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Abpfiff - Deutscher Frauenrat

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Regionale Bündnisse<br />

Interne Arbeitsgruppe<br />

Außerdem bereitete eine interne Arbeitsgruppe<br />

der Mitgliedsverbände des<br />

Deutschen <strong>Frauenrat</strong>es die Kampagne<br />

aktiv mit vor. Grundlage dafür war ein<br />

Beschluss der Mitgliederversammlung<br />

2005, die Kampagne im Rahmen der<br />

gebotenen Möglichkeiten lokal, d.h.<br />

vor allem an den Austragungsorten<br />

der Spiele, breit und phantasievoll zu<br />

unterstützen.<br />

Die Kampagne hatte einen dezentralen Charakter. Sowohl die Orts- und Regionalgruppen<br />

der Netzwerkpartner als auch die der Mitgliedsorganisationen waren<br />

aufgerufen, lokale und regionale Bündnisse einzugehen und gemeinsame Aktionen<br />

durchzuführen. Nach dem 8. März 2006 schlossen sich auch zahlreiche andere Initiativen<br />

und Organisationen dem Aufruf an. Überall im Land gab es vor allem zwischen<br />

der Eröffnung der WM am 9. Juni und ihrem Finale am 9. Juli 2006 Aktivitäten unter<br />

dem Motto „<strong>Abpfiff</strong> – Schluss mit Zwangsprostitution“.<br />

Der Deutsche Fussball-Bund pfeift mit<br />

Nach seiner anfänglichen Weigerung, sich zum Thema Menschenhandel<br />

und Zwangsprostitution öffentlich zu äußern, vollzog sich beim Deutschen<br />

Fußball-Bund (DFB) ein Gesinnungswandel. In der Folge übernahm<br />

DFB-Präsident Theo Zwanziger sogar die Schirmherrschaft für die Kampagne<br />

„<strong>Abpfiff</strong>“. Wie kam es dazu?<br />

Offenbar hatten die Verantwortlichen die Wirkung ihrer anfänglichen<br />

Ablehnung falsch eingeschätzt: Das Medienecho war prompt und fiel<br />

negativ aus, und auch der Druck aus den frauenpolitischen Reihen war<br />

groß. Bei der gemeinsamen Pressekonferenz zum Kampagne-Auftakt<br />

am . März 200 entschuldigte sich DFB-Präsident Theo Zwanziger dann<br />

auch in aller Form dafür, die „Tragweite des Ganzen“ unterschätzt zu<br />

haben. Allerdings habe ihm ein sehr realitätsnaher ARD-„Tatort“, der sich<br />

mit dem Thema Zwangsprostitution beschäftigte, die Augen geöffnet;<br />

hinzu gekommen seien die hartnäckigen Briefe aus dem Bundesfrauenministerium<br />

und dem Deutschen <strong>Frauenrat</strong> und ein eindringliches<br />

persönliches Gespräch mit der Vorsitzenden der Frauen im Deutschen<br />

Olympischen Sportbund, Ilse Ridder-Melchers. „Als ich das alles verinnerlicht<br />

hatte, war mir klar, dass wir das uns Mögliche tun sollten, um den<br />

Initiatorinnen zu helfen, die sich für eine Sache einsetzen, die in unserer<br />

Gesellschaft nicht passieren dürfte“.<br />

Über die Übernahme der Schirmherrschaft hinaus finanzierte der DFB<br />

ein zusätzliches Element der Kampagne, nämlich einen WM-Spielplan in<br />

Postkarten-Format. Dieser wurde bei Straßenaktionen in großen Mengen<br />

verteilt.<br />

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