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Lehrstellen für Jugendliche mit erschwerten ... - GastroBern

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PRO LEHRSTELLE AG<br />

<strong>Lehrstellen</strong> <strong>für</strong> <strong>Jugendliche</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>erschwerten</strong> Startbedingungen<br />

Wie können mehr Lehrbetriebe dazu motiviert werden, leistungsschwächeren<br />

<strong>Jugendliche</strong>n eine berufliche Grundbildung anzubieten?<br />

Das Unternehmen «PRO LEHRSTELLE AG» gibt eine mögliche<br />

A n t w o r t .<br />

Der <strong>Lehrstellen</strong>markt hat sich in<br />

jüngster Zeit entspannt – so stark, dass<br />

einige Branchen Mühe haben, ihre<br />

<strong>Lehrstellen</strong> zu besetzen. Doch davon<br />

profitieren nicht alle <strong>Lehrstellen</strong>suchenden.<br />

<strong>Jugendliche</strong> <strong>mit</strong> schwächeren<br />

Schulleistungen müssen nach wie<br />

PRO LEHRSTELLE AG<br />

vor um ihren Ausbildungsplatz kämpfen.<br />

Der Grund: Viele Betriebe be<strong>für</strong>chten,<br />

dass die Ausbildung von<br />

fremdsprachigen und leistungsschwächeren<br />

<strong>Jugendliche</strong>n <strong>mit</strong> zusätzlichem<br />

Aufwand verbunden ist.<br />

Im Zweifelsfall lassen sie ihre <strong>Lehrstellen</strong><br />

lieber unbesetzt.<br />

An diesem Punkt setzt «PRO LEHR­<br />

STELLE» an. Lehrbetriebe, die <strong>Jugendliche</strong>n<br />

<strong>mit</strong> Startschwierigkeiten<br />

eine Chance geben, sollen gezielt unterstützt<br />

und entlastet werden. Dazu<br />

wird ihnen <strong>für</strong> die Dauer des Lehrverhältnisses<br />

ein Betriebscoach zur Seite<br />

gestellt. PRO LEHRSTELLE ist es wichtig,<br />

dass die <strong>Jugendliche</strong>n ihre Lehre<br />

erfolgreich abschliessen, so lohnt sich<br />

das Engagement auch <strong>für</strong> den Lehrbetrieb.<br />

«Der Betriebscoach ist immer<br />

dann zur Stelle, wenn Fragen oder<br />

Probleme auftauchen», sagt Lucas<br />

Landolt, Geschäftsführer der PRO<br />

LEHRSTELLE AG, welche das Konzept<br />

im Auftrag des Kantons Bern umsetzt<br />

(vgl. Kasten). «Der Coach berät die<br />

Betriebe und hilft ihnen, die richtigen<br />

Lösungen zu finden – unbürokratisch<br />

und unentgeltlich.»<br />

Überzeugen – von Angesicht<br />

zu Angesicht<br />

Der Ansatz von «PRO LEHRSTELLE»<br />

unterscheidet sich bewusst von anderen<br />

Vorhaben, welche die berufliche<br />

12<br />

Integration von <strong>Jugendliche</strong>n <strong>mit</strong><br />

Startschwierigkeiten zum Ziel haben.<br />

Lucas Landolt: «Wir wollen, dass den<br />

betreffenden Zielgruppen mehr <strong>Lehrstellen</strong><br />

offen stehen. Deshalb richten<br />

wir unser Angebot auf die Betriebe<br />

aus. Für die Bildung und Förderung<br />

der <strong>Jugendliche</strong>n gibt es andere Projekte<br />

und Institutionen».<br />

Um die Lehrbetriebe <strong>für</strong> «PRO LEHR­<br />

STELLE» zu gewinnen, müssen Lucas<br />

Landolt und sein Team Türklinken<br />

putzen. «Wir gehen direkt in die Betriebe.<br />

Von Angesicht zu Angesicht<br />

gelingt es besser, das notwendige Vertrauen<br />

aufzubauen. Viele Betriebe sind<br />

gerne bereit, leistungsschwächere <strong>Jugendliche</strong><br />

auszubilden, sofern sie die<br />

Gewissheit haben, bei Schwierigkeiten<br />

nicht allein gelassen zu werden.»<br />

Das Konzept von «PRO LEHRSTELLE»<br />

hat sich aus den Projekten «inizio» der<br />

Stadt Bern und dem Projekt «Integra<br />

prof» in den Regionen Biel­Seeland<br />

und Berner Jura entwickelt. Die Projekte<br />

wurden zusammengeführt und<br />

«PRO LEHRSTELLE» hat seit 2011 den<br />

Auftrag die Ver<strong>mit</strong>tlung und Begleitung<br />

im ganzen Kanton Bern anzubieten.<br />

