Umzug in die Hauptstadt Berlin - Deutscher Frauenrat

1. Vorwort: Resümee
und Perspektiven
Das Berichtsjahr 2000/2001 war für den DEUTSCHEN FRAUEN-
RAT bewegt und herausfordernd wie wohl wenige zuvor. Der
Umzug in die Hauptstadt bedeutet mehr als Kisten ein- und auszupacken,
Anlaufschwierigkeiten mit der neu installierten Kommunikationstechnik
zu überwinden und sich auch persönlich an
die neue Umgebung zu gewöhnen. Das wichtigste für die Lobbyarbeit,
sich informelle Strukturen und Informationsquellen zu
erschließen, Kontakte zu festigen und das in Berlin endlose Veranstaltungsangebot
zu sortieren - all dies lässt sich nicht von
heute auf morgen bewältigen.
Der Wechsel in vier von sieben Positionen in der Geschäftsstelle
brachte Unterbrechungen von bis zu drei Monaten in wichtigen
Tätigkeitsfeldern mit sich und neue Einarbeitungsphasen. Auch
an dieser Stelle noch einmal Dank an alle, die wir verabschiedet
haben, für ihre jahrelange erfolgreiche Arbeit. Der Vorstand dankt
allen Mitarbeiterinnen, insbesondere den neuen für die Begeisterung
und Energie, mit der sie ihre neuen Aufgaben erobern.
Nun würde sicher jede verzeihen, wenn in so turbulenten Zeiten
nur das Notwendigste erledigt wird. Wir haben aber, wie dem
Geschäftsbericht zu entnehmen ist, weit darüber hinaus zentrale
frauenpolitische Themen bearbeitet und in die öffentliche Debatte
getragen. Die Endphase der Rentenreform, das 2. Gesetz
zur Familienförderung, die Strategie des Gender Mainstreaming,
das Einwanderungsgesetz, das Gleichstellungsgesetz für
die Wirtschaft und das SGB III haben uns intensiv beschäftigt.
Die Entwicklung der Informationsgesellschaft und ethische Fragen
im Zusammenhang mit der Gentechnologie wurden als gesellschaftspolitische
Problemfelder breit diskutiert.
Das Online-Projekt wurde im Sommer abgeschlossen. Somit
werden die neuen Möglichkeiten des Internets und des die Verbände
verbindenden Xtranets eine besondere Herausforderung
und Chance für die nächsten Jahre sein.
Der neue Vorstand hat sich bei den meisten Ministerien und
Gremien bekannt gemacht. Wir haben, soweit möglich, Kontakte
zu den Landesfrauenräten gepflegt und die Mitgliedsverbände
besucht. Kongresse, Tagungen und Hintergrundgespräche,
die ganz überwiegend in Berlin stattfinden, haben wir genutzt,
um den DEUTSCHEN FRAUENRAT in der Hauptstadt bekannt(er)
zu machen. Der Unterschied zu Bonn wird deutlich spürbar in
der Konkurrenz um öffentliche Wahrnehmung. Hier liegen für
die Lobbyarbeit gerade auch der Vorstandsfrauen noch viele
Aufgaben, die aber für Ehrenamtliche nicht leicht in Übereinstimmung
zu bringen sind mit beruflichen und familiären Verpflichtungen.
Als sich im vorigen Jahr der Vorstand in unserer Zeitschrift Frauen
Rat – Informationen für die Frau vorstellte unter dem Motto
„Aufbruch und Kontinuität“ war nicht vorhersehbar, dass es so
viel Aufbruch werden würde. Für das nächste Jahr wünsche ich
uns Kontinuität in etwas ruhigeren Bahnen, damit wir gerade im
Wahljahr Themen wie eine umfassende Neuorientierung in der
GESCHÄFTSBERICHT
Familienpolitik, zu der vorrangig die Kinderbetreuung gehört,
die berufliche Gleichstellung auch in der Wirtschaft und die für
Frauen eminent wichtige Gesundheitspolitik gut besetzen und
vertreten können.
Ein zweites Zukunftsforum hatte der Vorstand für nächstes Jahr
geplant noch bevor seine Aktualität auf schreckliche Weise
sichtbar wurde. Es soll den Frieden in all seinen Dimensionen
zum Thema haben. Seine geistigen, materiellen und politischen
Bedingungen müssen neu durchdacht werden. Hier können
Frauen weltweit eine wichtige Rolle spielen.
2. Organisation und
Aufgabenverteilung
Zuständigkeiten des Vorstands
Die Arbeitsbereiche im Vorstand sind
schwerpunktmäßig wie folgt verteilt:
Vorsitzende
Dr. Inge von Bönninghausen:
- Koordinierung der Sachzuständigkeiten
- Vertretung des DEUTSCHEN
FRAUENRAT nach außen
- Finanzen / Auswärtiges Amt
- Personalangelegenheiten
- Bürgerschaftliches Engagement
- Medien
- Migration
- EU/EWL
- Internationales
Stellvertreterin
Christa Seeliger:
- Personal
- Pflege
- Rente
- Familienleistungsausgleich
- Familienrecht/Unterhaltsrecht
MV 2001
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