Schwerter Event Kirschblütenfest - Ergste und Wir im Ruhrtal
Schwerter Event Kirschblütenfest - Ergste und Wir im Ruhrtal
Schwerter Event Kirschblütenfest - Ergste und Wir im Ruhrtal
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Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s<br />
Ausgabe 8 · Mai 2011<br />
<strong>Schwerter</strong> <strong>Event</strong><br />
<strong>Kirschblütenfest</strong><br />
von Jörg Rost<br />
<strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> <strong>Wir</strong> <strong>im</strong> Internet: www.ergste-<strong>und</strong>-wir.de
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
Lo mi auk mol küern!<br />
Lass mich auch mal reden!<br />
Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />
Die 8. Ausgabe von <strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> <strong>Wir</strong> <strong>im</strong> <strong>Ruhrtal</strong> liegt vor<br />
Ihnen. Ich wünsche Ihnen be<strong>im</strong> Lesen viel Freude.<br />
Sie werden feststellen, dass es der Redaktion wieder<br />
gelungen ist, interessante Beiträge für Sie zu platzieren,<br />
damit unser angestrebtes Wollen erfüllt wird:<br />
Markenzeichen für Historisches, He<strong>im</strong>atk<strong>und</strong>liches <strong>und</strong><br />
interessante Werbung zu sein.<br />
Die Auflagenhöhe haben wir wieder gesteigert. Sie<br />
beträgt jetzt 15 000 Exemplare. Die Bezugsorte haben<br />
wir durch die Verfügbarkeit von Arztpraxen <strong>und</strong> Apotheken<br />
erweitert.<br />
Abschließend möchte ich den Autoren , unseren Anzeigek<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> Vertriebshelfern herzlich danken.<br />
Viel Spaß be<strong>im</strong> Lesen wünscht Ihnen<br />
Ihr<br />
Nachfolgend sind die Bezugsorte aufgeführt:<br />
Petra Engmann, Reichshofstr. 75<br />
Lamers Futtermittel, Hagener Straße 124<br />
Weinhaus Scholz, Letmather Str. 1<br />
Fleischerei Lewe, Hüsingstr. 11<br />
Car-Wash-Royal, Klusenweg 10<br />
Edeka Markt, Letmather Str. 124<br />
Edeka Markt, Do-Holzen<br />
Haarstudio A+M , Strangstr. 29, Wandhofen<br />
Rathaus Schwerte, Rathausstr. 31<br />
Sparkasse Schwerte mit allen Zweigstellen<br />
Sparkasse Iserlohn, Zweigstelle Hennen<br />
Volksbank Schwerte mit allen Zweigstellen<br />
Tankstelle Ruhrbrücke Garenfeld<br />
Rewe Hanning, am Bahnhof<br />
Rewe Hannig , Zwischen den Wegen<br />
Sanitätshaus Schnur, Rathausstraße 36a<br />
Gartencenter Augsburg, Hörder Str. 119<br />
Hotel Sunshine Hohensyburg<br />
<strong>Ruhrtal</strong>museum Schwerte<br />
Tankstelle Matschulis<br />
Inhalt: Seite<br />
Vorwort, Impressum ........................3<br />
<strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> <strong>Wir</strong> ..........................4 - 5<br />
Stahlwerk <strong>Ergste</strong> .......................8 - 11<br />
Feste Feiern <strong>im</strong> <strong>Ruhrtal</strong>. ................14 - 15<br />
Gänse - Gefiederte Neubürger. ..........18 - 19<br />
Historisches <strong>und</strong> Gegenwärtiges .........24 - 25<br />
Kein schöner Land .....................32 - 34<br />
<strong>Ergste</strong>r Fahne in Australien .............42 - 43<br />
Vorschau Pannekaukenfest. .................44<br />
Wie entstand die „neue“ Stadt Schwerte? . 46 - 48<br />
Unsere alten Kneipen in <strong>Ergste</strong> ..........51 - 54<br />
Der <strong>Ruhrtal</strong>Radweg ....................56 - 59<br />
Bürgervotum - Nahversorgung in <strong>Ergste</strong> ..62 - 63<br />
Der <strong>Schwerter</strong> Hilweg - B 236 ...........64 - 67<br />
Impressum:<br />
Herausgeber <strong>und</strong> Verleger:<br />
Friedrich-Wilhelm Vogt<br />
ViSdP, Friedrich-Wilhelm Vogt<br />
Surgstück 13<br />
58239 Schwerte<br />
Tel.: 02304 / 7 03 48<br />
eMail: fw-vogt@versanet.de<br />
Redaktion:<br />
Prof. Helmut Müller, Volker Kranefeld, Friedrich-Wilhelm Vogt,<br />
Arbeitskreis Historisches <strong>Ergste</strong><br />
eMail: info@ergste-<strong>und</strong>-wir.de<br />
Gastautoren Bürgermagazin Nr.8 <strong>im</strong> Mai 2011:<br />
Uwe Fuhrmann, Ernst Schmerbeck, Ursula u. Dieter Ackermann,<br />
Dr. I. Fiedler, Lothar Meißgeier, Jörg Przystow<br />
Layout <strong>und</strong> Satz: advertising GmbH, Schwerte<br />
Fotos: Manuela Schwerte, Ralph Bodemer, Oskar C. Neubauer, Bernd<br />
Paulitschke, Lothar Meißgeier, Rudolf Kassel, Fr.-W. Vogt, Henning<br />
Aubry<br />
Druck: Z<strong>im</strong>mermann Druck + Verlag GmbH, Balve<br />
Auflage: 15.000 Stck.<br />
Erscheinen: 2mal jährlich, kostenlos an alle <strong>Ergste</strong>r <strong>und</strong> Villigster-<br />
Haushalte <strong>und</strong> an nebenstehende Bezogsorte<br />
Für Druckfehler übernehmen wir keine Haftung<br />
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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
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Danke für Ihre Unterstützung<br />
<strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> <strong>Wir</strong><br />
Eine Bürgerinitiative zur Förderung<br />
des Gemeinwohls<br />
Historie<br />
Anfang der 90er Jahre entstand unter den<br />
<strong>Ergste</strong>r Fre<strong>und</strong>en von Friedrich-Wilhelm<br />
Vogt, insbesondere denen des Bierhofes,<br />
die Idee für das Jubiläumsjahr 900 Jahre<br />
<strong>Ergste</strong> etwas zu tun. Ein verpflichtendes<br />
Motto wurde gef<strong>und</strong>en: <strong>Ergste</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Wir</strong>. <strong>Ergste</strong>: Das war das Dorf, die Wälder,<br />
die Berge, die Bäche, die Wiesen, der Fluß.<br />
<strong>Wir</strong>: Das waren die Menschen, die dort lebten,<br />
<strong>und</strong> für die <strong>Ergste</strong> He<strong>im</strong>at war, <strong>und</strong> die<br />
sich mit <strong>Ergste</strong> identifizierten. Unter dem<br />
Motto <strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> <strong>Wir</strong> wurden Aktivitäten<br />
geplant <strong>und</strong> durchgeführt, so drei Ortseingangsschilder,<br />
ein He<strong>im</strong>atkalender, Fahnen<br />
<strong>und</strong> W<strong>im</strong>pel <strong>und</strong> vieles mehr. Der Erlös wurde<br />
dem Festkomitee 900 Jahre <strong>Ergste</strong> übergeben.<br />
Was Sie über uns wissen sollten!<br />
Heute<br />
In seiner heutigen Form hat sich <strong>Ergste</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Wir</strong> die Aufgabe gestellt, Gelder einzuwerben,<br />
um die verschiedensten Einrichtungen<br />
<strong>und</strong> Projekte unseres Gemeinwesens durch<br />
Spenden zu fördern. Dabei stützt sich <strong>Ergste</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Wir</strong> auf vier Säulen:<br />
<strong>Ergste</strong>rBrotmarkt<br />
Ein Markt mit dem Verkauf von Broten der<br />
verschiedensten Art an festen Plätzen (Augsburg,<br />
Schwerte <strong>und</strong> Fußgängerzone Schwerte),<br />
mobil durch Bringedienst, Sonderaktionen<br />
zu den verschiedensten Veranstaltungen<br />
(z.B. Pannekaukenfest, Weihnachtsmarkt Bürger<br />
für Bürger, etc.)<br />
Feste der Fre<strong>und</strong>e des Bierhofs<br />
Feste wie das Kartoffelfest <strong>im</strong> Herbst.<br />
<strong>Ergste</strong>r Werbetafel<br />
Präsentation von Werbedarstellungen der<br />
verschiedensten Gewerbetreibenden auf einer<br />
Großtafel am Ortseingang.<br />
Bürgermagazin<br />
Inserentenblatt für Werbungen der verschiedensten<br />
Unternehmen aus <strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> Umgebung<br />
in zwe<strong>im</strong>aliger Erscheinung <strong>im</strong> Jahr bei<br />
kostenloser Verteilung. Über die Aktivitäten<br />
der vier Säulen hinaus betreibt <strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> <strong>Wir</strong><br />
folgende Projekte mit dem Sinn des Gelderwerb<br />
für gemeinnützige Zwecke:<br />
Beiträge zur He<strong>im</strong>atgeschichte als redaktionelle<br />
Teile des Bürgermagazins. Bereitstellung<br />
einer allgemeinen Bürgerplattform <strong>im</strong><br />
Bürgermagazin zur Darstellung von he<strong>im</strong>atk<strong>und</strong>lichen<br />
Eigenbeiträgen <strong>und</strong> Erinnerungsstücken.<br />
Beiträge zur Ortsidentifikation durch Initiativen<br />
wie: <strong>Ergste</strong>r Fahne, <strong>Ergste</strong>r Kalender <strong>und</strong><br />
vieles mehr.<br />
<strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> <strong>Wir</strong> <strong>im</strong> <strong>Ruhrtal</strong> <strong>und</strong> der<br />
<strong>Ergste</strong>r Brotmarkt konnten <strong>im</strong> letzten<br />
Jahr 20.900,00 Euro in bar an Institutionen<br />
in unserer Stadt übergeben.<br />
v.l. Jochen Kupert, Bärbel Brennscheidt, Marlies Eberhardt, Inge Batze, Irmgard Beckhaus, Brigitte Schulte, Friedrich-Wilhelm Vogt
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
Fast 30.000 Euro <strong>im</strong> Jahr 2010<br />
Kindergärten <strong>und</strong> Jugend Westhofen<br />
Unterstützung der Erdbebenopfer von<br />
Haiiti<br />
5.000,00 Euro<br />
Spielplätze der Stadt Schwerte<br />
4.400,00 Euro<br />
Kindergarten <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
2.200,00 Euro<br />
Hospitz<br />
500,00 Euro<br />
Mit Brot, Stuten- <strong>und</strong> Kuchenspenden<br />
<strong>im</strong> Wert von ca. 8.800,00<br />
Euro unterstützten wir Kindergärten,<br />
Schulen, <strong>Schwerter</strong> Tafel, Seniorenhe<strong>im</strong>e<br />
der Stadt Schwerte <strong>und</strong> die<br />
Anonyme Drogenberatung in Unna<br />
(ADU).<br />
Das Team der Werbetafel die jedes Jahr 10 Wochen lang bei Bauer Thüner an der <strong>Ruhrtal</strong>straße steht.<br />
Christian Michaelis, Maren Roberg, Jochen Kupert,<br />
Bettina Stierstorfer<br />
Die Brücke<br />
500,00 Euro<br />
Elsebad <strong>im</strong> Jahr 2010<br />
6.800,00 Euro<br />
(Rest auf 10.000,00 Euro <strong>im</strong> Jahr 2011)<br />
Traudel Smitka Stiftung<br />
500,00 Euro<br />
Sozialdienst katholischer Frauen<br />
1.000,00 Euro<br />
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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
A&S Trendfrisuren<br />
Abrahams Elektrotechnik<br />
ABUS<br />
Adler-Apotheke<br />
advertising<br />
Z<strong>im</strong>mermann Druck + Verlag GmbH<br />
Apotheke Boele<br />
Arbeitsbühnen Cramer<br />
Architekt Dipl.-Ing. Thomas Buhl<br />
Augenmaß<br />
Augsburg<br />
Auto Check Gertz<br />
Autohaus Hengstenberg<br />
Bäckerei Aßhoff<br />
Badideen Herbert Heldt<br />
Badprofis - Fliesen Richarz <strong>und</strong><br />
Erhard Schiwiora<br />
BauIngBüro Göres<br />
Beauty Studio Harmony<br />
Bestattungshaus Märtin<br />
Blumen Gasser<br />
Bonacker<br />
Brakmann GmbH<br />
Brunnert Gartengestaltung GmbH<br />
Cafe/Restaurant Schwarzwaldstuben<br />
Car Wash Royal<br />
CDU<br />
CM Computer Service<br />
Dachdeckermeister Gregor Weigelt<br />
Der Brillenmacher<br />
Dialysezentrum Schwerte<br />
Die Linke<br />
DMB Deutscher Mieterb<strong>und</strong><br />
Dr. med. Michael Böhm<br />
Druckhaus Schwerte GmbH<br />
Edelstahlschmiede Eberhard Sasse<br />
EEK <strong>Ergste</strong>r Eil- u. Kuriertransporte<br />
Elektro Wessel<br />
Elektro-Menke<br />
Ergo Versicherung<br />
<strong>Ergste</strong>r Kunstgewerbestübchen<br />
<strong>Ergste</strong>rZahneck<br />
Fahrschule Schulz<br />
Fahrzeuglackierung & Karosseriebau<br />
Karbstein<br />
FDP<br />
Fentüra<br />
Fleischerei Lewe<br />
Fobra Marketing & Strategy <strong>und</strong><br />
HP Dunke<br />
Frank Broll<br />
Freischütz Wolf Catering<br />
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Inserentenverzeichnis<br />
Friedhofsgärtnerei Knostmann<br />
Friedhofsgärtnerei Ritterswürden<br />
Garten- <strong>und</strong> Friedhofsgestaltung<br />
Dipl.-Ing Walter Aretz<br />
Gaststätte „Haus Schneider“<br />
GBE<br />
Gebäudetechnik Selsen<br />
Gerüstbau D. Meininghaus<br />
Getränke ALTHOFF<br />
Getränkefach Grosshandel Risse<br />
Gutsbrennerei B<strong>im</strong>berg<br />
GWG<br />
Haarstudio A+M<br />
Handarbeiten Mühr<br />
Haus Breer<br />
Haus Gerold<br />
Haus Schwerte Dr. Kneip<br />
Haus Zier<br />
Hausmeisterservice Andreas Galle<br />
Heikos Pflegehalle<br />
Heismangel Petroll<br />
Heizung-Sanitär-Solar Wiedenbruch<br />
Hermes Technologie<br />
Holz Spaeing<br />
Hotel Reichshof<br />
Hotel-Restaurant „Hiddemann <strong>im</strong><br />
Spiek“<br />
Hudek Elektrotechnik GmbH<br />
Intersport<br />
JN Autovermietung<br />
Johannes-Mergenthaler-Haus<br />
Jörg Patzer<br />
Jürgen Pentling<br />
Kaminholz Ullrich<br />
Kanaltechnik Pröpper<br />
Karl-Heinz Thüner<br />
Kerber Notare<br />
KFZ Wagener<br />
Klara-Röhrscheidt-Haus<br />
Kostrzewa + Marquis GbR<br />
Kreativ-Werkstatt Katrin Schulz<br />
Lipps Mineralöle<br />
LVM Schulte-Drüffel<br />
Malermeister Jürgen Borgmann<br />
Malermeisterbetrieb N. Walger e.K.<br />
Märchenhaftes Hohensyburg<br />
Miles Institut für Leistungsdiagnostik<br />
Mühlen-Apotheke<br />
Naturnaher Gartenbau – M. Kotter<br />
Oberste GmbH<br />
Öko-Energie-Center Smitka<br />
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Parkett Matthias Rohde<br />
PC-Sani Schwerte<br />
Physiopoint <strong>Ergste</strong><br />
Podologie Praxis Derya Derin<br />
Praxis Zahnarzt Uwe Dreiwes<br />
Privatpraxis Henschel<br />
Provinzial Jens Merken<br />
Rechtsanwalt Thorsten Voss<br />
Rechtsanwälte Essentialis<br />
Re<strong>im</strong>ann´s Laden<br />
Rolf Buchwald<br />
Rolladen Dame<br />
Salon Struwwelpeter<br />
Sanitätshaus Schnur<br />
Schlemmer-Oase<br />
Schmiku Werbung<br />
Schreibwaren Lotto Petra Engmann<br />
Schrezenmaier Kältetechnik<br />
Schuhhaus Hanna<br />
Schulte Heizung Sanitär<br />
<strong>Schwerter</strong> Senfmühle<br />
<strong>Schwerter</strong>-Postbote<br />
SEG<br />
Siegfried Lusse Immobilien<br />
Sparkasse<br />
Stahlwerk <strong>Ergste</strong> AG<br />
Steuerberater K. Abrahams <strong>und</strong><br />
K. Bornschein<br />
Sunshine<br />
Tannen-Apotheke<br />
Taxi Lange<br />
Taxi Salgert<br />
Technischer Handel Helmut Galler<br />
Therapeutisches Reiten<br />
Thomas Maise<br />
Tischlerei Koch OHG<br />
Tischlerei <strong>und</strong> Fensterbau Hedico<br />
Touristik-Information Schwerte<br />
Uwe Fuhrmann<br />
TV Video Schmidt<br />
Verputzarbeiten Erich Pichler<br />
Volksbank Schwerte<br />
Vorwerk Martina Hartzhe<strong>im</strong><br />
Weinwelt Scholz<br />
Wellenbad<br />
Werbeteam Schulte<br />
Willi Pfeiffer<br />
Wolfgang Boos Schöner Wohnen<br />
Zahnarztpraxis Maren Roberg<br />
Zapp<br />
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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
Unternehmer des Jahres 2010<br />
Egon Schrezenmaier wurde nicht nur zum Unternehmer des Jahres 2010 in Schwerte ausgezeichnet weil<br />
er <strong>Schwerter</strong> ist <strong>und</strong> sich überproportional für soziale Projekte in Schwerte einsetzt. Nein, sondern auch,<br />
weil er es geschafft hat in einer sehr kurzen Zeit den Mitarbeiterstamm von 24 auf 54 aufzustocken. Das<br />
ist aber nicht nur sein Verdienst so Egon Schrezenmaier sondern vor allem der seiner Mitarbeiter <strong>und</strong><br />
natürlich auch seiner Familie.<br />
Mitte 2009 zog das Unternehmen aus Dortm<strong>und</strong> nach Schwerte um. Hier <strong>im</strong> Gewerbegebiet Nattland<br />
errichtete Egon Schrezenmaier ein beachtliches Bürogebäude mit Werkstatt <strong>und</strong> Lagerhallen.<br />
Das Kerngeschäft der Fa. Schrezenmaier besteht darin, neue Supermärkte mit modernster Kältetechnik<br />
<strong>und</strong> Datenfernüberwachung auszustatten. Die dafür gebrauchten Kühlmöbel bezieht die Fa. Schrezenmaier<br />
hauptsächlich aus Italien <strong>und</strong> Portugal, demnächst auch aus Polen, die mittlerweile sehr gute<br />
Qualität <strong>und</strong> Technik liefern.<br />
Egon Schrezenmaier<br />
Außer Supermärkte installiert Schrezenmaier auch die Technik für<br />
große Lagerhallen, Prozesskühlung, Industriewärmepumpen, Kl<strong>im</strong>aanlagen<br />
<strong>und</strong> intelligente energiesparende Marktsteuerungen.<br />
Technisches Know How, Umweltbewusstsein <strong>und</strong> CO2 Verringerung<br />
haben bei Schrezenmaier schon lange einen hohen Stellenwert.<br />
Schrezenmaier Kältetechnik GmbH & Co. KG • Adolph - Kolping - Straße 21 • 58239 Schwerte • www.schrezenmaier-kaeltetechnik.de<br />
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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
von Helmut Müller<br />
Die technologisch/unternehmerischen Hintergründe<br />
seiner Entstehung<br />
Teil 2<br />
Das Gründungsgeschehen aus technologischer Sicht<br />
Die Gründung des Stahlwerks <strong>Ergste</strong> fällt mitten in die Epoche der Veredelung von Stählen <strong>und</strong> deren spanlose Verformung. Diese Entwicklung<br />
wurde ausgelöst durch einen expandierenden Bedarf an hochwertigen metallischen Werkstoffen für die verschiedensten neuen Anwendungsbereiche,<br />
wie die Werkzeugfertigung <strong>und</strong> die Fertigung von Produkten mit verformten Stahlelementen. Diese Entwicklung ist anders einzuordnen<br />
als die voraus gegangene Massenstahlerzeugung für den Eisenbahn-, Berg- <strong>und</strong> Schiffsbau <strong>und</strong> für Militärgüter.<br />
Für die traditionsreichen Eisen- <strong>und</strong> Stahlgewerbe in Mark, Berg, dem Herzogtum Westfalen, Siegen <strong>und</strong> Sayn, die ihre Hüttenaktivitäten<br />
von Schweißstahl sukzessive verloren, war die Edelstahlerzeugung,<br />
besonders aber die Edelstahlverformung, eine neue Chance für ihre<br />
Existenz. Dies setzte aber ein Unternehmerbild voraus, das neuzeitlich<br />
orientiert <strong>und</strong> wissenschaftlich aufgeschlossen war. Halten wir<br />
noch einmal Datum <strong>und</strong> Protagonisten fest: Am 8.8.1918 gründeten<br />
Gustav, Eduard <strong>und</strong> Richard Dörrenberg aus Ründeroth <strong>im</strong> Oberbergischen,<br />
Mitglieder einer alten, erfolgreichen Familie des Eisen- <strong>und</strong><br />
Stahlgewerbes <strong>und</strong> der Drahtzieher Heinrich Möller das Stahlwerk<br />
<strong>Ergste</strong>, Heinrich Möller Commanditgesellschaft.<br />
Die Dörrenbergs<br />
