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DER WISSENSCHAFTLICHE OSTEOPATH - KOMPETENZPROFIL -

Kompetenzprofil "Osteopath" des Verbands wissenschaftlicher Osteopathen Deutschlands e.V. (VWOD e.V.).

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Kompetenzprofil Osteopathie, Stand 2013<br />

Im Rahmen der Osteopathie werden weder elektrische noch mechanische Hilfsmittel<br />

eingesetzt. Im Gegensatz dazu bedient sich die Physiotherapie häufig derartiger<br />

Hilfsmittel.<br />

Osteopathische Behandlungen werden höchstens einmal in der Woche durchgeführt.<br />

Dadurch erhält der Körper die Möglichkeit, seine selbstregulierenden und<br />

selbstkorrigierenden Mechanismen optimal zu nutzen. Die Behandlungen im Rahmen<br />

der Physiotherapie und der Manualtherapie werden häufiger durchgeführt.<br />

Bei Physiotherapie und Manualtherapie basieren die Prinzipien der Mobilität auf der<br />

Bewegungsamplitude. Bei der Osteopathie bilden der richtige Gebrauch der<br />

Bewegungsachsen und die Biomechanik die Grundlage.<br />

Die Osteopathie betrachtet den Patienten in seiner Gesamtheit (holistischer Ansatz),<br />

um den Einfluss von somatischen Störungen, Adhäsionen, Retraktionen und<br />

Bewegungsverlust auch in Regionen über den Beschwerdeherd hinaus zu lösen. Für<br />

Physiotherapie und Manualtherapie ist der Beschwerdebereich essenzieller Teil der<br />

Behandlung.<br />

Physiotherapie und Manualtherapie sind auf das muskuloskeletale System beschränkt,<br />

während die Osteopathie die Wechselwirkung zwischen muskuloskeletalem,<br />

viszeralem und kraniosakralem System als entscheidend für die Erhaltung der<br />

Gesundheit und die regenerativen Kräfte des Patienten ansieht.<br />

Für die Osteopathie ist Prävention von größter Bedeutung. Regelmäßige<br />

osteopathische Behandlungen können, selbst wenn keine konkreten Beschwerden<br />

vorliegen, verhindern, dass sich vorhandene somatische Störungen,<br />

Bewegungseinschränkungen und Adhäsionen zu Beschwerden entwickeln. Die<br />

Physiotherapie betreibt Prävention in Form von Bewegungsempfehlungen und nicht<br />

als Behandlung.<br />

Osteokinetische Praktiken sind keine osteopathischen Praktiken. Kinesiotherapeuten,<br />

die auch „osteopathische Techniken“ anbieten, gehen davon aus, dass diese<br />

„osteopathischen Techniken“ die Prinzipien der Physiotherapie ergänzen. Allerdings<br />

vergessen sie dabei, dass die Osteopathie ein eigenes Konzept (und nicht nur eine<br />

Ansammlung von Techniken) mit spezifischen Prinzipien für Untersuchung und<br />

Behandlung ist.<br />

Physiotherapie und Manualtherapie kennen eine Standardbehandlung für jede<br />

Verletzung. Für die Osteopathie ist jeder Patient einzigartig und jede Beschwerde mit<br />

einem individuellen Verletzungsmuster verbunden.<br />

10.2. Chiropraktik<br />

Die Osteopathie unterscheidet sich von der Chiropraktik in den folgenden Punkten:<br />

Die Osteopathie betrachtet somatische Störungen als potenzielle Ursache für<br />

Beschwerden in allen möglichen Strukturen und zielt darauf ab, diese somatischen<br />

Störungen zu beseitigen. Im Rahmen der Osteopathie geschieht dies nicht nur durch<br />

Manipulation der Wirbelsäule oder der Extremitäten, sondern durch eine<br />

umfassendere OMT sowie durch viszerale, kraniosakrale und fasziale Techniken. Die<br />

Chiropraktik kennt als einzige Behandlungstechnik die Manipulation.<br />

Osteopathische Behandlungen werden höchstens einmal in der Woche durchgeführt.<br />

Dadurch erhält der Körper die Möglichkeit, seine selbstregulierenden und<br />

selbstkorrigierenden Mechanismen optimal zu nutzen. Chiropraktische Behandlungen<br />

werden häufiger durchgeführt.<br />

Eine osteopathische Behandlung dauert mindestens 30 Minuten. Die Behandlungszeiten<br />

in der Chiropraktik sind wesentlich kürzer.<br />

© Lason/Peeters (VWOD e.V.) 2013 16

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