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Oldiemarkt-Magazin September 2007 - FunWithMusic

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26 Oldie-Markt 9/07 Plattenkritiken II<br />

The Bongos<br />

Drums Along The<br />

Hudson<br />

Cook. Vinyl/Indigo 567892<br />

Wenn es je einen<br />

vergessenen Edelstein gab,<br />

dann ist es das einzige<br />

Album der Band aus<br />

Hoboken in New Jersey.<br />

1980 produzierte das Trio<br />

um Richard Barone ein<br />

Powerpop-Album der<br />

Extraklasse, das alles<br />

besaß, was man für diesen<br />

Stil braucht: Melodien,<br />

Tempo und knackige Riffs.<br />

Mit zwei Live-Shows von<br />

damals und einem Remix<br />

von Moby besitzt die Disc<br />

das gewisse Etwas, das sie<br />

noch besser macht. Dank<br />

der Zugaben strahlt diese<br />

Reissue noch mehr Glanz<br />

als das Original.<br />

Pretenders<br />

Get Close<br />

Rhino WSM 8122-79998-8<br />

Personalwechsel schienen<br />

nach den ersten Alben bei<br />

Chrissie Hynde&Co. zur<br />

Tagesordnung zu gehören.<br />

1986 gab das letzte<br />

Original neben Hynde, der<br />

Schlagzeuger Martin<br />

Chambers auf, weil er eine<br />

Pause brauchte. So ging<br />

die Dame mit Gitarrist<br />

Robbie McIntosh nach<br />

New York, um dort dieses<br />

Album zu produzieren und<br />

holte sich aus der Szene<br />

dort die neuen Musiker.<br />

Die waren schwarz und so<br />

hörte sich auch das neue<br />

Opus schwärzer an als<br />

vorher, obwohl die Songs<br />

so waren wie früher.<br />

Etta James<br />

Blues From The Big<br />

Apple<br />

Music Av.250177/Soulfood<br />

Wie viele der großen Stars<br />

der R&B-Szene in den<br />

60er Jahren hatte auch die<br />

Dame eine Durststrecke in<br />

den 70er Jahren. In den<br />

80ern tourte sie aber<br />

wieder und bewies den<br />

nachgewachsenen Fans,<br />

wie gut sie auf der Bühne<br />

war. Dieses Konzert wurde<br />

1980 in New York<br />

aufgenommen und<br />

präsentierte eine der besten<br />

Sängerinnen des Stils, die<br />

ihre Hits und Klassiker aus<br />

dem Soul und Blues<br />

brachte, als ob sie erst<br />

gestern geschrieben<br />

worden wären, mit einer<br />

guten Band im Rücken.<br />

John Lee Hooker<br />

Don’t Look Back<br />

Blue SPV 49212 CD<br />

Sein letztes Album ging<br />

der Blues- und Boogie-<br />

Meister mit einem ganz<br />

neuen Gefühl an: Er war<br />

inzwischen saturiert, aber<br />

das änderte nichts an seiner<br />

Klasse. Zusammen mit<br />

Produzent Van Morrison<br />

steuerte er den Klang in<br />

Richtung facettenreicher<br />

Blues. Dazu kommen die<br />

Gastauftritte von Los<br />

Lobos und Van Morrison<br />

sowie zwei Bonustracks<br />

von den damaligen<br />

Sessions. Eine starke CD,<br />

die durch das Remastering<br />

zusätzliche Klangschärfe<br />

gewonnen hat. Was zählt,<br />

ist aber die Musik.<br />

The Pretenders<br />

Learning To Crawl<br />

Rhino WMS 8122-79998-7<br />

Andere Bands hätten wohl<br />

vor dieser Platte schon das<br />

Handtuch geworfen, denn<br />

zuerst starb Gitarrist James<br />

Honeyman-Scott und dann<br />

Bassist Pete Farndon.<br />

Blieben also Chrissie<br />

Hynde und Schlagzeuger<br />

Martin Chambers, und die<br />

legten mit Billy Bremner<br />

und dem Big Country-<br />

Bassisten Tony Butler die<br />

Single Back On The Chain<br />

Gang vor, die prompt der<br />

größte Hit der Band in den<br />

USA wurde. Erst danach<br />

holte man sich dauernden<br />

Ersatz. Die CD mit den 6<br />