In einer Urk<strong>und</strong>e des Handelsregisters zu Köln wird am 1.5.1860 die<br />
Firma Eduard Dörrenberg, Söhne, Ründeroth eingetragen. Als Inhaber<br />
werden Eduard <strong>und</strong> Rudolph Dörrenberg, Söhne des Eduard Dörrenberg,<br />
genannt. Sie hatten 1857 von Eduard Dörrenberg sen. in Pacht<br />
dessen Hämmer an der Leppe übernommen. Dieselben Inhaber hatten<br />
1857 von ihrem Onkel Robert Zapp, dessen gesamte Hüttenaktiva,<br />
also das Puddelstahlwerk <strong>und</strong> die Hämmer zu Ründeroth, erworben.<br />
Zum ersten Mal tritt uns hier der Name Zapp entgegen. Die Zapps<br />
waren wie die Dörrenberg alter oberbergischer Hüttenadel <strong>und</strong> miteinander<br />
verschwägert.<br />
Schon 200 Jahre vor der Urk<strong>und</strong>ennennung <strong>im</strong> Handelsregister zu<br />
Köln sind die Dörrenbergs <strong>im</strong> Eisengewerbe tätig gewesen. Sie besaßen<br />
Hüttenplätze bei der Ründerother Hütte <strong>und</strong> Eisenhämmer für<br />
die unterschiedlichste Formgebung. Auch ist überliefert, dass sie eine<br />
Osem<strong>und</strong>schmiede besaßen, also auch diese traditionsreiche Stahlerzeugung<br />
beherrschten. Nach 1860 war das Puddelwerk, dass sie<br />
von ihrem Verwandten Zapp übernommen hatten der Kernbetrieb der<br />
Dörrenbergs. Hier entwickelten sie ihren legendären Raffinierstahl<br />
in einem Raffinierschmieden von 2 bis 4 maligem wiederholendem<br />
Ausschmieden unter gleichzeitiger Pakettierung lamellenartiger Stahlelemente.<br />
Das Ergebnis war ein Schweißstahl hoher Schneidfäfigkeit,<br />
härtbar, kalt oder warm verformbar, nie reißend bei extremer Standfestigkeit.<br />
Der besondere Vorteil dieses raffinierten Stahles, der den<br />
Dörrenbergs auch <strong>im</strong> Namen Janusstahl geschützt wurde, lag in den<br />
8<br />
Entwicklung des Hüttenwesens bis zur Stahlveredelung <strong>und</strong><br />
Gründungsmarken des Stahlwerks <strong>Ergste</strong> bis zum Übergang an die<br />
Firma Zapp
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
Der Hüttenplatz der Ründerother Hütte von 1773 Mit < F > ist der<br />
Platz der Dörrenbergs verzeichnet<br />
feinverteilten Schlackeresten, die eine Art Sägeschnitt garantierten.<br />
Der Janusstahl war die letzte Verfeinerung von Stahl nach historischem<br />
Frischprozeß<br />
Gegen 1900 beginnt für die he<strong>im</strong>ische Stahlindustrie der kontinuierliche<br />
Rückgang von Schweißstahl. Die neue Epoche galt dem inzwischen<br />
in Großerzeugung auftretenden Gußstahl. Gleizeitig entstand<br />
durch den sich etablierenden Maschinenbau ein hoher Bedarf an<br />
Werkzeugstählen, die deutlich neue Anforderungen an den Stahl stellten.<br />
Bearbeitungsmaschinen der unterschiedlichsten Art für Hobeln,<br />
Drehen, Fräsen, Stanzen <strong>und</strong> Schneiden erforderten einen neuen Stahl.<br />
Die Zeit der Tiegel-Werkzeugstähle begann, jene Zeit, in der in Tiegelschmelzverfahren<br />
gewonnener Stahl mit best<strong>im</strong>mten Legierungszusätzen<br />
versehen wurde.<br />
Die Erfindung der sogn. Schnelldrehstähle um 1900 führte bei den<br />
Dörrenbergs zur Entwicklung eines besonderen Tiegelstahls mit dem es<br />
gelang, dauerharte, hochschneidfähige Werkzeuge für den Tunnelvortrieb<br />
<strong>und</strong> den Bergbau zu erzeugen. Man baute selbst eine Werkzeugfabrik,<br />
die sogn. Bohrfabrik, <strong>und</strong> gründete mit Partner in Düsseldorf<br />
eine Fabrik für Spieralbohrer<br />
Wenn man die Entwicklung der letzten 100 Jahren der Firma Eduard<br />
Dörrenberg, Söhne, Ründeroth verfolgt, so wird der Existenzverlauf<br />
der innovativsten Unternehmen in Mark, Berg, dem Herzogtum Westfalen,<br />
Siegen <strong>und</strong> Sayn deutlich. Er ist geprägt durch:<br />
Das Ende der he<strong>im</strong>ischen Erzvorkommen, das Ende der traditionellen<br />
Verhüttung auf Stücköfen, das Ende der Frischhütten zur Stahlerzeugung<br />
<strong>und</strong> das Ende der Wasseradantriebe.<br />
Nur wer diesem Niedergang zukunftsträchtige Initiativen entgegensetzen<br />
konnte, wer das Kapital aufbringen konnte, der überlebte. Diese<br />
zukunftsträchtigen Initiativen bestanden in den Bemühungen um die<br />
Stahlveredelung <strong>und</strong> die spanlose Warm/Kalt-Verformung von Stahl/<br />
Edelstahl.<br />
Heinrich Möller<br />
Der nächste Protagonist der Gründung des Stahlwerks <strong>Ergste</strong> ist eine<br />
Einzelperson, Heinrich Möller, aus Hohenl<strong>im</strong>burg stammend. Er wurde<br />
1879 geboren. Von ihm wissen wir, dass er gelernter Drahtzieher/<br />
Drahtziehermeister <strong>und</strong> durch Patente fachlich ausgewiesen war. Welcher<br />
Art diese Patente waren ist nicht nachweisbar. Recherchen be<strong>im</strong><br />
Deutschen Patentamt München führten zu keinem Ergebnis.<br />
Jedenfalls ist davon auszugehen, dass er jenes Handwerk seiner märkisch/l<strong>im</strong>burgischen<br />
He<strong>im</strong>at beherrschte, das diese Region berühmt<br />
gemacht hatte, den Drahtzug.<br />
Aus technologischer Sicht ist es unbefriedigend nicht zu wissen, was<br />
Heinrich Möller zu der Gründung in dieser Phase des Umbruchs der<br />
Stahlerzeugung qualifizierte. Wenn man allerdings das Unternehmen,<br />
in dem Heinrich Möller zuletzt tätig war, das Stahlwerk Kabel, C. Pouplier<br />
jr., in die Betrachtung einbezieht, kommt man zu interessanten<br />
Erkenntnissen.<br />
Stahlwerk Kabel, C. Pouplier jr.<br />
Im Jahr 1905 gründete Caspar Carl Pouplier, aus einer Hagener Eisenhändlerfamilie<br />
stammend, in Hagen-Kabel die Firma Stahlwerk Kabel,<br />
C. Pouplier jr.. das anfängliche Produktionsprogramm war die Herstellung<br />
von Gußstahldrähten. Später erweiterte er die Produktpalette<br />
durch eine Stabzieherei, ein Tiegel-Gußstahlwerk, ein Hammerwerk<br />
<strong>und</strong> ein Kaltwalzwerk.<br />
C. C. Pouplier hatte sich bei seiner Entscheidung ein Stahlwerk zu<br />
gründen, von der Idee leiten lassen, dass zukünftig präzise gezogene<br />
Konstruktionsstähle für die Fahrzeug- <strong>und</strong> Luftfahrtindustrie von entscheidender<br />
Bedeutung werden würden. Die Wahl des Produktionsortes<br />
Kabel, in der Nähe des Zusammenflusses von Ruhr <strong>und</strong> Lenne, hatte<br />
mit dem Bahnhof Kabel <strong>und</strong> der Möglichkeit eines Bahnanschlusses<br />
zu tun.<br />
Der heute als Sammelbegriff gebrauchte Name Edelstahl wurde von<br />
C. C. Pouplier geprägt. Das Unternehmen Stahlwerk Kabel darf als<br />
ein Pionier der Stahlverfeinerung in Deutschland bezeichnet werden<br />
<strong>und</strong> als Wegbereiter für Entwicklungen, die in Schweden <strong>und</strong> England<br />
schon bekannt waren.<br />
Die Herstellung von Gußstahldrähten, die C. C. Pouplier als erstes aufgriff,<br />
bestand in der Fertigung von präzise blankgezogenen <strong>und</strong> polier-<br />
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9
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
ten Silberstahldrähten, Wolfram <strong>und</strong> Vanadium<br />
legiert. Die Drähte wurden <strong>im</strong> Grob-,<br />
Mittel- <strong>und</strong> Feinzug gewonnen <strong>und</strong> dienten<br />
als Materialgr<strong>und</strong>lage der Herstellung von<br />
Gewindebohrern, Reibahlen, Lochstempel,<br />
Uhrenteilen <strong>und</strong> chirurgischen Instrumenten.<br />
Die Silberstahlproduktion wurde in Deutschland<br />
zuerst von C. C. Pouplier aufgenommen.<br />
Dazu bediente er sich als Hüttenbasis eines<br />
Tiegelschmelz-Stahlwerks <strong>und</strong> eines Hammerwerks.<br />
Alle Spezialstähle jeglicher Legierungsart<br />
wurden ausschließlich <strong>im</strong> Tiegelverfahren<br />
erzeugt.<br />
Den Stangenzug hatte C. C. Pouplier zur Herstellung<br />
von Baustählen für den allgemeinen<br />
<strong>und</strong> speziellen Maschinenbau entwickelt,<br />
geeignet für Endprodukte wie Wellen, Zahnräder,<br />
Kolbenstangen, Achsen, Lager, Schrauben<br />
<strong>und</strong> Muttern.<br />
Die Entwicklung des Kaltwalzwerkes betrieb<br />
C. C. Pouplier, um auch hier eine führende<br />
Stellung zu erreichen. Ausgangsmaterial war<br />
warm gewalzter Rohbandstahl von 2 mm<br />
Stärke, der kalt zu Bändern mit porenfreier<br />
<strong>und</strong> blanker Oberfläche bis zu Banddicken<br />
von 0,5 mm ausgewalzt wurde <strong>und</strong> für Federn<br />
für Uhren, Schreibfedern, Rasierklingen, <strong>und</strong><br />
Sägeblätter gedacht war.<br />
Mit dem Stahlwerk Kabel, C. Pouplier jr.,<br />
begegnet uns ein hochinnovatives Stahlunternehmen,<br />
das für die Entwicklung von Sonderstählen<br />
Pionierarbeit geleistet hat, wobei<br />
nicht klar ist, wie Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
integriert waren.<br />
Stahlwerk Kabel, C. Pouplier jr., stellte <strong>im</strong><br />
Februar 1976 be<strong>im</strong> Amtsgericht Hagen einen<br />
Vergleichsantrag. Es hatte zuletzt 450 Mitarbeiter.<br />
Eine bedeutende Ära der Stahlerzeugung<br />
Südwestfalens war nach 70 Jahren zu<br />
Ende gegangen.<br />
In eben diesem Stahlwerk arbeitete der<br />
aus Hohenl<strong>im</strong>burg stammende Drahtzieher<br />
(Drahtziehermeister) Heinrich Möller. Er wird<br />
Betriebsleiter eines Drahtzuges oder aller<br />
Drahtzüge gewesen sein. Er hat also die technologisch<br />
wichtigen Phasen der Entwicklung<br />
von Edelstahlprodukten erfahren <strong>und</strong> mitgestallten<br />
können. Die ihm zugeschriebenen<br />
Patente müssen sich mit dem Silberstahlzug<br />
beschäftigt haben. Wie sehr die Mitarbeit<br />
Heinrich Möllers die Erfolge von C. C. Pouplier<br />
betroffen haben, ist nicht mehr zu ermitteln.<br />
Eines dürfte zweifelsfrei Gültigkeit haben: Die<br />
Technologie mit der bei Gründung des Stahlwerks<br />
<strong>Ergste</strong> in <strong>Ergste</strong> gearbeitet wurde, war die<br />
Technologie von C. C. Pouplier. Hagen- Kabel.<br />
Das Gründungsgeschehen aus strategisch/<br />
unternehmerischer Sicht<br />
Als am 8.8.1918 Gustav, Eduard <strong>und</strong> Richard<br />
Dörrenberg <strong>und</strong> Heinrich Möller das Stahlwerk<br />
<strong>Ergste</strong> gründeten, war die ursprüngliche<br />
Gründungsmax<strong>im</strong>e, eine Sicherstellung des<br />
10<br />
Vormaterialbedarfs für die Spiralbohrerfirma<br />
der Dörrenbergs in Düsseldorf. Es bleiben<br />
einige Fragen zu klären: Warum wählte man<br />
den Standort <strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> warum wurde das<br />
Unternehmen auf den Namen des Heinrich<br />
Möller alleine eingetragen, <strong>und</strong> was waren die<br />
weiteren unternehmerischen Ziele?<br />
Auf die erste Frage lassen sich zwei Antworten<br />
geben: Heinrich Möller war ortsk<strong>und</strong>ig.<br />
Er kannte die Infrastruktur des Raumes. Er<br />
wusste von der neuen Bahnlinie Dortm<strong>und</strong>-<br />
Iserlohn mit einem Haltepunkt in <strong>Ergste</strong>, die<br />
1910 eingeweiht worden war. Bahnanschlüsse<br />
waren damals existentiell für Unternehmen.<br />
Die Gr<strong>und</strong>stückswahl fiel auf ein Gr<strong>und</strong>stück<br />
an eben diesem Haltepunkt <strong>und</strong> an der<br />
davor führenden Provinzialstrasse. Durch<br />
den Bahntrassenbau war der alte Weg nach<br />
Bürenbruch, der von der Elsebrücke abging,<br />
durchtrennt worden <strong>und</strong> dadurch eine großarrondierte<br />
Parzelle entstanden, die dann<br />
wohl auch leicht käuflich war.<br />
Die zweite Antwort hat mit dem frühindustriellen<br />
freien Gewerbe des Kettenschmiedens<br />
in <strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> Umgebung zu tun. In der<br />
Gründungsphase des Stahlwerks <strong>Ergste</strong> ging<br />
die alte handwerklich betriebene Art des Kettenschmiedens<br />
zu Ende <strong>und</strong> wurde durch eine<br />
rein industriell betriebene Schmiedetechnik<br />
ersetzt. Man konnte also auf einen Stamm<br />
mehr oder weniger qualifizierter Arbeiter<br />
zurückgreifen, die <strong>im</strong> Umgang mit Stahl<br />
geübt waren.<br />
Die alleinige Eintragung des Unternehmens<br />
unter dem Namen von Heinrich Möller bleibt<br />
offen. Spekulativ kann man wohl sagen, dass<br />
die Gebrüder Dörrenberg mit ihrem Namen<br />
hinter dem Namen dessen zurücktraten, der<br />
Puddelverfahren<br />
Entnahme einer Stahlluppe aus dem Puddelofen bei Dörrenberg/Zapp<br />
die größere Kompetenz in der Edelstahlverarbeitung<br />
besaß, <strong>und</strong> der vielleicht auch der<br />
eigentliche Ideengeber der Unternehmensgründung<br />
war.<br />
Als Produktionsziele des Unternehmens wurde<br />
ausgewiesen: Die Herstellung, Verarbeitung<br />
<strong>und</strong> der Vertrieb von Stahl jeder Art,<br />
speziell von Edelstählen.<br />
Man begann 1919, also ein Jahr nach dem<br />
1. Weltkrieg, mit der Produktion von kaltgezogenen<br />
Stäben <strong>und</strong> Drähten. Es folgte bald<br />
eine Produktionsausweitung auf legierte <strong>und</strong><br />
unlegierte Silberstähle (Blankstähle) für die<br />
Werkzeugindustrie, Spezialstähle für Federn,<br />
Spezialdrähte für Strick-, <strong>Wir</strong>k-, Näh-, <strong>und</strong><br />
Spinnmaschinen.<br />
Die Dörrenbergs ließen ihre Produkte in<br />
Nord- <strong>und</strong> Ostdeutschland durch eine Firma<br />
Pierburg vertreten, die die Idee einer Produktausweitung<br />
auf Bandprodukte einführte,<br />
was den Bau eines Bandkaltwalzwerkes voraussetzte.<br />
Dieser Idee folgte man 1921, musste<br />
dazu allerdings eine hohe Kapitalsummen<br />
sicherstellen. Man stieß an die eigenen monetären<br />
Grenzen.<br />
Die Dörrenbergs beschlossen, das für das<br />
Kaltwalzwerk notwendige Kapital durch<br />
Umwandlung in eine Aktiegesellschaft zu<br />
beschaffen. Das geschah am 1.4.1921. Die<br />
Stahlhandelsfirma Pierburg beteiligte sich<br />
an dem Gründungskapital der AG., so dass <strong>im</strong><br />
November 1921, nach einer weiteren Kapitalerhöhung<br />
auf 5 Mio. Mark, Dörrenberg <strong>und</strong><br />
Pierburg mit je 47,5 % an der AG. <strong>und</strong> Heinrich<br />
Möller mit 5 % beteiligt waren.<br />
Produktionsziel des Unternehmens war jetzt:<br />
Silberstahl <strong>und</strong> Verfeinerungen hochwertiger
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
Gussstahldrähte in r<strong>und</strong>, flach <strong>und</strong> Profilen.<br />
Die Zapps<br />
Die Zapp-Unternehmensgruppe, ein Familienunternehmen,<br />
stützt ihre Entstehung auf<br />
das Jahr 1701. Wie die ihnen verschwägerte<br />
Familie Dörrenberg, stammen die Zapps aus<br />
dem Oberbergischen Ründeroth, einem alten<br />
Erz- <strong>und</strong> Hüttenzentrum. Zu dem angegebenen<br />
Datum betrieb ein Hermann Zapp an<br />
dem Flüsschen Leppe einen Eisenhammer.<br />
Hermann Zapp wird, um die dürre Aussage<br />
Eisenhammer zu konkretisieren, Anteile<br />
an der Ründerother Hütte besessen haben,<br />
war also einer der Gewerke der Hütte, von<br />
wo er Luppeneisen (Roheisen) bezog, das er<br />
dann zu Stahl frischte. Im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
betrieb man erfolgreich 4 Hämmer. Die Zapps<br />
beschäftigten sich intensiv mit der Weiterentwicklung<br />
der Stahlerzeugung. Gustav Adolf<br />
Zapp beherrschte um 1850 das Puddelverfahren,<br />
ein Frischverfahren zur Stahlerzeugun,<br />
von solcher Stahlqualität, dass Alfred Krupp<br />
Geschäftsbeziehungen mit Zapp aufnahm, da<br />
Krupp für sein Tiegelstahlverfahren <strong>im</strong> Puddelstahl<br />
ein kostengünstiges Stahl-Vormaterial<br />
sah gegenüber dem teuren Osem<strong>und</strong>stahl<br />
oder dem Raffinierstahl. Über 100 Jahre hielt<br />
die Geschäftsbeziehung Krupp-Zapp <strong>und</strong> war<br />
sehr fre<strong>und</strong>schaftlich geprägt. 1869 tritt für<br />
das Unternehmen Zapp eine dramatische<br />
Wende ein. Die Zapps hatten durch den Kauf<br />
einer Erzgrube <strong>und</strong> eines Hüttenbetriebes bei<br />
Waldbröl sich offensichtlich übernommen.<br />
Gustav Adolf Zapp verkaufte sein Unternehmen<br />
an die Dörrenbergs. Ein Jahr nach<br />
der Veräußerung der Hüttenaktiva verstarb<br />
Gustav Adolf Zapp 1870. Eine alte traditionsreiche<br />
Phase der Eisen- <strong>und</strong> Stahlerzeugung<br />
hatte für die Zapps ein Ende gef<strong>und</strong>en.<br />
Der Sohn von Gustav Adolf, Robert Zapp,<br />
bemühte sich nicht die Tradition neu zu beleben.<br />
Er hatte durch seine Studienjahre in England,<br />
vor allem in Sheffield, erfahren müssen,<br />
dass das Eisenhüttenwesen vor einer Zäsur<br />
stand. Die zunehmende Größe der Hüttenanlagen<br />
erforderten eine solche Kapitalmenge,<br />
die ein Familienunternehmen schwerlich würde<br />
aufbringen können. Auch erkannte er, dass<br />
die Produktion von Mengenstahl sich örtlich<br />
würde in andere Regionen verlagern, nämlich<br />
dort hin, wo die Kohle war, dorthin wo<br />
sich die Handelsplätze für Stahl <strong>und</strong> Stahlerzeugnisse<br />
etablierten <strong>und</strong> dorthin wo sich die<br />
neuen Verkehrswege konzentrierten, an Rhein<br />
<strong>und</strong> Ruhr.<br />
Robert Zapp entschied sich ein Stahlhandelshaus<br />
in Düsseldorf zu gründen. Das<br />
Unternehmensziel war damals wie heute,<br />
Edelstahlspezialitäten am Markt zu vertreten.<br />
Robert Zapp begann mit dem Verkauf<br />
englischer Spezialstähle. Durch die langjährigen<br />
Kontakte seiner Familie mit der<br />
Familie Krupp entstand 1887 jene Exklusivübereinkunft,<br />
die Zapp zum Alleinhändler<br />
Krupp´scher Werkzeugstähle machte. Zapp<br />
baute ein über ganz Europa verteiltes Vertriebsnetz<br />
auf <strong>und</strong> betrieb es erfolgreich.<br />
Im Jahr 1926 beteiligte sich Zapp an der<br />
Stahlwerk <strong>Ergste</strong> AG. Das Handelshaus übernahm<br />
als Kapitalbeteiligung am 1. Oktober<br />
1926 die 47,5% Aktienanteile von Pierburg,<br />
Berlin. Am 18. Oktober 1926, also nur 18<br />
Tage später, verkaufte die Firma Dörrenberg<br />
ihren zentralen Aktienanteil an Stahlwerk<br />
<strong>Ergste</strong> AG. an Robert Zapp. Der Aktienbesitz<br />
verteilte sich nach dieser Oktobertransaktion<br />
