Unterrichtsmaterialien - Schule.at
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Tourismus bringt’s – integr<strong>at</strong>iv<br />
Schulwettbewerb des Oberösterreich Tourismus 2009/2010<br />
Autorenteam:<br />
SD Claudia Girardi<br />
HOL Angelika Urban-Poscher<br />
Mag. Herwig Wingert<br />
Illustr<strong>at</strong>ion: Philipp Pamminger<br />
<strong>Unterrichtsm<strong>at</strong>erialien</strong><br />
Mag. Herwig Wingert<br />
Eine Initi<strong>at</strong>ive des OÖ. Tourismus<br />
in Kooper<strong>at</strong>ion mit dem Landesschulr<strong>at</strong> OÖ<br />
Mit freundlicher Unterstützung vom Land OÖ.<br />
.
Tourismus bringt`s - integr<strong>at</strong>iv<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Impulsgeschichte ..................................................... Seite 3 – 6<br />
Symbole erkennen …............................................... Seite 7<br />
Dings-Geschichte .................................................... Seite 8<br />
Purzelwörter ............................................................ Seite 9<br />
Barrierefrei Reisen Internetralley …………………… Seite 10<br />
Rechenkreispuzzle .................................................. Seite 11 – 12<br />
Wir gehen von den Stärken aus .............................. Seite 13<br />
Simul<strong>at</strong>ionsspiele …................................................. Seite 14 - 17<br />
Erkundungstour durch die <strong>Schule</strong> mit motorischer<br />
Beeinträchtigung .....................................................<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010<br />
Seite 18<br />
Erkundungstour durch die <strong>Schule</strong> mit<br />
Sehbeeinträchtigung ............................................... Seite 19<br />
Wandzeitung ........................................................... Seite 20<br />
Erkundungstour im Heim<strong>at</strong>ort .................................. Seite 21<br />
Interview mit dem Bürgermeister ............................. Seite 22<br />
Stärken, Schwächen und Gefühle ........................... Seite 23<br />
Ich-Ausweis ............................................................. Seite 24<br />
Gefühlsuhr ............................................................... Seite 25 – 26<br />
Spiel Gefühlswelt ..................................................... Seite 27 – 28<br />
Ich- und Du-Sätze ................................................... Seite 29 – 30<br />
Blindenschrift – St<strong>at</strong>ionsbetrieb ............................... Seite 31 – 37<br />
Gebärdensprache .................................................... Seite 38<br />
Fühlender Taschenrechner ..................................... Seite 39<br />
Landschaft – Rechenpuzzle .................................... Seite 40 – 44
Tourismus bringt`s – integr<strong>at</strong>iv -<br />
Impulsgeschichte<br />
Ein neuer Spielpl<strong>at</strong>z für Fröhlichshausen<br />
In der Gemeinde Fröhlichshausen ist die Aufregung riesengroß. Alle<br />
haben einen bekommen. R<strong>at</strong>et mal von wem?<br />
Ihr werdet es nicht glauben, es ist ein vom Herrn<br />
Bürgermeister. Und das steht drinnen:<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 3<br />
Fröhlichshausen, im Februar 2010<br />
Liebe Kinder von Fröhlichshausen!<br />
Nächstes Jahr wird die Gemeinde für euch einen<br />
neuen Spielpl<strong>at</strong>z bauen. Er wird auf der Wiese<br />
hinter der Volksschule sein.<br />
Dazu brauchen wir dringend eure Hilfe!<br />
Der Spielpl<strong>at</strong>z soll für alle Kinder der Gemeinde<br />
ein Treffpunkt zum Spielen, Toben und Wohl-<br />
fühlen sein.<br />
Bitte denkt gut nach, was ihr dort gerne haben<br />
möchtet.<br />
Wir sammeln eure Ideen, Zeichnungen und<br />
Vorschläge im Servicecenter im Gemeindeamt.<br />
Bitte gebt alles bis 30.April 2010 ab.<br />
Im Mai werde ich euch zu einer Kinder-<br />
Gemeinder<strong>at</strong>ssitzung einladen und alle<br />
Vorschläge mit euch besprechen.<br />
Ich freue mich schon auf viele Antworten, Briefe<br />
und Ideen.<br />
Liebe Grüße aus dem Gemeindeamt!<br />
Euer Hans Bürgermeister
Fast alle bringen am nächsten Tag den in die<br />
mit. In der Pause wird eifrig diskutiert, die ersten Ideen<br />
sprudeln aus den heraus. Die kleine Eva möchte einen<br />
Hindernisparcours am neuen . Ein Klettergerüst soll unbedingt<br />
dabei sein. Auch die anderen haben gute Einfälle. Lukas ist<br />
ein bisschen nachdenklich, denn sitzt im . Er kann nicht laufen<br />
und springen und auch nur mit Hilfe klettern. Aber kann sehr gut<br />
, denn das kann man auch im Sitzen. Er wünscht sich eine.<br />
Außerdem kann ihm sein Leon auch die Pfeile holen. Damit<br />
ist die kleine Anna nicht so glücklich, denn ist<br />
und kann nur mehr ganz wenig sehen. Auf keinen Fall kann sie mit<br />
Pfeilen eine treffen. h<strong>at</strong> eine großartige Idee, sie findet, dass<br />
der neue mit einem Leitsystem und mit Kontraststufen für<br />
ausgest<strong>at</strong>tet sein soll. Auch für , und soll etwas<br />
dabei sein, sie denkt dabei an einen Sinnesgarten. Luigi , der erst vor<br />
kurzem aus in die Klasse gekommen ist, kann den gar nicht<br />
verstehen, er spricht erst ein paar Wörter Deutsch. Sofort erklären<br />
die ihm die Geschichte mit dem .<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 4
strahlt über das ganze und ruft vergnügt: „Voglio un<br />
cantiere di acqua“. Jetzt kennen sich die anderen nicht aus.<br />
Doch greift zu und und zeichnet eine Skizze. „Eine<br />
Wasserbaustelle meint “, erklärt , „ja das ist lustig!“. Vor lauter<br />
Begeisterung schreien alle durcheinander. Nein halt! Doch<br />
nicht alle….Felix sitzt still auf seinem , auch er h<strong>at</strong> den<br />
des Bürgermeisters in den Händen. Felix kann ja sehr gut lesen, doch er<br />
ist , deshalb h<strong>at</strong> er sich am Gespräch der nicht<br />
beteiligen können. spricht außerdem mit seinen , das nennt<br />
man Gebärdensprache. Jetzt schalten sich auch die und die<br />
Schulassistentin ein, sie fragen nach seinen Ideen. Denn die<br />
kann auch mit den sprechen. ist ein toller Sportler, er<br />
möchte gerne eine Kletterwand am neuen . Das übersetzen die<br />
beiden den, diese Idee findet auch großen Beifall. „So“, sagt<br />
die , „jetzt müssen wir uns wieder der zuwenden.<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 5
Aber wenn ihr wollt, können wir in den nächsten Wochen im über<br />
das - Thema sprechen. Wir werden gemeinsam überlegen, wie<br />
ein ausschauen muss, damit er für alle geeignet ist.<br />
Und wir könnten auch unsere und unsere Gemeinde<br />
erkunden<br />
und einmal nachsehen, wie es da den Menschen mit Beeinträchtigungen<br />
ergeht. Unsere Ideen werden wir dann dem Herrn Bürgermeister<br />
