Volvo FH 12 480 - firmenflotte.at
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FAHRZEUGE<br />
TRAKTUELL Österreich-Test <strong>Volvo</strong> <strong>FH</strong> <strong>12</strong> - <strong>480</strong> - Euro 5<br />
Komfortable Neuauflage<br />
Der <strong>FH</strong> <strong>12</strong> war schon bisher einer der Erfolgsträger der Marke <strong>Volvo</strong>. Mit dem auf fast 13 Liter vergrößerten<br />
Motor und dem I-Shift-Getriebe ist diese Modellreihe offen für eine erweiterte Zielgruppe. Beim TRAKTUELL-Österreich-Test<br />
wurde der gute Eindruck bei den ersten Presse-Tests in Spanien positiv bestätigt. Der Fahrkomfort<br />
setzt auf mehreren Ebenen neue Maßstäbe.<br />
Kaum ist man in die Globetrotter-<br />
XL-Kabine eingestiegen macht sich<br />
sofort ein heimeliges Gefühl breit. Das<br />
Ambiente ist noch einmal einladender<br />
geworden. Wer das anfangs etwas<br />
komplizierte System der Sitzeinstellung<br />
einmal intus h<strong>at</strong>, findet dann in Sekunden-Schnelle<br />
die für sich optimale<br />
Sitzposition.<br />
Jetzt ist alles dort wo es zu sein h<strong>at</strong> und<br />
wo es erwartet wird. Der Innenraum ist<br />
geräumig und luftig. Das Globetrotter<br />
VoLVo<br />
österreich-test<br />
XL Fahrerhaus h<strong>at</strong> einen fast ebenen<br />
Boden und die Stehhöhe beträgt großzügige<br />
210 cm.<br />
Direkter Komfort für den Lenker<br />
Die Kombin<strong>at</strong>ion von Komfort, Ergonomie,<br />
Funktionalität und Sicherheit stellt<br />
eine perfekte Arbeitsumgebung für den<br />
Lenker dar. Das alles ist an und für sich<br />
nichts Neues bei <strong>Volvo</strong>. Aber es fällt doch<br />
immer wieder positiv auf, wenn ein <strong>Volvo</strong><br />
zu testen ist. Im Bereich des Fahrerpl<strong>at</strong>zes<br />
TEsTgEscHwindigKEiT<br />
MesspuNKt teMpo<br />
A21 Hochstraß 54<br />
A21 Gießhübl 55<br />
B54 Wechsel 46<br />
A2 Arnwiesen 66<br />
A9 Bosruck 68<br />
B138 St. Pankraz 36<br />
B1 Strengberg 44<br />
Durchschnitt 52,7<br />
20 TrakTuell 06/2006
Leichtes Handling, übersichtliche Arm<strong>at</strong>uren<br />
<strong>FH</strong><strong>12</strong>: hinter dem Antlitz vieles neu<br />
findet man eine gelungene Kombin<strong>at</strong>ion<br />
aus Tradition und Innov<strong>at</strong>ion vor. So sticht<br />
das neue, übersichtliche Hauptinstrument<br />
mit logisch gruppierten Funktionen und<br />
einer gut sichtbaren Anzeigeeinheit sofort<br />
ins Auge. Die Möglichkeit eines schnellen<br />
und korrekten Ablesens von Inform<strong>at</strong>ionen<br />
ist bereits ein wesentlicher Faktor<br />
der Verkehrssicherheit.<br />
Die Oberfläche des Lenkrades ist grifffreundlich<br />
und haptisch auch nach langen<br />
Fahrten noch sehr angenehm, der Blick zu<br />
den Anzeigen ist gut. Die neue Innenverkleidung<br />
wirkt symp<strong>at</strong>hisch und passt gut<br />
zu den Sitzpolstern.<br />
Die Liegen versprechen mit den extra<br />
komfortablen M<strong>at</strong>r<strong>at</strong>zen eine entspannte<br />
Nachtruhe. Die Bezüge passen zum Innenraum.<br />
Der Schlafbereich lässt sich mit<br />
Lichtschaltern, separ<strong>at</strong>en Heizreglern und<br />
anderen Funktionen ausst<strong>at</strong>ten. Die dämmerrote<br />
Nachtbeleuchtung hätte bei der<br />
Testfahrt bestenfalls in den Tunnels ausprobiert<br />
werden können. Aber da h<strong>at</strong> der<br />
Lenker andere Sorgen.<br />
Mit dem multifunktionalen Bedienelement<br />
an der Tür können unter anderem<br />