zu 79,2% auf die Firma Robert Zapp,<br />
zu15,8% auf Frau Margarete Dörrenberg <strong>und</strong><br />
zu 5% auf Heinrich Möller. Zapp war wieder<br />
in den Kreis der Erzeuger von Spezialstählen<br />
zurückgekehrt. Die Leitung des Werkes blieb<br />
in den Händen von Werksdirektor <strong>und</strong> Vorstand<br />
Heinrich Möller. Er schied 1936 aus.<br />
Der Weg des Unternehmens vom Eisen- <strong>und</strong><br />
Stahlerzeuger frühindustrieller Form, zum<br />
Händler für Spezialstähle der ersten St<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> dann zum Erzeuger <strong>und</strong> Spezialisten<br />
von Spezialstählen moderner Anforderung,<br />
mag in der Bewertung irritieren. Er ist allerdings<br />
in der industriehistorischen Einschätzung<br />
der Entwicklung des Hüttenwesens in<br />
Südwestfalen <strong>und</strong> <strong>im</strong> Bergischen folgerichtig<br />
<strong>und</strong> konsequent. In diesem Zapp´schen Weg<br />
wird eine Industriekultur deutlich, die in ihren<br />
jahrh<strong>und</strong>ertelangen Prägungen bis heute<br />
gekennzeichnet war durch innovativen Ideenreichtum,<br />
unternehmerische Weitsicht <strong>und</strong><br />
Entschlossenheit <strong>und</strong> ein hohes Maß an Fleiß<br />
<strong>und</strong> Solidität aller Beteiligten. Ohne diese<br />
Prägungen wären die Herausforderungen, die<br />
Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts durch die Massenstahlerzeugung<br />
<strong>und</strong> Stahlverarbeitung auftraten,<br />
nicht bestanden worden <strong>und</strong> wäre die<br />
Industrieregion Südwestfalen <strong>und</strong> Rheinisch/<br />
Bergisches Land nicht das geworden, was sie<br />
heute ist: Die innovativste Industrielandschaft<br />
mittelständischer Prägung Deutschlands <strong>und</strong><br />
international.<br />
Seit fast 100 Jahren ist das Stahlwerk <strong>Ergste</strong><br />
Arbeits- <strong>und</strong> Lebensmittelpunkt vieler<br />
Menschen aus <strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> Umgebung.<br />
Eine kluge Geschäftspolitik <strong>und</strong> eine innovative<br />
Produktphilosophie haben dafür<br />
gesorgt, dass die Mitarbeiter sich <strong>im</strong>mer<br />
mit ihrem Werk identifizieren konnten.<br />
Quellen:<br />
100 Jahre Ed. Dörrenberg Söhne, Ründeroth,<br />
Firmenschrift 300 Jahre Eisenwerk Dörrenberg<br />
Internetdokumentation der Familie Dörrenberg<br />
Stahlwerk Kabel, C. Pouplier jr.,Hagen-Kabel,<br />
Firmenschrift zum 20 Firmenjubiläum 1928<br />
Dokumente der Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer<br />
zu Hagen<br />
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Unbenannt-2 1 15.04.2011 14:37:36<br />
14<br />
Karl-Heinz Thüner<br />
Feste Feiern <strong>im</strong> <strong>Ruhrtal</strong><br />
35 Osterfeuer loderten <strong>im</strong><br />
<strong>Ruhrtal</strong> <strong>und</strong> auf den Bergen<br />
ringsherum.<br />
Das Villigster Feuer brachte<br />
3.000 Euro in die Dorfgemeinschaftskasse<br />
<strong>und</strong> Fanta <strong>im</strong> <strong>Ruhrtal</strong><br />
für <strong>Ergste</strong><br />
Ostereiersuchen<br />
Anbaden <strong>im</strong> Bürgerbad<br />
Elsebad - 17.4.2011<br />
Westhofen brannte auf<br />
dem Eberg
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
Jörg Rost beleuchtete<br />
zum 10. Mal in der Graf-<br />
Adolf-Str. die Kirschblüten<br />
Das Maifest in Westhofen war ganz in schwarz/gelb<br />
Ostereiersuchen in<br />
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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
16<br />
Verbrauchertip<br />
von Angelika Weischer<br />
TV-Satellitenempfang<br />
bald nur noch digital<br />
Haushalte mit analogem Satellitenempfang sollten sich schon jetzt dar auf einstellen,<br />
dass ihre Fernsehprogramme in einem Jahr nur noch digital ausgestrahlt<br />
werden: Ab 1. Mai 2012 ist das Aus für die analoge Sat-Technik der öffentlichrechtlichen<br />
<strong>und</strong> privaten Sender beschlosse ne Sache. Kabel, DVB-T <strong>und</strong> Internetfernsehen:<br />
Deren Nutzer sind von der Abschaltung der analogen Signale in<br />
der Regel nicht betroffen. Vor sicht ist deshalb angesagt, falls Mitarbeiter von<br />
Kabelnetzbetreibern versuchen, Kabelk<strong>und</strong>en mit dem Verweis auf die Satelliten-Analog-Abschaltung<br />
in einen Digital-Vertrag zu drängen. Status-Check per<br />
Videotext: Zuschauer, die nicht sicher sind, ob sie schon digital oder noch analog<br />
auf Sendung sind, sollten die Seite 198 <strong>im</strong> Videotext von ARD, ZDF, RTL,<br />
SAT1 <strong>und</strong> ProSieben aufrufen. Entweder erscheint dort die Aufforderung, sich<br />
um die Umrüstung der Satellitenanlage zu kümmern oder der Hinweis, dass sie<br />
Sendungen bereits digital empfangen. Rat vom Fachmann: Wer als Sat-K<strong>und</strong>e<br />
Fernsehprogramme noch in Analog-Technik empfängt <strong>und</strong> seiner Satellitenanlage<br />
treu bleiben will, sollte sich zur Umrüstung rechtzeitig von einem qualifizierten<br />
Installateur oder Fachhändler beraten lassen. Mindestvoraussetzung für<br />
den Digital-Empfang sind ein digitaltaugliches Empfangsteil – LNB genannt – an<br />
der Satellitenschüssel sowie ein digitaltauglicher Satellitenreceiver mit DVB-S-<br />
Standard. Digital ist nicht gleich „HD“: Digitales Satellitenfernsehen kann in der<br />
Standard-Auflösung „SDTV“ oder in der High-Definition-Variante „HDTV“ empfangen<br />
werden. Wer weiterhin bei seinem Röhrenfern seher bleiben will, ist mit<br />
einem Satellitenreceiver mit DVB-S-Stan dard gut beraten. Soll das TV-Programm<br />
jedoch auf einem HD-Flachbildschirm laufen, wird die Frage des Empfangs in<br />
HD-Qualität relevant. Während die HD-Versionen von ARD „Das Erste“, ZDF, arte<br />
<strong>und</strong> ab Mai 2012 auch die der dritten Programme unverschlüs selt <strong>und</strong> ohne<br />
Mehrkosten in HD-Qualität verbreitet werden, gibt’s die HD-Versionen von<br />
RTL <strong>und</strong> ProSieben.Sat.1 nur verschlüsselt <strong>und</strong> gegen ein Entgelt: Nach einem<br />
kostenfreien Probejahr werden mindestens 50 Euro für den digitalen Hochgenuss<br />
jährlich berech net. Unabhängig vom Verbreitungsweg <strong>und</strong> Übertragungsstandard<br />
lehnt die Verbraucherzentrale NRW die Verschlüsselung von werbefinanzierten<br />
Vollprogrammen ab. Weitere Informationen enthält die Broschüre<br />
„Satelliten-TV von analog zu digital“ der Verbraucherzentrale NRW. Das Heft gibt<br />
es gegen eine Schutzgebühr von 1 Euro in der Verbraucherzentrale in Schwerte,<br />
Westwall 4, oder <strong>im</strong> Internet unter www.vz-nrw.de/satdigital<br />
40 Jahre Schach in <strong>Ergste</strong><br />
Zum 60jährigen Bestehen der „Schachfre<strong>und</strong>e Schwerte 1951“<br />
Im Juli 1971 zogen die Schachfre<strong>und</strong>e aus Schwerte, da dort die<br />
Lokalfrage nicht überzeugend gelöst werden konnte, nach <strong>Ergste</strong><br />
in die Gaststätte Dupré um. Sie waren hier ruhige <strong>und</strong> gern<br />
gesehene Gäste. Seit Oktober 1981 übernahmen Ute <strong>und</strong> Jürgen<br />
Schneider die Lokalität, in dem die „Schachfre<strong>und</strong>e Schwerte<br />
1951“ noch heute ihre He<strong>im</strong>at haben.<br />
Das Ziel der „Schachfre<strong>und</strong>e Schwerte 1951“ ist es, den<br />
Schachsport in Schwerte zu fördern <strong>und</strong> wettkampfmäßig zu betreiben.<br />
<strong>Wir</strong> sind ein kleiner, gemeinnütziger Verein <strong>und</strong> haben <strong>im</strong> Schnitt<br />
25 bis 30 MItglieder. Die meisten davon nehmen aktiv an Mannschafts-<br />
<strong>und</strong> Einzelturnieren teil. Schachsport lässt sich von der<br />
Jugend bis ins hohe Alter betreiben.<br />
Der sportliche Erfolg steht bei den „Schachfre<strong>und</strong>en Schwerte“<br />
nicht unbedingt an erster Stelle. Ein fre<strong>und</strong>schaftliches Kl<strong>im</strong>a<br />
innerhalb der Mannschaften <strong>und</strong> des Vereins ist uns wichtiger.<br />
Bei uns ist jeder Besucher <strong>und</strong> Schachinteressierte herzlich willkommen.<br />
Besuchen Sie unsere Vereinsabende <strong>und</strong> testen Sie, ob<br />
die „Schachfre<strong>und</strong>e Schwerte“ die richtige Wahl für Sie sind. Es<br />
besteht kein Aufnahmezwang. Ein Partner zum Schach spielen<br />
findet sich fast <strong>im</strong>mer. Als Einstieg in das Turnierschach bieten<br />
sich verschiedene offene Turniere <strong>und</strong> die <strong>Schwerter</strong> Stadtmeisterschaften<br />
an. Ein Startgeld wird in der Regel nicht verlangt. Erst<br />
wenn Sie an vereinsinternen Turnieren <strong>und</strong> den Mannschaftsmeisterschaften<br />
teilnehmen möchten, müssen Sie Mitglied werden.<br />
Aus Anlass des 60jährigen Bestehens der „Schachfre<strong>und</strong>e Schwerte<br />
1951“ findet der diesjährige Kongress des SVSW (Schachverband<br />
Südwestfalen) am 07.05.2011 um 15 Uhr <strong>im</strong> Vereinslokal<br />
„Schneider“ statt.<br />
Kontakt:<br />
1. Vorsitzender: Stephan Zarges, Tel.: 0 23 1 / 4 44 11 83<br />
2. Vorsitzender: Martin Dürwald, Tel.: 0 23 74 / 26 20<br />
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Ein kostenloses <strong>und</strong> unverbindliches Beratungsgespräch<br />
wird sie überzeugen! Auf Ihren Anruf freue ich mich!<br />
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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
Gänse - Gefiederte Neubürger<br />
Graugänse leben wie alle Gänse lebenslang<br />
(oder bis zur Scheidung) in Einehe. Foto:<br />
Ackermann<br />
Bei allem Bedauern über das Verschwinden<br />
vieler Vogelarten ist es erfreulich, dass andere<br />
Arten entweder wieder oder neu zu uns<br />
gef<strong>und</strong>en haben. Noch in den 1970er Jahren<br />
waren Gänse in Schwerte nur als bestaunte<br />
seltene Wintergäste bekannt, wenn man vom<br />
Federvieh in den Bauernhöfen absieht. Wer<br />
Wildgänse beobachten wollte, fuhr zum Niederrhein<br />
oder nach Holland.<br />
Die Graugans<br />
Das war bedauerlich, waren Graugänse doch<br />
eigentlich he<strong>im</strong>ische Vögel, wenn auch mit<br />
deutschem Verbreitungsschwerpunkt östlich<br />
der Elbe <strong>und</strong> in Schleswig-Holstein. Doch<br />
dann kam es zu einigen gelungenen Einbürgerungen:<br />
1972/73 wurden 8 Vögel <strong>im</strong> Teichgebiet<br />
Hausdülmen ausgesetzt, außerdem<br />
wurden Graugänse am Dümmer angesiedelt.<br />
Vor allem von diesen Zentren aus verbreiteten<br />
sich die Vögel ziemlich rasch, so dass<br />
die Graugans schon in den 1980er Jahren<br />
an Ruhr <strong>und</strong> Lippe wieder regelmäßiger anzutreffen<br />
war. Am 16. April 1989 notierte W.<br />
Pitzer/AGON: 14 Graugänse mit 6 Jungen am<br />
Geiseckesee. Im Zuge der kreisweiten Brutvogelkartierung<br />
1997-99 konnten um den<br />
Geiseckesee schon 5 Brutpaare festgestellt<br />
werden. Eigentlich legt die Graugans ihre<br />
Nester gern geschützt auf kleinen Inseln <strong>im</strong><br />
Uferbereich von Gewässern an. In Ermangelung<br />
solcher Möglichkeiten werden hier aber<br />
auch bestehende Greifvogelhorste auf hohen<br />
Bäumen zur Brut benutzt. Dort ist der brütende<br />
Vogel auf jeden Fall sicher vor dem<br />
Fuchs. Aber junge Gänse sind <strong>im</strong> Gegensatz zu<br />
Greifvögeln Nestflüchter, die gleich nach dem<br />
Trocknen des Flaumgefieders von der Mutter<br />
zum nächsten Wasser geführt werden. Wenn<br />
die Gössel von der unten stehenden Mutter<br />
gelockt aus dem Nest wollen, haben sie ihre<br />
erste große Mutprobe zu bestehen. Sie müssen<br />
wohl oder übel springen, nicht selten 15<br />
18<br />
von Dieter <strong>und</strong> Ursula Ackermann AGON Schwerte<br />
– 20 m tief. Auf dem weichen Waldboden <strong>und</strong><br />
mit der Polsterung der Flaumfedern geht das<br />
offenbar meist gut – wenn auch sicher nicht<br />
ganz schmerzfrei.<br />
Die Kanadagans<br />
Eine weitere Bereicherung unserer Wasservogelwelt<br />
ist die Kanadagans, die etwa zeitgleich<br />
mit der Graugans einwanderte. Allerdings ist<br />
diese nordamerikanische Art in unserem Land<br />
nie he<strong>im</strong>isch gewesen. In den 1930er Jahren<br />
kaufte der schwedische Tierschriftsteller <strong>und</strong><br />
–Filmer Bengt Berg einige Kanadagänse aus<br />
dem Tierpark Hagenbeck in Hamburg <strong>und</strong><br />
setzte sie am Kalmars<strong>und</strong> aus. Er hatte sich<br />
darüber geärgert, dass die dortigen Jäger die<br />
Graugansbestände bis auf kleine Reste zusammengeschossen<br />
hatten. Seine Überlegung<br />
erwies sich als richtig: Die Kanadagans als<br />
„Waldgans“ hatte bessere Überlebenschancen<br />
vor den Flinten der Jäger.<br />
Die Kanadagans ist unsere größte Gans.<br />
Foto: Ackermann<br />
Inzwischen haben auch die schwedischen Jäger<br />
gelernt, dass es ohne Elterntiere <strong>und</strong> Jungvögel<br />
keine Jagdbeute gibt, <strong>und</strong> so ist jetzt die<br />
Kanadagans die häufigste Gans Schwedens.<br />
Zu Ansiedlungen kam es recht früh auch in<br />
England. Um die Parkgewässer zu beleben,<br />
sollte die Kanadagans die beliebten Schwäne<br />
unterstützen. Unsere hiesigen Bestände<br />
stammen vermutlich weniger von schwedischen<br />
oder englischen Gänsen sondern überwiegend<br />
von Gefangenschaftsflüchtlingen<br />
aus deutschen <strong>und</strong> niederländischen Zoos<br />
<strong>und</strong> aus privater Haltung ab. Ob das erste<br />
Brutpaar <strong>im</strong> Wildwald Vosswinkel in den<br />
1980er Jahren gezielt ausgesetzt wurde oder<br />
sich selbst dort angesiedelt hat, ist uns nicht<br />
bekannt. Die auf einer kleinen Insel in einem<br />
Waldweiher brütende Gans war jedenfalls<br />
damals die Attraktion für viele Naturfre<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> Fotografen. Seit Anfang der 1990er Jahre<br />
brütet die Kanadagans auch bei uns. Da sie<br />
Brutplatz der Graugans <strong>im</strong> Horst eines Mäusebussards.<br />
Foto: Ackermann<br />
zunächst nicht verfolgt wurde, fand sie wohl<br />
nichts dabei, auch in der Nähe menschlicher<br />
Siedlungen zu leben. Inzwischen sorgen die<br />
angewachsenen Bestände mancherorts für<br />
Schlagzeilen in der Presse: „Kanadagans trübt<br />
Badespaß: <strong>Wir</strong>d Horstmarer See gesperrt?“,<br />
„Salmonellen-Gefahr durch gefräßige Einwanderer“<br />
oder „Immer mehr Kanadagänse<br />
schnattern in Deutschland – Ärger an Badeseen“,<br />
heißt es. Aufregung herrscht vor allem<br />
über die Verdauungsrückstände auf den Liegewiesen<br />
<strong>und</strong> <strong>im</strong> Wasser.<br />
Die Nilgans<br />
Wer um die Mitte der 1990er Jahre eine Nilgans<br />
sehen wollte, fuhr am besten nach Holland.<br />
Selbst das 1992 erschienene Buch von<br />
Lars Johnsson „Die Vögel Europas“, das für<br />
Jahre als wichtigstes Vogelbest<strong>im</strong>mungsbuch<br />
galt, beschreibt die Nilgans zwar, hält eine<br />
Abbildung aber für entbehrlich. Erst ab dem<br />
Winterhalbjahr 1997/98 kamen Nilgänse mit<br />
<strong>im</strong>mer größerer Regelmäßigkeit bei den Wasservogelzählungen<br />
an der Ruhr <strong>und</strong> am Geiseckesee<br />
zur Beobachtung. Sie müssen sich<br />
sofort hier he<strong>im</strong>isch gefühlt haben, denn bei<br />
der Kartierung 1997-99 für den Brutvogelatlas<br />
Kreis Unna wurden <strong>im</strong> Bereich um den<br />
Geiseckesee bereits 2-3 sichere Bruten festgestellt.<br />
Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass<br />
unsere nun he<strong>im</strong>isch gewordenen Nilgänse<br />
von Irrgästen abstammen, die sich aus ihrer<br />
afrikanischen He<strong>im</strong>at zu uns verflogen haben.<br />
Vielmehr ist anzunehmen, dass ihre Vorfahren<br />
als Ziergeflügel in Zoos oder bei privaten<br />
Seit Ende der 90er Jahre lebt die Nilgans in<br />
Schwerte. Foto: Ackermann
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
Züchtern lebten, von wo aus sie entwischen<br />
konnten, wenn ihnen nicht früh genug die<br />
Schwungfedern gestutzt wurden. Nilgänse<br />
sind seit dem 17./18. Jahrh<strong>und</strong>ert als Parkvögel<br />
in Europa bekannt. Das frühe Auftreten<br />
wild lebender Nilgänse in den Niederlanden<br />
<strong>und</strong> Belgien legt die Vermutung nahe, dass<br />
es wohl vor allem dortige Geflügelliebhaber<br />
oder –Züchter waren, denen die meisten Vögel<br />
entflohen sind. Nilgans <strong>und</strong> Rostgans sind<br />
<strong>im</strong> Gegensatz zu Grau- <strong>und</strong> Kanadagans sogenannte<br />
Halbgänse, die <strong>im</strong> Aussehen den<br />
Gänsen gleichen, <strong>im</strong> Verhalten aber den Enten<br />
ähnlicher sind.<br />
Erste sichere Rostgansbruten kennen wir seit<br />
2008. Foto: Ackermann<br />
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Die Rostgans<br />
Auch die eingewanderten Rostgänse stammen<br />
mit ziemlicher Sicherheit von Vögeln ab,<br />
die aus menschlicher Obhut entflohen sind.<br />
Die ursprünglichen Brutgebiete liegen in Asien<br />
bis zu einzelnen kleineren Brutvorkommen<br />
in Nordafrika. Mit ihrem rostroten Federkleid<br />
war sie aber seit langem in Parks <strong>und</strong><br />
zoologischen Gärten ein beliebter Ziervogel.<br />
In Schwerte taucht die Rostgans frei lebend<br />
zum ersten Mal in der Wasservogelzählung<br />
auf der Ruhr <strong>im</strong> April 1989 auf, dann nach<br />
einer Pause von mehreren Jahren ab 1996<br />
in unregelmäßiger Folge bis ins Jahr 2000.<br />
Erst ab 2006 ist eine gewisse Regelmäßigkeit<br />
der Beobachtungen festzustellen, wobei es<br />
schon von 2005 bis 2007 in der Rheinermark<br />
je einen Brutverdacht gab. Im Juni 2008 kam<br />
dann die Überraschung. W. Pitzer stieß bei der<br />
Kontrolle von Schleiereulenbrutplätzen gleich<br />
an zwei Stellen auf junge Rostgänse in Schleiereulenkisten.<br />
Natur bedeutet <strong>im</strong>mer Bewegung, Anpassungsversuch<br />
an veränderte Bedingungen,<br />
Erobern neuer Lebensräume. Die Feldfluren<br />
werden leider <strong>im</strong>mer naturferner, bieten <strong>im</strong>mer<br />