schicken“. Damit sind alle einverstanden, die gehen auf ihre<br />
Plätze zurück, holen ein wenig murrend ihre - heraus<br />
und beginnen schön langsam zu arbeiten.<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 6
Tourismus bringt`s – integr<strong>at</strong>iv – Symbole<br />
Verbinde das Symbol mit dem richtigen Wort<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 7<br />
Hund<br />
Spielpl<strong>at</strong>z<br />
Dartspiel<br />
Italien<br />
Lehrer/Lehrerin<br />
Kinder<br />
Gebärdensprache<br />
Brief<br />
sehgeschädigt<br />
M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ik<br />
körperbehindert<br />
<strong>Schule</strong><br />
gehörgeschädigt
Barrierefrei Reisen in Oberösterreich<br />
Weißt du eigentlich, dass…?<br />
Lies die Dings-Geschichte und löse mit den „Purzelwörtern“ die<br />
Geschichte auf. Dann weißt du ganz viel über barrierefreien Urlaub<br />
in Oberösterreich.<br />
Auch Menschen mit Beeinträchtigung reisen gerne. Diese !werden<br />
in Oberösterreich angefangen von der ! bis hin zum Aufenthalt<br />
gezielt unterstützt. Alle Bereiche, die im Urlaub wichtig sind, wie Hotels,<br />
Gasthäuser, , Kinos, The<strong>at</strong>er, Ausflugsziele und vieles mehr<br />
bieten vermehrt ein Vergnügen ohne !.<br />
Weißt du eigentlich, dass 10 % der Gesamtbevölkerung Oberösterreichs<br />
in ihrer ! eingeschränkt sind? Alleine in Oberösterreich sind das<br />
140000 Personen.<br />
Oberösterreichs Betriebe bemühen sich Hotels und andere Unterkünfte<br />
so zu bauen, dass sie für alle Menschen und nicht nur für Menschen mit<br />
! geeignet sind. So ist z.B. ein Aufzug für einen Rollstuhlfahrer<br />
zwar absolut notwendig, aber auch Eltern mit !, ein älterer Mensch<br />
oder eine Person mit einer schweren Last werden ihn dankbar nutzen.<br />
Schrittweise werden auch Museen, Kinos, ! , Schwimmbäder und<br />
Ausflugsziele barrierefrei umgebaut. Das nennt man „Design for all“.<br />
Damit ist gemeint, dass alle öffentlichen ! , Freizeiteinrichtungen<br />
und Unterkünfte so gebaut werden, dass sie für alle Menschen gut<br />
nutzbar sind. Heute weiß man, dass solche ! Einrichtungen nicht<br />
nur für Menschen mit Beeinträchtigung, sondern auch für ältere<br />
Menschen und Familien sehr komfortabel sind.<br />
So kann man bereits den Dachstein mit seiner barrierefreien Seilbahn<br />
und seinem barrierefreien Wanderweg genießen. Oder man unternimmt<br />
eine Schifffahrt auf dem Attersee mit dem Schiff „Vöcklabruck“.<br />
Anschließend bietet ein Hebelift am öffentlichen Badepl<strong>at</strong>z in Weyregg<br />
die Möglichkeit im herrlichen Wasser des Attersees zu schwimmen.<br />
Eine große Bedeutung bei der Wahl des ! spielt die Unterkunft.<br />
Barrierefreie Häuser müssen ihren Gästen Zugänglichkeit und<br />
Benutzbarkeit für jeden, Sicherheit und Komfort bieten. Dazu wurden<br />
viele ! von Rollstuhlfahrern getestet und bewertet. Viele<br />
Inform<strong>at</strong>ionen über barrierefreien Urlaub, Erholung ohne Grenzen und<br />
sorgenlose Urlaubstage findest du im ! unter der Adresse<br />
www.nohandicap.<strong>at</strong> .<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 8
Barrierefrei Reisen in Oberösterreich<br />
Purzelwörter<br />
Setze die Buchstaben zu Wörtern zusammen, schreibe die<br />
Wörter auf und setze sie in den Text sinnvoll ein<br />
Achtung, manche Wörter sind ganz schön kniffelig, ihr dürft auch<br />
zusammenhelfen<br />
G t<br />
s<br />
ä e<br />
S o t p l r e<br />
s t e i n e<br />
G _________<br />
K _________<br />
I __________<br />
S _____steine<br />
a b l a<br />
n g l r u u<br />
U s p n<br />
U___________<br />
Sport ________<br />
U _______ortes<br />
K w i a n g<br />
d e e n r<br />
M o t b ä i<br />
t l i B e i n r e t ä<br />
ch i t g g n u<br />
b r r r e e<br />
e i i e a f U s r b l u a<br />
ortes<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 9<br />
t e e<br />
a r T h<br />
T____________<br />
M ___________<br />
U ___________<br />
G e e<br />
d b u ä<br />
Sport l n a a<br />
n g e<br />
I e r n e<br />
n t t<br />
U e n t t<br />
f e n r<br />
ü k<br />
G___________<br />
B ___________<br />
b __________
Barrierefrei Reisen in Oberösterreich<br />
Weißt du eigentlich<br />
…dass der Oberösterreich Tourismus eine eigene<br />
Internetseite h<strong>at</strong>, wo Menschen mit Beeinträchtigungen sich über<br />
barrierefreies Reisen informieren können?<br />
Besuche die Internetseite www.nohandicap.<strong>at</strong><br />
Bestelle auf dieser Internetseite den „No Handicap K<strong>at</strong>alog“ und<br />
lass ihn an deine Schuladresse schicken. Nun kannst du mit dem<br />
K<strong>at</strong>alog oder mit dem Internet weiterarbeiten.<br />
Klicke auf den Menüpunkt `Unterkünfte`, was heißen folgende<br />
Zeichen?<br />
___________________________<br />
___________________________<br />
___________________________<br />
Gehe zurück auf die Startseite, klicke auf die interaktive Karte<br />
rechts oben.<br />
Suche jeweils 5 Unterkünfte, die absolut rollstuhltauglich / rollstuhltauglich<br />
/ eingeschränkt rollstuhltauglich sind.<br />
Gibt es rollstuhltaugliche Unterkünfte in deiner Heim<strong>at</strong>gemeinde<br />
oder in der näheren Umgebung?<br />
Rätselspaß für schnelle Internetsurfer/ Internetsurferinnen (dein<br />
Lehrer/ deine Lehrerin hilft dir)<br />
o Wo ist das Welldorado, ein Bad mit einem behindertengerechten<br />
Beckeneinstieg?<br />
o Wo ist der Planetenweg, ein 4 km langer barrierefreier Rundweg?<br />
o In welchem Ort gibt es spezielle Langlauftrainer für sehbehinderte<br />
Mitmenschen?<br />
o Gib unter `Suchen` das Wort „Dachstein“ ein – ein toller Erlebnistag ist hier<br />
für alle Menschen möglich – beschreibe diesen Tag!<br />
o Auch die Anreise mit dem Zug ist sehr gut organisiert. Unter welcher<br />
Telefonnummer kannst du dich über barrierefreies Anreisen informieren?<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 10
Barrierefrei Reisen in Oberösterreich<br />
Weißt du eigentlich<br />
…dass der Oberösterreich Tourismus alles dazu tut,<br />
damit Oberösterreich ein <strong>at</strong>traktives Urlaubsland für alle Menschen<br />
ist?<br />
Löse das Rechenpuzzle, als Kontrolle erhältst du das Logo des<br />
Oberösterreich Tourismus<br />
M<strong>at</strong>erial: Kreispuzzle, Schere, Klebstoff<br />
Schneide alle Kreisteile aus, löse die erste Rechenaufgabe, lege das Teil<br />
mit der passenden Lösungszahl rechts an und löse nun die neue<br />
Aufgabe.<br />
Kreispuzzle ganz schön schwierig<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 11
Barrierefrei Reisen in Oberösterreich<br />
Weißt du eigentlich<br />
…dass der Oberösterreich Tourismus alles dazu tut, damit<br />
Oberösterreich ein <strong>at</strong>traktives Urlaubsland für alle Menschen ist?<br />
Löse das Rechenpuzzle, als Kontrolle erhältst du das Logo des<br />
