 35 - 39 40 - 44 ø / Jahr<br />

Pendellauf, 4 x 9m 99.0 97.0 95.8 94.9 0.3<br />

Sit up, 40 sec 91.2 86.8 83.7 76.1 1.2<br />

Standweitsprung 99.5 97.6 95.9 95.1 0.2<br />

Liegestütz, 40 sec 88.4 85.8 81.6 83.5 0.8<br />

12-Minuten Lauf (Feld) 95.9 92.6 92.1 90.8 0.5<br />

Durchschnitt 79 94.4 91.9 89.8 88.1 0.6<br />

Rückgang / Jahr 1.0 0.8 0.7 0.6 0.8<br />

79 Zur Durchschnittberechnung herangezogen wurden die einzelnen Testaufgaben


- 132 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Alter<br />

Sowohl aufgaben- als auch altersbezogen zeigen sich deutliche Unterschiede.<br />

Aufgabenbezogen betragen die Unterschiede (zur <strong>Leistungsfähigkeit</strong> der 18 -<br />

24jährigen) pro Jahr zwischen 0.2% (`Standweitsprung') und 1.2% (`Sit up'),<br />

altersbezogen nehmen die über die Testaufgaben gemittelten Unterschiede mit<br />

ansteigendem Alter kontinuierlich ab von 1% (25 - 29jährige) bis zu 0.6% bei<br />

den 40 - 44jährigen Testpersonen.<br />

Zur Überprüfung der kompensatorischen Bedeutung sportlicher Aktivität auf den<br />

altersbedingten Leistungsrückgang wurde ein Vergleich des Gesamtergebnisses<br />

im `PFT' von Sportlern und Nichtsportlern der fünf Altersklassen durchgeführt.<br />

Abbildung 35 zeigt die Darstellung dieser zweifaktoriellen Varianzanalyse,<br />

die beiden Faktoren (Alter / sportliche Aktivität) hochsignifikante Bedeutung zur<br />

Varianzaufklärung beimißt.<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

104<br />

101<br />

101<br />

99<br />

100<br />

96<br />

99<br />

94<br />

100<br />

18-24 25-29 30-34 35-39 40-44<br />

Sportler Nichtsportler<br />

Alter (A) sportliche Aktivität (sA) A * sA<br />

N F p eta F p eta F p<br />

Gesamtergebnis [Z] 596 20.95 .00 .36 46.21 .00 .28 .95 .43<br />

Abb. 35 Kompensatorische Bedeutung sportlicher Aktivität auf den altersbedingten Rückgang<br />

<strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> (hier Gesamtergebnis im PFT)<br />

Während sich bei der Gruppe der `sportlich Inaktiven' ein annähernd linearer<br />

Rückgang der <strong>Leistungsfähigkeit</strong> von durchschnittlich 2 Z-Werten je Altersklasse<br />

zeigt, ist das Gesamtergebnis im PFT bei den `sportlich Aktiven' geringfügig<br />

unterschiedlich.<br />

93


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Alter - 133 -<br />

Die Abbildung zeigt ferner, daß mit ansteigendem Lebensalter diese Differenz80 von 2-3 Z-Werten bei den unter 30jährigen bis zu 4, 5 bzw. 7 Z-Werten in den<br />

weiteren Altersklassen ansteigt. Diese (optisch erkennbare) interaktive Wechselwirkung<br />

zwischen beiden Faktoren erweist sich jedoch statistisch als nicht<br />

signifikant.<br />

Aufgabenspezifisch bestätigt sich diese Tendenz der kompensatorischen Bedeutung<br />

sportlicher Aktivität. Exemplarisch zeigt Abbildung 36 entsprechend<br />

Abbildung 35 die Ergebnisse für die Testaufgabe `12-Minuten Lauf (Feld)'.<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

104<br />

100<br />

103<br />

97<br />

101<br />

96<br />

100 100<br />

18-24 25-29 30-34 35-39 40-44<br />

Sportler Nichtsportler<br />

Alter (A) sportliche Aktivität (sA) A * sA<br />

N F p eta F p eta F p<br />

12-Min-Lauf (Feld) 550 10.64 .00 .23 41.81 .00 .27 .54 .71<br />

Abb. 36 Kompensatorische Bedeutung sportlicher Aktivität auf den altersbedingten Rückgang<br />

<strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> (hier '12-Minuten-Lauf (Feld)')<br />

Die Differenz in den Testleistungen von Sportlern und Nichtsportlern beträgt bei<br />

den 18 - 24jährigen 4 Z-Werte und steigt an auf 8 Z-Werte bei den 40 -<br />

44jährigen.<br />

Beide Faktoren haben hochsignifikante Bedeutung zur Varianzaufklärung. Ähnlich<br />

wie in Abbildung 35 wird der lineare Rückgang der <strong>Leistungsfähigkeit</strong> bei<br />

`sportlich Inaktiven' und der kompensatorische Effekt sportlicher Aktivität auf<br />

den altersbedingten Rückgang deutlich.<br />

80 der Testleistung zwischen Sportlern und Nichtsportlern<br />

93<br />

92


- 134 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Bildung<br />

1.3 Testergebnis (PFT) und Bildung<br />

Neben Alter und Geschlecht gelten Schicht- und Bildungsmerkmale als relevante<br />

Determinanten des Sport- und Freizeitverhaltens. Entsprechend werden in<br />

einer Vielzahl von Untersuchungen (BAUR 1989, EGGERT/SCHUCK 1975,<br />

FETZ 1982, JANEV/ GENOV 1982, JESCHKE 1972, KLEIN 1982, RENSON et<br />

al. 1977, RIGAUER 1982) Leistungs- und Verhaltensunterschiede in Abhängigkeit<br />

von diesen Faktoren dargestellt.<br />

Während sich Unterschiede hinsichtlich der Art des Sporttreibens u.a. mit unzureichenden<br />

finanziellen Resourcen begründen lassen (SACK 1980), sind Differenzen<br />

in der motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> ursächlich auch auf die bildungsbedingt<br />

unterschiedliche Sportsozialisation zurückzuführen (OPASCHOWSKI<br />

1987, SCHLAGENHAUF 1977).<br />

Fragestellungen / Hypothesen<br />

III. Besteht ein Zusammenhang zwischen bildungsbedingter Sportsozialisation<br />

und <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong>?<br />

H6: Zwischen der Höhe des Bildungsniveaus und der <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

besteht ein positiver Zusammenhang.<br />

H7: Zwischen der Höhe des Bildungsniveaus und der sportlichen<br />

Aktivität besteht ein positiver Zusammenhänge.<br />

Untersuchungsmethodik<br />

Als Kriterium der motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> gelten die Testergebnisse im<br />

`Physical Fitneß Test', das Bildungsniveau wurde im soziologischen Fragebogen<br />

erfasst über:<br />

- Frage 1: Welchen Schulabschluß besitzen Sie?<br />

Datenbasis sind die Testergebnisse / Antworten von 1038 Männern im Alter von<br />

18 - 39 Jahren. Nicht einbezogen in diese Stichprobe wurden die Daten der 18 -<br />

24jährigen Bewerber, da testsituativ bedingte Unterschiede zu Verfälschungen<br />

führen könnten.


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Bildung - 135 -<br />

Für die weitere Datenverarbeitung wurde die Angaben zum Bildungsniveau zusammengefaßt<br />

und kategorisiert zu:<br />

- niedriges Bildungsniveau (kein Abschluß, Hauptschulabschluß)<br />

- mittleres Bildungsniveau (mittlere Reife)<br />

- hohes Bildungsniveau (Abitur, Hochschulabschluß)<br />

Tabelle 70 zeigt die Verteilung der 1038 Testpersonen nach dem kategorisierten<br />

Bildungsniveau, dem Alter (in den Altersklassen) und der sportlichen Aktivität<br />

(Sportler vs. Nichtsportler).<br />

Tab. 70 Verteilung der Stichprobe nach Bildungsniveau, Alter und sportlicher Aktivität<br />

(Männer, 18 - 39 Jahre)<br />

Männer<br />

Bildungsniveau/sportliche Aktivität 18-24 25-29 30-34 35-39 ð / ø%<br />

niedrig N 251 18 31 23 323<br />

- davon Sportler N 95 10 18 8 131<br />

in % 37.8 55.6 58.1 34.8 40.6<br />

- davon Nichtsportler N 156 8 13 18 192<br />

in % 62.2 44.4 41.9 65.2 59.4<br />

mittel N 120 22 60 36 238<br />

- davon Sportler N 63 14 25 24 126<br />

in % 52.5 63.6 41.7 66.7 52.9<br />

- davon Nichtsportler N 57 8 35 12 112<br />

in % 47.5 36.4 58.3 33.3 47.1<br />

hoch N 378 16 49 34 477<br />

- davon Sportler N 225 13 31 18 287<br />

in % 59.5 81.2 63.3 88.9 60.2<br />

- davon Nichtsportler N 153 3 18 16 190<br />

in % 40.5 18.8 36.7 11.1 39.8<br />

gesamt N 749 56 140 93 1038<br />

- davon Sportler N 383 37 74 50 544<br />

in % 51.1 66.1 52.8 53.7 52.4<br />

- davon Nichtsportler N 366 19 66 43 494<br />

in % 48.9 33.9 47.2 46.3 47.6<br />

Auffallend ist, daß fast 50% der 18 - 24jährigen (meist grundwehrdienstleistenden)<br />

Männer angibt, sich nicht sportlich aktiv zu betätigen. Hier liegt noch ein<br />

großes Potential zentraler Einflußnahme auf die Motivationsförderung zu lebenslangem<br />

Sporttreiben.<br />

Im Durchschnitt betreiben 40.6% der Personen mit niedrigen Bildungsniveau<br />

Sport. In der Gruppe mit mittleren Bildungsniveau liegt der Anteil bei 52.9% und<br />

bei den Testpersonen mit hohem Bildungsniveau sogar bei 60.2%.


- 136 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Bildung<br />

Abbildung 37 zeigt für die Gruppe der 18 - 24jährigen eine graphische Darstellung<br />

dieses Zusammenhangs zwischen bildungsbedingter Sportsozialisation<br />

und sportlicher Aktivität.<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

37,8<br />

62,2<br />

52,5<br />

47,5<br />

59,5<br />

niedrig mittel hoch<br />

sportliche Aktivität<br />

Sportler Nichtsportler<br />

Abb. 37 Bildungsniveau und sportliche Aktivität 18 - 24jähriger Männer<br />

Im weiteren wurde untersucht, ob sich Sportler / Nichtsportler mit unterschiedlichem<br />

Bildungsniveau hinsichtlich Beurteilung und zeitlichem Umfangs sportlicher<br />

Aktivität unterscheiden.<br />

Bezüglich der Beurteilung sportlicher Aktivität ergaben sich für die Gesamtgruppe<br />

(18 - 39 Jahre) jeweils hochsignifikante Unterschiede. Sowohl Sportler<br />

als auch Nichtsportler bewerten mit steigendem Bildungsniveau sportliche Aktivität<br />

zunehmend positiver. Bei einer Auspartialisierung in die Altersklassen findet<br />

sich dieses Ergebnis jedoch nur bei der Subgruppe der Nichtsportler und ist<br />

dort lediglich in der Altersklasse der 18 - 24jährigen hochsignifikant (F=6.52, p=<br />

.00). Bei den Sportlern finden sich in den nach Alter und Bildungsniveau<br />

auspartialisierten Subgruppen keine bedeutsamen Unterschiede hinsichtlich der<br />

Beurteilung sportlicher Aktivität.<br />

Hinsichtlich des zeitlichen Umfangs sportlicher Aktivität findet sich in der Gesamtgruppe<br />

der 18 - 39jährigen Sportler mit steigendem Bildungsniveau eine<br />

signifikante Zunahme des zeitlichen Umfangs (F=2.96, p= .05). Diese Tendenz<br />

findet sich auch in den Alterssubgruppen, ist dort aber statistisch nicht bedeutsam<br />

(p= .11 - .90).<br />

40,5


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Bildung - 137 -<br />

Darstellung / Interpretation: Testergebnis (PFT) und Bildung<br />

Tabelle 71 und 72 zeigen die Testergebnisse im `Physical Fitneß Test' nach<br />

dem kategorisierten Bildungsniveau und der sportlichen Aktivität. Dargestellt<br />

sind die Ergebnisse der einzelnen Testaufgaben sowie das Gesamtergebnis81 der 18 - 24jährigen Männer, für die alle Parzellen eine ausreichende Stichprobenbesetzung<br />

aufweisen.<br />

Tab. 71 Testleistungen im `PFT' nach Bildungsniveau und sportlicher Aktivität<br />

von 18 - 24jährigen Männern (hier: Sportler)<br />

Bildungsniveau<br />

niedrig mittel hoch<br />

Range (R)<br />

Testaufgabe x s N x s N x s N in %<br />

Pendellauf, 4 x 9m 9.3 .6 95 8.9 1.0 63 8.9 .5 222 4.5<br />

Sit up, 40 sec 32.6 6.0 37 31.6 6.9 58 34.8 5.5 222 10.1<br />

Standweitsprung 230.7 19.8 94 228.8 24.0 63 233.0 19.4 223 1.8<br />

Liegestütz, 40 sec 19.8 4.4 95 19.8 5.8 63 22.6 3.5 222 14.1<br />

12-Min-Lauf (Feld) 2331.9 416.4 89 2483.4 498.6 55 2670.0 375.6 207 14.5<br />

12-Min-Lauf (Halle) 2194.0 237.5 6 (2182.0 531.9 5) (2010.0 296.9 2)<br />

Gesamtergebnis [Z] 102.8 7.1 36 101.5 9.4 56 104.6 5.9 207<br />

Tab. 72 Testleistungen im `PFT' nach Bildungsniveau und sportlicher Aktivität<br />

von 18 - 24jährigen Männern (hier: Nichtsportler)<br />

Bildungsniveau<br />

niedrig mittel hoch<br />

Range (R)<br />

Testaufgabe x s N x s N x _ s N in %<br />

Pendellauf, 4 x 9m 9.7 .6 156 9.4 .8 56 9.2 .5 150 5.4<br />

Sit up, 40 sec 26.9 5.9 41 30.6 6.5 43 32.1 5.4 143 19.3<br />

Standweitsprung 219.2 20.5 156 225.8 19.7 57 228.1 20.5 151 4.1<br />

Liegestütz, 40 sec 17.8 3.9 154 18.7 4.7 57 21.2 3.6 149 19.1<br />

12-Min-Lauf (Feld) 2144.5 371.8 150 2256.8 313.9 50 2467.4 381.1 147 15.0<br />

12-Min-Lauf (Halle) (2323.0 784.9 5) 1911.1 503.8 7 (2565.0 1)<br />

Gesamtergebnis [Z] 95.1 7.2 38 98.8 7.2 42 101.1 6.0 139<br />

81 Die Z-Transformation beruht jeweils auf Mittelwerten/Standardabweichungen der 1038 Männer (18 - 39<br />

Jahre)


- 138 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Bildung<br />

In beiden Gruppen (Sportler/Nichtsportler) ist mit zunehmendem Bildungsniveau<br />

eine (signifikant) höhere Testleistung zu beobachten.<br />

Auffallend ist in beiden Gruppen, daß die bildungsbedingten Leistungsunterschiede<br />

auch fähigkeitsspezifisch unterschiedlich ausfallen. So liegen sie bei<br />

den Aufgaben mit hohen Ausdaueranteilen (`Sit up', `Liegestütz', `12-Minuten<br />

Lauf') deutlich höher.<br />

Die Ursachen dieser bildungsbedingten Leistungsunterschiede liegen in einer<br />

längeren schulsportlichen Aktivität der Personen mit höherem Bildungsniveau.<br />

Die bildungsbedingten Leistungsunterschiede82 betragen im Durchschnitt<br />

bei den Sportlern 9% und bei den Nichtsportlern 12.6%. In beiden Subgruppen<br />

finden sich die geringsten Unterschiede beim `Pendellauf' und `Standweitsprung'.<br />

Die aktivitätsbedingten Leistungsunterschiede83 betragen im<br />

Durchschnitt 7% und sind mit 10.1% in der Subgruppe `niedriges Bildungsniveau'<br />

am größten. Aufgabenbezogen sind beim `Pendellauf' (4.4%) und beim<br />

`Standweitsprung' (2.9%) die geringsten, bei den `Liegestütz' (7.9%) und dem<br />

`12-Minuten Lauf (Feld)' (8.9%) die größten Leistungsunterschiede festzustellen.<br />

Die vorliegenden Ergebnisse zeigen:<br />

- daß der altersbedingte Leistungsabfall (δt: Schulabschluß - Testzeitpunkt)<br />

fähigkeitsbezogen sehr unterschiedlich ist. Dies bestätigt noch einmal die<br />

Ergebnisse der o.a. Analysen zum fähigkeitsspezifisch unterschiedlichen<br />

Verlauf der <strong>Leistungsfähigkeit</strong> im Altersgang.<br />

- daß sportliche Aktivität kompensierend auf diesen Abfall wirkt. So sind die<br />

bildungsbedingten Leistungsunterschiede prozentual verglichen bei Sportlern<br />

geringer als bei Nichtsportlern. Auch dies steht in Einklang mit o.a.<br />

Ergebnissen zur kompensatorischen Wirkung sportlicher Aktivität auf den<br />

altersbedingten Leistungsabfall.<br />

Abbildung 38 zeigt das Ergebnis einer zweifaktoriellen Varianzanalyse für das<br />

Gesamtergebnis im `PFT' von Sportlern und Nichtsportlern der unterschiedlichen<br />

Bildungsniveaus. Beide Faktoren tragen hochsignifikant zur Varianzaufklärung<br />

bei. Dies trifft sowohl auf das Gesamtergebnis wie auch auf die einzelnen<br />

Testaufgaben zu.<br />

82 Vergleich: niedriges - mittleres - hohes Bildungsniveau<br />

83 Vergleich: Sportler - Nichtsportler des jeweiligen Bildungsniveaus


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Bildung - 139 -<br />

Bildung (B) sportliche Aktivität (sA) B * sA<br />

N F p eta F p eta F p<br />

Gesamtergebnis [Z] 518 14.45 .00 .24 44.34 .00 .29 3.50 .03<br />

Abb. 38 Gesamtergebnis 18 - 24jähriger Männer im `PFT' nach Bildung und sportlicher<br />

Aktivität<br />

Tab. 73 Testergebnisse 18 - 24jähriger Männer im `PFT' nach Bildung und sportlicher Aktivität<br />

Bildung (B) sportliche Aktivität (sA) B * sA<br />

Testaufgabe N F p eta F p eta F p<br />

Pendellauf, 4 x 9m 742 36.25 .00 .34 49.33 .00 .30 3.14 .05<br />

Sit up, 40 sec 544 16.80 .00 .25 31.03 .00 .25 3.62 .03<br />

Standweitsprung 744 6.37 .00 .16 19.48 .00 .19 2.44 .09<br />

Liegestütz, 40 sec 740 48.10 .00 .37 25.38 .00 .23 .69 .50<br />

12-Min-Lauf (Feld) 698 50.57 .59 .39 45.14 .00 .30 .09 .91<br />

12-Min-Lauf (Halle) 26 .55 .00 .22 .00 .95 .04 .84 .41<br />

Signifikante Wechselwirkungen finden sich im Gesamtergebnis sowie beim<br />

`Pendellauf' und den `Sit up'. Während Personen mit hohem Bildungsniveau<br />

sowohl in der Gruppe der Sportler wie der Nichtsportler die höchsten Testergebnisse<br />

erzielen, verfügen in den Gruppen der Sportler die Personen mit niedrigem<br />

Bildungsniveau über höhere Testergebnisse als entsprechende Personen<br />

mit mittlerem Bildungsniveau. In der Gruppe der Nichtsportler ist diesbezüglich<br />

jedoch eine Linearität festzustellen.<br />

Insgesamt werden durch Bildung und sportliche Aktivität im Gesamtergebnis<br />

13% und in den Testaufgaben zwischen 5% und 20% Varianz erklärt.<br />

Aufgrund möglicher statusbedingter Verfälschungen wurde für die 18 -<br />

24jährigen Männer unter Einbeziehung von Dienstverhältnis (Grundwehrdienstleistende<br />

vs. Berufs-/Zeitsoldaten) eine dreifaktorielle Varianzanalyse durchgeführt.<br />

Tabelle 74 zeigt das Ergebnis dieser Analysen für die Aufgaben sowie<br />

das Gesamtergebnis nach den beobachteten Faktoren Bildung, sportliche Aktivität<br />

und Dienstverhältnis.<br />

Tab. 74 Testergebnisse 18-24jähriger Männer im `PFT' nach Bildung (B), sportlicher Aktivität<br />

(sA) und Dienstverhältnis (D)<br />

Testaufgabe F B F sA F D F B*sA F B*D F sA*D F B*sA*D


- 140 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Bildung<br />

Pendellauf<br />

N=742 F 19.84 43.00 14.68 1.21 1.73 .72 .13<br />

p .00 .00 .00 .29 .17 .39 .87<br />

Sit up<br />

N=544 F 12.01 27.31 53.16 3.28 .93 3.21 1.95<br />

p .00 .00 .00 .06 .33 .07 .14<br />

Standweitsprung<br />

N=744 F 5.14 19.07 .03 .41 1.50 6.97 .30<br />

p .00 .00 .86 .66 .22 .00 .74<br />

Liegestütz<br />

N=740 F 25.57 18.59 40.27 .87 2.63 1.32 .58<br />

p .00 .00 .00 .42 .07 .25 .55<br />

12-Min (Feld)<br />

N=698 F 18.27 34.98 67.28 .26 2.31 .39 .79<br />

p .00 .00 .00 .77 1.00 .53 .45<br />

Gesamttest<br />

N=518 F 10.87 38.92 37.85 2.39 2.07 1.24 .36<br />

p .00 .00 .00 .09 .13 .27 .69<br />

Im Durchschnitt werden durch die beobachteten Faktoren 18.8% Varianz erklärt.<br />

Alle drei Faktoren haben (Ausnahme: `Standweitsprung') isoliert betrachtet<br />

hochsignifikante Bedeutung, interaktive Wechselwirkungen sind beim<br />

`Standweitsprung' zu beobachten. Hier verfügen in der Subgruppe der Berufs-<br />

/Zeitsoldaten Personen mit niedrigem Bildungsniveau über höhere Testergebnisse<br />

als Personen mit hohem Bildungsniveau. Tendenziell kann festgestellt<br />

werden, daß Berufs-/Zeitsoldaten höhere Testergebnisse erzielen als Grundwehrdienstleistende;<br />

Sportler höhere Testergebnisse erzielen als Nichtsportler<br />

und daß die Testleistungen mit ansteigendem Bildungsniveau höher werden.


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Konstitution - 141 -<br />

1.4 Testergebnis (PFT) und Konstitution<br />

Ergebnisse aus sportmotorischen Tests oder vergleichbaren Meßverfahren stehen<br />

in engem Zusammenhang mit Konstitutionsmerkmalen (TITTEL/ WUT-<br />

SCHERK 1972). In einer Vielzahl von Untersuchungen konnte belegt werden,<br />

daß bei Testaufgaben, in denen die eigene Körpermasse positiv eingesetzt<br />

werden kann (z.B. bei Würfen) Personen mit hohem Konstitutionsindex (z.B.<br />

BODY-MASS-INDEX) Vorteile haben. Umgekehrt dazu haben diese Personen<br />

Nachteile bei Aufgaben, in denen die eigene Körpermasse bewegt werden muß<br />

(z.B. Ausdauerläufen).<br />

Fragestellungen / Hypothesen<br />

IV. Besteht ein Zusammenhang zwischen Konstitutionsmerkmalen<br />

und <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong>?<br />

H8: Personen mit hohem BODY-MASS-INDEX (BMI) verfügen über<br />

eine niedrigere <strong>Leistungsfähigkeit</strong> als Personen mit niedrigem<br />

BMI.<br />

Untersuchungsmethodik<br />

Als Kriterium der motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> gelten die Testergebnisse im<br />

`Physical Fitneß Test', die Kategorisierung des Konstitutionsindexes basiert auf<br />

den somatometrischen Angaben im Testerfassungsbogen zu:<br />

- Körperhöhe [cm]<br />

- Körpermasse [kg]<br />

- sowie die Bestimmung des Körperfettanteils mittels Calipermetrie84 .<br />

Einsatz finden die verschiedenen Indices in der Praxis zur Bestimmung des relativen<br />

Körpergewichts als Hinweis auf Übergewicht und mögliche Adipositas.<br />

Geeignet scheinen hierbei Indices, die hohe Korrelationen zur Körpermasse bei<br />

gleichzeitig niedrigen Korrelationen zur -höhe aufweisen (CIBA GEIGY 1985,<br />

11).<br />

84 V.2


- 142 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Konstitution<br />

An einer Stichprobe von 66 Personen im Alter von 18 - 39 Jahren wurden unterschiedliche<br />

Konstitutionsindices sowie der Körperfettanteil mittels Calipermetrie<br />

bestimmt.<br />

Die Calipermetrie an verschiedenen Meßpunkten des Körpers erlaubt eine<br />

Schätzung des Körperfettanteils auf unterschiedlichen Niveaustufen aufgrund<br />

hoher korrelativer Beziehungen zwischen Gesamtkörperfett und Unterhautfettgewebe<br />

(VIOL 1991). Als hinreichend informativ und etabliert gilt dabei das<br />

Meßverfahren nach MÖHR (1970) mit vier Meßpunkten.<br />

Tabelle 75 zeigt die deskriptiven Ergebnisse sowie statistischen Kennziffern<br />

eines varianzanalytischen Vergleichs der Testpersonen nach dem Alter für die<br />

SI85-Einheiten, diverse Konstitutionindices (CIBA GEIGY 1985, 12) sowie die<br />

Calipermetrie. Dargestellt sind neben Anzahl, Mittelwert und Standardabweichung<br />

der Gesamtstichprobe die statistischen Kennziffern (F, p) des varianzanalytischen<br />

Vergleichs der entsprechenden Daten der 4 Altersgruppen.<br />

Tab. 75 Somatometrische Indices männlicher Sportler (18 - 39 Jahre)<br />

Index [Formel] x s N F p<br />

SI-Einheiten<br />

Masse [kg] 79.0 9.4 66 1.98 .12<br />

Höhe [cm] 179.6 6.3 66 .11 .95<br />

Indices<br />

BODY-MASS-INDEX [kg/m 2 ] 24.4 2.3 66 2.87 .04<br />

BROCA-INDEX [cm-100] 79.6 6.3 66 .11 .95<br />

ROHRER-INDEX [kg/m 3 ] 13.6 1.3 66 2.30 .08<br />

PONDERAL-INDEX [kg 1/3 /m] 2.3 .08 66 2.28 .09<br />

SHELDON-INDEX [m/kg 1/3 ] .42 .01 66 2.27 .09<br />

LEANNESS-INDEX [m 3 /kg] .07 .00 66 2.28 .09<br />

Calipermetrie<br />

SUMME HAUTFALTEN 86 39.1 16.54 61 2.54 .06<br />

PROZENT KÖRPERFETT 87 16.1 3.96 61 2.21 .09<br />

Hinsichtlich der unterschiedlichen Indices sowie des prozentualen Körperfettanteils<br />

finden sich einige signifikante Unterschiede.<br />

85 Standard International<br />

86 Summe der 4 Hautfalten<br />

87 Berechnung nach PARIZKOVA (1971)


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Konstitution - 143 -<br />

Die Tabellen 76 und 77 zeigen die Interkorrelationen der unterschiedlichen Indices<br />

sowie deren Korrelationen mit Körpermasse, -höhe sowie dem prozentualen<br />

Körperfettanteil.<br />

Datengrundlage der Tabelle 76 sind die 66 Männer, bei denen auch calipermetrische<br />

Daten erhoben wurden (unterhalb der Diagonale) sowie 1458 Männer<br />

im Alter von 18 - 44 Jahren (oberhalb der Diagonale).<br />

Tab. 76 Korrelationsmatrix der Konstitutionsindices<br />

Index 1 2 3 4 5<br />

1. BMI .95 .94 -.93 -.92 -.02<br />

2. ROHRER .93 .99 -.99 -.98 -.33<br />

3. PONDERAL .93 .99 -.99 -.99 -.35<br />

4. SHELDON -.92 -.99 -.99 .99 .35<br />

5. LEANNESS -.92 -.99 -.99 .99 .35<br />

6. BROCA -.02 -.32 -.33 .33 .32<br />

Auffallend ist die hohe Interkorrelation der meisten Indices sowie die geringe<br />

Korrelation aller Indices mit dem BROCA-Index. Dieser weist auch die niedrigsten<br />

Korrelationen zum Körperfettanteil und erscheint damit für die Praxis (als<br />

Indikator für adipositas) als relativ unbrauchbar.<br />

Tab. 77 Korrelationsmatrix unterschiedlicher Konstitutionsindices mit Körpermasse, -höhe<br />

und relativem Körperfettanteil 18 - 39jähriger Männer (N=66)<br />

Index Höhe Masse Körperfett<br />

BODY-MASS-INDEX .04 .81 .45<br />

ROHRER-INDEX -.32 .54 .39<br />

PONDERAL-INDEX -.33 .53 .39<br />

SHELDON-INDEX .33 -.53 -.40<br />

LEANNESS-INDEX .32 .53 -.41<br />

BROCA-INDEX 1.00 .62 .09<br />

Während die meisten Indices mittlere Korrelationen sowohl zur Körperhöhe als<br />

auch zur -masse aufweisen, hat der BODY-MASS-INDEX hohe Korrelationen<br />

zur Masse und niedrige Korrelationen zur Höhe. Desweiteren verfügt er über


- 144 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Konstitution<br />

die höchsten Korrelationen zum calipermetrisch bestimmten Körperfettanteil,<br />

daher wird im weiteren auf diesen Index zurückgegriffen.<br />

Zur Beurteilung des BMI finden sich unterschiedliche Kategorisierungen, so gelten<br />

BMI-Werte von 23 - 25 als "normalgewichtig", Werte über 27 bzw. unter 21<br />

als Hinweise auf Über-/Untergewicht (BÖS in BÖS/FELDMEIER 1992, 48).<br />

Für weitere Analysen wird eine 5-stufige Kategorisierung vorgenommen;<br />

- `BMI < 21' (untergewichtig)<br />

- `BMI 21 - 23' (leicht untergewichtig)<br />

- `BMI 23 - 25' (normalgewichtig)<br />

- `BMI 25 - 27' (leicht übergewichtig)<br />

- `BMI > 27' (übergewichtig).<br />

Für Vergleiche zur kriterienbezogenen Validität wurde die Stichprobe erweitert88<br />

; die weiteren Berechnungen basieren somit auf den Ergebnissen von<br />

1291 Männern im Alter von 18 - 39 Jahren. Nicht berücksichtigt wurden hierbei<br />

die Gruppe der Bewerber. Tabelle 78 zeigt die Verteilung dieser Personen nach<br />

Alter(sklasse) und BMI-Kategorie.<br />

Tab. 78 Verteilung der Stichprobe nach Alter und BMI-Kategorie<br />

Altersgruppe<br />

BMI 18 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 Summe<br />

Kategorie N % N % N % N % N %<br />

< 21 209 22.3 9 14.8 6 3.6 4 3.2 228 17.7<br />

21 - 23 304 32.4 17 27.9 30 18.1 30 23.8 381 29.5<br />

23 - 25 248 26.4 18 29.5 62 37.3 30 23.8 358 27.7<br />

25 - 27 110 11.7 11 18.0 42 25.3 30 23.8 193 14.9<br />

> 27 67 7.2 6 9.8 26 15.7 32 25.4 131 10.1<br />

Summe 938 61 166 126 1291<br />

Auffallend ist, daß 10% der Testpersonen über einen `BMI > 27' verfügen. Über<br />

die Hälfte dieser Personen (N=67; 51.1%) entstammt dabei der Altersgruppe<br />

der 18 - 24jährigen. Bemerkenswert ist ferner der mit 17.7% hohe Anteil von<br />

(vornehmlich jungen) Personen mit niedrigem BMI.<br />

Für weitere varianzanalytische Vergleiche werden die drei mittleren Gruppen<br />

zusammengefaßt zu `BMI 21 - 27'.<br />

88 um Personen, bei denen keine Calipermetrie durchgeführt wurde


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Konstitution - 145 -<br />

Vergleiche ergaben für den BODY-MASS-INDEX mit ansteigendem Alter einen<br />

annähernd linearen Zuwachs, welcher sowohl numerisch bedeutsam als auch<br />

statistisch hochsignifikant (F=45.06, p= .00) ist. Da keine signifikanten Höhenunterschiede<br />

zu vermuten sind muß dieser Anstieg auf eine auch absolute Zunahme<br />

der Körpermasse zurückzuführen sein. Dies bestätigen auch varianzanalytische<br />

Vergleiche (Höhe: F= .23, p= .87; Masse: F=30.67, p= .00).<br />

Aufgrund eines differenten Körperbewußtseins sowie eines erhöhten Energieumsatzes<br />

ist zu vermuten, daß sportliche Aktivität einen positiven Einfluß auf<br />

die relative und auch absolute Körpermasse hat. Auch wenn dieser "Einfluß"<br />

mittels der vorliegenden querschnittlich erhobenen Daten nicht überprüft werden<br />

kann so ist er doch vielfach belegt und praktisch genutzt ("Abnimm - Kurse",<br />

...).<br />

Abbildung 39 zeigt die graphische Darstellung einer zweifaktoriellen Varianzanalyse<br />

für die Stichprobe der 18 - 39jährigen Männer. Sowohl Alter als auch<br />

sportliche Aktivität haben signifikante Bedeutung für die Höhe des BODY-<br />

MASS-INDEX. Statistisch bedeutsame interaktive Wechselwirkungen treten<br />

nicht auf, lediglich in der Altersgruppe der 25 - 29jährigen verfügen Sportler gegenüber<br />

Nichtsportlern entgegen der Tendenz über einen höheren Index.<br />

27<br />

26<br />

25<br />

24<br />

23<br />

22<br />

21<br />

20<br />

22,7<br />

23,2<br />

24<br />

23,5<br />

24,5<br />

24,9<br />

25,5<br />

18-24 25-29 30-34 35-39<br />

sportliche Aktivität<br />

Sportler Nichtsportler<br />

25,8<br />

Alter (A) sportliche Aktivität (sA) A * sA<br />

N F p eta F p eta F p<br />

BMI 1094 46.68 .00 .34 7.21 .00 .07 .61 .60<br />

Abb. 39 BODY-MASS-INDEX 18-39jähriger Männer nach Alter und sportlicher Aktivität


- 146 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Konstitution<br />

Darstellung / Interpretation: Testergebnis (PFT) und Konstitution<br />

Tabelle 79 zeigt die Ergebnisse eines Vergleichs in den Testaufgaben sowie im<br />

Gesamtergebnis89 für die Gruppe der 18 - 24jährigen Männer<br />

Tab. 79 Testleistungen im `PFT' und BODY-MASS-INDEX 18 - 24jähriger Männer<br />

BODY-MASS-INDEX (Kategorie)<br />

< 21 21 - 27 > 27 Range (R)<br />

Testaufgabe x s N x s N x s N in %<br />

18 - 24 Jahre<br />

Pendellauf, 4 x 9m 9.4 .7 204 9.3 .7 659 9.6 .8 66 2.1<br />

Sit up, 40 sec 30.9 6.0 163 32.5 6.3 525 28.4 5.5 46 14.4<br />

Standweitsprung 223.6 23.6 206 225.7 23.5 660 213.5 21.0 66 5.7<br />

Liegestütz, 40 sec 20.2 4.0 204 20.7 4.4 661 19.2 3.8 63 7.8<br />

12-Min-Lauf (Feld) 2411.5 450.5 198 2417.3 412.1 615 2094.2 366.8 57 15.4<br />

Gesamtergebnis [Z] 98.9 7.9 153 100.7 8.1 498 94.2 7.7 39<br />

Bei allen Testaufgaben erzielen Personen mit mittlerem BMI (21 - 27) die<br />

höchsten und Personen mit hohem BMI (> 27) die niedrigsten Testergebnisse.<br />

Die BMI-bedingten Leistungsunterschiede betragen im Durchschnitt 7.1% und<br />

liegen aufgabenbezogen zwischen 2.1% (`Pendellauf') und 15.4% (`12-Minuten<br />

Lauf (Feld)'). Die größsten Unterschiede sind bei den Testaufgaben mit hohem<br />

Ausdaueranteil zu beobachten.<br />

Zur Quantifizierung der Leistungsunterschiede in den BMI-Subgruppen aufgrund<br />

sportlicher Aktivität wurden die Testergebnisse der 18 - 24jährigen differenziert<br />

nach deren sportlicher Aktivität herangezogen.<br />

Tabelle 80 zeigt diese Ergebnisse für die BMI-Subgruppen der Sportler und<br />

Nicht-sportler. Numerisch betragen die Unterschiede von Sportlern zugunsten<br />

der Nicht-sportlern 7.1%. Aufgabenbezogen liegen sie im Mittel zwischen 3.7%<br />

(`Standweit-sprung') und 9.9% (`Liegestütz').<br />

89 Die Z-Transformation beruht jeweils auf Mittelwerten/Standardabweichungen der 1291 Männer (18 - 39<br />

Jahre)


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Konstitution - 147 -<br />

Tab. 80 Testergebnisse 18-24jähriger Sportler und Nichtsportler nach BMI-Kategorie<br />

Testaufgabe Sportler Nichtsportler Range (R)<br />

BMI-Kategorie x s N x s N in %<br />

Pendellauf, 4 x 9m<br />

< 21 9.30 .68 94 9.49 .84 80 2.0<br />

21 - 27 9.06 .62 297 9.49 .69 269 4.7<br />

> 27 9.18 1.07 20 9.75 .62 35 6.2<br />

Sit up, 40 sec<br />

< 21 32.23 5.91 81 30.46 6.00 54 5.8<br />

21 - 27 34.26 5.98 252 30.72 6.00 180 11.5<br />

> 27 30.80 5.77 15 26.40 5.52 20 16.6<br />

Standweitsprung<br />

< 21 223.07 24.17 95 223.07 25.16 84 0.0<br />

21 - 27 230.65 23.07 296 220.60 24.38 271 4.5<br />

> 27 219.25 24.47 20 211.60 20.29 35 3.6<br />

Liegestütz, 40 sec<br />

< 21 21.04 3.99 95 18.83 3.96 81 11.7<br />

21 - 27 21.61 4.51 297 19.40 4.32 271 11.4<br />

> 27 19.44 4.47 18 18.23 3.07 34 6.6<br />

12-Min-Lauf (Feld)<br />

< 21 2455.32 537.48 92 2351.51 387.09 83 4.4<br />

21 - 27 2546.81 417.43 276 2279.17 401.77 255 11.7<br />

> 27 2133.92 549.00 14 2025.00 290.63 34 5.5<br />

Gesamtergebnis [Z]<br />

< 21 99.89 8.33 78 98.21 7.92 52<br />

21 - 27 103.22 7.75 240 97.82 8.46 174<br />

> 27 96.09 10.82 11 92.63 6.60 19<br />

Die BMI-bedingten Leistungsunterschiede90 betragen bei den Sportlern im<br />

Durchschnitt 9.9% und bei den Nichtsportlern 9.4%. Die größten Unterschiede<br />

treten aufgabenbezogen bei dem `12-Minuten Lauf' (19.3% Sportler / 16.1%<br />

Nichtsportler) auf.<br />

Die aktivitätsbedingten Leistungsunterschiede91 betragen im Durchschnitt<br />

7.1% und nehmen mit ansteigendem BMI zu. Aufgabenbezogen sind die größten<br />

Differenzen bei den Aufgaben mit hohem Ausdaueranteil (`Sit up', `Liegestütz',<br />

`12-Minuten Lauf (Feld)') festzustellen.<br />

Aufgrund des Zusammenhangs zwischen Dienstverhältnis und Testergebnis<br />

wurde dieser Faktor im weiteren mit einbezogen. Tabelle 81 zeigt die Ergebnis-<br />

90 Vergleich der BMI - Subgruppen<br />

91 Vergleich Sportler - Nichtsportler


- 148 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Konstitution<br />

se dieser dreifaktoriellen Varianzanalyse für die Stichprobe der 18 - 24jährigen<br />

Männer.<br />

Tab. 81 Testergebnisse 18 -24jähriger Männer im `PFT' nach Dienstverhältnis (D), BMI (B)<br />

und sportlicher Aktivität (sA)<br />

Testaufgabe F D F B F sA F D*B F D*sA F B*sA F D*B*sA<br />

Pendellauf<br />

N=799 F 74.31 1.99 42.27 .56 3.70 2.32 1.89<br />

p .00 .13 .00 .56 .06 1.00 .15<br />

Sit up<br />

N=602 F 79.48 7.09 35.50 .27 7.26 1.60 .15<br />

p .00 .00 .00 .76 .00 .20 .86<br />

Standweitsprung<br />

N=801 F 23.59 3.96 13.15 .89 8.33 4.26 1.66<br />

p .00 .02 .00 .40 .00 .01 .19<br />

Liegestütz<br />

N=796 F 88.73 2.07 30.62 .97 .00 .23 .62<br />

p .00 .12 .00 .38 .94 .79 .54<br />

12-Min (Feld)<br />

N=754 F178.10 11.73 28.56 1.45 .11 2.86 .45<br />

p .00 .00 .00 .23 .74 .06 .63<br />

Gesamttest<br />

N=574 F 99.52 8.31 36.16 .45 3.22 3.34 .76<br />

p .00 .00 .00 .63 .07 .04 .47<br />

In Abhängigkeit von den beobachteten drei Faktoren zeigen sich einige interaktive<br />

Wechselwirkungen. Die Interaktion zwischen Dienstverhältnis und sportlicher<br />

Aktivität bei den Aufgaben `Sit up' und `Standweitsprung' sind darauf zurückzuführen,<br />

daß die aktivitätsbezogenen Leistungsunterschiede (Sportler vs.<br />

Nichtsportler) bei den Grundwehrdienstleistenden erheblich größer sind als bei<br />

den Berufs-/Zeitsoldaten. So betragen diese Unterschiede bei den `Sit up' 5.1%<br />

(B/Z92 ) bzw. 14.85 (GWDL93 ); beim `Standweitsprung' entsprechend 0.4% (B/Z)<br />

bzw. 4.6% (GWDL). Die Wechselwirkungen im Gesamtergebnis beruhen darauf,<br />

daß Sportler mit mittlerem BMI (21 - 27) das höchste Gesamtergebnis erzielen<br />

während bei Nichtsportlern eine Linearität zu beobachten ist; je höher der<br />

BMI, desto niedriger ist das Gesamtergebnis.<br />

92 Berufs-/Zeitsoldaten<br />

93 Grundwehrdienstleistende


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität - 149 -<br />

1.5 Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität<br />

Zusammenhänge zwischen sportlicher Aktivität und <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

sind evident und vielfach empirisch nachgewiesen (BÖS/MECHLING<br />

1983, BRAUN 1983, ISRAEL et al. 1987, KOLB 1985, NOWACKI 1987). Entsprechend<br />

wird erwartet, daß sich sportlich aktive von sportlich nicht aktiven<br />

Personen in der Testleistung des `PFT' unterscheiden. Obwohl zwischen Einstellung<br />

und Verhalten nicht trivialerweise eine hohe Beziehung besteht (SIN-<br />

GER et al. 1980) so wird doch erwartet, daß zwischen der Einstellung zu sportlicher<br />

Aktivität und der motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> Beziehungen bestehen.<br />

Für die Motivation zu sportlicher Betätigung gibt es verschiedene modellhafte<br />

Vorstellungen (SINGER et al. 1987), wobei angenommen werden kann, daß<br />

physisch orientierte Motive (Gesundheit, Fitneß) eher eine Beziehung zur Leistungsebene<br />

aufweisen als psycho-soziale Gründe (Wellness, soziale Erfahrung).<br />

Fragestellungen / Hypothesen<br />

V. Besteht ein Zusammenhang zwischen sportlicher Aktivität und<br />

<strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong>?<br />

VI. Besteht ein Zusammenhang zwischen der Einstellung zu sportlicher<br />

Aktivität und <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong>?<br />

VII. Besteht ein Zusammenhang zwischen Motiven sportlicher Aktivität<br />

und <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong>?<br />

H9: Sportler haben eine höhere <strong>Leistungsfähigkeit</strong> als Nichtsportler.<br />

H10: Der Umfang sportlicher Aktivität hat eine positive Bedeutung für<br />

die motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong>.<br />

H11: Sportler, die sportliche Aktivität für wichtig erachten, verfügen<br />

über eine höhere motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong> als Sportler, die<br />

dieser Aktivität weniger Bedeutung beimessen.<br />

H12: Eine vornehmlich physisch motivierte sportliche Aktivität hat<br />

eine positive Bedeutung für die motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong>.


- 150 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität<br />

Untersuchungsmethodik: PFT und eigene sportliche Betätigung<br />

Als Kriterium der motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> gelten die Testergebnisse im<br />

`Physical Fitneß Test', die sportliche Aktivität (Sportler/Nichtsportler) und der<br />

Umfang derselben wurde im soziologischen Zusatzfragebogen erfasst über:<br />

- Frage 3: Treiben Sie aktiv Sport?<br />

- Frage 4: Wieviel Stunden Sport treiben Sie in der Woche?<br />

Datenbasis sind die Testergebnisse / Antworten von 1050 Männern im Alter von<br />

18 - 39 Jahren. Nicht einbezogen wurde die Subgruppe der Bewerber. Tabelle<br />

82 gibt einen Überblick über die Zusammensetzung der Stichprobe nach sportlicher<br />

Aktivität und Alter.<br />

Tab. 82 Verteilung der Stichprobe nach Alter, Geschlecht und sportlicher Aktivität<br />

Sportler Nichtsportler Gesamt<br />

Alter N % N % N<br />

18 - 24 Jahre 388 51.0 372 49.0 760<br />

25 - 29 Jahre 37 64.9 20 35.1 57<br />

30 - 34 Jahre 74 52.5 67 47.5 141<br />

35 - 39 Jahre 48 52.2 44 47.8 92<br />

Summe 547 52.1 503 47.9 1050<br />

Nach dem Umfang der sportlichen Aktivität erfolgte eine 3-stufige Kategorisierung<br />

auf der Basis von Percentilbereichen (- 33, 34 - 66, 67 - 100). Tabelle 83<br />

zeigt die Verteilung dieser Subgruppen nach Alter und kategorisierter sportlicher<br />

Aktivität.<br />

Tab. 83 Anzahl männlicher Sportler nach Umfang der sportlichen Aktivität und Alter<br />

Umfang sportlicher Aktivität (h)<br />

- 4 Std. 5 - 7 Std. > 7 Std. Summe<br />

Alter N % N % N % N<br />

18 - 24 Jahre 112 29.8 135 35.9 129 34.3 376<br />

25 - 29 Jahre 11 29.8 10 27.0 16 43.2 37<br />

30 - 34 Jahre 35 47.9 26 35.6 12 16.5 73<br />

35 - 39 Jahre 27 56.2 13 27.1 8 16.7 48<br />

Summe 185 34.6 184 34.5 165 30.9 534


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität - 151 -<br />

Untersuchungsmethodik: PFT und Einstellung zu sportlicher Aktivität<br />

Die Einstellung zu sportlicher Aktivität wurde mit erfasst über:<br />

- Frage 8: Welche Antwort trifft Ihre Einstellung zu Sport am ehesten?<br />

Anhand einer 5-stufigen Ratingskala (1=unwichtig, 5=sehr wichtig) wurden die<br />

Testpersonen gebeten, ihre Einstellung zu sportlicher Aktivität zu bewerten.<br />

Datenbasis der weiteren Analysen sind zu einen die Testergebnisse / Antworten<br />

von 1038 Männern (18 - 39 Jahre), nicht einbezogen wurde die Subgruppe der<br />

Bewerber. Zum anderen dienen als Datenbasis zur Überprüfung des Zusammenhangs<br />

zwischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> und Einstellung zu sportlicher Aktivität<br />

die Ergebnisse der 547 männlichen Sportler (18 - 39 Jahre). Tabelle 84 zeigt<br />

als Übersicht eine Häufigkeitsverteilung der Antworten zur Frage der Bedeutung<br />

von sportlicher Aktivität.<br />

Tab. 84 Verteilung der Stichprobe nach Alter und Bedeutung sportlicher Aktivität<br />

Altersgruppe 18 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 Gesamt<br />

Beurteilung Sport N % N % N % N % N %<br />

5 (sehr wichtig) 57 14.9 6 16.3 5 6.7 5 10.4 73 13.4<br />

4 (wichtig) 187 48.7 19 51.3 37 50.0 18 37.5 261 48.1<br />

3 (mittel) 108 28.1 9 24.3 21 28.4 23 47.9 161 29.7<br />

2 (weniger wichtig) 28 7.3 2 5.4 9 12.2 2 4.2 41 7.6<br />

1 (unwichtig) 4 1.0 1 2.7 2 2.7 0 7 1.3<br />

Gesamt 384 37 74 48 543<br />

Für weitere Gruppenvergleiche wurden die Antwortkategorien zusammengefaßt<br />

zu drei Kategorien:<br />

- Personen, denen sportliche Aktivität wichtig ist (5 und 4)<br />

- Personen, die sportlicher Betätigung eine mittlere Bedeutung beimessen<br />

(3)<br />

- Personen, denen sportliche Aktivität unwichtig ist (1 und 2).<br />

Als unwichtig erachten 48 Personen (=8.8%) ihre sportliche Betätigung, 334<br />

(=61.1%) halten sie für wichtig und 161 Personen (=29.4%) weisen Sport eine<br />

mittlere Bedeutung zu.


- 152 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität<br />

Untersuchungsmethodik: PFT und Motive sportlicher Aktivität<br />

Die Motivstruktur der Sportler wurde erfasst über:<br />

- Frage 7: Ich betreibe Sport um ...<br />

Anhand einer 5-stufigen Ratingskala (1=unwichtig, 5=sehr wichtig) wurden die<br />

Testpersonen gebeten, die Gründe für ihr Sporttreiben zu bewerten. Impliziert in<br />

die 8 Statements (Tab. 85) sind 4 vermutete Motive, die jeweils mit 2 Statements<br />

belegt sind:<br />

- Motiv: `Gesundheit' [Statement 1 und 5]<br />

- Motiv: `soziale Kontakte' [Statement 4 und 6]<br />

- Motiv: `Entspannung' [Statement 2 und 8]<br />

- Motiv: `Kräftevergleich' [Statement 3 und 7]<br />

Datenbasis sind die Testergebnisse / Antworten der 388 männlichen Sportler im<br />

Alter von 18 - 24 Jahren, nicht einbezogen wurde die Subgruppe der Bewerber.<br />

Tabelle 85 zeigt die deskriptiven Ergebnisse nach Art des Dienstverhältnisse94 sowie die statistischen Kennziffern eines varianzanalytischen Vergleichs zwischen<br />

diesen Subgruppen. Signifikante Unterschiede in der Bewertung finden<br />

sich bei einigen Statements. So beurteilen Berufs-/Zeitsoldaten bis auf `<strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

verbessern' sämtliche Statements höher als Grundwehrdienstleistende.<br />

5<br />

4,5<br />

4<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

Gesundheit<br />

Entspannung<br />

Kräftevergleich<br />

Menschen Fitneß Freunde <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Dienstverhältnis<br />

Berufs-/Zeitsoldat Grundwehrdienstler<br />

94 Berufs-/Zeitsoldat und Grundwehrdienstleistende<br />

Neues


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität - 153 -<br />

Abb. 40 Beurteilung verschiedener Gründe zum Sporttreiben nach Dienstverhältnis<br />

[1=unwichtig, 5=sehr wichtig]<br />

Tab. 85 Statements zur Motivstruktur sportlicher Aktivität 18 - 24jähriger Männer nach<br />

Dienstverhältnis<br />

Ich betreibe Sport, ...<br />

Statement x s N F p<br />

1) um etwas für die Gesundheit zu tun 4.09 .78 388 11.91 .00<br />

- Berufs-/Zeitsoldaten 4.22 .71 209<br />

- Grundwehrdienstleistende 3.94 .82 179<br />

2) um mich zu entspannen 3.23 1.14 388 4.21 .04<br />

- Berufs-/Zeitsoldaten 3.35 1.13 209<br />

- Grundwehrdienstleistende 3.11 1.14 179<br />

3) um meine Kräfte mit anderen zu messen 2.94 1.18 388 4.99 .02<br />

- Berufs-/Zeitsoldaten 3.07 1.16 209<br />

- Grundwehrdienstleistende 2.80 1.18 179<br />

4) um andere Menschen kennenlernen 3.08 1.07 388 2.09 .15<br />

- Berufs-/Zeitsoldaten 3.15 1.08 209<br />

- Grundwehrdienstleistende 3.00 1.06 179<br />

5) um mich fit zu halten 4.30 .75 388 28.81 .00<br />

- Berufs-/Zeitsoldaten 4.49 .59 209<br />

- Grundwehrdienstleistende 4.09 .85 179<br />

6) um mit Freunden zusammen sein 3.68 1.04 388 .25 .61<br />

- Berufs-/Zeitsoldaten 3.65 1.03 209<br />

- Grundwehrdienstleistende 3.71 1.05 179<br />

7) um meine <strong>Leistungsfähigkeit</strong> zu verbessern 4.06 .92 388 28.73 .00<br />

- Berufs-/Zeitsoldaten 3.65 1.03 209<br />

- Grundwehrdienstleistende 3.71 1.05 179<br />

8) um Neues zu erleben 3.08 1.17 388 .39 .53<br />

- Berufs-/Zeitsoldaten 3.12 1.16 209<br />

- Grundwehrdienstleistende 3.05 1.16 179<br />

Gängige Methode zur Aufdeckung latenter Konstrukte ist die Faktorenanalyse,<br />

deren Einsatz hypothesenbestätigend und weniger hypothesenbildend sein soll<br />

(BÖS 1987, 141ff.).


- 154 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität<br />

Als Beweggründe des Sporttreibens wurden vier Motive vermutet. Die faktorenanalytische<br />

Aufhellung konnte diese Motivstruktur auch nach einer alters- und<br />

geschlechtsspezifischen Ausdifferenzierung jedoch nicht bestätigen. So konnten<br />

die Statements 2 und 8 (vermutetes Motiv: `Wellness') nicht einem Faktor<br />

zugeordnet werden. Desweiteren wies das Statement 7 (`<strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

verbessern') Hauptladungen auf dem vermuteten Faktor sowie substantielle<br />

Nebenladungen auf dem Motiv `Fitneß/Gesundheit' auf.<br />

Die beiden Statements 2 und 8 wurden im weiteren nicht berücksichtigt, für die<br />

verbleibenden 6 Statements erwies sich eine zweifaktorielle Extraktionslösung<br />

als am besten interpretierbar. Tabelle 86 zeigt als Basis der Faktorenanalyse<br />

die Korrelationsmatrix der sechs Statements für die 18 - 24jährigen Grundwehrdienstleistenden<br />

(oberhalb der Diagonale) sowie Berufs-/Zeitsoldaten (unterhalb<br />

der Diagonale).<br />

Tab. 86 Korrelationsmatrix der Statements zur Motivstruktur<br />

Statement 1 2 3 4 5 6<br />

1 Gesundheit .10 .10 .59 -.03 .51<br />

2 Kräftevergleich -.02 .20 .12 .21 .25<br />

3 Menschen -.03 .21 -.00 .48 .15<br />

4 Fitneß .51 .00 .09 .03 .60<br />

5 Freunde .01 .21 .61 -.13 .06<br />

6 <strong>Leistungsfähigkeit</strong> .33 .14 .01 .40 -.05<br />

Eine Reihe der Korrelationen sind numerisch hoch und auch statistisch signifikant.<br />

In beiden Subgruppen bestehen zwischen den Statements `Gesundheit',<br />

`Fitneß' und `<strong>Leistungsfähigkeit</strong>' sowie zwischen `Kräftevergleich', `Menschen<br />

kennenlernen' und `Freunde' hohe Interkorrelationen (ø .40) bei niedrigen "Nebenkorrelationen"<br />

(ø r=.07).<br />

Anhand der Korrelationsmatrix und theoretischer Überlegungen lassen sich<br />

zwei Motive des Sporttreibens vermuten. Zum einen `physische' Beweggründe,<br />

welche durch die Statements `Gesundheit', `Fitneß' und `<strong>Leistungsfähigkeit</strong>'<br />

repräsentiert werden, zum anderen ein durch `Kräftevergleich', `Menschen kennenlernen'<br />

und `Freunde' charakterisierter `psycho-sozialer' Beweggrund.<br />

Tabelle 87 zeigt die Eigenwertsverläufe und die durch die Faktoren aufgeklärten<br />

Varianzanteile. Der Eigenwertsverlauf legt eine zweifaktorielle Extraktionslösung<br />

nahe, sowohl nach dem Kaiser-Kriterium als auch nach dem Kriterium einer<br />

Extraktion theoretisch begründbarer Faktoren (BACKHAUS 1989, 100).


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität - 155 -<br />

Insgesamt klären beide Faktoren ca. 63% der Varianz, wobei ein Faktor geringfügig<br />

höhere Varianzaufklärung aufweist.<br />

Tab. 87 Eigenwerte und aufgeklärte Varianzen der Statements zur Motivstruktur<br />

Faktor Eigen- erklärte kumulierte<br />

wert Varianz Varianz<br />

1 2.11 35.2 % 35.2 %<br />

2 1.66 27.8 % 62.9 %<br />

3 .86 14.4 % 77.4 %<br />

4 .51 8.7 % 86.0 %<br />

5 .45 7.6 % 93.7 %<br />

6 .38 6.3 % 100.0 %<br />

Als faktorenanalytische Methode wurde eine Hauptkomponentenanalyse mit<br />

anschließender Varimax-Rotation gewählt. Diese Methode verstärkt die Faktorendifferenzierung.<br />

Tabelle 88 zeigt die Faktorenmatrix nach der Varimax-<br />

Rotation.<br />

Tab. 88 Faktorenmatrix der Statements zur Motivstruktur nach Varimax-Rotation<br />

Faktor<br />

Statement 1 2<br />

Gesundheit .80 .02<br />

Kräftevergleich .20 .51<br />

Menschen -.01 .84<br />

Fitneß .86 -.03<br />

Freunde -.09 .83<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong> .80 .12<br />

Das Ergebnis der Faktorenanalyse bestätigt die zweifaktorielle Motivstruktur.<br />

Jedes Item weist auf einem Faktor hohe Ladungen (ø r=.77) und unbedeutsame<br />

Nebenladungen (ø r=.08) auf. Die Faktoren lassen sich als `physischer' und<br />

`psycho-sozialer' Beweggrund interpretieren und werden im weiteren als solche<br />

bezeichnet.


