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Magazin 2009 - Frankfurter Presseclub

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das magazin<br />

<strong>Frankfurter</strong> PresseClub <strong>2009</strong><br />

Themen, Talks und heiße Preise:<br />

der <strong>Frankfurter</strong> PresseClub | Seite 6<br />

Rückblick: „Durchstarten”, die erfolgreiche<br />

Veranstaltungsreihe für junge Journalistinnen<br />

und Journalisten | Seite 20<br />

So sprechen unsere Freunde: drei korporative<br />

FPC-Mitglieder und ihre Unternehmenskommunikation | Seite 38<br />

<strong>Frankfurter</strong> Rundfunk-Historie:<br />

Hesselbachs hör‘n Radio – die Anfänge des HR | Seite 62<br />

1


Dynamo<br />

Erfi nder: Werner von Siemens<br />

Deutschland, 1866<br />

Antriebskraft. Made in Germany.<br />

Für Unternehmenskunden in<br />

Rheinland-Pfalz, Hessen und NRW.<br />

Der Dynamo erzeugt aus Antrieb neue Energie. Für neue Energie<br />

sorgt auch die Rheinland-Pfalz Bank. Als ein Unternehmen der<br />

LBBW-Gruppe bieten wir speziell dem Mittelstand das umfassende<br />

Leistungspaket der größten deutschen Landesbank. Profi tieren Sie<br />

von der Kompetenz eines internationalen Finanzdienstleisters und<br />

der individuellen Kundenbetreuung einer eigenständig agierenden<br />

Regionalbank. Weitere Informationen unter www.RLP-Bank.de<br />

Ein Unternehmen der LBBW-Gruppe


Klare Grenzen<br />

Fragt der Quizmaster: „Welcher Gegensatz ist unversöhnlich?<br />

A: Feuer und Wasser. B: Vampir und Knoblauch.<br />

C: Journalismus und PR. D: Frankfurt und Offenbach.“ Der<br />

Kandidat, gebürtiger <strong>Frankfurter</strong>, entscheidet sich ohne zu<br />

zögern für die Antwort C. Er liegt damit zumindest nicht<br />

ganz falsch. Die Grenzlinie ist nämlich klar gezogen: Journalisten<br />

holen mehr als nur eine Meinung ein, sie werten<br />

möglichst viele Quellen aus, sie bemühen sich um Distanz<br />

nach allen Seiten, und sie fühlen sich der Öffentlichkeit verpflichtet<br />

– insofern sind sie die eigentlichen „Öffentlichkeitsarbeiter“<br />

als Treuhänder für die Res publica, die öffentliche<br />

Sache. PR-Fachleute hingegen sind ihrem Auftraggeber<br />

verpflichtet, sie wollen dessen „positive Botschaft“ unter die<br />

Leute bringen und müssen deshalb notwendigerweise einseitig<br />

sein.<br />

So weit – so unbestritten: „Der Journalist hat die Aufgabe,<br />

Zusammenhänge objektiv zu beschreiben, um seine Leser<br />

zu informieren – während der PR-Fachmann die Interessen<br />

seines Hauses vertreten muss.“ Dieser Satz, dem auch das<br />

Netzwerk Recherche zustimmen könnte, stammt von der<br />

Kommunikationsberaterin und ehemaligen Nestlé-Presse -<br />

sprecherin Barbara Nickerson. (Das Interview mit ihr, die<br />

auch dem FPC angehört, lesen Sie ab Seite 46.) Nur: Moralisch<br />

anstößig, wie Journalisten gern suggerieren, ist PR<br />

keineswegs. Interessenvertretung, Lobbyismus und Public<br />

Relations sind für eine offene Gesellschaft so konstituierend,<br />

wie es seinerseits der unabhängige Journalismus ist. Und<br />

Lobbyarbeit betreiben sie alle, Energieunternehmen ebenso<br />

wie Umweltschutzorganisationen.<br />

Insofern geht jede moralisch aufgeladene Überlegenheitspose<br />

von Journalisten ins Leere. Es irren sich aber auch<br />

die PR-Leute, die sagen, der unabhängige Journalismus sei<br />

bestenfalls eine Art naive Träumerei, im schlimmeren Fall<br />

die Selbstlegitimation einer Kaste, die vorgebe, über den<br />

widerstreitenden Interessen zu stehen und quasi auf den<br />

Zuschauerrängen zu sitzen, während sie sich in Wirklichkeit<br />

selbst mitten in der Arena befinde. Denn für das Funktionieren<br />

einer aufgeklärten Gesellschaft sind Medien als neutrale<br />

Instanz unentbehrlich – als Makler, die widerstreitende<br />

Meinungen und Interessen aufnehmen, als solche kenntlich<br />

machen und auch leiseren Stimmen Gehör verschaffen.<br />

So ermöglichen sie den Bürgern ein eigenes Urteil auf der<br />

Basis nachprüfbarer Fakten, vom Kaufverhalten bis zur<br />

Wahlentscheidung.<br />

Deshalb, weil sowohl Journalisten als auch PR-Leute zwar<br />

unterschiedliche, aber legitime und wichtige Rollen ausfüllen,<br />

haben beide Platz im <strong>Frankfurter</strong> PresseClub. Das gilt<br />

auch für Unternehmen. Ihnen, unseren korporativen Mit -<br />

gliedern, ist dieses <strong>Magazin</strong> thematisch gewidmet. Ohne<br />

ihre Unterstützung könnte der FPC sein Programm, das in<br />

erster Linie Journalisten zugute kommt, nicht auf die Beine<br />

stellen. Herzlichen Dank.<br />

Werner D’Inka,<br />

Präsident des <strong>Frankfurter</strong> PresseClubs<br />

und Mitherausgeber der „F.A.Z.“<br />

3


das magazin<br />

Inhalt<br />

<strong>Frankfurter</strong> PresseClub Korporative Mitglieder Presse- und Informationsamt Porträt: Erich Salomon<br />

Seite 6 Seite 38 Seite 51 Seite 57<br />

Inhalt<br />

3<br />

6<br />

7<br />

7<br />

20<br />

28<br />

32<br />

38<br />

40<br />

42<br />

Klare Grenzen<br />

Editorial<br />

Themen, Talks und heiße Preise<br />

Prima Connections: Im FPC wird eifrig genetzwerkt,<br />

auch der Club selbst ist vernetzt – deutschland- und<br />

europaweit<br />

Forum Deutscher <strong>Presseclub</strong>s:<br />

Clubnachrichten<br />

Durchgestartet! Ein Rückblick auf „Durchstarten”, die<br />

erfolgreiche Veranstaltungsreihe für junge Journalisten<br />

Talk-Trubel mit Wohlfühlfaktor:<br />

Zweites Jahrestreffen der korporativen FPC-Mitglieder<br />

in der Villa Kennedy<br />

Ausgezeichnet unter Kaisern:<br />

Zweiter Internationaler Medienpreis Frankfurt<br />

3 aus 120<br />

Korporative FPC-Mitglieder und ihre Unternehmenskommunikation:<br />

Strategien, Chancen, Risiken<br />

Wer macht denn so was?<br />

Evonik Industries<br />

In heikler Mission: Deutsche Gesellschaft<br />

für Technische Zusammenarbeit (GTZ)<br />

4 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

44<br />

46<br />

51<br />

57<br />

62<br />

70<br />

Oldtimer-Rennen und Pannenhilfe:<br />

Automobilclub von Deutschland (AvD)<br />

„Es gibt einen starken Vertrauensverlust”:<br />

Gespräch mit der Kommunikationsberaterin<br />

und ehemaligen Pressesprecherin<br />

von Nestlé Deutschland, Barbara Nickerson<br />

PIA, übernehmen Sie!<br />

Seit 46 Jahren versorgt das <strong>Frankfurter</strong><br />

Presse- und Informationsamt Medien und Bürger<br />

mit Informationen über die Stadt<br />

Der König der Indiskreten<br />

Erich Salomon war der berühmteste Pressefotograf<br />

seiner Zeit<br />

Hesselbachs hör’n Radio Frankfurt<br />

Serie <strong>Frankfurter</strong> Rundfunk-Historie:<br />

die Anfänge des Hessischen Rundfunks<br />

FPC-Vorstand und -Team,<br />

Impressum


Wir sprechen lieber Klartext:<br />

Die Pressestelle der BASF.<br />

Von den BASF-Pressepartnern bekommen Sie alle<br />

wichtigen Informationen verständlich und unkompliziert<br />

geliefert. Ob Fakten zum Unternehmen oder ungewöhnliche<br />

Hintergrundinformationen – wir informieren Sie<br />

direkt, umfassend und vor allem schnell. Ein Anruf und<br />

Sie ersparen sich lange Recherchen.<br />

Wenden Sie sich direkt an uns. Wirtschaft / Finanzen: 0621 60-20916,<br />

Innovation / Forschung: 0621 60-41806, Soziales / Umwelt: 0621 60-20780,<br />

E-Mail: presse.kontakt@basf.com, www.basf.de/presse


Themen, Talks<br />

und<br />

heiße Preise<br />

6 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

Der <strong>Frankfurter</strong> PresseClub ist Treffpunkt, Netzwerk und wichtige<br />

Schnittstelle zwischen Medien, Kommunikationsbranche,<br />

Wirtschaft und Politik. Spannende Clubabende und interessante<br />

Recherchereisen, informative Workshops und hilfreiche<br />

Arbeitsstipendien bieten Einzelmitgliedern und Korporativen<br />

jede Menge Möglichkeiten zur fundierten Meinungsbildung, zu<br />

Austausch und Diskussion. Der vom Club gestiftete Internationale<br />

Medienpreis Frankfurt ehrt journalistische Beiträge über<br />

Frankfurt und die Rhein-Main-Region. Schlaglichter aus dem<br />

Clubleben 2008.


Prima Connections<br />

Netzwerke helfen weiter, eröffnen Perspektiven, schaffen Synergien.<br />

Das gilt auch für <strong>Presseclub</strong>s. Der <strong>Frankfurter</strong> PresseClub netzwerkt<br />

nicht nur vor Ort, sondern darüber hinaus im Verbund mit anderen<br />

<strong>Presseclub</strong>s – in ganz Deutschland, aber auch europaweit.<br />

„Die Beziehung zu verlieren ist schlimmer, als den Ver -<br />

stand zu verlieren.” Diese nicht ganz so ernst zu nehmende<br />

Behauptung von Menschen, die davon leben, Beziehungen<br />

zu pflegen und zu nutzen, hat einen wahren Kern – besonders<br />

für Medienschaffende. Keine investigative Recherche<br />

ohne ein funktionierendes Netzwerk, keine wichtigen<br />

Informationen ohne Get-togethers, keine neuen beruflichen<br />

Perspektiven ohne Treffen der richtigen Leute, am richtigen<br />

Ort, zur rechten Zeit. Denn der Unterschied zwischen Netzwerken<br />

und wahllosem Maximieren von Kontakten ist die<br />

Systematik.<br />

Berliner Presse Club<br />

Exklusiv und vertraulich<br />

Berlins ältester Hintergrundkreis und – laut<br />

„Berliner Morgenpost“ – der „wahrscheinlich<br />

exklusivste Club der Stadt“: das ist der Berliner<br />

Presse Club e.V. Ein Zusammenschluss von<br />

führenden Journalisten aus Berlin und Brandenburg,<br />

von Parlamentsberichterstattern und<br />

Auslandskorrespondenten. Der Club pflegt das<br />

strikt vertrauliche politische Gespräch. Das<br />

heißt, er ist keine verlängerte Pressekonferenz<br />

und auch kein Nachrichtengenerator aus dem<br />

Regierungsviertel wie manch journalistischer<br />

Zirkel.<br />

Der Berliner Presse Club bittet etwa zwei Dutzend<br />

Gäste pro Jahr zum vertraulichen Hintergrundgespräch.<br />

Eingeladen werden Spitzenvertreter<br />

aus Bund und Ländern, aus Kultur, Wirtschaft<br />

und Wissenschaft sowie die in Berlin<br />

akkreditierten Botschafter aus Ländern, die<br />

aktuell im Brennpunkt stehen. Sie alle können<br />

sich stets darauf verlassen, dass die Gesprächs -<br />

inhalte den Clubmitgliedern nur als Hintergrundwissen<br />

für ihre Artikel und Sendungen<br />

dienen.<br />

www.berliner-presse-club.de<br />

<strong>Presseclub</strong> Bonn<br />

Tradition und Moderne<br />

Auf Initiative der Bonner Oberbürgermeisterin<br />

wurde nach dem Regierungsumzug im Jahr<br />

1999 der Verein <strong>Presseclub</strong> Bonn aus der Taufe<br />

gehoben. Ziel war, das traditionsreiche <strong>Presseclub</strong>gebäude<br />

in der Brüningstraße wieder seiner<br />

ursprünglichen Bestimmung zuzuführen<br />

und Journalisten und Medienschaffende im<br />

Raum Bonn zu vernetzen. Nach der Renovierung<br />

konnte Werner Hundhausen, langjähriger<br />

Geschäftsführer des Bonner „General-Anzeigers“<br />

und erster Vorsitzender des Vereins, zur<br />

Der FPC und bundesweit weitere 25 Clubs sind solche Orte<br />

der Vernetzung. In der Saalgasse direkt am Römer, im Herzen<br />

der Mainmetropole, ist der 1980 gegründete <strong>Frankfurter</strong><br />

PresseClub seit 1984 Treffpunkt für Medienschaffende und<br />

Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Rund<br />

1000 Einzel- und Fördermitglieder diskutieren hier regelmäßig<br />

mit Persönlichkeiten aus allen gesellschaftlichen Bereichen<br />

und treffen Kolleginnen und Kollegen aus dem In- und<br />

Ausland zum persönlichen Gespräch. <strong>2009</strong> feiert der <strong>Frankfurter</strong><br />

PresseClub 25 Jahre Standortjubiläum mit einem Sommerfest.<br />

Im FPC waren sie irgendwann alle schon einmal:<br />

FORUM DEUTSCHER PRESSECLUBS – Clubnachrichten<br />

Bundespräsident<br />

Dr. Horst Köhler<br />

im Gespräch mit dem<br />

Berliner Presse Club<br />

am 16.10.06<br />

Wiedereröffnung des <strong>Presseclub</strong>s Bonn am<br />

30. Januar 2003 zahlreiche Gäste begrüßen.<br />

Journalisten der ersten Stunde wie Fides<br />

Krause-Brewer, Friedrich Nowottny und<br />

Reinhard Appel waren Zeugen der Wiedereröffnung<br />

durch den stellvertretenden Regierungssprecher<br />

Dr. Thomas Steg.<br />

Das erweiterte Umfeld des <strong>Presseclub</strong>s mit<br />

neuem UN-Kongresszentrum (World Conference<br />

Center Bonn), der Deutschen Welle,<br />

Phoenix, dem „Rheinischen Merkur“, Telekom,<br />

Post und einer herausragenden Museenlandschaft<br />

stellt gemeinsam mit zahlreichen wis-<br />

7


Die große Abzocke? Sonja Prechtner und Herbert E. Zimmermann (r.)<br />

vom Verband der Steuerberater informierten die FPC-Mitglieder über<br />

die Details der neuen Abgeltungssteuer. Clubpräsident Werner D’Inka<br />

moderierte<br />

Bundespräsident, Bundeskanzler, Ministerpräsidenten, Ministerinnen,<br />

ihre männlichen Kollegen, die Sprecher der Parteien,<br />

der Regierung, Wirtschaftsbosse, Medienmacher, Promis<br />

aus allen gesellschaftlichen Schichten. Rund vierzig Mal<br />

im Jahr lädt der <strong>Frankfurter</strong> PresseClub Gäste in die Saal -<br />

senschaftlichen Institutionen ein attraktives<br />

Umfeld für die ca. 360 Mitglieder des <strong>Presseclub</strong>s<br />

dar.<br />

Hendrik Schott, Deutschlandkorrespondent des<br />

südafrikanischen Medienkonzerns Naspers und<br />

Vorstandsmitglied des Vereins der Ausländischen<br />

Presse in Deutschland, ist derzeit Vorsitzender<br />

des <strong>Presseclub</strong>s. Neu im<br />

Vorstand sind Eva Lenz, PR-<br />

Managerin für das World<br />

Conference Center Bonn,<br />

Clemens-Christian Makosch,<br />

ZDF-Redakteur<br />

und Chef vom Dienst bei<br />

Phoenix, sowie der Kulturund<br />

Medienjournalist<br />

Lambert-Sebastian<br />

Gerstmeier, der<br />

auch stellvertretenderVorsitzender<br />

der<br />

Bonner<br />

Journalistenvereinigung<br />

ist.<br />

8 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

Wie man die deutsche Fußballnationalelf „verkauft”, darüber sprachen<br />

DFB-Kommunikationschef Harald Stenger, FPC-Vorstandsmitglied<br />

Gerhard Kneier und Roland Zorn, stellvertretender „F.A.Z.”-Ressortleiter<br />

Sport (v. l.)<br />

Manfred H. Obländer, der dem Vorstand bereits<br />

seit Gründung des <strong>Presseclub</strong>s Bonn angehört,<br />

ist stellvertretender Vorsitzender.<br />

Jürger Bremer, Leiter der Kommunikation beim<br />

Bonner TV-Sender Phoenix, bleibt weiterhin<br />

Schatzmeister. Als Beisitzer wiedergewählt<br />

wurden Dr. Johannes Hoffmann (Kommunikationschef<br />

Deutsche Welle) und Friedel Frechen<br />

(Sprecher der Bundesstadt Bonn).<br />

Nach der Wiedereröffnung konnte der<br />

Verein <strong>Presseclub</strong> Bonn unter anderem<br />

folgende hochrangige Persönlichkeiten<br />

als Gesprächsgäste begrüßen:<br />

Bundespräsident Horst Köhler, Bundespräsident<br />

Johannes Rau, Bundestagspräsident<br />

Dr. Norbert Lammert, Staatsminister<br />

Bernd Neumann, Andreas Krautscheid<br />

(Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten<br />

NRW), EU-Kommissar Günther<br />

Verheugen, der kroatische Ministerpräsident<br />

Ivo Sanader, Norbert Röttgen (MdB),<br />

gasse 30 ein. Damit sind hier fast 1000 Persönlichkeiten aufgetreten.<br />

Auch die organisierten Medienschaffenden finden<br />

rund um die Bar im Erdgeschoss, in der Bibliothek im ersten<br />

Stock und in den Clubprojekten ein Forum: Fotografen und<br />

Illustratoren stellen aus, Journalisten schreiben im <strong>Magazin</strong>,<br />

Bundespräsident Horst Köhler und<br />

der Vorsitzende des Bonner <strong>Presseclub</strong>s<br />

vor dem Pressegespräch in der Villa<br />

Hammerschmidt<br />

Foto: Eduard Fiegel<br />

Volker Kauder (MdB), Klaus Uwe Benneter<br />

(MdB), der Filmregisseur Dieter Wedel, der<br />

Dirigent Kurt Masur, Fußballlegende Franz<br />

Beckenbauer und Ingeborg Schäuble, Vorsitzende<br />

der Deutsche Welthungerhilfe.<br />

Dr. Hendrik Schott,<br />

Vorsitzender <strong>Presseclub</strong> Bonn<br />

www.presseclub-bonn.de


www.rentenbank.de<br />

Man kann auch ohne große Worte eine der sichersten Banken<br />

der Welt werden.<br />

Selbst wenn es nicht jeden Tag in der Zeitung steht: Die Rentenbank gehört zu den sichersten Banken der Welt und<br />

verfügt über Triple-A-Ratings der drei wichtigsten Rating-Agenturen. Gerade heutzutage zahlt sich höchste Bonität<br />

eben aus, wenn es um die Unterstützung von Unternehmen in einer der wichtigsten Branchen Deutschlands geht: der<br />

Land- und Ernährungswirtschaft. Die Mittel für unsere Förderprogramme nehmen wir an den internationalen Finanzmärkten<br />

auf – mit anhaltendem Erfolg. Deshalb können wir sagen: Der Bulle steht uns näher als der Bär.<br />

