Die 5-Sterne-Hoteldirektorin von Zürich - Hotel & Gastro Union
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Jungunternehmerin<br />
<strong>Die</strong> 5-<strong>Sterne</strong>-<strong><strong>Hotel</strong>direktorin</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Zürich</strong><br />
Zwölf Jahre lang hatte sie im <strong>Hotel</strong> Montana in Luzern gearbeitet und wollte eigentlich<br />
gar nicht weg. Trotzdem kündigte Maria Büeler Zischler Ende 2007 zwölf Monate im<br />
Voraus ihren Abgang an. Ihr Mut zum Wechsel lohnte sich. Heute führt sie als Direktorin<br />
ihr Traumhotel und ist die einzige 5-<strong>Sterne</strong>-<strong><strong>Hotel</strong>direktorin</strong> in der Stadt <strong>Zürich</strong>.<br />
Was es braucht, um das Alden <strong>Hotel</strong> Splügenschloss erfolgreich zu führen und um was<br />
sie die Köche bei deren täglichen Arbeit beneidet, verrät sie im Interview.<br />
Maria Büeler Zischler<br />
Alter: 40<br />
Betrieb: Alden <strong>Hotel</strong> Splügenschloss<br />
Betriebsübernahme: 2008<br />
Konzept: kleinstes 5-<strong>Sterne</strong>-Boutique-<br />
<strong>Hotel</strong> mit den grössten <strong>Hotel</strong>zimmern in<br />
der Stadt <strong>Zürich</strong>.<br />
Maria Büelers Karriere-Auszug: Ausbildung<br />
als Kaufmännische Angestellte. Abschluss<br />
der Schweizerischen <strong>Hotel</strong>fachschule<br />
Luzern. Nachdiplomstudium <strong>Hotel</strong>management<br />
HF an der <strong>Hotel</strong>fachschule<br />
Thun. Assistentin der Geschäftsleitung im<br />
«Relais & Châteaux Little Beaver Creek<br />
Ranch» in Kanada. Leiterin PR und Events<br />
sowie Mitglied der Geschäftsleitung im Art<br />
Deco <strong>Hotel</strong> Montana, Luzern. Ab 2008 Direktorin<br />
des Alden <strong>Hotel</strong> Splügenschloss.<br />
Hobbys: Segeln, Skifahren, Nordic-Walking,<br />
Wandern, Lesen<br />
SGK: Wie kam es dazu, dass Sie das Alden<br />
<strong>Hotel</strong> Splügenschloss übernehmen konnten?<br />
Während zwölf Jahren habe ich im Art<br />
Deco <strong>Hotel</strong> Montana in Luzern gearbeitet.<br />
Dort hat es mir sehr gut gefallen und ich<br />
konnte mich lange nicht durchringen, den<br />
Betrieb zu verlassen. Irgendwann habe<br />
ich mir dann eine Frist gesetzt und diese<br />
offen bei der Jahresplanung kommuniziert.<br />
Von da an wusste ich, jetzt musst du<br />
gehen. Eines Tages war ich Gast im Alden<br />
<strong>Hotel</strong> Splügenschloss und schrieb für den<br />
Verwaltungsrat einen Bericht über meinen<br />
Aufenthalt. Der Präsident des Alden-Verwaltungsrates<br />
fragte mich dann, ob ich es<br />
mir zutrauen würde, meine Anregungen<br />
umzusetzen. Ich antwortete mit ja. Das<br />
war der erste Schritt.<br />
SGK: Welche Chancen und Risiken haben Sie<br />
bei der Übernahme des Betriebes gesehen?<br />
Das Risiko ist die Grösse des Hauses.<br />
Mit 22 Zimmern ist das <strong>Hotel</strong> sehr klein.<br />
Zudem hatte ich beim Start eine ungünstige<br />
Zeit erwischt, die Finanzkrise war in<br />