Oberösterreich Tourismus.<br />
M<strong>at</strong>erial: Kreispuzzle, Schere, Klebstoff<br />
Schneide alle Kreisteile aus, löse die erste Rechenaufgabe, lege das Teil<br />
mit der passenden Lösungszahl rechts an und löse nun die neue<br />
Aufgabe.<br />
Kreispuzzle nicht so schwierig<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 12
Integr<strong>at</strong>iv – wir gehen von den Stärken aus<br />
Wir spielen gemeinsam - integr<strong>at</strong>iv<br />
„Was ist das, „beeinträchtigt“?, fragt Eva .<br />
„Ganz einfach“, sagt Lukas , „zum Beispiel nicht gehen können, wir<br />
müssen auch nicht gehen, wir können ja fahren. Da sind wir<br />
Rollstuhlfahrer auch viel schneller als du!“<br />
„Ganz einfach“, sagt Anna , „das ist zum Beispiel nicht sehen<br />
können, wir müssen auch nicht mit den Augen sehen, wir sehen mit den<br />
Händen, mit dem Stock, mit der Nase, mit den Ohren. Wir<br />
Sehgeschädigten können nämlich viel besser fühlen, riechen und hören<br />
als du.“<br />
„Ganz einfach“, gebärdet Felix , „das ist zum Beispiel nicht hören<br />
können, wir müssen auch nicht hören, wir lesen von den Lippen ab und<br />
sprechen mit den Händen. Auch lernen wir die Lautsprache. Wir<br />
Hörgeschädigten können uns viel besser mit Menschen aus anderen<br />
Ländern unterhalten, weil alle Gebärdensprachen ähnlich sind.“<br />
Luigi lacht über das ganze Gesicht, er h<strong>at</strong> schon ganz viel<br />
verstanden und h<strong>at</strong> eine großartige Idee. „Wir bauen uns Rollstühle,<br />
Blindenbrillen und stecken uns W<strong>at</strong>te in die Ohren. Dann sind wir alle<br />
ähnlich und können gemeinsam spielen!“<br />
Eva und alle anderen sind einverstanden und stürzen sich ins<br />
Bastelvergnügen.<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 13
Integr<strong>at</strong>iv – wir gehen von den Stärken aus<br />
Lukas schlägt vor: Du baust dir einen eigenen „Rollstuhl“<br />
oder du borgst dir einen Leihrollstuhl aus*<br />
M<strong>at</strong>erial: 2 Rollbretter; 3 Springschnüre; 1 Schülersessel<br />
Arbeitsanleitung:<br />
1) Verbinde die 2 Rollbretter mit zwei Springschnüren (straff<br />
anziehen). Beachte, dass die Schnüre innerhalb der Rollen liegen.<br />
Weiters sollen die verbleibenden Enden der Schnüre ungefähr<br />
gleich lang sein. (Abbildung 1)<br />
2) Nun kannst du den Sessel mit Hilfe der Springschnur-Enden auf<br />
den Rollbrettern anbinden. (Abbildung 2)<br />
3) Zusätzliche Stabilität erhält unser Rollstuhl, indem du die<br />
Stuhlbeine mit der dritten Springschnur (in unserem Fall eine<br />
gelbe) verknotest. Führe dazu die Schnur unterhalb eines<br />
Rollbrettes durch. (Abbildung 3)<br />
4) Als letzten Schritt sollst du alle losen Ende der Springschnüre<br />
wahllos verknoten, sodass sie nicht unter die Rollen ger<strong>at</strong>en<br />
können – Achtung sonst herrscht Sturzgefahr! (Abbildung 4)<br />
Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 14<br />
Abb. 4<br />
Nun kannst du deinen Rollstuhl mit einem Partner/einer Partnerin<br />
ausprobieren. Sei langsam und vorsichtig dabei, du bist kein<br />
Rollstuhlprofi! In den meisten <strong>Schule</strong>n ist der Boden sehr gl<strong>at</strong>t.<br />
*Anmerkung: Dein Lehrer/deine Lehrerin kann sich bei der Firma Heindl auch<br />
Leihrollstühle kostenlos ausborgen. Das ist in ganz Oberösterreich möglich.<br />
www.heindl-bandagist.<strong>at</strong> – Ansprechpartner Herr Preslmayr<br />
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Integr<strong>at</strong>iv – wir gehen von den Stärken aus<br />
Anna schlägt vor: Du baust dir verschiedene<br />
Simul<strong>at</strong>ionsbrillen, das ist ganz einfach<br />
M<strong>at</strong>erial: Schnittmuster, Schere, Klebestreifen, verschiedene Folien (z.B<br />
aus einer Klarsichthülle, Alufolie, bunte Folie)<br />
Arbeitsanleitung:<br />
Schnittmuster mehrmals auf Karton übertragen, ausschneiden und mit<br />
Klebestreifen zusammenkleben. Für die Brillengläser nimmst du<br />
verschiedene Folien<br />
Nun kannst du deine Simul<strong>at</strong>ionsbrillen mit einem Partner/einer<br />
Partnerin ausprobieren. Sei vorsichtig dabei, du bist eingeschränktes<br />
Sehen nicht gewöhnt!<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 15
Integr<strong>at</strong>iv – wir gehen von den Stärken aus<br />
Spielvorschläge für alle Schulkinder<br />
Zur Aufklärung, Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung von Kindern<br />
und Jugendlichen und zum Abbau von Berührungsängsten im Umgang<br />
mit Menschen mit Beeinträchtigungen<br />
Alle Kinder „verkleiden“ sich, du darfst dir aussuchen ob du eine<br />
Simul<strong>at</strong>ionsbrille aufsetzen magst, mit dem Rollstuhl fährst oder ob du dir<br />
die Ohren mit W<strong>at</strong>te zustopfst. In jedem Fall brauchst du einen<br />
Partner/eine Partnerin, die gut auf dich aufpasst. Du kannst ihm/ihr<br />
vertrauen. N<strong>at</strong>ürlich werden nach einer gewissen Zeit die Rollen<br />
getauscht. Und schon kann`s los gehen.<br />
Spiele in der Klasse<br />
Kinder durch die Klasse führen: mit Handfassung, mit Stabführung,<br />
nur mit Wortmeldungen<br />
N<strong>at</strong>ürliche Hindernisse wie Sesseln, Tische, Schultaschen<br />
umgehen<br />
Türe, Fenster öffnen, etwas auf die Tafel schreiben, die Tafel<br />
löschen<br />
Jause essen<br />
Eine einfache Speise wie Obstsal<strong>at</strong>, Wurstsal<strong>at</strong> zubereiten<br />
Orangensaft pressen<br />
Dem Kind mit den zugestopften Ohren eine Geschichte leise<br />
erzählen, Stille Post spielen<br />
Etwas schreiben, zeichnen, ausschneiden, einfädeln, nähen,<br />
sticken, sägen…<br />
Spiele im Turnsaal oder im Schwimmbad<br />
Hindernisparcours mit dem Rollstuhl oder mit der Simul<strong>at</strong>ionsbrille<br />
Slalom<br />
Einfache Ballspiele wie Zuwerfen, Fangen, Abschießen (Tipp: in<br />
einen Softball ein Glöckchen stecken)<br />
Über eine Bank balancieren, eine Rampe bauen und<br />
befahren/begehen<br />
Mit zusammengebundenen Beinen/Armen schwimmen<br />
Blind schwimmen<br />
Anschließend Reflexion der Erfahrungen in der Klasse<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 16
Integr<strong>at</strong>iv – wir gehen von den Stärken aus<br />
Spielvorschläge für alle Schulkinder<br />
Zur Aufklärung, Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung von Kindern<br />
und Jugendlichen und zum Abbau von Berührungsängsten im Umgang<br />
mit Menschen mit Beeinträchtigungen<br />
Alle Kinder „verkleiden“ sich, du darfst dir aussuchen ob du eine<br />
Simul<strong>at</strong>ionsbrille aufsetzten magst, mit dem Rollstuhl fährst oder ob du<br />
dir die Ohren mit W<strong>at</strong>te zustopfst. In jedem Fall brauchst du einen<br />
Partner/eine Partnerin, die gut auf dich aufpasst. Du kannst ihm/ihr<br />