Bisher konnten im Gastgewerbe<br />

und der Hotellerie über zwanzig<br />

Lehrverhältnisse – meist im Bereich<br />

der zweijährigen beruflichen Grundbildung<br />

– ver<strong>mit</strong>telt werden. Kontaktiert<br />

wurden gegen 500 Betriebe (aller<br />

Branchen). Für Lucas Landolt ist dies<br />

eine Investition in die Zukunft: «Wir<br />

knüpfen heute ein Netzwerk, auf das<br />

wir in den kommenden Jahren zurückgreifen<br />

können.»<br />

Um die erfolgreichen Dienstleistungen (Ver<strong>mit</strong>tlung und Begleitung) des im 2010 ausgelaufenen Projekts «inizio»<br />

längerfristig zu verankern und im ganzen Kanton anzubieten, haben das kantonale Mittelschul- und Berufsbildungsamt,<br />

das kantonale Sozialamt, das beco Berner Wirtschaft und die Stadt Bern eine neue, wirtschaftsnahe Trägerschaft<br />

gesucht. Sie haben diese Aufgabe nun der PRO LEHRSTELLE AG (www.prolehrstelle.ch) übertragen, welche <strong>mit</strong> dem<br />

Projekt «integra prof» erfolgreich <strong>Lehrstellen</strong> ver<strong>mit</strong>telt.<br />

Lehrbetriebe, die über «PRO LEHRSTELLE» <strong>Lehrstellen</strong> anbieten möchten, wenden sich an den Geschäftsführer<br />

Lucas Landolt: ll@prolehrstelle.ch oder 079 248 61 76


Eine Chance <strong>für</strong> die Betriebe<br />

Betriebe, die über «PRO LEHRSTEL­<br />

LE» <strong>Lehrstellen</strong> anbieten, werden bei<br />

der Suche nach geeigneten Lernenden<br />

unterstützt. «Wir schlagen jeweils<br />

drei bis vier Kandidatinnen und Kandidaten<br />

vor. Diese müssen sich selber<br />

anmelden und da<strong>mit</strong> wird ihre Motivation<br />

getestet. Etablierte Institutionen<br />

wie das Case Management, die<br />

Brückenangebote und Sozialdienste<br />

können ebenfalls <strong>Jugendliche</strong> anmelden.»<br />

erklärt Lucas Landolt. «PRO<br />

LEHRSTELLE» führt <strong>mit</strong> jeder Bewerberin<br />

und jedem Bewerber ein persönliches<br />

Gespräch, bevor das Dossier<br />

zur Ver<strong>mit</strong>tlung weitergeleitet wird.<br />

Auch wenn «PRO LEHRSTELLE» bei<br />

der Ver<strong>mit</strong>tlung hilft: «Die Betriebe<br />

bleiben jederzeit frei, ihre <strong>Lehrstellen</strong><br />

auch anderweitig zu besetzen, wenn<br />

wir keine geeigneten Lernenden finden»,<br />

sagt Lucas Landolt. Für den Berufsbildungsfachmann<br />

ist aber klar,<br />

dass leistungsschwächere <strong>Jugendliche</strong><br />

<strong>für</strong> die Betriebe auch eine Chance<br />

sind: «Viele dieser jungen Menschen<br />

sind überdurchschnittlich motiviert.<br />

Sie wollen zeigen, was sie können und<br />

welches Potenzial in ihnen steckt. Davon<br />

profitieren die Betriebe.»<br />

O-Ton aus der Praxis<br />

Jörg Schwab, Inhaber des Restaurants<br />

3Tannen in Studen, bildet <strong>mit</strong><br />

Unterstützung von «PRO LEHRSTEL-<br />

LE» einen Lernenden (Koch EFZ)<br />

aus.<br />

Warum machen Sie bei<br />

«PRO LEHRSTELLE» <strong>mit</strong>?<br />

Weil ich gerne jungen Menschen eine<br />

Chance gebe, die aufgrund ihrer<br />

13<br />

schulischen Leistungen Schwierigkeiten<br />

haben, eine Lehrstelle zu finden.<br />

Wie unterstützt Sie der<br />

Betriebscoach?<br />

Der Coach kommt regelmässig in den<br />

Betrieb. Zu dritt beurteilen wir die Situation<br />

und klären den Handlungsbedarf.<br />

Das gibt mir Sicherheit in Bezug<br />

auf meine Funktion als Ausbildner.<br />

Der Coach übernimmt auch konkrete<br />

Aufgaben. So hat er organisiert, dass<br />

der Lernende einen Stützkurs besuchen<br />

kann. Das ist eine Entlastung <strong>für</strong><br />

den Betrieb.<br />

Können Sie das Unternehmen<br />

weiterempfehlen?<br />

Absolut. Die Leute, sind aufgeschlossen<br />

und kompetent.

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