weniger Vögeln einen Lebensraum. Unsere<br />
Gewässer haben offenbar trotz aller in<br />
Vielleicht ist die Weißwangengans der nächste<br />
Einwanderer. Foto: Ackermann<br />
der Vergangenheit erfolgten Begradigungen<br />
<strong>und</strong> naturfernen Ausbauten noch <strong>im</strong>mer genügend<br />
Attraktivität für neu einwandernde<br />
Arten. Vielleicht können wir in einigen Jahren<br />
als nächsten Einwanderer die Weißwangengans<br />
begrüßen. Am Niederrhein brütet sie<br />
bereits.<br />
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Historisches <strong>und</strong> Gegenwärtiges<br />
Volksbühne <strong>Ergste</strong><br />
Erfolgreich absolvierten die Aktiven der<br />
Volksbühne <strong>Ergste</strong> ihre Frühjahrsvorstellungen.<br />
„Unter Bademänteln“ hieß das temperamentvolle<br />
Lustspiel, das vier mal zur Aufführung<br />
kam <strong>und</strong> von den Besuchern mit<br />
Begeisterung aufgenommen wurde.<br />
Der Beifall des Publikums war für die Laienschauspieler<br />
der verdiente Lohn für die monatelangen<br />
Proben unter der Leitung von<br />
Eberhard Worbs. Lange Pausen gibt es für<br />
die Aktiven nicht, denn in Kürze laufen die<br />
Vorbereitungen für die Herbstaufführungen<br />
an. Sobald das neue Stück feststeht, trifft<br />
sich jeden Mittwoch um 19.45 Uhr wieder ein<br />
Haufen begeisterter Amateurschauspieler in<br />
der Schulturnhalle in <strong>Ergste</strong>, um für das neue<br />
Stück zu proben.<br />
Bis zur Aufführung <strong>im</strong> Herbst haben die Aktiven<br />
Zeit, ihre Rollen zu erlernen <strong>und</strong> ihnen<br />
durch entsprechender M<strong>im</strong>ik <strong>und</strong> Gestik ein<br />
Gesicht zu geben. Weitere Mitglieder beschäftigen<br />
sich mit der Ausgestaltung der<br />
Bühne, andere mit den Kostümen <strong>und</strong> Frisuren.<br />
Jedes Jahr bringt das Ensemble der<br />
Volksbühne zwei Theaterstücke zur Aufführung.<br />
Die Vorstellungen finden <strong>im</strong> Frühjahr<br />
<strong>und</strong> <strong>im</strong> Herbst statt, jeweils zwe<strong>im</strong>al in <strong>Ergste</strong><br />
(Schulturnhalle) <strong>und</strong> zwe<strong>im</strong>al in Schwerte<br />
(Rohrmeisterei).<br />
Das Vereinsleben beschränkt sich jedoch<br />
nicht nur auf das Theaterspiel, sondern spiegelt<br />
sich in vielen Aktivitäten, die <strong>im</strong> laufe<br />
des Jahres durchgeführt werden, wider. Der<br />
jährlich stattfindende Vereinsausflug, der<br />
Wandertag mit anschließendem Grillabend,<br />
der regelmäßig stattfindende Stammtisch, die<br />
Teilnahme an Stadt- <strong>und</strong> Vereinsfesten, sowie<br />
Nikolaus- <strong>und</strong> Weihnachtsfeiern gehören<br />
zum festen Bestandteil des Vereinslebens.<br />
Wer sich für die vielfältige Arbeit der Volksbühne<br />
interessiert <strong>und</strong> gerne einmal auf den<br />
„Brettern, die die Welt bedeuten“ stehen,<br />
oder in anderen Bereichen an einer Theateraufführung<br />
teilnehmen möchte, kann<br />
sich bei der 1. Vorsitzenden Eveline Berretta,<br />
Tel.: 02304 / 43553 oder bei unserem Spielleiter<br />
Eberhard Worbs, Tel.: 02304 / 789665<br />
melden.<br />
Interessierte sind herzlich willkommen.<br />
Die Spieltermine <strong>im</strong> Herbst:<br />
Premiere<br />
Samstag, 05. November 2011 um 19.30<br />
Uhr, Turnhalle <strong>Ergste</strong><br />
2. Vorstellung<br />
Samstag, 12. November 2011 um 20.00<br />
Uhr, Turnhalle <strong>Ergste</strong><br />
3.Vorstellung<br />
Samstag, 19. November 2011 um 20.00<br />
Uhr, Rohrmeisterei Schwerte<br />
4.Vorstellung<br />
Sonntag, 20. November 2011 um 16.00<br />
Uhr, Rohrmeisterei Schwerte<br />
Alle Informationen über die Volksbühne<br />
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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
Einer der ältesten Bräuche <strong>im</strong> <strong>Ruhrtal</strong> ist<br />
Sup Peiter.<br />
Wenn sich <strong>im</strong> Februar der Petri Tag, der<br />
22.2., nähert, dann werden die Männer<br />
ungeduldig <strong>und</strong> rege. Denn an dem<br />
folgenden Samstag wird Sup Peiter gefeiert.<br />
Es ist der höhste Feiertag für die<br />
Männer in der Freiheit Westhofen.<br />
Hier ist nun der Bericht von dem ehemaligen<br />
Schräpper Lothar Meißgeier. Als <strong>im</strong> Jahr<br />
1324 das alte „Raubnest Volmestein“ ( Burg<br />
Volmarstein) durch den Grafen Engelbert II.<br />
zerstört wurde, hatten Westhofener Reichsleute<br />
erheblichen Anteil an der Eroberung.<br />
Als Dank bekamen sie von Engelbert einige<br />
Privilegien. So z.B. die Erlaubnis zu befesti-<br />
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Sup Peiter in Westhofen<br />
Eine Kurzgeschichte von Lothar Meißgeier <strong>und</strong> Fotos von Henning Aubriy<br />
Der Vorstand der „Östlichen“ <strong>im</strong> Februar 2011<br />
ihre Feldmark zu befestigen <strong>und</strong> sie kamen in<br />
den Genuss von städtischen Rechten. Der Ort<br />
war aber viel zu klein um sich Stadt zu nennen,<br />
also nannten sie sich „Freiheit“ Es durfte<br />
z.B. an jedem Dienstag ein Wochenmarkt abgehalten<br />
werden <strong>und</strong> die Freiheit mit Gräben,<br />
Mauern <strong>und</strong> Toren geschützt werden. Um in<br />
das Innere der Freiheit zu gelangen, musste<br />
man durch die Osten- Nieder- oder Westenpforte.<br />
Es gab auch noch eine vierte Pforte, die sog.<br />
Schlossforte die zum Spikerschen Schloss ge-
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
hörte. Zu den wichtigsten Privilegien gehörte<br />
allerdings das Recht, die Angelegenheiten<br />
des Ortes selber <strong>und</strong> in Eigenverantwortung<br />
zu regeln. Sie durften Steuern einnehmen,<br />
Strafen, die den Ort oder auch den einzelnen<br />
Bürger betrafen, selber aussprechen. Aber das<br />
Wichtigste war, sie durften den Bürgermeister<br />
selber wählen. Diese Wahl fand an einem so<br />
genannten Kür oder Pflichttag statt. Dieser<br />
Tag war in Westhofen der 22.Februar, St. Petri<br />
ad Cathedram (St. Petri Tag). An diesem Tag<br />
kamen die freien Erben <strong>und</strong> gemeinen Bürger<br />
zusammen um Bürgermeister <strong>und</strong> Rat neu zu<br />
wählen, oder aber auch den Alten zu bestä-<br />
Der erste Schräpper Gerhard Geisler mit<br />
dem Schrappeisen<br />
tigen. Ferner musste an diesem Tag der alte<br />
Bürgermeister genau Rechenschaft ablegen,<br />
was mit den eingenommen Steuern geschehen<br />
war. Ein ganz wichtiger Bestandteil an<br />
diesem 22. Februar war aber, dass an diesem<br />
Tag der Neubürger durch Bezahlen des „Winn-<br />
Die Küchenmannschaft<br />
geldes“ (Bürgergeld) <strong>und</strong> durch Ablegen des<br />
Bürgereides, das Bürgerrecht erwarb. Er war<br />
also von diesem Tag an Mitglied in der Gemeinschaft.<br />
Damals ein ganz wichtiger Punkt.<br />
Denken wir nur an den Feuerschutz. Übrigens,<br />
der Neubürger der von Auswärts kam, musste<br />
2 lederne Feuere<strong>im</strong>er mitbringen, einen fürs<br />
Rathaus <strong>und</strong> einen fürs Haus.<br />
Ganz trocken war die Veranstaltung allerdings<br />
nicht, denn zu den Pflichten des Bürgermeisters<br />
gehörte auch, dass er die so genannte<br />
Petrizeche zu bezahlen hatte. Die bestand<br />
zu damaliger Zeit aus einer Tonne Bier. ( Eine<br />
Tonne = 114 Liter )<br />
1724 wurde die Selbstverwaltung durch Preußen<br />
aufgehoben <strong>und</strong> durch das „Rathäusliche<br />
Reglement“ ersetzt. Der Bürgermeister blieb,<br />
aber die Finanzen wurden von einem preußi-<br />
Oberste GmbH<br />
schen Beamten verwaltet. Die Westhofener<br />
haben sich lange gegen diese Neuerung gewehrt,<br />
aber letztendlich vergebens. Sie ließen<br />
sich aber den St. Peterstag nicht nehmen.<br />
Die heutigen Nachbarschaftsfeiern, also Sup<br />
Peiter, gehen auf diesen geschichtlichen Ursprung<br />
zurück. Es wird auch heute Gericht gehalten<br />
<strong>und</strong> Vergehen werden vor dem heißen<br />
Ofen geahndet. Der Ofen steht als Symbol für<br />
das Wodans Feuer, ein Feuer welches <strong>im</strong> germanischen<br />
Sprachraum als heilig galt. Eine der<br />
wichtigsten Funktionen dieser Feiern ist aber<br />
bis heute erhalten geblieben: Der Neubürger<br />
wird an diesem Abend in die Nachbarschaft<br />
aufgenommen <strong>und</strong> bei der Gelegenheit durch<br />
geschicktes Fragen des Schräppers (Ankläger)<br />
den anwesenden Nachbarn vorgestellt.<br />
Der Ort ist in drei Nachbarschaften aufgeteilt<br />
<strong>und</strong> zwar nach den alten Stadttoren.<br />
Westeneicken, Niederste <strong>und</strong> Ostenpote.<br />
Bei diesen Feiern mit Pfefferpothast <strong>und</strong><br />
Bier geht es recht lustig zu <strong>und</strong> die Westhofener<br />
sind sich sicher, egal was kommt.<br />
Vie fiert Sup Peiter.<br />
Schrapp tau.<br />
Bürgermeister Böckelühr mit einem Sack<br />
„Weißes Gold“ (Salz ) der Aostenpote<br />
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Wandhofen-Landschaft wie in der Toscana<br />
Bierhof <strong>im</strong> Winter<br />
Kein sch öner L and<br />
„Kein schöner Land in dieser Zeit,<br />
aLs hier das unsere weit <strong>und</strong> breit,<br />
wo wir uns finden<br />
wohL unter Linden<br />
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Allstadt<br />
Impressionen aus dem <strong>Ruhrtal</strong><br />
von Manuela Schwerte<br />
„dass wir uns hier in diesem taL<br />
noch treffen so vieL h<strong>und</strong>ertmaL,<br />
Gott maG es schenKen,<br />
Gott maG es LenKen,<br />
er hat die Gnad“.<br />
anton wiLheLm fLorentin von ZuccaLmaGLio<br />
Diese eingehende Volksweise, von unendlich vielen jugendlichen Wanderern oft am Lagerfeuer<br />
gesungen, stammt von ANTON WILHELM VON ZUCCALMAGLIO. Er dichtete <strong>und</strong> komponierte die<br />
Weise in unserer Nachbarschaft, 12 km von <strong>Ergste</strong> in Nachrodt an der Lenne, wo er in der Familie<br />
des Unternehmers Loebbecke als Erzieher tätig war.<br />
<strong>Wir</strong> nehmen die Titelzeile als Motto für eine Serie von Fotographien aus dem <strong>Ruhrtal</strong>, um Interessierten<br />
eine St<strong>im</strong>mung dieses schönen Teils unserer He<strong>im</strong>at zu bieten.<br />
Blick auf Schwerte
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
Miene Hä<strong>im</strong>e<br />
von Albert Knülle<br />
Wo dä Ruhr sick schlängelt düör dat stille Dal,<br />
wo dä Rinnerherden graset üöwerall,<br />
wo dä giällen Ähren woget sanft <strong>im</strong> Feld,<br />
di es miene Hä<strong>im</strong>e! Do es miene Welt.<br />
Wo dä Freischütz, greinumkränzt, es allbekannt,<br />
wo van haugen Biärgen es ümrahmt dat Land,<br />
wo dä Eicken trutzet Sturm <strong>und</strong> Wiärgebrus,<br />
do es miene Hä<strong>im</strong>e, do bin eck te Hus.<br />
Wo Kaminraukfahnen düör dä Lüfte treckt,<br />
wo Sankt Viktor sienen schäiwen Tauern reckt,<br />
wo <strong>im</strong> ollen Rothus dat Museum liët,<br />
do ist miene Hä<strong>im</strong>e, dä mie alles giët.<br />
Wo me Düöpmsch Baier drinkt van gueder Art,<br />
wo, belaggt met Schenken, Schwattbraut schmäkt<br />
sau zart,<br />
wo me Pannekauken bäckt op jedem Herd,<br />
do es miene Hä<strong>im</strong>e, dä mie leiw un wert.<br />
Wo sick Schwäit <strong>und</strong> Ärnst der Arbäit taugesellt,<br />
wo äin derwer Handschlag allen noch wat gellt,<br />
wo me sick noch gärne plattdütsch unnerhält,<br />
do es miene Hä<strong>im</strong>e, wo et mie gefällt.<br />
Wän füör mie dat Stiärwestündken äinmol schlätt,<br />
wän dä Awschäid sick nit mä vermeiden lätt,<br />
dann legg eck geloten mie tor letzen Ruh,<br />
gärn in diene Erde, miene Hä<strong>im</strong>e du!<br />
Westhofen<br />
Westhofen<br />
Kramer Schmiede<br />
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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
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„Helfen wollen“ - Die Traudl Smitka Stiftung<br />
Neben der Unterstützung noch weiterer Projekte liegt jedoch seit ca. 4 Jahren der Schwerpunkt der Arbeit in Uganda/Ostafrika. In Kampala<br />
werden zur Zeit ca. 200 Flüchtlinge, überwiegend mit Kindern, wöchentlich durch Ausgabe von Lebensmitteln <strong>und</strong> Medikamenten unterstützt.<br />
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Stadtsparkasse Schwerte<br />
BLZ: 44152490<br />
Kto-Nr.: 51433<br />
Volksbank Schwerte<br />
BLZ: 441 600 14<br />
Kto-Nr.: 3366300300
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Dr. Okan Cinkilic - Facharzt für Innere Medizin <strong>und</strong> Nephrologie, Dialysezentrum<br />
Seit dem 1. September 2010 betreuen Dr. Ulrich Stauf <strong>und</strong> Dr. Okan Cinkilic<br />
ihre Patienten <strong>im</strong> Dialysezentrum Schwerte <strong>und</strong> der nephrologischen Gemeinschaftspraxis <strong>im</strong><br />
Medical Center, Bethunestraße 15, gemeinsam.<br />
Dr. Okan Cinkilic ist Facharzt für Innere Medizin <strong>und</strong> Nephrologie <strong>und</strong> verfügt über langjährige<br />
Erfahrung <strong>im</strong> klinischen <strong>und</strong> ambulanten Bereich in der Behandlung von Nieren- <strong>und</strong> Bluthochdruckpatienten.<br />
Das Spektrum der Praxis wird durch Dr. Cinkilic mit der Durchfürung von Ultraschalluntersuchungen<br />
der Nierenarterien abger<strong>und</strong>et.<br />
Neu: Kostenloser WLAN-Zugang für unsere Patienten.<br />
Terminvereinbarungen unter 02304/240200<br />
Kontakt: email info@dialyse-schwerte.de<br />
Homepage: dialyse-schwerte.de<br />
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Die zwei Bad-Profis<br />
Eine Badsanierung muß nicht zur Großbaustelle werden. Die Bad-Profis Schiwiora (Heizung-Sanitär) <strong>und</strong> Richarz (Fliesen) haben<br />
sich darauf spezialisiert, barrierefreie Bäder auch in bewohnten Objekten <strong>im</strong> abgesteckten Zeitrahmen zu renovieren.<br />
Schon häufig wurden <strong>im</strong> unverbindlichen Vorgespräch verblüffende Lösungen gef<strong>und</strong>en, die exakt den Vorstellungen der K<strong>und</strong>en<br />
entsprachen, aber als zu kompliziert erschienen. Beispiele sind halbhohe Duschtrennwände mit Natursteinabdeckung <strong>und</strong><br />
eingelassener Sicherheitsglasscheibe, individuell angefertigte Waschtischplatten - gefliest oder aus Naturstein – mit aufgesetzten<br />
oder untergehängten Waschbecken sowie Regenduschensysteme mit Edelstahl-Ablaufrinnen in beheizten Duschboden.<br />
Glücklicherweise fiel bei der Kostenberechnung bisher auch noch niemand vom Stuhl, was durch die kostenorientierte Denkweise<br />
der beiden Handwerksmeister gewährleistet wird.<br />
Oft hat sich gezeigt, dass individuelle Lösungen überraschend &preisgünstig realisiert werden konnten <strong>und</strong> ein Traumbad nach<br />
eigenen Vorstellungen <strong>und</strong> Bedürfnissen durch uns bezahlbar ist. Auch die Koordination der anderen Gewerke – wie Elektriker,<br />
Putzer, Maler -durch die Bad-Profis trug zur Entspannung bisheriger K<strong>und</strong>en bei, was die Badrenovierung insgesamt zur r<strong>und</strong>en<br />
Sache werden ließ.<br />
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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
40<br />
Albert Knülle - Ein Poet von schlichter Größe<br />
Walter Höher zum gleichnamigem Buch<br />
Gemütvoll, empfindsam, klug, scharfsinnig, ehrlich, naturverb<strong>und</strong>en,<br />
humorbegabt. All diese Eigenschaften läßt Albert Knülle in<br />
seinen zahlreichen platt- <strong>und</strong> hochdeutschen Beiträgen in beeindruckender<br />
Weise erkennen. Es war dem Stadtdichter, der seine<br />
Jugend noch <strong>im</strong> vorigen Jahrh<strong>und</strong>ert verbrachte, ein Lebensbedürfnis,<br />
seine Umwelt in sich aufzunehmen, <strong>im</strong> Herzen zu erleben<br />
<strong>und</strong> mit Witz <strong>und</strong> Verstand in Sprache umzusetzen. Daß er<br />
sich vornehmlich des Mediums Plattdeutsch bediente, erklärt sich<br />
aus der Liebe zu seiner Muttersprache, die auch den Menschen<br />
um ihn herum so vertraut war, daß sie durch sie in seine Seele<br />
blicken konnten. Albert Knülles Beobachtungen richteten sich<br />
vornehmlich auf seine He<strong>im</strong>atstadt Schwerte <strong>und</strong> ihre Bürger, die<br />
er mit ihren Gewohnheiten, Nöten <strong>und</strong> Schwächen, aber auch ihren<br />
Freuden in allen Schattierungen sprachlich skizzierte, wobei<br />
er sich stets den einfachen Leuten verb<strong>und</strong>en fühlte. Er kannte<br />
jede Gasse, jeden Winkel seiner Stadt, die er liebevoll „Pannekauken“<br />
nannte. Keine Veränderung entging seiner Aufmerksamkeit.<br />
Er pries sowohl die Segnungen der Zivilisation wie er auch die<br />
negativen Auswirkungen des „Fortschritts“ anprangerte, wobei er<br />
nicht selten den hohen Magistrat aufs Korn nahm. Seine Kritik war<br />
jedoch nie verletzend. Da Albert Knülle sein Ohr stets am „Puls der<br />
Zeit“ hatte, liefert er ein exaktes Spiegelbild <strong>Schwerter</strong> Vor- <strong>und</strong><br />
Nachkriegsverhältnisse <strong>und</strong> hinterläßt somit eine erhaltens- <strong>und</strong><br />
schützenswerte Zeitchronik. Aber auch alles, was die Natur in den<br />
Jahreszeiten aus ihrem Füllhorn streute, fing er ein <strong>und</strong> setzte es in<br />
ansprechender Weise um. Sein ihm eigener Humor befähigte ihn zu<br />
originellen <strong>und</strong> amüsanten Darstellungen.<br />
Albert Knülles Sprache ist nie geziert oder gefühlsüberladen, sondern<br />
sie überzeugt durch die Schlichtheit ihres Ausdrucks, was auch<br />
der Schlichtheit seines Wesens entspricht. Er bedient sich weniger<br />
der Prosa als der geb<strong>und</strong>enen Darstellung, wobei er Re<strong>im</strong>formen<br />
<strong>und</strong> –folgen geschickt wechselt. Wer sich über städtische Lebensart<br />
vergangener Zeiten am Beispiel Schwerte informieren will, wer sich<br />
vor allem von der Wärme <strong>und</strong> Klangschönheit der plattdeutschen<br />
Sprache überzeugen möchte, kann das auf unterhaltsame, ergötzliche<br />
Weise, wenn er zu diesem Buch des Stadtpoeten Albert Knülle<br />
greift.