Die Förderbank für das Agribusiness


Autoren stellen ihre Bücher vor, junge Kolleginnen und Kollegen<br />

können gemeinsam mit Vorstandsmitgliedern journalistische<br />

Programme wie „Durchstarten“ konzipieren, präsentieren<br />

und damit an ihren Moderationsqualitäten feilen. Wer<br />

hier netzwerkt, baut zielgerichtet ein Beziehungsgeflecht<br />

auf und aus. Und zwar eines, das einige Vorteile verschafft.<br />

Presseklub Bremerhaven-Unterweser<br />

Kompetenz für Küste und Klima<br />

Einen Horizont bis zur Erdkrümmung und einen<br />

Weitblick darüber hinaus verkünden die Nordlichter<br />

in Bremerhaven gerne als ihr Alleinstellungsmerkmal<br />

im deutschen <strong>Presseclub</strong>wesen.<br />

Auf der Deutschlandkarte der Metropolen<br />

und Medienzentren unterstreicht der Presseklub<br />

Bremerhaven-Unterweser e. V. seine<br />

Randlage an der Nordseeküste und würde am<br />

liebsten in seinen Namen auch die geografischen<br />

Koordinaten aufnehmen. Denn entlang<br />

dem Meridian 8 Grad Ost wird künftig weltweites<br />

Klima beschrieben mit Ursprung und Anspruch<br />

durch das neue Klimahaus 8 Grad Ost<br />

in Bremerhaven und durch das nach Alfred<br />

Wegener benannte Polarforschungsinstitut.<br />

Diese wissenschaftliche Information kennzeichnet<br />

jene besondere Art der Außenwirkung<br />

für den Standort Bremerhaven, die sich der<br />

1972 gegründete journalistische Verein verordnet<br />

hat. Das Ziel steht jedoch wohlgeordnet in<br />

der Reihe der gemeinnützigen Prinzipien. „Die<br />

Wahrung journalistischer Qualität und die Einhaltung<br />

ethischer Grundsätze zählt seit jeher zu<br />

unserem Gedankengut. Den modernen Zuschnitt<br />

prägt das Netzwerk des Forums Deutscher<br />

<strong>Presseclub</strong>s, an dessen Gründung unser<br />

Vorstand beteiligt war.“ So steht es im Vorwort<br />

der „Klubfibel“, des Mitgliedsverzeichnisses<br />

mit umfangreichem Adressenmaterial aus dem<br />

10 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

Verlagswesen und dem Forum. Die rund 300<br />

Mitglieder sind je zur Hälfte aus Medienschaffenden<br />

und aus anderen Interessengruppen zusammengesetzt.<br />

Auf der gemeinsamen Plattform<br />

erfolgt lebhafter und zum Teil heftiger<br />

Meinungsaustausch, vor allem bei Podiumsdiskussionen<br />

zu regionalen Themen. Denn hinter<br />

dem Bindestrich des Doppelnamens Bremerhaven-Unterweser<br />

verbergen sich tiefe Gräben<br />

im Zusammenwachsen einer so herzlich rauen<br />

Küstenregion. Zu den klassischen Klubaufgaben<br />

gehört die Förderung des journalistischen<br />

Nachwuchses. Hierzu zählt ein Journalistenpreis,<br />

der in diesem Jahr zum 17. Mal ausgelobt<br />

wird und herausragende Leistungen aus<br />

der Alltagsarbeit in Lokalredaktionen belohnt.<br />

Das vielseitige Angebot im Netzwerk Forum<br />

Deutscher <strong>Presseclub</strong>s stützt diese Nachwuchsförderung,<br />

zum Beispiel durch die Teilnahme<br />

an Reisen wie der FPC-Exkursion nach<br />

Nepal. Der konservativ mit K geschriebene<br />

Bremerhavener Klub verfügt nicht über eine<br />

eigene Immobilie und gehört vom Budget her<br />

zu den kleineren Vereinigungen im nationalen<br />

Forum-Kreis. Aber inhaltlich hält er mit. Und<br />

zwar mit Kompetenz vom Nordpol bis Südpol,<br />

auf 8 Grad Ost.<br />

Joachim Barthel, Vorsitzender<br />

Presseklub Bremerhaven-Unterweser<br />

www.presseklub-bremerhaven.de<br />

Strahlende Gesichter beim FPC-<br />

Neu-jahrsempfang 2008. Bild oben<br />

(v. l. n. r.): Michaela Schmehl (freie<br />

Redakteurin ZDF), Nils Bremer (Leitung<br />

<strong>Magazin</strong>, „Journal Frankfurt”),<br />

Dr. Hans-Jürgen Moog (Bürgermeister<br />

a. D.) und Stadtverordneten vor -<br />

steher Karlheinz Bührmann. Bild links<br />

(v. r.): Ulrike Gehring (Vizepräsidentin<br />

IHK Frankfurt), FPC-Vorstandsmitglied<br />

Matthias Send, Alex ander Zang<br />

(Geschäftsführer BCC)<br />

Die hessische SPD-Vorsitzende Andrea Ypsilanti<br />

am 18. Mai 2008 als Gast beim <strong>Presseclub</strong> Darmstadt<br />

<strong>Presseclub</strong> Darmstadt<br />

Reden und handeln<br />

Der Entschluss, endlich auch in der Wissenschaftsstadt<br />

Darmstadt einen <strong>Presseclub</strong> zu<br />

gründen, fiel auf der Pressebank des Darmstädter<br />

Stadtparlaments, als die Reden wieder einmal<br />

lang und langweilig waren. Die Idee war<br />

nicht neu, doch die „Darmstädterei“ (viel reden<br />

und erst mal nichts tun) hatte sie bis dahin nicht<br />

Wirklichkeit werden lassen. Zur Umsetzung trug<br />

auch bei, dass der damalige „F.A.Z.“-Korrespon-


Michael Ringier, Schweizer Medienunternehmer und Hauptredner<br />

beim Neujahrsempfang 2008, FPC-Präsident Werner D’Inka,<br />

FPC-Projektbetruerin Tamara Sauer und Dr. Ingo Reichardt,<br />

Pressesprecher TAM-AG<br />

Die besten Jobs werden über lockere Beziehungen verge-<br />

ben, konnte der US-Soziologe Mark Granovetter schon 1973<br />

nachweisen. „The Strength of Weak Ties“ nannte er das Phänomen:<br />

Wichtig bei der Jobvergabe sind vor allem Kontakte<br />

zu Leuten, die man nicht persönlich kennt, zu denen aber<br />

Foto: Markus Schmidt<br />

dent Peter Zitzmann seine passive Altersteilzeit<br />

vor sich hatte und in dieser Initiative ein lohnendes<br />

Betätigungsfeld sah.<br />

Im Januar 2005 wurde der <strong>Presseclub</strong> von sieben<br />

Gründungsmitgliedern im Traditionshotel<br />

„Bockshaut“ aus der Taufe gehoben. Schon einige<br />

Wochen später trat er mit einer Podiumsdiskussion<br />

mit den damaligen Kandidaten für<br />

das im Sommer neu zu besetzende Amt des<br />

Darmstädter Oberbürgermeisters an die Öffentlichkeit<br />

– das Staatstheater, in dem die Diskussion<br />

stattfand, war bis auf den letzten Platz be-<br />

Brisanter Abend: Die sogenannten „SPD-Abweichler” Carmen Everts (r.) und<br />

Jürgen Walter (2.v.r.) lieferten sich einen spannenden Schlagabtausch mit der<br />

stellvertrenden FDP-Fraktionsvorsitzenden Nicola Beer und DIE-GRÜNEN-Urgestein<br />

Rupert von Plottnitz<br />

setzt. Seitdem veranstaltet der <strong>Presseclub</strong>, dessen<br />

Initiator auch sein Vorsitzender wurde, monatliche<br />

interne Treffen mit Gästen und gelegentliche<br />

öffentliche Diskussionen. Unter den<br />

Gästen sind häufig Darmstädter Persönlichkeiten,<br />

aber auch interessante Menschen mit Einfluss<br />

und Strahlkraft über Südhessen hinaus –<br />

etwa der Wirtschaftsweise Bert Rürup, „Focus“-Chefredakteur<br />

Helmut Markwort, der frühere<br />

Bundesverfassungsrichter Hans-Joachim<br />

Jentsch, Bundesjustizministerin Brigitte Zypries,<br />

Hessens SPD-Vorsitzende Andrea Ypsilanti und<br />

der Mainzer Politologe Jürgen Falter. Die öffentlichen<br />

Veranstaltungen sind häufig lokalen Entwicklungen<br />

geschuldet – dem Neubau eines<br />

Einkaufszentrums vor den Toren der Stadt, dem<br />

neuen Wissenschafts- und Kongresszentrum<br />

Darmstadtium, außerdem generelleren Lokalthemen<br />

wie der Literatur- oder der Architekturszene<br />

in Darmstadt. Seit 2006 vergibt der <strong>Presseclub</strong><br />

einen Darmstädter Journalistenpreis, der<br />

nach dem heimischen Biedermeierdichter Ernst<br />

Elias Niebergall (bekanntestes Bühnenstück ist<br />

der „Datterich“) „Der Niebergall“ heißt. Der<br />

Preis ist mit 2.500 Euro dotiert. Von 2008 an<br />

wird dem Preisträger zugleich eine von dem<br />

Darmstädter Bildhauer Thomas Duttenhöfer geschaffene<br />

Niebergallplastik verliehen, sozusagen<br />

der Darmstädter Journalistenoscar.<br />

Peter Zitzmann,<br />

Vorsitzender <strong>Presseclub</strong> Darmstadt<br />

www.presseclub-da.de<br />

über gemeinsame Bekannte eine Verbindung besteht. Je größer<br />

das Netz, desto größer der Effekt, lehrt der Soziologe.<br />

Journalisten und Medienschaffende können sich zudem bei<br />

Vorträgen, in Seminaren, bei Podiumsdiskussionen oder Informationsreisen<br />

im PresseClub weiterbilden und vernetzen.<br />

Koblenzer <strong>Presseclub</strong><br />

Ehrenamt aktiv und attraktiv<br />

Der Koblenzer <strong>Presseclub</strong> hat seine Sensoren<br />

am Puls der Zeit. Die Durchführung informativer<br />

und attraktiver Veranstaltungen gehört genauso<br />

zu seinen Aufgaben wie die Organisation<br />

von Fortbildungsseminaren und kulturellen<br />

Angeboten. Aber auch die Geselligkeit darf<br />

nicht zu kurz kommen. Schließlich verbinden<br />

sich in Koblenz, am Deutschen Eck, zwei<br />

Weinanbaugebiete mit der Mosel und dem<br />

Mittelrhein.<br />

Der Koblenzer <strong>Presseclub</strong> ist ein Zusammenschluss<br />

von ausgebildeten oder in der berufsspezifischen<br />

Ausbildung befindlichen Journalisten,<br />

Leitern und Mitarbeitern von Pressestellen<br />

und freien Journalisten. Der Club fördert den<br />

kollegialen Meinungsaustausch und den Informationsfluss.<br />

Er setzt sich selbstkritisch mit<br />

der Arbeit der Medienschaffenden auseinander.<br />

Darüber hinaus widmet er sich der Völkerverständigung,<br />

der Toleranz und Partnerschaften<br />

mit nationalen und internationalen Vereinigungen.<br />

Ab <strong>2009</strong> vergibt er einen Medienpreis<br />

für Nachwuchsjournalisten.<br />

Der Koblenzer <strong>Presseclub</strong> ist die zentrale Kommunikationsplattform<br />

aller Medienvertreter und<br />

Pressereferenten im Raum Koblenz. Bei den<br />

monatlich stattfindenden Stammtischen treffen<br />

sich Mitglieder, Gäste und Interessierte zu<br />

einem offenen Informationsaustausch.<br />

11


In Zusammenarbeit mit dem Kunstdienstleister F. G. Conzen präsentierte<br />

der FPC eine Ausstellung mit Bildern berühmter Schriftsteller. Eingefangen<br />

hat sie der renommierte Fotograf Werner Pawlok<br />

Auf die Förderung von Nachwuchsjournalisten wird hier<br />

besonderer Wert gelegt: egal ob bei der Vergabe von Stipendien,<br />

der Verleihung des Internationalen Medienpreises<br />

Frankfurt (IMF) oder durch die finanzielle Unterstützung diverser<br />

journalistischer Projekte und Institutionen. Zu letzte-<br />

Der Koblenzer <strong>Presseclub</strong> lädt alle Medienvertreter<br />

herzlich ein, den Club und seine Mitglieder<br />

kennenzulernen.<br />

Stefan Schmitt<br />

www.koblenzer-presseclub.de<br />

Märkischer Presse- und Wirtschaftsclub Berlin<br />

Mehr erfahren, besser entscheiden<br />

Der Märkische Presse- und Wirtschaftsclub<br />

(MPW) in Berlin behauptet sich in einem extremen<br />

Konkurrenzkampf. In der Hauptstadt gibt<br />

es fast zu jeder Zeit viele interessante Veranstaltungen<br />

für Journalisten. Nur wenige aktive<br />

Medienvertreter möchten sich am Abend noch<br />

die sechste Pressekonferenz des Tages antun.<br />

Ein attraktives Konzept, das sich von dem vieler<br />

anderer Vereinigungen unterscheidet, ist<br />

deshalb für den Erfolg entscheidend. Der MPW<br />

muss etwas bieten, das an anderer Stelle nicht<br />

so leicht zu haben ist.<br />

Unser Wunschziel lautet: MPW-Mitglieder erfahren<br />

mehr über die komplizierte Welt. Sie<br />

sind näher an den Topthemen dran und können<br />

darüber hinaus auf ein Netzwerk von Verbindungen<br />

zurückgreifen. Mehr Wissen bedeutet<br />

auch, besser zu entscheiden. Bis dahin ist es<br />

jedoch noch ein weiter Weg.<br />

Jedenfalls ist der MPW nach der Neuausrichtung<br />

im Frühjahr 2008 mit einer Vielfalt an Themen<br />

auf die Bühne der Hauptstadt zurückge-<br />

Sommerfest des Märkischen Presse- und Wirtschaftsclubs in der Villa Kellermann<br />

12 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

Der (Ein-)Heizer geht – ein Neuer kommt: Manfred Schell (l.), Ex-Bundesvorsitzender<br />

der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GdL), und sein Nachfolger Claus Weselsky (2.v.r.).<br />

Mit im Bild – drei vom FPC: Monica Weber-Nau, Matthias Send (r.) und Hans Beckmann<br />

ren gehören die vom F.A.Z.-Institut jährlich ausgerichteten<br />

„<strong>Frankfurter</strong> Journalistentage“, Reporter ohne Grenzen, das<br />

Ausbildungsprojekt „Radio-Starter“, das Netzwerk Recherche,<br />

die Deutsche Journalistenschule sowie ein dreimonatiges<br />

Europastipendium für Nachwuchsjournalisten und diver-<br />

kehrt. Mit Diskussionsveranstaltungen über<br />

CO2-freie Kohlekraftwerke, den Pharmastand -<br />

ort Berlin, die Sicherheit in der Hauptstadt oder<br />

die Zukunft der Computerspielemesse „Games<br />

Convention“ setzen wir Akzente. Wir schaffen<br />

es damit, den MPW wieder mehr ins Bewusstsein<br />

zu rücken.<br />

Der Club war 1990 kurz nach der Wende gegründet<br />

worden – als übergreifendes Forum für<br />

Journalisten, Unternehmer und PR-Leute aus<br />

Ost und West. Derzeit haben wir etwa 130<br />

Mitglieder – Einzelpersonen und Firmen. Unsere<br />

Stärke ist die Verbindung zwischen Wirtschaft<br />

und Medien. Rund 20 Jahre nach dem<br />

Mauerfall verliert die Spaltung in „Ossis“ und<br />

„Wessis“ zum Glück an Bedeutung, damit<br />

aber auch unsere Einigungsfunktion. Wir<br />

mussten uns neue Betätigungsfelder suchen.<br />

Nun lautet das MPW-Motto: „Regionale Themen<br />

– überregionale Ausstrahlung“. Im Vordergrund<br />

stehen die Hauptstadt, Brandenburg<br />

und die neuen Länder, aber auch Osteuropa<br />

liegt im weiteren Fokus. Der neue Hauptstadtflughafen,<br />

die Messe mit ihren internationalen<br />

Ausstellungen oder das Kulturforum mit den<br />

weltbekannten Museen – das sind Themen<br />

mit weit über die Region hinausragender<br />

Bedeutung.<br />

Auf besonderes Interesse können Veranstaltungen<br />

an Orten stoßen, die sonst nur schwer<br />

zugänglich sind: Unter dem Motto „MPW


BMW EfficientDynamics<br />

Weniger Emissionen. Mehr Fahrfreude.


„Blendende Aussichten bei guten Geschäften”: Die mit dem Internationalen Medienpreis Frankfurt ausgezeichnete<br />

Fotostrecke war natürlich auch im FPC zu sehen. Bild links: Ulrich Mattner (r.), einer der beiden Fotografen,<br />

im Gespräch mit einem Ausstellungsbesucher und FPC-Vorstandsmitglied Dorothee Bamberger<br />

se Recherchestipendien im Ausland. Auch das jährlich erscheinende<br />

<strong>Magazin</strong> dient dem Zweck der Weiterbildung.<br />

Im FPC sind derzeit 420 Einzelpersonen aus allen Medien<br />

organisiert. Zusätzlich senden rund 120 korporative Mitglieder<br />

(Firmen, Verbände, Institutionen) weitere 450 Mitarbei-<br />

unterwegs“ bieten wir Kraftwerksführungen,<br />

Flughafenbesichtigungen, U-Bahn-Wanderungen,<br />

Werksbesichtigungen oder Redaktionsbesuche<br />

an. Informationsveranstaltungen von<br />

Unternehmen oder Präsentationen sind willkommen.<br />

Sie werden gesondert ausgezeichnet,<br />

es gibt volle Transparenz über fremdfinanzierte<br />

Veranstaltungen. Inhaltliche Forderungen<br />

von Sponsoren, etwa nach weichgespülten<br />

Fragen, lehnen wir natürlich ab.<br />

Da die Schlagkraft des Vereins letztlich von der<br />

Struktur der Mitglieder abhängt, hat die Anwerbung<br />

von berufsaktiven journalistischen Mitgliedern<br />

und (Vertretern von) Unternehmen aus<br />

der Region Priorität. Mit vergünstigten Schnuppermitgliedschaften<br />

wollen wir die Schwelle<br />

zur Mitarbeit verringern, was bisher aber noch<br />

nicht in ausreichendem Maße gelungen ist.<br />

Trotz erster Erfolge steht der MPW – wie viele<br />

andere <strong>Presseclub</strong>s – vor schwierigen Herausforderungen.<br />

Wir müssen uns weiter inhaltlich<br />

profilieren und damit die Attraktivität des MPW<br />

steigern. Das ist ein erheblicher Kraftaufwand.<br />

Aber nur wenn unsere Qualität ausstrahlt,<br />

erhalten wir Zulauf. Dafür brauchen wir einen<br />

langen Atem.<br />

Rolf Westermann, MPW-Präsident<br />

www.mpwberlin.de<br />

14 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

Internationaler PresseClub München<br />

Einer der Größten in Europa<br />

Hildegard Knef und Franz Josef Strauß, Hans-<br />

Dietrich Genscher und Olof Palme, August<br />

Everding und Mario Adorf, Gerhard Schröder<br />

und Helmut Kohl, Horst Seehofer und Sabine<br />

Leutheusser-Schnarrenberger – seit seiner<br />

Gründung am 16. März 1950 haben unzählige<br />

Prominente aus Politik, Wirtschaft, Kultur und<br />

Sport den Münchner PresseClub besucht. Unter<br />

dem Gründungsnamen „Verein Auswärtige<br />

Presse“ (entstanden aus einer Notgemeinschaft,<br />

die eine Anlaufstelle, Schreibmaschine<br />

und Telefon suchte) traf man sich zunächst am<br />

Lenbachplatz, zog später in das Regina-Palast-<br />

Hotel, bis der Club 1958 schließlich im Peter-<br />

ter aus dem Bereich Kommunikation, aber auch aus der Führungsebene<br />

in den Club. Diese haben die Möglichkeit, an<br />

allen Aktivitäten des Clubs teilzunehmen, besitzen allerdings<br />

im Gegensatz zu den Einzelmitgliedern keine vereinspolitischen<br />

Rechte. Sie können also weder den Vorstand wählen<br />

hof am Marienplatz sesshaft wurde – mit direktem<br />

Blick auf das Münchner Rathaus und die<br />

Stadtoberen. Zu Fuß erreichbar sind auch der<br />

Dom (Frauenkirche), die Staatskanzlei und das<br />

bayerische Parlament im Maximilianeum.<br />

Zu den rund 850 Clubmitgliedern aus acht Nationen<br />

gehören Journalisten und PR-Leute, Öffentlichkeitsarbeiter<br />

und Fotografen. Der Verein<br />

zählt damit zu den größten PresseClubs Europas<br />

und ist Gastgeber bei etwa 250 Veranstaltungen,<br />

Pressekonferenzen, Gesprächsrunden<br />

(unter anderem dem monatlichen „PresseClubforum“),<br />

Buchpräsentationen oder Jour fixes<br />

im Jahr.<br />

Auf vielfältige Art und Weise fördert der Presse-<br />

Club den journalistischen Nachwuchs: über ein<br />

Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein im PresseClub München


noch die Clubinhalte bestimmen. Von beiden Seiten aber<br />

wird der FPC als Netzwerk und als Ort genutzt, an dem man<br />

wichtige Persönlichkeiten aus Politik, Medien, Wirtschaft,<br />

Sport, Kultur und Religion trifft. Monica Weber-Nau, Geschäftsführerin<br />

des <strong>Frankfurter</strong> PresseClubs, ist eine Obernetzwerkerin<br />

par excellence und sagt: „Wer nach Verona<br />

Pooths Motto ,Da werden Sie geholfen’ einem Netzwerk beitritt,<br />

für den bleibt die Enttäuschung wahrscheinlich nicht<br />

aus. Netzwerken heißt nämlich geben und nehmen. Wer also<br />

bereit ist, sich als Mensch einzubringen, für den steigen die<br />

Chancen, vom Netzwerk zu profitieren. Denn ein gutes Netzwerk<br />

bietet die Chance, Wissen auszutauschen, Kompetenzen<br />

und Synergien zusammenzuführen und damit auch die<br />

eigene Position auf dem Markt zu verbessern.“<br />

Seit 1990 besteht die Föderation Europäischer <strong>Presseclub</strong>s,<br />

seit 2002 das Forum Deutscher <strong>Presseclub</strong>s, das Monica<br />

Weber-Nau maßgeblich initiiert hat. In diesem Forum<br />

sind mittlerweile 22 <strong>Presseclub</strong>s – von Bremerhaven-Unterweser<br />

bis Regensburg, von Köln bis zum 3Länder<strong>Presseclub</strong><br />

in Görlitz – quer durch die Republik organisiert. „Von diesem<br />

Zusammenschluss profitieren alle <strong>Presseclub</strong>mitglieder.<br />

Notfall im Ausland?<br />

Sicher nach Hause!<br />

<br />

<br />

<br />

Im In- und Ausland für nur 79,50 pro Jahr.<br />

<br />

<br />

<br />

Blendende Einsichten...<br />

ADACPlusMitgliedschaft<br />

Besser drin. Besser dran.<br />

VERSICHERUNG TOURISTIK FINANZDIENSTLEISTUNG MOBILITÄT


Veranstaltung des Nürnberger <strong>Presseclub</strong>s im Marmorsaal des ehemaligen Gewerbemuseums<br />