vertrauen. N<strong>at</strong>ürlich werden nach einer gewissen Zeit die Rollen<br />
getauscht. Bildet Gruppen zu jeweils 4 Kindern<br />
Spiele in deiner Heim<strong>at</strong>gemeinde<br />
Gehe in ein Gasthaus oder in ein Kaffeehaus, verlange die<br />
Speisekarte, bestelle eine Kleinigkeit und lass es dir schmecken.<br />
(Tipp: Frühstück im Dunkeln beim Oberösterreichischen<br />
Blindenverband: www.blindenverband-ooe.<strong>at</strong> unter<br />
Dienstleistungen)<br />
Bewege dich durch die Gemeinde, überquere die Straße, gehe in<br />
die Kirche, in das Gemeindeamt und in ein Geschäft und kaufe ein.<br />
Versuche mit der Simul<strong>at</strong>ionsbrille zu telefonieren, bitte rufe<br />
jemanden aus deiner eigenen Familie an!<br />
Besuche den Spielpl<strong>at</strong>z und probiere die einzelnen Spielgeräte<br />
aus. Welche sind für dich geeignet?<br />
Für Mutige! Besuche die Rezeption eines Hotels oder einer<br />
Pension und erkundige dich über den aktuellen Nächtigungspreis.<br />
Gehe auf den Bahnhof und schaue wie du dich dort mit deiner<br />
Beeinträchtigung zurechtfindest.<br />
Reflexion in der Klasse:<br />
Setzt euch in einem Sesselkreis zusammen und berichtet von euren<br />
Erfahrungen und Erlebnissen.<br />
War es schwierig beeinträchtig zu sein? – beschreibe deine Gefühle!<br />
Welche Hindernisse waren zu überwinden?<br />
Wobei war dir dein Partner/deine Partnerin besonders hilfreich?<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 17
Tourismus bringt`s – integr<strong>at</strong>iv – in<br />
Oberösterreichs <strong>Schule</strong>n<br />
Du bist ein kleiner Detektiv und machst dich auf den Weg um<br />
deine <strong>Schule</strong> zu erkunden<br />
Versetze dich in die Lage eines Rollstuhlfahrers und gehe mit offenen<br />
Augen durch deine <strong>Schule</strong>. Ideal wäre es, wenn du diese<br />
Erkundungstour mit einem Rollstuhl machen könntest. Leihrollstühle gibt<br />
es kostenfrei bei der Firma Heindl www.heindl-bandagist.<strong>at</strong><br />
auszuborgen.<br />
Tipps:<br />
Sind die Türen ausreichend breit, sodass man mit einem Rollstuhl<br />
durchfahren kann?<br />
Wie kann man mit einem Rollstuhl in ein anderes Stockwerk<br />
gelangen (Lift, Rampe, Treppenraupe)?<br />
Gibt es ein Behinderten-WC?<br />
Sind auf dem Schulgelände die Bordsteine abgesenkt oder gibt es<br />
Zufahrtsrampen?<br />
Gibt es in den Klassen und in den Zus<strong>at</strong>zräumen genügend Pl<strong>at</strong>z<br />
für Schülerinnen und Schüler mit Rollstühlen? Können sich diese<br />
frei bewegen?<br />
Fallen dir Probleme auf, die ein Kind im Rollstuhl in deiner <strong>Schule</strong><br />
haben könnte?<br />
Du kannst auch Fotos mit der Digitalkamera machen!<br />
Türen sollen mindestens 85 cm breit sein, das WC muss erhöht sein (normal = 46<br />
cm), der Waschtisch muss mit dem Rollstuhl unterfahrbar sein. Es sollen Haltegriffe<br />
vorhanden sein. Es muss eine Aufstiegshilfe geben und man muss mit dem Rollstuhl<br />
alle Räume schwellenfrei befahren können. Die Gänge müssen ausreichend breit<br />
sein (150 cm).<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 18
Tourismus bringt`s – integr<strong>at</strong>iv – in<br />
Oberösterreichs <strong>Schule</strong>n<br />
Du bist ein kleiner Detektiv und machst dich auf den Weg um deine<br />
<strong>Schule</strong> und das Schulgelände zu erkunden<br />
Versetze dich in die Lage eines blinden oder sehbehinderten Kindes und<br />
gehe durch deine <strong>Schule</strong> und dein Schulgelände. Ideal wäre es, wenn du<br />
diese Erkundungstour mit verbundenen Augen oder mit einer<br />
Simul<strong>at</strong>ionsbrille machen könntest.<br />
H<strong>at</strong> die Ampel vor der <strong>Schule</strong> ein akustisches Zeichen?<br />
Sind alle Treppen und Bordsteine mit weißen, gelben oder<br />
dunklen Streifen markiert?<br />
Gibt es ein Behinderten-WC?<br />
Sind Türschilder, Stockwerke, Stockwerkstasten im Aufzug mit<br />
Braille-Schrift* beschriftet?<br />
Gibt es Türschwellen, Unebenheiten oder andere Barrieren?<br />
Fallen dir Probleme auf, die ein sehgeschädigtes Kind in deiner<br />
<strong>Schule</strong> und der näheren Schulumgebung haben könnte?<br />
Du kannst auch Fotos mit der Digitalkamera machen!<br />
* Braille-Schrift ist die Punkteschrift für blinde Menschen<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 19
Tourismus bringt`s – integr<strong>at</strong>iv – in<br />
Oberösterreichs <strong>Schule</strong>n und Gemeinden<br />
Alle Kinder bringen die Ergebnisse ihrer Detektivtour und<br />
erstellen damit eine Wandzeitung<br />
Ihr benötigt:<br />
! Flipchart oder Ausstellungswände<br />
(falls nicht vorhanden Packpapierbögen)<br />
! dicke bunte Plak<strong>at</strong>stifte, Filzstifte<br />
! Kleber, Schere, Klebestreifen, Pinnägel<br />
! bunte Flashcards (= bunte Papierstreifen), eventuell Fotos, Zetteln<br />
Wertet nun die Ergebnisse eurer Erkundungstour aus, notiert sie auf<br />
Flashcards und ordnet sie auf der Wandfläche an.<br />
Vergesst nicht, eventuelle Probleme aufzuzeigen und gebt Tipps und<br />
Anregungen.<br />
Nehmt dazu dicke Plak<strong>at</strong>stifte und Filzstifte, damit alles gut zu lesen ist.<br />
Fotos sind n<strong>at</strong>ürlich eine tolle Ergänzung<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 20
Tourismus bringt`s – integr<strong>at</strong>iv – in<br />
Oberösterreichs Gemeinden<br />
www.nohandicap.<strong>at</strong><br />
Du bist eine kleine Detektivin/ein kleiner Detektiv und machst<br />
dich auf den Weg um deine Gemeinde/deine Stadt zu erkunden<br />
Bildet Kleingruppen (4-5 Kinder), nehmt Block,<br />
Schreibzeug und eventuell eine Digitalkamera mit und<br />
macht euch auf den Weg in eure Gemeinde / in euer<br />
Stadtzentrum.<br />
Besucht den Bahnhof, das Gasthaus, das Hotel, das<br />
Schwimmbad, das Gemeindeamt, die Kirche, die<br />
Freizeitanlagen, die Sporthalle, das Museum, einen<br />
Wanderweg und andere öffentliche Plätze und Gebäude.<br />
Schau genau:<br />
! Kann man das Gebäude mit einem Rollstuhl<br />
befahren?<br />
! Kann man mit dem Rollstuhl in ein anderes<br />
Stockwerk gelangen?<br />
! Sind alle Beschriftungen mit Blindenschrift<br />
versehen?<br />
! Gibt es ein Behinderten-WC?<br />
! Gibt es Türschwellen, Unebenheiten oder andere<br />
Barrieren?<br />
! Sind die Gänge, Türen und Räume ausreichend<br />
groß und breit, um sie mit einem Rollstuhl zu<br />
befahren? (Tipp: Türen mindestens 85cm breit,<br />
Gänge 150 cm breit)<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 21<br />
! Haben die Ampelanlagen akustische Zeichen?<br />
! Sind die Randsteine, Bushaltestellen, die<br />
Bahnsteige mit weißen oder gelben Stopplinien oder<br />
Leitlinien versehen?<br />
! Fällt dir sonst noch was auf?<br />