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Das Pannekaukenfest 2011 wirft seinen<br />
großen Schatten voraus…<br />
von Jörg Przystow<br />
Ein fleißiger Arbeitskreis kommt bereits seit Januar zusammen, um ein<br />
tolles Programm auf <strong>und</strong> neben der Bühne be<strong>im</strong> diesjährigen Pannekaukenfest<br />
2011 zu planen. Mittlerweile ist die Zahl derer gewachsen,<br />
die einfach dabei sein wollen, wenn es gilt, Schwertes größtes Volksfest<br />
aktiv zu gestalten.<br />
Der Hanseverein der Ruhrstadt bietet jedem Bürger die Möglichkeit<br />
mitzumachen, Ideen einzubringen <strong>und</strong> letztlich auch aktiv die zwei<br />
Veranstaltungstage zu begleiten.<br />
Für den 17. u. 18. September 2011, traditionsgemäß ein Samstag <strong>und</strong><br />
Sonntag, steht das große Bühnenprogramm bereits fest.<br />
Diesmal auf einer noch größeren Bühne von 10 x 6 Metern, die Getränke<br />
Risse gemeinsam mit der Radeberger Gruppe aus Dortm<strong>und</strong> durch<br />
Sponsoring deutlich für die Künstler erweitern wird.<br />
Vom Fassanstich am Samstag startend, wird es auf dieser Bühne keine<br />
ruhige Minute geben, das Programm geht durch bis zum Sonntagabend<br />
um 18 Uhr.<br />
Wer genau dabei sein wird, soll noch ein gut behütetes Gehe<strong>im</strong>nis<br />
bleiben. Nur so viel sei verraten: „Es wird ein TOP Musikprogramm<br />
geboten!“<br />
„SWDS“ -Schwerte wählt den Superstar-, ein seit zwei Jahren ausgetragener<br />
musikalischer Talentwettbewerb, geht nun in die dritte<br />
R<strong>und</strong>e.Beide bisherigen Sieger konnten sich danach in der Musikszene<br />
noch besser etablieren <strong>und</strong> ihren Bekanntheitsgrad steigern.<br />
Wer in der bevorstehenden neuen R<strong>und</strong>e sein Können zeigen möchte,<br />
kann bereits jetzt eine kurze Bewerbung an das Moderatorenteam<br />
„BP“ schicken: Schwertes-Superstar@email.de<br />
Erstmals wird es in diesem Jahr eine Malaktion der <strong>Schwerter</strong> Gr<strong>und</strong>schulen<br />
geben. Der abgesperrte Backstagebereich hinter der Bühne<br />
soll mit großen bemalbaren Tüchern zugehangen werden, die vor dem<br />
Fest durch Gr<strong>und</strong>schüler gestaltet werden.<br />
Neue Attraktionen auf dem Wuckenhof <strong>und</strong> dem kleinen Markt, bieten<br />
für Groß <strong>und</strong> Klein abwechslungsreiche Möglichkeiten. Traditionelles<br />
Handwerk <strong>und</strong> Kinderaktionen r<strong>und</strong>en das Gesamtprogramm ab.<br />
Natürlich wird der Ehrenpreis, die geschmiedete Pannekaukenfrau,<br />
vom ersten Preisträger aus 2010, an seinen Nachfolger oder auch<br />
Nachfolgerin weiter gereicht.<br />
Im Vorjahr wurde Herr Norbert Bosse-Plois für sein großes Engagement<br />
ausgezeichnet.<br />
44<br />
Das Programm<br />
Der Wettbewerb SWDS<br />
Die Malaktion für <strong>Schwerter</strong> Gr<strong>und</strong>schulen<br />
R<strong>und</strong> um den Marktplatz<br />
Der Ehrenpreis<br />
Freier Eintritt be<strong>im</strong> gesamten Bühnenprogramm<br />
R<strong>und</strong>um wird unsere Ruhrstadt wieder ein Volksfest für alle Ortsteile<br />
<strong>und</strong> die Menschen unserer angrenzenden Nachbarstädte bieten können<br />
<strong>und</strong> das weiter bei freiem Eintritt.<br />
Neue Pannekauken- <strong>und</strong> Hanseverein Homepage<br />
Ab sofort können sie alles Interessante auf der brandneuen Homepage<br />
www.Hanseverein-Schwerte.de erfahren. Anregungen, Nachfragen,<br />
eben alles was interessiert bitte an folgende Adresse: Kontakt@pannekaukenfest.de<br />
<strong>Wir</strong> freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Das Moderations-Team<br />
Jörg Przystow u. Lothar Baltrusch<br />
Das Orginationssystem freut<br />
sich schon
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HEDICO Dieckmann & Co. KG - Im Bohlgarten 16 – 58239 Schwerte<br />
Tel. (0 23 04) 1 38 48 – eMail: info@hedico.de<br />
40 Jahre <strong>im</strong> Dienst unserer K<strong>und</strong>en<br />
Firma HEDICO Dieckmann & Co.: Tischlerei <strong>und</strong> Fensterbau<br />
Das Unternehmen HEDICO Dieckmann & Co.<br />
wurde am 01.03.1971 von dem Tischlermeister<br />
Herbert Dieckmann gegründet.<br />
Die Angebotspalette bezog sich damals auf<br />
Tischlerarbeiten, Herstellung von Kunststofffenstern,<br />
Rolläden <strong>und</strong> Montagearbeiten.<br />
Mit dem Eintritt des Sohnes Thomas Dieckmann<br />
als Tischlermeister <strong>im</strong> Jahre 1992 konnte das<br />
Produktspektrum erweitert werden.<br />
Heute wird das Unternehmen <strong>im</strong><br />
Familienverb<strong>und</strong> von der Kauffrau Renate<br />
Dieckmann <strong>und</strong> den Tischlermeistern Herbert<br />
<strong>und</strong> Thomas Dieckmann geleitet.<br />
Mit dem Umzug in die Räume der aus<br />
Altersgründen eingestellten Tischlerei Friedrich<br />
Becker, Im Bohlgarten 16 in Schwerte wurden<br />
Warenangebot <strong>und</strong> Dienstleistung auf den<br />
Innenausbau, Treppenbau, Einbaumöbel <strong>und</strong><br />
Servicearbeiten erweitert.<br />
Heute erfreut sich das Unternehmen einer<br />
zufriedenen K<strong>und</strong>schaft <strong>und</strong> kann auf Gr<strong>und</strong><br />
seiner Fachkompetenz flexibel auf die<br />
K<strong>und</strong>enwünsche eingehen.<br />
Dabei wird auf saubere Arbeitsausführung,<br />
Termintreue <strong>und</strong> Zuverlässigkeit höchsten Wert<br />
gelegt.<br />
45
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
Wie entstand die „neue“ Stadt<br />
Schwerte?<br />
Anmerkungen zu Ihrer Vorgeschichte<br />
von Ernst D. Schmerbeck<br />
36 Jahre ist sie nun schon, unsere Stadt, wie<br />
sie sich heute darstellt, so neu also auch nicht<br />
mehr, Jüngere glauben, sie habe schon seit<br />
jeher den heutigen Zuschnitt.<br />
Diese „neue„ Stadt entstand aber erst zum<br />
01.01.1975 durch Zusammenschluss (nicht<br />
Eingemeindung, wie man mitunter hört <strong>und</strong><br />
auch liest) der alten Stadt Schwerte/Ruhr <strong>und</strong><br />
der Gemeinden <strong>Ergste</strong>, Geisecke, Villigst <strong>und</strong><br />
Wandhofen sowie Teilen der Stadt Westhofen<br />
<strong>und</strong> der Gemeinden Holzen <strong>und</strong> Lichtendorf<br />
<strong>im</strong> Rahmen der landesweiten, in den 60iger<br />
<strong>und</strong> 70iger Jahren des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
schrittweise vollzogenen kommunalen<br />
Gebietsreform.<br />
Wie sah die kommunale Landschaft unseres<br />
Raumes davor aus?<br />
Angeknüpft werden soll an eine Zeit, die rd.<br />
200 Jahre zurück liegt. Denn zu jener Zeit war<br />
bereits <strong>im</strong> Zuge der allgemeinen Modernisierung<br />
in den deutschen Ländern unter der<br />
napoleonischen Herrschaft (Gewerbefreiheit,<br />
Bauernbefreiung, Gleichstellung der Juden,<br />
Zivilstandsregister, öffentliche Armenfürsorge)<br />
auch die überkommene Territorialstruktur<br />
verändert worden.<br />
Schwerte als Kernstadt wurde 1808 durch<br />
Verfügung Napoleons mit dem umliegenden<br />
märkischen Amt Schwerte/Westhofen zur<br />
Mairie (Bürgermeisterei, so auch die offizielle<br />
Bezeichnung nach dem Ende der Franzosenzeit)<br />
Schwerte zusammengeschlossen. Zugeordnet<br />
wurde die Mairie dem Kanton Hörde<br />
<strong>im</strong> Arrondissement Dortm<strong>und</strong>.<br />
Das vorherige Amt Schwerte/Westhofen<br />
umfasste Garenfeld, Geisecke, Holzen, Lichtendorf,<br />
Syburg, Teile Villigsts – dazu später -<br />
, Wandhofen <strong>und</strong> die Titularstadt Westhofen,<br />
nicht aber <strong>Ergste</strong>. Dieses bildete mit Hennen<br />
(ohne Rheinen) <strong>und</strong> Berchum eine eigene<br />
Mairie <strong>im</strong> Kanton L<strong>im</strong>burg/Arrondissement<br />
Hagen.<br />
<strong>Ergste</strong> war seit 1243 Teil der Grafschaft L<strong>im</strong>burg<br />
(heute Hohenl<strong>im</strong>burg), zu der neben<br />
L<strong>im</strong>burg, Berchum Hennen, Letmathe <strong>und</strong><br />
Oestrich gehörten.<br />
Die neugeschaffene Mairie entsprach weitgehend<br />
der heutigen Stadt Schwerte; zunächst<br />
einmal blieb es bei dieser neuen Struktur,<br />
obwohl sie unter fremder Herrschaft eingeführt<br />
worden war, da wohl einiges für sie<br />
sprach.<br />
Die Mairie wurde 1817 nach einer neu eingeführten<br />
Kreisstruktur in Westfalen dem<br />
46<br />
Landkreise Dortm<strong>und</strong> zugeordnet (Die alte<br />
Reichsstadt Dortm<strong>und</strong> hatte zu Beginn des<br />
19. Jhdts. ihren Statur als solche verloren <strong>und</strong><br />
wurde Preußen eingegliedert.<br />
Aus der Mairie <strong>Ergste</strong> wurde mit Hennen<br />
(einschl. Rheinen, Kalthof, Drüpplingsen <strong>und</strong><br />
Leckingsen) <strong>und</strong> Berchum (einschl. Tiefendorf)<br />
das Amt <strong>Ergste</strong>. das ein staatlicher Amtmann<br />
leitete.<br />
Ämter – 1975 in Nordrhein-Westfalen abgeschafft<br />
- waren Verwaltungsgemeinschaften<br />
in die kleinere Gemeinden zusammengefasst<br />
wurden, die sich je für allein eine fachlich<br />
qualifizierte Verwaltung nicht finanzieren<br />
konnten, die aber auch nicht ausgelastet<br />
gewesen wäre (heute noch in Niedersachsen<br />
– Samtgemeinden), Baden-Württemberg,<br />
Bayern <strong>und</strong> in ostdeutschen Ländern – Verwaltungsgemeinschaften,<br />
Ämter).<br />
Das Amt <strong>Ergste</strong> kam wie auch die übrigen<br />
Gebiete der untergegangenen Grafschaft<br />
L<strong>im</strong>burg zum neu geschaffenen Landkreis<br />
Iserlohn, der bis Ende 1974 Bestand hatte..<br />
zu Hagen<br />
zu Dortm<strong>und</strong><br />
Holzen<br />
WESTHOFEN<br />
Garenfeld<br />
Berchum<br />
SCHWERTE<br />
Wandhofen<br />
Lichtendorf<br />
<strong>Ergste</strong><br />
Wie ging es weiter mit dem erheblich vergrößerten<br />
Schwerte?<br />
Städten – zu der Zeit noch nicht dem so<br />
genannten „platten“ Lande - hatte Preußen<br />
nach dem Debakel der verlorenen Schlacht<br />
von Jena/Auerstädt <strong>im</strong> Rahmen weitgehender<br />
Reformen den Weg zu einer – wenn auch<br />
beschränkten – kommunalen Selbstverwaltung<br />
(Stein/Harden-bergsche Reformen)<br />
eröffnet.<br />
Jede Stadt konnte für sich entscheiden, ob<br />
sie von dieser Möglichkeit Gebrauch machen<br />
wollte.<br />
Das geschah in Schwerte 1837 <strong>und</strong> brachte<br />
eine rechtliche Trennung der Kernstadt vom<br />
Umland. Damit brach die in der napoleonischen<br />
Zeit geschaffene Stadt nach fast 30<br />
Jahren auseinander; es bestanden <strong>im</strong> Raume<br />
der heutigen Stadt die alte Stadt Schwerte/<br />
Ruhr, das neue wieder erstandene frühere<br />
Amt Schwerte/Westhofen, schon bald<br />
nur noch Amt Westhofen genannt, <strong>und</strong> die<br />
Gemeinde <strong>Ergste</strong> <strong>im</strong> Amte <strong>Ergste</strong>, die ohne-<br />
Villigst<br />
Neue Stadt Schwerte<br />
Geisecke<br />
Hennen<br />
ISERLOHN<br />
Quelle: Die Kommunale Verwaltungsgliederung 1961 <strong>und</strong> nach 1975 <strong>im</strong> Märkischen Kreis<br />
Deutscher Planungsatlas NRW, 1982<br />
Iserlohn zugeordnet
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
hin nicht zu dem vergrößerten Schwerte<br />
gehört hatte.. Der <strong>Schwerter</strong> Bürgermeister<br />
mit seiner Mitarbeitern verwaltete zunächst<br />
die ländlichen Umlandgemeinden in Personalunion<br />
mit. Das nahmen die Menschen in<br />
den Bauerschaften (Gemeinden), insbesondere<br />
in Westhofen, nur begrenzte Zeit hin, sie<br />
fühlten sich fremd beherrscht. Ein Amtmann<br />
(hauptberuflich) wurde durch die preußische<br />
Regierung für das Umland eingesetzt <strong>und</strong><br />
wirkte zunächst für eine Reihe von Jahren <strong>im</strong><br />
Hause Ruhr für die Gemeinden des nunmehrigen<br />
Amtes Westhofen (Garenfeld, Geisecke,<br />
Holzen, Lichtendort, Syburg, Villigst, Wandhofen<br />
<strong>und</strong> die amtsangehörige (Titular)-Stadt<br />
Westhofen, bis er seinen Sitz in Westhofen<br />
nahm. Dort verblieb die Verwaltung bis zum<br />
31.12.1974.<br />
Es vergingen viele Jahrzehnte ohne Änderung<br />
des territorialen Zuschnitts.<br />
Eine kommunale Gebietsreform Ende der<br />
20iger Jahre des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts brache<br />
zwei Veränderungen: Große Eingemeindungen<br />
der Ruhrgebietsstädte führten für diesen<br />
Raum zur Auflösung des Landkreises Hörde,<br />
hervorgegangen 1887 aus dem Landkreis<br />
Dortm<strong>und</strong>, damals wurde Dortm<strong>und</strong> kreisfrei,<br />
<strong>und</strong>, das war schmerzlich, zur Ausgliederung<br />
der Gemeinde Syburg aus dem Verb<strong>und</strong><br />
des Amtes Westhofen. Syburg wurde nach<br />
Dortm<strong>und</strong> eingemeindet (1929). Dortm<strong>und</strong><br />
gewann damit einen Zugang zur Ruhr, das<br />
Amt Westhofen verlor seine „Krone“.<br />
Außerdem fand eine Bereinigung <strong>im</strong> Raume<br />
Villigst/Hennen statt. Der heutige Ortsteil Villigst<br />
bestand bis etwa zum Beckhausweg reichend,<br />
aus der Gemeinde Villigst/Amt Westhofen<br />
– <strong>und</strong> der Bauerschaft Villigst, die vom<br />
Beckhausweg weiter nach Süden reichenden<br />
Gebietsteile umfassend; sie gehörte zur<br />
Gemeinde Hennen <strong>und</strong> damit zum Amt <strong>Ergste</strong>.<br />
Gleichwohl wurde wegen des engen baulichen<br />
Zusammenhangs <strong>im</strong> 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
eine gemeinsame Villigster Volksschule am<br />
Standort der heutigen Gr<strong>und</strong>schule errichtet<br />
<strong>und</strong> finanziell von beiden Gemeinden (Villigst<br />
<strong>und</strong> Hennen) getragen.<br />
Die beiden Ortsteile waren zwischenzeitlich<br />
mehr <strong>und</strong> mehr zusammengewachsen, auch<br />
<strong>im</strong> Vereinswesen, so dass man sie 1929 zur<br />
neuen Gemeinde Villigst zusammenschloss,<br />
die <strong>im</strong> Amte Westhofen verblieb.<br />
Gleichzeitig wurde der Landkreis Hörde aufgelöst<br />
<strong>und</strong> weitgehend der Stadt Dortm<strong>und</strong><br />
zugeordnet. Übrig blieben „jenseits der Berge“<br />
die Stadt Schwerte <strong>und</strong> das Amt Westhofen.<br />
Sie wurden dem Landkreis Iserlohn zugeordnet.<br />
50 Jahre blieb zunächst alles be<strong>im</strong> Alten<br />
Die nach dem 2. Weltkrieg einsetzende allgemeine<br />
siedlungsmäßige, wirtschaftliche,<br />
schulische <strong>und</strong> kulturelle Entwicklung auch<br />
in diesem Raume, die damit Hand in Hand<br />
gehenden funktionalen Überlagerungen<br />
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47
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
zwischen den Gemeinden (Arbeiten, Wohnen,<br />
Bildung, medizinische Versorgung nicht<br />
mehr in der einen Gemeinde) erforderten<br />
neue leistungsfähige kommunale Aufgabenträgerinsbesondere<br />
in derartig verdichteten<br />
Siedlungsgebieten – so hatte etwa die Einwohnerzahl<br />
des Amtes Westhofen innerhalb<br />
von 15 Jahren von 1960 – 1975 von 13.000<br />
auf 23.000 Einwohner zugenommen <strong>und</strong><br />
damit die stagnierende Einwohnerzahl der<br />
Kernstadt erreicht.<br />
Ebenso waren <strong>im</strong> Amte Westhofen neue<br />
Gewerbegebiete mit vielen Arbeitsplätzen<br />
entstanden.<br />
Die aufgabenmäßige Verflechtung zeigte sich<br />
in der vermehrten Bildung von Zweckverbänden,<br />
durch die die umfassende Zuständigkeit<br />
der Gemeinderäte <strong>im</strong>mer mehr ausgehöhlt<br />
wurde.<br />
Während ursprünglich nur ein Sparkassenzweckverband<br />
(1853) <strong>und</strong> seit Jahrzehnten<br />
ein Berufsschulzweckverband – auch mit<br />
dem Amt <strong>Ergste</strong> – bestanden, schuf man in<br />
den letzten Jahren vor der Gebietsreform<br />
einen Planungsverband für die Flächennutzungsplanung<br />
<strong>und</strong> einen Schulverband<br />
für die Schulträgerschaft, da nur bei einer<br />
übergreifenden Betrachtung sinnvolle wirtschaftliche<br />
<strong>und</strong> nachhaltige Lösungen zum<br />
Wohle der Bürgerschaft ohne Rücksicht auf<br />
die Gemeindegrenzen gef<strong>und</strong>en werden<br />
konnten.<br />
Das war ein Vorgriff auf die zu erwartende<br />
Gebietsreform. Einige Jahre vor der Gebietsreform<br />
wurde bereits für den gesamten Raum<br />
der neuen Stadt ein Schulentwicklungsplan<br />
erarbeitet.<br />
So kam es zum 1.1.1975 zur staatlich verordneten<br />
<strong>und</strong> einvernehmlichen (außer <strong>Ergste</strong>)<br />
Gebietsreform auch für diesen Raum:<br />
Die alte Stadt Schwerte/Ruhr wurde mit den<br />
Gemeinden <strong>Ergste</strong> , Geisecke, Villigst, Wandhofen<br />
<strong>und</strong> Teilen der Stadt Westhofen (außer<br />
Buchholz), Holzen (Holzen-Rosen) <strong>und</strong> Lichtendorf<br />
(Gebietsteile südöstlich der Autobahn<br />
A 1) zur neuen Stadt Schwerte – ohne<br />
den Zusatz Ruhr zur Unterscheidung von der<br />
alten Stadt - zusammengeschlossen.<br />
Zur Umsetzung der Gebietsreform gehörten<br />
– da es sich nicht um eine Eingemeindung<br />
handelte wie bei der Zuordnung von Gebietsteilen<br />
des Amtes Westhofen nach Hagen<br />
(Garenfeld) <strong>und</strong> Dortm<strong>und</strong> - die Wahl neuer<br />
Organe (Rat der Stadt , Bürgermeister, Stadtdirektor<br />
<strong>und</strong> Wahlbeamte), die Schaffung<br />
neuen Ortsrechtes, die Umbennnung bei<br />
doppelten Straßennamen, die Überleitung<br />
von Mitarbeitern der drei Verwaltungen auf<br />
die Rechtsnachfolger.<br />
Ein Kuriosum: Die neue Stadt verfügte durch<br />
Rechtsnachfolge über zwei kommunale Sparkassen,<br />
neben der Stadtsparkasse Schwerte<br />
über die Amtssparkasse <strong>Ergste</strong> in Hennen,<br />
48<br />
Amtshaus <strong>Ergste</strong> ab 1909-1962<br />
Amtshaus Westhofen<br />
also mit Sitz sogar außerhalb der Stadtgrenzen.<br />
Das Problem löste sich mit der anschließenden<br />
Abwicklung, d.h. anteiligen Übernahme<br />
der Amtssparkasse durch die <strong>Schwerter</strong>,<br />
Hagener <strong>und</strong> Iserlohner Stadtsparkasse, andererseits<br />
musste die <strong>Schwerter</strong> Stadtsparkasse<br />
ihre Zeigstellen in Holzen-Mitte <strong>und</strong> Lichtendorf<br />
nach Dortm<strong>und</strong> abgeben.<br />
Verfassungsbeschwerden der Gemeinden<br />
Garenfeld gegen die Zuordnung zu Hagen,<br />
der Gemeinden Holzen <strong>und</strong> Lichtendorf<br />
wegen Teilzuordnung zu Dortm<strong>und</strong> be<strong>im</strong> Verfassungsgerichtshof<br />
für das Land Nordrhein-<br />
Westfalen blieb der Erfolg versagt.<br />
In den folgenden Jahrzehnten konnten die<br />
ehemaligen Gemeinden zu einer leistungs-<br />
Amtshaus <strong>Ergste</strong> 1964-1975<br />
fähigen Stadt zusammenwachsen, wie es das<br />
Ziel der Gebietsreform durch das Land war.<br />
Karte, reichend von Syburg <strong>im</strong> Westen bis<br />
Lichtendorf-Geisecke, <strong>im</strong> Süden <strong>Ergste</strong><br />
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von 1806 - 1975<br />
Gaststätte Beckmann<br />
Gründerfahnen der Turngemeinde<br />
Dörfliches Leben <strong>und</strong> Gaststättenkultur<br />
von Walter Höher<br />
Das dörfliche Leben früherer Zeiten bot den Bewohnern wenig<br />
Abwechslung.<br />
Wenn die <strong>Ergste</strong>r <strong>und</strong> Bürenbrucher Bauern abends nach der<br />
täglichen Landarbeit vom Felde kamen, die Handwerker ihre<br />
Werkstätten schlossen <strong>und</strong> die in Lohnarbeit stehenden Männer<br />
oft erst spätabends Feierabend hatten, blieb ihnen vom Tag<br />
nichts mehr übrig.<br />
Gaststätte Beckmann an dä Bieke<br />
in der Unterdorfstraße<br />
von F.W. Vogt<br />
Am 16. Juli 1884 stand in der <strong>Schwerter</strong> Zeitung zu lesen:<br />
In <strong>Ergste</strong> hat man sich veranlasst gefühlt, einen Turnverein zu gründen. Als Vereinslokal<br />
wurde das Lokal von Kage Beckmann an der Bieke genannt. Welcher<br />
fließenden Bach war es nun der nordöstlich der Wannebach 80m südwestlich<br />
der Bierbach. Diese beiden Bäche vereinigten sich ca. 100m hinter der Gaststätte<br />
<strong>und</strong> flossen zur Ruhr. Das ist auch heute noch so. Der Saal der Gaststätte lag <strong>im</strong><br />
Dümpelmanns Hof<br />
ersten Stock <strong>und</strong> hatte eine niedrige Decke. So nahm<br />
man einen Teil der Decke heraus. Es passierte oft, daß<br />
man be<strong>im</strong> Reckturnen Balken berührte oder sich am<br />
Fensterkreuz verletzte. Nach einigen Jahren wurde es<br />
dem <strong>Wir</strong>t Beckmann an dä Bieke zu laut <strong>im</strong> Saal, <strong>und</strong><br />
er wollte die Turner nicht mehr. Die Turner zogen aus<br />
in den Saal der Gaststätte zur Post „Hengstenberg“. Als<br />
<strong>Wir</strong>t an dä Bieke ein Loch in seiner Kasse bemerkte, heuerte<br />
er wieder Turner an <strong>und</strong> so kam es 1893 zur Gründung<br />
eines zweiten Turnvereins „Germania“, der später<br />
auch zu Hengstenberg ging als das Lokal Beckmann<br />
an dä Bieke geschlossen wurde. Beckmanns hatten<br />
hinter ihrem Haus eine Backstube, von der wir wissen,<br />
dass um 1895 Karl Borgmann die Backstube führte. Er<br />
wohnte schräg gegenüber auf dem Dümpelmannshof.<br />
Quelle: 125 Jahre SG Eintracht <strong>Ergste</strong> <strong>und</strong> Erzählungen<br />
Karl Borgmann<br />
Bäcker bei Beckmann<br />
Es gab weder R<strong>und</strong>funk noch Fernsehen, weder Auto noch Telefon.<br />
Sobald es dunkel wurde, juckte ihnen das Fell. Unter irgendeiner<br />
„wichtigen“ Vorgabe oder auch he<strong>im</strong>lich entflohen sie dem Familienkreis,<br />
suchten das Weite <strong>und</strong> fanden sich „rein zufällig“ in einer<br />
Dorfkneipe wieder. Nach anfänglicher Jovialität untereinander<br />
verloren sie nach dem Kippen einiger „Körnchen“ <strong>und</strong> „halber Liter“<br />
schonmal die Fassung, übten Streiche aus oder wurden Zeugen spektakulärer<br />
Vorgänge. Hieraus haben sich Anekdoten gebildet, die man<br />
der Nachwelt nicht vorenthalten sollte.