eigenes Tutoratsprojekt, als langjähriger<br />

Kooperationspartner der Nachwuchsjournalisten<br />

in Bayern e. V. (NJB) und der Deutschen<br />

Journalistenschule (DJS) in München. Auf den<br />

Internetseiten des Internationalen PresseClubs<br />

können junge Leute über ihre Praktikaerfahrungen<br />

bei verschiedenen Medien in München<br />

und Umgebung sowie im Ausland berichten<br />

und damit Ratgeber und Inspiration für andere<br />

sein. Zudem gibt der Club ein eigenes „Presse-<br />

Clubmagazin“ heraus und vergibt den Herwig-<br />

Weber-Preis für hervorragende journalistische<br />

Arbeiten zum Münchner Leben.<br />

Der Club unterhält eine Dependance in Passau<br />

und unternimmt regelmäßig Informationsreisen<br />

ins In- und Ausland. Er kooperiert mit den bayerischen<br />

PresseClubs in Nürnberg, Regensburg,<br />

Würzburg, Augsburg und Ingolstadt sowie mit<br />

16 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

Geld hatte Prof. Dr. Michael<br />

Heise nicht zu verschenken<br />

– dafür gab der Chefvolkswirt<br />

der Allianz-Gruppe und der<br />

Dresdner Bank AG interessante<br />

Einblicke in das Thema<br />

Konjunkturentwicklung<br />

Spannende Zwischenbilanz<br />

nach einem Jahr als<br />

Botschafter Israels<br />

in Deutschland:<br />

Yoram Ben Zeev<br />

Denn fast alle Veranstaltungen<br />

und Reisen aller <strong>Presseclub</strong>s<br />

sind nun auch für<br />

alle Mitglieder zu Mitgliederkonditionenzugänglich.“Außerdem<br />

schaffen gemeinsam<br />

geplante,<br />

dem Forum Deutscher PresseClubs und zahlreichen<br />

internationalen Journalistenvereinigungen.<br />

Ruthart Tresselt, Vorsitzender Internationaler<br />

PresseClub München<br />

www.presseclub-muenchen.de<br />

<strong>Presseclub</strong> Nürnberg e. V.<br />

Modern, offen, innovativ<br />

Der <strong>Presseclub</strong> Nürnberg zählt derzeit fast 400<br />

Mitglieder. Ein Beweis für die Notwendigkeit<br />

und die Attraktivität unseres Zusammenschlusses<br />

von Journalistinnen und Journalisten aus<br />

Presse, Hörfunk und Fernsehen, in der Öffentlichkeitsarbeit<br />

Tätigen und fördernden Mitgliedern.<br />

Fast zwei Jahrzehnte nach der Gründung im<br />

Jahr 1990 können wir feststellen: Wir sind ein<br />

aber von jedem <strong>Presseclub</strong> in Eigenregie organisierte und<br />

durchgeführte Aktionen – von der Podiumsdiskussion bis zur<br />

Ausstellung, beispielsweise zum „Tag der Pressefreiheit“ am<br />

3. Mai <strong>2009</strong> – eine breitere Öffentlichkeit, ist Monica Weber-<br />

Nau überzeugt.<br />

Beide Organisationen, deren Vorstandsmitglieder und Geschäftsführer<br />

sich einmal im Jahr zur Mitgliederversammlung<br />

treffen, verbindet vor allem die grenz- und clubüber-<br />

moderner, weil offener und innovativer publizistischer<br />

„Verein“. Wir legitimieren uns ausschließlich<br />

durch das informative und meinungsbildende<br />

Gespräch und dessen Vermittlung<br />

in den Medien.<br />

Wir kooperieren mit den bayerischen <strong>Presseclub</strong>s<br />

in Augsburg, Ingolstadt, München, Regensburg<br />

und Würzburg. Der <strong>Presseclub</strong> Nürnberg<br />

ist Mitglied im Forum Deutscher <strong>Presseclub</strong>s,<br />

in der Bürgerbewegung für Menschenwürde<br />

in Mittelfranken e.V. und im Literaturhaus<br />

Nürnberg e.V.<br />

Mit dem Antalya Gazeteciler Cemiyeti – dem<br />

Journalistenverein der türkischen Rivierastadt<br />

Antalya – haben wir im Mai 2005 eine Partnerschaft<br />

geschlossen. Damit wurde eine seit<br />

dem Jahr 2000 andauernde Freundschaft besiegelt,<br />

die sich im Rahmen der Städtepartnerschaft<br />

Nürnberg/Antalya entwickelt hat. Ein<br />

jährlicher, wechselseitiger Besuch von Delegationen<br />

sorgt für die ständige Belebung dieser<br />

Partnerschaft.<br />

Unser Domizil ist seit 1997 das ehemalige<br />

Gewerbemuseum der bayerischen Landesgewerbeanstalt.<br />

Eigentümer des Gebäudes ist<br />

die Nürnberger Versicherungsgruppe. Hier<br />

„residiert“ der <strong>Presseclub</strong> in der Beletage, im<br />

Marmorsaal mit Foyer, Galerie-Cafeteria und<br />

Büro. Hier finden auch unsere Veranstaltungen<br />

statt. Wir vermieten diese repräsentativen<br />

Räume für Pressekonferenzen, Präsentationen,


UNSER PROGRAMM FÜR DIE ZUKUNFT: KFW-WOHNEIGENTUMSPROGRAMM<br />

Sie träumen von den eigenen vier Wänden?<br />

Nutzen Sie unser Förderangebot für Bauherren. Denn die KfW unterstützt Sie beim Bau<br />

oder Kauf von Wohneigentum mit günstigen Krediten. Mehr Informationen erhalten Sie<br />

bei Ihrer Hausbank, unter kfw.de oder direkt über das KfW Infocenter.<br />

Tel. 0180 1 335577 *<br />

* 3,9 Cent/Minute aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, Preise aus Mobilfunknetzen können abweichen.<br />

Die Zukunftsförderer


Tagungen und für feierliche Anlässe. Unsere<br />

Partner dabei sind der Bayerische Journalistenverband,<br />

der Kommunikationsverband Bayern<br />

BWF e.V., der Club Nürnberg und der Marketing-Club<br />

Nürnberg e.V.<br />

In einer Zeit der überbordenden globalen Informationsflut<br />

ist der <strong>Presseclub</strong> Nürnberg ein<br />

wichtiger Ort der Information, der Diskussion<br />

und damit der Orientierung.<br />

Dieter Barth, Schatzmeister/Schriftführer<br />

<strong>Presseclub</strong> Nürnberg<br />

www.presseclub-nuernberg.de<br />

PresseClub Regensburg<br />

Kommunikation und Erfahrungsaustausch<br />

im Mittelpunkt<br />

„Mit allen demokratischen Kräften und Einrichtungen<br />

zu kommunizieren und mit den Vertretern<br />

des öffentlichen Lebens Meinungen und<br />

Gedanken auszutauschen“, das war der Leitgedanke,<br />

mit dem die 28 Gründungsmitglieder<br />

den PresseClub Regensburg am 5. Oktober<br />

1978 aus der Taufe hoben. „An diese Vorgaben<br />

halten wir uns bis heute“, stellt der Vorsitzende<br />

Ludwig Faust fest und verweist auf die rund<br />

60 Veranstaltungen und Treffen pro Jahr. Gespräche<br />

mit interessanten Persönlichkeiten aus<br />

Politik, Wirtschaft, Kultur oder Sport in den eigenen<br />

Clubräumen gehören ebenso dazu wie<br />

Besuche von Unternehmen, Einrichtungen<br />

oder externen Veranstaltungen. „Wir bieten un-<br />

18 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

China erlebt einen gewaltigen Wandel.<br />

Einen letzten Blick auf das alte<br />

Peking vor dem Abriss warf<br />

die <strong>Frankfurter</strong> Fotografin Margit<br />

Matthews. Ihre atmosphärischen Bilder<br />

waren im FPC zu sehen<br />

greifende Idee von Kommunikation<br />

und Kooperation. Dies<br />

ist bei allen Unterschieden<br />

die Basis, denn es gibt<br />

Clubs, die lediglich bloße<br />

Verbindungen von Journalistinnen<br />

und Journalisten<br />

ohne große Organisation<br />

und Infrastruktur sind. Und<br />

Der <strong>Frankfurter</strong> PresseClub präsentiert<br />

die Ausstellung<br />

Ein letzter Blick<br />

Das alte Peking<br />

und seine historischen Stadtquartiere<br />

seren rund 270 Mitgliedern ein Programm, bei<br />

dem sie sich über Hintergründe informieren<br />

können und Gelegenheit haben, ihre Ansichten<br />

darzustellen.“ Darüber hinaus stellt der Presse-<br />

Club mit dem Jour fixe am Donnerstag Mitgliedern<br />

und Gästen ein schönes Ambiente für<br />

Unterhaltung und Entspannung zur Verfügung.<br />

Von Beginn an hatte der PresseClub Regensburg<br />

mitten in der historischen Altstadt eigene<br />

Räume angemietet – zuerst in einem stattlichen<br />

Bürgerhaus Hinter der Grieb, ab 1994 in<br />

großzügigeren Räumen im Haus des Kunstund<br />

Gewerbevereins in der Ludwigstraße 6.<br />

„Wir können damit schnell auf aktuelle Ereignisse<br />

reagieren“, so Ludwig Faust. Das passiert<br />

zwei bis drei Mal pro Jahr, wenn interessante<br />

Persönlichkeiten unerwartet in Regensburg<br />

auftauchen und sich Zeit für ein Gespräch<br />

nehmen. Per Mail ist der größte Teil der Mitglieder<br />

in kürzester Zeit informiert. Neben den<br />

eigenen Veranstaltungen stehen die Clubräume<br />

es gibt andere wie den Presse Club de France in Paris und<br />

den <strong>Frankfurter</strong> PresseClub, die sich als professionelle<br />

Unternehmen mit eigenen Häusern, GeschäftsführerInnen<br />

und einem wirtschaftlichen Bereich neben dem Verein etabliert<br />

haben.<br />

Egal ob Club als Unternehmen oder Club als virtueller Ort,<br />

die Mitglieder profitieren von den Kontakten und tragen so<br />

den Gedanken weiter, der in der Satzung des <strong>Frankfurter</strong><br />

PresseClubs als Vereinsziel festgelegt ist: „die Förderung<br />

auch für Pressekonferenzen oder private Feiern<br />

von Mitgliedern zur Verfügung.<br />

Seit 1999 vergibt der PresseClub Regensburg<br />

alle zwei Jahre den Eberhard-Woll-Preis. Er ist<br />

nach dem Gründer und langjährigen Vorsitzenden<br />

benannt und zeichnet „eine hervorragende<br />

Veröffentlichung auf den Gebieten des Journalismus<br />

und der Publizistik mit Bezug zur Region<br />

Ostbayern aus.“ In der Jury sitzen erfahrene<br />

Fachleute aus Zeitung, Funk und Fernsehen,<br />

die ausschließlich nach journalistischen Kriterien<br />

bewerten. „Wir sind bisher mit unserer<br />

Auswahl in der Öffentlichkeit auf uneingeschränkte<br />

Zustimmung gestoßen“, freut sich<br />

der Vorsitzende.<br />

Auch wenn die Richtung stimmt, müssen sich<br />

die Verantwortlichen des PresseClubs Regensburg<br />

Gedanken machen, welche Angebote in<br />

Zukunft wirklich noch kompatibel sind. Die Arbeit<br />

in den Redaktionen lässt immer weniger<br />

Zeit übrig, und die Zahl der Informationsveran-<br />

Der Eberhard-Woll-<br />

Preis 2007 des Presse-<br />

Clubs Regensburg<br />

ging an Ruth Stellmann<br />

vom Bayerischen<br />

Rundfunk<br />

(2.v.l.)


internationaler Gesinnung, der Toleranz auf allen Gebieten,<br />

der Kultur, des Völkerverständigungsgedankens...“<br />

INGRID SCHICK<br />

Freie Journalistin<br />

ingrid.schick@arcor.de<br />

Fotos: Rainer Rüffer<br />

Die einstige CSU-Rebellin Gabriele Pauli sorgte kurz nach dem von ihr<br />

mitinitiierten Rücktritt von Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber<br />

für ein volles Haus im PresseClub Regensburg<br />

staltungen anderer Organisationen über alles<br />

Mögliche hat exponentiell zugenommen. „Wir<br />

sind gerade auf der Suche nach einem Modell,<br />

das unseren PresseClub weiterhin attraktiv<br />

macht.“ Die Kontakte über das Forum Deutscher<br />

<strong>Presseclub</strong>s, die informelle Plattform der<br />

Clubs deutschlandweit, sind dabei sehr hilfreich.<br />

„Wir haben uns auch deshalb von Anfang<br />

an im Forum engagiert“, erklärt Ludwig<br />

Faust. Die Erfahrungen aus den anderen Clubs<br />

sind wichtig und „tragen dazu bei, dass <strong>Presseclub</strong>s<br />

allgemein ihren Stellenwert innerhalb<br />

der Medien und der Gesellschaft ausbauen“.<br />

www.presseclub-regensburg.de<br />

Fotos: <strong>Presseclub</strong>s und wie angegeben<br />

LOTTO. Für alle<br />

ein Gewinn.<br />

„Leistungswille Leistungswille und<br />

Leistungsförderung sind<br />

lebenswichtig für eine<br />

sportliche Gesellschaft.“<br />

Eberhard Gienger,<br />

Weltmeister am Reck 1974<br />

LOTTO unterstützt<br />

den Sport in Hessen<br />

mit jährlich über<br />

19 Mio. Euro.<br />

www.lotto-hessen.de


Durchgestartet!<br />

Über ein Jahr lang lief „Durchstarten“, eine äußerst erfolgreiche<br />

Veranstaltungsreihe für junge Journalisten, im Frank furter PresseClub.<br />

Sie zeigte: Viele Wege führen zum Erfolg. Und: Für Pessimismus<br />

besteht kein Grund.


„Maria, ihm schmeckt‘s nicht” heißt das Buch von Jan Weiler. Was der Erfolgsautor aber im PresseClub zu<br />

berichten hatte, schmeckte nicht nur Moderatorin Michaela Schmehl, sondern auch dem Publikum<br />

Man könnte ja verzweifeln angesichts der Dauerkrise in der<br />

Medienbranche. Kein Tag ohne Hiobsbotschaft. Sinkende<br />

Auflagenzahlen, weniger Werbeerlöse, und dann kommt<br />

auch noch Reich-Ranicki und sagt, im Fernsehen laufe nur<br />

Schund. Hat der Journalismus, egal in welchem Medium,<br />

noch Zukunft? Soll man, darf man heute überhaupt noch Berichterstatter<br />

werden wollen? Und wenn ja – wie? Es gibt sie<br />

noch, die Wege in den Journalismus. Nur sind sie vielleicht<br />

manchmal verschlungen oder auch überraschend. Der Erfolg<br />

jedenfalls lässt sich nicht planen. Jan Weiler etwa wollte nur<br />

eine Kolumne über seinen italienischen Schwiegervater<br />

schreiben. Doch nach deren Veröffentlichung erhielt er einen<br />

Anruf eines Verlags. Ob er denn nicht mehr daraus machen<br />

wolle? Er ließ sich überzeugen und schrieb in nur zwei Wochen<br />

eines der erfolgreichsten deutschen Bücher der vergan-<br />

Themen, Talks<br />

und<br />

heiße Preise<br />

genen Jahre: „Maria, ihm schmeckt’s<br />

nicht.“ Wie ihm das gelang und warum er sich zum Schreiben<br />

im Bootshaus einschließt, erzählte der Journalist und<br />

Bestsellerautor gut gelaunt im PresseClub. Der 41-Jährige<br />

beeindruckte das (vorwiegend weibliche) Publikum, las aus<br />

Büchern und Artikeln vor und berichtete, wie er nach dem<br />

Besuch der Journalistenschule „durchgestartet“ war.<br />

Genau das war das Ziel der Serie „Durchstarten“: zu erfahren,<br />

wie erfolgreiche Kolleginnen und Kollegen aus den Medien<br />

ihren Weg gefunden haben, Tipps und Anregungen für<br />

die eigene Arbeit zu erhalten und vor allem Netzwerke zu<br />

knüpfen, um selbst erfolgreich zu sein. FPC-Vorstandsmitglied<br />

Stephan Hebel hatte die Veranstaltungen mit Michaela<br />

Schmehl vom ZDF und Nils Bremer vom „Journal Frankfurt“<br />

vorbereitet, die sie auch moderierten.<br />

21


Humanglobale Zufälle und den Erfolg des <strong>Magazin</strong>s „Neon” diskutierten Nils Bremer, Michael Ebert<br />

und Dennis Buchmann (v. l.). Auch diese „Durchstarten”-Veranstaltung war hervorragend besucht<br />

Den Auftakt der Reihe bestritten im Februar 2008 vier Chefredakteure<br />

aus dem Rhein-Main-Gebiet. Sie plauderten aus<br />

dem Nähkästchen über den eigenen Karriereeinstieg – der damals<br />

noch mit einem Telefongespräch beginnen konnte – und<br />

über die derzeitigen Chancen für den journalistischen Nachwuchs.<br />

Während dieser etwa im ZDF auch „online-affin“ sein<br />

muss, wie Chefredakteur Nikolaus Brender betonte, hob<br />

„F.A.Z.“-Herausgeber und FPC-Präsident Werner D’Inka die<br />

Chancen von Bewerbern mit Wirtschaftskenntnissen hervor.<br />

HR-Fernsehdirektor Manfred Krupp berichtete von der trimedialen<br />

Ausbildung in seinem Sender und „FR“-Chefredakteur<br />

Uwe Vorkötter über die Vorteile der Vernetzung von Zeitung<br />

und Internet. Einig waren sie sich darin, dass der Königsweg<br />

in den Journalismus auch weiterin über Volontariate führt.


In einer weiteren Veranstaltung standen Redaktions- und<br />

Abteilungsleiter regionaler Medien aus dem Rhein-Main-<br />

Gebiet Rede und Antwort. Gaby Holzner vom HR, Peter<br />

Hartmann von FFH, Boris Tomic vom „Journal Frankfurt“,<br />

Matthias Röder von dpa und Dieter Sattler von der „FNP“<br />

diskutierten darüber, welche Chancen, aber auch Schwierigkeiten<br />

es vor allem für freie Journalisten gibt, in einer Redaktion<br />

Fuß zu fassen oder die eigenen Produkte abzusetzen.<br />

Nicht nur hier war die Nachfrage der freien Kolleginnen und<br />

Kollegen sehr rege. Auch bei zwei Halbtagsseminaren mit<br />

Referent Wolfgang Kiesel zu den Themen Akquise, Steuern<br />

und Eigenvermarktung war der Andrang groß. Kiesels pragmatischer<br />

Tipp: „Lieber eine Stunde über Geld nachdenken,<br />

als einen Tag dafür arbeiten.“<br />

Wie man Kritik standhält, wenn man investigativ arbeitet,<br />

und wie wichtig dann der Rückhalt des Hauses ist, darüber<br />

gaben Esther Schapira vom HR und Matthias Thieme von der<br />

„FR“ Auskunft. Lokaljournalist Thieme etwa war nur für einen<br />

anderen Kollegen eingesprungen – und unversehens mit<br />

Ehrgeiz, Mut und Können zum Enthüller des UNICEF-Skandals<br />

geworden (siehe Kasten).<br />

Über seine Laufbahn im Fernsehen und den Alltag in einer großen<br />

Nachrichtenredaktion sprach ZDF-Star Steffen Seibert<br />

Auch an der Bar war Steffen Seibert<br />

ein gefragter Gesprächspartner


Frauen gelangen nur selten in Führungspositionen. Woran das liegt und was Frauen dagegen tun<br />

können, erörterten HR-Redakteurin Karin Tanz (l.) und die Journalistin Sonja Eismann<br />

