Abpfiff - Deutscher Frauenrat

Abpfiff - Deutscher Frauenrat Abpfiff - Deutscher Frauenrat

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3 The international response A selection The campaign also attracted international attention and prominent supporters. The UN: On International Women’s Day in 2006 (March 8), the Vice President of the Deutscher Frauenrat (National Council of German Women’s Organizations), Brigitte Triems, described the “Final Whistle” campaign to the NGO meeting at the UN Conference on Women’s Rights in New York. The European Parliament: On 8 March 2006, the Committee on Women’s Rights and Gender Equality of the European Parliament held an event on “Forced prostitution in the framework of world sport events”. Brunhilde Raiser, President of the Deutscher Frauenrat, held a speech there and presented the “Final Whistle” campaign. On 14 March 2006 the European Parliament passed a resolution on human trafficking and forced prostitution which mentioned the campaign prominently and expressed full support for it. Austria/Switzerland: Austria planned to address the topic in the course of its EU Presidency starting in July of 2006. There is also talk of organising a similar campaign for the UEFA European Football Cup which will take place in Austria and Switzerland in 2008. Henny Engels, the Managing Director of the Deutscher Frauenrat, was invited to Vienna in mid- March of 2006 in order to speak with women from Austria’s Social Democratic Party and the Austrian Frauenring about the issue and the campaign. Argentina: The Argentine Embassy in Germany sent a letter to the Deutscher Frauenrat in late March of 2006, which denounced forced prostitution and expressed support for the campaign in the name of the Republic of Argentina. Egypt: The First Lady of Egypt, Suzanne Mubarak, declared her solidarity with the campaign in a letter of May 2006. She herself had already initiated the international campaign “End Human Trafficking NOW” in January of 2006 and proposed an action plan against forced prostitution. USA: Given the increasing levels of illegal immigration into this country, combating human trafficking (especially for the purpose of labour exploitation) has been a major political topic for a number of years now. After the “Final Whistle” campaign was publicised, representatives of the US Embassy in Berlin sought discussions with the Deutscher Frauenrat on several occasions. There is a strong mainstream evangelical movement in the USA that would like to prohibit prostitution in general. In May of 2006, Republican Congressman Christopher H. Smith initiated discussion in Congress with a statement entitled “Germany’s World Cup Brothels: Women and Children at Grave Risk of Exploitation”. This document condemned e.g. planned measures by the police against forced prostitution during the World Cup as “somewhat absurd” in light of the “infrastructure of legalized prostitution” in Germany. Smith also appealed to Chancellor Merkel to reverse the Prostitution Law. Sweden: Sharp criticism of the “German model” also came from official Swedish quarters. Since 1999, it has been illegal to buy sex services in that country. The Equal Opportunities Minister, the equal opportunities commissioners and women’s organisations are all convinced of the efficacy of this legislation and are promoting it throughout the EU. In February of 2006, for example, the Swedish Justice Minister at the time, Thomas Bodström, advised his German