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
Über die Familie Hengstenberg könnte man sehr vieles berichten. Angefangen<br />
hat es mit Henricus Hengstenberg, Pfarrer in <strong>Ergste</strong> (1520-1559).<br />
Er wurde abgelöst von seinem Sohn Johann Henrich Hengstenberg, auch<br />
Pfarrer (1560-1620). Später haben sie dann den Gasthof „Hengstenberg <strong>im</strong><br />
Straßborn“ aufgebaut.<br />
Um 1770 musste dieses alte Haus weichen <strong>und</strong> es wurde ein neues, größeres<br />
Haus gebaut, das <strong>im</strong> Jahr 1981 angerissen wurde. (Siehe Gedicht) In<br />
der Zwischenzeit war es über 300 Jahre als Gasthof bekannt. Die Hengstenbergs<br />
haben dort nicht nur Gäste bewirtet sondern auch Brot <strong>und</strong> Kuchen<br />
gebacken. Später waren Hengstenbergs Waffeln weit über <strong>Ergste</strong>s Grenzen<br />
hinaus bekannt. Dann gab es Gottfried Hengstenberg. Er war Bäckermeister<br />
<strong>und</strong> seine Tochter Anna, verheiratet mit Carl He<strong>im</strong>ann (Kettenschmied),<br />
betrieb den Dorfbacks auf dem Sauerfeld.Nach dem in Deutschland die Post<br />
eingeführt wurde, übernahmen die Hengstenbergs die <strong>Ergste</strong>r Post <strong>und</strong> der<br />
Gasthof nannte sich fortan „Gasthof zur Post“. Hier war auch Endstation der<br />
52<br />
Du altes Haus<br />
Du altes Haus, - was raunst du mir zu?<br />
Erzählst von alten längst vergangenen Zeiten,<br />
was flüstert, wispert es aus deinen Winkeln,<br />
von Ahnen, die hier wirkten, liebten <strong>und</strong> sich<br />
freuten.<br />
Es hat vor nahezu zweih<strong>und</strong>ert Jahren<br />
ein treubesorgter Vater gebaut,<br />
für sich <strong>und</strong> die kommenden Geschlechter,<br />
voll Weisheit in die Zukunft geschaut.<br />
Und wie du heut, mit Runzeln <strong>und</strong> mit Falten,<br />
so liebwert traut hier vor uns stehst,<br />
so stand schon mal an diesem selben Platze<br />
ein kleineres Häuschen, auch nicht mehr sehr fest.<br />
Auch dieses diente treu, als wohl‘ge He<strong>im</strong>statt<br />
für eine lange Reihe unsrer wackren Ahnen,<br />
an die wir gern verehrend, liebend denken,<br />
weil sie zu höhr‘em Streben <strong>und</strong> ermahnen.<br />
Dann strömen leis aus tiefverborgenen Quellen,<br />
gehe<strong>im</strong>nissvolle Segenskräfte zu uns her,<br />
<strong>und</strong> gute Geister werden sich uns zugesellen,<br />
begleiten <strong>und</strong> durch Lust <strong>und</strong> Leid <strong>und</strong> irdische<br />
Beschwer.<br />
Aus Nachrichtenblättern der Familie<br />
Hengstenberg<br />
Die Familie Hengstenberg<br />
von Fr.-W. Vogt<br />
Postkutsche von<br />
Schwerte nach<br />
<strong>Ergste</strong>. Nachdem<br />
1909 der Betrieb<br />
der Postkutsche<br />
eingestellt wurde,<br />
nahm ein Omnibus<br />
die Post mit<br />
<strong>und</strong> der Gasthof<br />
Hengstenberg<br />
wurde zur Haltestelle.<br />
Er besaß<br />
einen großen Saal,<br />
der ab 1890 vom<br />
<strong>Ergste</strong>r Turnverein<br />
genutzt wurde.<br />
Später, wie berichtet,<br />
kam noch Germania<br />
<strong>Ergste</strong> 1892<br />
hinzu. Somit gab<br />
es zwei Turnvereine.<br />
Nach einiger<br />
Zeit wechselte ein<br />
<strong>Ergste</strong>r Turnverein<br />
in die den Gasthof<br />
Pütter, dessen<br />
Besitzer einen Saal<br />
angebaut hatte.<br />
Alle grossen Dorf-<br />
Turn <strong>und</strong> Nachbarschaftsfeste,sowie<br />
Hochzeiten<br />
wurden hier bei<br />
Die letzte Postkutsche von Schwerte nach <strong>Ergste</strong> 30.09.1910<br />
12.05.1912 - Ein starker Sturm fällte den Kastanienbaum<br />
Um 1900 - Hengstenberg aus der Fam. Saul von Eva Kropp
Endpunkt der Autobuslinie Schwerte - <strong>Ergste</strong> Vor dem Ausbau der <strong>Ruhrtal</strong>str. 1926<br />
Hengstenberg gefeiert. Während des <strong>und</strong> nach dem Kriege 1945 wurden <strong>im</strong> Saal Filme gezeigt. Irgend wann in dieser Zeit wurde dann die<br />
<strong>Wir</strong>tschaft geschlossen <strong>und</strong> fast 300 Jahre Kneipenkultur ging zu Ende.<br />
Quelle: Hengstenberg-Nachrichten, Roswitha Bliese aus den familienk<strong>und</strong>lichen Unterlagen der Familie Hengstenberg, aus den Familienarchiven<br />
der Familie Vogt<br />
Henricus Hengstenberg<br />
Pfarrer in <strong>Ergste</strong> 1520-1559<br />
Johann-Heinrich Hengstenberg<br />
Pfarrer in <strong>Ergste</strong> 1560-1620<br />
Friedrich Hengstenberg<br />
Vorsteher <strong>und</strong> Halfkötter<br />
verheiratet mit Else<br />
Franz Friedrich Hengstenberg<br />
Vorsteher <strong>und</strong> <strong>Wir</strong>t<br />
verheiratet mit Friederike Hinkelmann<br />
Bierhof Kornkruste<br />
Hans Hernann Hengstenberg<br />
Rezeptor <strong>und</strong> <strong>Wir</strong>t<br />
verheiratet mit<br />
Johanetta Hengstenberg<br />
Hans Hermann Hengstenberg<br />
Rezeptor <strong>und</strong> <strong>Wir</strong>t<br />
verheiratet mit Margarete Schwarz<br />
aus Westhofen<br />
Johann Henrich Hengstenberg<br />
Landwirt <strong>und</strong> Gastwirt<br />
verheiratet mit Sophie Grevel aus Dortm<strong>und</strong><br />
Johann Hermann Hengstenberg<br />
Landwirt, Bürgermeister <strong>und</strong> Gastwirt<br />
verheiratet mit Katharina Thomas<br />
Gottfried Hengstenberg<br />
Gastwirt <strong>und</strong> Bäckermeister<br />
verheiratet mit Elise Marks<br />
09.03.1819 *12.09.1840<br />
Nach dem Tode von Gottfried Hengstenberg, trat<br />
wahrscheinlich August-Otto Hengstenberg das<br />
Erbe an. Er war verheiratet mit Henriette Brenne.<br />
Deren Sohn Otto Hengstenberg (Gerichtssekretär)<br />
verheiratet mit Hermine Griese, war der letzte<br />
<strong>Wir</strong>t <strong>im</strong> Gasthof „Zur Post“ in <strong>Ergste</strong>.<br />
Pannekaukenbrot
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
54<br />
Mühlendamm 17 - 58239 Schwerte-<strong>Ergste</strong> - Tel.-. 02304 / 7 30 12<br />
Die Gaststätte Schneider<br />
von Ute <strong>und</strong> Jürgen Schneider<br />
Auf das Jahrzehnt können wir nicht sagen, wann in unserem Haus ein Gast den ersten Tropfen ausgeschenkt bekam. <strong>Wir</strong> wissen aber, daß zwei<br />
Tage nach der Brandkatastrophe 1653 in Iserlohn die <strong>Ergste</strong>r sich hier in der Gaststube zu einer Hilfsaktion eingef<strong>und</strong>en hatten.<br />
Es war eine schl<strong>im</strong>me Zeit, die Kriege lösten einander ab. Die Söldner der Völker Europas zogen vor unserem Haus über die Dorfstraße. Das war<br />
auch noch bei den Schlesischen Kriegen so, die der „Alten Fritz“ führte.<br />
Ein halbes Jahrh<strong>und</strong>ert später überfielen uns Napoleons Truppen, um bei uns zu biwakieren. Verheerend war der Brand am 21. November 1821.<br />
An dem Tag wurde der Lindenbrink in Schutt <strong>und</strong> Asche gelegt. Doch nach einem Jahr war unser Haus wieder gerichtet, alle betroffenen Häuser<br />
benannten sich danach „Hilf“, bis <strong>im</strong> Jahr 1944 unser Haus von Brandbomben getroffen nochmals ein Raub der Flammen wurde. In den Nachkriegsjahren<br />
bauten wir unser Haus wieder auf.<br />
Anfang der 80er Jahre übernahmen Ute <strong>und</strong> Jürgen Schneider die elterliche <strong>Wir</strong>tschaft. Seit jener Zeit ist<br />
eines der größten Feste in <strong>Ergste</strong> nicht Karneval sondern die Bacchus Verbrennung. Hierzu wurden dem<br />
Bürgermagazin einige Bilder von Manuela Schwerte zur Verfügung gestellt.
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
Sau´n biettken wat van Düet <strong>und</strong> Dat in Haugdüütsch un in <strong>Ergste</strong>r Platt<br />
Vielfältig sind die Geschichten die auf einem Dorf entstehen. Manche sind nach ein paar Tagen wieder vergessen andere halten<br />
länger <strong>und</strong> wieder andere werden von Generation zu Generation weitergetragen <strong>und</strong> erfahren so manche Veränderung. Einige<br />
Geschichten sind lustig, aber auch ernste Begebenheiten werden wir <strong>im</strong> Bürgermagazin veröffentlichen.<br />
Die Gasstätte Schneider<br />
Die beliebte Gasstätte Schneider „Auf dem Hilf“ in <strong>Ergste</strong> sollte -<br />
wie es in anderen <strong>Wir</strong>tshäusern gelegentlich auch geschah - zum<br />
Schauplatz männlicher Streiche werden. Diesmal handelte es sich<br />
um eine Wette des Gastwirts Heinrich (Gen. Heini) Schneider mit<br />
einem gemütlichen <strong>und</strong> humorvollen, aber oft auch etwas wichtigtuerischen<br />
Gast mit Namen Alex. Er bekleidete bei der <strong>Ergste</strong>r<br />
Feuerwehr einen höheren Rang <strong>und</strong> prahlte oft <strong>und</strong> gern von sich<br />
<strong>und</strong> seinem vielen Geld: (pld: met Geld schmi‘ eck ink alle daut).<br />
Dieser Alex hatte in den ersten Jahren nach Kriegsende 1945 in<br />
der feuchten <strong>Ergste</strong>r Ruhrebene diesseits des Bahndammes eine<br />
Wiese, auf der er seinen Hengst weiden ließ. Einige <strong>Ergste</strong>r Bauern<br />
wie auch Heini Schneider nutzten diese günstige Lage ebenfalls<br />
für den Austrieb ihrer Pferde. Häufig blieben die Tiere auch Nachts<br />
auf den fest umzäunten Weiden, aber bei nächtlicher Dunkelheit<br />
kam es <strong>im</strong>mer wieder zu Diebstählen der Tiere. Polizeiliche Ermittlungen<br />
verliefen fast <strong>im</strong>mer ohne Ergebnis.<br />
Und hier beginnt unsere wahre Geschichte.<br />
Der gezähmte Hengst <strong>und</strong><br />
die verlorene Wette<br />
von Walter Höher<br />
Als der besagte Alex eines Abends nach etlichen Schnäpsen wieder<br />
einmal in Schneiders <strong>Wir</strong>tschaft prahlt <strong>und</strong> arg aufschneidet, kommt<br />
auch das Thema Viehdiebstahl zur Sprache. Sofort mischt sich Alex<br />
ein <strong>und</strong> posaunt mit Nachdruck: „Das könnte mir nie passieren. Mein<br />
brauner Hengst, der lässt keinen an sich ran. Wer das versucht, den<br />
beißt er <strong>und</strong> der kriegt‘n gehörigen Tritt, dass er übern Zaun fliegt.“<br />
„Na - na, du Windbüül (Windbeutel)!“ entgegnet Heini Schneider, „Gib<br />
nich‘ so ‘ne Welle an! Deinen Hengst, den hole ich dir ohne Mühe von<br />
der Weide <strong>und</strong> bring ‘ne dir heute noch bis hier vor de <strong>Wir</strong>tschaft.“ -<br />
„Waas! Du? Ha-haa!“ platzt Alex raus <strong>und</strong> lacht, dass sich die Balken<br />
biegen. „Da mach ich mit dir ‘ne Wette, dass schaffst du nie <strong>im</strong> Leben!“<br />
- „Gut“, sagt Schneider: „Was ist dir die Wette wert, wenn ich sie<br />
gewinne?“ Lauthals <strong>und</strong> absolut siegessicher erwidert Alex: „Wenn du<br />
das hinkriegst, gehört der Hengst dir <strong>und</strong> du kannst mit ihm machen<br />
was du willst, ha-ha-haa! Wenn nicht, darf ich den ganzen Abend frei<br />
saufen. Bist Du einverstanden?“ „Einverstanden!“ entgegnet der pfiffige<br />
Gastwirt. - Heinis Plan steht fest. Gemeinsam mit dem hauseigenen<br />
Kneipengast Otto, genannt Lehmann, begibt er sich nach draußen<br />
ins Dunkel. Sie nehmen ein Kopfstück (Halfter) zur Hand <strong>und</strong> trotten<br />
los in Richtung Bahndamm, wo sich der Weideplatz des Alex mit dem<br />
„unbezwingbaren“ Hengst befindet. Aber zunächst begeben sie sich<br />
zu einem benachbarten Weidegehege <strong>im</strong> <strong>Ruhrtal</strong>, nämlich dahin, wo<br />
Heinis Pferd, die Stute Bella (ein Belgier/Voss) friedlich grast. Dort angekommen,<br />
holen sie wie vorher ausgemacht die überraschte Stute<br />
aus ihrer Umzäunung heraus <strong>und</strong> führen sie an Alexens Gehege mit<br />
dem „wilden“Hengst. Dieser stutzt, schnauft, wird neugierig <strong>und</strong> trottet,<br />
offenbar von anregenden weiblichen Ausdünstungen berauscht,<br />
schnüffelnd an den Zaun. Von Abwehrreaktionen keine Spur! - Das<br />
schneidersche Duo lässt nun den Hengst eine Zeitlang Bellas Aroma<br />
genießen, was ihn völlig gefügig macht. Dann öffnen sie die Umzäu-<br />
nung <strong>und</strong> führen die Bella zum He<strong>im</strong>weg dicht hinter dem Hengst her.<br />
Ihr Plan geht auf: Die Stute lässt sich leiten, ist zahm wie ein Lamm<br />
<strong>und</strong> der verliebte Hengst folgt ihr verzückt in dichtem Abstand bis<br />
zum Ziel: die <strong>Wir</strong>tschaft Schneider auf dem Hilf. Hier angekommen,<br />
bindet Lehmann die schneidersche Stute unbemerkt auf der Dehle an,<br />
während Heini seinen Plan zuende führt. Da er den Hengst unterwegs<br />
durch häufiges Streicheln <strong>und</strong> Klopfen ganz gefügig machen konnte,<br />
gelingt ihm ein Meisterstück: Er führt den zahm gewordenen Hengst<br />
die Steintreppe vor der <strong>Wir</strong>tschaft hoch <strong>und</strong> zieht ihn zum Erschrecken<br />
der Gäste durch die Tür bis vor die Theke. Lähmendes Entsetzen<br />
bei Alex, der in der Vorfreude über die vermeintlich gewonnene Wette<br />
reichlich an Alkoholitäten zu sich genommen hatte. - „So, Alex“, sagt<br />
Schneider, „ich habe gewonnen <strong>und</strong> darf mit deinem Hengst machen<br />
was ich will. Du hast zugeschlagen. <strong>Wir</strong> werden ihn schlachten. Und<br />
zwar sofort. Köbes „Hinkelmann“ (ein Gast <strong>und</strong> ausgebildeter Schlächter)<br />
hat schon alles vorbereitet.“ Jegliches Zetern <strong>und</strong> Winseln des erschrockenen<br />
Verlieres Alex nützt nichts. Der Gewinner Gastwirt Heini<br />
Schneider klopft <strong>und</strong> streichelt den Hengst, balanciert ihn halsbrecherisch<br />
aus der Gaststube wieder hinaus <strong>und</strong> bindet ihn auf der Dehle<br />
an. - Auf diesen Schock braucht Hengstbesitzer Alex ein paar Beruhigungsschnäpse.<br />
Er leistet nur geringen Widerstand, er ist völlig überwältigt<br />
<strong>und</strong> versteht die Welt nicht mehr. Dann kommt Heini zurück<br />
<strong>und</strong> gibt das vorher ausgemachte Kommando: „Köbes, walte deines<br />
Amtes“ Hau ne vor‘n Kopp‘ <strong>und</strong> schneide de besten Stücke raus! Meine<br />
Gäste sollen sich heute mal richtig satt essen!“ Der Verlierer Alex<br />
versucht zwar noch, das Vorhaben des <strong>Wir</strong>tes abzuwehren, aber sein<br />
ohnehin schweres <strong>und</strong> vom Alkohol geschwächtes Körpergewicht lässt<br />
das nicht zu. - Es vergeht eine ganze Weile, in der die Erwartunshaltung<br />
der informierten lausbübischen Gäste bis auf den Höhepunkt<br />
steigt. Dann ereignet sich der Schlussakt, über den sich seinerzeit ganz<br />
<strong>Ergste</strong> amüsierte: Katzof Köbes Hinkelmann betritt das Lokal mit aufgekrempelten<br />
Ärmeln. Er hat eine weiße mit roten Flecken betupfte<br />
Schürze vor, schwingt ein Schlächtermesser <strong>und</strong> sagt mit Nachdruck<br />
(pld.): „Alex, vi hett ne daut un in Stücke schniën. Wosse ne noch mol<br />
di seihn (Alex, wir haben ihn tot <strong>und</strong> in Stücke geschnitten, willst‘e ihn<br />
nochmal sehen?“) „Waaat? Nä, nää, bloß nich! Dat draff doch nit wohr<br />
sin (das darf doch nicht wahr sein), winselt Alex jetzt, der den letzten<br />
Funken Hoffnung aufgeben muss <strong>und</strong> fast in Ohnmacht fällt. „Dann<br />
daut mi doch wenigstens en paar Stückskes met för de Füëwehr“ (Dann<br />
gebt mir doch wenigstens ein paar Stückchen mit für die Feuerwehr),<br />
sein letzter verzweifelter, aber <strong>im</strong>merhin fürsorglicher Wunsch.<br />
Tatsache ist, dass Köbes Hinkelmann in Irma Schneiders Küche zur<br />
nächtlichen St<strong>und</strong>e eine Flasche H<strong>im</strong>beersaft fand, mit deren Inhalt er<br />
rote Flecken auf die Schürze färbte, um den Schlachtungsakt glaubhaft<br />
zu machen. - Noch vor Morgengrauen bringen die Sieger, selbst<br />
verkatert, aber auf dem selben Weg <strong>und</strong> auf gleiche Weise die gefügigen<br />
Tiere wieder auf ihre Weiden zurück. Ihren Brummschädel verkneifen<br />
sie. Es bleibt ihnen die Genugtuung, den Schwadroneur Alex<br />
einmal richtig „be<strong>im</strong> Bock“ getan zu haben.-<br />
55
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
Mit der offiziellen Eröffnung des <strong>Ruhrtal</strong>-<br />
Radwegs <strong>im</strong> Jahre 2006, wurde eine höchst<br />
attraktive <strong>und</strong> flussbegleitende Fernradstrecke<br />
seiner Best<strong>im</strong>mung übergeben.<br />
56<br />
Der <strong>Ruhrtal</strong>Radweg<br />
von Uwe Fuhrmann<br />
(Touristik-Information Schwerte)<br />
...<strong>im</strong>mer besser!<br />
...<strong>im</strong>mer besser!<br />