die Fenster, der Außenspiegel und die Türverriegelung<br />
betätigt werden. Wobei alles<br />
ergonomisch richtig in der Hand, und vor<br />
allem in Reichweite, liegt.<br />
Auch Ablagen und Stauräume gibt es im<br />
Globetrotter-Fahrerhaus mehr als genug:<br />
Staufächer, Dokumentenfächer, Getränkehalter,<br />
Stifthalter etc. - alles was das Fern-<br />
fahrer-Herz im Alltag begehrt und zu<br />
schätzen gelernt h<strong>at</strong>.<br />
Die Kontroll- und Service-Arbeiten sind<br />
leicht durchzuführen, da der Zugang einfach<br />
gestaltet ist. Selbst ein Lampentausch<br />
(wird durch das Fahren mit Licht<br />
am Tag wohl oder übel eine der häufiger<br />
zu erledigenden Aufgaben an Bord) ist<br />
kein Problem.<br />
Für den ausgezeichneten Fahrkomfort<br />
sorgt auch die vom Fahrgestell völlig unabhängige<br />
Fahrerhausfederung. Man gleitet<br />
auch über die noch nicht erneuerten<br />
Fahrbahndecken der West-Autobahn und<br />
die Fleckerlteppiche der Freilandstraßen<br />
gEscHwindigKEiT Und VERbRAUcH<br />
sanft dahin, und behält trotzdem das Gefühl<br />
des Bodenkontaktes.<br />
technisch bedingter Fahrkomfort<br />
Der eigentliche Hit beim Fahren mit dem<br />
neuen <strong>Volvo</strong> <strong>FH</strong><strong>12</strong> liegt aber in der Antriebs-Form<strong>at</strong>ion.<br />
Der neue D13A Euro-<br />
5-Motor mit vergrößertem Hubraum ist<br />
ideal mit dem neuen I-Shift-Getriebe abgestimmt.<br />
Wie viel mehr an Fahrkomfort,<br />
Sicherheit und Lebenswert daraus resultiert,<br />
kann der ausgiebige TRAKTUELL-<br />
Österreich-Test als Tagestour über fast 600<br />
Kilometer wirklich gut darstellen. Bereits<br />
beim Wegfahren werden die erhöhten<br />
stReCKe DistaNz zeit teMpo VeRbRauCh<br />
autobahn a - Freiland+ortsdurchfahrten Fo km h:min km/h l/100 km<br />
Großram - A1 -A21- Kreuz Vösendorf A 44 0:35 75 33,9<br />
A2 – Ausfahrt Edlitz A 63 0:50 76 32,7<br />
B 54 Wechsel – Auffahrt Friedberg FO 32 0:33 58 53,6<br />
A2 – Autobahn-Kreuz Graz A 88 1:09 76 25,9<br />
A9 – Liezen – Ausf. Windischgarsten A 140 1:48 76 33,5<br />
B138 – Auffahrt Inzersdorf FO 36 0:36 60 34,2<br />
A9 - A1 - Linz – Ausfahrt St. Valentin A 62 0:49 76 24,2<br />
B1 – Strengberg – Auffahrt Oed FO 22 0:22 60 55,4<br />
A1 – Großram A 104 1:21 76 31,3<br />
autobahn a 500 6:32 76 30,4<br />
Freiland+ort Fo 90 1:31 59 46,6<br />
Gesamt 590 8:03 73 32,8<br />
Anmerkungen: Zum Dieselverbrauch von 191 l sind die 8.7 l AdBlue wertberichtigt im Vergleich zum<br />
Diesel-Preis dazugerechnet<br />
06/2006 TrakTuell 21
FAHRZEUGE<br />
Einfacher Zugriff<br />
Kräfte spürbar. Bei Vollgas erreicht der<br />
agile und flexible 13-Liter-Motor von 800<br />
Umdrehungen pro Minute aus anfahrend<br />
bereits nach einer Sekunde 60% seines<br />
maximalen Drehmoments. Die verbesserte<br />
Steigfähigkeit spiegelt sich in den sieben<br />
Messpunkten entlang der Teststrecke wieder.<br />
Wer die Strecke kennt, wird bestätigen,<br />
dass 54 km/h für die Hochstraß-Steigung<br />
von der A1 kommend mit 40 t auf<br />
dem Rücken eine gewaltige bergfahrerische<br />
Leistung ist. Der breite nutzbare<br />
Drehmomentbereich unterstützt eine harmonische<br />
und trotzdem flotte Fahrweise.<br />
Der Leistungszuwachs gegenüber dem<br />
D<strong>12</strong>D resultiert aus einem längeren Hub.<br />
Die Zylinderbohrung ist gleich geblieben.<br />
„Mehr Hub für mehr Leistung“ heißt das<br />
Kraftrezept.<br />
Weitere Faktoren für Fahr-Komfort und -<br />
Sicherheit:<br />