Alle Ergebnisse werden mit Flashcards in die<br />
Wandzeitung aufgenommen. Fotos sind eine tolle<br />
Ergänzung
Tourismus bringt`s – integr<strong>at</strong>iv – in Oberösterreichs<br />
Gemeinden<br />
www.nohandicap.<strong>at</strong><br />
Für Mutige!!!<br />
Vereinbare einen Gesprächstermin mit dem Bürgermeister/<br />
der Bürgermeisterin oder mit jenem Gemeinder<strong>at</strong>smitglied,<br />
das für Menschen mit Beeinträchtigungen zuständig ist<br />
Suche dir einen Partner / eine Partnerin, nehmt einen<br />
Block und Schreibzeug mit. Ein Aufnahmegerät wäre gut<br />
(Tipp: Fast jedes Mobiltelefon kann Gespräche<br />
aufnehmen)<br />
Bereitet Fragen vor, die ihr dem Bürgermeister/ der<br />
Bürgermeisterin oder dem Gemeinder<strong>at</strong>smitglied stellen<br />
wollt.<br />
Erzähle dem Bürgermeister/der Bürgermeisterin von<br />
eurem „Tourismus bringt`s – integr<strong>at</strong>iv– Projekt“<br />
Mögliche Fragen wären:<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 22<br />
Ist unsere Gemeinde für Menschen mit Beeinträchtigung gut<br />
ausgest<strong>at</strong>tet? Wie? Was?<br />
Gibt es irgendwelche Maßnahmen, die in nächster Zeit<br />
geplant sind?<br />
Kann ein Mensch mit Beeinträchtigung in unserer Gemeinde<br />
selbständig seinen Urlaub verbringen?<br />
Gibt es einen Abhol-und Fahrdienst?<br />
Gibt es in unserer Gemeinde einen Dolmetscher/eine<br />
Dolmetscherin für Gebärdensprache?<br />
Kann man überall seinen Begleithund mitnehmen, auch ins<br />
Freibad oder ins Restaurant?<br />
Sind in unserer Gemeinde Menschen mit Beeinträchtigungen<br />
beschäftigt?<br />
Bekleiden Menschen mit Beeinträchtigungen politische<br />
Funktionen?<br />
Nehmt auch diese Ergebnisse in die Wandzeitung auf!
Jeder Mensch ist anders<br />
Wir beschäftigen uns mit unseren Stärken, Schwächen und<br />
Gefühlen<br />
Die Kinder sitzen im Kreis, schauen sich gegenseitig an und überlegen:<br />
Wer bin ich?<br />
Wie schaue ich aus?<br />
Was kann ich gut?<br />
Was kann ich nicht so gut?<br />
Was möchte ich vielleicht können?<br />
Ich bin Anna.<br />
Ich habe lange braune Haare und trage am liebsten Burschen-<br />
Klamotten.<br />
Ich kann gut mit den Fingern lesen und schön singen.<br />
Runtergefallene Gegenstände kann ich nur schwer finden, ich kann<br />
ja nicht sehen.<br />
Ich möchte lernen, selbständig in alle Geschäfte zu gehen.<br />
Ich bin Felix.<br />
Ich habe rote Haare und esse gerne Spaghetti.<br />
Ich kann mit den Händen sprechen und gut rechnen.<br />
Ich kann die Späße, die die anderen Kinder machen, oft nicht<br />
verstehen, weil ich fast nichts hören kann.<br />
Ich möchte besser von den Lippen der anderen Kinder ablesen<br />
können.<br />
Ich bin Eva<br />
Ich habe die Haare oft zu einem lustigen Zopf zusammengebunden.<br />
Ich kann sehr gut klettern und Ski fahren.<br />
Ich bin sehr schlampig und vergesse oft die Hausübung.<br />
Ich möchte gerne beim Kiddy Contest mitmachen.<br />
Ich bin Luigi.<br />
Ich trage eine blaue Mütze.<br />
Ich kann gut schwimmen und Fußball spielen.<br />
Ich kann nicht gut schreiben und lesen.<br />
Ich möchte gerne gut Deutsch sprechen lernen.<br />
Ich bin Lukas.<br />
Ich sitze im Rollstuhl und kann meine Beine nicht bewegen.<br />
Ich kann gut zuhören und bin im Kinder-Bogensportverein.<br />
Ich kann nicht gut alleine auf den Spielpl<strong>at</strong>z fahren, weil man durch<br />
Sand nicht fahren kann.<br />
Ich möchte gerne mit Beinschienen Schritte machen lernen.<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 23
Jeder Mensch ist anders – wer bin ich?<br />
Gestalte einen Ich-Ausweis<br />
Auf der Innenseite des Ausweises beschreibst du dich selbst und<br />
machst eine Zeichnung dazu oder klebst ein Foto ein.<br />
Jeder Mensch ist anders<br />
Jeden Menschen gibt es nur einmal, auch dich gibt es nur einmal.<br />
Du bist einzigartig und unverwechselbar.<br />
Es ist ganz normal verschieden zu sein!<br />
Anna und du, Felix und du, Eva und du, Luigi und du, Lukas und du –<br />
ihr seid alle verschieden.<br />
Jeder von euch h<strong>at</strong> seine Stärken und Schwächen und seine eigenen<br />
Gefühle.<br />
Du bist anders als die anderen.<br />
Die anderen sind anders als du.<br />
Und das ist gut so.<br />
Das kann ich gut…<br />
Das kann ich nicht gut…<br />
Das möchte ich gerne können…<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 24<br />
Mein Ausweis<br />
Vorname: ______________<br />
Familienname:______________<br />
Geburtsd<strong>at</strong>um:______________
Jeder Mensch ist anders – ich zeige meine<br />
Gefühle<br />
Ich kenne meine Gefühle<br />
Mit der Gefühlsuhr kann ich meine Befindlichkeit all meinen<br />
Mitmenschen gut anzeigen.<br />
Es ist wichtig, seine Gefühle und die Gefühle anderer zu erkennen, sie<br />
auszudrücken und zu benennen. Du kannst dann Situ<strong>at</strong>ionen richtig<br />
einschätzen und mit Konflikten besser umgehen.<br />
Welche Gefühle kennst du? Nenne sie!<br />
z.B. lustig, traurig, langweilig, zornig, r<strong>at</strong>los, cool…<br />
Damit die anderen wissen, wie du gerade drauf bist, bastle dir die<br />
Gefühlsuhr. Jetzt wissen die anderen ganz genau, ob mit dir gerade gut<br />
Kirschen essen ist oder nicht.<br />
Bastelanleitung:<br />
M<strong>at</strong>erial: buntes Tonpapier, Musterklammer, Bleistift, schwarzer Filzstift, Klebstoff,<br />
Schere<br />
Schneide die große runde Scheibe und den Pfeil aus. Übertrage alle Teile auf<br />
Tonpapier oder Kopierkarton und schneide sie aus. Du kannst die kleinen Kreise<br />
(siehe Muster) auch extra ausschneiden, wenn du verschiedene Farben möchtest.<br />
Positive Gefühle wie Freude oder Lachen brauchen fröhliche Farben. Für nicht so<br />
gute Gefühle wie Trauer oder Wut nimm dunklere oder rote Farbtöne.<br />
Nun erhalten die acht Kreise ein Gesicht. Mit Bleistift werden Augen, Augenbrauen,<br />
Nase und Mund gezeichnet. Beispiele:<br />
Trauriger Smiley "<br />
Lustiger Smiley #<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 25<br />
Der Mund wird nach unten gezogen, vielleicht sind<br />
Tränen dabei.<br />
Die Mund wird nach oben gezogen oder er lacht. Die<br />
Augenbrauen sind auch nach oben gezogen.<br />
Du kannst dir Beispiele auch im Internet anschauen: www.google.<strong>at</strong>/Bilder/Smiley<br />
Stelle folgende Gefühle dar: glücklich, traurig, ängstlich, müde, wütend, verliebt,<br />
zufrieden, neutral ( $ )<br />
Sind alle Gesichter fertig, werden sie mit schwarzem Filzstift nachgezogen. Nun<br />
werden alle Gesichter gleichmäßig auf der großen Scheibe aufgeklebt. Der Zeiger<br />
wird mit der Musterklammer an der Gefühlsuhr befestigt.<br />
Tipp: Bist du ein geschickter Werker/eine geschickte Werkerin, kannst du die Uhr<br />
auch in Laubsägearbeit herstellen. Frage deine Lehrerin/ deinen Lehrer.
