orientierUnGsrAhMen - Marie Meierhofer Institut für das Kind
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teiL 2 – LeitPrinziPien<br />
Die grosse Bedeutung, die der Bewertung des eigenen<br />
Tuns durch Bezugspersonen zukommt, manifestiert<br />
sich auch im rückversichernden Blickverhalten,<br />
<strong>das</strong> <strong>Kind</strong>er ab der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres<br />
zeigen, wenn eine Situation sie verunsichert. Aufgrund<br />
ihrer Reaktionen erfährt <strong>das</strong> <strong>Kind</strong>, was andere<br />
ihm zutrauen und zumuten. Diese Botschaften tragen<br />
ebenfalls zum Aufbau seines Selbstkonzepts bei. Sie<br />
signalisieren ihm, was es bereits kann und wie fähig es<br />
ist zu lernen. Erhält ein <strong>Kind</strong> die benötigten Rückmeldungen<br />
nicht oder erlebt es diese als beliebig und abwertend,<br />
behindert dies den Aufbau eines positiven<br />
und zugleich realistischen Selbstkonzepts. Respektvolle<br />
Botschaften und Ermutigungen sind <strong>für</strong> die personale<br />
Entwicklung sehr wichtig.<br />
Ist ein <strong>Kind</strong> Belastungen ausgesetzt, die seine<br />
gesunde Entwicklung gefährden, kommt den positiven<br />
Rückmeldungen und Ermutigungen zusätzlich ein<br />
grosser Stellenwert zu. Untersuchungen zur Resilienz<br />
zeigen eindrücklich, <strong>das</strong>s der Aufbau von Widerstandskraft<br />
in einem dynamischen Prozess zwischen Person<br />
und Umwelt stattfindet. Die Erfahrungen: ich kann<br />
etwas bewegen, ich kann etwas lernen, sind unter widrigen<br />
Lebensumständen besonders nötig und wertvoll.<br />
Auch die Anteilnahme an allem, was <strong>das</strong> <strong>Kind</strong> bewegt,<br />
wirkt stärkend. Sie hilft ihm, Bewältigungskompetenzen<br />
aufzubauen, seine Erfahrungen einzuordnen und<br />
zu verarbeiten, selbstwirksam zu sein. All dies trägt<br />
dazu bei, sich nicht ohnmächtig und den Umständen<br />
ausgeliefert zu fühlen sowie einen roten Faden der<br />
Sinnhaftigkeit in der eigenen Biographie zu finden.<br />
FoLGerUnGen<br />
Erwachsene können <strong>Kind</strong>er darin unterstützen,<br />
> sich wahrzunehmen,<br />
> sich zu erkennen und wiederzuerkennen,<br />
> ein positives inneres Bild von sich aufzubauen,<br />
> sich zu beschreiben,<br />
> sich als kompetent lernendes <strong>Kind</strong> zu erfahren.<br />
Erwachsene sollten wissen, <strong>das</strong>s<br />
> sie einem <strong>Kind</strong> mit nonverbalen und verbalen Botschaften<br />
mitteilen, wie sie seine Person und sein<br />
Verhalten bewerten.<br />
> abwertende und ungerechte Reaktionen den Aufbau<br />
eines positiven Selbstkonzepts verhindern und<br />
<strong>das</strong> Selbstvertrauen schwächen.<br />
> unpersönliches und undifferenziertes Lob dem <strong>Kind</strong><br />
die Freude an seinen Erfolgen nimmt.<br />
> aufrichtige Anteilnahme und Ermunterung <strong>Kind</strong>ern<br />
helfen, sich über ihr Tun und ihre Entdeckungen zu<br />
freuen, Neues zu wagen und zu üben.<br />
Erwachsene sollten wissen, wie<br />
> sie <strong>Kind</strong>er über verbale und nonverbale Kommunikation<br />
stärken können.<br />
> sie <strong>Kind</strong>ern helfen können, die verschiedenen Facetten<br />
ihrer Person zu entdecken und sich trotz Veränderungen<br />
als ein und derselbe Mensch zu erleben.<br />
> sie <strong>Kind</strong>ern, die belastenden Lebensumständen ausgesetzt<br />
sind, stärkende Erfahrungen in der Familie,<br />
<strong>Kind</strong>ertageseinrichtung, Spielgruppe und Tagesfamilie<br />
ermöglichen können.<br />
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