Planen Sie Ihre<br />
nächste Feier bei uns!<br />
Gesellschaftsräume bis<br />
40 Personen vorhanden.<br />
Bei schönem Wetter ist<br />
unser Biergarten geöffnet.<br />
Haus<br />
Zier<br />
Inh. Oliver Hillen • Reichshofstr. 107 • 58239 Schwerte<br />
Tel. 0 23 04 / 96 39 53<br />
Öffnungszeiten: Mo.-Sa. 11-13 <strong>und</strong> ab 17 Uhr<br />
So. u. feiertags 10-13 <strong>und</strong> ab 17 Uhr<br />
Dienstags Ruhetag<br />
R<strong>und</strong> 80000 Radbegeisterte folgen seither<br />
in jeder Saison den bunten Wegweisern auf<br />
der 230 Kilometer langen Strecke zwischen<br />
Winterberg <strong>und</strong> Duisburg.<br />
Für die überwiegende Zahl der Radtouristen<br />
beginnt ihre zumeist mehrtägige Fahrt an<br />
der Ruhrquelle <strong>und</strong> man folgt dem Lauf des<br />
Flusses bis zur Mündung in den Rhein, wobei
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
die gesamte Strecke selbstverständlich auch<br />
in umgekehrter Richtung, von West nach Ost,<br />
befahrbar <strong>und</strong> ausgeschildert ist.<br />
Diese Erlebnistour verbindet also zwei reizvolle,<br />
unterschiedliche Regionen. Zum einen das<br />
Sauerland, das Land der 1000 Berge <strong>und</strong> zum<br />
anderen die Region welcher der Fluss seinen<br />
Namen gab, das Ruhrgebiet.<br />
Bereits <strong>im</strong> Jahr 1841 urteilten Levin Schücking<br />
<strong>und</strong> Ferdinand Freiligrath in ihrem Buch über<br />
„Das malerische <strong>und</strong> romantische Westfalen“:<br />
Das Land der Ruhr ist stolz,<br />
die Krone unseres Vaterlandes;<br />
die frischen rauschenden Berggewässer<br />
des Stromes<br />
sind das silberne Stirnband dieser Krone.<br />
Und ihre Wertschätzung hat auch heute noch<br />
Bestand. Zu Recht wird unsere schöne Region,<br />
<strong>im</strong> Herzen Nordrhein-Westfalen, als die<br />
„Sonnenseite des Reviers“ beschrieben. Blauer<br />
H<strong>im</strong>mel über saftig, grünen Talauen, stolze<br />
Burgen mit Panoramablick <strong>und</strong> die malerischen<br />
Fachwerkensembles der altehrwürdigen<br />
Städte entlang den Ufern des Flusses bilden<br />
Der Start an der Ruhrquelle<br />
die idyllische Seite des Ruhrgebietes mit all<br />
ihren liebevollen Reizen. Diese einzigartige<br />
Flusslandschaft bietet <strong>im</strong>mer wieder neue<br />
<strong>und</strong> überraschende Einblicke.<br />
Eine Region, die es zu entdecken gilt - mit<br />
überreichen Freizeitmöglichkeiten, Kultur <strong>und</strong><br />
Naturleben, voller landschaftlicher Schönheit<br />
<strong>und</strong> randvoll mit Geschichte <strong>und</strong> Geschichten.<br />
Egal ob als Tages- oder als Fernradtour:<br />
Der <strong>Ruhrtal</strong>Radweg bietet abwechslungsreiches<br />
Erlebnispotential für radaktive Entdecker<br />
jeden Alters.<br />
Wenn die Brücke mit der modernen Skulptur<br />
„7 Zeichen an der Ruhr“ überquert ist, geht<br />
es weiter bis kurz vor die Bahnunterquerung<br />
Seit 150 Jahren<br />
Feinste hausgemachte Liköre <strong>und</strong> Schnäpse<br />
Besichtigung der historischen Brennerei <strong>und</strong><br />
Schnapspröbchen nach Voranmeldung<br />
Gutsbrennerei B<strong>im</strong>berg - Tel.02378/2210<br />
Lenninghauser Weg 1 - Fax.02378/2055<br />
58640 Iserlohn – Drüpplingsen<br />
www.gut-lenninghausen.de<br />
<strong>und</strong> dann rechts ab über den neugeschaffenen<br />
Rad- <strong>und</strong> Wanderweg bis zum Fröndenberger<br />
Ortsteil Dellwig.<br />
In Langschede überqueren der <strong>Ruhrtal</strong>Rdweg<br />
wieder den Fluss <strong>und</strong> es geht weiter in Richtung<br />
Halingen <strong>und</strong> Bösperde.<br />
Nun nähern wir uns der Stadt Fröndenberg<br />
mit der Stiftskirche <strong>und</strong> dem Kettenschmiedemuseum<br />
<strong>im</strong> Landschaftspark Ruhraue.<br />
Wer den Weg von Schwerte aus nach Westen<br />
radeln möchte, fährt zunächst auf dem Radweg<br />
- <strong>im</strong>mer am Ufer der Ruhr entlang - in<br />
Richtung Wandhofen <strong>und</strong> erreicht schon bald<br />
das denkmalgeschützte Brückenensemble unterhalb<br />
des Ochsenhügels. Mit einer Steigung<br />
geht es durch das kleine Waldstück, bis wir<br />
nach der Unterquerung der „Sauerlandlinie“<br />
den Adelssitz Haus Ruhr erreichen.<br />
In seinem Hof befindet sich ein mächtiger,<br />
r<strong>und</strong> 300 Jahre alter Kastanienbaum, welcher<br />
der älteste in Westfalen sein soll.<br />
Nach der Umfahrung von Haus Ruhr, geht es<br />
über den Wannebach weiter durch ein Waldstück<br />
in Richtung Westhofen.<br />
Hier führt uns der <strong>Ruhrtal</strong>Radweg, vorbei an<br />
einem ehemaligen Wasserschieber <strong>und</strong> einer<br />
- Bankett<br />
10 - 80 Personen<br />
- Partyservice<br />
- 15 Hotelz<strong>im</strong>mer<br />
57
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
dazugehörigen Informationtafel, wieder an<br />
die Ruhr. Auf dem sehr schönen, birkengesäumten<br />
Auenweg geht es weiter bis kurz vor<br />
das Wasserkraftwerk, unter der Brücke hindurch<br />
auf die neu gestaltete Trasse, entlang<br />
der Bahnlinie, bis zur Autobahnbrücke.<br />
Auf Dortm<strong>und</strong>er Stadtgebiet geht es nun,<br />
vorbei am alten Wohnturm von Burg Husen,<br />
in Richtung Hengsteysee.<br />
Hier lädt die Gaststätte „Zur Lennemündung“<br />
mit ihrer schönen, etwas erhöht liegenden Terasse<br />
<strong>und</strong> Blick auf den See, zu einer Rast ein.<br />
Für alle, welche hier ihre Radtour auf eine<br />
längere Strecke ausdehnen möchten, geht es<br />
dann am Seeufer - unterhalb der Hohensyburg<br />
- weiter bis zur Brücke.<br />
Hier wird der See überquert <strong>und</strong> auf dem<br />
Südufer, nun schon Hagener Stadtgebiet,<br />
weiter bis zum Laufwasserkraftwerk Hengstey<br />
<strong>und</strong> wechseln dort auf die rechte Ruhrseite<br />
<strong>und</strong> gelangen zum Schiffswinkel.<br />
An den Liegewiesen entlang führt der <strong>Ruhrtal</strong>Radweg<br />
am Laufwasserkraftwerk Stiftsmühle<br />
<strong>und</strong> dem Freizeitbad Bleichstein vorbei<br />
nach Herdecke.<br />
Hinter dem <strong>im</strong>posanten Herdecker Eisenbahnviadukt<br />
erreichen wir den Harkortsee.<br />
Auf der Uferpromenade geht es weiter in<br />
Richtung Wetter.<br />
Für einen Tagesausflug auf dem Rad bietet<br />
sich Wengern als Ziel an, denn von Schwerte<br />
aus sind dann 25km geschafft <strong>und</strong> der alte<br />
Ortskern, idyllisch an der Elbsche gelegen ist<br />
ein reizvoller Abschluss, wenn man am selben<br />
Tag wieder zurückradeln möchte.<br />
Von Wengern aus leitet der <strong>Ruhrtal</strong>Radweg<br />
dann durch das Muttental, der „Wiege des<br />
Ruhrbergbaus“ zur Burgruine Hardenstein.<br />
Hier setzt man, von April bis Mitte Oktober,<br />
mit einer Rad- <strong>und</strong> Personenfähre über die<br />
Ruhr <strong>und</strong> passiert dann den Kemmnader See<br />
mit seinen zahlreichen Freizeitmöglichkeiten.<br />
Vorbei an der Wasserburg „Haus Kemnade“<br />
<strong>und</strong> der Burg Blankenstein erreicht man dann<br />
Hattingen. Die Strecke, von Schwerte aus gerechnet,<br />
beträgt 50km.<br />
Die sportliche, nerven- <strong>und</strong> umweltschonende<br />
Art, seine Freizeit oder Urlaub in der Nähe<br />
zu verbringen, nutzen in den letzten Jahren<br />
<strong>im</strong>mer mehr Menschen in unserer he<strong>im</strong>ischen<br />
Region. Kennzeichnend für die Radroute ist<br />
der hohe Qualitätsanspruch, der bei der Verwirklichung<br />
des Streckenkonzepts zugr<strong>und</strong>e<br />
58<br />
Übernachten Sie bei uns<br />
an der Ruhr.<br />
In <strong>Ergste</strong>, in Westhofen, in<br />
Schwerte, in Geisecke in<br />
Hohensyburg.<br />
gelegt worden ist. Das gilt gleichermaßen für<br />
die attraktive Wegeführung, die lückenlose<br />
Beschilderung <strong>und</strong> die Beschaffenheit der<br />
Strecke, sowie für die Unterkunftsbetriebe<br />
<strong>und</strong> eine vielfältige, ansprechende Gastronomie.<br />
So wurde der <strong>Ruhrtal</strong>Radweg zu Recht als<br />
„Radroute des Jahres 2007 in NRW“ ausgezeichnet<br />
<strong>und</strong> erhielt <strong>im</strong> Jahre 2009 vom ADFC<br />
die Prämierung: Qualitätsroute mit 4 Sternen.<br />
Im Bereich Schwerte haben nicht zuletzt die<br />
Verbesserungen <strong>im</strong> Bereich des „Ochsenhügels“<br />
<strong>und</strong> die neue Trassenführung <strong>im</strong> Ortsteil<br />
Westhofen mit dazu beigetragen diese Qualitätsauszeichnung<br />
zu erreichen.<br />
Alle Anrainerstädte <strong>und</strong> Gemeinden am <strong>Ruhrtal</strong>Radweg<br />
sind stets, <strong>im</strong> Rahmen ihrer Möglichkeiten,<br />
bestrebt dieses attraktive <strong>und</strong> bereits<br />
viel genutzte touristische Angebot weiter<br />
zu verbessern, denn längst haben alle erkannt<br />
welches Potential für den Fremdenverkehr in<br />
der Pflege des <strong>Ruhrtal</strong>Radwegs steckt.<br />
Mittlerweile werden von zehn professionellen<br />
Radreise-Anbietern auch organisierte Touren<br />
angeboten, welche alljährlich <strong>und</strong> aktuell <strong>im</strong><br />
Katalog „RadReisen an der Ruhr“ ihre Angebote<br />
unterbreiten. Dank seiner günstigen<br />
geographischen Lage - Schwerte liegt genau<br />
genau auf der Hälfte des <strong>Ruhrtal</strong>Radweges<br />
- bieten sich von hier aus herrliche Ausflüge<br />
- sowohl in westlicher, als auch össtlicher<br />
Richtung an.<br />
Letztere führt uns aus Schwertes hübscher<br />
Altstadt, mit seinen schmucken Fachwerkhäusern,<br />
durch die Ruhrauen in Richtung Gut<br />
Ruhrfeld, welches wir der Ausschilderung folgend<br />
umfahren.<br />
Dann geht es paralell am Ruhrfeldgraben,<br />
<strong>im</strong>mer schnurgrade in Richtung Geisecke <strong>und</strong><br />
nach ca. 5 km erreichen wir den Landgasthof<br />
Wellenbad, welcher mit seiner w<strong>und</strong>erschönen<br />
Lage an der Ruhr <strong>und</strong> seinem einladenden<br />
Biergarten sicher eine Rast Wert ist.<br />
Über die Ruhrbrücke geht es dann weiter,<br />
hier befinden wir uns bereits auf Iserlohner<br />
Gebiet, über die gut befahrenen <strong>Wir</strong>tschaftswege<br />
zwischen Feldern <strong>und</strong> Weiden bis zur<br />
Einmündung des Baarbachs in die Ruhr.<br />
Hier befindet sich der Biolandhof Ohler Mühle,<br />
mit seinem Hofladen <strong>und</strong> der schönen<br />
Möglichkeit zu einer rustikalen Pause.<br />
Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zu<br />
Schoofs Brücke oder aber kurz von der Strecke<br />
abzweigend zur Gutsbrennerei B<strong>im</strong>berg,<br />
welche auf einer Anhöhe in Sichtweite des<br />
Radweges liegt. Bis heute werden hier seit<br />
1858 hochwertige Spirituosen hergestellt,<br />
welche auch vor Ort käuflich zu erwerben<br />
sind.<br />
Hier grüßt uns auch schon, der ebenfalls<br />
schiefe Kirchtum, vom südlichen Ufer der<br />
Ruhr. Für die Fre<strong>und</strong>e <strong>im</strong>posanter Indus-<br />
Machen Sie eine Schiffahrt<br />
auf dem Hengstey-, oder<br />
Harkort-, oder Kemnader See<br />
oder auf der Ruhr<br />
Rheinorange - das Ziel in Duisburg
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
Malerische Ausblicke am <strong>Ruhrtal</strong>Radweg<br />
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als Sicht- <strong>und</strong> Sonnenschutz<br />
auch mit preisgünstigen Motorantrieben<br />
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Aperitifs auf Weissweinessig<br />
Unsere Aperitif Essige sind die neuen<br />
Stars in der Küche. Durch die<br />
gelungene Mischung aus fruchtiger<br />
Süße <strong>und</strong> der leichten Säure des<br />
Essigs, entsteht eine ungeahnte<br />
Harmonie.<br />
triedenkmäler bietet sich ein Besuch der<br />
Henrichshütte an. Wem mehr der Sinn nach<br />
Fachwerkromantik steht, begibt sich in Hattingens<br />
idyllische Altstadt. Wenn dann für ein<br />
Nachtlager gesorgt ist <strong>und</strong> das Fahrrad sicher<br />
untergebracht ist, steht einem Bummel durch<br />
das historische Fachwerkambiente nichts<br />
mehr <strong>im</strong> Wege. Zahlreiche st<strong>im</strong>mungsvolle<br />
Cafe‘s, Gaststätten <strong>und</strong> Restaurants bieten die<br />
richtige Erholung nach einer spannenden <strong>und</strong><br />
erlebnisreichen Radtour durch das <strong>Ruhrtal</strong>.<br />
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59
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
60<br />
Familie Rehhage auf 3200m in den<br />
französichen Alpen, <strong>im</strong> Hintergr<strong>und</strong><br />
der Mont Blanc<br />
Angela <strong>und</strong> Bern Scheeberger mit<br />
Vivien in Tirol<br />
Pitztalgletcher, <strong>im</strong> Hintergr<strong>und</strong><br />
Wildspitze 3700m hoch<br />
Stefan Seiler <strong>im</strong> Pitztal Tirol<br />
Eva Stotz mit Karin L<strong>und</strong>in vor<br />
ihrem Ferienhaus in Schweden<br />
Ehepaar Stirner in Rumänien<br />
Ute Selsen <strong>und</strong> Irmgard Döppelmann <strong>im</strong><br />
Karnak Tempel Ägypten<br />
Stefan Seiler am Hochzeiger-Haus,<br />
Pitztal
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
Die SEG informiert:<br />
Fristende für viele Dichtheitsprüfungen<br />
rückt näher<br />
Bei Fragen zur Dichtheitsprüfung von Gr<strong>und</strong><strong>und</strong><br />
Abwasserleitungen<br />
Rufen Sie uns an: Telefon: 0 23 04 / 259-200<br />
Der größte Teil der Abwasserkanäle auf <strong>Schwerter</strong> Gr<strong>und</strong>stücken ist bis zum 31.12.2012 zu überprüfen<br />
Defekte private Abwasserleitungen belasten Boden <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser durch austretendes Schmutzwasser sowie die öffentliche Abwasseranlage<br />
durch eindringendes Fremdwasser. Der Landesgesetzgeber fordert daher in § 61a Abs. 3 Landeswassergesetz NRW von Gr<strong>und</strong>stückseigentümern<br />
Schmutzwasserleitungen bis zum 31.12.2015 auf Dichtheit prüfen zu lassen.<br />
Da die Stadt Schwerte größtenteils in einem behördlich festgesetzten Wasserschutzgebiet liegt, muss gemäß LWG NRW in den Entwässerungssatzungen<br />
der Kommunen eine kürzere Prüffrist festgelegt werden. Mit Inkrafttreten der Ortsentwässerungssatzung am 01.01.2009 wurde die<br />
Frist für die erstmalige Dichtheitsprüfung bei Abwasserleitungen, die zur Fortleitung industriellen oder gewerblichen Abwassers dienen <strong>und</strong> vor<br />
dem 1. Januar 1990 errichtet wurden oder zur Fortleitung häuslichen Abwassers dienen <strong>und</strong> vor dem 1. Januar 1965 errichtet wurden, auf den<br />
31. Dezember 2012 verkürzt.<br />
Vom Abwasserbetrieb Schwerte stehen weitere Informationen z.B. rechtliche Erfordernisse <strong>und</strong> technischen Möglichkeiten <strong>im</strong> Internet bereit.<br />
Es wird empfohlen <strong>im</strong> Zuge der allgemeinen anerkannten Regeln der Technik, die erste in Augenscheinnahme, bzw. TV - Inspektion der Gr<strong>und</strong>stücksentwässerungsanlage<br />
<strong>und</strong> die Dichtheitsprüfung von einem, von den evtl. anfallenden Sanierungsarbeiten unabhängigen Sachk<strong>und</strong>igen<br />
durchführen zu lassen. Aufgr<strong>und</strong> der hohen Schadensrate der Abwasserleitungen <strong>im</strong> Altbaubereich ist es sinnvoll vor der Dichtheitsprüfung<br />
eine TV Inspektion durchführen zu lassen. Sollten bei der TV-Inspektion Schäden <strong>im</strong> Leitungssystem festgestellt werden, kann der Sachk<strong>und</strong>ige<br />
ein Sanierungskonzept erstellen <strong>und</strong> eine Sanierungsfirma empfehlen, deren Arbeiten er auch nach Beendigung der Sanierung abn<strong>im</strong>mt bzw.<br />
eine Dichtheitsprüfung durchführt.<br />
Da ein unabhängiger Sachk<strong>und</strong>iger nur inspiziert <strong>und</strong> nicht saniert, kann er <strong>im</strong> Fall einer notwendigen Sanierung ein objektives Sanierungskonzept<br />
vorstellen, ohne sein eigenes Sanierungsverfahren an den Mann bringen zu wollen <strong>und</strong> die Sanierungsarbeiten anschließend prüfen <strong>und</strong><br />
abnehmen.<br />
Eine Auflistung von Sachk<strong>und</strong>igen zur Dichtheitsprüfung von Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Anschlussleitungen entsprechend des §61a LWG befindet sich auf<br />
der Internetseite des Umweltministeriums unter www.sadipa.it.nrw.de/Sadipa/. Darüber hinaus gibt es umfangreiche Informationen zum Thema<br />
