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Umzug in die Hauptstadt Berlin - Deutscher Frauenrat

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Initiativantrag<br />

Die Mitgliederversammlung 2001 hat als Initiativantrag e<strong>in</strong>en<br />

„Offenen Brief“ an Bundeskanzler Gerhard Schröder beschlossen,<br />

der sich gegen <strong>die</strong> Beteiligung deutscher Truppen am Krieg<br />

<strong>in</strong> Afghanistan ausspricht (Wortlauf des Briefes vgl. S. 20).<br />

Arbeitswelt/Struktur -<br />

und Wirtschaftspolitik<br />

1. Gleichstellungsgesetz für <strong>die</strong> Privatwirtschaft<br />

bleibt auf der Tagesordnung<br />

Die Mitgliederversammlung des DEUTSCHEN FRAUENRATES<br />

hält an ihrer Forderung nach e<strong>in</strong>em Gleichstellungsgesetz fest.<br />

Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist e<strong>in</strong> Grundrecht,<br />

dessen Durchsetzung nicht an e<strong>in</strong>e Interessengruppe delegiert<br />

werden kann. Wir brauchen an Stelle der von der Bundesregierung<br />

mit den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft vere<strong>in</strong>barten<br />

freiwilligen Regelung zur Förderung der Chancengleichheit<br />

von Frauen und Männern <strong>in</strong> der Privatwirtschaft e<strong>in</strong>e gesetzlich<br />

geregelte Handlungsverpflichtung für <strong>die</strong> betrieblichen<br />

Akteure und M<strong>in</strong>destbed<strong>in</strong>gungen für Konzepte zur Erreichung<br />

der Gleichstellung. Sie müssen mitbestimmungspflichtig se<strong>in</strong>.<br />

• Die öffentliche Auftrags- und Subventionsvergabe ist an <strong>die</strong> überprüfbare<br />

Umsetzung von Gleichstellungsmaßnahmen zu b<strong>in</strong>den.<br />

• Das arbeitsrechtliche Diskrim<strong>in</strong>ierungsverbot des §611a BGB ist<br />

entsprechend der bevorstehenden Änderung der EU-Gleichbehandlungsrichtl<strong>in</strong>ie<br />

(76/201 EWG) europarechtskonform auszugestalten.<br />

Dazu gehört <strong>die</strong> Aufnahme der Def<strong>in</strong>ition der mittelbaren<br />

und unmittelbaren Diskrim<strong>in</strong>ierung (wobei sexuelle Belästigung<br />

am Arbeitsplatz als Diskrim<strong>in</strong>ierung gilt). Der Anspruch auf<br />

Schadensersatz darf nicht gesetzlich <strong>in</strong> der Höhe begrenzt se<strong>in</strong>.<br />

• Zur erleichterten Durchsetzung des arbeitsrechtlichen Diskrim<strong>in</strong>ierungsverbotes<br />

ist <strong>die</strong> Möglichkeit e<strong>in</strong>er Verbandsklage<br />

zu schaffen.<br />

Die am 2. Juli 2001 unterzeichnete "Vere<strong>in</strong>barung zwischen der<br />

Bundesregierung und den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft<br />

zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern<br />

<strong>in</strong> der Privatwirtschaft" ist ke<strong>in</strong> Ersatz für e<strong>in</strong> Gesetz. Zweifelsohne<br />

ist anzuerkennen, dass <strong>die</strong> Arbeitgeberverbände ihre<br />

Herausforderung sehen, mehr für <strong>die</strong> Chancengleichheit von<br />

Frauen und Männern zu unternehmen. Die re<strong>in</strong>e Empfehlung von<br />

Maßnahmen bleibt aber völlig unverb<strong>in</strong>dlich. Wir befürchten,<br />

dass sich nur <strong>die</strong>jenigen Betriebe durch <strong>die</strong> Vere<strong>in</strong>barung angesprochen<br />

fühlen, <strong>die</strong> ohneh<strong>in</strong> schon an der Umsetzung von Chancengleichheitsmaßnahmen<br />

arbeiten. Der DEUTSCHE FRAUENRAT<br />

BESCHLÜSSE<br />

fordert darüber h<strong>in</strong>aus <strong>die</strong> Bundesregierung und <strong>die</strong> Wirtschaftsverbände<br />

auf, klar zu def<strong>in</strong>ieren, an welchen Kriterien <strong>die</strong> „erfolgreiche<br />

Umsetzung“ der Vere<strong>in</strong>barung (Punkt V der Vere<strong>in</strong>barung)<br />

gemessen werden soll und darüber Transparenz herzustellen.<br />

2. Betreuungszeiten <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dergärten<br />

und Horte<strong>in</strong>richtungen<br />

Die Mitgliederversammlung möge beschließen: Das Thema<br />

„Ausweitung der Betreuung für alle K<strong>in</strong>der“ bleibt Thema der<br />

Arbeit des DEUTSCHEN FRAUENRATES im Jahr 2002.<br />

3. Bundesweiter Aktionstag am 1. Juni 2002<br />

zu K<strong>in</strong>derbetreuungse<strong>in</strong>richtungen<br />

Der DEUTSCHE FRAUENRAT bittet se<strong>in</strong>e Mitgliedsverbände, e<strong>in</strong>en<br />

bundesweiten Aktionstag zur Forderung nach flächendeckenden<br />

Ganztagse<strong>in</strong>richtungen für K<strong>in</strong>der aller Altersstufen (Krippe, Kita,<br />

Hort, Schule etc.) zu veranstalten. Er sucht dazu auch <strong>die</strong> Kooperation<br />

mit den Landesfrauenräten, der BAG der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten<br />

sowie weiteren möglichen Organisationen.<br />

Sozialpolitik/<br />

Sozialrecht<br />

4. SGB III Reform (Job-AQTIV-Gesetz)<br />

Die Bundesregierung wird aufgefordert, darzulegen, wie hoch<br />

• e<strong>in</strong>erseits <strong>die</strong> Kosten des Bundes für <strong>die</strong> E<strong>in</strong>beziehung von<br />

Erziehungszeiten <strong>in</strong> <strong>die</strong> Beitragspflicht der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung<br />

s<strong>in</strong>d und<br />

• andererseits wie hoch <strong>die</strong> zusätzlichen Ausgaben der Bundesanstalt<br />

für Arbeit bei Lohnersatzleistungen, beruflichen<br />

Bildungsmaßnahmen und E<strong>in</strong>gliederungsbeihilfen für den<br />

e<strong>in</strong>bezogenen Personenkreis im Verhältnis zum bisherigen<br />

Recht und dem Arbeitsförderungs-Gesetz <strong>in</strong> der zuletzt geltenden<br />

Fassung se<strong>in</strong> werden.<br />

Auf Dauer muss gewährleistet werden, dass für Frauen gedachte<br />

Maßnahmen tatsächlich <strong>die</strong>ser Zielgruppe zugute kommen.<br />

Dazu ist <strong>die</strong> Veröffentlichung der o.g. Zahlen erforderlich.<br />

5. Gender-Ansatz bei der Gesundheitsstrukturreform<br />

Die Bundesregierung wird aufgefordert, <strong>die</strong> nächste Stufe der<br />

Gesundheitsstrukturreform mit dem klaren Ziel e<strong>in</strong>er<br />

MV 2001<br />

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