Internationales Echo Auswahl Die Kampagne hat auch internationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen und prominente UnterstützerInnen gefunden. UNO: Am Internationalen Frauentag 2006 konnte die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Frauenrates, Brigitte Triems, auf dem NGO-Treffen der UN-Frauenrechtskonferenz in New York über „Abpfiff“ informieren. Europäisches Parlament: Am 8. März 2006 führte der Frauenrechtsausschuss des Europäischen Parlaments eine Veranstaltung durch mit dem Thema „Forced prostitution in the framework of world sport events“ (Zwangsprostitution im Rahmen weltweiter Sportereignisse). Brunhilde Raiser, die Vorsitzende des Deutschen Frauenrates, trug dort vor und präsentierte die Kampagne „Abpfiff“. Am 14. März 2006 verabschiedete das Europäische Parlament eine Resolution zum Thema Menschenhandel und Zwangsprostitution, in der die Kampagne an oberster Stelle genannt und ihr volle Unterstützung ausgesprochen wurde. Hoher Besuch: Der schwedische Gleichstellungsminister Jens Orback auf Stippvisite beim Deutschen Frauenrat, neben ihm Angela Andersen, Vorstandsmitglied / High-level visit: Jens Orback, the Swedish Equal Opportunities Minister, pays an informal visit to the Deutscher Frauenrat. Next to him is Board Member Angela Andersen. Österreich/Schweiz: Im Rahmen seiner EU-Präsidentschaft ab Juli 2006 will sich auch Österreich mit dem Thema befassen. Angedacht ist, die Fußball- Europameisterschaft, die 2008 in Österreich und der Schweiz stattfinden wird, für eine ähnliche Kampagne gegen Zwangsprostitution zu nutzen. Henny Engels, Geschäftsführerin des Deutschen Frauenrates, wurde Mitte März 2006 nach Wien eingeladen, um mit Frauen aus der SPÖ und dem Österreichischen Frauenring über das Thema und die Kampagne zu sprechen. Argentinien: Die argentinische Botschaft übermittelte Ende März 2006 dem Deutschen Frauenrat ein Schreiben, in dem im Namen der Republik Argentinien Zwangsprostitution geächtet und Unterstützung für die Kampagne angeboten wurde. Ägypten: In einem Schreiben erklärte die First Lady Ägyptens, Suzanne Mubarak, im Mai 2006 ihre Solidarität mit der Kampagne. Sie selbst hat im Januar 2006 die internationale Kampagne „End Human Trafficking NOW“ initiiert und einen Aktionsplan gegen Zwangsprostitution vorgeschlagen. USA: Vor dem Hintergrund der zunehmenden illegalen Einwanderung in die USA ist die Bekämpfung des Menschenhandels (vor allem zum Zweck der Arbeitsausbeutung) dort seit einigen Jahren ein wichtiges politisches Thema. Nachdem die Kampagne „Abpfiff“ bekannt wurde, suchten VertreterInnen der US-Botschaft in Berlin mehrfach das Gespräch mit dem Deutschen Frauenrat. In den USA gibt es eine starke Bewegung aus der Mitte der Evangelikalen, die die Prostitution generell verbieten möchte. Vor diesem Hintergrund eröffnete der republikanische Abgeordnete Christopher H. Smith Anfang Mai 2006 im US-Kongress eine Diskussion unter der Überschrift „Germany’s World Cup Brothels: Women and Children at Grave Risk of Exploitation“ (Deutschlands WM-Bordelle: Frauen und Kinder droht die Ausbeutung). Darin verurteilte Smith u.a. die geplanten Maßnahmen der Polizei gegen Zwangsprostitution während der WM als „irgendwie absurd“ angesichts der „Infrastruktur der legalen Prostitution“ in Deutschland. Er rief auch Bundeskanzlerin Merkel dazu auf, nach der WM das Prostitutionsgesetz rückgängig zu machen. Schweden: Scharfe Angriffe auf das „deutsche Modell“ kamen auch von offizieller schwedischer Seite. Dort gilt seit 1999 die „Freierbestrafung“, d.h. der Kauf von sexuellen Dienstleistungen steht generell 3

Internationales Echo<br />

Auswahl<br />

Die Kampagne hat auch internationale Aufmerksamkeit<br />

auf sich gezogen und prominente UnterstützerInnen<br />

gefunden.<br />

UNO: Am Internationalen Frauentag 2006 konnte<br />

die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen<br />

<strong>Frauenrat</strong>es, Brigitte Triems, auf dem NGO-Treffen der<br />

UN-Frauenrechtskonferenz in New York über „<strong>Abpfiff</strong>“<br />

informieren.<br />

Europäisches Parlament: Am 8. März 2006 führte der<br />

Frauenrechtsausschuss des Europäischen Parlaments<br />

eine Veranstaltung durch mit dem Thema „Forced<br />

prostitution in the framework of world sport events“<br />

(Zwangsprostitution im Rahmen weltweiter Sportereignisse).<br />

Brunhilde Raiser, die Vorsitzende des Deutschen<br />

<strong>Frauenrat</strong>es, trug dort vor und präsentierte die<br />

Kampagne „<strong>Abpfiff</strong>“. Am 14. März 2006 verabschiedete<br />

das Europäische Parlament eine Resolution zum<br />

Thema Menschenhandel und Zwangsprostitution, in<br />

der die Kampagne an oberster Stelle genannt und ihr<br />

volle Unterstützung ausgesprochen wurde.<br />

Hoher Besuch: Der schwedische Gleichstellungsminister Jens Orback<br />

auf Stippvisite beim Deutschen <strong>Frauenrat</strong>, neben ihm Angela Andersen,<br />