vollem Gang. Als Chance sehe ich, dass<br />
man das Alden <strong>Hotel</strong> Splügenschloss<br />
noch bekannter machen kann. <strong>Die</strong> kürzliche<br />
Renovation hat es zu einem kleinen<br />
Bijou gemacht.<br />
SGK: Was macht denn das Alden <strong>Hotel</strong><br />
Splügenschloss zu etwas Besonderem?<br />
Der Gast ist mitten in der Stadt <strong>Zürich</strong> und<br />
befindet sich trotzdem in einer Art Oase<br />
der Ruhe. Viele Gäste sagen uns, dass ein<br />
5
Mittagessen im «Alden» wie kurze Ferien<br />
ist. Zudem haben wir sehr grosse Zimmer,<br />
fast schon kleine Appartements, und das<br />
<strong>Hotel</strong> hat seit der Renovation nochmals<br />
mehr an Charme gewonnen.<br />
SGK: Gibt es etwas in Ihrem Betrieb, das Sie<br />
anderen <strong>Hotel</strong>iers empfehlen würden?<br />
Möglichst gut auf die individuellen Wünsche<br />
der Gäste eingehen. Was gibt es<br />
Schöneres, als einem Gast einen schönen<br />
Tag bereiten zu können?<br />
SGK: Helfen Sie auch im Service?<br />
Ja. Mich trifft man oft an der «Front» an.<br />
SGK: Gibt es eine Arbeit, die Sie nie tun würden?<br />
Ich habe schon gekocht, helfe im Service,<br />
im Housekeeping und auch an der Réception.<br />
Bei uns macht jeder fast alles.<br />
Hausführung. Jeden Mittwoch um 18 Uhr<br />
gibt es im «Alden» eine Führung durch<br />
das 1895 erbaute <strong>Hotel</strong>.<br />
SGK: Worum beneiden Sie die Köche?<br />
Darum, dass sie immer wieder kleine<br />
Kunstwerke erstellen und sehen, dass sie<br />
etwas erschaffen haben.<br />
SGK: Was ist die besondere Herausforderung<br />
eines 5-<strong>Sterne</strong>-<strong>Hotel</strong>s auf dem Platz <strong>Zürich</strong>?<br />
Für uns ist es, den Bekanntheitsgrad zu<br />
erweitern. Das <strong>Hotel</strong> Baur au Lac kennt<br />
jeder, auch wenn viele noch gar nie dort<br />
waren. Wir vom «Alden» müssen daran<br />
arbeiten, dass wir im selben Atemzug mit<br />
einem «Dolder» oder «Baur au Lac» genannt<br />
werden.<br />
SGK: Auf welche eigene Leistung sind Sie<br />
besonders stolz?<br />
Ich bin in einem Dorf aufgewachsen, das<br />
110 Einwohner hat. Jetzt bin ich in der<br />
Stadt <strong>Zürich</strong> die einzige <strong><strong>Hotel</strong>direktorin</strong><br />
Zimmer. Wer im «Alden» übernachten<br />
möchte, muss pro Nacht 700 Franken<br />
oder mehr bezahlen.<br />
eines Fünf-<strong>Sterne</strong> <strong>Hotel</strong>s. Das macht mich<br />
schon ein bisschen stolz.<br />
SGK: Was sagt man Ihnen nach?<br />
Dass ich gut vernetzt bin.<br />
SGK: Schenken Sie uns eine Lebensweisheit?<br />
<strong>Die</strong> vier Ms, die für unsere Branche wichtig<br />
sind: Man muss Menschen mögen.<br />
SGK: Was war Ihr schönster Lustkauf?<br />
Ein Ballkleid, das ich vor Jahren gekauft<br />
habe und weit über meinem Budget lag.<br />
SGK: Womit haben Sie Ihr erstes Geld<br />
verdient?<br />
Hinter dem Buffet eines Restaurants, das<br />
Verwandte <strong>von</strong> mir führten.<br />
SGK: Was gefällt Ihnen an sich besonders?<br />
Meine positive Einstellung zu meinem<br />