Vom Verlag mit Vertrauen, Vorschusslorbeeren und einer halben<br />

Million Euro Budget ausgestattet wurde Dennis Buchmann.<br />

Mit seinem Konzept gewann er einen Wettbewerb der Axel-<br />

Springer-Akademie und veröffentlicht nun im Großverlag das<br />

Liebhabermagazin „Humanglobaler Zufall”. Gemeinsam mit<br />

„Neon“-Chefredakteur Michael Ebert berichtete er von den<br />

Schwierigkeiten, neue Produkte zu etablieren und eine gewisse<br />

Eigenständigkeit in Großverlagen zu entwickeln. Die ist bei den<br />

Münchner „Neon“-Machern mittlerweile gegeben: mit einer<br />

Auflage weit über 200.000 gehört das Monatsmagazin zu den<br />

erfolgreichsten bei Gruner und Jahr. „Diese Auflagensteigerungen<br />

sind uns selbst manchmal unheimlich“, sagte Ebert.<br />

Recherche mit Hindernissen<br />

Im November 2007 deckte Matthias Thieme<br />

gemeinsam mit seinem Kollegen Jörg<br />

Schindler in der „<strong>Frankfurter</strong> Rundschau“<br />

den UNICEF-Skandal auf. Für das FPC-<br />

<strong>Magazin</strong> erinnert sich der Journalist an das<br />

zähe Ringen mit dem Kinderhilfswerk und<br />

erklärt, warum ein starker Rückhalt vonseiten<br />

der Chefredaktion für die investigative<br />

Recherche unabdingbar ist.<br />

„UNICEF Deutschland geht schlampig mit<br />

Spendengeld um, hat undurchsichtige Strukturen<br />

und zahlt hohe Provisionen an Berater.“<br />

So lautete ein Vorwurf, den Informanten im<br />

November 2007 der „<strong>Frankfurter</strong> Rundschau“<br />

24 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

mitteilten. In der Kölner Zentrale des Kinderhilfswerks<br />

gab es deswegen große Konflikte,<br />

und weil interne Lösungsversuche scheiterten,<br />

gab es auch zahlreiche Whistleblower.<br />

Manche meldeten sich von selbst, andere<br />

mussten wir lange suchen. Einige lieferten nur<br />

einmal entscheidende Hinweise, andere waren<br />

über Wochen erreichbar. Wie jede gute<br />

Recherche brauchte auch der Fall UNICEF viel<br />

Zeit und Hartnäckigkeit. Die Chefredaktion<br />

stellte mich monatelang für die Recherche frei<br />

– im Betrieb heutiger Tageszeitungen eine<br />

Ausnahme, die aber Wirkung zeigte.<br />

Die „FR“ bekam zahlreiche interne Dokumente,<br />

mit denen sich die Vorwürfe überprüfen<br />

Schwierigkeiten aller Art überwindet Sonja Eismann seit<br />

ihrer Jugend. Die Kulturwissenschaftlerin, Journalistin und<br />

Mitherausgeberin der neu gegründeten Zeitschrift „Missy<br />

<strong>Magazin</strong>e” klärte die Gäste über Popfeminismus auf und<br />

unter anderem darüber, wie stark die heutige Popkultur und<br />

-musik von Männern bestimmt wird. Moderatorin und Referentin<br />

Karin Tanz vom HR bestätigte Hürden für Frauen auf<br />

dem Karriereweg, forderte aber auf, sich ebenfalls Netzwerke<br />

zu schaffen und mutig „den Mund aufzumachen”.<br />

Wie man es schafft, sich im Fernsehen zu etablieren, und<br />

wie der Alltag in einer großen Nachrichtenredaktion aussieht,<br />

schilderte ZDF-Moderator Steffen Seibert. Immerhin<br />

ließen. Nicht jeder Verdacht ließ sich beweisen.<br />

Nur was beweisbar war, wurde veröffentlicht.<br />

Doch das reichte für eine handfeste Affäre. Als<br />

die Veröffentlichungen begannen, kamen ungeahnte<br />

Schwierigkeiten hinzu: UNICEF Deutschland<br />

räumte die Fehler nicht ein, sondern ging<br />

mit Hilfe von zwei Kanzleien juristisch massiv<br />

gegen die Berichterstattung vor. Gegendarstellungen<br />

sollten veröffentlicht und Unterlassungserklärungen<br />

abgegeben werden. Dabei<br />

drehten sich die Auseinandersetzungen teilweise<br />

um Nebensächlichkeiten. Angegriffen<br />

wurde, was juristisch irgendwie ging: Sätze,<br />

Halbsätze, sogar einzelne Worte. Teil einer solchen<br />

Strategie ist es in der Regel auch, Kosten


Regional verankert. International agierend.<br />

Der Helaba-Konzern.<br />

Als europäische Regionalbank setzt sich der Helaba-Konzern<br />

nach haltig für die Entwicklung des Finanzplatzes Frankfurt<br />

und der Region ein. Dazu gehört auch die gezielte Förderung<br />

von Wirtschaft, Sport, Kultur, Bildung und Sozial wesen.<br />

Ein Engagement, das uns zu einem starken Partner macht.<br />

www.helaba.de


Der Beifall zeigt: „Durchstarten” war eine Veranstaltungsreihe,<br />

an die man unbedingt anknüpfen sollte<br />

war auch bei ihm ein Praktikum mit Kopieraufträgen und<br />

Kabelschleppen der Startschuss zum „Durchstarten“<br />

gewesen.<br />

So beginnt der Einstieg in den Journalismus heutzutage<br />

vielleicht nicht mehr mit einem einfachen Telefonanruf, sondern<br />

eher mit einem Praktikum oder einem Gespräch am<br />

Rande einer PresseClub-Veranstaltung. Für Pessimismus<br />

jedoch, auch dies eine Lehre aus den Veranstaltungen, besteht<br />

trotz Dauerkrise kein Grund. Eines war nämlich auf<br />

keiner der vielen Veranstaltungen zu hören: Gejammer<br />

über die schlechten Zeiten. Vielleicht sind die Zeiten besser<br />

als ihr Ruf? Auf jeden Fall sind es Zeiten zum Durchstarten.<br />

zu produzieren, um damit Druck auf einen Verlag<br />

auszuüben und die fortlaufende Berichterstattung<br />

zu beeinflussen bzw. zu unterbinden.<br />

Fortan musste jeder Artikel in der tagesaktuellen<br />

Berichterstattung unter hohem Zeitdruck<br />

juristisch geprüft werden, und ein Großteil der<br />

täglichen Arbeitszeit wurde durch die Abwehr<br />

von Angriffen, das Schreiben von Protokollen<br />

oder eidesstattlichen Versicherungen und die<br />

Abstimmung von Schutzschriften für die Gerichte<br />

gebunden. Ohne die tägliche Hilfe der<br />

Rechtsabteilung des Verlags wäre die Berichterstattung<br />

nicht mehr möglich gewesen.<br />

Auch zu aktuellen Themen kommunizierte das<br />

Kinderhilfswerk nicht mehr über seine Presseabteilung,<br />

sondern ausschließlich über eine<br />

Großkanzlei mit der „FR“. Alle Fragen muss -<br />

ten dieser Kanzlei schriftlich eingereicht wer-<br />

26 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

den und wurden oft erst kurz vor Redaktionsschluss<br />

beantwortet. Mit einer Strafanzeige<br />

wegen Verrats von Betriebsgeheimnissen<br />

wollte UNICEF Deutschland potenzielle Informanten<br />

der „FR“ im Unternehmen ermitteln.<br />

Die berichtenden Journalisten sollten als Zeugen<br />

vernommen werden. Die „FR“ berief sich<br />

auf das Zeugnisverweigerungsrecht. Zudem<br />

versuchte UNICEF mit Schreiben an die Chefredaktion,<br />

ein Ende der Berichterstattung zu<br />

erreichen, was nicht gelang. Gute Recherche<br />

zu umstrittenen Themen braucht auch den<br />

Rückhalt von Vorgesetzten.<br />

Wie sich zeigte, war die Berichterstattung der<br />

„FR“ korrekt: Die Vorsitzende, der Geschäftsführer<br />

und der komplette Vorstand von UNICEF<br />

Deutschland traten im Verlauf der Affäre zurück,<br />

und das Kinderhilfswerk verlor das Spen-<br />

MICHAELA SCHMEHL<br />

Freie Redakteurin ZDF<br />

office@michaela-schmehl.de<br />

NILS BREMER<br />

Leitung <strong>Magazin</strong>,<br />

„Journal Frankfurt“<br />

post@nils-bremer.de<br />

densiegel des Prüfungsinstituts DZI, weil es<br />

wahrheitswidrige Angaben zu Provisionszahlungen<br />

gemacht hatte. Genau dies hatten wir<br />

in monatelanger Recherche berichtet. Seitdem<br />

klingelt öfter das Telefon: „In Ihrer Zeitung<br />

wurde doch über UNICEF berichtet. Ich<br />

muss Ihnen mal etwas anderes Unglaubliches<br />

erzählen...“ Was, das lesen Sie demnächst in<br />

der „<strong>Frankfurter</strong> Rundschau“.<br />

MATTHIAS THIEME<br />

Redakteur Politikredaktion<br />

„<strong>Frankfurter</strong> Rundschau“<br />

M.Thieme@fr-online.de


Journalisten informieren<br />

Science For A Better Life<br />

Kommunikation fördern<br />

Im Handumdrehen gut informiert:<br />

Die Bayer-Kommunikation liefert Ihnen<br />

Fakten und Erklärungen, auf die Sie sich<br />

verlassen können.<br />

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Oder schicken Sie uns eine E-Mail:<br />

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Und unter www.presse.bayer.de<br />

können Sie rund um die Uhr recherchieren:<br />

aktuelle Nachrichten aus dem Bayer-<br />

Konzern, Fotos und TV-Material sowie<br />

Kontaktdaten Ihrer Ansprechpartner in<br />

den Bayer-Kommunikationsabteilungen.<br />

Wir freuen uns von Ihnen zu hören!


Gerne folgten die<br />

Freunde des FPC<br />

der Einladung<br />

in die Villa Kennedy<br />

28 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong>


Talk-Trubel mit Wohlfühlfaktor<br />

Auch das zweite Jahrestreffen der korporativen FPC-Mitglieder<br />

in der Villa Kennedy war wieder ein voller Erfolg.<br />

Vorstand und Geschäftsführung des <strong>Frankfurter</strong> PresseClubs<br />

hatten am 13. August zum zweiten Jahrestreffen mit den korporativen<br />

Mitgliedern geladen. Am Ende waren es weit über<br />

80 ausgewählte Gäste, die zum Get-together in<br />

die gediegenen Räumlichkeiten der Villa Kennedy<br />

am Südufer des Mains kamen. FPC-Präsident<br />

Werner D’Inka ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam<br />

mit Geschäftsführerin Monica Weber-Nau alle<br />

Gäste persönlich zu begrüßen, bevor sie im Talk-Trubel untertauchten.<br />

Tatsächlich hätte die Gesprächsatmosphäre besser<br />

nicht sein können: Die stilvollen Räumlichkeiten der Villa Ken-<br />

Themen, Talks<br />

und<br />

heiße Preise<br />

nedy laden regelrecht zum Verweilen und Plaudern ein. Das<br />

Hotel in der Kennedyallee war in einer gelungenen Kombination<br />

aus Tradition und Moderne um die 1904 gebaute traditionsreiche<br />

Villa Speyer herum errichtet worden.<br />

Eleganz, ein hoher Wohlfühlfaktor und nicht zuletzt<br />

die zahlreichen Leckereien, die das Team<br />

des Hotelrestaurants „Gusto“ dezent servierte,<br />

ließen die Teilnehmer des Jahrestreffens schnell<br />

miteinander ins Gespräch kommen. Zu den 120 korporativen<br />

Mitgliedern des <strong>Frankfurter</strong> PresseClubs gehören Firmen, Verbände<br />

und Institutionen, die rund 450 Mitarbeiter aus dem<br />

Villa Kennedy:<br />

gelungene Kombination aus<br />

Tradition und Moderne<br />

29


Wie wird man korporatives<br />

Mitglied?<br />

Die Aufnahme von korporativen Mitgliedern in den FPC muss – im<br />

Gegensatz zur Aufnahme von Einzelmitgliedern – nicht ausdrücklich<br />

vom Vorstand beschlossen werden, sondern erfolgt durch das Ausfüllen<br />

des Aufnahmeantrags und ohne Bürgen. Hat das Unternehmen<br />

oder die Institution, die sich um die Mitgliedschaft im FPC bewirbt,<br />

mehr als 10 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, dann beträgt<br />

der derzeitige Jahresbeitrag 1.050 Euro. Dafür darf das Unternehmen<br />

vier Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen als Clubmitglieder benennen.<br />

Hat das Unternehmen oder die Institution, die sich um die Clubmitgliedschaft<br />

bewirbt, weniger als 10 Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterinnen,<br />

beträgt der derzeitige Jahresbeitrag 575 Euro. Die Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen der jeweiligen Unternehmen werden zu allen<br />

Veranstaltungen und Aktivitäten des FPC eingeladen und genießen<br />

wie Einzelmitglieder auch Vorteile des Clubs. Korporative Mitglieder<br />

haben den Vorteil, dass sie die Räume des FPC für Pressekonferenzen,<br />

Präsentationen, Firmenfeiern oder Seminare zu Sonderkonditionen<br />

mieten können. Näheres im Internet unter: www.frankfurterpresseclub.de<br />

Bereich Kommunikation, aber auch aus der Führungsebene in<br />

den Club entsenden. Diese haben zwar keine vereinspolitischen<br />

Rechte, können aber an allen Aktivitäten des Clubs teilnehmen<br />

– und ihn wie die Einzelmitglieder als Netzwerk sowie<br />

als Ort nutzen, an dem man wichtige Persönlichkeiten aus<br />

Politik, Medien, Wirtschaft, Sport, Kultur und Religion trifft.<br />

Vor diesem Hintergrund erfüllt das Jahrestreffen der Korporativen<br />

eine wichtige Rolle. Denn es gibt ihnen die Gelegenheit,<br />

in gediegenem Rahmen vor allem mit den Chefredakteuren,<br />

Programmdirektoren und Herausgebern <strong>Frankfurter</strong> Medien<br />

ins Gespräch zu kommen. Associated Press, Bloomberg, dpa,<br />

30 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

V. l. n. r.: Rene Kreis (Pressechef Opel AG), F. Rainer Bechtold (Presseabteilung ZVEI), Rouven<br />

Schellenberger (stellvertretender Chefredakteur „FR”), Majed Semnar (Agenturchef SWK)<br />

V. l. n. r.: FPC-Vorstandsmitglied Birgit Clemens, Heidi Krüger (Konsulat Nepal), Werner<br />

D’Inka, Leica-Chef Andreas Kaufmann, Monica Weber-Nau<br />

„<strong>Frankfurter</strong> Allgemeine Zeitung“, „<strong>Frankfurter</strong> Neue Presse“,<br />

„<strong>Frankfurter</strong> Rundschau“, „Journal Frankfurt“, Hessischer<br />

Rundfunk, MainFM, Hit Radio FFH, RTL Hessen – Vertreter<br />

aller namhaften <strong>Frankfurter</strong> Medien hatten sich auch am<br />

Abend des 13. August eingefunden.<br />

Parliert wurde über die Zukunft der Tageszeitung, über<br />

neue Rundfunkformate oder über Fernsehen und Internet im<br />

Wandel der Mediennutzung, über die Rolle des Journalismus<br />

in einer Welt, in der scheinbar jede Handykamera „Pressebilder“<br />

liefert, über die neuesten Entwicklungen bei elektronischen<br />

Medien, die <strong>Frankfurter</strong> Medienpolitik und nicht zuletzt<br />

Links: Kai Hattendorf, Pressechef der Messe<br />

Frankfurt, im Gespräch mit Prof. Dieter Weirich,<br />

Leiter Fraport-Unternehmenskommunikation.<br />

Rechts: Marketing-Kommunikationsexperte<br />

Andreas Dripke im Talk-Trubel


V. l. n. r.: FPC-Präsident Werner D’Inka, Bodo Krüger (Honorarkonsul Nepal), Ashok Kuma (Generalkonsul Indien), „Journal Frankfurt”-Chefredakteur Boris Tomic, FPC-Vorstandsmitglied<br />

Matthias Send, Anja Tomic (GTZ), Jan-Michael Meinecke (MainFM), FPC-Geschäftsführerin Monica Weber-Nau, FPC-Ehrenpräsident Werner Holzer<br />

V. l. n. r.: „<strong>Frankfurter</strong> Rundschau”-Chefredakteur Uwe Vorkötter, Roland Gerschermann (Verlagsgeschäftsführer Societäts-Druckerei), Anja Tomic, FPC-Vorstandsmitglied Nikolaus<br />

Münster, HR-Fernsehdirektor Manfred Krupp, Roland Tichy (Chefredakteur „Wirtschaftswoche”), Erich Reiter (Pressesprecher Dresdner Bank), Werner D’Inka<br />

über die hessische Landespolitik. Darüber hinaus war es für<br />

die korporativen Mitglieder natürlich auch interessant, miteinander<br />

und nicht zuletzt mit dem vollständig vertretenen Vorstand<br />

und der Geschäftsführerin des <strong>Frankfurter</strong> PresseClubs<br />

ins Gespräch zu kommen. So wurden neue Bekanntschaften<br />

geschlossen und alte Freundschaften vertieft, andere tauschten<br />

Erfahrungen aus oder hatten einfach nur Spaß am gemeinsamen<br />

Plausch. „Eine rundum gelungene Veranstaltung mit<br />

einer Gesprächsebene, wie sie selbst im anspruchsvollen<br />

Frankfurt nicht alltäglich ist“, lobte Honorarkonsul Bodo<br />

Krüger, der als Präsident des Deutsch-Asiatischen Wirtschafts-<br />

kreises zu den ausgesuchten Teilnehmern zählte.<br />

Und so blieben viele Gäste fast bis Mitternacht, um gut gelaunt<br />

der Leidenschaft zu frönen, die sie zum Beruf gemacht haben:<br />

Kommunikation.<br />

ANDREAS DRIPKE<br />

Managing Director<br />

euro.marcom – European<br />

Marketing Communications<br />

andreas@dripke.de<br />

Angeregte Gespräche bei Tageslicht<br />

– und sie sollten sich noch<br />

fast bis Mitternacht fortsetzen


Ausgezeichnet unter Kaisern<br />

Spannende Reportagen, kritische Berichte, emotionale Geschichten – am 20. Oktober<br />

2008 wurden im <strong>Frankfurter</strong> Römer zum zweiten Mal herausragende Beiträge über<br />

Frankfurt und/oder die Rhein-Main-Region ausgezeichnet. Mit dem gelungenen Festakt<br />

unterstrich der vom <strong>Frankfurter</strong> PresseClub e.V. gestiftete Internationale Medienpreis<br />

Frankfurt seinen Ruf als bedeutendste Medienauszeichnung in der Region Rhein-Main.<br />

32 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

Preisträger unter sich (v. l. n. r.):<br />

Kamil Taylan (3. Preis), Sebas tian<br />

Gehrmann (Nachwuchspreis),<br />

Christoph Hickmann<br />

(3. Preis), Tobias Rüther<br />

(2. Preis), Ulrich Mattner<br />

und Stephan Morgenstern<br />

(1. Preis), Silke Kujas (3. Preis)


Links: Prof. Dr.<br />

Wolf Singer<br />

begeisterte mit<br />

einer pointen reichen<br />

Festrede<br />

Rechts: Stadtkämmerer<br />

Uwe<br />

Becker (l.) begrüßte<br />

die Gäste,<br />

FFH-Geschäftsführer<br />

Hans-<br />

Dieter Hillmoth<br />

sprach die Laudatio<br />

zum Nachwuchspreis<br />

Links: Großer<br />

Andrang vor dem<br />

Kaisersaal<br />

Rechts: Rainer<br />

M. Gefeller (l.),<br />

Chefredakteur<br />

der “FNP”, hielt<br />

ebenfalls eine<br />

Laudatio,<br />

FPC-Präsident<br />

Werner D’Inka<br />

führte durch den<br />

Abend<br />

Am 20. Oktober 2008 war es wieder so weit: Bei einem feierlichen<br />

Festakt im Kaisersaal des <strong>Frankfurter</strong> Römers wurden<br />

die Preisträger des Internationalen Medienpreises Frankfurt<br />

(IMF) geehrt. „Noch runder“, „noch gelungener als die erste<br />

Preisgala vor zwei Jahren“ – so lautete das einmütige Urteil<br />

der zahlreich erschienenen Gäste, darunter das Who’s who<br />

der Rhein-Main-Medienwelt. Anne Reidt, Leiterin des ZDF-<br />

Landesstudios Hessen, und FPC-Präsident Werner D’Inka<br />

führten souverän durch das bunte Programm, zu dessen Höhepunkten<br />

zweifellos die Festrede von Prof. Dr. Wolf Singer<br />

gehörte. Anhand von neuesten Forschungsergebnissen und<br />

irritierenden Beispielgrafiken führte der Leiter der Abteilung<br />

Neurophysiologie am <strong>Frankfurter</strong> Max-Planck-Institut für<br />

Hirnforschung dem staunenden Publikum vor Augen, „wie<br />

wir uns zurechtlegen, was wir wahrnehmen“. Dass das<br />

menschliche Gehirn im Alltag so manchen Trugschlüssen<br />

aufsitzt, untermauerte Singers provokante These, der freie<br />

Wille sei eher ein kulturelles Konstrukt als eine unumstöß -<br />

liche Tatsache. Was wir tun oder nicht tun, so Singer, hänge<br />

ab von angeborenen Möglichkeiten, der Erziehung und vielen<br />

anderen Faktoren, die Strukturen und Verschaltungsmuster<br />

in unserem Gehirn prägen. Ein anregender Denkansatz,<br />

der auch spannende Rückschlüsse auf die Hauptthemen des<br />

Abends erlaubte – Medienpraxis und Medienrezeption.<br />

Der Internationale Medienpreis Frankfurt ehrt Medienschaffende,<br />

die mit herausragenden Beiträgen über Frankfurt<br />

und die Rhein-Main-Region auf sich aufmerksam gemacht<br />

haben. Den ersten Preis erhielten im Kaisersaal Stephan<br />

Morgenstern und Ulrich Mattner für ihre im <strong>Magazin</strong><br />

„Stern“ erschienene Fotostrecke „Blendende Aussicht bei<br />

guten Geschäften“. Unter großem Beifall nahm das Team die<br />

mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung entgegen. Auf der<br />

Suche nach Motiven hatten sich die beiden Fotografen hinter<br />

die imposanten Fassaden der <strong>Frankfurter</strong> Bankenwelt begeben,<br />

die „trotz ihrer gläsernen Hülle oft undurchsichtig<br />

sind“, wie Mathias Röder, Landesbüroleiter dpa, in seiner<br />

33


Rouven Schellenberger, stellvertretender Chefredakteur der „FR”, und Anne Reidt vom ZDF, Moderatorin des Abends,<br />

gratulieren dem 2. Preisträger Tobias Rüther<br />

Laudatio anmerkte. „Dass die Wahl auf die Fotostrecke fiel,<br />

ist auch eine Verbeugung vor der immer größeren Bedeutung<br />

des besonderen Bildes im tagesaktuellen Journalismus.“<br />

Zweitplatzierter wurde Tobias Rüther mit seinem in der<br />

„<strong>Frankfurter</strong> Allgemeinen Zeitung“ veröffentlichten Beitrag<br />

„Raus aus der Berliner Luft“. Dank eines besonderen Blicks<br />

auf die Mainmetropole hatte der Autor auf höchst unterhaltsame<br />

Weise die Eigenheiten zweier unterschiedlicher Städte<br />

auf den Punkt gebracht. „Er hat dabei das getan, was ein<br />

Journalist allem voran immer tun sollte: Er hat beobachtet<br />

und zugehört, sehr genau und sehr aufmerksam“, hob<br />

Rouven Schellenberger, stellvertretender Chefredakteur der<br />

34 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

„<strong>Frankfurter</strong> Rundschau“, in seiner Laudatio hervor. Der<br />

dritte Platz wurde in diesem Jahr geteilt: Ausgezeichnet wurden<br />

Christoph Hickmann von der „Süddeutschen Zeitung“<br />

für die Flughafenreportage „Unter den Wolken“ sowie Silke<br />

Kujas und Kamil Taylan für ihre TV-Reportage „Innenstadtrevier“,<br />

gesendet im Hessischen Rundfunk. Die in diesem Beitrag<br />

porträtierten <strong>Frankfurter</strong> Polizeibeamten, der Türke Bülent<br />

Özogul und Claudio Marti Capral aus Paraguay, waren<br />

ebenfalls Gäste im Kaisersaal und steuerten erfrischende<br />

Kommentare zur Ehrung des Reporterduos bei.<br />

Träger des Nachwuchspreises ist Sebastian Gehrmann.<br />

Auch sein Beitrag – „Der Waldmensch“, veröffentlicht in der<br />

„<strong>Frankfurter</strong> Rundschau“ – hatte die Jury begeistert. Die Ge-


Rouven Schellenberger, stellvertretender Chefredakteur der „FR”, und Anne Reidt vom ZDF, Moderatorin des Abends,<br />

gratulieren dem 2. Preisträger Tobias Rüther<br />

Laudatio anmerkte. „Dass die Wahl auf die Fotostrecke fiel,<br />

ist auch eine Verbeugung vor der immer größeren Bedeutung<br />

des besonderen Bildes im tagesaktuellen Journalismus.“<br />

Zweitplatzierter wurde Tobias Rüther mit seinem in der<br />

„<strong>Frankfurter</strong> Allgemeinen Zeitung“ veröffentlichten Beitrag<br />

„Raus aus der Berliner Luft“. Dank eines besonderen Blicks<br />

auf die Mainmetropole hatte der Autor auf höchst unterhaltsame<br />

Weise die Eigenheiten zweier unterschiedlicher Städte<br />

auf den Punkt gebracht. „Er hat dabei das getan, was ein<br />

Journalist allem voran immer tun sollte: Er hat beobachtet<br />

und zugehört, sehr genau und sehr aufmerksam“, hob<br />

Rouven Schellenberger, stellvertretender Chefredakteur der<br />

34 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

„<strong>Frankfurter</strong> Rundschau“, in seiner Laudatio hervor. Der<br />

dritte Platz wurde in diesem Jahr geteilt: Ausgezeichnet wurden<br />

Christoph Hickmann von der „Süddeutschen Zeitung“<br />

für die Flughafenreportage „Unter den Wolken“ sowie Silke<br />

Kujas und Kamil Taylan für ihre TV-Reportage „Innenstadtrevier“,<br />

gesendet im Hessischen Rundfunk. Die in diesem Beitrag<br />

porträtierten <strong>Frankfurter</strong> Polizeibeamten, der Türke Bülent<br />

Özogul und Claudio Marti Capral aus Paraguay, waren<br />

ebenfalls Gäste im Kaisersaal und steuerten erfrischende<br />

Kommentare zur Ehrung des Reporterduos bei.<br />

Träger des Nachwuchspreises ist Sebastian Gehrmann.<br />

Auch sein Beitrag – „Der Waldmensch“, veröffentlicht in der<br />

„<strong>Frankfurter</strong> Rundschau“ – hatte die Jury begeistert. Die Ge-


Vor der Preisverleihung: schnell noch ein Blick ins letzte FPC-<strong>Magazin</strong> Musical-Flair zwischendurch: Sängerin Meike Garden<br />

schichte über einen Mann, der im <strong>Frankfurter</strong> Stadtwald 29<br />

Jahre lang zwischen Zeltplanen und Plastiktüten lebte, sei<br />

ein faszinierendes Stück Tageszeitungskunst, auf das Gehrmann<br />

und seine Redaktion stolz sein könnten, sagte Hit-<br />

Internationaler Medienpreis<br />

Frankfurt (IMF)<br />

Der Preis wird alle zwei Jahre vom <strong>Frankfurter</strong> PresseClub e.V. gestiftet<br />

und vergeben. Die Themen sind frei wählbar und können<br />

von Politik über Wirtschaft und Kultur bis hin zu Sport und Gesellschaft<br />

reichen – nur um die Stadt Frankfurt und/oder die Rhein-<br />

Main-Region muss es gehen. Neben dem Inhalt zählen auch Sprache,<br />

Stil und Verständlichkeit. Die Preisträger werden von einer<br />

hochkarätigen Jury aus Chefredakteuren und Ressortleitern zahlreicher<br />

in Frankfurt ansässiger Medien und Agenturen ermittelt. Teilnehmen<br />

können alle international und national tätigen Journalisten<br />

mit Beiträgen aus Printmedien, TV, Radio, Onlinejournalismus und<br />

Pressefotografie. Darüber hinaus wird ein Nachwuchspreis für<br />

Journalisten, die nicht älter als 28 Jahre sind, ausgelobt. Der Internationale<br />