Vorstandsmitglied / High-level visit: Jens Orback, the Swedish Equal<br />

Opportunities Minister, pays an informal visit to the <strong>Deutscher</strong> <strong>Frauenrat</strong>.<br />

Next to him is Board Member Angela Andersen.<br />

Österreich/Schweiz: Im Rahmen seiner EU-Präsidentschaft<br />

ab Juli 2006 will sich auch Österreich mit<br />

dem Thema befassen. Angedacht ist, die Fußball-<br />

Europameisterschaft, die 2008 in Österreich und der<br />

Schweiz stattfinden wird, für eine ähnliche Kampagne<br />

gegen Zwangsprostitution zu nutzen. Henny Engels,<br />

Geschäftsführerin des Deutschen <strong>Frauenrat</strong>es, wurde<br />

Mitte März 2006 nach Wien eingeladen, um mit<br />

Frauen aus der SPÖ und dem Österreichischen Frauenring<br />

über das Thema und die Kampagne zu sprechen.<br />

Argentinien: Die argentinische Botschaft übermittelte<br />

Ende März 2006 dem Deutschen <strong>Frauenrat</strong> ein<br />

Schreiben, in dem im Namen der Republik Argentinien<br />

Zwangsprostitution geächtet und Unterstützung für<br />

die Kampagne angeboten wurde.<br />

Ägypten: In einem Schreiben erklärte die First Lady<br />

Ägyptens, Suzanne Mubarak, im Mai 2006 ihre Solidarität<br />

mit der Kampagne. Sie selbst hat im Januar 2006<br />

die internationale Kampagne „End Human Trafficking<br />

NOW“ initiiert und einen Aktionsplan gegen Zwangsprostitution<br />

vorgeschlagen.<br />

USA: Vor dem Hintergrund der zunehmenden illegalen<br />

Einwanderung in die USA ist die Bekämpfung<br />

des Menschenhandels (vor allem zum Zweck der<br />

Arbeitsausbeutung) dort seit einigen Jahren ein<br />

wichtiges politisches Thema. Nachdem die Kampagne<br />

„<strong>Abpfiff</strong>“ bekannt wurde, suchten VertreterInnen der<br />

US-Botschaft in Berlin mehrfach das Gespräch mit<br />

dem Deutschen <strong>Frauenrat</strong>.<br />

In den USA gibt es eine starke Bewegung aus der Mitte<br />

der Evangelikalen, die die Prostitution generell verbieten<br />

möchte. Vor diesem Hintergrund eröffnete der<br />

republikanische Abgeordnete Christopher H. Smith<br />

Anfang Mai 2006 im US-Kongress eine Diskussion<br />

unter der Überschrift „Germany’s World Cup Brothels:<br />

Women and Children at Grave Risk of Exploitation“<br />

(Deutschlands WM-Bordelle: Frauen und Kinder droht<br />

die Ausbeutung). Darin verurteilte Smith u.a. die<br />

geplanten Maßnahmen der Polizei gegen Zwangsprostitution<br />

während der WM als „irgendwie absurd“<br />

angesichts der „Infrastruktur der legalen Prostitution“<br />

in Deutschland. Er rief auch Bundeskanzlerin Merkel<br />

dazu auf, nach der WM das Prostitutionsgesetz rückgängig<br />

zu machen.<br />

Schweden: Scharfe Angriffe auf das „deutsche Modell“<br />

kamen auch von offizieller schwedischer Seite.<br />

Dort gilt seit 1999 die „Freierbestrafung“, d.h. der<br />

Kauf von sexuellen Dienstleistungen steht generell<br />

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