Vorstandsarbeit im Kleingartenwesen mit Verantwortung und ...

Landesverband Niedersächsischer Gartenfreunde e.V.
Vorstandsarbeit im Kleingartenwesen -Mit Verantwortung und Augenmaß
Tätigkeitsbereiche des Vereins und die
steuerlichen Folgen
Für das Finanzamt gliedert sich der Verein in
vier Bereiche: den ideellen, den der Vermögensverwaltung
sowie den der wirtschaftlichen
Betätigung, der wiederum in einen
steuerbegünstigten (sog. Zweckbetrieb) und
einen nicht begünstigten Bereich differenziert
wird.
Die steuerlich relevanten Tätigkeitsbereiche
des Vereins
Der ideelle Bereich (I)
Der ideelle Bereich ist der eigentliche Bereich
zur Verfolgung der gemeinnützigen Zwecke;
wegen dieses ideellen Bereichs erhält der
Verein überhaupt erst seine Steuerbegünstigung.
Typische ideelle Bereiche sind: therapeutische
Wohngemeinschaften, psychologische
Beratungsstellen, sozialpädagogische
Betreuung Langzeitarbeitsloser, Städteaustausch,
Bürgerinitiativen gegen Großbauprojekte,
sofern sie nicht nur eigene, sondern
der Allgemeinheit dienende Interessen verfolgen.
Vermögensverwaltung (II)
Miet- und Pachterträge aus langfristiger Vermietung
gelten als Vermögensverwaltung und
nicht als wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb
und sind deshalb steuerbegünstigt.
Körperschaft-/Gewerbesteuer
Umsatzsteuer
Ideeller Bereich Vermögensverwaltung
Mitgliedsbeiträge, Zinsen, langfristige
Spenden, Zuschüsse Vermietung von Grundbesitz
Zweckbetrieb
kleingärtnerische
Veranstaltungen,
Pflanzenbörsen für
Mitglieder und
Nichtmitglieder
LNG – Schriftenreihe Heft 21 - 44 -
Die wirtschaftliche Tätigkeit (III)
Bei Idealvereinen, d.h. Vereinen, deren
Zweck nicht auf einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb
gerichtet ist (vgl. § 21 BGB),
darf eine wirtschaftliche Betätigung nie den
ideellen Hauptzweck überwiegen.
Wenn die Vereinstätigkeit sich beispielsweise
fast nur noch auf das Betreiben einer Vereinsgaststätte
beschränkt und die ideellen
Aktivitäten kaum noch eine Rolle spielen,
dann ist der Hauptzweck kein ideeller mehr.
Zu den steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben,
die keine Zweckbetriebe
sind (§ 64 AO), zählen beispielsweise: Basar,
Dritte–Welt–Laden, Altmaterialsammlung,
gastronomische Leistungen, Vereinsfeste, gesellige
Veranstaltungen, auch dann, wenn nur
Vereinsmitglieder zugelassen sind.
Aber: Laut § 58 Nr. 8 AO handelt es sich bei
einer geselligen Zusammenkunft eines gemeinnützigen
Vereins um eine steuerlich unschädliche
Betätigung, wenn diese im Vergleich
zur steuerbegünstigten Tätigkeit des
Vereins von untergeordneter Bedeutung ist.
Um sicherzugehen, ob es sich um eine untergeordnete
Bedeutung handelt, sollte beim Finanzamt
nachgefragt werden. Grundsätzlich
gilt auch hier die Umsatzfreigrenze von
30.678 €.
Wirtschaftlicher
Geschäftsbetrieb
Bewirtung, Werbeeinnahmen,
Vereinsfeste,
selbstbewirtschaftete
Vereinsgaststätte,
Altmaterialsammlung
Körperschaft- bzw.
Gewerbesteuerpflicht