Medienpreis Frankfurt ist mit Preisgeldern von insge samt<br />

21.000 Euro dotiert. Teilnahmebedingungen und Informationen für<br />

den IMF 2010 unter www.media-award-frankfurt.com<br />

Radio-FFH-Geschäftsführer Hans-Dieter Hillmoth in seiner<br />

Rede anerkennend. Der Autor darf nun im Vorfeld der WM<br />

2010 eine Recherchereise nach Südafrika antreten.<br />

Selten war der offizielle Teil einer Veranstaltung so kurzweilig<br />

wie an diesem Abend. Das lag auch an der schwungvollen<br />

musikalischen Einlage der Sängerin Meike Garden<br />

und an Sprecherin Birgitta Assheuer, die einige Passagen<br />

aus den ausgezeichneten Beiträgen eindrucksvoll vortrug.<br />

Kein Wunder, dass beim anschließenden Get-together mit<br />

Buffet und Getränken noch stundenlang angeregt<br />

geplaudert wurde.<br />

INGRID SCHICK / MICHAEL BEHRENDT<br />

Die hochkarätige<br />

Jury des Internationalen<br />

Medienpreises Frankfurt


60 Euro,<br />

die sich lohnen!<br />

Wissen Sie, wie viel Geld Sie „verheizen“?<br />

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38 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong>


3 aus 120<br />

Neben seinen mehreren Hundert Einzelmitgliedern tragen<br />

den <strong>Frankfurter</strong> PresseClub auch derzeit 120 korporative<br />

Mitglieder: Unternehmen, Institutionen, Parteien und<br />

Verbände aus Frankfurt und Umgebung. Von A wie AOK<br />

bis Z wie ZDF – es ist ein bunter Mix aus Groß und Klein,<br />

Privatwirtschaftlich und Öffentlich. Wie es sich für das<br />

<strong>Magazin</strong> eines <strong>Presseclub</strong>s gehört, richtet sich der Blick<br />

bei der Berichterstattung über die „Korporativen“ vor<br />

allem auf deren externe Kommunikation: Welche Art der<br />

Presse- und PR-Arbeit machen sie, wie werden Image,<br />

Leistungen und Botschaften den Redaktionen nahege -<br />

bracht? Das wäre sicherlich in allen 120 Fällen interessant,<br />

ist aber aus Platzgründen nicht möglich. Daher<br />

wurden aus der langen Liste drei Fördermitglieder ausgewählt,<br />

die das breite Spektrum im FPC repräsentieren:<br />

ein weltweit tätiger Industriekonzern, ein Bundesunternehmen<br />

aus dem Bereich Entwicklungspolitik und ein<br />

Club. Hinzu kommt, dass alle drei besondere „kommunikative<br />

Herausforderungen“ zu bewältigen hatten und<br />

haben: Evonik steht für die Einführung einer völlig neuen<br />

Unternehmensmarke, die Gesellschaft für Technische<br />

Zusammenarbeit (GTZ) bewegt sich in komplexen politischen<br />

Zusammenhängen, und der Automobilclub von<br />

Deutschland (AvD) muss den Spagat zwischen seiner<br />

exklusiven Tradition und seiner Gegenwart als Dienstleis -<br />

ter für jedermann kommunizieren.<br />

39


Wer macht denn so was?<br />

Evonik Industries, Frankfurt<br />

Der Neuling ist ein echter Brocken: In seinem Stammbaum<br />

befindet sich unter dem Namen RAG – einst wichtigster<br />

deutscher Energieträger der Industrialisierung – die Steinkohle.<br />

Doch auch Degussa, das traditionsreiche deutsche<br />

Chemieunternehmen, hat den „Neuen“ mitgeprägt. In der<br />

Liste der korporativen Mitglieder des FPC ist seit 2007 nun<br />

unter „D“ Degussa gelöscht und unter „E“ Evonik Industries<br />

aufgeführt.<br />

Nachdem die Hauptverwaltung der Degussa schon 2001<br />

nach Düsseldorf umgezogen war, hat der Essener Kohle -<br />

konzern RAG das Chemieunternehmen vor wenigen Jahren<br />

vollständig geschluckt – gleichwohl blieb<br />

zunächst der Name Degussa erhalten.<br />

Schnell aber wurde klar, dass für einen<br />

dauerhaften Weiterbetrieb des deutschen<br />

Steinkohlenbergbaus keine tragfähige<br />

politische Mehrheit mehr zu finden war.<br />

Doch Kenner des Themas wussten, dass<br />

selbst bei einem radikalen Ausstieg aus<br />

der heimischen Steinkohlenförderung<br />

auch in Zukunft noch enorme Folgekosten<br />

anfallen würden.<br />

In der RAG-Zentrale wurde deshalb ein<br />

visionärer Plan geschmiedet: Um die Milli-<br />

Heute arbeiten dort 950 Mitarbeiter,<br />

arden, die die Abwicklung des Bergbaus<br />

die meisten davon bei der Unternehmens -<br />

und Landschaftssanierungen noch kosten<br />

tochter Evonik Services GmbH. Ganz ist<br />

werden, zu stemmen, wurde der Konzern Markus Langer,<br />

der Name Degussa allerdings nicht ver-<br />

gespalten – in die klassische Kohlesparte Leiter des Konzernmarketings<br />

schwunden. „Um das Markenkapital“, wie<br />

einerseits und einen Mischkonzern mit<br />

Langer es nennt, „von der alten auf die<br />

den Bereichen Chemie, Energie und Immobilien anderer- neue Marke zu transferieren“, darf auf Briefpapier oder Visiseits.<br />

Dieser soll eines Tages an die Börse gebracht werden, tenkarten noch bis 2010 „Evonik Degussa GmbH“ stehen.<br />

so dass der Erlös die „Ewigkeitskosten“ des Kohlebergbaus Dann wird das Degussa-Kapitel in Frankfurt endgültig ge-<br />

finanzieren kann. Um der Börse den Deal schmackhaft zu schlossen, zumal Evonik im gleichen Jahr den Standort nach<br />

machen, braucht es allerdings mehr als gute Geschäftszah- Hanau-Wolfgang verlegen wird. Der Konzern kommuniziert<br />

len. „Das Vertrauen in die Marke ist enorm wichtig“, sagt diesen Schritt nicht als Ende einer Geschichte, sondern als<br />

Markus Langer, Leiter des Konzernmarketings.<br />

Fortschreibung und Bekenntnis zum Rhein-Main-Gebiet.<br />

Wie aber bringt man einen Mischkonzern, der Spezialche- Und auch wer in Hanau sitzt, kann Mitglied im <strong>Frankfurter</strong><br />

mikalien herstellt, Strom erzeugt und Wohnungen vermietet,<br />

auf einen gemeinsamen Imagenenner? Ein Neustart war<br />

PresseClub sein.<br />

40 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

nötig. Im Herbst 2007 war es so weit. Drei Töchter der RAG<br />

– die Degussa, der Stromkonzern Steag und der Wohnungsanbieter<br />

RAG Immobilien – wurden auf den Namen Evonik<br />

Industries getauft. Die Botschaft: drei Sparten in einem kreativen<br />

Industriekonzern.<br />

Noch nie hat ein deutsches Unternehmen eine neue Marke<br />

so spektakulär eingeführt wie Evonik. Der Clou bestand darin,<br />

den Namen bis zum Tag X geheim zu halten. „Dadurch<br />

konnten wir“, so Langer, der die Kampagne steuerte, „in<br />

einer Teaserphase mit überraschenden Bildern und der in<br />

Anzeigen gestellten Frage: ‚Wer macht denn so was?’ Neugier<br />

wecken“. Am Stichtag wurde dann<br />

das Geheimnis gelüftet. In TV und Print,<br />

Radio, Inter- und Intranet war zu erfahren:<br />

Evonik ist geboren. An diesem Tag<br />

erschienen neue Imagebroschüren und<br />

Mitarbeiterzeitschriften, stiegen Heißluftballons<br />

im Evonik-Look auf, trugen die<br />

Spieler von Borussia Dortmund einen<br />

neuen Schriftzug auf den Trikots, und in<br />

der <strong>Frankfurter</strong> Weißfrauenstraße, der<br />

einstigen Hauptzentrale von Degussa,<br />

wurde das alte Logo entfernt.


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Insofern hat die GTZ eigentlich leichtes Spiel. Schließstellung ist noch wichtiger geworden, seit die GTZ verstärkt<br />

lich sind ihre 12.000 Mitarbeiter überall auf der Welt im Ein- auch als Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen für<br />

satz, um Armut zu bekämpfen, Bildungs-<br />

ausländische Regierungen, die EU, Stiftunchancen<br />

zu verbessern oder wirtschaftliche<br />

gen und in Kooperation mit der Privatwirt-<br />

Entwicklung zu fördern. Ein Füllhorn guter<br />

schaft arbeitet. Doch dieser Markt ist heiß<br />

Taten, die sich vortrefflich kommunizieren<br />

umkämpft, auf ihm tummeln sich Nicht -<br />

lassen. Doch ganz so einfach ist es nicht.<br />

regierungsorganisationen (NGOs) ebenso<br />

So interessieren sich viele Medien mehr<br />

wie die McKinseys dieser Welt. Was also<br />

für Krisen als für Erfolge, zumal diese oft<br />

tun, um sich abzuheben und bei den Ziel-<br />

gar nicht leicht darzustellen sind: Wie etwa<br />

gruppen als Spezialist für „Veränderungs-<br />

verpackt man die Beratung der Steuerbemanagement“<br />

im Blickfeld zu bleiben?<br />

hörde in Ghana so, dass es für Journalisten<br />

Tomic: „Wir stellen unsere Erfahrung und<br />

interessant ist? Zudem macht die GTZ<br />

hohe Fachkompetenz in den Mittelpunkt,<br />

nicht das, was sie will, sondern setzt um,<br />

aber auch unsere Werte: Jedes Projekt zielt<br />

was andere wollen: Als bundeseigenes<br />

auf Nachhaltigkeit und auf Capacity Deve-<br />

Unternehmen führt sie traditionell Aufträge<br />

lopment, also die Befähigung unserer<br />

der Bundesregierung durch, insbesondere<br />

Partner.“ Bewährte Mittel, mit denen Mei-<br />

des Ministeriums für wirtschaftliche<br />

Anja Tomic, stellvertretende Leiterin nungsbildner erreicht werden, sind The-<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). der Unternehmenskommunikation menpakete, die die GTZ für Journalisten<br />

Und wer das Geld gibt, hat das Anrecht auf<br />

schnürt, Pressereisen und die jährliche<br />

den Lorbeer. Entsprechend funktioniert die kommunikations- Fachveranstaltung „Eschborner Fachtage“. Medienresonanz -<br />

politische Arbeitsteilung: „Für die politischen Aussagen, also analysen sollen zeigen, welche Themen und Regionen jeweils<br />

das ‚Warum’, ist der Auftraggeber zuständig. Wir stellen die nachgefragt sind – momentan etwa Klima und Afghanistan.<br />

fachliche Seite der Projekte dar – das ‚Was’ und ‚Wie’“, er- Um sich angesichts der Vielzahl ihrer Services und Themen<br />

klärt Anja Tomic, stellvertretende Leiterin der Unternehmens- fokussiert darzustellen, formuliert die GTZ jedes Jahr einen<br />

kommunikation. Eine besondere Herausforderung liegt in der übergreifenden Claim. <strong>2009</strong> lautet er: „Sicherheit entwickeln –<br />

dezentralen Struktur der GTZ, die in 120 Ländern und damit Entwicklung sichern“. Die Strategie scheint aufzugehen: 2007<br />

vielerorts in politisch hochsensiblen Bereichen tätig ist. Um machte die GTZ zum ersten Mal in ihrer 33-jährigen<br />

sicherzustellen, dass sie mit einer einheitlichen Stimme Geschichte mehr als eine Milliarde Euro Umsatz. Erfolg ist<br />

spricht – in La Paz ebenso wie in Dhaka –, durchlaufen Füh- auch eine Meldung, die sich gut kommunizieren lässt.<br />

42 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

Foto: GTZ / Martin Egbert<br />

Foto: GTZ / Michael Kottmeier


Chemie-News.de<br />

Wissen, was die Branche bewegt<br />

Als einer der größten Branchenverbände vertritt der Arbeitgeberverband HessenChemie<br />

283 Unternehmen mit circa 99.500 Beschäftigten. Chemie-News.de ist eine neue<br />

Informationsplattform für Mitgliedsunternehmen. Dort finden Journalisten Presse-<br />

und Veranstaltungsinformationen aus der chemischen und kunststoffverarbeitenden<br />

Industrie in Hessen.


Oldtimer-Rennen und Pannenhilfe<br />

Der Automobilclub von Deutschland (AvD),<br />

Frankfurt<br />

Anno 1899 waren Autos noch selten, und Treibstoff gab es nur Suche nach dem „Highway Hero“ und betreibt Lobbyarbeit im<br />

in der Apotheke. So war es denn auch ein erlauchter aristo - Namen der „freien Fahrt“, etwa gegen Tempolimit und teures<br />

kratischer Kreis, der die erste Selbsthilfeorganisation für das Benzin. „Letztlich muss man immer schneller und origineller<br />

neue Fortbewegungsmittel gründete: den<br />

sein“, so Just. Und weil „eigene Themen<br />

Deutschen Automobilclub. Fünf Jahre spä-<br />

immer die besten sind“, unterhält der AvD<br />

ter wurde er in Kaiserlicher Automobilclub<br />

ein Institut für Verkehrssoziologie. Denn<br />

umbenannt, um dann 1918 – Wilhelm II.<br />

wo geforscht wird, fallen exklusive Meldun-<br />

hatte sich nach Holland verabschiedet – die<br />

gen ab. In den vergangenen Monaten lan -<br />

Bezeichnung Automobilclub von Deutsch-<br />

dete der AvD allerdings allzu oft unfreiwilland,<br />

kurz AvD, anzunehmen. Warum dielig<br />

in den Medien. Vorwürfe der Untreue,<br />

ser historische Exkurs? Weil er erklärt, was<br />

Querelen in den Führungsgremien, die<br />

der AvD heute ist und welchen Spagat er<br />

Schließung von Geschäftsstellen und<br />

auch in seiner Kommunikation nach außen<br />

schwindende Mitgliederzahlen – das war<br />

bewältigen muss. „Der AvD ist ein Club für<br />

nicht die Präsenz, die der AvD sich<br />

jedermann – aber auch ein Verband, der<br />

wünschte. Doch diese Phase ist vorüber,<br />

seine Historie als ältester und traditions-<br />

so Just. Mit einem neu besetzten Präsidium<br />

reichster Club pflegt“, sagt Manfred Just,<br />

geht der Club auch kommunikativ wieder<br />

Leiter Kommunikation. Insofern fährt der<br />

in die Offensive. Und so wurden ein Master-<br />

AvD inzwischen zweispurig: Einer seits orga- Manfred Just,<br />

plan 2012, eine neue Kooperation mit der<br />

nisiert er das größte Oldtimer-Rennen der Leiter Kommunikation<br />

Allianz-Versicherung, die Einführung von<br />

Welt und bedient seine traditionelle Klien-<br />

AvD-Fahrschulen und zuletzt die Präsenta -<br />

tel mit Specials wie der Oldtimer-Card – er erhält sich also das tion einer neuen und umfangreicheren Homepage vermeldet.<br />

Image, ein „besonderer“ Club zu sein. Um aber nicht als Der Avd will wieder Gas geben – als serviceorientierter Dienst-<br />

Nischenclub aus der Kurve zu fliegen, bietet er andererseits<br />

den „Jedermännern“ die gleichen Dienste wie der große Konleister<br />

mit blaublütigen Extras.<br />

kurrent ADAC – von Pannenhilfe und Rechtsberatung über<br />

CHRISTIAN SÄLZER<br />

Versicherungs- und Reisepakete bis zu einer Clubzeitschrift<br />

Freier Journalist<br />

(„Motor und Reisen“). Sein Pressedienst versorgt Redaktionen<br />

mit Meldungen zu allen Themen rund ums Auto, sei es zur<br />

saelzer@niatu.net<br />

Warnwestenpflicht oder zu Promillegrenzen. Im Kampf um<br />

Aufmerksamkeit lanciert der AvD Kampagnen wie aktuell die<br />

Fotos: Evonik Industries<br />

GmbH, GTZ, AvD<br />

44 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong>


Ich will<br />

das Klima<br />

schonen.<br />

VISION TRIFFT VERNUNFT<br />

Als Energieversorger tragen wir Verantwortung<br />

– gegenüber unseren Kunden<br />

und auch gegenüber der Umwelt. Es ist<br />

unsere Pfl icht, Energie jederzeit für alle<br />

zugänglich zu machen. Gleichzeitig darf<br />

die Energieerzeugung unsere Lebensgrundlagen<br />

nicht zerstören. Nur ein intelligenter<br />

Umgang mit Ressourcen bietet eine langfristige<br />

Perspektive. Deswegen setzen wir<br />

1<br />

ENTEGA<br />

auf Wind- und Wasserkraft, Biogas, Solaranlagen<br />

und Geo thermie. Unsere Zukunftsenergie<br />

ist regenerativ. Aber Ökostrom<br />

darf kein Nischen produkt sein. Nur wenn<br />

sich jeder leisten kann, aktiv am Klima schutz<br />

teilzunehmen, können wir wirklich etwas<br />

bewegen. Unser Ziel: preiswerter Ökostrom<br />

für alle. So führen wir Vision und Vernunft<br />

zusammen.<br />

1 Der ENTEGA Ökostromtarif NATURpur III vereint günstige Preise und klimaschonende Erzeugung.<br />

www.vision-trifft-vernunft.de<br />

Ich will<br />

günstigen<br />

Strom.<br />

Wir machen’s vor: Schon 2007 entstand bei der Erzeugung des ENTEGA Strommix rund 42 % weniger CO 2 als bei der Produktion des durchschnittlichen Strommix der Bundesrepublik 2007. Seit Anfang 2008 verzichten<br />

wir zusätzlich auf den Einkauf von Atomstrom und können trotzdem den CO 2-Ausstoß bei der Produktion des ENTEGA Stroms weiter reduzieren.<br />

Stromkennzeichnung: Informationen zu Stromlieferungen der ENTEGA Vertrieb GmbH & Co. KG, Darmstadt, gem. § 42 Energiewirtschaftsgesetz. Gesamtstromlieferung 2007: Anteile der Energieträger: 20 % Kernkraft, 56 %<br />

fossile und sonstige Energieträger, 24 % erneuerbare Energien. Umweltauswirkungen 2007: 0,0005 g/kWh radioaktiver Abfall, 306 g/kWh CO 2-Emissionen (Quelle: ENTEGA). Durchschnittswerte der Stromerzeugung<br />

in Deutschland 2007 zum Vergleich: 24 % Kernkraft, 61 % fossile und sonstige Energieträger, 15 % erneuerbare Energien. Umweltauswirkungen 2007: 0,0007 g/kWh radioaktiver Abfall, 541 g/kWh CO 2-Emissionen (Quelle: BDEW).<br />

Lieferung Stromprodukt: Energiemix 2007 zu ENTEGA NATURpur Strom: 100 % erneuerbare Energien. Umweltauswirkungen 2007: 0 g/kWh radioaktiver Abfall, 0 g/kWh CO 2-Emissionen; verbleibender Energiemix 2007: 21 % Kernkraft,<br />

58 % fossile und sonstige Energieträger, 21 % erneuerbare Energien. Umweltauswirkungen 2007: 0,0006 g/kWh radio aktiver Abfall, 317 g/kWh CO 2-Emissionen (Quelle: ENTEGA).


