SEMANTIK Semantische Felder (Bedeutungs-, Wortfelder)
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<strong>SEMANTIK</strong><br />
Im Zusammenhang mit Wortfeldtheorie und unterschiedlichen<br />
Lexikalisierungen häufig sprachliche Relativitätstheorie (B. L.<br />
Whorf) genannt: unsere Welterfahrung werde von den Strukturen<br />
unserer Sprache determiniert. Jede Sprache baue eigene Welt auf.<br />
♦ Parade-Beispiel für sprachliche Relativität: Farbenspektrum -<br />
willkürliche Segmentierung eines Erfahrungsbereiches der Welt,<br />
da wir auf unterschiedliche Farbenbenennungen stoßen: z.B. die<br />
Dani (ein Urwaldstamm) nur zwei Farbwörter (hell vs. dunkel)<br />
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Deutsch: schwarz, weiß, rot, blau, grün, gelb, braun, lila,<br />
rosa, grau und orange.<br />
♦ Bestimmen diese sprachlichen Klassifikationen auch das<br />
Denken und Wahrnehmen? Können Menschen, die nur 2<br />
Farbwörter haben, nur 2 Farben erkennen? Können Menschen,<br />
die viele Wörter für Schnee haben, die Welt anders wahrnehmen<br />
als Menschen, die nur ein Wort für Schnee und kalt haben?<br />
Dinge besser merken, wenn bestimmte Bezeichnungen vorhanden.<br />
Die Sprache erleichtert Gedächtnisprozesse.<br />
In der Farbwahrnehmung universale Gesetzmäßigkeiten: auch<br />
Sprecher mit wenigen Farbnamen erkennen und unterscheiden<br />
prinzipiell, was nicht sprachlich belegt ist. Bestimmte Farbtöne<br />
werden visuell als sogenannte Fokalfarben herausgehoben.<br />
Feste Reihenfolge im Aufbau des Farbwortschatzes: Wenn<br />
Kulturgemeinschaft nur zwei Farbnamen besitzt, dann Namen für<br />
schwarz und weiß; bei drei Farbwörtern zusätzlich ein Wort für rot;<br />
bei vier Farbwörtern gelb oder grün hinzu; dann blau oder braun;<br />
zuletzt rosa, violett, grau und orange. Vermutung: Entwicklungsschritte,<br />
in denen wir zu komplexem Farbwortschatz gelangt sind.<br />
Die Farbwahrnehmung wird nicht von der Sprache, sondern von<br />
universalen Prinzipien, die neurophysiologisch im menschlichen<br />
Gehirn verankert sind, determiniert.<br />
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Pflanzen- und Tiervokabular: In allen Kulturen<br />
Kategorisierungsmuster nach gleichen Organisations- und<br />
Abstraktionsprinzipien.