- 156 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität<br />

Für die weitere statistische Verwendung wurden die ermittelten Faktorenwerte<br />

Z-transformiert und danach nach dem Percentilwert (P50) dichotomisiert. Hieraus<br />

ergibt sich für die Kombinationsmöglichkeit der beiden Faktoren eine klassische<br />

Vierfeldertafel.<br />

Abb. 41 Vierfeldertafel von Motiven und Fragestellungen<br />

Abbildung 41 verdeutlicht diese Tafel und die über t-Tests / Varianzanalysen<br />

möglichen Vergleiche. Die o.a. Hypothese wird hierbei durch die Analysen 1<br />

und 2 dargestellt. Tabelle 89 zeigt die Verteilung der Testpersonen auf diese<br />

vier Felder differenziert nach deren Dienstverhältnis.<br />

Tab. 89 Verteilung männlicher Sportler nach Motivkategorisierung<br />

Dienstverhältnis<br />

Gruppe Berufs-/Zeitsoldat Grundwehrdienst Gesamt<br />

G1 39 18.7 % 52 29.1 % 91 23.5 %<br />

G2 46 22.0 % 57 31.8 % 103 26.5 %<br />

G3 67 32.0 % 36 20.1 % 103 26.5 %<br />

G4 57 27.3 % 34 19.0 % 91 23.5 %<br />

Gesamt 209 100.0 % 179 100.0 % 388 100.0 %


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität - 157 -<br />

Darstellung / Interpretation: Testergebnis (PFT) und eigene sportliche<br />

Betätigung<br />

Tabelle 90 und 91 zeigen die Ergebnisse eines varianzanalytischen Vergleichs<br />

der Testleistungen in den einzelnen Aufgaben sowie im Gesamtergebnis95 von<br />

Sportlern und Nichtsportlern für die Gesamtstichprobe der 1050 Männer (18 -<br />

39 Jahre). Aufgrund der altersspezifischen Heterogenität der Stichprobe der<br />

Männer wird bei deren Ergebnisdarstellung ferner nach dem Alter unterschieden.<br />

Die zugunsten der Sportler zu verzeichnenden Leistungsunterschiede96 betragen<br />

im Durchschnitt 7.7%. Aufgabenbezogen liegen sie zwischen 2.7% (`Pendellauf')<br />

und 12.0% (`Liegestütz'), altersbezogen zwischen 6.1% (25 - 29 Jahre)<br />

und 8.8% (35 - 39 Jahre). In allen Altersklassen sind die größten Leistungsunterschiede<br />

bei Testaufgaben mit hohem Ausdaueranteil zu beobachten. Wechselwirkungen<br />

sind bei den 25 - 29jährigen zu beobachten, wo Nichtsportler bei<br />

den `Liegestütz' und im `12-Minuten Lauf (Feld)' die höheren Testergebnisse<br />

erzielen.<br />

Tab. 90 Vergleich der Testleistungen im `Physical Fitneß Test' von männlichen Sportlern<br />

und Nichtsportlern nach Alter (hier 18 - 29 Jahre)<br />

Sportler Nichtsportler Range<br />

Alter/Testaufgabe x s N x s N in [%]<br />

18 - 24 Jahre<br />

Pendellauf, 4 x 9m 9.05 .62 385 9.45 .65 368 4.4<br />

Sit up, 40 sec 33.97 5.99 322 30.84 5.99 231 10.1<br />

Standweitsprung 231.84 20.34 385 233.91 20.66 370 3.5<br />

Liegestütz, 40 sec 21.48 4.43 384 20.66 4.20 366 11.0<br />

12-Min-Lauf (Feld) 2557.62 430.41 355 2257.62 395.80 352 13.3<br />

12-Min-Lauf (Halle) 2161.08 360.13 13 2119.84 625.63 13<br />

Gesamtergebnis [Z] 104.29 6.70 302 100.21 6.56 222<br />

95 Die Z-Transformation beruht jeweils auf Mittelwerten/Standardabweichugen der Gesamtstichprobe<br />

(N=1050).<br />

96 unberücksichtigt bei diesen Berechnungen: 12-Minuten-Lauf (Halle)


- 158 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität<br />

25 - 29 Jahre<br />

Pendellauf, 4 x 9m 9.13 .92 35 9.17 .93 20 0.4<br />

Sit up, 40 sec 31.91 5.67 33 29.65 8.05 20 7.6<br />

Standweitsprung 230.69 16.82 36 227.20 26.39 20 1.5<br />

Liegestütz, 40 sec 18.61 5.13 36 20.95 6.68 20 12.6<br />

12-Min-Lauf (Feld) 2604.53 396.96 28 2407.33 361.58 15 8.2<br />

12-Min-Lauf (Halle) 2546.86 364.34 7 (2435.20 275.95 5)<br />

Gesamtergebnis [Z] 102.25 7.35 32 100.50 9.94 20


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität - 159 -<br />

Tab. 91 Vergleich der Testleistungen im `Physical Fitneß Test' von männlichen Sportlern<br />

und Nichtsportlern nach Alter (hier 30 - 39 Jahre)<br />

Sportler Nichtsportler Range<br />

Alter/Testaufgabe x s N x s N in [%]<br />

30 - 34 Jahre<br />

Pendellauf, 4 x 9m 9.23 .78 73 9.45 .69 67 2.4<br />

Sit up, 40 sec 31.67 5.63 74 28.68 6.30 67 10.4<br />

Standweitsprung 229.16 19.18 66 222.57 18.05 66 3.0<br />

Liegestütz, 40 sec 20.29 4.87 74 18.34 4.75 67 10.6<br />

12-Min-Lauf (Feld) 2582.54 326.15 63 2342.28 361.00 57 10.2<br />

12-Min-Lauf (Halle) 2441.70 402.99 10 2437.14 306.30 7<br />

Gesamtergebnis [Z] 101.74 6.32 71 97.92 6.31 63<br />

35 - 39 Jahre<br />

Pendellauf, 4 x 9m 9.22 .51 48 9.56 .81 43 3.7<br />

Sit up, 40 sec 30.54 4.79 48 27.25 5.20 43 12.1<br />

Standweitsprung 4.29 16.60 48 217.62 16.62 43 3.1<br />

Liegestütz, 40 sec 19.62 3.92 48 17.26 3.29 42 13.7<br />

12-Min-Lauf (Feld) 2525.14 369.66 42 2268.72 356.78 39 11.3<br />

12-Min-Lauf (Halle) (2565.00 338.31 3) (2313.00 296.18 3)<br />

Gesamtergebnis [Z] 100.47 4.71 45 95.67 5.12 42<br />

Aufgrund der Heterogenität der Subgruppe der 18 - 24jährigen, die sich sowohl<br />

aus Berufs-/Zeitsoldaten wie auch Grundwehrdienstleistenden zusammensetzt<br />

wurde für diese Gruppe eine zweifaktorielle Varianzanalyse nach Dienstverhältnis<br />

und sportlicher Aktivität durchgeführt. Tabelle 92 zeigt das Ergebnis dieses<br />

Vergleichs für die Aufgaben und das Gesamtergebnis.<br />

Tab. 92 Testleistungen im `Physical Fitneß Test' 18 - 24jähriger Männer nach Dienstverhältnis<br />

und sportlicher Aktivität<br />

Dienstverhältnis (D) sportliche Aktivität (sA) D * sA<br />

Testaufgabe N F p eta F p eta F p<br />

Pendellauf, 4 x 9m 753 48.95 .00 .29 53.61 .00 .30 5.28 .02<br />

Sit up, 40 sec 553 65.14 .00 .34 31.10 .00 .25 4.59 .03<br />

Standweitsprung 755 3.00 .08 .10 23.89 .00 .19 11.54 .00<br />

Liegestütz, 40 sec 750 88.00 .00 .36 25.70 .00 .24 .04 .83<br />

12-Min-Lauf (Feld) 707 137.39 .00 .44 43.39 .00 .30 .85 .35<br />

Gesamtergebnis [Z] 524 45.94 .00 .30 42.77 .00 .29 2.98 .13<br />

Beide beobachteten Faktoren haben durchweg hohe Bedeutung zur Varianzaufklärung.<br />

Im Durchschnitt werden durch sie 14.9% Varianz erklärt, dieser Be-


- 160 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität<br />

trag liegt aufgabenbezogen zwischen 4.0% (`Liegestütz') und 24.0% (`12-<br />

Minuten Lauf (Feld)'). Nicht signifikant ist Dienstverhältnis bei der Aufgabe `Liegestütz',<br />

bei der Grundwehrdienstleistende entgegen der Tendenz höhere Testergebnisse<br />

erzielen als Berufs-/Zeitsoldaten. Die interaktiven Wechselwirkungen<br />

bei den Aufgaben `Pendellauf', `Sit up' und `Standweitsprung' sind darauf<br />

zurückzuführen, daß die Leistungsunterschiede zwischen Sportlern und Nichtsportlern<br />

bei der Subgruppe der Grundwehrdienstleistenden erheblich größer<br />

sind. So betragen diese Differenzen bei den `Sit up' beispielsweise 5.4% (B/Z)<br />

bzw. 13.9% (GWDL).<br />

Insgesamt kann gesagt werden, daß Sportler höhere Testleistungen als Nichtsportler<br />

erzielen und Berufs-/Zeitsoldaten höhere Testleistungen als Grundwehrdienstleistende<br />

erzielen.<br />

Im Rahmen des o.a. soziologischen Zusatzfragebogen wurden die Testpersonen<br />

zum Umfang ihrer sportlichen Aktivität befragt. Zur Beantwortung der Fragestellung<br />

zur Bedeutung des Umfangs sportlicher Aktivität auf die motorische<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong> wurden die Testergebnisse der 547 männlichen Sportler als<br />

Datenbasis herangezogen. Aufgrund fehlender Angaben konnten 13 Personen<br />

in weitere Analysen nicht einbezogen werden.<br />

Die sportliche Betätigung der verbleibenden Stichprobe (N=534) beträgt im Mittel<br />

6.4 Stunden / Woche (s=3.8; mode=4.0) und liegt zwischen 1 und 24 Stunden.<br />

Varianzanalysen ergaben, daß sich bezogen auf die jeweiligen Altersklasse<br />

die Zeiten für sportliche Aktivität hochsignifikant unterscheiden (F=4.5;<br />

p=.00). So sinken mit zunehmendem Alter die Umfänge kontinuierlich. Andere<br />

Freizeitaktivitäten (Familie) treten hier verstärkt in den Vordergrund.<br />

Im weiteren wurde untersucht, welche Bedeutung der Umfang sportlicher Aktivität<br />

für die Testleistungen hat. Tabelle 93 zeigt die deskriptiven Ergebnisse nach<br />

den o.a. Aktivitätskategorien für die vier Altersklassen. Aufgrund der Heterogenität<br />

der Subgruppe der 18 - 24jährigen sind deren Ergebnisse zusätzlich nach<br />

Dienstverhältnis (Grundwehr-dienst vs. Berufs-/Zeitsoldat) ausgewiesen.


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität - 161 -<br />

Tab. 93 Testleistungen im `PFT' und Umfang sportlicher Aktivität 18 - 39jähriger Männern<br />

Umfang sportlicher Aktivität (h)<br />

- 4 Std. 5 - 7 Std. > 7 Std. Range (R)<br />

Alter/Testaufgabe x s N x s N x s N in %<br />

18 - 24 Jahre<br />

Pendellauf, 4 x 9m 9.2 .6 112 9.1 .5 132 8.9 .7 129 3.4<br />

Sit up, 40 sec 31.9 6.0 86 33.8 5.4 109 35.1 6.1 115 10.0<br />

Standweitsprung 227.1 21.1 112 232.6 20.0 132 234.9 18.9 129 3.4<br />

Liegestütz, 40 sec 20.4 4.1 111 21.1 4.6 133 22.8 4.0 128 11.7<br />

12-Min-Lauf (Feld) 2352.7 443.7 102 2522.6 397.0 118 2756.1 359.7 123 17.1<br />

Gesamtergebnis [Z] 101.3 6.9 81 103.8 6.0 97 106.9 6.1 112<br />

25 - 29 Jahre<br />

Pendellauf, 4 x 9m 9.9 .5 10 8.9 1.0 10 8.6 .6 14 15.1<br />

Sit up, 40 sec 29.1 6.6 10 33.7 4.0 9 33.4 5.3 13 15.8<br />

Standweitsprung 225.0 16.9 11 231.2 15.4 10 234.1 18.2 14 4.0<br />

Liegestütz, 40 sec 16.0 4.0 11 20.0 4.9 10 20.1 5.3 14 25.6<br />

12-Min-Lauf (Feld) 2487.7 299.4 10 2812.5 241.2 6 2618.2 520.2 11 13.0<br />

Gesamtergebnis [Z] 96.5 5.6 9 105.2 6.3 9 104.8 6.8 13<br />

30 - 34 Jahre<br />

Pendellauf, 4 x 9m 9.4 .7 35 9.0 .7 24 8.9 .7 10 5.6<br />

Sit up, 40 sec 30.3 6.1 35 33.0 5.2 25 33.2 4.4 10 9.6<br />

Standweitsprung 227.5 18.8 34 230.3 20.7 25 233.0 17.4 10 2.4<br />

Liegestütz, 40 sec 20.4 5.2 35 19.8 3.2 25 22.1 7.4 10 11.6<br />

12-Min-Lauf (Feld) 2458.0 295.0 30 2669.3 316.9 22 2698.1 335.1 8 9.8<br />

Gesamtergebnis [Z] 100.5 6.9 33 102.9 5.3 24 104.3 5.4 10<br />

35 - 39 Jahre<br />

Pendellauf, 4 x 9m 9.3 .5 26 9.0 .4 12 9.1 .4 8 3.3<br />

Sit up, 40 sec 30.1 5.1 26 30.8 3.1 12 32.5 5.8 8 7.9<br />

Standweitsprung 223.1 15.9 26 225.2 18.7 12 230.9 15.4 8 3.5<br />

Liegestütz, 40 sec 19.4 3.0 26 19.7 2.1 12 20.8 7.8 8 7.2<br />

12-Min-Lauf (Feld) 2517.5 318.2 22 2583.6 323.5 11 2514.3 457.9 7 2.7<br />

Gesamtergebnis [Z] 100.0 4.1 24 101.2 3.4 12 102.7 6.4 7<br />

In allen Altersklassen läßt sich bestätigen, daß zwischen dem Umfang sportlicher<br />

Aktivität und der Höhe der <strong>Leistungsfähigkeit</strong> ein positiver Zusammenhang<br />

besteht. Die aktivitätsbedingten Leistungsdifferenzen betragen im Durchschnitt<br />

9.1%. Aufgabenbezogen liegen sie zwischen 3.3% (`Standweitsprung') und<br />

10.6% (`12-Minuten-Lauf (Feld)'), altersbezogen zwischen 4.9% bei den 35 -<br />

39jährigen und 14.7% bei den 25 - 29jährigen.<br />

Tabelle 94 zeigt einen Vergleich der Testleistungen der 18 - 24jährigen Männer<br />

nach Aktivitätskategorie und Dienstverhältnis.


- 162 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität<br />

Tab. 94 Testleistungen im `PFT' nach Umfang sportlicher Aktivität 18 - 24jähriger Männer<br />

nach Dienstverhältnis<br />

Umfang sportlicher Aktivität (h)<br />

Alter/Testaufgabe - 4 Std. 5 - 7 Std. > 7 Std. Range (R)<br />

Dienstverhältnis x s N x s N x s N in %<br />

Pendellauf, 4 x 9m 9.2 .6 112 9.1 .5 132 8.9 .7 129 3.4<br />

- Grundwehrdienst 9.2 .6 69 9.2 .5 67 9.0 .6 37 2.2<br />

- Berufs-/Zeitsoldat 9.2 .6 43 8.9 .5 65 8.8 .8 92 4.5<br />

Sit up, 40 sec 31.9 6.0 86 33.8 5.4 109 35.1 6.1 115 10.0<br />

- Grundwehrdienst 30.3 5.9 44 32.2 5.9 47 34.0 6.8 24 12.2<br />

- Berufs-/Zeitsoldat 33.7 5.7 42 35.0 4.6 62 35.9 5.9 91 6.5<br />

Standweitsprung 227.1 21.1 112 232.6 20.0 132 234.9 18.9 129 3.4<br />

- Grundwehrdienst 226.9 20.5 69 235.2 22.9 66 238.9 21.3 37 5.3<br />

- Berufs-/Zeitsoldat 227.5 22.3 43 229.8 16.4 66 233.4 17.7 92 2.6<br />

Liegestütz, 40 sec 20.4 4.1 111 21.1 4.6 133 22.8 4.0 128 11.7<br />

- Grundwehrdienst 19.7 3.6 68 19.5 5.3 67 21.3 4.2 37 9.2<br />

- Berufs-/Zeitsoldat 21.7 4.5 43 22.7 3.0 66 23.4 3.8 91 7.8<br />

12-Min-Lauf (Feld) 2352.7 443.7 102 2522.6 397.0 118 2756.1 359.7 123 17.1<br />

- Grundwehrdienst 2252.2 359.5 64 2391.2 382.4 64 2640.9 473.7 37 17.2<br />

- Berufs-/Zeitsoldat 2522.2 519.9 38 2678.4 358.7 54 2805.6 287.1 86 11.2<br />

Gesamtergebnis [Z] 101.3 6.9 81 103.8 6.0 97 106.9 6.1 112<br />

- Grundwehrdienst 100.0 6.0 41 101.9 6.6 43 107.0 6.8 24<br />

- Berufs-/Zeitsoldat 102.6 7.6 40 105.2 4.9 54 106.8 6.0 88<br />

Die aktivitätsbedingten Leistungsunterschiede betragen im Durchschnitt 9.2%<br />

bei den Berufs-/Zeitsoldaten und 6.5% bei den Grundwehrdienstleistenden.<br />

Aufgabenbezogen betragen die Leistungsunterschiede von Berufs-/ Zeitsoldaten<br />

und Grundwehrdienstleistenden im Durchschnitt 6.8% zugunsten der Berufs-/Zeitsoldaten.<br />

Die größten Unterschiede finden sich hierbei bei den Aufgaben<br />

mit hoherm Ausdaueranteil.<br />

Unter Berücksichtigung der durch unterschiedliche Dienstverhältnisse bedingten<br />

Leistungsunterschiede in der Subgruppe der 18 - 24jährigen wurden Analysen<br />

zur Bedeutung des Umfangs sportlicher Aktivität in diesen Gruppen durchgeführt.


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität - 163 -<br />

Abbildung 42 und Tabelle 95 zeigen das Ergebnis dieser zweifaktoriellen Varianzanalyse<br />

im Gesamtergebnis sowie den einzelnen Aufgaben.<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

100<br />

101,9<br />

107 106,8<br />

105,2<br />

102,8<br />

Grundwehrdienst Berufs-/Zeitsoldat<br />

Zeit für Sport (h)<br />

-4 5-7 >7<br />

Dienstverhältnis (D) Umfang Sport (US) D * US<br />

Testaufgabe N F p eta F p eta F p<br />

Gesamtergebnis [Z] 290 6.94 .00 .23 14.15 .00 .34 1.80 .16<br />

Abb. 42 Gesamtergebnis im `PFT' 18 - 24jähriger Sportler nach Dienstverhältnis und Umfang<br />

sportlicher Aktivität<br />

Die Ergebnisse weisen beiden Faktoren hohe Bedeutung zu, interaktive Wechselwirkungen<br />

sind nicht zu beobachten. Im Durchschnitt werden durch beide<br />

Faktoren 10.8% Varianz erklärt, aufgabenbezogen liegen diese Quoten zwischen<br />

3.2% (`Standweit-sprung') und 21.9% (`12-Minuten Lauf (Feld)').<br />

Tab. 95 Testleistungen im `PFT' 18 - 24jähriger Sportler nach Dienstverhältnis und Umfang<br />

sportlicher Aktivität<br />

Dienstverhältnis (D) Umfang Sport (US) D * US<br />

Testaufgabe N F p eta F p eta F p<br />

Pendellauf, 4 x 9m 373 7.23 .00 .19 4.96 .00 .20 .65 .52<br />

Sit up, 40 sec 310 15.3 .00 .27 5.22 .00 .24 .31 .73<br />

Standweitsprung 373 2.76 .09 .04 5.82 .00 .16 .85 .43<br />

Liegestütz, 40 sec 372 32.49 .00 .33 4.59 .01 .23 .74 .47<br />

12-Min-Lauf (Feld) 343 31.64 .00 .36 18.78 .00 .38 .80 .45<br />

Gesamtergebnis [Z] 290 6.94 .00 .23 14.15 .00 .34 1.80 .16


- 164 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität<br />

Insgesamt kann gesagt werden, daß Berufs-/Zeitsoldaten höhere Testergebnisse<br />

erzielen als Grundwehrdienstleistende und der Umfang sportlicher Aktivität<br />

eine positive Bedeutung für die Höhe des Testergebnisses hat.<br />

Ein entsprechender Vergleich der Testleistungen der 18 - 39jährigen Berufs-/<br />

Zeitsoldaten (nach Alter und Umfang sportlicher Aktivität) zeigt in ähnlicher<br />

Form, daß der Umfang sportlicher Aktivität bei der Varianzaufklärung aller Aufgaben<br />

hochsignifikante Bedeutung hat. Interaktive Wechselwirkungen sind auch<br />

hier nicht zu beobachten. Tabelle 96 zeigt diese Ergebnisse.<br />

Tab. 96 Testleistungen im `PFT' von 18 - 39jährigen Sportlern nach Alter und Umfang<br />

sportlicher Aktivität (hier Berufs-/Zeitsoldaten)<br />

Alter (A) Umfang Sport (US) T * US<br />

Testaufgabe N F p eta F p eta F p<br />

Pendellauf, 4 x 9m 349 .60 .61 .16 12.89 .00 .30 1.96 .07<br />

Sit up, 40 sec 343 7.76 .00 .32 6.44 .00 .28 .37 .89<br />

Standweitsprung 351 .62 .60 .11 3.30 .04 .16 .06 .99<br />

Liegestütz, 40 sec 351 11.75 .00 .34 4.92 .00 .23 .92 .48<br />

12-Min-Lauf (Feld) 305 1.03 .38 .19 10.12 .00 .30 .97 .44<br />

Gesamtergebnis [Z] 323 4.82 .00 .29 13.20 .00 .34 .91 .48<br />

Während Alter bei einigen Testaufgaben nur geringe Bedeutung zur Varianzaufklärung<br />

hat ist die Bedeutung des Faktors Umfang sportlicher Aktivität hochsignifikant.<br />

Interaktive Wechselwirkungen sind nicht zu beobachten. Insgesamt<br />

werden durch beide Faktoren durchschnittlich 10% Varianz erklärt.