Gr<strong>und</strong>stücksentwässerung <strong>und</strong> Dichtheitsprüfung auf der Internetseite der SEG unter www.seg-schwerte.de.<br />
Da es leider auch unseriöse Unternehmen gibt, die eine TV Inspektion oder Dichtheitsprüfung für unter 100 Euro anbieten, um anschließend<br />
eine teure <strong>und</strong> häufig mangelhafte Sanierung zu verkaufen, ist in solchen Fällen Vorsicht geboten. In Zweifelsfällen helfen die Mitarbeiter der<br />
SEG gerne weiter <strong>und</strong> stehen auch insgesamt bei Fragen zu diesem Thema jederzeit zur Verfügung.<br />
Liethstraße 32–36 - 58239 Schwerte - Telefon 0 23 04 / 259-200 - Telefax 0 23 04 / 259-201 - www.seg-schwerte.de<br />
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61
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
62<br />
Bürgervotum -<br />
<strong>Wir</strong> Bürger wollen entscheiden <strong>und</strong> nicht die Parteien!<br />
Nahversorgung in <strong>Ergste</strong>,<br />
möglicherweise ein Problem für Sie ?<br />
Seit vielen Jahren spricht man in <strong>Ergste</strong> über die Nahversorgung.<br />
Ich möchte, dass die <strong>Ergste</strong>r Bürger „neutral“ in unserem Magazin<br />
Stellung dazu nehmen können. Immer wieder wird mir gegenüber<br />
der Wunsch geäußert, etwas über die Nahversorgung von <strong>Ergste</strong><br />
in unserem Bürgermagazin zu schreiben.<br />
Nahversorgung heißt eine Infrastruktur zu haben, die auch in<br />
zwanzig bis dreißig Jahren noch gültig ist <strong>und</strong> ihre Berechtigung<br />
hat.<br />
Seit über 30 Jahren versuchen Vereine oder Parteinen in <strong>Ergste</strong> einen<br />
Dorfmittelpunkt, altersgerechtes Wohnen <strong>und</strong> auch vernünftige<br />
Einkaufsmöglichkeiten zu schaffen. Bis heute sind alle diese<br />
Pläne gescheitert. Darum rufe ich die Nachbarschaften, Vereine<br />
<strong>und</strong> alle Bürger auf, etwas für unser Dorf zu tun. Dies könnte<br />
in einer Bürgerversammlung geschehen in der Sie Anregungen<br />
geben <strong>und</strong> Wünsche äußern können.<br />
EDEKA<br />
Verkaufsfläche EDEKA ~ 1.500 m²<br />
Getränkemarkt ~ 400 m²<br />
WF, Mall, Bäckerei/Café ~ 200 m²<br />
Leergut-Lager<br />
~ 60 m²<br />
Lager/Nebenräume/Technik ~ 600 m²<br />
Gesamt Nutzfläche<br />
LIDL<br />
~ 2.760 m²<br />
Verkaufsfläche LIDL ~ 1.000 m²<br />
Pfandraum, Lager, NR ~ 415 m²<br />
Gesamt Nutzfläche ~ 1.415 m²<br />
Gr<strong>und</strong>stücksflächen<br />
Einzelhandel ~ 15.500 m²<br />
Service-Wohnen<br />
~ 3.100 m²<br />
naturnahe Erholung ~ 3.225 m²<br />
Mühlendamm<br />
Nutzungsmöglichkeit<br />
naturnahe Erholung<br />
vorh. Fussweg<br />
Gemein.<br />
Räume<br />
neue Querungshilfe<br />
I<br />
Fussweg<br />
Friedrich-Wilhelm Vogt<br />
PS: Eine Nachricht an die Villigster Bürger. Sorgt dafür das Euer<br />
Frische Markt bestehen bleibt, sonst fahrt Ihr wegen jedem Stück<br />
Butter oder Pf<strong>und</strong> Salz nach Schwerte, Iserlohn oder Geisecke.<br />
Geschäftszentrum Schwerte-<strong>Ergste</strong><br />
Beispiel Bebauung Service-Wohnen<br />
vorh. Weg u. Brücke<br />
112,00<br />
Service-Wohnen<br />
114,60<br />
Dorfplatz<br />
115,00<br />
Shops<br />
I<br />
LIDL<br />
116,00<br />
Dorfplatz<br />
vorh. Fussweg<br />
vorh.<br />
Bushaltestelle<br />
Dem Bürgermagazin liegen Planungsunterlagen zur Errichtung eines<br />
neuen Nahversorgungszentrums vor, bestehend aus einem Lidl- <strong>und</strong><br />
einem Edeka – Markt (mit Getränkemarkt, einer Bäckerei/Cafe, einem<br />
Dorfplatz <strong>und</strong> Seniorenwohnungen/betreutes Wohnen). Diesen Plan<br />
möchte ich Ihnen vorstellen:<br />
Auszüge aus der Projektbeschreibung des Architekturbüros Dipl.-Ing.<br />
Regina Bieber, Dortm<strong>und</strong> vom 12.05.2011:<br />
Geplant ist ein Nahversorgungszentrum mit Servicewohnungen in<br />
Schwerte - <strong>Ergste</strong>, östlich der Letmather Straße auf „H<strong>im</strong>melmanns<br />
Feld“.<br />
Gr<strong>und</strong>lage des Konzeptes ist es, den bestehenden Edeka – Markt als<br />
neuen zukunftsgerechten Standort für die Nahversorgung zu platzieren.<br />
Die Verkaufsfläche des zukünftigen Edeka – Marktes wird ca.<br />
1.500 m² betragen, ergänzend dazu wird ein Getränkemarkt mit 400<br />
m² umgesetzt. Ein weiterer Baustein des Nahversorgungskonzeptes ist<br />
die Ergänzung um einen Discounter der Firma Lidl. Die Firma Lidl plant<br />
am Standort eine Verkaufsfläche von 1.000 m². In Ergänzung des Konzeptes<br />
wird <strong>im</strong> Norden des Gr<strong>und</strong>stücks eine Seniorenwohnanlage mit<br />
ca. 35 Wohneinheiten geplant.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Topografie kann der Gebäudekörper für das barrierefreie<br />
Wohnen opt<strong>im</strong>al in Richtung Wannebachtal mit einer Souterrainlösung<br />
umgesetzt werden. Das Objekt bildet dann das Entree der<br />
EKW<br />
Eingang<br />
116,20<br />
> 120 Stpl.<br />
Fußgängerweg<br />
Parkplatz<br />
Letmather Straße<br />
Rampe 9%<br />
Blendschutzhecke<br />
Grünstreifen<br />
EKW<br />
Eingang<br />
Getränkemarkt<br />
Mall<br />
Bäcker/<br />
Café<br />
Terrasse<br />
L-Lager<br />
EDEKA<br />
Letmather Straße<br />
58239 Schwerte-<strong>Ergste</strong><br />
Lageplan M 1:1.000 Beispiel Bebauung Service-Wohnen<br />
117,50<br />
Lager/NR<br />
123,00<br />
geplanter<br />
Kreisverkehr<br />
<strong>Ruhrtal</strong>straße<br />
Lageplan<br />
Variante 6<br />
11.05.11<br />
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ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
Gesamtanlage <strong>und</strong> wird entsprechend in den Landschaftsraum des<br />
Wannebachtals mit einer Nutzungsmöglichkeit für naturnahe Erholung<br />
für die Bewohner <strong>und</strong> auch zur öffentlichen Nutzung ergänzt.<br />
Die Fläche wird bis zu der kleinen Brücke über den Bach gehen.<br />
Die Gesamtanlage erhält eine zusammenhängende Parkplatzanlage<br />
mit ca. 120 K<strong>und</strong>enparkplätzen <strong>und</strong> wird verkehrstechnisch über einen<br />
neu zu bauenden Kreisverkehr in Anbindung an die <strong>Ruhrtal</strong>straße<br />
erschlossen. Dieser wird vom Investor der Baumaßnahme errichtet.<br />
Entsprechende Vorabst<strong>im</strong>mungen mit Straßen NRW sind dazu bereits<br />
getroffen. Eine weitere wichtige Anbindung für die Fußgänger<br />
wäre die Einplanung <strong>und</strong> der Bau einer Querungshilfe in der Höhe<br />
der Wohnanlage um auch die Fußläufigkeit von allen Seiten für den<br />
K<strong>und</strong>en so verkehrssicher wie möglich zu gestalten.<br />
Um das Konzept städtebaulich vernünftig zu integrieren ist vorgesehen,<br />
<strong>im</strong> nördlichen Bereich vor dem Discounter <strong>und</strong> der Wohnanlage<br />
eine Art Dorfplatz mit Bankanlagen o. ä. zu schaffen. Dieser Bereich<br />
würde nur von den Nutzern der Wohnanlage befahren werden, hier<br />
ist noch abzuklären, ob der erforderliche Parkraum oberirdisch oder<br />
durch eine Tiefgarage gelöst werden soll. Als Ergänzung können vor<br />
der Wohnanlage kleine Shop- oder Dienstleistungsflächen entstehen.<br />
In Abst<strong>im</strong>mung mit dem Umweltamt wird die Gesamtanlage selbstverständlich<br />
entsprechend durchgrünt, mit Bäumen bepflanzt <strong>und</strong> in<br />
den Natur- <strong>und</strong> Landschaftsraum integriert. Eine Inanspruchnahme<br />
von Landschaftsschutzbereichen bzw. Biotopen findet nur behutsam<br />
statt. Abst<strong>im</strong>mungen sind mit dem Kreisumweltamt bereits <strong>im</strong> Vorfeld<br />
besprochen <strong>und</strong> werden fortlaufend begleitet. Die Gestaltung der<br />
Gebäude soll natürlich in Anlehnung an den Landschaftsraum <strong>und</strong> das<br />
Umfeld angepasst werden, dazu werden entsprechende Schaubilder<br />
erarbeitet. Da das Oberflächenwasser in Abst<strong>im</strong>mung mit dem Kreisumweltamt<br />
in den Wannebach eingeleitet werden kann, wird angestrebt,<br />
sämtliche Dächer der Gebäude mit Gründächern zu versehen.<br />
Bezüglich der Nachnutzung des alten Edeka – Standortes wird es keinen<br />
Leerstand geben. Es besteht großes Interesse von zwei Drogeriefachmärkten<br />
sich dort anzusiedeln.<br />
In der Gesamtkombination liegt dann entsprechend nah zum „<strong>Ergste</strong>r<br />
Mittelpunkt“ eine opt<strong>im</strong>ale Kombination zwischen Wohnen <strong>und</strong> Nahversorgung<br />
vor, die auch, wenn man den Standort aus Verteilung der<br />
Ortsteilflächen betrachtet für alle K<strong>und</strong>en in etwa die gleichen fußläufigen<br />
Distanzen für eine opt<strong>im</strong>ale Erreichbarkeit darstellt. Die verkehrliche<br />
Anbindung ist auch durch die vorgelagerten Bushaltestellen<br />
opt<strong>im</strong>al für K<strong>und</strong>en, die mit ÖPNV kommen, gegeben.<br />
Ergänzend zum Edeka – Konzept, soll noch ein Bäckerei – Cafe mit<br />
entsprechend großem Sitzbereich (sowohl innen als auch außen) entstehen<br />
<strong>und</strong> als Kommunikationsmittelpunkt dienen. Die opt<strong>im</strong>ale Lage<br />
dieses Bereiches wird dann festgelegt, wenn exakte Planungsgr<strong>und</strong>lagen<br />
vorliegen, um eine opt<strong>im</strong>ale Flächenverteilung vornehmen zu<br />
können.<br />
Topografisch wird die Gesamtanlage <strong>im</strong> südlichen Bereich tiefer liegen<br />
als die Letmather Straße, daher auch die Anfahrbarkeit mit einer entsprechenden<br />
Rampe zur Überwindung der Höhen, wobei wie bereits<br />
erwähnt in der Nordecke des Servicewohnhauses man sich die Topografie<br />
auch für die Nutzung einer weiteren unteren Geschoßebene<br />
zum Wannebachtal zu Nutze machen kann.<br />
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63
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
Aus der Geschichte der<br />
B<strong>und</strong>esstraße 236<br />
Teil 2 - vom Postplatz durch die Hüsingstraße<br />
bis zur Ruhrbrücke<br />
Eine redaktionelle Zusammenfassung der Dokumentation über<br />
die heutige B<strong>und</strong>esstraße 236 von Dr. Ingo Fiedler mit dem<br />
Originaltitel: „Aus der Geschichte der Berghofer Straße“.<br />
Die redaktionelle Bearbeitung wurde angereichert mit historischen<br />
Fotographien von Rudolf Kassel.<br />
Zwischen dem Dortm<strong>und</strong>er Tunnel <strong>und</strong> Freischütz lag auf der rechten Seite das Gut <strong>und</strong> die Kornbrennerei Nathe.<br />
Aus Kostengründen wählte man eine Schmalspurbahn mit einer<br />
Meterspur. Am 18. Mai 1899 wurde die 8,295 Kilometer lange Teilstrecke<br />
Hörde - Schwerte eröffnet, die am 27. März 1902 vor der<br />
Kreuzung „Gockel“ einen Abzweig Berghofen - Aplerbeck von 2,175<br />
Kilometern Länge erhielt. Mit 30 Trieb- <strong>und</strong> drei Beiwagen verkehrte<br />
die „Hörder Kreisbahn“ auf fast 40 Schienenkilometern.<br />
1914 fuhr die Straßenbahn bereits <strong>im</strong> 12 - Minuten-Takt von Hörde nach<br />
Schwerte <strong>und</strong> zurück. Die Bahn hatte Konkurrenz bekommen: “kühne<br />
Automobilisten“ nutzten die Straße, <strong>und</strong> am Bahnhof Berghofen konnte<br />
man seit 1912 den Zug Hörde - Aplerbeck/Süd - Schwerte besteigen.<br />
Die Straßenbahn fuhr in jenen Tagen noch eingleisig. Einige Ausweichgleise<br />
waren angelegt, daher hatte Berghofen noch lange Zeit<br />
eine Gastwirtschaft mit dem Namen „Zur Weiche“.<br />
Überhaupt spielten die zahlreichen Einkehrmöglichkeiten eine<br />
wichtige Rolle. Bei den letzten Nachtfahrten kam es vor, dass Fahrer<br />
<strong>und</strong> Schaffner mit ihren Fahrgästen feuchtfröhliche Einkehr<br />
in fast allen am Wege liegenden <strong>Wir</strong>tschaften hielten. Einmal<br />
so erzählt man sich, habe der Kondukteur bemerkt, dass er<br />
seine Geldtasche an einem Tresen liegen gelassen hatte. So fuhr<br />
man nochmals mit der Bahn zurück, fand die Tasche vor <strong>und</strong> feierte<br />
den guten Ausgang mit weiteren Umtrunken auf dem Rückweg.<br />
64<br />
Blick in die Hüsingstraße<br />
links die kath. Kirche, die abgebrochen wurde, weil sie auf<br />
Sand gebaut war!
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
Die Hüsingstraße<br />
Die Strecke machte fahrtechnisch erhebliche Schwierigkeiten,<br />
vor allem, wenn <strong>im</strong> Herbste die Blätter auf den Schienen lagen.<br />
Wer die Steigung zum Freischütz ohne „hängen zu bleiben“ schaffen<br />
wollte, musste den Rhythmus, in dem der Sandstreuer gezogen<br />
werden musste, genau kennen. Für Anfänger hieß es manchmal:<br />
zurück zum Anfang der Steigung <strong>und</strong> neu starten! Wenn es nötig<br />
war, halfen die Fahrgäste schieben, um die Fahrzeit einzuhalten.<br />
1927 kaufte die Dortm<strong>und</strong>er Straßenbahn GmbH die <strong>im</strong>mer unrentabel<br />
arbeitenden Hörder Kreisbahnen „unter günstigen Zahlungsbedingungen<br />
für 2,6 Millionen Mark“ von der Betreibergesellschaft,<br />
der „Allgemeinen Lokal- <strong>und</strong> Kraftwerk AG Berlin“, wie sie nun hieß.<br />
Adlerapotheke um 1900<br />
Fortan fuhr die Linie Hörde - Schwerte als Nummer 16 <strong>und</strong> die<br />
Linie Aplerbeck - Berghofen/Gockel als Nummer 20 der Dortm<strong>und</strong>er<br />
Straßenbahn GmbH. Die Dortm<strong>und</strong>er Stadtwerke, so firmierte<br />
die Betreibergesellschaft der Straßenbahn seit 1939, gaben am<br />
1. Juli 1954 die letzte Straßenbahnlinie der meterspurigen Strecke<br />
Betriebshof Berghofen - Schwerte auf, da die Stadt Schwerte<br />
die Konzession, die Straßenbahn weiterhin auf <strong>Schwerter</strong> Gebiet<br />
fahren zu lassen, nicht erneuert hatte. - Der Betriebshof in Berghofen<br />
wurde danach als Kraftfahrzeug-Hauptwerkstatt genutzt.<br />
Zu einer b<strong>und</strong>esdeutschen Premiere kam es am 6. August 1954, als<br />
der erste „serienmäßige Gelenk-Kraftomnibus“ durch Berghofen<br />
fuhr. Seither hat sich das Aussehen der Busse vielfach verändert. In<br />
Überlegungen für das überregionale Straßennetz wurde eine Hauptverkehrsstraße<br />
unter der Bezeichnung „NS X“ des Ruhrsiedlungsverbandes<br />
zwischen Lünen <strong>und</strong> Schwerte - unter Benutzung der<br />
Nadelöhr<br />
Die letzte Straßenbahn fährt die Strecke Schwerte - Hörde<br />
am 30.06.1954<br />
Blick in die Brückstraße<br />
links: <strong>Schwerter</strong> Bankverein Ernst Rahlenbeck<br />
rechts: Tapenten Rottkamp<br />
65
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
Berghofer Straße - schon 1925 einbezogen. In dem seit 1934 umgesetzten<br />
Reichsverkehrswegeplan wurde die R236, nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg dann B236, unter Benutzung vorhandener Straßen, über<br />
wechselnde Trassen, aber <strong>im</strong>mer über die Berghofer Straße geführt.<br />
Im Norden beginnt die B236 in Olfen <strong>im</strong> Kreise Coesfeld <strong>und</strong> führt<br />
über Selm, Lünen, Dortm<strong>und</strong>, Schwerte, Iserlohn, Nachrodt-Wiblingwerde,<br />
Altena, Werdohl, Plettenberg, Finnentrop, Lennestadt, Schmallenberg,<br />
Winterberg nach Hallenberg. Hinter Hallenberg verlässt sie<br />
Westfalen <strong>und</strong> überschreitet die Grenze nach Hessen, dort verbindet<br />
sie die Orte: Bromskirchen, Allendorf, Battenberg (Eder) <strong>und</strong> Münchhausen<br />
<strong>im</strong> Landkreis Marburg-Biedenkopf. Große Teile des Streckenverlaufs<br />
der B236 folgen dem Lennetal <strong>und</strong> damit der mittelalterlichen<br />
Straße, die auch als Heer- oder Königsstraße bezeichnet wird.<br />
Im Bereich von Iserlohn - zwischen Letmathe <strong>und</strong> Oestrich - ist<br />
die B236 durch die Autobahn 46 ersetzt. Bei Winterberg wird<br />
die B236 seit 1994 gemeinsam mit der B480 durch den an der<br />
Stadt vorbeiführenden Herrlohtunnel geleitet. Seit 1995 unterführt<br />
der Waltenbergtunnel die Innenstadt Winterbergs.<br />
66<br />
Gaststätte „Im Reiche des Wassers“<br />
Land unter, rechts <strong>im</strong> Reiche des Wassers, links die<br />
Villa von Lethaus<br />
vom Schwarzen Haus Richtung Schwerte<br />
Sylvester 1925/1926, von Schwerte Richtung<br />
Ruhrbrücke Villigst<br />
Villigst, Ruhrbrücke<br />
hier geht die B236 in Richtung Iserlohn-Letmathe weiter
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
67
ERGSTE . . . UND WIR IM RUHRTAL! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s Mai 2011<br />
68<br />
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