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orientierUnGsrAhMen - Marie Meierhofer Institut für das Kind

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teiL 1 – dAs FUndAMent<br />

Frühkindliche bildungsprozesse basieren auf den sozialen beziehungen des <strong>Kind</strong>es zu erwachsenen und<br />

anderen <strong>Kind</strong>ern. <strong>Kind</strong>er stehen in wechselseitigem Austausch mit ihrer nahumwelt und ko-konstruieren<br />

gemeinsam mit anderen Akteuren Wissen. bildungsprozesse vollziehen sich wechselseitig.<br />

Frühkindliche bildungsprozesse sind «beziehungsprozesse». <strong>Kind</strong>er bauen zu ihrer sozialen und materiellen<br />

nahumwelt beziehungen auf.<br />

<strong>Kind</strong>er und erwachsene begeben sich in einen gemeinsamen Lernprozess. sie sind beide teil einer Lerngemeinschaft.<br />

Ko-Konstruktion ist ein pädagogisches Prinzip. es findet verbal oder nonverbal statt.<br />

offene Fragen und bestärkende rückmeldungen seitens der erwachsenen unterstützen <strong>Kind</strong>er darin,<br />

aktiv zu explorieren und ihre Gedankengänge frei zu äussern.<br />

indiVidUeLLe Und soziALe VieLFALt<br />

Unterschiede hinsichtlich Geschlecht, Alter,<br />

herkunft, Kultur, religion sowie individuelle<br />

begabungen und entwicklungsvoraussetzungen<br />

bereichern die<br />

bildungs- und Lernprozesse von <strong>Kind</strong>ern.<br />

Die Lebenswelten und Lebensbedingungen, in denen<br />

<strong>Kind</strong>er heute aufwachsen, sind höchst komplex und<br />

verschieden. Dazu gehören beispielsweise soziokulturelle<br />

Unterschiede, andere Familiensprachen, Weltanschauungen<br />

und Religionen oder besonders belastende<br />

Erlebnisse in der Familie. Die Anerkennung von Vielfalt<br />

bedeutet, die eigene Identität sowie die eigenen<br />

Erfahrungen als Grundlage <strong>für</strong> einen gemeinsamen<br />

Austausch nutzen zu können. Integrative und inklusive<br />

Bildung zielt darauf ab, Vielfalt wertzuschätzen und<br />

alle <strong>Kind</strong>er – Jungen und Mädchen, Kleine und Grosse,<br />

<strong>Kind</strong>er mit Migrationshintergrund, anderen Sprachen<br />

und Kulturen, <strong>Kind</strong>er mit Beeinträchtigungen, erhöhtem<br />

30<br />

Entwicklungsbedarf und besonderen Begabungen – als<br />

Lerngemeinschaft zu betrachten. Alle <strong>Kind</strong>er sind in<br />

dieser Gemeinschaft gleichwertig und bringen wertvolle<br />

Impulse ein. Inklusion bezeichnet die Gestaltung eines<br />

Umfeldes, in dem Vielfalt als Ressource positiv bewertet<br />

wird. Stärken der anderen sind andere Stärken.<br />

Im Miteinander lernen <strong>Kind</strong>er, Vielfalt als Normalität<br />

und Chance zu begreifen. Sie werden neugierig auf<br />

die eigene Kultur und Herkunft sowie weltoffen <strong>für</strong><br />

andere Kulturen und Kontexte. Sie erwerben interkulturelle<br />

Kompetenzen und erfreuen sich am gemeinsamen<br />

Miteinander. Sie lernen miteinander und voneinander.<br />

Sie lernen Gemeinsamkeiten und Unterschiede<br />

kennen.<br />

In Lerngemeinschaften reflektieren <strong>Kind</strong>er unterschiedliche<br />

Begabungen und Lernvoraussetzungen. Sie<br />

nehmen Bewältigungskompetenzen und Herausforderungen<br />

bei sich und bei anderen wahr. Sie lernen vorurteilsbewusst<br />

miteinander umzugehen und setzen sich

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