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<strong>Bremer</strong> <strong>Nachrichten</strong> vom 19.10.2006<br />

Unser Museum ist jetzt weltweit offen“<br />

<strong>Bremer</strong> Verein feiert 15-jähriges Bestehen / Noch immer keine eigenen Räume, aber dafür im Internet vertreten<br />

Von unserer Mitarbeiterin<br />

Tina Groll<br />

ALTSTADT.Das <strong>Bremer</strong> Frauenmuseum ist<br />

mitten in der Pubertät: „Schließlich sind<br />

wir jetzt 15 Jahre alt", sagte die stellvertre-<br />

tende Vereinsvorsitzende Petra Brödner<br />

auf der Feier des Museums. „Und endlich<br />

haben wir einen Raum gefunden. Einen,<br />

der 24 Stunden am Tag offen ist und welt-<br />

weit besucht werden kann. Wir haben eine<br />

Internetseite."<br />

Das feierten 50 <strong>Bremer</strong>innen in den Räu-<br />

men der Zentrale zur Gleichstellung der<br />

Frau (ZGF). Das <strong>Bremer</strong> Urgestein Ellen Ter-<br />

wey erschien mit einer Gitarre und besang<br />

die Geschichte des Vereins, der noch immer<br />

keine Räume gefunden hat.<br />

Der Verein kann sich die Mietkosten für<br />

ein Gebäude noch immer nicht leisten, öf-<br />

fentliche Zuschüsse gibt es für dieses Pro-<br />

jekt kaum. Eigentlich hatten die Frauen im-<br />

mer geplant, in das Packhaus im Schnoor<br />

einzuziehen. „Aber die Stadt hatte andere<br />

Pläne", deutete Petra Brödner damit den<br />

langjährigen Kampf zwischen dem Verein<br />

und der Bürgerschaft an.<br />

Auch Ellen Terwey aus dem Ostertor erin-<br />

nert sich an die vielen Kämpfe, die hinter<br />

ihnen liegen. „Es war nicht immer leicht.<br />

Aber so ist es halt unter Frauen und mit den<br />

Romina Schmitter (von links), Petra Brödner, Ellen Terwey, Uta Gerpott, Elisabeth<br />

Hannover-Druck und Renate Meyer-Braun stoßen auf das Frauenmuseum an.<br />

FOTO: ROLAND SCHEITZ<br />

Männern", sagt sie und lacht. Terwey hat<br />

das Frauenmuseum mitgegründet.<br />

Gemeinsam mit anderen <strong>Bremer</strong>innen<br />

stellte sie fest, dass zwar viele Frauen<br />

wichtige Beiträge<br />

zur Entwicklung geleistet hatten, aber man<br />

kaum Material in historischen Dokumenten<br />

über sie fand. So entstand unter der Mitwir-


kung des Staatsarchivs noch vor Vereins-<br />

gründung das <strong>Bremer</strong> Frauenlexikon und<br />

daraus der Wunsch, ein Museum zu grün-<br />

den und so für Anerkennung, Feminismus<br />

und die Gleichberechtigung der Frauen in<br />

der Hansestadt zu kämpfen.<br />

Seit 1991 erinnert der Verein nun an die<br />

Verdienste bedeutsamer <strong>Bremer</strong>innen und<br />

dokumentiert auch die Leistungen von<br />

Frauen in Kunst und Gesellschaft. An dieser<br />

Arbeit haben sich hunderte von <strong>Bremer</strong>in-<br />

nen in all den Jahren überwiegend ehren-<br />

amtlich beteiligt. „Wir konnten uns lange<br />

Zeit nicht einmal einen Telefonanschluss<br />

leisten", erinnert sich Petra Brödner. Dass<br />

das Frauenmuseum aber noch immer viel<br />

bewegt in all den Jahren, aber es muss<br />

weitergehen. Unser Projekt vom Frauenmu-<br />

seum, das in einem Gebäude untergebracht<br />

sein soll, haben wir bis heute nicht<br />

verwirklichen können", betont Ellen<br />

Terwey.<br />

Dafür gibt es frauengeschichtliche Stadt-<br />

rundgänge durch die Altstadt und regelmä-<br />

ßige Ausstellungen, die in den <strong>Bremer</strong> Mu-<br />

seen und Wissenschaftseinrichtungen zu<br />

Gast sind. Zum Beispiel Mitte der 90er<br />

Jahre Wanderausstellungen hat das Prauen-<br />

museum zahlreiche Publikationen herausge-<br />

bracht, darunter ein Buch über die Gräber<br />

dem Riensberger Friedhof oder über das<br />

Leben der Gräfin Emma.<br />

„Wir sind eben ein mobiles Museum ge-<br />

worden", sagt Petra Brödner und präsentiert<br />

den Internetauftritt des Vereins. Auf<br />

Homepage ist ein Archiv zu finden, das<br />

man kostenlos nutzen kann. Das<br />

Frauenmuseum plant auch, das<br />

Frauenlexikon online zu stellen. Und auch<br />

sonst sind die Pläne zukunftsweisend. Der<br />

Verein sucht weiterhin Frauen, Mädchen un<br />

dMänner, die Mmitglied werden wollen<br />

oder sich engagieren möchten. Derzeit<br />

arbeitet das Museum an einer Vortragsreihe<br />

zum Thema Bildung und Frauen, die am l.<br />

November starten soll.<br />

Weitere Informationen über das <strong>Bremer</strong><br />

Frauenmuseum gibt es im Netz unter<br />

www.frauen-museum-bremen.de und bei<br />

Uta Gerpott unter 343583.<br />

Wer einen frauengeschichtlichen<br />

Stadtrundgang machen möchte, meldet<br />

sich bei Christine Holzner-Rabe in der<br />

Neustadt unter 505260

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