„Es gibt einen starken Vertrauensverlust“<br />

Journalisten machen keine PR – sagt das Netzwerk Recherche in<br />

seinem Medienkodex. Aber greifen PR-Leute heutzutage nicht immer<br />

stärker in den Journalismus ein? Welche neuen Strategien verfolgen<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeiter, und wie mächtig ist ihre Stellung<br />

im Unternehmen? Fragen an die Kommunikationsberaterin und<br />

ehemalige Pressesprecherin von Nestlé Deutschland, Barbara Nickerson.<br />

FPC: Von der Bundesregierung über den mittelständischen<br />

Betrieb bis zum Kindergarten – auf Öffentlichkeits- und Pressearbeit<br />

will heutzutage niemand mehr verzichten. Wie aber<br />

sehen professionelle Kommunikationsstrategien auf der<br />

Höhe der Zeit aus?<br />

Barbara Nickerson: Ich rate meinen Kunden immer Folgendes:<br />

Bevor sie über PR nachdenken, müssen sie sich klar<br />

werden, wie sie sich in der Öffentlichkeit darstellen wollen.<br />

Was sind die Kernbotschaften, welches Image soll transportiert<br />

werden? Das benennen zu können, ist Voraussetzung<br />

für die Entwicklung eines PR-Konzepts. „Konzept“, weil PR<br />

sich nicht in vereinzelten Maßnahmen erschöpft, sondern<br />

ein Spektrum vieler Maßnahmen umfasst,<br />

die miteinander verzahnt sind und aufeinander<br />

aufbauen. Die ideale PR<br />

sieht so aus, dass eine Botschaft<br />

nicht nur ausgesendet wird und<br />

irgendwo ankommt, sondern dort<br />

aufgegriffen wird und sich weiter<br />

verstärkt.<br />

FPC: Und wie ist es in<br />

der Realität?<br />

Nickerson: Viele<br />

Strategien werden<br />

im Klein-Klein eines<br />

Unternehmens<br />

aufgerieben.<br />

Jedes weiß zwar,<br />

wie wichtig eine<br />

gute Kommunikation<br />

nach außen<br />

ist. Die Frage<br />

ist nur, ob man als Kommunikationsexperte auch rechtzeitig<br />

einbezogen wird – oder erst dann ins Spiel kommt, wenn eine<br />

Krise da ist, die möglichst schnell vom Tisch soll.<br />

FPC: PR- und Öffentlichkeitsarbeiter sollen heute nicht nur<br />

Sprachrohr des Unternehmens sein, sondern strategische<br />

Berater, die in engem Austausch mit der Geschäftsführung<br />

stehen. Das ist also nur Theorie?<br />

Nickerson: In manchen Unternehmen gibt es sogar eine<br />

Position im Vorstand für einen PR-Fachmann. Das war bei<br />

Nestlé nicht der Fall. Die PR war zwar direkt dem Vorstand<br />

unterstellt, aber nicht in die Strategieplanung eingebunden.<br />

Letztlich ist der Stellenwert der Presse- und PR-Abteilung<br />

vielerorts schwächer, als es dem Unternehmen guttut.<br />

FPC: In einer Studie unter Führungskräften aus der Kommunikationsbranche<br />

gab jeder dritte Befragte an, bei der Geschäftsführung<br />

kein Gehör zu finden, und jeder zweite wird<br />

über neue Projekte und Produkte nicht informiert. Wie<br />

kommt das?<br />

Nickerson: Es liegt daran, dass PR im Tagesgeschäft keinen<br />

festen Platz hat und erst wahrgenommen wird, wenn etwas<br />

schiefgelaufen ist. Außerdem ist das Ergebnis von PR nicht<br />

hundert Prozent kalkulierbar. Es ist komplex und schwierig<br />

darzustellen und zu messen. Bei einer Anzeige ist garantiert,<br />

dass sie in der gebuchten Zeitschrift so oft und genau so<br />

erscheint wie verabschiedet. Man hat hingegen hundert Mal<br />

erlebt, dass man eine Pressemitteilung rausgeschickt hat<br />

und die Medien anders darüber berichtet haben als gedacht.<br />

Manche Vorstände erwarten sogar, dass ein PR-Fachmann<br />

im Vorfeld bestimmen kann, was geschrieben wird. Es gibt<br />

in diesen Häusern ein falsches Verständnis davon, wie PR<br />

arbeitet und was sie leisten kann und was nicht. Es wird tatsächlich<br />

von manchen geglaubt, sie würde funktionieren


Wir fördern Talente für steile<br />

Karrieren.


wie Werbung – und hinterher ist der Jammer groß.<br />

FPC: Wie sind Sie als Pressesprecherin mit dieser Situation<br />

umgegangen?<br />

Nickerson: Man lernt, dass man seine Antennen überall<br />

haben, sehr aufmerksam sein, gut zuhören und die wichtigen<br />

Kontakte aktiv pflegen muss. Die Fachabteilungen denken<br />

als Allerletztes an die Presseabteilung. Also muss ich mit<br />

den zuständigen Personen laufend im Gespräch bleiben, um<br />

am Ball zu bleiben, was sich entwickelt.<br />

FPC: Trotz dieser Schwierigkeiten haben sich Bedeutung<br />

und Strategien der Unternehmenskommunikation stark verändert.<br />

Was sind die wichtigsten Entwicklungen?<br />

Nickerson: Die wesentlichste Neuerung ist die Vervielfältigung<br />

der Informationskanäle, die vor allem das Internet geschaffen<br />

hat. Früher hat man Pressemitteilungen verschickt<br />

und zu Pressekonferenzen eingeladen. Das macht man immer<br />

noch, aber gleichzeitig stellt man die Pressemitteilung<br />

auf die Homepage und schafft möglichst viele Verlinkungen<br />

zu weiterführenden Texten und Darstellungen. Es gibt Unter-<br />

Kompetenz in der Region Frankfurt /Rhein-Main<br />

Der Planungsverband Ballungsraum Frankfurt / Rhein-Main erstellt derzeit für seine 75 Mitgliedskommunen<br />

den Regionalen Flächennutzungsplan, bundesweit eine Pionierleistung. Ziel ist, die<br />

Grundlagen für Wohn- und Gewerbestandorte, wichtige Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Landschaftsräume<br />

sowie die Verkehrsinfrastruktur zu erarbeiten. Der Plan wird bis zum Jahr 2020 gültig<br />

sein. Darüber hinaus vertritt der Planungsverband die Region in einigen nationalen wie internationalen<br />

Netzwerken, beispielsweise im Initiativkreis Europäische Metropolregionen.<br />

Planungsverband Ballungsraum Ansprechpartner für die Medien:<br />

Frankfurt / Rhein-Main Frank Tekkiliç<br />

Der Verbandsvorstand Telefon: 069 2577-1250<br />

Poststraße 16 E-Mail: frank.tekkilic@planungsverband.de<br />

60329 Frankfurt am Main www.planungsverband.de<br />

48 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

nehmen, die das Internet sehr gut nutzen und es für sich<br />

arbeiten lassen. Andere haben es immer noch nicht kapiert.<br />

FPC: Hat das Internet nur die Quantität der Kanäle oder<br />

auch die Qualität der Arbeit geändert?<br />

Nickerson: Es hat die Kommunikation beschleunigt. Während<br />

man früher eine Woche Zeit hatte, um eine Pressemeldung<br />

zu verfassen, wird das heute in ein oder zwei Stunden<br />

gemacht. Dadurch sind die Meldungen zwangsläufig oberflächlicher<br />

und fehlerhafter – aber auch aktueller. Und das<br />

ist absolut notwendig, denn die Medien jagen Nachrichten in<br />

Sekunden um die Welt, und ein Unternehmen muss blitzschnell<br />

reagieren können.<br />

FPC: Machen es die neuen Kanäle einfacher, die eigenen<br />

Themen zu setzen und zu verbreiten?<br />

Nickerson: Ja, aber das gilt für alle Seiten. Verbraucher und<br />

Journalisten sind heute in der Lage, alles herauszufinden.<br />

Ich kann heute niemanden mehr mit einer Phrase abservieren<br />

– der kommt zurück und fragt nach. Das Internet vergisst<br />

nichts. Die Kommunikation in Foren und Blogs des Web 2.0<br />

Planungsverband Ballungsraum<br />

Frankfurt/Rhein-Main


macht es jedem Einzelnen möglich, eine Öffentlichkeit<br />

herzu stellen. Man hat es heute also eher mit Partnern auf<br />

Augenhöhe und mit vielen Öffentlichkeiten zu tun. Das hat<br />

zur Folge, dass Unternehmen die Nachrichtenlage schlechter<br />

steuern können, als das früher noch möglich war.<br />

FPC: Besteht eine andere Veränderung nicht darin, dass<br />

Unternehmen stärker versuchen, sich ein Image zu geben<br />

und dieses nach außen zu kommunizieren?<br />

Nickerson: Das ist auch notwendig, weil es für den Verbraucher<br />

wichtiger geworden ist, zu wissen, woher ein Produkt<br />

kommt. Er will wissen, für welche Werte ein Unternehmen<br />

steht – ob es auf die Umwelt achtet und sich sozial verantwortlich<br />

verhält. Gleichzeitig zeigt die Marktforschung, dass<br />

es einen großen Vertrauensverlust gegenüber den Unternehmen<br />

gibt, besonders gegenüber multinationalen Konzernen.<br />

Auch deshalb ist eine glaubwürdige Öffentlichkeitsarbeit<br />

wichtiger denn je – um Vertrauen zurückzugewinnen.<br />

FPC: Es gibt aber doch auch Unternehmen, die sich in ihrer<br />

Öffentlichkeitsarbeit sehr<br />

zurückhalten und trotzdem<br />

erfolgreich sind.<br />

Nickerson: Ja, das klassische<br />

Beispiel ist Aldi. Aldi<br />

macht überhaupt keine<br />

PR, gibt keine Unternehmenszahlen<br />

nach draußen<br />

und veröffentlicht keinerlei Bilder – und ist außerordentlich<br />

erfolgreich. Das ist aber die Ausnahme. Dort, wo ein<br />

Unternehmen im Wettbewerb steht, ist PR ein Instrument,<br />

um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen.<br />

FPC: In Ihrer Zeit bei Nestlé stand das Unternehmen mehrfach<br />

im Fokus der Öffentlichkeit – von Erpressungen mit<br />

vergifteten Lebensmitteln über Werksschließungen bis zum<br />

Thema Gentechnik. Was haben Sie aus diesen Erfahrungen<br />

gelernt?<br />

Nickerson: Es hat sich gezeigt, wie unerlässlich es ist, einen<br />

Krisenplan zu haben. Man muss schon mit dem Anfang einer<br />

Krise richtig umgehen. Wenn ein Anruf reinkommt und<br />

jemand fragt, ob es stimmt, dass ein Verfahren wegen eines<br />

Glassplitters in der Babykost läuft, muss der Anruf heraus -<br />

gefiltert werden und sofort an die zuständigen Stellen<br />

weitergeleitet werden. Es muss auch gewährleistet sein, dass<br />

alle Personen, die Entscheidungen treffen, an sieben Tagen<br />

in der Woche rund um die Uhr erreichbar sind.<br />

FPC: Das war nicht immer schon selbstverständlich?<br />

Nickerson: Seit den Krisen Mitte der 1990er Jahre weiß man,<br />

dass es selbstverständlich sein muss. Neben der Mechanik<br />

des Krisenplans muss man auch wissen, wie man inhaltlich<br />

zu handeln hat: wie man mit der Presse, den Ämtern und<br />

den Verbrauchern redet. A und O sind Schnelligkeit und eine<br />

gute interne Abstimmung. Und man darf nicht anfangen zu<br />

spekulieren. Wenn man nicht sicher weiß, ob in einem Gläs -<br />

chen Splitter gefunden wurden, darf man nicht behaupten,<br />

dass da nichts drin ist. Das kann für die Glaubwürdigkeit<br />

des Pressesprechers und des Unternehmens im übertragenen<br />

Sinn tödlich sein.<br />

FPC: In dem Gebot der Schnelligkeit lauert die Gefahr.<br />

Bei dem Skandal im vergangenen Sommer um verseuchtes<br />

Milchpulver in China musste der Pressesprecher der Nestlé-<br />

Zentrale hinsichtlich der Frage, ob auch Produkte von<br />

Nestlé betroffen seien, seine Aussage nach einigen Tagen<br />

korrigieren.<br />

Nickerson: Nestlé ist als Marktführer in der Ernährungs -<br />

industrie in der Regel der Erste, der von den Medien gefragt<br />

wird. Da blieb mir in solchen Fällen damals keine Möglichkeit,<br />

intern zu recherchieren. Sagt man nichts, weil die Sachlage<br />

noch nicht recherchiert werden konnte, wird man abgestraft<br />

mit dem Kommentar: „Das Unternehmen wollte keine<br />

Stellung beziehen.” Das erweckt den Eindruck, man hätte<br />

„Der Journalist braucht die Informationen,<br />

die PR liefern kann, und die PR braucht die Medien,<br />

um Themen in der Öffentlichkeit zu platzieren.“<br />

etwas zu verbergen. Es ist eine der schwierigsten Situationen<br />

für einen Pressesprecher.<br />

FPC: Kommen wir zu dem schwierigen Verhältnis zwischen<br />

PR und Journalismus: Welche Entwicklungen sehen Sie hier?<br />

Nickerson: Der Journalist hat die Aufgabe, Zusammenhänge<br />

objektiv zu beschreiben, um seine Leser zu informieren –<br />

während der PR-Fachmann die Interessen seines Hauses<br />

vertreten muss. Da wird es immer Interessenkonflikte geben.<br />

Beide Seiten sind jedoch auch aufeinander angewiesen. Der<br />

Journalist braucht die Informationen, die PR liefern kann,<br />

und die PR braucht die Medien, um Themen in der Öffentlichkeit<br />

zu platzieren. Es gibt Journalisten, die von ihren<br />

Redaktionen angehalten sind, Schlagzeilen zu produzieren.<br />

Als PR-Mensch weiß man das nach einer Weile und gewährt<br />

diesen Journalisten seltener ausführlichere Interviews. Von<br />

anderen weiß man, dass man ihnen vertrauen und auch mal<br />

Vorabinformationen geben kann. Diese Art der Zusammen -<br />

arbeit ist sicherlich für beide Seiten die angenehmste.<br />

FPC: Würden Sie denn sagen, dass die Skandalisierungstendenz<br />

in den Medien zugenommen hat?<br />

Nickerson: Ich habe schon den Eindruck. Medien sind<br />

schließlich auch abhängig von ihren Auflagen, und Schlagzeilen<br />

bringen zusätzliche Verkäufe. Umso wichtiger ist es<br />

heute, dass PR-Leute ihr Unternehmen, seine Produkte,<br />

die Verwendung und die Zielgruppe mit ihren Werten und<br />

49


Erwartungen umfänglich verinnerlicht haben. Ich erinnere<br />

mich an Fälle, in denen Schlagzeilen erscheinen sollten, die<br />

jeder Grundlage entbehrten. Es war dann meine Aufgabe,<br />

das Erscheinen der Meldungen abzuwenden – im Interesse<br />

des Unternehmens wie auch der Redaktion. Das war nur<br />

möglich, wenn ich den Wahrheitsgehalt der Meldung mit<br />

stichhaltigen und nachweisbaren Argumenten überzeugend<br />

klarstellen konnte.<br />

FPC: In vielen Unternehmen werden die Etats für klassische<br />

Werbung beschnitten, während für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

sowie eine persönliche Kundenansprache immer<br />

mehr Geld ausgegeben wird. Woran liegt das?<br />

Nickerson: Weil auch die Werbung an Glaubwürdigkeit eingebüßt<br />

hat. Die Verbraucher trauen ihr weniger als früher.<br />

Und über PR lassen sich Authentizität und Glaubwürdigkeit<br />

viel besser erreichen als über Werbebotschaften. So ist auch<br />

die „Autorität“ eines redaktionellen Beitrags höher als die<br />

einer Anzeige.<br />

FPC: Die Grenze zwischen Werbung und Journalismus war<br />

und ist relativ klar. Die PR scheint sich in ihrer diskreten Art<br />

aber immer tiefer in die redaktionellen Inhalte der Medien<br />

einzuschleichen – wenn etwa ganze Seiten damit gefüllt werden,<br />

dass Pressemitteilungen fast eins zu eins abgedruckt<br />

werden.<br />

Nickerson: Im PR-Bereich hat sicherlich eine Professionalisierung<br />

stattgefunden. So sind inzwischen viele PR-Leute<br />

ehemalige Journalisten. PR-Fachleute wissen heute sehr genau,<br />

wie die Medien funktionieren und wie man Journalisten<br />

Themen mundgerecht serviert: Man wählt einen interessanten<br />

Aufhänger, baut Pressemitteilungen so auf, dass sie von<br />

hinten gekürzt werden können, liefert passende Bilder mit<br />

und so weiter. Das halte ich auch für gut, schließlich wird<br />

die Qualität der Arbeit dadurch besser. Was die Redaktion<br />

dann daraus macht, bleibt immer noch ihr überlassen.<br />

FPC: Während viele PR-Abteilungen immer besser ausgestattet<br />

sind, haben sich die Arbeitsbedingungen von Journa-<br />

Zur Person<br />

50 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

Barbara Nickerson arbeitet seit vielen Jahren<br />

im Bereich der Unternehmenskommunikation,<br />

zunächst bei der Maggi GmbH,<br />

später bei der Nestlé Deutschland AG und<br />

heute als selbstständige Projektmanagerin.<br />

Lag der Schwerpunk bei Maggi auf<br />

der Verbraucherkommunikation (u. a.<br />

Maggi Kochstudio), war sie bei Nestlé als<br />

Leiterin Public Relations and Public Affairs stärker für Wirtschaftsthemen<br />

zuständig. Seit 2006 berät sie Unternehmen bei<br />

der Konzeption und Umsetzung ihrer Presse- und Öffentlichkeitsprojekte. <br />

listen spürbar verschlechtert. Gilt das Prinzip: Je schlechter<br />

die Lage der Journalisten, umso besser für die PR-Fach -<br />

leute?<br />

Nickerson: Ich kann es nur umgekehrt beantworten: Aus<br />

PR-Sicht würde es keinen Sinn machen, Journalisten, die<br />

weniger Zeit und mehr Termine als früher haben, mit<br />

schlechtem Pressematerial zu versorgen. Damit wäre weder<br />

der Redaktion noch dem Leser geholfen. Und eine gut geschriebene<br />

Pressemitteilung macht dem Journalisten letztlich<br />

weniger Arbeit als eine schlecht geschriebene.<br />

FPC: Trotzdem: Nutzt die PR die wachsende Abhängigkeit,<br />

sei es von Verlagen, Redaktionen oder einzelnen Journalisten,<br />

nicht recht offensiv aus? Nehmen wir das Beispiel Reiseberichterstattung.<br />

Während Redaktionen ihre Leute immer<br />

seltener auf eigene Rechnung in die Welt schicken, laden<br />

Reiseveranstalter Journalisten zu luxuriösen Trips ein.<br />

Nickerson: Aus Sicht beider Parteien ist das auch sinnvoll.<br />

Die Einladung stellt eine ideale Kommunikationsform dar,<br />

das Land kennenzulernen. Letztlich liegt es in der Verantwortung<br />

des Journalisten, die Sache objektiv zu beurteilen<br />

und kritisch zu bleiben. Eine gute PR kommuniziert auf vielfältige<br />

Weise, um Öffentlichkeit zu gestalten. Sie darf aber<br />

nicht beeinflussen, manipulieren oder gar kaufen.<br />

FPC: Gleichwohl haben sich die Wege geändert, den Medien<br />

PR-Botschaften schmackhaft zu machen. Eine Anzeige wird<br />

nur geschaltet, wenn parallel ein wohlwollender redaktioneller<br />

Beitrag erscheint. „Verlagssonderseiten“ sind eigentlich<br />

Werbung, die aber im redaktionellen Layout daherkommt.<br />

Ein Journalist erhält nicht nur eine Produktinfo, sondern bekommt<br />

das Produkt gratis dazu. Wo liegen die Grenzen –<br />

was darf PR und was darf sie nicht?<br />

Nickerson: PR muss für den Leser von redaktionellen Beiträgen<br />

deutlich unterscheidbar sein. Ob das mit einer Anzeige<br />

gekoppelt wird, ist dann nicht mehr so wichtig. Bei dem letzten<br />

Beispiel würde ich sagen, dass hier eine Grenze überschritten<br />

ist. Wenn ich aber ein Auto testen darf und dabei<br />

die Freiheit habe, auch zu schreiben, dass es sich nicht gut<br />

fährt, ist das in Ordnung. Wichtig ist, dass beide Seiten unabhängig<br />

bleiben. Die Nähe darf nicht zu groß werden.<br />

FPC: Wagen wir abschließend einen Ausblick: Wohin wird<br />

sich die Presse- und PR-Arbeit entwickeln? Welche Tendenzen<br />

zeichnen sich ab?<br />

Nickerson: Wer weiß, was möglich sein wird, wenn es ein<br />

Web 3.0 gibt? Ich glaube, dass die Tools, mit denen wir miteinander<br />

kommunizieren, noch raffinierter werden. Man<br />

sieht das an der wachsenden Bedeutung des Consumer Relationship<br />

Marketing, bei dem es darum geht, die Kommunikation<br />

noch personalisierter zu gestalten. Kommunikation wird<br />

individueller und damit komplexer werden. Einfach nur gute<br />

Pressetexte zu versenden, wird jedenfalls immer weniger<br />

ausreichen. Die Fragen stellte Christian Sälzer


PIA, übernehmen Sie!<br />

Journalistisch geprägte Pressearbeit, innovative Public Relations: Seit 46 Jahren<br />

versorgt das <strong>Frankfurter</strong> Presse- und Informationsamt (PIA) Medien und Bürger<br />

mit Informationen über die Stadt.<br />

Frankfurt, Juli 1982, Baustelle „Historische Römerbergzeile“.<br />

Von seinem Hochsitz aus will ein Kranführer Menschen in<br />

Amtsstuben beobachtet haben, die immer wieder stundenlang<br />

Zeitung lesen. Faulheit im Magistrat? Ein gefundenes<br />

Fressen für die Boulevardpresse! Doch die „Abendpost<br />

Nachtausgabe“, die das Thema großflächig aufbereitet, präsentiert<br />

auch gleich die Lösung. Nach sorgfältiger Analyse<br />

von Kranposition und Blickwinkel stellt sich heraus: Der<br />

Kranführer hat in die Räume des Presse- und Informationsamtes<br />

im Haus Römerberg 32 geblickt. Und dort werden,<br />

wie der damalige Amtsleiter Joachim Peter erklärt, jeden<br />

Vormittag die <strong>Frankfurter</strong> Tageszeitungen ausgewertet: „Tja,<br />

das sieht dann von außen tatsächlich so aus, als ob wir hier<br />

nichts anderes täten, als zum Vergnügen Zeitung zu lesen.“<br />

Über einen Mangel an Arbeit konnte sich das Amt mit den<br />

drei Buchstaben noch nie beklagen. Das bestätigt auch Nikolaus<br />

Münster, der heutige Leiter. Unter seiner Führung erfüllen<br />

insgesamt 20 Mitarbeiter eine erstaunliche Palette von<br />

Aufgaben. Grundservice ist der städtische Pressedienst, der<br />

im Dezember 2007 auf das elektronische Newsletterformat<br />

51


umgestellt wurde und mehrere Hundert Adressen umfasst. Es ist „politisch neutral – bei schwierigen und umstrittenen<br />

Hinzu kommen die Organisation von städtischen Pressekon- Stadtthemen beschränken wir uns auf den grundlegenden<br />

ferenzen und Pressebesichtigungen, die Koordinierung der Informationsservice.“ Das PIA bearbeitet Aufträge aus dem<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit städtischer<br />

OB-Büro, setzt aber oft auch eigene Themen<br />

Ämter, die Produktion von Broschüren, das Or-<br />

und Akzente. Etwa indem es aktuelle Beweganisieren<br />

von Ausstellungen und Veranstaltungungen<br />

in der Stadt aufgreift oder öffentlichgen,<br />

die Bürgerberatung, das Römertelefon oder<br />

keitswirksame Projekte wie die „Lange Bahn-<br />

die Betreuung des Amtsblatts der Stadt. Onlinehofsviertelnacht“<br />

auf die Beine stellt. Bei allen<br />

redakteure steuern Aktuelles zur Website<br />

„großen Themen“ – von der Alten Brücke über<br />

www.frankfurt.de bei, auch Grußworte und Re-<br />

den Neubau der EZB bis hin zu internationalen<br />

den werden im PIA verfasst. Zusätzlich bietet<br />

Sportevents – ist das Amt involviert. Und weil<br />

man Mitarbeitern aus den Ämtern Fortbildun-<br />

es stets auch um das Image der Stadt geht, sind<br />

gen im Bereich Kommunikation an. Je nach<br />

die Tourismus & Congress GmbH und die Wirt-<br />

Projekt wird das PIA von externen Dienstleisschaftsförderung<br />

Frankfurt wichtige Partner.<br />

tern unterstützt.<br />

Nikolaus Münster,<br />

„Der Team- und Netzwerkgedanke ist zen-<br />

„Mir ist es wichtig, das Amt jeweils an dem Pressechef der Stadt<br />

tral“, sagt Münster, der das PIA seit 1991 lei-<br />

besten Standard der Kommunikationsbranche<br />

tet, „die Abstimmung mit den Ämtern existen-<br />

auszurichten“, bringt Münster seinen Ansatz auf den Punkt. ziell.“ Einmal pro Woche findet eine Redaktionskonferenz<br />