n die Berganfahrhilfe, die ein Zurückrollen<br />
des Trucks beim Anfahren am Berg<br />
verhindert und<br />
n die autom<strong>at</strong>ische Abstandsregelung<br />
ACC, die in der neuen Gener<strong>at</strong>ion zur<br />
Wahrung des sicheren Abstandes auch die<br />
Radbremsen aktiviert.<br />
intelligenter schaltkomfort<br />
Das neue autom<strong>at</strong>isierte Getriebe stellt unter<br />
den verschiedensten Bedingungen der<br />
Teststrecke eine ideale Ergänzung zum<br />
neuen Motor dar. Das I-Shift-Getriebe<br />
vereint durch sein autom<strong>at</strong>isches Gang-<br />
österreich-test<br />
wechselsystem die Vorzüge von manuellen<br />
und autom<strong>at</strong>ischen Schaltgetrieben. Dieses<br />
elektronisch gesteuerte <strong>12</strong>-Gang-Split-<br />
Range-Getriebe für autom<strong>at</strong>ische Gangwechsel,<br />
könnte auch jederzeit von Hand<br />
geschaltet werden. „Könnte“, denn ein manueller<br />
Eingriff war auf der gesamten Testfahrt<br />
nicht erforderlich. Das Hauptgetriebe<br />
ist beim I-Shift nicht synchronisiert.<br />
Erkennt die elektronische Steuerung die<br />
Notwendigkeit eines Schaltvorganges, so<br />
globetrotter im Alpenland: Retarder wäre wünschenswert<br />
wird in Sekunden-Bruchteilen nach dem<br />
Öffnen der Kupplung mit Hilfe der Motorbremse<br />
die Drehzahl auf die erforderliche<br />
Umfangs-Geschwindigkeit abgebremst.<br />
Die Split- und Rangegänge sind<br />
synchronisiert. Die Synchronisierung erfolgt<br />
elektronisch über die Steuergeräte<br />
von Motor und Getriebe. <strong>Volvo</strong> beziffert<br />
die Verkürzung des Gangwechsels mit<br />
10%. Beim Fahren kommt es einem noch<br />
schneller vor. Die Schaltvorgänge laufen<br />
blitzartig, ruckfrei und geschmeidig ab.<br />
Dank I-Shift ist es dem Lenker möglich,<br />
sich besser auf das Fahren und den Verkehr<br />
zu konzentrieren.<br />
Geräusch-Komfort<br />
Zu den Faktoren zur Reduzierung von<br />
Stress und Verbrauch zählt die EcoRoll-<br />
Freilauf-Funktion. Der Antrieb wird ausgekoppelt,<br />
wenn auf einer ebenen Straße das<br />
Tempo nur geringfügig verringert oder bei<br />
leichtem Gefälle gehalten werden soll. Auf<br />
diese Weise wird Kraftstoff gespart und das<br />
Fahrgeräusch weiter verringert. Der <strong>Volvo</strong><br />
D13A-Motor ist an sich schon leiser als<br />
sein Vorgänger. Durch Optimierung der<br />
Kraftstoffeinspritzung und Verringerung<br />
der Vibr<strong>at</strong>ionen wurde die Geräusch-Entwicklung<br />
hörbar reduziert.<br />
Angenehm auffallend ist der Lüfter. Erstens<br />
wird der Ventil<strong>at</strong>or viel seltener als üblich<br />
dazu geschaltet. <strong>Volvo</strong> erklärt dies in<br />
einer besseren inneren Kühlung und einer<br />
22 TrakTuell 06/2006
Kernstücke des neuen <strong>FH</strong> <strong>12</strong>: motor und getriebe<br />
Neugestaltung des äußeren Luftstromes<br />
um den Motor. Und zweitens ist auch der<br />
eingeschaltete Ventil<strong>at</strong>or kaum hörbar.<br />
Weitere aspekte<br />
Nicht getestet, aber erwähnenswert ist<br />
zum Beispiel die Gewichtsersparnis des<br />
D13A-Motors von etwa 45 kg im Vergleich<br />
zum bisherigen D<strong>12</strong>D.<br />
Gottlob keine Notwendigkeit bestand<br />
zum Testen des Elektronischen Stabilitäts-Programms<br />
ESP und der von <strong>Volvo</strong><br />
als Panikbremse bezeichneten Brems-<br />
Assistenz-Funktion.<br />
Wenn ein Kritikpunkt erlaubt ist, dann<br />