Schnittbogen 1 für die Gefühlsuhr<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 26<br />
Muster
Jeder Mensch ist anders – ich erkenne Gefühle<br />
Spiel „Gefühlswelt“<br />
M<strong>at</strong>erial: Gefühlskärtchen, Aktionskärtchen, Block, Stifte, Sanduhr<br />
Spielvorbereitung:<br />
1. Schneide die Gefühlskärtchen und die Aktionskärtchen aus dem<br />
Schnittbogen 2 aus.<br />
Tipp: Es wäre fein, wenn deine Lehrerin/dein Lehrer diesen Bogen<br />
vorher laminiert – frage sie/ihn.<br />
2. Mische alle Gefühlskärtchen gut durch und lege sie mit der Schrift<br />
nach unten auf einen Stoß<br />
3. Mische alle Aktionskärtchen gut durch und lege sie mit der Schrift<br />
nach unten auf einen zweiten Stoß<br />
Spielanleitung:<br />
1. Bildet Gruppen zu je vier Schülerinnen/Schüler<br />
2. Eine/einer zieht jeweils ein Gefühlskärtchen und ein<br />
Aktionskärtchen<br />
3. Es wird die Sanduhr umgedreht<br />
4. Nun beginnt die Spielerin/der Spieler das gezogene Gefühl zu<br />
beschreiben, zu zeichnen oder pantomimisch darzustellen.<br />
5. Die restlichen Gruppenmitglieder müssen das Gefühl err<strong>at</strong>en. Sie<br />
haben dazu solange Zeit bis die Sanduhr abgelaufen ist.<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 27<br />
Beschreibe das Gefühl, ohne das gesuchte Wort auszusprechen<br />
Tipp: Verwende Wenn…, dann… - Sätze, z. B. Wenn ich ……bin, bekomme<br />
ich einen roten Kopf<br />
Zeichne das gesuchte Gefühl, du darfst es nicht hinschreiben.<br />
Tipp: Die Smileys könnten dir helfen<br />
Stelle das gesuchte Gefühl pantomimisch dar. Achte auf deinen<br />
Gesichtsausdruck und auf deine Körperhaltung. Du darfst nicht<br />
sprechen.
Schnittbogen 2 für Spiel „Gefühlswelt“<br />
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%<br />
aggressiv<br />
cool<br />
zufrieden<br />
neugierig<br />
peinlich<br />
wütend<br />
ängstlich<br />
überrascht<br />
müde<br />
fröhlich<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 28<br />
drohend<br />
unterwürfig<br />
unsicher<br />
traurig<br />
neutral<br />
lustig<br />
langweilig<br />
glücklich<br />
verliebt<br />
enttäuscht
Jeder Mensch ist anders – das sag ich dir<br />
Ich verwende „Ich-Sätze“ und vermeide „Du-Sätze“<br />
und streiten. Eva h<strong>at</strong> Anna beim Schulausflug ihre Jause<br />
versteckt, jetzt ist Anna wirklich wütend und schreit: „Du blöde Kuh, du<br />
bist ja voll behindert!“<br />
Eva kontert: „Die einzige, die wirklich behindert ist, bist du! Gestern hast<br />
du mich ausgelacht, weil ich meine Hausübung vergessen habe!“<br />
Beide sind ärgerlich aufeinander und reden nichts mehr.<br />
In den nächsten Unterrichtsstunden wird das Thema „Auch Streiten will<br />
gelernt sein“ behandelt. Mit „Ich-Sätzen“ kann man nämlich seine eigene<br />
Wut gut benennen und dem anderen dabei nicht wehtun. Wenn man<br />
„Du-Sätze“ verwendet, wird dein Gegenüber bewertet und verletzt.<br />
Beispiel:<br />
Du-S<strong>at</strong>z Ich-S<strong>at</strong>z<br />
Du blöde Kuh Ich habe eine Wut auf dich<br />
Du bist behindert Ich ärgere mich über dich<br />
Du redest Schwachsinn Ich verstehe dich nicht<br />
Jetzt kannst du ganz einfach lernen, wie du einen guten „Ich-S<strong>at</strong>z“<br />
bildest:<br />
1. Nenne den Anlass Wenn du….<br />
2. Nenne dein Gefühl bin ich….<br />
3. Nenne den Grund weil…<br />
4. Nenne deinen Wunsch und ich möchte…<br />
könnte zu sagen:<br />
1. Wenn du mich auslachst<br />
2. bin ich enttäuscht und ärgerlich<br />
3. weil ich mir beim Schreiben schwer tue<br />
4. und ich möchte dass du mir bei der HÜ hilfst.<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 29
Jeder Mensch ist anders – das sag ich dir<br />
Übe anhand von Beispielen und denk dir auch selbst welche<br />
aus<br />
Beispiel 1:<br />
Luigi erzählt Sachen über dich, die nicht stimmen<br />
„Wenn du… bin ich…<br />
Beispiel 2:<br />
Felix leiht sich deinen Tennisschläger aus, du bekommst ihn schon seit<br />
drei Wochen nicht zurück.<br />
„Wenn du… bin ich…<br />
Beispiel 3<br />
Lukas macht sich über dich lustig, weil du eine du im Urlaub so viele<br />
Sommersprossen bekommen hast.<br />
„Wenn du…<br />
bin ich…<br />
Beispiel 4<br />
Denk dir ein eigenes Beispiel aus<br />
„Wenn du… bin ich…<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 30<br />
weil…<br />
weil…<br />
weil…<br />
weil…<br />
und ich<br />
möchte…“<br />
und ich<br />
möchte…“<br />
und ich<br />
möchte…“<br />
und ich<br />
möchte…“
Integr<strong>at</strong>iv in Oberösterreich<br />
Aus der Schullandschaft nicht mehr<br />
wegzudenken<br />
Anna ruft: „Wer von euch möchte meine Geheimschrift<br />
lernen?“<br />
erzählt ihren Mitschülerinnen und Mitschülern von<br />
Louis Braille, der vor ca. 150 Jahren die Blindenschrift erfunden h<strong>at</strong>. Die<br />
Blindenschrift ist eine Tastschrift, bei der blinde Menschen die Punkte<br />
ertasten und so Texte lesen und auch schreiben können. Im<br />
Computerzeitalter wurde die Braillezeile entwickelt, die man mit einem<br />
Computer verbinden kann. So ist auch das Internet für alle blinden<br />
Menschen benutzbar.<br />
Hier siehst du, wie die einzelnen Buchstaben in Brailleschrift aussehen.<br />
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Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 31<br />
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z Zahlenzeichen<br />
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5 6 7 8 9
Heute ist n<strong>at</strong>ürlich die Lehrerin, sie h<strong>at</strong> viel vor mit der Klasse, es<br />
gibt einen tollen St<strong>at</strong>ionenbetrieb. In der Klasse werden die Tische zu 5<br />
Tischgruppen zusammengestellt, die Kinder der Klasse in 5 Gruppen<br />
aufgeteilt.<br />
St<strong>at</strong>ion 1: „Namen schreiben“<br />
M<strong>at</strong>erial: Kopierkarton-Kärtchen in Ansichtskartengröße, auf dieses wird<br />
die Vorlage aufgeklebt, mehrere Sticknadeln oder alte Kugelschreiberminen.<br />