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität - 165 -<br />

Darstellung / Interpretation: Testergebnis (PFT) und Einstellung zu<br />

sportlicher Aktivität<br />

Zur Überprüfung des Zusammenhangs zwischen eigener sportlicher Aktivität<br />

und der Beurteilung von Sport wurden Varianzanalysen durchgeführt. Tabelle<br />

97 zeigt die statistischen Kennziffern, differenziert nach Alter und Geschlecht<br />

der Testpersonen.<br />

Tab. 97 Beurteilung sportlicher Aktivität von Sportlern und Nichtsportlern<br />

Sportler Nichtsportler<br />

Alter x s N x s N F p<br />

18 - 24 Jahre 3.69 .85 383 2.61 .97 364 259.58 .00<br />

25 - 29 Jahre 3.73 .90 37 2.85 .93 20 12.05 .00<br />

30 - 34 Jahre 3.45 .80 74 2.85 .80 67 17.95 .00<br />

35 - 39 Jahre 3.51 .74 48 2.63 .75 44 33.79 .00<br />

Altersunabhängig zeigen sich hochsignifikante Unterschiede in der Beurteilung<br />

sportlicher Aktivität zwischen Sportlern und Nichtsportlern. Lediglich geringe<br />

Unterschiede zeigen sich bei einem altersbezogenen Vergleich. Dies bestätigt<br />

auch das Ergebnis einer zweifaktoriellen Varianzanalyse.<br />

Tab. 98 Beurteilung sportlicher Aktivität von Sportlern und Nichtsportlern nach Alter und<br />

sportlicher Aktivität<br />

Alter (A) sportl. Aktivität (sA) A * sA<br />

Testaufgabe N F p eta F p eta F p<br />

Beurteilung 1038 .52 .67 .06 316.34 .00 .48 2.85 .04<br />

Während der Faktor sportliche Aktivität eine hochsignifikante Bedeutung für die<br />

Beurteilung sportlicher Aktivität hat, besitzt der Faktor Alter lediglich geringe<br />

Bedeutung. Statistisch signifikante interaktive Wechselwirkungen treten auf. So<br />

haben die 30 - 34jährigen Sportler eine niedrigere positive Einstellung zu sportlicher<br />

Betätigung als vergleichbare Altersgruppen während die Nichtsportler<br />

dieser Altersklasse sportliche Aktivität deutlich positiver (als vergleichbare Altersgruppen)<br />

bewerten. Durch beide Faktoren wird 24% der Varianz der Einstellung<br />

zu sportlicher Aktivität erklärt.


- 166 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität<br />

Aufgrund der Heterogenität der Subgruppe der 18 - 24jährigen wurde für diese<br />

Personen eine entsprechende Analyse der Bedeutung sportlicher Aktivität nach<br />

dem Dienstverhältnis durchgeführt. Hierbei zeigt sich, daß beide Faktoren<br />

(sportliche Aktivität, Dienstverhältnis) hochsignifikante Bedeutung haben. Sportlich<br />

aktive/inaktive Berufs-/Zeitsoldaten bewerten sportliche Aktivität deutlich<br />

positiver als entsprechende Grundwehrdienstleistende. Ferner sind die Bewertungsunterschiede<br />

zwischen Sportlern/ Nichtsportlern in der Gruppe der<br />

Grundwehrdienstleistenden deutlich größer als bei den Berufs-/Zeitsoldaten,<br />

was zu interaktiv bedeutsamen Wechselwirkungen führt.<br />

Tabelle 99 zeigt die deskriptiven Ergebnisse im `PFT' nach den o.a. Beurteilungskategorien<br />

für die 18 - 24jährigen Männer, zusätzlich ausgewiesen sind<br />

diese Ergebnisse für die Dienstverhältnisse Berufs-/Zeitsoldat und Grundwehrdienstleistender.<br />

Tab. 99 Testleistungen männlicher Sportler (18 - 24 Jahre) im `Physical Fitneß Test' nach<br />

Einstellung zu sportlicher Aktivität und Dienstverhältnis<br />

Beurteilung sportlicher Aktivität<br />

unwichtig mittel wichtig Range (R)<br />

Testaufgabe x s N x s N x s N in %<br />

Pendellauf, 4 x 9m 9.3 .5 32 9.2 .5 107 8.9 .6 242 4.6<br />

- Grundwehrdienst 9.2 .5 19 9.3 .6 46 9.1 .6 114 2.2<br />

- Berufs-/Zeitsoldat 9.5 .6 13 9.1 .5 61 8.8 .7 128 8.3<br />

Sit up, 40 sec 29.8 5.6 24 32.7 5.5 91 35.1 5.9 203 17.8<br />

- Grundwehrdienst 29.1 6.3 11 30.4 6.0 31 33.1 6.1 79 13.8<br />

- Berufs-/Zeitsoldat 30.5 5.2 13 33.8 4.8 60 36.4 5.5 124 19.6<br />

Standweitsprung 223.0 16.6 32 227.9 21.3 107 235.1 19.7 242 5.4<br />

- Grundwehrdienst 224.0 17.6 19 229.3 22.6 46 236.0 21.8 113 5.4<br />

- Berufs-/Zeitsoldat 221.5 15.5 13 226.8 20.3 61 234.2 17.8 129 5.7<br />

Liegestütz, 40 sec 20.1 4.2 32 21.0 3.9 107 21.9 4.7 241 9.1<br />

- Grundwehrdienst 19.1 4.0 19 19.4 3.6 46 20.2 5.1 113 5.6<br />

- Berufs-/Zeitsoldat 21.4 4.2 13 22.2 3.7 61 23.4 3.7 128 9.3<br />

12-Min-Lauf (Feld) 2284.6 432.8 26 2423.6 428.8 97 2642.1 405.9 229 5.6<br />

- Grundwehrdienst 2139.7 353.6 17 2234.2 358.2 44 2493.3 417.9 110 16.5<br />

- Berufs-/Zeitsoldat 2558.3 474.8 9 2580.9 421.6 53 2779.6 342.6 119 8.4<br />

Gesamtergebnis [Z] 98.7 5.7 20 101.9 6.5 85 106.0 6.3 194<br />

- Grundwehrdienst 97.9 6.4 9 98.9 6.8 30 103.9 6.8 75<br />

- Berufs-/Zeitsoldat 99.4 5.3 11 103.1 6.6 55 107.3 5.6 119


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität - 167 -<br />

Die durch durch die unterschiedliche Einstellung zu sportlicher Aktivität bedingten<br />

Leistungsunterschiede betragen im Durchschnitt 8.5%. Aufgabenbezogen<br />

liegen sie zwischen 4.6% (`Standweitsprung') und 17.8% (`Sit up'). Ein Vergleich<br />

der Testleistungen nach dem Dienstverhältnis erbringt im Durchschnitt<br />

höhere Testleistungen der Berufs-/Zeitsoldaten von 8.3%. Einstellungsbezogen<br />

liegen diese Unterschiede zwischen 8.0% (`unwichtig') und 8.8% ('wichtig'),<br />

aufgabenbezogen sind die größten Differenzen in den Testleistungen mit hohem<br />

Ausdaueranteil auffindbar.<br />

Zur Bedeutung von Dienstverhältnis und Beurteilung von sportlicher Aktivität auf<br />

die <strong>Leistungsfähigkeit</strong> wurde eine zweifaktorielle Varianzanalyse durchgeführt.<br />

Tabelle 100 zeigt die statistischen Kennziffern dieser Analyse.<br />

Tab. 100 Testleistungen männlicher Sportler (18 - 24 Jahre) im `PFT' nach Dienstverhältnis<br />

und Bedeutung sportlicher Aktivität<br />

Dienstverhältnis (D) Bedeutung Sport (BS) D * ES<br />

Testaufgabe N F p eta F p eta F p<br />

Pendellauf, 4 x 9m 381 13.05 .00 .18 11.50 .00 .24 3.40 .04<br />

Sit up, 40 sec 318 23.72 .00 .26 13.24 .00 .27 .33 .72<br />

Standweitsprung 381 .99 .32 .04 8.45 .00 .21 .01 .99<br />

Liegestütz, 40 sec 380 47.60 .00 .34 3.17 .04 .13 .18 .83<br />

12-Min-Lauf (Feld) 352 56.99 .00 .37 16.27 .00 .29 .45 .64<br />

Gesamtergebnis [Z] 299 18.72 .00 .23 21.58 .00 .35 .18 .83<br />

Die Bedeutung sportlicher Aktivität hat bei allen Testaufgaben einen signifikante<br />

Bedeutung zur Varianzaufklärung, gleiches gilt mit Ausnahme des `Standweitsprung'<br />

für den Faktor Dienstverhältnis. Interaktive Wechselwirkungen sind<br />

beim `Pendellauf' zu beobachten, hier erzielen Grundwehrdienstleistende, die<br />

sportliche Aktivität als unwichtig erachten entgegen dem Trend höhere Testergebnisse<br />

als Berufs-/Zeitsoldaten. Beide Faktoren klären im Gesamtergebnis<br />

17.4% der Varianz auf, aufgabenbezogen liegen diese Quoten zwischen 8.7%<br />

(`Pendellauf') und 21.1% (`12-Minuten Lauf (Feld)').<br />

Bedeutsame Beziehungen bestehen ferner zwischen der Einstellung zu Sport<br />

und dem tätsächlichen Sporttreiben. Dies ist ursächlich darauf zurückzuführen,<br />

daß nicht Einstellung sondern das eigene Verhalten beurteilt wird.


- 168 - Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität<br />

Darstellung / Interpretation: Testergebnis (PFT) und Motive sportlicher<br />

Aktivität<br />

Auf der Grundlage der Testergebnisse 388 männlicher Sportler (18 - 24 Jahre)<br />

wurden varianzanalytische Leistungsvergleiche differenziert nach Motivstruktur<br />

und Dienstverhältnis durchgeführt. Tabelle 101 zeigt die deskriptiven Ergebnisse<br />

für die Aufgaben sowie im Gesamtergebnis.<br />

Tab. 101 Testergebnisse männlicher Sportler (18 - 24 Jahre) nach Motivstrukturen und<br />

Dienstverhältnis<br />

Dienstverhältnis Berufs-/Zeitsoldat Grundwehrdienst<br />

Aufgabe/Gruppe x s N x s N<br />

Pendellauf, 4 x 9m<br />

G1 9.25 .57 38 9.17 .49 52<br />

G2 8.86 .67 46 9.24 .63 57<br />

G3 8.95 .61 66 9.09 .56 36<br />

G4 8.80 .56 56 9.12 .56 34<br />

Sit up, 40 sec<br />

G1 33.11 4.48 37 31.24 5.84 37<br />

G2 33.43 5.16 46 31.00 5.56 38<br />

G3 35.83 5.35 65 32.79 6.54 24<br />

G4 37.09 6.03 53 34.54 7.24 22<br />

Standweitsprung<br />

G1 224.26 21.34 38 234.81 18.44 52<br />

G2 231.78 18.50 46 225.44 23.35 57<br />

G3 230.59 17.47 66 237.80 23.32 35<br />

G4 234.75 18.35 57 238.00 20.19 34<br />

Liegestütz, 40 sec<br />

G1 21.68 3.22 38 19.67 4.59 51<br />

G2 22.89 3.57 46 19.52 4.25 57<br />

G3 23.41 3.59 66 20.17 4.46 36<br />

G4 22.94 4.33 56 20.62 5.51 34<br />

12-Min-Lauf (Feld)<br />

G1 2524.40 433.13 30 2306.94 417.88 48<br />

G2 2665.83 402.20 42 2298.47 345.06 55<br />

G3 2753.13 337.38 58 2457.14 373.11 35<br />

G4 2801.67 345.78 54 2599.69 502.80 33<br />

Gesamtergebnis [Z]<br />

G1 101.71 6.16 31 101.47 6.25 34<br />

G2 104.82 5.74 44 100.78 6.87 36<br />

G3 106.04 6.16 62 103.50 5.85 22<br />

G4 107.56 6.27 51 105.27 7.88 22


Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität - 169 -<br />

Sowohl aufgabenspezifisch als auch im Gesamttestergebnis zeigt sich die in<br />

der Hypothese formulierte Tendenz, daß physische Motive eine höhere Bedeutung<br />

zur Leistungsebene aufweisen als psycho - soziale Motive.<br />

In sämtlichen Vergleichen zur Hypothesenüberprüfung bestätigt sich, daß ein<br />

mehr an physisch - orientierter Motivation mit einer höheren <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

verbunden ist. Sowohl bei den Berufs-/Zeitsoldaten wie auch in der Gruppe der<br />

Grundwehrdienstleistenden erzielen Personen der Motivgruppen G4/G2 höhere<br />

Testergebnisse als Personen aus G3/G1. Numerisch betragen diese Unterschiede<br />

(zwischen den Motivgruppen) im Durchschnitt 5%.<br />

Zur Bedeutung von Motivstruktur und Dienstverhältnis wurde eine zweifaktorielle<br />

Varianzanalyse durchgeführt. Tabelle 102 zeigt diese Ergebnisse für das Gesamtergebnis<br />

sowie die einzelnen Aufgaben des `PFT'.<br />

Tab. 102 Testleistungen im `PFT' 18 - 24jähriger Sportler nach Dienstverhältnis und Motivstruktur<br />

Motivstruktur (M) Dienstverhältnis (D) M * D<br />

Testaufgabe N F p eta F p eta F p<br />

Pendellauf, 4 x 9m 385 2.42 .05 .16 9.49 .00 .18 2.52 .06<br />

Sit up, 40 sec 322 7.49 .00 .29 13.61 .00 .25 .13 .94<br />

Standweitsprung 385 3.15 .00 .14 2.52 .11 .05 3.22 .02<br />

Liegestütz, 40 sec 384 1.38 .25 .16 40.21 .00 .39 .58 .62<br />

12-Min-Lauf (Feld) 355 8.22 .00 .31 43.24 .00 .37 .86 .46<br />

Gesamtergebnis [Z] 302 7.51 .00 .30 9.49 .00 .22 1.07 .36<br />

Die Ergebnisse weisen beiden Faktoren hohe Bedeutung zu. Interaktive Wechselwirkungen<br />

sind beim `Standweitsprung' zu beobachten, bei dem die Grundwehrdienstleistenden<br />

in allen Motivgruppen (Ausnahme: G2) höhere Testergebnisse<br />

erzielen als Berufs-/Zeitsoldaten. Nicht signifikant zur Varianzaufklärung<br />

bei den `Liegestütz' trägt der Faktor Motivstruktur bei, aber auch hier zeigen<br />

sich von der Richtung her hypothesenkonforme Ergebnisse (G3 > G1 und<br />

G4 > G2). Im Durchschnitt werden durch beide Faktoren 10.3% Varianz erklärt,<br />

aufgabenbezogen liegen diese Quoten zwischen 2.7% (`Standweitsprung') und<br />

19.6% (`12-Minuten-Lauf (Feld)').


- 168 - Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit<br />

2. Sportliche Aktivität und Gesundheit<br />

Die Wechselwirkung zwischen körperlicher Aktivität, Fitneß und Gesundheit<br />

sowie die faktische und quantitative Bedeutung sportlicher Aktivität auf die motorische<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong> wurde an anderer Stelle dargelegt.<br />

Empirische Forschungsarbeiten belegen, daß regelmäßige sportliche Aktivität<br />

das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen mindert (HOLLMANN et al. 1983).<br />

Hinsichtlich der subjektiven Gesundheitseinschätzung faßt BÖS zusammen,<br />

daß "... regelmäßig sportlich Aktive im Durchschnitt weniger über Beschwerden<br />

klagen, ... sich für körperlich fitter und insgesamt streßresistenter halten, ... sich<br />

wohler fühlen, ... ihren Gesundheitszustand insgesamt besser bewerten und ...<br />

ausgeprägter daran glauben, ihre Gesundheit aktiv beeinflussen zu können ... "<br />

(1994, 25).<br />

Theoretischer Hintergrund von Analysen zum Zusammenhang von sportlicher<br />

Aktivität und Gesundheit war lange Zeit das Risikofaktorenmodell (SCHÄ-<br />

FER/BLOHMKE 1978), in dem versucht wurde die Wahrscheinlichkeit für Erkrankungen<br />

mittels Risikofaktoren (z.B. Übergewicht) zu erklären. Neuere Gesundheitsmodelle<br />

(ANTONOVSKY 1979 u. 1987, BECKER 1992) versuchen,<br />

weniger Krankheit zu erklären als vielmehr die Erhaltung der Gesundheit in den<br />

Vordergrund zu stellen.<br />

Bewegungsmangel hatte im Risikofaktorenmodell als einer der relevanten Faktoren<br />

Bedeutung, in Forschungsarbeiten zu den neueren saluto-genetisch orientierten<br />

Gesundheitsmodellen wird versucht, sportliche Aktivität und Fitneß als<br />

Schutzfaktor einzubeziehen (WOLL/BÖS 1994). KNOLL (1993) hat ein Modell<br />

des Wirkungsgefüges sportlicher Aktivität vorgelegt, in dem sie Haupt-, Pufferund<br />

Mediatoreffekte sportlicher Aktivität unterscheidet.<br />

Anforderungen<br />

in<br />

Alltag und Beruf<br />

* external<br />

* internal<br />

(2)<br />

Sportliche<br />

Aktivität<br />

(3)<br />

Aktueller<br />

Gesundheitszustand<br />

* physisch<br />

* psycho-sozial<br />

(1)<br />

Schutzfaktoren<br />

Risikofaktoren<br />

(1) Haupteffekt<br />

(2) Puffereffekt<br />

(3) Mediatoreffekt


Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit - 169 -<br />

Abb. 43 Effekte sportlicher Aktivität als gesundheitsfördernde Maßnahme (nach KNOLL<br />

1993)<br />

Fragestellungen / Hypothesen<br />

VIII. Besteht ein Zusammenhang zwischen sportlicher Aktivität und<br />

dem aktuellen Gesundheitszustand ? [Haupteffekt]<br />

IX. Besteht ein Zusammenhang zwischen sportlicher Aktivität und<br />

der gesundheitlich bedingten Beeinträchtigung beruflicher / alltäglicher<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong> ? [Puffereffekt]<br />

X. Besteht ein Zusammenhang zwischen sportlicher Aktivität und<br />

Schutz-/Risikofaktoren ? [Mediatoreffekt]<br />

H13: Sportler beurteilen ihren Gesundheitszustand positiver als<br />

Nichtsportler.<br />

H14: Die gesundheitsbedingte Beeinträchtigung der beruflichen / alltäglichen<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong> ist bei Nichtsportlern größer als bei<br />

Sportlern.<br />

H15: Sportler verfügen über ein besseres Verhältnis von Schutz- und<br />

Risikofaktoren.<br />

Untersuchungsmethodik: Sportliche Aktivität und aktueller Gesundheitszustand<br />

Als Kriterium des aktuellen Gesundheitszustandes wurde die subjektive Einschätzung<br />

des eigenen Gesundheitszustandes durch die Testpersonen herangezogen.<br />

Dies wurde im soziologischen Fragebogen erfasst über:<br />

- Frage 12: Wie beurteilen Sie Ihre Gesundheit?<br />

Anhand einer 5-stufigen Ratingskala (1=sehr schlecht, 5=sehr gut) wurden die<br />

Testpersonen gebeten, ihren aktuellen Gesundheitszustand zu bewerten. Da-


- 170 - Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit<br />

tenbasis sind die Testergebnisse / Antworten von 1031 Männern im Alter von<br />

18 - 39 Jahren, nicht einbezogen wurde die Subgruppe der Bewerber. Tabelle<br />

103 zeigt die deskriptiven Ergebnisse differenziert nach Alter.<br />

Tab. 103 Beurteilung des aktuellen Gesundheitszustandes 18 - 39jähriger Männer<br />

Altersgruppe 18 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 Gesamt<br />