Bonustracks ist eine der<br />

besten der Band.<br />

Eric Bell<br />

Thin Lizzy Blues<br />

Music Avenue 250172 /<br />

Soulfood<br />

Wie viele andere<br />

Rockmusiker begann auch<br />

der Ire mit dem Blues und<br />

dahin kehrte er auch<br />

zurück, als er die Nase voll<br />

von Thin Lizzy und dem<br />

harten Rock hatte. Das war<br />

auch 1997 der Fall, als er<br />

durch Skandinavien tourte<br />

und danach die CD des<br />

Namens veröffentlichte.<br />

Hier gibt es noch zwei<br />

Tracks dazu, die er in<br />

einem spanischen Studio<br />

aufnahm, die aber in die<br />

gleiche Kerbe hauen. Als<br />

Gitarrist ist er stark, aber<br />

als Sänger nicht unbedingt<br />

– das schränkt das Niveau<br />

der Platte ein.<br />

Bo Diddley<br />

You Can’t Judge A Book<br />

By The Cover<br />

Music Av.250174/Soulfood<br />

Dass man den Inhalt nicht<br />

nach der Verpackung<br />

beurteilen sollte, ist sicher<br />

nichts Neues. Aber wo Bo<br />

Diddley draufsteht, ist er<br />

auch drin und hier gleich<br />

zweimal. Einmal live 1983<br />

mit Mainsqueeze, die ihn<br />

perfekt begleiteten. Und<br />

zum zweiten mit alten<br />

Studio-Aufnahmen, bei<br />

denen mit Billy Boy<br />

Arnold, Little Walter und<br />

den Moonglows namhafte<br />

Kollegen teilnahmen.<br />

Zusammen ergeben die<br />

beiden Teile eine der<br />

besten CDs, die man von<br />

und mit Bo Diddley<br />

bekommen kann.<br />

The Drifters<br />

Greatest Hits<br />

Classic Studio T/in-akustik<br />

0425040<br />

Es gibt wenige Bands, die<br />

so viele Mitglieder begrüßt<br />

haben wie die legendäre<br />

Vokalgruppe aus New<br />

York. Das kommt daher,<br />

dass der Manager die<br />

Rechte daran besaß. Da<br />

vor kurzem das letzte der<br />

Originale starb, ist es klar,<br />

dass hier nur neue Leute<br />

singen und das wird noch<br />

durch den Zusatz The<br />

Drifters UK unterstrichen.<br />

Die aber bringen das<br />

Material sehr kompetent<br />

und deswegen ist diese CD<br />

gut, auch wenn sie nicht<br />

die Patina der Originale<br />

besitzt. Aber das mindert<br />

den Spaß nur wenig.<br />

John Lee Hooker<br />

Jealous<br />

Blue SPV 95982 CD<br />

Vor 21 Jahren stellte der<br />

Bluesveteran zum letzten<br />

Mal eine Platte her, die er<br />

nur mit seiner Tourband<br />

einspielte. Das bedeutet<br />

aber nicht, dass es nur den<br />

typischen Boogie gibt. Da<br />

Hooker selbst als<br />

Produzent fungierte, sorgte<br />

er dafür, dass zum Beispiel<br />

eine Bläsersektion mit an<br />

Bord war und auch, dass es<br />

abwechslungsreicher als<br />

sonst zuging. Zusammen<br />

mit den beiden Bonustiteln<br />

von den damaligen<br />

Sessions bekommt man<br />

einen guten Eindruck, wie<br />

Hooker auf sich allein<br />

gestellt funktionierte.<br />

Zoot Money’s Big Roll<br />

Band<br />

Best Of<br />

Repertoire 5027/Soulfood<br />

Der Sänger, Organist und<br />

Songschreiber hatte<br />

dasselbe Problem wie viele<br />

andere Musiker der 60er<br />

Jahre: Er schaffte es nie,<br />

seine Live-Qualitäten im<br />

Studio umzusetzen. Das<br />

hatte auch damit zu tun,<br />

dass er dort schlecht seine<br />

Witze reißen konnte wie<br />

im Konzert, aber eben<br />

auch, dass er dieselbe<br />

Intensität wie auf der<br />

Bühne im sterilen<br />

Aufnahmestudio nicht<br />

reproduzieren konnte. So<br />

geben auch die besten<br />

Tracks nicht das wieder,<br />

was er in einem Club so<br />

auf die Beine stellte.

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