Was gibt's Neues? - Sozialdienst für hörgeschädigte Menschen in ...

17 WAS GIBT‘S NEUES? osnabruck
Neue Beratung für
Hörgeschädigte
Sprechstunden künftig einmal wöchentlich im Stadthaus II
Ab Juni gibt es im Stadthaus II einmal wöchentlich
eine Beratung für hörgeschädigte Menschen. Das
Angebot ist zunächst bis 31. Januar 2012 befristet.
Bei entsprechender Nutzung soll es fest etabliert
werden.
Die Stadt Osnabrück und der Verein Hilfe für hörgeschädigte
Menschen in Niedersachsen haben
einen entsprechenden Kooperationsvertrag geschlossen,
teilte die städtische Personalchefin
Karin Detert und die Vereinsgeschäftsführerin
Barbara Strunk mit. Den Anstoß dazu hätten die
Vorsitzende des Behindertenforums Petra Mathiske
und die SPD-Ratsfrau Christel Wachtel gegeben.
Stadt und Verein wollen mit der Beratung mehr
bieten als allein den gesetzlichen Anspruch auf
Übersetzung in Gebärdensprache erfüllen, sagten
Detert und Strunk.
Vielmehr solle im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention
hörgeschädigten Bürgern dort
Beratung angeboten werden wie Hörenden - mitten
in der Stadt und der Verwaltung. Der Verein
habe damit bereits an den Standorten Hannover
und Emden gute Erfahrungen gemacht.
Die Beratungsstelle des Vereins ist in der Knollstraße
auf dem Gelände der Karl-Luhmann-Heime
angesiedelt. Das Angebot wird ab 09. Juni um Beratung
im Stadthaus II jeden Donnerstag von 14
bis 17.30 Uhr im Raum 71 erweitert.
Der Standort und die Zusammenarbeit hätten
gleich mehrere Vorteile, erläuterte die Leiterin der
Beratungsstelle Sieglinde Henke.
Die gehörlosen Ratsuchenden könnten in Begleitung
ihre Angelegenheiten mit den verschiedenen
Fachbereichen klären. Ohne Kommuniokationsbarriere
sind Behördengänge schneller erledigt und
Probleme reibungsloser gelöst.
Beraterinnen von links: Claudia Schrewe, Jessica Sander, Elke
Trienen, Natalie Beckmann, Gisela Otten
2. von rechts: Sieglinde Henke - Leitung Sozialdienst
Die Sozialarbeiterinnen der Beratungsstelle beherrschen
die Gebärdensprache, übernehmen
aber keine Dolmetscherfunktion. Nach Henkes
Auskunft sind sie „geschult in allen Themen, die
im Zusammenhang mit Hörschädigungen stehen“.
Alles in der Beratung Besprochene unterliege natürlich
der Schweigepflicht.
Mit dem Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte
und zahlreichen anderen Einrichtungen für
Menschen mit Hörschädigungen gibt es in Osnabrück
und Umgebung zahlreiche Betroffene. So
gibt es nach Henkes Auskunft jährlich 5.000 Beratungskontakte
beim Sozialdienst. In vielen Fällen
gehe es dabei um Hilfe bei Behördengängen.
Textquelle: NOZ v. 18.05.2011