Arbeitsauftrag:<br />
Schreibe deinen Namen in Brailleschrift auf das Kärtchen, stich die<br />
ausgefüllten Punkte von hinten mit der Kugelschreibermine oder mit der<br />
Sticknadel durch.<br />
„Wieso von hinten?“ fragen die Kinder. erklärt geduldig:“ Weil man<br />
die Buchstaben ja fühlen muss, wenn du von vorne stichst, erscheint der<br />
Buchstabe in Spiegelschrift!“<br />
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Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 32<br />
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St<strong>at</strong>ion 2: „Gestalte deine Visitenkarte in Brailleschrift“<br />
Inform<strong>at</strong>ion: Eine Visitenkarte enthält den Vornamen, den Nachnamen<br />
und die Adresse. Visitenkarten haben ein Form<strong>at</strong> von 9 x 5 cm.<br />
„Ja, das ist lustig“, rufen die Kinder, aber wie schreibt man denn<br />
Zahlen?“ Auch das weiß : „Man verwendet das Zahlenzeichen bevor<br />
man eine Zahl schreibt. So schaut das aus:<br />
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Nach dem Zahlenzeichen kommen die Zeichen für die Ziffern, schaut<br />
einmal genau auf euer Musterbl<strong>at</strong>t. Was fällt euch auf?“ weiß das<br />
sofort, du auch?<br />
Ein Beispiel:<br />
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Zahlen<br />
zeichen<br />
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1 4<br />
= 14<br />
M<strong>at</strong>erial: Kartonkärtchen 9x5 cm, schwarzer Filzstift, Buntstifte oder<br />
Pickerl<br />
Arbeitsauftrag: Gestalte deine persönliche Visitenkarte in Brailleschrift<br />
Vorname Nachname<br />
Straße Hausnummer<br />
Postleitzahl Ort<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 33
St<strong>at</strong>ion 3:“Suche im Internet“<br />
Arbeitsauftrag: Beantworte die Fragen! Schreibe die gewonnenen<br />
Inform<strong>at</strong>ionen in dein Sachunterrichtsheft<br />
Was weißt du über den Erfinder der Punkteschrift – Louis Braille?<br />
Gibt es in Oberösterreich eine <strong>Schule</strong> für sehgeschädigte und<br />
blinde Kinder? Wo befindet sie sich? Wie heißt sie?<br />
Was weißt du über Blindenhunde? (Tipp: Besuche die Internetseite<br />
www.blindenhund.<strong>at</strong> )<br />
Du möchtest gerne wissen, wie blinde Menschen einkaufen gehen,<br />
den Straßenverkehr bewältigen oder das Telefonbuch lesen? Kein<br />
Problem, die Internetpl<strong>at</strong>tform www.anderssehen.<strong>at</strong>, unter „FAQ-<br />
Häufig gestellte Fragen“, gibt dir gute und passende Antworten.<br />
Schau einmal nach!<br />
St<strong>at</strong>ion 4: Löse das M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ikdomino auf S. 36<br />
und S. 37<br />
M<strong>at</strong>erial: Block, Bleistift, Arbeitsbl<strong>at</strong>t mit dem Rechendomino, Infobl<strong>at</strong>t<br />
Brailleschrift<br />
Arbeitsauftrag an den Lehrer/ die Lehrerin:<br />
Das Bl<strong>at</strong>t mit dem Rechendomino auf gelbem Papier ausdrucken,<br />
laminieren und ausschneiden.<br />
Arbeitsauftrag an die Schülerinnen und Schüler:<br />
Misch alle Kärtchen gut durch! Nimm das erste Kärtchen, lege es vor<br />
dich hin, löse die Rechnung (für Nebenrechnungen benütze bitte den<br />
Block). Suche das Dominoteil mit der richtigen Lösung (Achtung – es ist<br />
in Punktschrift geschrieben!) und füge das Kärtchen an. Rechne nun die<br />
nächste Aufgabe!<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 34
St<strong>at</strong>ion 5: Rätsellösen für besonders Pfiffige<br />
Arbeitsauftrag: Du hast dich jetzt ganz intensiv mit der Blindenschrift<br />
beschäftigt. Sicherlich kannst du dieses Gedicht übersetzen.<br />
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Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 35<br />
LÖSUNG:<br />
SNU RÜF<br />
SREDNA NEREDNA NELEIV EID DNIS<br />
NEREDNA NELEIV EID RÜF<br />
SREDNA RIW DNIS<br />
ELLA RIW DNIS SREDNA<br />
NEREDNA NELEIV EID SREDNA<br />
NREDNA ELLA RIW
Rechendomino ganz schön schwierig<br />
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499 + 378 !"<br />
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897 – 256 !!<br />
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29 . 27 !!<br />
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56 . 12<br />
914 - 297<br />
837 : 3<br />
Ende<br />
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! Rechendomino nicht so schwierig ! ! ! ! ! ! ! ! !<br />
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26 + 31 !"<br />
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5 . 3 !"<br />
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14 + 12 !"<br />
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37 – 14 !"<br />
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9 . 3 !"<br />
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32 - 20 !"<br />
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15 : 3 !"<br />
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6 . 4<br />
37 - 12<br />
12 : 2<br />
Ende<br />
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Integr<strong>at</strong>iv in Oberösterreich<br />
Aus der Schullandschaft nicht mehr<br />
wegzudenken<br />
Felix gebärdet: „Wer von euch möchte meine Geheimsprache<br />
kennen lernen? Achtung, das ist sehr schwer!“<br />
erzählt seinen Mitschülerinnen und Mitschülern von der<br />
Gebärdensprache. Das ist eine eigenständige Sprache, die in Österreich<br />
seit 2005 anerkannt ist. Sie besteht aus Zeichen, die vor allem mit den<br />
Händen, aber auch mit Mimik und Mundbild gebildet werden. Jedes Land<br />
h<strong>at</strong> eine eigene Sprache, sie sind sich alle ähnlich, sodass ein Gespräch<br />
untereinander möglich ist. Auf der Internetseite<br />
www.oeglb.<strong>at</strong>/oegs_projekt/woerterbuch_worte.php kannst du ganz<br />
einfache Videos zur Gebärdensprache anschauen<br />
Mit dem Fingeralphabet kann man z.B seinen eigenen Namen gebärden.<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 38<br />