Gesundheit N % N % N % N % N %<br />

5 (sehr gut) 1 0.1 1 1.8 1 0.7 0 0.0 3 0.3<br />

4 (gut) 11 1.5 3 5.4 0 0.0 1 1.2 15 1.4<br />

3 (mäßig) 114 15.4 7 12.8 19 13.7 15 17.0 155 15.0<br />

2 (schlecht) 513 69.1 40 72.7 104 74.8 66 75.0 729 70.7<br />

1 (sehr schlecht) 103 13.9 4 7.3 15 10.8 6 6.8 129 12.5<br />

Gesamt 742 100.0 55 100.0 139100.0 88 100.0 1031 100.0<br />

Für spätere varianzanalytische Vergleiche zum Zusammenhang von aktuellem<br />

Gesundheitszustand und Testleistungen im `Physical Fitneß Test' wurden die<br />

Antwortkategorien zu Frage 12 zusamengefaßt zu:<br />

- positive Gesundheitsbeurteilung (sehr gut, gut)<br />

- negative Gesundheitsbeurteilung (sehr schlecht, schlecht, mäßig)<br />

Über 80% beurteilen ihren eigenen Gesundheitszustand als `positiv'. Aufgrund<br />

der positiven Selektion der Stichprobe97 ist erstaunlich, daß fast 17% ihren aktuellen<br />

Gesundheitszustand als `negativ' beurteilen.<br />

Untersuchungsmethodik: Sportliche Aktivität und gesundheitlich bedingte<br />

Beeinträchtigung beruflicher / alltäglicher<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Mögliche gesundheitsbedingte Beeinträchtigungen der beruflichen / alltäglichen<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong> wurden erfragt über:<br />

- Frage 15: Wie beeinflußt Ihre Gesundheit Ihre berufliche <strong>Leistungsfähigkeit</strong>?<br />

- Frage 16: Wie beeinflußt Ihre Gesundheit Ihre alltägliche <strong>Leistungsfähigkeit</strong>?<br />

97 Am Test / der Befragung beteiligten sich nur Gesunde


Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit - 171 -<br />

Anhand einer 5-stufigen Ratingskala (1=sehr negativ, 5=sehr positiv) wurden<br />

die Testpersonen gebeten, die o.a. Statements zur Leistungsbeeinflussung zu<br />

bewerten. Datenbasis sind die Testergebnisse / Antworten von 1031 Männern<br />

im Alter von 18 - 39 Jahren, nicht einbezogen wurde die Subgruppe der Bewerber.<br />

Die Tabellen 104 und 105 zeigen die deskriptiven Ergebnisse für beide Aspekte<br />

differenziert nach Alter.<br />

Tab. 104 Gesundheitsbedingte Beeinflussung beruflicher <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Altersgruppe 18 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 Gesamt<br />

Beinflussung N % N % N % N % N %<br />

5 (sehr positiv) 0 0.0 0 0.0 1 0.7 0 0.0 1 0.1<br />

4 (positiv) 50 6.7 6 10.5 6 4.2 9 10.0 71 6.9<br />

3 (überhaupt nicht) 231 31.2 11 19.3 35 24.6 20 22.2 297 28.8<br />

2 (negativ) 386 52.0 35 61.4 86 60.6 53 58.9 560 54.3<br />

1 (sehr negativ) 75 10.1 5 8.8 14 9.9 8 8.9 102 9.9<br />

Gesamt 742 100.0 57 100.0 142 100.0 90 100.0 1031 100.0<br />

Tab. 105 Gesundheitsbedingte Beeinflussung alltäglicher <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Altersgruppe 18 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 Gesamt<br />

Beeinflussung N % N % N % N % N %<br />

5 (sehr positiv) 0 0.0 0 0.0 0 0.0 0 0.0 0 0.0<br />

4 (positiv) 37 5.0 4 7.0 5 3.6 7 7.8 53 5.1<br />

3 (überhaupt nicht) 234 31.5 11 19.3 35 24.6 20 22.2 300 29.1<br />

2 (negativ) 374 50.4 37 64.9 80 56.3 57 63.3 548 53.2<br />

1 (sehr negativ) 97 13.1 5 8.8 22 15.5 6 6.7 130 12.6<br />

Gesamt 742 100.0 57 100.0 142 100.0 90 100.0 1031 100.0<br />

Die Ergebnisse wurden zu einem Index "Leistungsbeeinflussung" zusammengefaßt98<br />

. Für spätere Vergleiche zum Zusammenhang von "Leistungsbeeinflussung"<br />

und Testleistungen wurden diese Ergebnisse weiter zusammengefaßt zu:<br />

- positive Leistungsbeeinflussung (sehr positiv, positiv)<br />

- negative Leistungsbeeinflussung (sehr negativ, negativ, überhaupt<br />

nicht).<br />

98 (Frage 15 + Frage 16) / 2


- 172 - Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit<br />

Über 70% der Personen geben an, durch ihre Gesundheit in der <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

im Beruf und Alltag `positiv' beeinflußt zu werden, fast 30% hingegen<br />

werden aufgrund ihrer Gesundheit `negativ' beeinflußt.


Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit - 173 -<br />

Untersuchungsmethodik: Sportliche Aktivität / Testergebnis (PFT) und<br />

Schutz-/Risikofaktoren<br />

Abbildung 44 verdeutlicht die Wirkung sportlicher Aktivität im Saluto-Genese-<br />

Modell.<br />

Risikofaktoren<br />

z.B. Übergewicht<br />

sportliche<br />

Aktivität<br />

Schutzfaktoren<br />

z.B. körperliche<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Krankheit - - - - - - - - - - - - - - - - - Gesundheit<br />

Abb. 44 Wirkung sportlicher Aktivität im Saluto-Genese-Modell (nach WOLL/BÖS 1994, 25)<br />

Dargestellt wurde an anderer Stelle die Bedeutung sportlicher Aktivität für Positionierung<br />

im `Gesundheits-Krankheits-Kontinuum'99 sowie die Bedeutung sportlicher<br />

Aktivität für die motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong>100 .<br />

Diese Erhöhung der Komponente `Schutzfaktoren' führt zwangsläufig zu einer<br />

Verbesserung des in der Hypothese formulierten Quotienten von Schutz- und<br />

Risikofaktoren. Da Bewegungsmangel ferner als ein Risikofaktor gilt verfügen<br />

Sportler (methodisch bedingt) über weniger Risikofaktoren.<br />

Im weiteren wurde überprüft, welche Beziehung zwischen sportlicher Aktivität<br />

und den Risikofaktoren besteht und wie sich diese Beziehungen auch auf der<br />

Leistungsebene (Testergebnis `PFT') niederschlagen.<br />

Datenbasis sind die Testergebnisse / Antworten von 1246 Männern im Alter von<br />

18 - 39 Jahren, nicht einbezogen wurde die Subgruppe der Bewerber.<br />

99 Sportler beurteilen ihren Gesundheitszustand positiver als Nichtsportler<br />

100 Sportler verfügen über eine höhere motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong> als Nichtsportler


- 174 - Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit<br />

Folgende Parameter wurden im soziologischen Fragebogen sowie dem Testerfassungsbogen<br />

erfaßt und wie folgt operationalisiert:<br />

- Übergewicht<br />

[BODY-MASS-INDEX · 27]<br />

- Bewegungsmangel<br />

[Nichtsportler; Frage 3]<br />

- Rauchen<br />

[Raucher; Frage 19]<br />

- familiäre Belastungen101 [Frage 20]<br />

An einer Subgruppe von 66 Personen im Alter von 18 - 39 Jahren wurden zusätzlich<br />

folgende Laborparameter erfaßt102 und wie folgt folgt operationalisiert.<br />

Grundlage dieser "Risiko" - Kategorisierungen sind Empfehlungen der NIH<br />

Consensus Development Conference on Blood Cholesterol sowie der Deutschen<br />

Herz-Kreislauf-Präventions-studie (DHP 1989).<br />

- Glucose [mmol/l]<br />

[< 6.2 = kein Risiko; > 6.1 = Risiko]<br />

- HDL Cholesterin [mmol/l]<br />

[> 1.2 = kein Risiko; < 1.3 = Risiko]<br />

- LDL Cholesterin [mmol/l]<br />

[< 5.2 = kein Risiko; > 5.1 = Risiko]<br />

- LDL Cholesterin / HDL Cholesterin [einheitslos]<br />

[< 4.0 = kein Risiko; > 3.9 = Risiko]<br />

- Blutdruck [mmHg]<br />

[systolisch > 159 oder diastolisch > 94 = Risiko]<br />

Diese Risikofaktoren wurden dichotomisiert (ja [1] / nein [0]) aufgenommen und<br />

im weiteren zu einem Gesamtindex addiert, welcher von "0" (kein Risiko) bis<br />

maximal "4" 103 (Risikofaktoren) reicht.<br />

101 Herzinfarkt, Schlaganfall, Bluthochdruck oder Zuckerkrankheit bei leiblichen Angehörigen<br />

102 in SI - Einheiten<br />

103 bzw. "9" bei der Subgruppe der 66 Personen, bei denen Laborwerte aufgenommen wurden


Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit - 175 -<br />

Die Tabellen 106 und 106 zeigen die Verteilung dieses Indexes der nach Alterskategorie<br />

für die Gesamtgruppe sowie die Subgruppe der 66 Personen.<br />

Tab. 106 Verteilung der Stichprobe nach Alter und Summe der Risikofaktoren 1<br />

(hier: Gesamtstichprobe, N=1246)<br />

Alter 18 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 Gesamt<br />

Risiko-Index N % N % N % N % N %<br />

0 322 36.1 12 20.3 59 34.1 41 33.6 434 34.8<br />

1 287 32.2 25 42.4 51 29.5 39 32.0 402 32.3<br />

2 197 22.1 15 25.4 47 27.2 24 19.7 283 22.7<br />

3 74 8.3 6 10.2 13 7.5 16 13.1 109 8.7<br />

4 12 1.3 1 1.7 3 1.7 2 1.6 18 1.5<br />

Gesamt 892 59 173 122 1246<br />

Tab. 107 Verteilung der Stichprobe nach Alter und Summe der Risikofaktoren 1<br />

(hier: Subgruppe, N=66)<br />

Alter 18 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 Gesamt<br />

Risiko-Index N % N % N % N % N %<br />

0 0 0.0 0 0.0 1 5.5 1 8.3 2 3.0<br />

1 5 27.8 2 11.1 3 16.7 3 25.0 13 19.7<br />

2 3 16.7 5 27.8 5 27.8 1 8.3 14 21.2<br />

3 3 16.7 4 22.2 3 16.7 4 33.3 14 21.2<br />

4 5 27.8 4 22.2 4 22.2 1 8.3 14 21.2<br />

5 2 11.1 2 11.1 2 11.1 2 16.7 8 12.1<br />

6 0 0.0 1 5.5 0 0.0 0 1 1.6<br />

Gesamt 18 18 18 12 66<br />

Über keinen Risikofaktor104 verfügen 34.8%, über mehr als zwei potentielle Belastungen<br />

10.2% der Personen der Gesamtstichprobe.<br />

Die Tabellen 108 und 109 zeigen die absolute / relative105 Verteilung der jeweiligen<br />

Belastungen nach Alter für die Gesamtstichprobe sowie die Subgruppe<br />

der 66 Personen, bei denen auch Laborparameter erfaßt wurden.<br />

104 der 4 Faktoren Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, familiäre Belastungen<br />

105 Aufgrund möglicher Mehrfachbelastungen addieren sich die Spaltenprozente nicht auf 100%


- 176 - Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit<br />

Tab. 108 Verteilung der Stichprobe nach Alter und Art der Risikofaktoren<br />

Alter 18 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 Gesamt<br />

Risikofaktor N % N % N % N % N %<br />

Übergewicht 67 11.7 6 12.7 26 22.8 32 39.5 131 16.1<br />

Bewegungsmangel 372 65.3 20 42.6 67 58.8 44 54.3 503 61.9<br />

Rauchen 297 52.1 26 55.3 60 52.6 34 42.0 417 51.3<br />

fam. Belastungen 215 37.7 25 53.2 43 37.7 33 40.7 316 38.9<br />

Gesamt 570 47 114 81 812<br />

Bei der Art der Risikofaktoren treten Bewegungsmangel und Rauchen am deutlich<br />

häufigsten auf.<br />

Tab. 109 Verteilung der Stichprobe nach Alter und Art der Risikofaktoren<br />

Alter 18 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 Gesamt<br />

Risikofaktor N % N % N % N % N %<br />

Übergewicht 3 16.7 0 0.0 4 22.2 3 25.0 10 15.2<br />

Bewegungsmangel 2 11.1 6 33.3 5 27.8 3 25.0 16 24.2<br />

Rauchen 4 22.2 10 55.6 5 27.8 2 16.7 21 31.8<br />

fam. Belastungen 11 61.1 7 38.9 7 38.9 6 50.0 31 47.0<br />

Glucose 3 16.7 6 33.3 3 16.7 0 0.0 12 18.2<br />

HDL-Cholesterin 12 66.7 13 72.2 11 61.1 5 27.8 41 62.1<br />

LDL-Cholesterin 2 11.1 3 16.7 5 27.8 5 27.8 15 22.7<br />

LDL/HDL Chol. 8 44.4 9 50.0 8 44.4 5 27.8 30 45.5<br />

Blutdruck 5 27.8 2 11.1 0 0.0 2 11.1 9 13.6<br />

Gesamt 18 18 18 12 66<br />

Aufgrund des geringen Stichprobenumfangs der Subgruppe mit erfaßten Laborparametern<br />

wurden für weitere interferenzstatistische Analysen lediglich die<br />

Parameter Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen und familiäre Belastungen<br />

zugrunde gelegt.


Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit - 177 -<br />

Darstellung / Interpretation: Sportliche Aktivität / Testergebnis (PFT) und<br />

aktueller Gesundheitszustand<br />

Aufgrund alters- und durch das Dienstverhältnis bedingter Leistungsunterschiede<br />

wurden diese Aspekte bei den weiteren Betrachtungen berücksichtigt. Abbildung<br />

45 zeigt das Ergebnis eines varianzanalytischen Vergleichs der subjektiven<br />

Gesundheitsbeurteilung der 18 - 24jährigen nach Dienstverhältnis und<br />

sportlicher Aktivität.<br />

5<br />

4,5<br />

4<br />

3,5<br />

3<br />

Berufs-/Zeitsoldat Grundwehrdienstler<br />

sportliche Aktivität<br />

Sportler Nichtsportler<br />

Dienstverhältnis (D) sportliche Aktivität (sA) D * sA<br />

N F p eta F p eta F p<br />

Gesundheitszustand 720 12.68 .00 .16 16.83 .00 .18 1.74 .19<br />

Abb. 45 Beurteilung des eigenen Gesundheitszustandes von 18 - 24jährigen Berufs-<br />

/Zeitsoldaten sowie Grundwehrdienstleistenden (1=sehr schlecht, 5=sehr gut)<br />

In beiden Subgruppen106 beurteilen Sportler ihren Gesundheitszustand positiver<br />

als Nichtsportler. Beide beobachteten Faktoren tragen signifikant zur Varianzaufklärung<br />

bei, interaktive Wechselwirkungen sind nicht zu beobachten.<br />

Eine entsprechende Analyse der Gesundheitsbeurteilung der 18 - 39jährigen<br />

Berufs-/ Zeitsoldaten zeigt, daß in allen Altersklassen Sportler ihren Gesundheitszustand<br />

positiver als Nichtsportler beurteilen. Beide beobachteten Faktoren<br />

(Alter, sportliche Aktivität) tragen hochsignifikant zur Varianzaufklärung bei, interaktive<br />

Wechselwirkungen sind nicht zu beobachten.<br />

106 Grundwehrdienstleistende, Berufs-/Zeitsoldaten


- 178 - Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit<br />

Im weiteren wurde überprüft, welche Beziehung zwischen der subjektiven Gesundheitsbeurteilung<br />

und dem Gesamtergebnis im `PFT' besteht. Ob eine positive<br />

Gesundheitsbeurteilung auf eine höhere <strong>Leistungsfähigkeit</strong> oder eine höhere<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong> auf eine positivere Gesundheitsbeurteilung zurückzuführen<br />

ist kann mit diesen Analysen jedoch nicht gesagt werden.<br />

Abbildung 46 zeigt das Ergebnis dieser dreifaktoriellen Analyse für die Subgruppe<br />

der 18 - 24jährigen, entsprechend o.a. Differenzierung nach Dienstverhältnis,<br />

sportlicher Aktivität und dichotomisierter Gesundheitsbeurteilung.<br />

Insgesamt erzielen Berufs-/Zeitsoldaten höhere Testergebnisse als Grundwehrdienstleistende,<br />

Sportler höhere Testergebnisse als Nichtsportler und Personen<br />

mit positiver Gesundheitsbeurteilung höhere Testergebnisse als Personen<br />

mit negativer Beurteilung. Alle beobachteten (drei) Faktoren haben hochsignifikante<br />

Bedeutung und erklären gemeinsam 17.3% Varianz. Interaktive<br />

Wechselwirkungen sind nicht zu beobachten.<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

GWDL<br />

Gesundheit (+)<br />

GWDL<br />

Gesundheit (-)<br />

B/Z<br />

Gesundheit (+)<br />

sportliche Aktivität<br />

Sportler Nichtsportler<br />

B/Z<br />

Gesundheit (-)<br />

F D F sA F G F D*sA F D*G F sA*G F D*sA*G<br />

N=505 F 35.82 38.54 7.54 2.49 1.96 .52 3.35<br />

p .00 .00 .00 .11 .16 .47 .07<br />

Abb. 46 Gesamtergebnis [Z] 18 - 24jähriger Männer im `PFT' nach Dienstverhältnis (D),<br />

sportlicher Aktivität (sA) und Gesundheitsbeurteilung (G)<br />

Ein entsprechender Vergleich der Testleistungen der 18 - 39jährigen Berufs-/<br />

Zeitsoldaten zeigt, daß alle beobachteten Faktoren hochsignifikante Bedeutung<br />

besitzen und gemeinsam 19.5% der Varianz erklären. Interaktive Wechselwirkungen<br />

sind nicht zu beobacheten.


Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit - 179 -<br />

Darstellung / Interpretation: Sportliche Aktivität / Testergebnis (PFT) und<br />

gesundheitlich bedingte Beeinträchtigung<br />

beruflicher / alltäglicher <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

Abbildung 47 zeigt das Ergebnis eines varianzanalytischen Vergleichs der<br />

"Leistungsbeeinflussung" der 18 - 24jährigen nach Dienstverhältnis und sportlicher<br />

Aktivität.<br />

5<br />

4,5<br />

4<br />

3,5<br />

3<br />

Berufs-/Zeitsoldat Grundwehrdienstler<br />

sportliche Aktivität<br />

Sportler Nichtsportler<br />

Dienstverhältnis (D) sportliche Aktivität (sA) D * sA<br />

N F p eta F p eta F p<br />

Leistungsbeeinfl. 740 12.73 .00 .18 46.08 .00 .27 .33 .56<br />

Abb. 47 Gesundheitsbedingte Beeinflussung der beruflichen / alltäglichen <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

von 18 - 24jährigen Berufs-/Zeitsoldaten sowie Grundwehrdienstleistenden<br />

(1=sehr negativ, 5=sehr positiv)<br />

In beiden Subgruppen107 ist festzustellen, daß (aufgrund ihrer Gesundheit)<br />

Sportler positiver als Nichtsportler in ihrer <strong>Leistungsfähigkeit</strong> beeinflußt werden.<br />

Beide beob-achteten Faktoren tragen signifikant zur Varianzaufklärung bei, interaktive<br />

Wechsel-wirkungen sind nicht zu beobachten. Durch beide Faktoren<br />

wir 8.8% Varianz erklärt.<br />

Eine entsprechende Analyse der Antworten der 18 - 39jährigen Berufs-<br />

/Zeitsoldaten zeigt, daß altersunabhängig Sportler in der <strong>Leistungsfähigkeit</strong> positiver<br />

als Nichtsportler beeinflußt werden. Beide beobachteten Faktoren (Alter,<br />

107 Grundwehrdienstleistende, Berufs-/Zeitsoldaten


- 180 - Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit<br />

sportliche Aktivität) tragen hochsignifikant zur Varianzaufklärung bei, interaktive<br />

Wechselwirkungen sind nicht zu beobachten.<br />

Im weiteren wurde überprüft, welche Beziehung zwischen der Art Leistungsbeeinflussung<br />

und dem Gesamtergebnis im `PFT' besteht.<br />

Abbildung 48 zeigt das Ergebnis dieser dreifaktoriellen Analyse für die Subgruppe<br />

der 18 - 24jährigen, differenziert nach Dienstverhältnis, sportlicher Aktivität<br />

und dichotomisierter Leistungsbeeinflussung.<br />

Insgesamt erzielen Berufs-/Zeitsoldaten höhere Testergebnisse als Grundwehrdienstleistende,<br />

Sportler höhere Testergebnisse als Nichtsportler und Personen<br />

mit positiver Leistungsbeeinflussung höhere Testergebnisse als Personen<br />

mit negativer Leistungsbeeinflussung. Alle beobachteten (drei) Faktoren<br />

haben hochsignifikante Bedeutung und erklären gemeinsam 20.9% Varianz.<br />

Interaktive Wechselwirkungen sind nicht zu beobachten.<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

GWDL<br />

Gesundheit (+)<br />

GWDL<br />

Gesundheit (-)<br />

B/Z<br />

Gesundheit (+)<br />

sportliche Aktivität<br />

Sportler Nichtsportler<br />

B/Z<br />

Gesundheit (-)<br />

F D F sA F L F D*sA F D*L F sA*L F D*sA*L<br />

N=505 F30.32 27.41 31.70 .08 .02 1.02 .77<br />

p .00 .00 .00 .77 .88 .31 .38<br />

Abb. 48 Gesamtergebnis [Z] 18 - 24jähriger Männer im `PFT' nach Dienstverhältnis (D),<br />

sportlicher Aktivität (sA) und Leistungsbeeinflussung (L)<br />

Ein entsprechender Vergleich der Testleistungen der 18 - 39jährigen Berufs-<br />

/Zeitsol-daten zeigt ähnliche Ergebnisse, alle beobachteten Faktoren haben<br />

hochsignifikante Bedeutung und erklären gemeinsam 20.5% der Varianz. Interaktive<br />

Wechselwirkungen sind nicht zu beobacheten.


Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit - 181 -<br />

Darstellung / Interpretation: Sportliche Aktivität/Testergebnis (PFT) und<br />

Schutz-/ Risikofaktoren<br />

Mit dem vorliegenden (querschnittlichen) Untersuchungsdesign können keine<br />

kausalen Wirkungszusammenhänge von sportliche Aktivität und unterschiedlichen<br />

Risikofaktoren nachgewiesen werden. In verschiedenen Studien konnte<br />

jedoch gezeigt werden, daß sportliche Aktivität zu einer Reduktion der Herz-<br />

Kreislauf Risikofaktoren führen kann (PAFFENBERGER et al. 1990). In einer<br />

repräsentativen Studie108 konnten WOLL/BÖS nachweisen, daß - unabhängig<br />

vom Alter - Sportler über weniger Risikofaktoren verfügen als Nichtsportler<br />

(1994, 73).<br />

Abbildung 49 zeigt für die 3 Risikofaktoren Übergewicht, Rauchen und familiäre<br />

Belastungen den prozentualen Anteil der Sportler / Nichtsportler an der Subgruppe<br />

der Personen mit dem jeweiligen Risikofaktor.<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Übergewicht Rauchen familiäre Belastung<br />

sportliche Aktivität<br />

Sportler Nichtsportler<br />

Abb. 49 Anteil 18 - 39jähriger Sportler / Nichtsportler an Personengruppen mit verschiedenen<br />

Risikofaktoren<br />

Bei allen beobachteten Risikofaktoren ist der Anteil der Personen mit diesem<br />

Risiko bei den Nichtsportlern relativ höher. So sind beispielsweise fast 30% der<br />

Sportler Raucher während dieser Anteil bei den Nichtsportlern 50% beträgt.<br />

Auch nach einer Ausdifferenzierung in die 4 Altersklassen zeigt sich dieser höhere<br />

Anteil der Raucher in der Subgruppe der Nichtsportler.<br />

108 Modellvorhaben "Kommunale Gesundheitsförderung in Bad Schönborn"


- 182 - Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

18-24 25-29 30-34 35-39<br />

sportliche Aktivität<br />

Sportler Nichtsportler<br />

Abb. 50 Anteil 18 - 39jähriger Sportler / Nichtsportler an der Subgruppe der Raucher<br />

Für die Subgruppe der 18 - 24jährigen wurde untersucht, welche Bedeutung der<br />

Risikofaktor Rauchen für die <strong>Leistungsfähigkeit</strong> von Sportlern / Nichtsportlern<br />

hat. Aufgrund der Heterogenität dieser Subgruppe wurde der Faktor Dienstverhältnis<br />

mit einbezogen. Abbildung 51 zeigt das Ergebnis dieser dreifaktoriellen<br />

Varianzanalyse für das Gesamtergebnis im `Physical Fitneß Test'.<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

Berufs-/Zeitsoldat Grundwehrdienstler<br />

Rauchen / Sport<br />

Raucher (Sp) Raucher (Nsp) Nichtraucher (Sp) Nichtraucher (Nsp)<br />

F D F sA F R F D*sA F D*R F sA*R F D*sA*R<br />

N=524 F47.13 37.24 16.66 2.08 .61 1.70 2.17<br />

p .00 .00 .00 .15 .43 .19 .14<br />

Abb. 51 Gesamtergebnis [Z] 18 - 24jähriger Männer im `PFT' nach Dienstverhältnis (D),<br />

sportlicher Aktivität (sA) und Rauchgewohnheiten (R)


Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit - 183 -<br />

Unabhängig von der Art des Dienstverhältnisses erzielen sportlich aktive Nichtraucher<br />

die höchsten und nicht sportlich aktive Raucher die niedrigsten Testergebnisse.<br />

Alle beobachteten Faktoren haben hochsignifikante Bedeutung zur<br />

Varianzaufklärung, interaktive Wechselwirkungen sind nicht zu beobachten.<br />

Insgesamt werden 18.5% Varianz erklärt.<br />

Zur Quantifizierung der durch Rauchen "bedingten" Leistungsunterschiede wurden<br />

für die Testaufgaben des `PFT' entsprechende Vergleiche für Sportler /<br />

Nichtsportler durchgeführt. Tabelle 110 zeigt diese deskriptiven Ergebnisse.<br />

Tab. 110 Testergebnisse 18 - 24jähriger grundwehrdienstleistender Sportler und Nichtsportler<br />

nach Rauchgewohnheit<br />

Testaufgabe Nichtraucher Raucher Range (R)<br />

sportliche Aktivität x s N x s N in %<br />

Pendellauf, 4 x 9m<br />

Sportler 9.08 .54 114 9.31 .57 65 2.5<br />

Nichtsportler 9.49 .64 111 9.68 .67 135 2.0<br />

Sit up, 40 sec<br />

Sportler 32.69 6.19 93 30.00 6.07 28 8.9<br />

Nichtsportler 28.21 5.62 66 28.02 5.15 44 0.6<br />

Standweitsprung<br />

Sportler 235.52 22.42 113 228.63 20.39 65 3.0<br />

Nichtsportler 221.72 18.30 111 220.70 21.70 135 0.5<br />

Liegestütz, 40 sec<br />

Sportler 20.64 4.76 114 18.59 4.10 64 11.0<br />

Nichtsportler 18.62 4.44 109 18.23 3.83 134 2.1<br />

12-Min-Lauf (Feld)<br />

Sportler 2479.04 416.91 108 2241.32 381.34 63 10.6<br />

Nichtsportler 2231.30 347.83 108 2133.57 394.63 133 4.6<br />

Gesamtergebnis [Z]<br />

Sportler 103.23 6.79 88 99.46 6.32 26<br />

Nichtsportler 97.73 5.95 64 97.64 6.90 42<br />

In allen Vergleichen erzielen Nichtraucher höhere Testergebnisse als Raucher.<br />

Prozentual betragen diese Unterschiede im Durchschnitt 4.6%. Aufgabenbezogen<br />

liegen sie zwischen 1.8% (`Standweitsprung') und 7.6% (`12-Minuten<br />

Lauf'). Aktivitätsbezogen (Sportler vs. Nichtsportler) sind diese Unterschiede<br />

zwischen Rauchern und Nichtrauchern bei den Sportlern durchweg höher und<br />

sämtlich hochsignifikant (p


- 184 - Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit<br />

Zusammenfassende Betrachtung der Ergebnisse zur kriterienbezogene<br />

Validität<br />

Im Rahmen der kriterienbezogenen Validierung wurde überprüft, ob sich die<br />

durch exogene / endogene Faktoren bedingten Gruppenunterschiede auch in<br />

den Testleistungen des `PFT' niederschlagen.<br />

Die Analysen ergaben geschlechtsspezifisch bedingte Leistungsunterschiede<br />

von durchschnittlich 10%, die aufgabenbezogen stark differieren. Die größten<br />

Unterschiede fanden sich beim `Standweitsprung' und beim `12-Minuten Lauf'<br />

und lassen sich in einer niedrigeren (relativen) Muskelmasse und einer verminderten<br />

maximalen Sauerstoffaufnahme begründen.<br />

Altersbezogen konnte der erwartete Abfall der <strong>Leistungsfähigkeit</strong> nachgewiesen<br />

und quantifiziert werden. Im Durchschnitt sinkt die <strong>Leistungsfähigkeit</strong> mit<br />

zunehmendem Alter, wobei große fähigkeitsspezifische Unterschiede zu beobachten<br />

sind. Der größte Leistungsabfall wurde bei Testaufgaben mit hohem<br />

Ausdaueranteil beobachtet. Eine kompensatorische Bedeutung sportlicher Aktivität<br />

auf den altersbedingten Leistungsabfall wurde festgestellt.<br />

Bildungsbezogen zeigte sich mit zunehmendem Bildungsniveau ein Anstieg<br />

des Umfangs von sportlicher Aktivität. Es konnten bildungsbedingte Leistungsunterschiede<br />

festgestellt werden, die bei Nichtsportlern (12.6%) größer sind als<br />

bei Sportlern (9%). Ferner wurde eine mit zunehmendem Bildungsniveau steigende<br />

Bereitschaft zu sportlicher Aktivität beobachtet.<br />

Konstitutionsbezogen wurde ein mit ansteigendem Lebensalter zunehmender<br />

BMI beobachtet. Personen mit ausgewogenem BMI erzielten die höchsten Testergebnisse,<br />

Personen mit hohem BMI die niedrigsten Ergebnisse. Aufgabenbezogen<br />

wurden die größten Unterschiede bei den Testaufgaben mit hohem<br />

Ausdaueranteil beobachtet.<br />

Sportliche Aktivität hat eine positive Bedeutung für die Höhe der <strong>Leistungsfähigkeit</strong>.<br />

Unterschiede zugunsten der Sportler konnten beobachtet und mit fast<br />

8% quantifiziert werden, die größten Unterschiede wurden wiederum bei den<br />

Aufgaben mit hohem Ausdaueranteil beobachtet. Neben der Wertmessung haben<br />

Motive zum Sporttreiben wichtige Bedeutung für die Höhe der <strong>Leistungsfähigkeit</strong>.<br />

Physisch orientierte Beweggründe schlagen sich hierbei höher in<br />

Leistungsvariablitäten nieder als psycho soziale Beweggründe.<br />

Die modellhaft formulierten Effekte sportlicher Aktivität auf unterschiedliche Aspekte<br />

von Gesundheit konnten bestätigt werden. Ferner zeigte sich, daß diese<br />

Effekte sich auch auf der Leistungsebene niederschlagen.


Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit - 185 -<br />

Insgesamt bestätigen die Analysen publizierte Ergebnisse und können den<br />

`PFT' als kriterienbezogen valide bezeichnen.


IV.<br />

Zusammenfassung<br />

und<br />

Perspektiven


Zusammenfassung und Perspektiven - 187 -<br />

Zusammenfassung und Perspektiven<br />

Zielsetzung des Forschungsvorhaben war die "Entwicklung eines einheitlichen<br />

Sporttests für die Bundeswehr" 131 . Aufgrund semantischer Aspekte ist der Begriff<br />

`Fitneßtest' allerdings zutreffender, da weniger `Sport' als vielmehr `Fitneß'<br />

Gegenstand des <strong>Diagnose</strong>verfahren ist.<br />

`Motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong>' bzw. `motorische Fitneß' besitzen aus unterschiedlichen<br />

Sichtweisen Relevanz auch für militärische Anforderungen. So ist<br />

sowohl der Zusammenhang zwischen <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> und physischer/psycho-sozialer<br />

Gesundheit wie auch die Bedeutung <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

im soldatischen Anforderungsprofil vielfach empirisch belegt.<br />

Aufgrund von Rahmenvorgaben des Auftraggebers (Konditionstest) sowie trainingswissenschaftlicher<br />

Grundlagen (Systematisierung <strong>motorischer</strong> Fähigkeiten)<br />

wurde unter Einbeziehung der Ergebnisse einer systematischen Analyse<br />

vergleichbarer Fitneßtests aus militärischen Verbänden eine Vorform des neuen<br />

`Physical Fitneß Test (PFT)' abgeleitet. Die wissenschaftliche Überprüfung ergab<br />

gute teststatistische Koeffizienten für den PFT.<br />

Dennoch wurde aus inhaltlichen und organisatorischen Gründen das Testdesign<br />

geringfügig modifiziert. Umfangreiche Item- und Testanalysen bescheinigen<br />

dieser modi-fizierten (und hier vorliegenden) Version eine gute Testgültigkeit.<br />

Die Analysen zur Durchführungsobjektivität ergaben für alle Aufgaben erwartungsgemäß<br />

"ausgezeichnete" Koeffizienten.<br />

Die Ergebnisse der Analysen zur Item- wie auch Gesamttestreliabilität genügen<br />

voll den Anforderungen, welche an sportmotorische Tests gestellt werden. Differenzierte<br />

Betrachtungen der Split - Half Ergebnisse zeigen, daß dieses Verfahren<br />

für sportmotorische Elementartests keine Anwendung finden kann.<br />

Die Befragung von Experten bescheinigt den Testaufgaben eine gute Anwendbarkeit<br />

und Aussagekraft und bestätigt den Test als inhaltlich - valide.<br />

131 Titel des Forschungsvorhaben<br />

[T/R629/K0008/K3004 und In San I-1 0391-V-6593]


- 188 - Zusammenfassung und Perspektiven<br />

Dimensionsanalysen bestätigen die Heterogenität des Tests und die Eigenständigkeit<br />

der Testaufgaben. Faktorenanalysen zeigen ferner, daß mit dem PFT<br />

das Konstrukt Fitneß abgebildet wird. Diese Testdimensionalität erweist sich<br />

auch bei einer alters- und geschlechtsspezifischen Betrachtung als stabil.<br />

Für die alters- und geschlechtsspezifische Testnormierung ergaben sich einige<br />

Stichprobenprobleme, die eine mehrstufige Vorgehensweise für die Erstellung<br />

der Normwerttabellen notwendig machte. Basis der Normtabellen sind die Ztransformierten<br />

Rohwerte, welche inter- und intraindividuelle Vergleiche gestatten.<br />

Zur Vereinfachung der Auswertung wurden auf der Grundlage der Ergebnisse<br />

der Item- und Testanalysen sowohl aufgabenbezogen als auch für den<br />

Gesamttest Beurteilungskategorien entwickelt.<br />

Aufgrund erster Ergebnisse einer sportmedizinischen Zusatzstudie sowie von<br />

Stichprobenproblemen wurde die Gültigkeit des Tests auf den Altersbereich 18<br />

- 39 Jahre festgelegt. Um dennoch auch für Ältere (die freiwillig am Test teilnehmen<br />

wollen) Orientierungsdaten anbieten zu können wurden für diese Altersklassen<br />

entsprechende Tabellen erstellt.<br />

Im Rahmen von Testanwendungen wurden Analysen zur kriterienbezogenen<br />

Validierung durchgeführt die weitestgehend mit publizierten Forschungsergebnissen<br />

übereinstimmen und den PFT somit auch als kriterienbezogen valide<br />

bestätigen.<br />

Geschlechtsspezifisch zeigten sich die erwarteten Leistungsunterschiede zugunsten<br />

der Männer, welche fähigkeitsbezogen sehr unterschiedlich sind.<br />

Der Abfall der motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> im Altersgang konnte (vorbehaltlich<br />

methodischer Probleme) nachgewiesen und quantifiziert werden. Es zeigte<br />

sich, daß sportliche Aktivität eine kompensatorische Bedeutung auf diesen Leistungsabfall<br />

hat.<br />

Bildungsspezifische Leistungsunterschiede konnten nachgewiesen werden, die<br />

bei Nichtsportlern größer sind als bei Sportlern. Ferner zeigten sich im weiteren<br />

auch Effekte einer bildungsbedingten Sportsozialisation.<br />

Unterschiedliche Konstitutionsindices wurden analysiert. Die positive Bedeutung<br />

eines `ausgewogenen' BODY-MASS-INDEXES zur Höhe der <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

konnte aufgezeigt und quantifiziert werden.<br />

Es zeigte sich, daß Bedeutung, Umfang und Motivstruktur sportlicher Aktivität<br />

fähigkeitsspezifisch betrachtet unterschiedliche Bedeutung für die Höhe der<br />

motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> haben.<br />

Die in Gesundheitsmodellen postulierten Effekte sportlicher Aktivität sowie deren<br />

enger Zusammenhang zur Leistungsebene konnten aufgezeigt werden.


Zusammenfassung und Perspektiven - 189 -<br />

Es wurde dargestellt, daß motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong> Relevanz für militärische<br />

Tätigkeiten hat. Die Erstellung von Arbeitsplatzanalysen sowie von tätigkeitsspezifischen<br />

Anforderungsprofilen wären neue Fragestellungen. Hierbei<br />

sollten neben motorischen auch kognitive Aspekte Berücksichtigung finden.<br />

Aufgrund des querschnittlich angelegten Untersuchungsdesigns konnten lediglich<br />

Bedeutungs- aber keine kausalen Wirkungszusammenhänge aufgezeigt<br />

werden. Hier ergeben sich interesssante neue Fragestellungen, so z.B. zur Wirkung<br />

sportlicher Aktivität auf den altersbedingten Leistungsabfall.<br />

Die Erstellung der Normwerte beruht ebenso auf querschnittlich erhobenen Daten.<br />

Nachzufragen bliebe, ob reale Längsschnittanalysen diese pragmatische<br />

Verfahrensweise `legitimieren' oder ob Kohorteneffekte zu erheblichen Verzerrungen<br />

führen. Gemischte Quer-/Längsschnittanalysen wären hier an unterschiedlichen<br />

Stichproben durchzuführen. Hierbei sollte auch überprüft werden,<br />

inwieweit anhand dieser Klientel (Bundeswehr) für die Bundesrepublik repräsentative<br />

Aussagen möglich sind.<br />

Nicht überprüft wurde die Akzeptanz von Rückmeldungen über die motorische<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong>. Hier bliebe zu überprüfen, ob diese Rückmeldungen auf Akzeptanz<br />

stoßen und zu einem Handeln / zu Training führen.<br />

Einige der Instrumente bedürfen einer weiteren Evaluation. So konnte Aspekte<br />

der Motivstruktur sportlichen Handelns nur "oberflächlich" betrachtet werden.<br />

Ob dieses Instrument (8 Statements zur Motivstruktur) sowie die hier nicht dargestellten<br />

Statements zu Kontrollüberzeugungen überarbeitet werden müßten<br />

oder ob die Besonderheit der Stichprobe Grund für nicht erklärbare Ergebnisse<br />

ist bliebe zu hinterfragen.<br />

Der neue `Physical Fitneß Test' wird seit dem 1.1.1994 flächendeckend als einheitlicher<br />

Fitneßtest in der Bundeswehr eingesetzt. In einer zweijährigen Erprobungsphase<br />

sollen weitere Erfahrungen mit der Testanwendung gesammelt<br />

werden.<br />

Anhand einer (für die Bundeswehr) repräsentativen Stichprobe ist ferner eine<br />

Evaluation der Normwerttabellen vorgesehen. Einige Fragestellungen, die im<br />

Forschungszeitraum (zum Teil aus organisatorischen Gründen) nicht zufriedenstellend<br />

angegangen werden konnten, sollen in dieser Erprobungsphase bearbeitet<br />

werden. Vorgesehen ist die Durchführung einer `echten' Längsschnittanalyse,<br />

diverser Stichprobenvergleiche sowie die Erstellung eines Umsetzungskonzeptes<br />

PFT-Datenbank.