„Wir wollen genauso gute Qualität liefern wie PR-Agenturen statt, und drei- bis viermal jährlich gibt es Meetings mit<br />

oder Pressestellen in Unternehmen. Um diese Ansprüche zu Unternehmensvertretern. Einmal im Jahr kommen auch die<br />

verdeutlichen, haben wir uns intern als die Kommunikations- Pressereferenten des Deutschen Städtetages zum Erfahagentur<br />

der Stadt definiert.“ Als Teil der Stadtverwaltung rungsaustausch zusammen. Die Treffen geben Anregungen<br />

verhält sich das PIA „loyal zur Verwaltungsspitze, dem Ma- für die eignen Arbeit und helfen, Situationen, mit denen man<br />

gistrat, dessen Beschlüsse wir an die Öffentlichkeit bringen“. sich in der eigenen Stadt konfrontiert sieht, besser einzu-<br />

52 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

PIA-Werbeplakate aus<br />

vergangenen Zeiten


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Presse- und Informationsamt der Stadt Frankfurt am Main<br />

Das PIA entsteht 1963 aus der Zusammenlegung<br />

des langjährigen Presseamts und des<br />

erst 1960 gegründeten Büros für Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Zum Leiter wird Joachim Peter ernannt,<br />

der 1980 auch den <strong>Frankfurter</strong> Presse-<br />

Club mitgründet. 1964 erfolgt der Umzug in<br />

das Haus Römerberg 32. Etwa zur selben Zeit<br />

startet der PIA-Artikeldienst, 1969 das „Römertelefon“,<br />

1972 die Bürgerberatung im Erdgeschoss.<br />

1991 wird Nikolaus Münster Nachfol-<br />

54 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

ger von Joachim Peter, der sich in den Ruhe -<br />

stand verabschiedet. Die heutigen Aufgaben<br />

und Grenzen des auf vier Etagen angesiedelten<br />

Amts und seiner 20 Mitarbeiter sind klar umrissen.<br />

Es gibt zwei Abteilungen – die Presseabteilung<br />

mit dem Leiter Dr. Thomas Scheben<br />

und die von Almuth Westecker geleitete Abteilung<br />

Öffentlichkeitsarbeit. Nach wie vor arbeiten<br />

in der Presseabteilung erfahrene Journalisten,<br />

während die Öffentlichkeitsarbeit von aus-<br />

gebildeten PR-Fachleuten geleistet wird. Die<br />

Bürgerberatung führt Brigitte Schammler. Nach<br />

diversen Auszeichnungen für seine Kommunikationsarbeit<br />

stellt das PIA 2007 den Pressedienst<br />

auf das elektronische Newsletterformat<br />

um, zurzeit wird unter anderem der Einsatz von<br />

Podcasts und Video vorbereitet. Für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

steht dem PIA ein Etat von<br />

215.000 € zur Verfügung.


schätzen. Münster, Diplomvolkswirt und ausgebildeter<br />

Journalist, war fünf Jahre in der Wirtschaft tätig und<br />

zehn Jahre bei der „F.A.Z.“. Er weiß, wie Redaktionen<br />

funktionieren, kennt außerdem die Mechanismen der<br />

PR. Und er kann mit Budgets umgehen. „Für Öffentlichkeitsarbeit<br />

steht uns ein Etat von 215.000 € zur<br />

Verfügung. Das ist nicht viel, aber als ‚Agentur der<br />

Stadt’ akquirieren wir große städtische Etats, mit denen<br />

wir dann solche Aufgaben wie die Fußball-WM<br />

oder das Turnfest bewältigen.“<br />

Viele Tätigkeitsfelder, wenig Reibungspunkte –<br />

Münsters Team kann sich ganz auf die Arbeit konzentrieren.<br />

Das war nicht immer so. Als das PIA 1963 startete,<br />

wurde in der Stadt heftig über seine Funktion gestritten.<br />

Zuvor hatte es jahrelang nur ein kleines Presseamt gegeben,<br />

das Medien mit Meldungen aus dem <strong>Frankfurter</strong> Magistrat<br />

und den Ämtern versorgte. 1960 war unter SPD-Bürgermeister<br />

Werner Bockelmann zusätzlich ein Büro für Öffentlichkeitsarbeit<br />

installiert worden, das sich um eine bessere Information<br />

der Bürger und um Imagewerbung für die Stadt<br />

kümmern sollte. Mit der Arbeit dieses Büros war zunächst<br />

die CDU-, später selbst die SPD-Fraktion unzufrieden. Als<br />

Presseamt und Büro für Öffentlichkeitsarbeit dann zusammengeführt<br />

werden sollten, witterten auch <strong>Frankfurter</strong><br />

Redaktionen Verrat: Hatte „ihr“ Presseamt<br />

sie nicht stets mit journalistischem Anspruch<br />

informiert? Jetzt drohte die unheilvolle<br />

Unterwanderung durch schnöde PR!<br />

Noch im November 1962 wurde Presseamtsleiterin<br />

Helli Knoll in der „F.A.Z.“ mit<br />

den Worten zitiert: „Ich halte die Zusammenlegung<br />

nicht für richtig; es ist so,<br />

wie wenn bei einer Zeitung die Anzeigenabteilung<br />

und die Redaktion zusammengelegt<br />

würden.“<br />

Doch allen Protesten zum Trotz nahm das<br />

neue Presse- und Informationsamt am 1.<br />

Januar 1963 seine Arbeit auf. Als Leiter wurde der bisherige<br />

Chef des Büros für Öffentlichkeitsarbeit berufen – Joachim<br />

Peter. OB Bockelmann, dem das PIA direkt unterstellt war,<br />

begründete die Zusammenlegung mit dem Hinweis, es sei in<br />

allen Städten der Bundesrepublik mittlerweile üblich, die<br />

Dienststellen für Presseinformationen und für Öffentlichkeitsarbeit<br />

in einem Amt zu vereinigen; Frankfurt müsse<br />

gleichziehen mit den Konkurrenzstädten.<br />

Im November 1964 zog das PIA in das neu gebaute Haus<br />

Römerberg 32 um, und seitdem trägt das Amt maßgeblich zu<br />

einem Wandel in der öffentlichen Wahrnehmung Frankfurts<br />

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ei. Schon Ende der 70er Jahre zeigten sich Einwohner zufriedener<br />

mit Stadt und Verwaltung, in den 80er Jahren begann<br />

sich das Bild vom grauen Finanzmoloch mit hoher<br />

Kriminalitätsrate und geringer Lebensqualität langsam<br />

zu wandeln. Inzwischen gilt Frankfurt weltweit<br />

als lebendige Metropole mit großer Innovationskraft<br />

und einem beeindruckenden<br />

Angebot an Kultur.<br />

Ein anderer Vorwurf, mit dem sich das PIA<br />

immer mal wieder auseinandersetzen musste, lautete:<br />

„partei-ideologische Arbeit“. Das war schon zu<br />

Zeiten von Joachim Peter so, und dem sah sich auch<br />

Nikolaus Münster ausgesetzt. Während des OB-Wahlkampfs<br />

1995 behaupteten böse Zungen, er mache heimlich<br />

Wahlkampfarbeit für den damaligen OB Andreas von<br />

Schoeler. Als dann He raus -<br />

forderin Petra Roth (CDU)<br />

siegte, musste der PIA-Chef<br />

schwierige Wochen überstehen.<br />

Doch schon bald lobte<br />

die OB die gute Zusammen -<br />

arbeit mit dem „geschätzten<br />

Herrn Münster“.<br />

Längst genießt das Amt<br />

56 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

einen hervorragenden Ruf.<br />

„Für unsere Kommunikationsleistungen<br />

im Wettbewerb<br />

mit der privaten Wirtschaft<br />

haben wir fünf Auszeichnungen<br />

erhalten, darunter<br />

die sehr angesehene<br />

Goldene Brücke der Deutschen<br />

Public Relations<br />

Gesellschaft (DPRG)“,<br />

berichtet Münster, der auch Mitglied im Vorstand des <strong>Frankfurter</strong><br />

PresseClubs ist. „In unserer Medienarbeit haben wir<br />

schon frühzeitig Eventkommunikation eingesetzt, als noch<br />

kaum eine Kommune davon geredet hat.“ Und: „Als eines<br />

der ersten Presseämter haben wir eine Mitarbeiterzeitung<br />

gestartet, die bundesweit Modell war.“ Darüber hinaus entwickelte<br />

das PIA den innovativen Online-Terminservice<br />

www.frankfurt-fuer-mich.de, den rund 25.000 <strong>Frankfurter</strong><br />

jede Woche kostenlos beziehen. Und zurzeit steckt man in<br />

den Vorbereitungen zum Einsatz von Podcasts und Videos<br />

in der Frankfurt-Kommunikation.<br />

Ständige Innovation bei gleichbleibender Qualität, die<br />

fruchtbare Verbindung von professioneller Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

– das PIA weiß, wie Frankfurt tickt und<br />

wie die Stadt präsentiert werden muss. Kein Wunder, dass<br />

das Amt heute auch im Krisenstab der Stadtverwaltung ver-<br />

treten ist. 1993, als nach einem Chemieunfall „Gelber Regen“<br />

auf Schwanheim fiel, war das noch nicht so. Damals<br />

gingen seltsame Bilder um die Welt – von spielenden Kindern<br />

neben Männern in Schutzanzügen. „Einen solchen<br />

Kommunikations-Supergau“, ist Münster sicher, „würden<br />

wir heute verhindern.“<br />

DR. MICHAEL BEHRENDT<br />

Freier Autor & Redakteur<br />

ted.behrendt@t-online.de<br />

Fotos: PIA


Jackson Day Dinner 1932 im Mayflower-Hotel – Blick durch eine Türspalte<br />

Der König der Indiskreten<br />

Erich Salomon war der berühmteste Pressefotograf seiner Zeit, vor seiner Kamera<br />

war nichts und niemand sicher. Seine Karriere begann eher zufällig, war steil und endete<br />

früh. Danach war er nur noch der „Jude Salomon“ – am 7. Juli 1944, vor 65 Jahren,<br />

wurde er in Auschwitz ermordet.<br />

Das notwendige Maß an Unverfrorenheit<br />

Erich Salomons Aufnahmen wurden weltweit gedruckt. Am<br />

liebsten machte er sie dort, wo es grundsätzlich verboten und<br />

wo nie zuvor fotografiert worden war. Ausgestattet mit tadellosen<br />

Manieren, vielsprachiger Weltläufigkeit, stets angemessener<br />

Garderobe und dem notwendigen Maß an Unverfrorenheit,<br />

überwand der promovierte Jurist einfache Türhüter ebenso wie<br />

Minister und Präsidenten: „Wenn man vor der Tür eines Verhandlungszimmers<br />

steht und die dafür zuständige Persönlichkeit<br />

darum bittet, hineingelassen zu werden, so fällt es dieser<br />

nicht schwer, die Bitte mit der erforderlichen Begründung ab-<br />

zulehnen. Ist man aber schon vor Beginn der Verhandlung<br />

in dem betreffenden Raum, so bedeutet die Aufforderung, den<br />

Raum wieder zu verlassen, für die dafür zuständige Person<br />

einen viel größeren psychologischen Kraftaufwand.“ Salomon<br />

begründete mit seinen Reportagen aus Gerichts- und Plenar -<br />

sälen, von internationalen Konferenzen und Banketten den<br />

modernen Bildjournalismus, er erfand sogar das Wort.<br />

Ein junger Herr aus gutem Hause<br />

Als Erich Franz Emil Salomon am 28. April 1886 in Berlin zur<br />

Welt kommt, deutet nichts auf seine spätere Pressekarriere hin.<br />

57


Der Großvater ist Bankier, der Vater Effektenhändler und stellvertretender<br />

Vorsitzender des Ehrenausschusses der Berliner<br />

Börse. Ein Onkel seiner Mutter, Leopold Sonnemann, hat zwar<br />

die „<strong>Frankfurter</strong> Zeitung“ gegründet und als Abgeordneter im<br />

Reichstag gesessen, aber Bankier war auch er. Die Salomons<br />

sind wohlhabend, man wohnt im vornehmen Berliner Westen,<br />

einer Gegend „für Automobilbesitzer“ (Harry Graf Keßler), und<br />

am Teltower See besitzt die Familie seit 1873 ein gediegenes<br />

Sommerhaus. Erich ist das vierte von insgesamt fünf Kindern,<br />

und das Geld des Vaters erlaubt allen Geschwistern, in Ruhe<br />

herauszufinden, für welchen Beruf sie geeignet wären. Erich<br />

arbeitet neben der Schule eine Zeit lang bei einem Tischler,<br />

später sammelt er Schmetterlinge und will Biologie studieren.<br />

1909, nach dem plötzlichen Tod seines Vaters, schreibt er sich<br />

dann für ein Ingenieurstudium ein, schließlich studiert er auf<br />

Wunsch seiner Mutter Jura und promoviert 1913 über „Ziel und<br />

Fassung der Grundpfandklage“.<br />

Seit 1912 ist Dr. jur. Erich Salomon mit Maggy Schüler verheiratet,<br />

einer entfernten Verwandten seiner Mutter. Am 31. Juli<br />

1913 kommt ihr erster Sohn Otto zur Welt. Das Leben der jungen<br />

Familie könnte nun in den sicheren und ruhigen Bahnen<br />

eines wohlhabenden Berliner Rechtsanwalts der Kaiserzeit<br />

verlaufen, doch zwölf Monate später bricht der Erste Weltkrieg<br />

aus. Erich Salomon wird im August 1914 eingezogen und gerät<br />

58 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

bereits im September in französische Kriegsgefangenschaft.<br />

Im ersten Gefangenenlager wird er wegen seiner Französischkenntnisse<br />

Dolmetscher, im zweiten sogar Lagerführer. Im<br />

Rahmen eines Gefangenenaustauschs wird er Anfang 1918 in<br />

die Schweiz entlassen, wo er Frau und Sohn wiedertrifft. 1919<br />

kehren die Salomons nach Berlin zurück, wo sich ihr Vermögen<br />

von ursprünglich einer Million Goldmark durch Kriegsfolgen<br />

und Inflation weitgehend in Rauch auflöst.<br />

Taxifahrt mit Rechtsberatung<br />

Erich Salomon, dessen Frau erneut schwanger wird, muss sich<br />

um eine Erwerbsquelle kümmern und versucht sich abwechselnd<br />

als Börsenmakler, Repräsentant der Bank eines Onkels<br />

und Teilhaber einer Klavierfabrik, die jedoch kurz darauf pleite<br />

macht. 1924 muss er das Teltower Sommerhaus aufgeben,<br />

kauft vom Erlös zwei Elektroautos und ein Motorrad mit Beiwagen<br />

und gründet ein Taxiunternehmen. Seine Werbeanzeige in<br />

der „Vossischen Zeitung“ – „Dr. der Jurisprudenz gibt Ihnen<br />

während der Beförderung Instruktionen über die Regierungsmaßnahmen<br />

zur Währungsumstellung von der Deutschen Mark<br />

zur Rentenmark“ – erregt nicht nur die Aufmerksamkeit potenzieller<br />

Fahrgäste, sondern auch des Ullstein-Verlages, der Salomon<br />

prompt einen Posten in der Werbeabteilung anbietet. Hier<br />

kümmert er sich unter anderem um Auseinandersetzungen mit<br />

Tagung des Völkerbundrats (10.12.–15.12.1928), Außenministerrunde im Foyer des Hotels Splendide in Lugano (v.l.n.r.): August Zaleski, Polen;<br />

Sir Joseph Austen Chamberlain, Großbritannien; Gustav Stresemann, Deutschland; Aristide Briand, Frankreich; Rückenansicht: Vittorio Scialoja, Italien.<br />

Bild rechts: Erich Salomon mit seiner berühmten Ermanox-Kamera<br />

Foto: bpk Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte


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Bauern, die für Geld am Rand ihrer Felder Reklameschilder<br />

aufstellen und dabei ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht<br />

immer ganz nachkommen. Zur besseren Dokumentation der<br />

Streitfälle legt sich Erich Salomon eine Contessa-Nettel-Kamera<br />

zu, die er in seiner Freizeit für kleine Reportagen nutzt.<br />

1927 drucken verschiedene Ullstein-Zeitungen die ersten<br />

Salomon-Bilder ab. Ullstein ist zu jener Zeit das größte und erfolgreichste<br />