Buchstabiere deinen Namen mit dem<br />
Fingeralphabet. Übe solange bis du ihn<br />
auswendig kannst.<br />
Auch hier helfen dir die kleinen Videos auf<br />
der Internetseite.<br />
Du wirst sehen wie schwer das ist.<br />
Für Fortgeschrittene:<br />
Buchstabiere dein liebstes Ausflugsziel<br />
und dein Lieblings-Urlaubsland mit dem<br />
Fingeralphabet<br />
Tipp: Im ORF werden manche Sendungen<br />
gebärdet:<br />
& Zeit im Bild<br />
& Wochenschau<br />
& Live-Übertragungen aus dem N<strong>at</strong>ionalr<strong>at</strong><br />
& Kindersendungen wie Okidoki
Integr<strong>at</strong>iv in Oberösterreich<br />
Aus der Schullandschaft nicht mehr wegzudenken<br />
Der fühlende Taschenrechner<br />
Löse Rechenaufgaben in Partnerarbeit:<br />
Der Spieler/die Spielerin A stellt sich vor den Spieler/die Spielerin B, jetzt<br />
stehen beide SpielerInnen hintereinander.<br />
Es gelten folgende Spielregeln:<br />
Der Rücken ist das „Schreibfeld“ für die Zahlen, du schreibst am<br />
besten mit dem Zeigefinger<br />
Klopfe auf die linke<br />
Schulter, das heißt<br />
„dividiere“ (:)<br />
Eine Kreisbewegung<br />
auf den Rücken mit<br />
der ganzen Hand<br />
bedeutet, dass die<br />
Lösung richtig ist.<br />
Lege die flache Hand auf den<br />
Kopf. Damit muss Spieler<br />
A die Rechnung lösen und<br />
dir das Ergebnis<br />
aufschreiben (=)<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 39<br />
Klopfe auf die rechte<br />
Schulter, das heißt<br />
„multipliziere“ (.)<br />
Ein Trommeln auf den<br />
Rücken mit den Fingern<br />
heißt, die Lösung ist<br />
leider falsch.<br />
Ein Beispiel bevor ihr selbst Rechnungen erfindet und eurem Partner<br />
zum Fühlen gebt!<br />
9 . 4 : 6 =<br />
Einen 9-er am Rücken schreiben, dann auf die rechte<br />
Schulter klopfen, weiters einen 4-er schreiben, dann auf<br />
die linke Schulter klopfen, einen 6-er schreiben und die<br />
Hand auf den Kopf legen.<br />
Nach zehn Rechnungen wechselt ihr die<br />
Positionen.
Barrierefrei in Oberösterreich – aus dem<br />
Tourismus nicht mehr wegzudenken<br />
Oberösterreich verzaubert Groß und Klein durch seine<br />
abwechslungsreichen landschaftlichen Besonderheiten.<br />
Löse das Rechenpuzzle, als Lösungsbild kannst du dich davon<br />
überzeugen<br />
M<strong>at</strong>erial: Rechenpuzzle, Schere, Klebstoff – Stick, großes leeres Bl<strong>at</strong>t,<br />
ein großes Schulbuch (Form<strong>at</strong> A4)<br />
Schneide das Rechenpuzzle und das Lösungsbild im Ganzen aus. Klebe<br />
nun beide Teile so aufeinander, dass auf der einen Seite das Puzzle und<br />
auf der anderen Seite das Bild ist. Achte darauf, dass der Klebstoff über<br />
die ganze Fläche verteilt ist. Lass die zusammengeklebten Seiten etwas<br />
trocknen.<br />
Schneide nun alle 20 Rechenvierecke aus, mische sie gut durch und<br />
lege sie übersichtlich vor dir auf.<br />
Du beginnst mit dem Rechenviereck, das mit „Start“ markiert ist. Lege<br />
dieses in die linke obere Ecke des leeren Bl<strong>at</strong>tes. Waagrecht werden<br />
nun die Rechenaufgaben, es sind Punktrechnungen, gelöst. Jeweils fünf<br />
Vierecke werden in eine Reihe gelegt. Um in die zweite Reihe zu<br />
kommen, musst du die Strichrechnungen, Additionen und Subtraktionen,<br />
lösen, vier Reihen sind zu rechnen.<br />
Die Kontrolle ergibt sich aus den Ergebnissen der Punktrechnungen und<br />
umgekehrt.<br />
Lösung: Lege das Bl<strong>at</strong>t mit den Rechenvierecken vorsichtig in das große<br />
Buch hinein. Schließe das Buch, drehe es um und öffne wieder sehr<br />
vorsichtig die entsprechende Seite. Wenn du richtig gerechnet hast,<br />
siehst du das Lösungsbild.<br />
Die Originalbilder findest du auf der Internetseite des Oberösterreich<br />
Tourismus, die speziell für Menschen mit Beeinträchtigungen gemacht<br />
wurde, www.nohandicap.<strong>at</strong> . Aber das weißt du doch schon, du bist ja<br />
ein richtiger Tourismus-integr<strong>at</strong>iv-Profi geworden.<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 40
Rechenpuzzle ganz schön schwierig<br />
Start<br />
Start 8 . 9<br />
648 + 215<br />
863<br />
75 7 . 9<br />
376 + 167<br />
543<br />
78 56 : 8<br />
428 + 215<br />
643<br />
80 6 . 4<br />
322 + 322<br />
389<br />
72 21 . 4<br />
783 - 255<br />
528<br />
63 9 . 5<br />
978 – 412<br />
566<br />
7 72 : 9<br />
876 – 315<br />
561<br />
24 48 : 8<br />
318 + 204<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 41<br />
987<br />
84 9 . 9<br />
652 + 166<br />
818<br />
45 44 . 2<br />
428 + 378<br />
806<br />
8 8 . 8<br />
325 + 519<br />
844<br />
6 10 . 5<br />
825 - 426<br />
578<br />
81 24 . 2<br />
876 - 256<br />
620<br />
88 81 : 9<br />
889 – 369<br />
520<br />
64 9 . 5<br />
885 – 218<br />
667<br />
50 11 . 4<br />
318 + 348<br />
698<br />
48 25 : 5<br />
467 + 352<br />
819<br />
9 14 . 4<br />
543 + 409<br />
952<br />
45 5 . 6<br />
428 + 456<br />
884<br />
44 7 . 3<br />
810 - 534
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 42
Rechenpuzzle nicht so schwierig<br />
Start<br />
Start 6 . 4<br />
18 + 21<br />
39<br />
75 7 . 3<br />
76 + 13<br />
89<br />
78 45 : 5<br />
98 - 21<br />
77<br />
80 6 . 6<br />
22 + 32<br />
39<br />
24 25 : 5<br />
73 - 21<br />
52<br />
21 45 : 5<br />
78 – 41<br />
37<br />
9 28 : 4<br />
76 – 15<br />
61<br />
36 27 : 3<br />
18 + 20<br />
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 43<br />
29<br />
5 9 . 2<br />
52 + 16<br />
68<br />
9 8 . 4<br />
42 + 37<br />
79<br />
7 9 . 4<br />
32 + 51<br />
83<br />
9 10 . 5<br />
82 - 42<br />
18<br />
18 50 : 5<br />
76 - 25<br />
51<br />
32 56 : 8<br />
89 – 36<br />
53<br />
36 9 . 5<br />
88 – 21<br />
67<br />
50 45 : 9<br />
31 + 34<br />
38<br />
10 30 : 5<br />
47 + 11<br />
58<br />
7 10 . 6<br />
43 + 40<br />
83<br />
45 5 . 6<br />
42 + 45<br />
87<br />
5 9 . 3<br />
87 - 53
Oberösterreich: Tourismus bringt`s – Integr<strong>at</strong>iv / Schuljahr 2009/2010 44