- 190 - Literaturverzeichnis<br />

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stehenden Begriffen und ihrer Handhabung in der<br />

Leistungsdiagnostik. In: Theorie und Praxis der Körperkultur 36<br />

(1987) 1, 21 - 27


Vorwort<br />

Die vorliegende Arbeit ist das Ergebnis eines seit 1988 vom Bundesminister der<br />

Verteidigung geförderten Forschungsvorhaben. Ein Projekt dieses Umfanges ist<br />

nur mit der Hilfe einer Vielzahl von Personen durchzuführen.<br />

Ein erster Dank sei an die über 3.000 Personen gerichtet, deren Testergebnisse<br />

als fundierte Datengrundlage dienten.<br />

Ein weiterer Dank gilt Herrn Josef Nehren für die umfangreichen organisatorischen<br />

Umsetzungen des Forschungsvorhabens.<br />

Hilfreich waren ferner die zahlreichen kritisch geführten Diskussionen mit den<br />

Sportlehrern der Bundeswehr sowie der Arbeitsgruppe von Prof. <strong>Dr</strong>. Gerrit Simon.<br />

Mein ganz besonderer Dank gilt Herrn Prof. <strong>Dr</strong>. Klaus Bös für seine Anregungen<br />

und Hilfestellungen, die wesentlich zum Gelingen dieser Dissertation beigetragen<br />

haben.<br />

<strong>Jochen</strong> <strong>Beck</strong><br />

Borken, im November 1994


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Einleitung - Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit<br />

I. Theoretische Grundlagen 1<br />

1. Leistung und <strong>Leistungsfähigkeit</strong> 2<br />

1.1 Dimensionalität <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> 4<br />

1.2 <strong>Diagnose</strong> <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> 7<br />

2. Relevanz <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> 10<br />

2.1 Motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong> und Gesundheit 12<br />

2.2 Motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong> und berufliche Anforderungen 13<br />

2.3 Motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong> und militärische Anforderungen 14<br />

3. Fitneßtests als <strong>Diagnose</strong>verfahren <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

16<br />

3.1 Fitneßtests in militärischen Verbänden 17<br />

3.1.1 Testverfahren in der Bundeswehr 18<br />

3.1.2 Testverfahren in anderen militärischen Verbänden (Europa) 27<br />

3.1.3 Testverfahren in anderen militärischen Verbänden (USA/Überseee) 35<br />

Zusammenfassende Darstellung 46<br />

Fazit und Konsequenz 51


Inhaltsverzeichnis<br />

II. Testentwicklung 52<br />

1. Rahmenbedingungen 53<br />

2. Fähigkeiten und Testaufgaben 54<br />

2.1 Selektion relevanter Fähigkeiten 57<br />

2.2 Selektion relevanter Testaufgaben 58<br />

2.3 Testbatterie (Vorform) zur <strong>Diagnose</strong> der motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong> 62<br />

3. Fazit der Erprobung und weiteres Vorgehen 65<br />

4. Item- und Testanalyse des `Physical Fitneß Test' 66<br />

4.1 Objektivität 67<br />

4.2 Reliabilität 68<br />

4.2.1 Itemreliabilitäten 79<br />

4.2.1.1 Test - Retest Analysen zur Itemreliabilität 69<br />

Zusammenfassende Betrachtung der Test - Retest - Analysen 75<br />

4.2.1.2 Split - Half Analysen zur Itemreliabilität 77<br />

4.2.2 Gesamttestreliabilität 79<br />

4.2.2.1 Batteriereliabilität 79<br />

4.2.2.2 Profilreliabilität 84<br />

4.2.3 Aspekte der Reliabiliät 84<br />

4.2.3.1 Reliabilität und Standardfehler 84<br />

4.2.3.2 Reliabilität und `kritische Rohwertdifferenz' 88<br />

4.2.3.3 Reliabilität und Testgruppenhomogenität 96<br />

Zusammenfassende Betrachtung der Reliabilitätsanalysen 98


Inhaltsverzeichnis<br />

4.3 Validität 99<br />

4.3.1 Inhaltlich - logische Validität 100<br />

4.3.2 Konstruktvalidität 102<br />

4.4 Aufgabenschwierigkeit und Trennschärfe 108<br />

5. Normen 110<br />

5.1 Normierung des `Physical Fitneß Test' 112<br />

5.1.1 Vorgehensweise bei der Testnormierung 114<br />

5.1.2 Anwendung der Normierungstabellen 119<br />

5.1.2.1 Routineeinsatz des `Physical Fitneß Test' 120<br />

5.1.2.2 `Physical Fitneß Test' als Selektionsinstrument der Eignungsdiagnose 123<br />

III. Testanwendung - Gruppenvergleiche im Rahmen einer kriterienbezogenen<br />

Validierung des `Physical Fitneß Test'<br />

124<br />

-<br />

1. Leistungsbestimmende Faktoren 126<br />

1.1. Testergebnis (PFT) und Geschlecht 126<br />

1.2. Testergebnis (PFT) und Alter 133<br />

1.3. Testergebnis (PFT) und Bildung 139<br />

1.4. Testergebnis (PFT) und Konstitution 146<br />

1.5. Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität 154<br />

2. Sportliche Aktivität und Gesundheit 175<br />

Zusammenfassende Betrachtung der Ergebnisse zur kriterienbezogenen Validität189


Inhaltsverzeichnis<br />

IV. Zusammenfassung und Perspektiven 190<br />

Literaturverzeichnis 194<br />

V. Anhang I<br />

1. Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen II<br />

2. Erhebungsinstrumente XII<br />

Testbeschreibungen XIII<br />

Testerfassungsbogen XIX<br />

soziologischer Fragebogen XX<br />

Fragebogen Testleiterbefragung XXIV<br />

sportmedizinischen Zusatzstudie XXV<br />

3. Normwert- und Beurteilungstabellen XXIX<br />

Männer, 18 - 24 Jahre XXX<br />

Männer, 25 - 29 Jahre XXXII<br />

Männer, 30 - 34 Jahre XXXIV<br />

Männer, 35 - 39 Jahre XXXVI<br />

Frauen; 18 - 24 Jahre XXXVIII<br />

Männer, 40 - 44 Jahre XL<br />

Männer, 45 - 49 Jahre XLI<br />

Männer, > 49 Jahre XLII<br />

4. Testauswertungsbogen zum `Physical Fitneß Test' XLIII


Einleitung - Problemstellung und Zielsetzung<br />

Einleitung - Problemstellung und Zielsetzung<br />

Sowohl im Alltag als auch in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen<br />

finden die Begriffe `Leistung' und `<strong>Leistungsfähigkeit</strong>' Anwendung. Je nach wissenschaftstheoretischer<br />

Ausrichtung reicht das Begriffsspektrum hierbei vom<br />

wertfreien physikalischen Leistungsbegriff bis hin zu wertenden kulturphilosophischen<br />

Betrachtungsweisen (CARL in RÖTHIG et al. 1992, 274). In der<br />

Sportwissenschaft ist das Spektrum an Begriffen zu `Leistung' und `<strong>Leistungsfähigkeit</strong>'<br />

zwar vielfältig (BÖS/MECHLING 1983), aber nur selten klar definitorisch<br />

abgegrenzt (GÖTZE/SIEGER 1977). So finden Begriffe wie `motorische'<br />

und `körperliche' <strong>Leistungsfähigkeit</strong>a nahezu synonyme Verwendung, obwohl<br />

klare inhaltliche Abgrenzungen vorhanden sind.<br />

Aus Betrachtungen zur Bewältigung alltäglicher sowie allgemeiner/spezifischer<br />

beruflicher Anforderungen besitzt `motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong>' Relevanz; so<br />

sind Auswirkungen derselben auf die physische sowie psycho-soziale Gesundheit<br />

in einer Vielzahl empirischer Untersuchungen belegt (SAAM 1990, KNOLL<br />

1993, SCHLICHT 1994). Für militärspezifische Tätigkeiten stellt die körperliche<br />

(und motorische) <strong>Leistungsfähigkeit</strong> eine wesentliche Komponente dar, da u.a.<br />

der Körper oder schwere Gegenstände bewegt oder bei hoher körperlicher Beanspruchung<br />

zusätzlich Konzentrationsleistungen erbracht werden müssen<br />

(v.RESTORFF 1993, JUNG 1985, KOLEI 1993). Empirische Befunde fordern<br />

tätigkeitsorientierte Anforderungsprofile und entsprechende Trainingsmaßnahmen<br />

(SCHMIDT 1972) und bestätigen physiologische und psychologische Auswirkungen<br />

der militärischen Grundausbildung (WEIMAN et al. 1986, LEIBFRIED<br />

1987, BOUTCHER 1990, TROUMBLEY et al. 1990; zit.n. v.RESTORFF 1990).<br />

Sportmotorische Testverfahren zur <strong>Diagnose</strong> der allgemeinen motorischen<br />

<strong>Leistungsfähigkeit</strong> stehen häufig sowohl allgemein als auch spezifisch in der<br />

Kritik. So kann z.B. die `aerobe Ausdauer' über apparative Verfahren wie die<br />

Spiroergometrie wesentlich genauer erfaßt werden als mit Ausdauerläufen (z.B.<br />

`12-Minuten Lauf'). Für den Hochleistungsbereich oder spezifische medizinische<br />

Fragestellungen ist dieser (zumeist kostenintensive) Aufwand notwendig<br />

und gerechtfertigt, für Anwendungen auf unterem und mittlerem Leistungsniveau<br />

(z.B. Freizeitsport) kommen derartige Verfahren kaum in Betracht.<br />

Hier wird davon ausgegangen, daß sportmotorische Tests, die leicht und ökonomisch<br />

durchführbar sind, ausreichen. Solche sportmotorischen Tests, meist<br />

als Fitneßtests bezeichnet, finden Einsatz in Schule, Verein und Freizeit und<br />

a oder der auf KRAUS/HIRSCHLAND (1953) beruhende Oberbegriff `Fitneß'


Einleitung - Problemstellung und Zielsetzung<br />

werden von Experten auch für militärische und vergleichbare Institutionen als<br />

relevant erachtet (BÖS 1992).<br />

In der Bundeswehr existieren einige Fitneßtests, die unterschiedlichen Zielsetzungen<br />

dienen. So sind leistungsdiagnostische wie auch verwendungsspezifische<br />

prognostische Verfahren bekannt. Für alle Tests gilt hierbei, daß sie weder<br />

hinsichtlich der wissenschaftlichen Gütekriterien überprüft sind, noch für Vergleiche<br />

adäquate Normwerte vorliegen.<br />

Für Fragestellungen der Berufseignung werden an den jeweiligen Entscheidungsinstitutionenb<br />

spezifische diagnostische Verfahren sowie diverse sportmotorische<br />

Tests eingesetzt. Im Verfahren zur Eignungsfeststellung von Bewerbern<br />

für die Offizierlaufbahnen ist der sportmotorische Test eingebunden in ein<br />

umfangreiches Testsystem psychologischer und pädagogischer <strong>Diagnose</strong>verfahren.<br />

Während sämtliche anderen Verfahren weitgehend etabliert sind, ist der<br />

Subtest `motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong>' teilweise heftiger Kritik ausgesetzt, da<br />

mit ihm u.a. gleichzeitig motorische <strong>Leistungsfähigkeit</strong> und psychische Einstellungen<br />

erfaßt werden sollen (TSCHAKERT/TEIPEL 1986). Im Eignungsverfahren<br />

für untere und mittlere Laufbahngruppen (Mannschaften, Unteroffiziere)<br />

wird ein sport<strong>motorischer</strong> Test eingesetzt, der neben <strong>Leistungsfähigkeit</strong> auch<br />

Belastbarkeit und Verhalten testen soll (vgl. OTTE o.A.). Neben dieser grundsätzlichen<br />

Problematik der Vermischung von Meßinhalten werden einzelne Aufgaben<br />

sowie die Testdimensionalität kritisiert.<br />

Ein großes Defizit der verschiedenen sportmotorischen Tests liegt neben der<br />

fehlenden wissenschaftlichen Absicherung in der fehlenden Vergleichbarkeit<br />

untereinander. So findet sich keine Testaufgabe, die identisch in einem anderen<br />

Verfahren eingesetzt ist. Aufgrund dieser fehlenden Vergleichbarkeit und der<br />

inhaltlichen Kritik an einzelnen Testübungen, sowie einer aufgrund der Einstellung<br />

von Frauen veränderten Rahmensituation wurde vom Bundesministerium<br />

der Verteidigung beschlossen, die Testvielfalt zu reduzieren und ein einheitliches<br />

Verfahren zu entwickeln.<br />

Zur Zeit gehören der Bundeswehr als Soldaten etwa 300.000 Männer sowie fast<br />

2.000 Frauen im Alter von 18 - 60 Jahren an, darunter über 150.000 Grundwehrdienstleistende<br />

im Alter von 18 - 24 Jahren. Diese Grundwehrdienstleistenden<br />

entstammen allen Gesellschaftsschichten wie auch geographischen<br />

Regionen Deutschlands, so daß die Daten dieser Gruppe (18 - 24 Jahre) annähernd<br />

repräsentative Aussagen für die Bundesrepublik Deutschland zulassen.<br />

b Freiwilligenannahmestellen, Offizierbewerberprüfszentrale


Einleitung - Problemstellung und Zielsetzung<br />

Die kontinuierliche Zugriffsmöglichkeit auf diese Daten macht desweiteren Kohortenvergleiche<br />

möglich und dokumentiert somit gesamtgesellschaftliche Entwicklungen.<br />

Für die Gruppe der Berufs-/Zeitsoldaten sind neben Kohorten- und<br />

Stichprobenvergleichen (echte) längsschnittliche Betrachtungen zum Verlauf<br />

<strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong> möglich. Hier liegt ein Forschungsdefizit, da bisher<br />

lediglich quasi-längsschnittliche Entwicklungsprofile (CRATTY 1979, FETZ<br />

1982 u. 1987, MEINEL/SCHNABEL 1987) oder Längsschnittuntersuchungen für<br />

abgegrenzte Lebensabschnitte vorliegen (CRASSELT et al. 1985, VOGT 1978,<br />

OSTYN et al. 1980).<br />

Desweiteren ist auf der Basis dieser enormen Datenmenge die Erstellung von<br />

differenzierten Normwerten über die Altersspanne von 18 - 60 Jahren möglich,<br />

deren adäquate Realisation immer noch aussteht (THIESS 1990, EHR-<br />

LER/BARTEL 1990).<br />

Ziel der Arbeit war die Erstellung eines einheitlichen Fitneßtest für die Bundeswehr<br />

unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Grundlagen sowie auftragsspezifischer<br />

Rahmenvorgaben. Einzelne Grobziele / Arbeitsinhalte waren hierbei:<br />

- Selektion relevanter Fähigkeiten und Testaufgaben<br />

Unter Einbeziehung theoretischer Überlegungen, auftragsspezifischer<br />

Rahmenvorgaben sowie einer Analyse vergleichbarer militärischer Tests<br />

wurden ein `militärisches Fähigkeitsprofil' und entsprechende Testitems<br />

abgeleitet.<br />

- Entwicklung und Erprobung einer Testvorform<br />

Im Rahmen einer Erprobungsstudie wurde die "deduktiv abgeleitete"<br />

Testvorform auf die wissenschaftlichen Gütekriterien sowie Praktikabilität<br />

und Akzeptanz überprüft.<br />

- Entwicklung und Evaluation der Testendform<br />

Im Rahmen der Evaluation wurde der Test umfangreichen Item- und Testanalysen<br />

zur Ermittlung der wissenschaftlichen Gütekriterien unterworfen.<br />

Versifikationen der allgemeinen Fragestellungen zur Objektivität, Reliabilität<br />

und Validität des Tests/der Testitems lagen in Aspekten wie beispielsweise<br />

Zeitintervallc und Alterd . Unter anwendungsorientierten Gesichtpunkten<br />

nimmt die alters- und geschlechtsspezifische Testnormierung über die<br />

Altersspanne und die Entwicklung anwendungsspezifischer Beurteilungs-<br />

c Merkmals-/Bedingungskonstanz<br />

d (altersunabhängige) Testdimensionalität


Einleitung - Problemstellung und Zielsetzung<br />

vorschläge hohe Bedeutung ein. Schwerpunkt der kriterienbezogenen Validierung<br />

sind uni-/multivariate Fragestellungen zur Bedeutung von <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

und Einstellungen/Verhaltensweisene , Dispositionenf sowie<br />

Modellvorstellungen zum Zusammenhang von Gesundheit und Sport.<br />

Die inhaltlichen Fragestellungen / Arbeitsschritte leiteten sich zum Teil aus den<br />

gängigen Methoden der Erstellung von Tests ab. Übersichtsmäßig seien hier<br />

einige Fragestellungen genannt:<br />

Aspekt: Testgütekriterien<br />

- Genügen die Items den wissenschaftlichen Anforderungen an die Objektivität?<br />

- Ist der Test auch unter unterschiedlichen Bedingungen h reliabel?<br />

- Sind die Aufgaben des Tests unter dem Aspekt von Anwendbarkeit und<br />

Akzeptanz inhaltlich - logisch valide?<br />

- Ist der Test eine heterogene Testbatterie zur Überprüfung der allgemeinen<br />

motorischen <strong>Leistungsfähigkeit</strong>?<br />

- Ist die Testdimensionalität alters- und geschlechtsunabhängig?<br />

- Sind die Testaufgaben hinreichend trennscharf?<br />

Aspekt: Testanwendung<br />

- Welche Konsequenzen ergeben sich aus den Ergebnissen zur Bestimmung<br />

der Testgütekriterien?<br />

- Welche Beziehungen bestehen zwischen <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

und Einstellungen / Verhaltensweiseni , Dispositionenk ? (univariate Fragestellung)<br />

e z.B. Motiven und Einstellungen<br />

f z.B. Geschlecht und Alter<br />

h unterschiedliche Zeitintervalle, Item vs. Gesamttest<br />

i Umfang, Bedeutung und Motivstruktur sportlicher Aktivität; subjektive Gesundheitseinschätzung,<br />

Kontrollüberzeugungen zu Gesundheit und Krankheit<br />

k Alter, Geschlecht, Bildungsniveau, Konstitution, Risikofaktoren


Einleitung - Problemstellung und Zielsetzung<br />

- Welche Bedeutung haben unterschiedliche Strukturmerkmale (Alter, Geschlecht,<br />

Bildung) für o.a. univariate Beziehungen zu <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong>?<br />

(multivariate Fragestellung)<br />

- Sind die uni-/multivariaten Beziehungen fähigkeitsspezifisch different?


Aufbau der Arbeit<br />

Einleitung - Problemstellung und Zielsetzung<br />

Eine begriffliche Einordnung von Leistung und <strong>Leistungsfähigkeit</strong> (I.1) wird in<br />

Kapitel I vorgenommen. Desweiteren wird die Bedeutung <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

für unterschiedliche Zielgruppen dargestellt (I.2) und eine Bestandsaufnahme<br />

/ -analyse gängiger Fitneßtests in militärischen Verbänden<br />

durchgeführt (I.3).<br />

In Kapitel II wird die Testentwicklung beschrieben; beginnend mit der Darstellung<br />

formaler Rahmenbedingungen (II.1) über die Selektion relevanter Fähigkeiten<br />

und Testaufgaben (II.2), der Erprobung einer Vorform (II.3) bis hin zu der<br />

Item- und Test-analyse der Testendform (II.4) und der Erstellung alters- und<br />

geschlechtsspezifischer Normtabellen sowie anwendungsorientierter Beurteilungsvorschläge<br />

(II.5).<br />

Im Rahmen einer kriterienbezogenen Validierung werden in Kapitel III anwendungsorientierte<br />

Studien durchgeführt. Hierbei soll die Bedeutung von Einstellungen<br />

/ Verhaltensweisen, Dispositionen und <strong>motorischer</strong> <strong>Leistungsfähigkeit</strong><br />

überprüft werden.<br />

Eine Zusammenfassung aller Ergebnisse sowie ein `Blick nach vorne' erfolgt in<br />

Kapitel IV.<br />

Im Anhang (Kapitel V) finden sich ein Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen<br />

(V.1), sämtliche Erhebungsinstrumente der Studie (V.2), alters- und geschlechtsspezifische<br />

Normwerttabellen (V.3) sowie eine Testauswertungsbogen<br />

(V.4).

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