Verlagshaus Europas, sein Flaggschiff ist die „Berliner<br />

Illustrirte Zeitung“, deren Auflage 1930 bei zwei Millionen<br />

liegt. Hier veröffentlicht Salomon 1928 Aufnahmen aus<br />

einem aufsehenerregenden Polizistenmörderprozess. Dabei<br />

gelingt es ihm nicht nur, das strikte Fotografierverbot<br />

zu überwinden, indem er seine neue Ermanox, eine<br />

35-mm-Spiegelreflex-Plattenkamera mit lichtstarkem<br />

Objektiv, in einem Hut versteckt. Salomon beweist<br />

auch zum ersten Mal sein Gespür für packende atmosphärische<br />

Aufnahmen und jenes Quäntchen Frechheit,<br />

mit dem er es noch oft zum Erfolg bringen wird:<br />

Als ihm einer der Gerichtsdiener am letzten Tag auf<br />

die Schliche kommt und die Herausgabe der Bilder<br />

verlangt, gibt sich Salomon reumütig und händigt ihm<br />

eine Kassette mit freilich unbelichteten Platten aus.<br />

Die belichteten trägt er seelenruhig in der Jacketttasche<br />

nach draußen. Nur ein Jahr nachdem Erich<br />

Salomon zum ersten Mal eine Kamera in Händen hatte,<br />

beginnt seine Karriere, bald ist er der berühmteste<br />

und gefragteste Bildjournalist der Welt.<br />

Fotos Marke Salomon<br />

Nachdem eine weitere Serie von Gerichtsfotos europaweit<br />

veröffentlicht wird, kündigt Salomon seine Stellung<br />

bei Ullstein und arbeitet fortan als freier Bildjournalist.<br />

Er reist zu allen wichtigen internationalen Konferenzen,<br />

in den Wandelgängen des Reichstages kennt man ihn<br />

ebenso wie in der Pariser Nationalversammlung. Immer<br />

sind es sein gepflegtes Auftreten, Sprachkenntnisse und<br />

die vollkommene Selbstverständlichkeit, mit der er sich<br />

auf glänzendem Parkett bewegt, die ihn zum „Schuss“<br />

kommen lassen. Im Völkerbundpalast in Genf setzt er sich ungerührt<br />

– und unbemerkt – auf den Platz des gerade abwesenden<br />

polnischen Delegierten, während der ersten Regierungserklärung<br />

des Reichskanzlers Hermann Müller nimmt er dessen<br />

Abgeordnetenplatz ein: „Wenn man ohne formelle Erlaubnis<br />

irgendwo fotografiert, kann man voraussetzen, dass jeder, der<br />

nichts damit zu tun hat, sich nicht im Geringsten darum kümmern<br />

wird und dass diejenigen, die an sich befugt wären, sich<br />

darum zu kümmern, es in den meisten Fällen nicht tun werden,<br />

da sie aus der Tatsache, dass fotografiert wird, schließen zu<br />

müssen glauben, dass es auch irgendjemand erlaubt haben<br />

muss.“ Wo er nicht hineinkommt, etwa ins Reichspräsidentenpalais<br />

beim Empfang des ägyptischen Königs, da beschafft er<br />

60 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

sich einen Fensterplatz im gegenüberliegenden Haus. Für eine<br />

Aufnahme des amerikanischen Präsidenten versteckt er seine<br />

Ermanox im Blumenschmuck auf der Festtafel, bei Nachtsitzungen<br />

mit schläfrigen Ministern im Smoking steht er hinter einem<br />

Paravent.<br />

In seinem Buch „Berühmte Persönlichkeiten in unbewachten<br />

Augenblicken“ erzählt er einen seiner Coups auf dem Festbankett<br />

der Royal Academy in London: „So wartete ich ruhig<br />

bis zum Abend, zog meinen Frack an und ging hin, wobei ich<br />

meinen Grundsatz, eine Stunde zu spät zu kommen, genau befolgte.<br />

Er beruht auf der Erfahrung, dass Kontrollbeamte, wenn<br />

man zu spät kommt, schon abgekämpft und daher<br />

milde gestimmt sind.“ Nachdem man ihm die Fotografiererlaubnis<br />

verweigert, „that is quite impossible,<br />

that has never been done before“, entscheidet er sich<br />

„zum sofortigen Beschreiten des illegalen Weges, der<br />

diesmal zu dem Saalausgang führte, durch den die<br />

Kellner ein- und ausströmten. Neben diesem Ausgang<br />

hatte ich eine vollkommen unmotivierte Doppelgardine<br />

entdeckt, nun machte ich durch die Gardinenspalte<br />

hindurch eine Anzahl Aufnahmen. Nachdem<br />

ich mir schon wenigstens zwölf verschiedene<br />

Bilder gesichert hatte, trat ein Herr auf mich zu und<br />

fragte, was ich eigentlich da täte. Ich sagte, dass ich<br />

fotografierte. ‚Yes, but for whom are you taking these<br />

photographs?’, fragte er mich. Um irgend etwas zu<br />

antworten, sagte ich: ‚For the Weekly Graphic.’ – ‚But<br />

they haven’t asked for!’ Worauf ich mit waschechtem<br />

Erstaunen ‚O, haven’t they?’ hervorbrachte. Der Herr<br />

ließ mich nun einige Zeit in Ruhe, kehrte aber dann<br />

wieder und sagte: ‚The secretary of the academy<br />

says, that that has never been done before.’ – ‚That<br />

is why I am doing it’, entgegnete ich mit der natürlichsten<br />

Harmlosigkeit, die mir zur Verfügung stand.<br />

Der Herr konnte sich dieser Logik anscheinend nicht<br />

verschließen und verließ mich zum zweiten Mal.<br />

Nach einiger Zeit kam er wieder und sagte: ‚Are you<br />

Dr. Erich Salomon?’ Ich bestritt nicht, der Gesuchte<br />

zu sein, worauf der Herr mir sagte, der Sekretär habe nichts<br />

dagegen, dass ich noch weiter fotografierte, aber ich dürfe<br />

niemanden bitten, für mich zu posieren. Ich sagte lachend:<br />

‚That’s what I never do’, aber in diesem Augenblick kam Prince<br />

George, der vierte Sohn des Königs, in Begleitung des Akademiepräsidenten<br />

in den Saal, und beide pflanzten sich aufnahmeheischend<br />

vor meiner Kamera auf.“<br />

Längst ist aus dem gefürchteten „roi des indiscrets“ (Aristide<br />

Briand) ein gern gesehener Gast und Garant für Bedeutsamkeit<br />

geworden. Als sich das Reichskabinett Anfang der Dreißigerjahre<br />

auf einem Schiff mit Vertretern der britischen Regierung<br />

zu einer geheimen Zusammenkunft trifft, erhält nur Salomon<br />

die Genehmigung, mit seiner Kamera dabei zu sein. „Heutzuta-


ge“, erläutert angelegentlich der preußische Ministerpräsident<br />

die Entscheidung, „kann eine Konferenz zwar ohne Minister<br />

stattfinden, aber nicht ohne Dr. Salomon.“<br />

Bei aller Kunstfertigkeit achtet Erich Salomon stets auch auf<br />

die Vermarktung seines eigenen Namens: Als erster Pressefotograf<br />

setzt er durch, dass seine Bilder grundsätzlich mit Namensangabe<br />

gedruckt werden. Das „Salomon-Bild“ wird zur Marke.<br />

Endstation Rampe<br />

Dann kommt das Jahr 1933 und mit ihm die Machtübernahme<br />

jener unzivilisierten braunen Bande, deren Rüpeleien Salomon<br />

kurz zuvor im Reichstag aufgenommen hatte. Am 30. Januar<br />

hält sich Erich Salomon mit seiner Frau und den beiden Söhnen<br />

bei den Schwiegereltern in Den Haag auf. Eine Rückkehr<br />

nach Berlin ist unmöglich, der „Jude Salomon“ ist zu exponiert<br />

und den neuen Herren gar zu verhasst. Abgeschnitten von seinen<br />

wichtigsten Auftraggebern, dem Archiv und seinem Zuhause,<br />

verfällt er in tiefe Depression und kann über Wochen<br />

nicht arbeiten. Schließlich bringt Sohn Otto einen Teil des Archivs<br />

mit den 400 wichtigsten Glasnegativen nach Den Haag,<br />

von dort gelangen sie 1935 für eine Ausstellung nach London<br />

und überstehen so die Zeitläufte. Erich Salomon beginnt er-<br />

<br />

neut zu arbeiten, erwägt die Emigration in die USA, reist mehrfach<br />

nach England und Schottland und bleibt schließlich doch<br />

in Den Haag.<br />

Als die Wehrmacht am 10. Mai 1940 die Niederlande<br />

besetzt, ist es für jede Ausreise zu spät. Drei Jahre können<br />

sich die Salomons verstecken, dann verrät sie ein Gasableser,<br />

der den Verbrauch in einem eigentlich leer stehenden Haus<br />

bemerkt, bei den Deutschen. Mit Ausnahme des Sohnes Otto,<br />

der unter dem Namen Peter Hunter seit 1935 in London lebt,<br />

werden alle verhaftet. Vom KZ Westerbork aus kommen die<br />

Salomons zunächst im Januar 1944 nach Theresienstadt, im<br />

Mai erreichen dann mehrere Transporte mit insgesamt 7503<br />

Juden aus Theresienstadt die Rampe von Auschwitz. Die meisten<br />

werden sofort vergast, Erich Salomon stirbt nach Auskunft<br />

des Internationalen Roten Kreuzes am 7. Juli 1944.<br />

ARMIN H. FLESCH<br />

Freier Journalist<br />

ahf.ffm@gmx.de<br />

Fotos: Bildarchiv Stiftung<br />

Preussischer Kulturbesitz


Schlusspunkt der amerikanisch<br />

kontrollierten<br />

Epoche des <strong>Frankfurter</strong><br />

Rundfunks: Kurt Magnus,<br />

Vorsitzender des Rundfunkrats,<br />

und Intendant<br />

Eberhard Beckmann halten<br />

die Lizenzurkunde<br />

des neuen HR in Händen


Hesselbachs hör’n Radio Frankfurt<br />

Serie <strong>Frankfurter</strong> Rundfunk-Historie: Seit 60 Jahren firmiert der Hessische Rundfunk<br />

als öffentlich-rechtliche Sendeanstalt. Bis es am 28. Januar 1949 endlich so weit war,<br />

mussten Strukturen und Personal aufwendig neu geordnet werden.<br />

Funkstille<br />

Am 25. März 1945 endete, fast auf den Tag nach 21 Jahren,<br />

die Geschichte des Südwestdeutschen Rundfunks Frankfurt,<br />

den Goebbels zum „Reichssender Frankfurt“ degradiert hatte.<br />

Während die US-Armee von Süden auf Frankfurt vorrückte,<br />

zerstörten Sprengkommandos der Wehrmacht die beiden<br />

Sendetürme auf dem Heiligenstock. In den Notstudios in<br />

Bad Nauheim waren am Vortag auf Anordnung des „Betriebsführers“,<br />

Intendant Ludwig Fries, alle Personal- und<br />

Etatunterlagen, die gesamte Korrespondenz und alle Aktennotizen<br />

vernichtet worden, danach zog das Personal ab. In<br />

Frankfurt trat Funkstille ein. Der Großdeutsche Rundfunk<br />

sendete zwar noch auf einigen Frequenzen, aber nachdem<br />

die Amerikaner bereits vier Tage später die Stadt vollständig<br />

einnehmen konnten, dürfte sich der Glaube ihrer Bürger an<br />

den Endsieg eher in Grenzen gehalten haben. The war was<br />

over in Frankfurt. Wer hier in den nächsten Wochen Radio<br />

hören wollte, wird entweder den amerikanischen Soldatensender<br />

AFN oder das deutschsprachige Programm von Radio<br />

Luxemburg eingeschaltet haben, sofern Sendeleistung und<br />

Empfangsgerät ausreichend waren. Vermutlich hörten viele<br />

<strong>Frankfurter</strong> auch den deutschsprachigen Dienst der BBC,<br />

was ihnen in den vergangenen fünfeinhalb Jahren bei Todesstrafe<br />

verboten gewesen war.<br />

Von der psychologischen Kriegführung zum Aufbau<br />

neuer Medien<br />

Am 26. April, knapp vier Wochen nach Einnahme der Stadt,<br />

bezog das Supreme Headquarters Allied Expeditionary Force<br />

(SHAEF) unter General Dwight D. Eisenhower die ehemalige<br />

Verwaltungszentrale des I.G.-Farben-Konzerns am Grüneburgweg.<br />

Nach dessen Auflösung durch das neu geschaffene<br />

U.S. Forces European Theater (USFET) wurde Frankfurt bald<br />

darauf zur Verwaltungszentrale der Amerikanischen Besat-<br />

zungszone. Mit der US-Armee kam auch die Psychological<br />

Warfare Division an den Main, jene Einheit, die während des<br />

Krieges versucht hatte, mit Hilfe von Lautsprecherwagen,<br />

Flugblättern und deutschsprachigen Rundfunksendungen<br />

deutsche Einheiten zur Aufgabe zu bewegen. Ihre Mitglieder<br />

waren häufig deutsche Exilanten, die es rechtzeitig geschafft<br />

hatten, Deutschland zu verlassen. Zu ihnen gehörten prominente<br />

Schriftsteller wie Alfred Döblin, der als französischer<br />

Kulturoffizier nach Deutschland zurückkehrte, oder, in amerikanischer<br />

Uniform, Hans Habe, Stephan Heym und zwei<br />

Söhne Thomas Manns, Klaus und Golo.<br />

Radio Frankfurt, Sender der amerikanischen<br />

Militärregierung<br />

Ab dem 9. Mai 1945 gibt es in Europa keinen Krieg mehr zu<br />

führen, weder physisch noch psychologisch. Stattdessen<br />

muss die deutsche Bevölkerung über Anordnungen der Militärregierung<br />

informiert werden, und die Deutschen brauchen<br />

Nachhilfe in Sachen Demokratie – „Reeducation“ lautet<br />

das Stichwort. Hierzu wird aus der Psychological Warfare<br />

Division die Information Control Division (ICD) gebildet, deren<br />

wichtigste Aufgabe der Aufbau einer freien Presse und<br />

eines unabhängigen Rundfunks ist. In Frankfurt sind hierzu<br />

die technischen Voraussetzungen günstig: Die Rundfunkstudios<br />

in Bad Nauheim haben den Krieg unbeschadet überstanden,<br />

und die gesprengten Funktürme auf dem Heiligenstock<br />

können recht bald durch mobile Sendemasten aus Militärbeständen<br />

ersetzt werden. So kommt bereits am 1. Juni<br />

1945, drei Wochen nach Kriegsende, aus dem Bad Nauheimer<br />

„Terrassenhof“ wieder ein Programm: „Radio Frankfurt,<br />

Sender der amerikanischen Militärregierung“ geht auf Sendung.<br />

Anfangs dauert das tägliche Programm nur sechs bis<br />

zehn Stunden und wird in drei Blöcken – vormittags zwischen<br />

sechs und neun, mittags zwischen zwölf und 14 sowie<br />

63


abends zwischen 18 und 23 Uhr – ausgestrahlt. Neben Musik,<br />

Nachrichten und politischer Bildung in deutscher Sprache<br />

werden kurze, jeweils viertelstündige Nachrichten in italienischer,<br />

polnischer, russischer und tschechischer Sprache<br />

gesendet, da sich noch viele ehemalige Zwangsarbeiter im<br />

Sendegebiet aufhalten. Auch für die im DP-Lager Zeilsheim<br />

lebenden „Displaced Persons“, ehemalige jüdische Gefangene<br />

aus den von der US-Armee befreiten Konzentrationslagern,<br />

gibt es in den späten Abendstunden eigene Sendungen.<br />

Golo Mann bei Radio Frankfurt<br />

Der neue Rundfunk sollte, so Golo Mann 1983 rückblickend,<br />

„einfach ein Ersatz sein für das, was der alte deutsche Rundfunk<br />

gewesen war, der in dieser Form ja nun unmöglich<br />

weitergehen konnte.“ Am Anfang produzieren die Amerikaner<br />

alle Sendungen selbst, aber Schritt um Schritt werden<br />

deutsche Techniker, Musiker und schließlich auch Redakteure<br />

eingestellt. Golo Mann: „Es war also überwiegend Information,<br />

etwas Bildung und Unterhaltung. Und da das auf die<br />

Dauer ja nun unsere Aufgabe, die Aufgabe der ‚Amerikaner’<br />

nicht sein konnte, fingen wir natürlich an, das war unser<br />

Auftrag, geeignete deutsche Mitarbeiter zu finden.“ Die<br />

Überwachung der Inhalte blieb aber vorerst in Händen der<br />

ICD, der „Kontrolloffiziere“ wie Golo Mann, zuständig für<br />

Nachrichten und Politik, oder Hans R. L. Cohrssen, Unterhaltung.<br />

Gesamtverantwortlich waren bis Herbst 1946 Barry<br />

Mahool, danach Herbert Groß und zuletzt Robert H. Lochner.<br />

Insgesamt umfasst eine Liste, die sich im Archiv des<br />

Hessischen Rundfunks befindet, 25 Namen amerikanischer<br />

Kontrolleure, die für alle Bereiche des Sendebetriebs Verantwortung<br />

tragen, von Technik über Hörspiel, Unterhaltung<br />

und Musik bis Politik und Nachrichten. Leider sind nur wenige<br />

Originaldokumente aus jener Zeit erhalten, nach der vollständigen<br />

Übergabe des Senders an die Deutschen nahmen<br />

die Amerikaner fast das gesamte Archiv mit. Heute sind die<br />

Unterlagen der ICD auf verschiedene Archive in den USA<br />

verstreut, eine vollständige Dokumentation jener vier Jahre<br />

wurde bislang nicht geschrieben.<br />

German Civilians, Heavy Work<br />

Mit der Rückkehr in das notdürftig instand gesetzte Rundfunkgebäude<br />

an der Eschersheimer Landstraße am 15. Februar<br />

1946 nimmt auch der Anteil der deutschen Redakteure


an der Programmgestaltung deutlich zu. Die Rolle der amerikanischen<br />

Kontrolloffiziere konzentriert sich zunehmend auf<br />

die Überwachung und immer seltener auf die Zensur der<br />

Sendemanuskripte. „Allmählich wurde die ganze produktive<br />

Arbeit von den deutschen Mitarbeitern getan“, erinnert sich<br />

Golo Mann 1983, „und ich langweilte mich einfach, nur zuzuhören<br />

oder Manuskripte zu lesen, an denen gar nichts zu<br />

ändern war.“ Am 1. Juli 1946, dreizehn Monate nachdem<br />

Radio Frankfurt erstmals auf Sendung gegangen war, wurde<br />

Eberhard Beckmann von den Amerikanern zum ersten deutschen<br />

Intendanten berufen. Die vollständige Übergabe des<br />

Sendebetriebs in deutsche Hände war nur noch eine Frage<br />

der Zeit. Wer für Radio Frankfurt arbeiten wollte, wurde<br />

gründlich auf seine politische Vergangenheit, vor allem zwischen<br />

1933 und ’45, hin durchleuchtet. Selbst Musiker und<br />

Techniker konnten nicht mit einer Anstellung rechnen, falls<br />

sie sich durch ihre „Zugehörigkeit zu NS-Organisationen mit<br />

Titel, Rang, Amt und Zeit“ diskreditiert hatten, oder sie wurden,<br />

wenn derlei erst später ans Licht kam, sofort entlassen.<br />

Auch die „politische Zugehörigkeit und Betätigung vor<br />

1933“ wurde abgefragt und war gegebenenfalls hilfreich,<br />

den begehrten Posten bei Radio Frankfurt zu ergattern. Denn<br />

die Arbeit war nicht nur beliebt und versprach eine gute<br />

Aussicht auf eine weitere journalistische Karriere. Sie war<br />

auch mit irdischen Gaben gesegnet: Die deutschen Mitarbeiter<br />

erhielten bei der Lebensmittelzuteilung die Schwerst -<br />

arbeiterration für „German Civilians“, wovon die Durch-<br />

Das wieder -<br />

aufgebaute<br />

Rundfunkge -<br />

bäude an der<br />

Eschersheimer<br />

Landstraße.<br />

Heute befindet<br />

sich auf diesem<br />

Gelände die<br />

Musikhochschule<br />

Frankfurt<br />

schnittsdeutschen jener Jahre nur träumen konnten. Von den<br />

alten Mitarbeitern des „Reichssenders“ war es hauptsächlich<br />

das technische Personal, das in Teilen übernommen wurde,<br />

prominente Redakteure wie Paul Laven, die unter den Nazis<br />

Karriere gemacht hatten, versuchten hingegen vergeblich,<br />

diese bei Radio Frankfurt fortzusetzen.<br />

Stattdessen waren es neue Namen wie Hans Meyer, ab<br />

Frühjahr 1946 Chefredakteur für Politik und Nachrichten,<br />

oder Stephan Hermlin, Literaturredakteur, die das Programm<br />

der ersten Jahre prägten. Alfred Andersch kam zunächst als<br />

freier Mitarbeiter und Dramaturg nach Frankfurt. Sein<br />

„Abendstudio“ wurde 1948 erstmals ausgestrahlt und sollte<br />

bis September 2003 im Nachtprogramm des HR bleiben.<br />

„Strömungen der modernen Kultur“ lautete der programmatische<br />

Untertitel der Sendereihe, die nicht nur neue Inhalte<br />

vermitteln wollte, sondern auch neue radiophone Formen<br />

wie die Hörfolge, aus der das Feature entstand, entwickelte.<br />

Neben Gesprächen und Diskussionen gehörten Vorträge,<br />

Autorenlesungen und Hörspiele zum festen Bestandteil des<br />

Programms. Namhafte Schriftsteller und Philosophen wie<br />

Theodor W. Adorno, Jürgen Habermas, Bruno Liebrucks und<br />

Alfred Schmidt zählten zu den Autoren der Sendereihe.<br />

Ulrike Meinhof schrieb, bevor sie in den Untergrund ging,<br />

im „Abendstudio“ über Arbeitsunfälle am Fließband und den<br />

Adjutanten Himmlers, Karl Wolff. Stücke wie Siegfried Lenz’<br />

„Die Nacht des Tauchers“ und Hans Magnus Enzensbergers<br />

„Acht Minuten Welt in Scherben“ wurden für das „Abend -<br />

65


studio“ produziert und sind mittlerweile sogar als Hörbuch<br />

erschienen. So entstanden gleich nach dem Ende von Krieg<br />

und Nazizeit Sendeformate, die teilweise bis heute ihren<br />

festen Platz im Programm des Hessischen Rundfunks behalten<br />

haben. 1945 gab es vor allem drängende Alltagsfragen<br />

wie Bezugsscheinvergabe, Lebensmittel- und Brennstoff -<br />

zuteilungen oder Informationen zur Wohnungsversorgung,<br />

über die es zu informieren galt, damit begann am 1. Juli<br />

1945 die „Umschau zwischen Rhein und Main sowie benachbarten<br />

Gebieten“, die spätere „Rundschau aus dem Hessenland“.<br />

1948 kamen Sendungen wie „Rund um Kassel“ und<br />

der regelmäßige Bericht „Aus der Landeshauptstadt“ hinzu.<br />

Auch das Unterhaltungsprogramm von „Radio Frankfurt“<br />

war höchst erfolgreich und brachte Stars des späteren Fernsehens<br />

wie Hans-Joachim Kulenkampff und Peter Frankenfeld<br />

hervor. Geradezu Kultstatus besaß jedoch die „Familie<br />

Hesselbach“, deren prototypisches Leben sich bis 1967 in<br />

77 Rundfunk- und 51 Fernsehfolgen vor den begeistert lauschenden<br />

Hessen abspielte.<br />

Eine Anstalt öffentlichen Rechts<br />

Die Wiederkehr eines staatlich kontrollierten Rundfunks<br />

nach Weimarer Vorbild, wie sich Hans Bredow, bis 1933<br />

Rundfunkkommissar des Reichspostministers, und Kurt<br />

Magnus, vor ’33 Geschäftsführer der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft<br />

(RRG) und nach dem Krieg Ministerialdirektor im<br />

hessischen Wirtschaftsministerium, den künftigen Landes-<br />

66 FPC-<strong>Magazin</strong> <strong>2009</strong><br />

Einer der amerikanischen<br />

Kontrolloffiziere<br />

bei der Arbeit<br />

im Funkhaus<br />

sender vorstellten, kam für die Amerikaner nicht infrage. Der<br />

amerikanische Militärgouverneur, General Lucius D. Clay,<br />

stellte dies im Herbst 1947 ausdrücklich fest, und sein Stellvertreter,<br />

Generalmajor George P. Hays, forderte die Landesregierungen<br />

der amerikanischen Besatzungszone auf, bis<br />

März 1948 Rundfunkgesetze zu erlassen, welche die Bildung<br />

unabhängiger Rundfunkanstalten ermöglichten. Nachdem<br />

ein erster Entwurf keine Mehrheit im hessischen Kabinett<br />

fand, wurde eine Sonderkommission eingesetzt, der auch<br />

Bredow und Magnus angehörten. Der Kommission gelang es<br />

innerhalb einer Woche, den Gesetzentwurf so weit zu überarbeiten,<br />

dass er bereits am 7. August 1948 dem Hessischen<br />

Landtag zur ersten Lesung vorgelegt werden konnte. Man<br />

hatte erkannt, dass die Amerikaner wegen des Missbrauchs<br />

des Rundfunks während der Nazizeit auf absoluter Staatsferne<br />

bestanden, und beabsichtigte daher, den neuen Rundfunk<br />

als „Anstalt des öffentlichen Rechts“ zu organisieren. Der<br />

Rundfunk sollte „Sache der Allgemeinheit“ sein. Um dies zu<br />

gewährleisten, war ein Rundfunkrat vorgesehen, der sich aus<br />

Vertretern der Universitäten, Kirchen, Gewerkschaften und<br />

anderer gesellschaftlicher Gruppen sowie einem Vertreter<br />

der Landesregierung zusammensetzen sollte. Dem Rund -<br />

funk rat oblag die Ernennung, Überwachung und Abberufung<br />

des Intendanten sowie die Genehmigung des Rundfunketats.<br />

Die eigentliche Leitung und Verwaltung des Senders lag in<br />

der Verantwortung des Intendanten. Ihm stand der Verwaltungsrat<br />

zur Seite, der in der Art eines Aufsichtsrats einer


AG intern Intendant, Geschäftsführung und allgemeinen Betrieb<br />

zu überwachen hatte. Nach heftigen Debatten im Landtag<br />

wurde erneut ein Ausschuss gebildet, der sich, nach<br />

Fraktionsstärke, aus den Mitgliedern aller Parteien zusammensetzte.<br />

Mit kleinen Änderungen konnte das „Gesetz<br />

über den Hessischen Rundfunk“ am 22. September 1948 im<br />

Landtag verabschiedet werden. Intendant Beckmann wurde<br />

in seinem Amt bestätigt, das er bis zu seinem frühen Tod am<br />

3. Januar 1962 ausüben sollte. Kurt Magnus übernahm den<br />

Vorsitz des Rundfunkrats, Vorsitzender des Verwaltungsrats<br />

wurde, wenig überraschend, Hans Bredow. Am 28. Januar<br />

1949, keine vier Jahre nach Ende des Krieges, händigten die<br />

Amerikaner im Sendesaal an der Eschersheimer Landstraße<br />

die Lizenzurkunde feierlich dem Intendanten Beckmann aus.<br />

Damit war der Hessische Rundfunk in seiner heutigen Gestalt<br />

geboren. Kontrolloffiziere gab es keine mehr, die Deutschen<br />

führten den Sender völlig frei. Lediglich ein Verbindungsoffizier<br />

zum Hauptquartier am Grüneburgweg – bis<br />

Mai ’49 Robert H. Lochner, danach William M. Hart – hatte<br />

noch ein Büro an der Eschersheimer Landstraße, doch auch<br />

er wurde im September 1950 abberufen.<br />

Hesselbachs hör’n AFN<br />

Freilich blieben die Amerikaner auch weiterhin im <strong>Frankfurter</strong><br />

Äther präsent: Der 1943 gegründete Soldatensender AFN<br />

hatte am 15. Juli 1945 in der Inckusstraße 11, einer Seitenstraße<br />

des Marbachwegs, Quartier bezogen. Bald darauf war<br />

auch das AFN-Hauptquartier von London an den Main gekommen<br />

und residierte vom 1. Oktober 1946 an für über 20<br />

Jahre im Höchster Schloss. Von dort aus lernten viele Hessen<br />

zum ersten Mal den Jazz, später den Rock and Roll und<br />

Stars wie Bill Haley oder Elvis Presley kennen. Die westdeutsche<br />

Nachkriegskultur ist ohne den Einfluss des „American<br />

Forces Network“ gar nicht vorstellbar. Aber das ist einen<br />

eigenen Artikel wert...<br />

ARMIN H. FLESCH<br />

Freier Journalist<br />

ahf.ffm@gmx.de<br />

Fotos: Hessischer Rundfunk<br />

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