der neue VolvO FH16 - firmenflotte.at
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FAHRZEUGE l PERSONENBEFÖRDERUNG<br />
Straße belegt er, dass er beileibe kein Papiertiger<br />
ist – auch wenn ihn seine vierstufige<br />
Voith-Autom<strong>at</strong>ik nicht überall wirkungsvoll<br />
unterstützt. Er beschleunigt zügig, bleibt auch<br />
auf Bergstrecken nicht zurück. Aber mit überlandtauglicher<br />
Gesamtübersetzung ger<strong>at</strong>en<br />
die Gangsprünge ziemlich lang, die den klei-<br />
Beste Bremswerte und ein Optimum an<br />
Pedalgefühl: <strong>der</strong> Scania OmniExpress mit<br />
standfesten Bremsen<br />
Kraftstoffverbrauch bei konstant 80 km/h:<br />
Der Crossway zollt hier einem höheren<br />
Drehzahlniveau Tribut<br />
Verdienter IBC-Gesamtsieger wird 2012 <strong>der</strong><br />
MAN Lion‘s Regio. Er ist <strong>der</strong> stärkste, <strong>der</strong><br />
komfortabelste und <strong>der</strong> flexibelste Regionalbus<br />
des Trios<br />
nen Irisbus-Motor arg for<strong>der</strong>n. Was auch dem<br />
Fahrgast nicht verborgen bleibt, <strong>der</strong> mit einer<br />
ziemlichen Geräuschkulisse leben muss. So<br />
geht es auch dem Scania-Passagier, <strong>der</strong> an<br />
sich nicht schlappe 5-Zylin<strong>der</strong> plagt sich mit<br />
einer überlangen Achsübersetzung, die ihn<br />
im Ernstfall in extrem niedrige Drehzahlen<br />
zwingt. Tempoverlust und unschöne Vibr<strong>at</strong>ionen<br />
sind die Folge, doch <strong>der</strong> 5-Zylin<strong>der</strong> erweist<br />
sich als wackerer Steher. Das autom<strong>at</strong>isierte<br />
Opticruise-Getriebe legt betont komfortabel<br />
aber langsam die Gänge ein, was die<br />
Dynamik auf Bergstrecken weiter hemmt – da<br />
fahren ihm seine Kontrahenten auf und davon.<br />
In Sachen Kraftstoffverbrauch macht ihm<br />
aber keiner etwas vor, <strong>der</strong> Scania ist ein extrem<br />
guter Roller. Nicht so bescheiden im<br />
Nehmen ist <strong>der</strong> MAN, dafür zeigt er sich in<br />
bester Geberlaune. Gepaart mit seiner Ecolife-Autom<strong>at</strong>ik<br />
beschleunigt er vollbeladen beinahe<br />
fulminant, ohne den Komfort dabei zu<br />
vergessen. Der Fahrer bekommt Leistung im<br />
Überfluss geboten, unser Tipp nach dieser Erfahrung:<br />
Die schwächere 320-PS-Variante<br />
tut‘s für reinen Linienbetrieb auch. Leichtfüßig<br />
beschleunigt <strong>der</strong> Regio und fädelt sich<br />
rasch wie<strong>der</strong> in den laufenden Verkehr ein.<br />
Auf Landstraßen und Autobahnen, eigentlich<br />
überall h<strong>at</strong> es <strong>der</strong> MAN-Fahrer leicht, einen<br />
guten Job zu machen. Der Lion‘s Regio erledigt<br />
alle Aufgaben mit Bravour und bester<br />
Laufkultur, auch wenn er an <strong>der</strong> Tankstelle gegen<br />
den Scania klar den Kürzeren zieht – <strong>der</strong><br />
Wandlerschlupf und zwei Overdrive-Gänge verlangen<br />
ihren Obulus. Weil seine Abstimmung<br />
sowohl für die Kurz- als auch die Langstrecke<br />
passt, fährt <strong>der</strong> MAN in <strong>der</strong> Antriebswertung<br />
einen klaren Vorsprung heraus.<br />
ES GEHT AUCH KOMFORTABLER<br />
Schon das Fahrzeugkonzept des Trios lässt<br />
hohen Fahrkomfort vermuten. Auf den Dächern<br />
sitzen leistungsstarke Klimaanlagen,<br />
die mit Kälteleistungen von 27 kW (Irisbus),<br />
32 kW (Scania) und 38 kW (MAN) auch für<br />
die heißesten Sommertage gewappnet sind.<br />
Die Busse <strong>der</strong> beiden VW-Töchter gefallen<br />
mit schnellem Ansprechverhalten, doch nur<br />
<strong>der</strong> MAN bietet hohen Klimakomfort. Seine<br />
Anlage arbeitet vorbildlich leise und mit geringen<br />
Strömungsgeschwindigkeiten. Der Klimakompressor,<br />
weil motorfest montiert, arbeitet<br />
ohne spürbare Vibr<strong>at</strong>ionen – da bleiben<br />