richtet sich dieser nicht gegen den <strong>Volvo</strong><br />
<strong>FH</strong><strong>480</strong> an sich, sondern bekrittelt die<br />
Ausst<strong>at</strong>tung eines für Österreich vorgesehenen<br />
Testfahrzeugs. Bei allem Respekt<br />
vor der mit einer Bremsleistung von<br />
408 PS als „weltweit stärkste Motorbremse“<br />
angepriesenen <strong>Volvo</strong>-Engine-Brake<br />
VEB, aber ein Retarder gehört zum <strong>Volvo</strong>-Konzept<br />
von Komfort und Sicherheit<br />
in alpiner Topographie ganz einfach dazu.<br />
Das positive persönliche Empfinden am<br />
Ende der Testfahrt weist jedenfalls den<br />
neuen <strong>Volvo</strong> <strong>FH</strong> <strong>12</strong> mit <strong>480</strong> PS und I-<br />
Shift als stark, sicher, bedienungsfreundlich<br />
und stressarm aus. Eine neue Richtlinie<br />
für Fahrkomfort in dieser Klasse.<br />
P. Smirz<br />
TEcHniscHE dATEn VoLVo <strong>FH</strong> <strong>12</strong>-<strong>480</strong>-sZm 4X2T<br />
MotoR<br />
Type D13A-<strong>480</strong>, Euro 5; SCR-System mit AdBlue<br />
Zylinder / Ventile 6 Zyl. Reihe, je 4 Ventile<br />
Einspritzung <strong>Volvo</strong> EMS (Engine Management System)<br />
Hubraum <strong>12</strong>.800 ccm<br />
Bohrung / Hub 131 x 158 mm<br />
Verdichtung 18,1 : 1<br />
Leistung 353 kW / <strong>480</strong> PS von 1.400 bis 1.800 U/min.<br />
Max. Drehmoment 2.400 Nm von 1.050 bis 1.400 U/min.<br />
Nenndrehzahl 2.100 U/min; 2.300 U/min. bei Motorbremse<br />
eLeKtRiK<br />
Spannung<br />
B<strong>at</strong>terien<br />
Lichtmaschine<br />
GetRiebe<br />
Type<br />
Gangzahl<br />
Übersetzung<br />
Schaltung<br />
FahRGesteLL<br />
Fahrwerk<br />
Radstand<br />
Lenkung<br />
Wendekreis<br />
Räder<br />
Reifen<br />
Federung<br />
Hinterachse<br />
bReMseN<br />
Betriebsbremse<br />
Feststellbremse<br />
Dauerbremsen<br />
GeWiChte<br />
Eigengewicht SZM<br />
Testfahrzeug mit kompletter Ausst<strong>at</strong>tung<br />
Achslasten<br />
Höchstzul. Gesamtgewicht<br />
T<strong>at</strong>s. Ges. Gew.<br />
abMessuNGeN<br />
Länge<br />
Breite<br />
Höhe<br />
Fahrerhaus<br />
24 Volt<br />
2 x 170 Ah<br />
<strong>12</strong>0 A<br />
Die technischen D<strong>at</strong>en sind Werksangaben<br />
<strong>Volvo</strong> I-Shift VT25<strong>12</strong>AT<br />
<strong>12</strong> vorwärts; 4 retour<br />
14,94 : 1 bis 1 : 1<br />
Split-Range-Getriebe; Programm TP-FUEC; Autom<strong>at</strong>ik-Modus:<br />
elektronisch gesteuert; Manuell-Modus jederzeit möglich; Spar-,<br />
Leistungs- und Brems-Programm, Eco-Roll-Funktion<br />
ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm)<br />
3.600 mm<br />
ZF8098, Kugelmutter-Hydraulik<br />
14.400 mm; Spurkreis <strong>12</strong>.720 mm<br />
22,5 x 9,00; Alufelgen<br />
Vorne: Michelin XZA 2 Energy 315/70 R22,5<br />
Hinten: Michelin ZDA 2 Energy 315/70 R22,5<br />
Vorne: Parabel; Hinten: Luft<br />
RS1356SV ; Übersetzung 2,79 : 1<br />
EBS, elektronisch gesteuerte Scheibenbremsen<br />
Federspeicher auf beide Achsen<br />
VEB <strong>Volvo</strong> Engine Brake, max. 300 kW / 408 PS<br />
ACC : Abstandsgeregelter Tempom<strong>at</strong><br />
7.100 kg; mit 340 l Diesel + 60 l AdBlue<br />
18.000 kg<br />
Maximal vorne 7.100 kg, hinten 13.000 kg<br />
40.000 kg<br />
39.900 kg<br />
SZM 5.785 mm (Gesamtlänge S<strong>at</strong>tel-Kfz 16.500 mm)<br />
SZM 2.496 mm (S<strong>at</strong>telauflieger 2.550 mm)<br />
SZM 3.700 mm S<strong>at</strong>telauflieger 4.000 mm)<br />
Globetrotter XL – L2H3<br />
06/2006 TrakTuell 23