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orientierUnGsrAhMen - Marie Meierhofer Institut für das Kind

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teiL 2 – LeitPrinziPien<br />

sowie um die Frage nach deren Beeinflussbarkeit bzw.<br />

Beständigkeit. In dieser Phase kann die Zuordnung<br />

kleiner <strong>Kind</strong>er streng ausfallen. Sie behaupten zu wissen,<br />

wie ein Mädchen, ein Junge, ein Mann, eine Frau,<br />

eine Mutter, ein Vater sind, und haben eine klare Vorstellung<br />

davon, wie man Geburtstag oder andere Feste<br />

feiert. <strong>Kind</strong>er sind gerade dann besonders darauf angewiesen,<br />

<strong>das</strong>s die Erwachsenen ihre Bemühungen um<br />

Orientierung anerkennen und ihnen gleichzeitig ermöglichen,<br />

weiterhin die Vielfalt von kleinen und grossen,<br />

männlichen und weiblichen Menschen sowie von<br />

sozialen Gruppen zu erleben.<br />

FoLGerUnGen<br />

Der Ausgangspunkt <strong>für</strong> Integration (Teil werden) und<br />

Inklusion (einbezogen werden) ist, jedes <strong>Kind</strong> willkommen<br />

zu heissen und zu respektieren.<br />

Die Erwachsenen müssen sich mit den Besonderheiten<br />

von Entwicklungsphasen sowie mit den Eigenheiten<br />

jedes individuellen <strong>Kind</strong>es auseinandersetzen.<br />

Die Verwirklichung von Chancengleichheit zu unterstützen,<br />

bedeutet auch Ungleiches ungleich zu behandeln.<br />

Jedes <strong>Kind</strong> möchte sich zugehörig fühlen und<br />

braucht gleichzeitig eine individuelle Begleitung auf<br />

seinem Weg in die Gesellschaft. Eltern und Erziehende<br />

müssen sich mit den Unterschieden zwischen Jungen<br />

und Mädchen, aber ebenso mit den Unterschieden der<br />

<strong>Kind</strong>er innerhalb der Mädchen und Jungen auseinandersetzen.<br />

Wenn <strong>Kind</strong>er «besonders besondere» Merkmale und<br />

Bedürfnisse haben, benötigen sie erst recht eine auf sie<br />

abgestimmte Begleitung. Grundsätzlich gilt jedoch <strong>für</strong><br />

sie genau wie <strong>für</strong> jedes andere <strong>Kind</strong>: Der Weg in die<br />

Gemeinschaft führt über einen lebendigen Austausch<br />

mit anderen Menschen.<br />

<strong>Kind</strong>er können überall – in der Familie, in der <strong>Kind</strong>ertageseinrichtung,<br />

in der Spielgruppe, in der Tagesfamilie<br />

– lernen, mit sozialen Vergleichen umzugehen,<br />

Solidarität zu leben sowie den Unterschied zwischen<br />

rücksichtsloser Konkurrenz und anspornendem Wettbewerb<br />

zu verstehen.<br />

Wenn in einer Familie, <strong>Kind</strong>ertageseinrichtung,<br />

Spielgruppe und Tagesfamilie <strong>Kind</strong>er und Erwachsene<br />

mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten und Merkmalen<br />

willkommen sind und sich einbringen können,<br />

vermittelt dies den <strong>Kind</strong>ern einen zentralen Wert unserer<br />

demokratischen Gesellschaft. Umgekehrt signalisiert<br />

der Ausschluss bestimmter <strong>Kind</strong>er und Erwachsener<br />

eine Haltung, welche <strong>das</strong> solidarische Zusammenleben<br />

bedroht.<br />

Erwachsene sollten wissen, wie<br />

> in der Familie, <strong>Kind</strong>ertageseinrichtung, Spielgruppe<br />

und Tagesfamilie erlebbar werden kann, was weibliche,<br />

männliche, junge und ältere Menschen zur<br />

Gemeinschaft beitragen.<br />

> sie gemeinsame, verbindende und unterscheidende<br />

Merkmale in Worte fassen und mit den <strong>Kind</strong>ern Antworten<br />

auf diesbezügliche Fragen suchen können.<br />

> sie die Vielfalt von <strong>Kind</strong>ern und Familien durch<br />

Lieder, Geschichten, Rituale, Spiele, Gerichte, (Ver-)<br />

Kleidung sinnlich erfahrbar machen können.<br />

<strong>Kind</strong>er profitieren <strong>für</strong> ihre individuelle und soziale entwicklung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden<br />

in Gemeinschaften. sie interessieren sich <strong>für</strong> beides.<br />

Jedes <strong>Kind</strong> möchte sich überall, wo es sich aufhält, willkommen fühlen und einbezogen werden.<br />

Jedes <strong>Kind</strong> braucht wohlwollende Anerkennung, um seinen Weg in eine Gemeinschaft und seinen Platz<br />

darin zu finden. dies gilt ausdrücklich auch <strong>für</strong> ein <strong>Kind</strong> mit besonderen Voraussetzungen und bedürfnissen.<br />

die Verschiedenheit und individualität von <strong>Kind</strong>ern und Familien sowie die Vielfalt ihrer herkunft sind <strong>für</strong><br />

eine Gemeinschaft bereichernd.<br />

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