Umfeld.<br />
SGK: Welchen Satz hören Sie gar nicht gerne?<br />
Wenn man sagt: «Ich muss ...»<br />
SGK: Worüber können Sie lachen?<br />
Ich lache oft.<br />
SGK: Wann schalten Sie Ihr Handy aus?<br />
Am Abend, wenn ich nach Hause komme.<br />
SGK: Was wollten Sie als Kind werden?<br />
Hebamme.<br />
SGK: Wofür würden Sie Ihre letzten 100 Franken<br />
ausgeben?<br />
Für ein feines Essen.<br />
SGK: Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?<br />
Der Polentakuchen meiner Mutter.<br />
SGK: Welche Spezialität muss man degustieren,<br />
wenn man Ihr <strong>Hotel</strong> besucht?<br />
Unsere hausgemachte Pasta.<br />
Küche. Konzertbesucher erhalten ein<br />
Menü für 48 Franken. Bis zur Tonhalle<br />
braucht man nur fünf Minuten.<br />
SGK: Wenn Sie einem <strong>Gastro</strong>profi einen Oscar verleihen dürften, wer<br />
würde ihn bekommen?<br />
Fritz Erni vom Art Deco <strong>Hotel</strong> Montana in Luzern. Er hat es<br />
geschafft, das <strong>Hotel</strong> aus dem Dornröschenschlaf zu holen und<br />
hat aus dem «Montana» das führende <strong>Hotel</strong> auf dem Platz<br />
Luzern gemacht.<br />
SGK: Was bringt Sie auf die Palme?<br />
Wenn man immer wieder dasselbe erklären muss.<br />
SGK: Was ist eine Versuchung für Sie?<br />
Ich plaudere gerne mit den Gästen.<br />
SGK: Mit welchem Promi würden Sie gerne einmal zu Abend essen?<br />
Mit dem englischen Premierminister David Cameron.<br />
SGK: Auf eine einsame Insel nehme ich mit …<br />
... ein paar Bücher.<br />
SGK: Was liegt auf Ihrem Nachttisch?<br />
Fünf unterschiedliche Bücher. Je nach Müdigkeitszustand lese ich<br />
eines da<strong>von</strong>.<br />
SGK: Der beste Wein, den Sie jemals getrunken haben?<br />
Einer, der mir auf einer Weinreise positiv in Erinnerung geblieben<br />
ist, ist ein Wein aus Portugal. Der Maria Teresa, Quinta do<br />
Crasto.<br />
SGK: Welches war Ihre beste Ausbildung, die Sie je gemacht haben?<br />
Nicht die beste, aber eine der eindrücklichsten: die Brandschutzübungen<br />
mit der Feuerwehr.<br />
SGK: Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?<br />
Entweder hier im «Alden» oder in einem schönen Betrieb<br />
in Luzern.<br />
Text: ernst.knuchel@gastronews.ch<br />
Fotos: Barbara Kern<br />
Facts and Figures<br />
Sitzplätze im Restaurant: 35<br />
<strong>Hotel</strong>zimmer: 22<br />
Günstigstes Essen: Riesencrevetten<br />
mit Ofentomaten,<br />
Kefen und Kräuterbutter zu<br />
36 Franken<br />
Teuerstes Essen: Rindsfilet auf Pancetta-Ravioli mit geschmorten<br />
Artischocken und Portweinjus zu 68 Franken<br />
Günstigstes Getränk: Kaffee zu 5.50 Franken<br />
Teuerstes Getränk: Château Mouton Rothschild 1997<br />
zu 360 Franken<br />
Besondere Spezialität: hausgemachte, frische Teigwaren<br />
Öffnungszeiten: 365 Tage im Jahr<br />
Adresse: Alden <strong>Hotel</strong> Splügenschloss<br />
Splügenstrasse 2, CH-8002 <strong>Zürich</strong><br />
Tel. +41 44 289 99 99, Fax +41 44 289 99 98<br />
www.alden.ch<br />
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