den beiden Wettbewerbern nur Pl<strong>at</strong>zierungen<br />
dahinter. Über die Heizungen angesichts<br />
heißer Sommertage hier nur so viel:<br />
Irisbus heizt seinen Crossway mit vier Gebläseheizkörpern,<br />
MAN und Scania wärmen ihre<br />
Regionalbusse mit aufwendigen Konvektorensystemen.<br />
Fahrwerksseitig tragen alle drei die Gene ihrer<br />
Reisebus-Brü<strong>der</strong>, die den Fahrgästen auch<br />
auf min<strong>der</strong> gepflegten Pisten ordentlichen<br />
Fahrkomfort garantieren sollen. Das Fahrwerk<br />
des Irisbus ist dem Komfort verpflichtet, mit<br />
einer eigenen Einzelradführung an Doppelquerlenkern<br />
plus Fe<strong>der</strong>beinen von ZF-Sachs<br />
an <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>achse, die Meritor-Hinterachse<br />
wird exakt geführt und von vier Luftbälgen<br />
gefe<strong>der</strong>t. Der Irisbus nimmt Kurven präzise<br />
und fe<strong>der</strong>t angenehm – bis auf deftige Kanaldeckel,<br />
die steifbeinig genommen werden.<br />
Die stärkere Seitenauslage in Kurven animiert<br />
den Crossway-Fahrer, frühzeitig vom<br />
Gas zu gehen. Die registriert auch <strong>der</strong> MAN-<br />
Chauffeur, allerdings erst, wenn er auf <strong>der</strong><br />
Landstraße verschärftes Tempo pflegt. Sein<br />
Fahrwerk mit hauseigener Einzelradaufhängung<br />
vorn und 4-Lenker-Antriebsachse besitzt<br />
nur einen Stabilis<strong>at</strong>or vorn. Mit schluckfreudiger<br />
Abstimmung nimmt <strong>der</strong> MAN-Regionalexpress<br />
sogar heftige Querschläger ohne<br />
Schlag ins Gebälk, nur auf tiefen Bodenwellen<br />
wippt er leicht nach. Der MAN gewinnt<br />
die Komfortwertung, auch weil er flüsterleise<br />
fährt, seine Fahrgäste nur wenig belästigt<br />
– we<strong>der</strong> vorn, erst recht nicht in den letzten<br />
Sitzreihen. Das kann man von seinen Konkurrenten<br />
nicht behaupten.<br />
SICHERHEIT FÜR DEN ALLTAG<br />
Und das Loblied geht weiter: Der Geradeauslauf<br />
des Lion‘s Regio ist untadelig, exaktes<br />
Zirkeln auf engem, winkeligem Parcours liegt<br />
ihm ebenso wie die eilige Fahrt unter widrigen<br />
Umständen. Auch <strong>der</strong> Irisbus ist wendig,<br />
<strong>der</strong> MAN mit hohem Einschlagwinkel noch<br />
ein wenig mehr. Aber seine präzise Lenkung<br />
reagiert ein wenig nervös und bleibt nicht frei<br />
von Fahrbahnstößen. Hier schlägt die Stunde<br />
des Scania, <strong>der</strong> wie immer mit seiner hervorragenden<br />
Lenkung glänzt, die prima mit<br />
<strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>achse harmoniert. Der OmniExpress<br />
wird hierzulande nur mit einzelradgeführter<br />
Vor<strong>der</strong>achse angeboten, was <strong>der</strong> Fahrsicherheit<br />
und dem Komfort eindeutig zugutekommt.<br />
Der Scania liegt stoisch ruhig auf<br />
<strong>der</strong> Straße und folgt den Lenkbefehlen stets<br />
ganz exakt. Vielleicht nicht so behände und<br />
so leichtfüßig wie seine Kollegen, auch nicht<br />
immer so fein fe<strong>der</strong>nd. Schnelle Kurven werden<br />
aufrecht durcheilt, mit straffer Dämpferkennlinie<br />
und stabilen Stabilis<strong>at</strong>oren. Und<br />
seine EBS-Bremsen verdienen ein Extralob.<br />
Sie erweisen sich auch nach mehrmaligen<br />
Vollbremsungen als standfest, <strong>der</strong> Fahrer<br />
schätzt das feinfühlige hängende Pedal. Da<br />
muss <strong>der</strong> Irisbus zurückstehen. Er tritt mit<br />
aufpreispflichtigem EBS-System an und überzeugt<br />
mit einwandfreier Bremsleistung. Der<br />
Fahrer h<strong>at</strong> es allerdings schwer, dem stehenden<br />
Pedal eine Vollbremsung abzutrotzen.<br />
Nur auf Pl<strong>at</strong>z drei in <strong>der</strong> Disziplin Bremsen<br />
landet <strong>der</strong> MAN, <strong>der</strong> hier Punkte liegen lässt.<br />
36 www.<strong>firmenflotte</strong>.<strong>at</strong> 11 | 2012