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Was gibt's Neues? - Sozialdienst für hörgeschädigte Menschen in ...

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9 WAS GIBT‘S NEUES? <strong>in</strong>formationen<br />

Erste Gebärdensprach-Uni <strong>in</strong> Europa<br />

Stilles Studium eröffnet<br />

Chancen<br />

E<strong>in</strong>e Uni-Vorlesung <strong>in</strong> absoluter Stille - ab 2013<br />

könnte das Wirklichkeit werden. In Bad Kreuznach<br />

soll dann e<strong>in</strong>e Hochschule <strong>für</strong> Gehörlose<br />

eröffnen, an der <strong>in</strong> Gebärdensprache kommuniziert<br />

wird.<br />

Sie haben e<strong>in</strong>en Traum und versuchen ihn wahr<br />

werden zu lassen: Gehörlose möchten e<strong>in</strong>e eigene<br />

Universität gründen und zwar im rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen<br />

Bad Kreuznach. Sie wäre die erste <strong>in</strong> ganz<br />

Europa und die zweite Hochschule dieser Art weltweit.<br />

Bislang kann man nur <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>igten<br />

Staaten an der Gallaudet University <strong>in</strong> <strong>Was</strong>h<strong>in</strong>gton,<br />

D.C., <strong>in</strong> der Gebärdensprache studieren.<br />

„Mit dieser Universität können wir den Gehörlosen<br />

neue akademische und berufliche Chancen eröffnen“,<br />

betont Ingo Barth. Er ist der Vorsitzende<br />

des Trägervere<strong>in</strong>s „Gesellschaft der Europäischen<br />

Gebärdensprach-Universität Bad Kreuznach“, der<br />

sich im Juni 2010 gegründet hat und nun <strong>für</strong> das<br />

Sammeln der Geldspenden zuständig ist. Insgesamt<br />

werden rund 100 Millionen Euro benötigt.<br />

Eröffnen soll die neue Uni im Jahr 2013. Im ersten<br />

Schritt wird es e<strong>in</strong>e private Spezialuniversität se<strong>in</strong>,<br />

Ziel sei aber die Verstaatlichung und europäische<br />

Anerkennung.<br />

Bis zu 2000 Studienplätze<br />

Sowohl taube als auch hörende Studenten, Dozenten<br />

und sonstige Mitarbeiter sollen <strong>in</strong> Bad<br />

Kreuznach studieren, lehren und arbeiten e<strong>in</strong>es<br />

ist ihnen jedoch allen geme<strong>in</strong>sam: das Benutzen<br />

der Deutschen Gebärdensprache (DGS). Beg<strong>in</strong>nen<br />

soll es mit rund 300 Studenten. Die Kapazitäten<br />

reichen im Idealfall jedoch <strong>für</strong> bis zu 2000 Studienplätze<br />

ähnlich wie <strong>in</strong> <strong>Was</strong>h<strong>in</strong>gton.<br />

„Gehörlose Studenten s<strong>in</strong>d aktuell auf Gebärdensprachdolmetscher<br />

angewiesen. Diese zu organisieren<br />

ist ke<strong>in</strong> leichtes Unterfangen“, beschreibt<br />

Andreas Bittner vom Deutschen Gehörlosen-Bund<br />

<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> den hohen Aufwand parallel zum Studium.<br />

Daher begrüßt der Verband die E<strong>in</strong>richtung<br />

e<strong>in</strong>er Gebärdensprach-Universität und ist selbst<br />

e<strong>in</strong>es der Gründungsmitglieder des Trägervere<strong>in</strong>s.<br />

Entstehen soll die neue Bildungsstätte auf e<strong>in</strong>er<br />

ehemaligen amerikanischen Militärbasis. „Hier<br />

stehen bereits Gebäude, die aber renoviert werden<br />

müssen“, erklärt der 34-jährige Barth, der<br />

selbst gehörlos ist. Weitere Bauten auf dem acht<br />

Hektar großen Gelände wie e<strong>in</strong> Theater, e<strong>in</strong>e Bibliothek<br />

und Gebäude <strong>für</strong> Lehre und Forschung seien<br />

geplant. „Unser erstes Ziel ist es, zwei Millionen

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