SEMANTIK Semantische Felder (Bedeutungs-, Wortfelder)
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<strong>SEMANTIK</strong><br />
Selektionsmerkmale) eines Wortes legen die Kombinationsmöglichkeiten<br />
dieses Wortes mit anderen Wörtern im Satz<br />
fest. Man spricht hier auch von der Valenz eines Wortes. Der von dem<br />
französischen Sprachwissenschaftler Tesnière eingeführte Terminus<br />
"Valenz" stammt aus der Chemie und bezeichnet dort die Möglichkeit<br />
bestimmter Stoffe, Verbindungen mit anderen Stoffen einzugehen.<br />
Die Valenz gibt die Wertigkeit (Stelligkeit) von Wörtern an,<br />
d.h. wie viele Elemente welcher Art ein Wort benötigt.<br />
Subkategorisierungsmerkmale geben den grammatischen<br />
Status und Selektionsmerkmale den semantisch-konzeptuellen<br />
Status der möglichen Mitspieler (auch: Argumente,<br />
Ergänzungen, Aktanten !) eines Wortes an.<br />
(32) *wohnt in Köln.<br />
(33) *Der Tisch wohnt in Köln.<br />
(34) *Sonja wohnt.<br />
(35) *Sonja wohnt in einer halben Stunde.<br />
(36) Sonja wohnt in Köln/in einem Hochhaus/in einer WG/im<br />
Grünen.<br />
Das Verb wohnen benötigt syntaktisch zwei Mitspieler; semantisch<br />
müssen diese Mitspieler die semantischen Merkmale (BELEBT) und<br />
(ORTSANGABE) haben. Möglich ist aber auch<br />
(37) Sonja wohnt schön.<br />
Die Mitspieler eines Verbs müssen dabei mit morphologischen<br />
Kasusmarkierungen ausgestattet sein, denn sonst könnten Sätze wie<br />
die folgenden entstehen:<br />
(38) *Den Vater gibt das Geld für das Kind.<br />
(39) *Der Vater gibt dem Kind dem Ball.<br />
Neben den morphosyntaktischen Informationen benötigen wir aber<br />
auch noch semantische Angaben zu den Mitspielern, sonst könnten<br />
Sätze wie die folgenden entstehen: