Staatsstrukturprinzipien - Bundesstaat
Staatsstrukturprinzipien - Bundesstaat
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<strong>Staatsstrukturprinzipien</strong>: <strong>Bundesstaat</strong><br />
Institutionelle Garantie der<br />
bundesstaatlichen Ordnung durch das GG<br />
in:<br />
Art. 20 (1): Die Bundesrepublik Deutschland<br />
ist ein demokratischer und sozialer<br />
<strong>Bundesstaat</strong>.<br />
<strong>Staatsstrukturprinzipien</strong>: <strong>Bundesstaat</strong><br />
Gliederung der Bundesrepublik:<br />
Bundesebene mit Bundesorganen und<br />
Bundesgesetzgebung auf Mitwirkung der Bundesländer<br />
angewiesen (kein Zentralstaat)˫<br />
16 Bundesländer mit drei Stadtstaaten<br />
Unterschiedliche Größe: NRW hat 17 Mio. Einwohner =<br />
FNL<br />
Bremen hat 600 000 Einwohner (= Dortmund)˫<br />
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<strong>Staatsstrukturprinzipien</strong>: <strong>Bundesstaat</strong><br />
Ursprung der Bundesverfassung:<br />
Bis 1871 bestand Deutschland aus vielen kleinen<br />
selbständigen Staaten.<br />
1871: Deutsches Reich (Bismarck) mit starken<br />
Mitspracherechten der Länder<br />
1919: Weimarer Reichsverfassung akzeptiert Länder mit<br />
weiter starkem Gewicht Preußens<br />
1933; Nazis zentralisieren und schalten die Länder gleich<br />
<strong>Staatsstrukturprinzipien</strong>: <strong>Bundesstaat</strong><br />
1945: Zunächst lassen Alliierte politische Institutionen auf<br />
der Ebene der Länder zu<br />
1949: Gründung der Bundesrepublik als <strong>Bundesstaat</strong><br />
1990 Anschluss der DDR und Aufteilung in fünf Länder<br />
<strong>Bundesstaat</strong> bezeichnet die Verbindung mehrerer<br />
Einzelstaaten zu einem Gesamtstaat.<br />
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<strong>Staatsstrukturprinzipien</strong>: <strong>Bundesstaat</strong><br />
Artikel 29(1): Das Bundesgebiet kann neu gegliedert<br />
werden, um zu gewährleisten, dass die Länder nach<br />
Größe und Leistungsfähigkeit die ihnen obliegenden<br />
Aufgaben wirksam erfüllen können. ...<br />
(2) Maßnahmen zur Neugliederung des Bundesgebietes<br />
ergehen durch Bundesgesetz, das der Bestätigung durch<br />
Volksentscheid bedarf. Die betroffenen Länder sind zu<br />
hören.<br />
<strong>Staatsstrukturprinzipien</strong>: <strong>Bundesstaat</strong><br />
III: Neugliederung nur, wenn in den Gebieten jeweils<br />
Mehrheiten für eine Änderung, Zusammenlegung oder<br />
Auflösung des <strong>Bundesstaat</strong>es stimmt.<br />
VI: Mehrheit im Volksentscheid und in der<br />
Volksbefragung ist die Mehrheit der abgegebenen<br />
Stimmen, wenn sie mindestens ein Viertel der zum<br />
Bundestag Wahlberechtigten umfasst.<br />
H.M: Weil Volksentscheid nur auf Neugliederung<br />
bezogen ist, kann es auf Bundesebene ansonsten keine<br />
Volksgesetzgebung geben. In allen Landesverfassungen<br />
finden sich Regelungen zur Volksgesetzgebung.<br />
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<strong>Staatsstrukturprinzipien</strong>: <strong>Bundesstaat</strong><br />
Bundesländer sind Staaten mit eigener Verfassung, die<br />
die Organisation des jeweiligen Bundeslandes bestimmt.<br />
Grenzen der Selbstorganisation der Bundesländer<br />
ergeben sich aus dem sog. Homogenitätsgebot des Art.<br />
28 (1): Die verfassungsmäßige Ordnung in den Ländern<br />
muss den Grundsätzen des republikanischen,<br />
demokratischen und sozialen Rechtsstaates im Sinne<br />
dieses Grundgesetzes entsprechen.<br />
Es folgt: Bundesländer dürfen sich nicht z.B. als<br />
Monarchie oder Diktatur organisieren.<br />
<strong>Staatsstrukturprinzipien</strong>: <strong>Bundesstaat</strong><br />
Die Bundesländer haben wichtige Rechte im Rahmen<br />
des Gesamtstaates:<br />
Die grundlegende Regelung findet sich in Art. 30:<br />
Artikel 30<br />
Die Ausübung der staatlichen Befugnisse und die<br />
Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder,<br />
soweit dieses Grundgesetz keine andere Regelung trifft<br />
oder zulässt.<br />
Dann aber kommt die Einschränkung:<br />
Artikel 31<br />
Bundesrecht bricht Landesrecht.<br />
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<strong>Staatsstrukturprinzipien</strong>: <strong>Bundesstaat</strong><br />
Sie sind grundsätzlich zuständig für die<br />
Gesetzgebung, solange das GG nichts anderes<br />
bestimmt. (Art. 70 I) Heißt: Sie erlassen die<br />
Landesgesetze.<br />
Sie wirken mit an der Bundesgesetzgebung über den<br />
Bundesrat.<br />
Sie übernehmen den überwiegenden Teil der<br />
Verwaltungsaufgaben. Art. 83: Die Länder führen die<br />
Bundesgesetze als eigene Angelegenheit aus, soweit<br />
dieses Grundgesetz nichts anderes bestimmt oder<br />
zulässt.<br />
<strong>Staatsstrukturprinzipien</strong>: <strong>Bundesstaat</strong><br />
Immanentes Prinzip des <strong>Bundesstaat</strong>es ist das<br />
bundesfreundliche Verhalten, heißt:<br />
Die Länder und der Bund sind zur gegenseitigen<br />
Rücksichtnahme und Abstimmung verpflichtet.<br />
Daneben gibt es aber Möglichkeiten des Bundes<br />
Gesetzestreue zu erzwingen. - Im Rahmen der<br />
Verwaltungsaufsicht nach Art. 84 III-V, 85.<br />
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<strong>Staatsstrukturprinzipien</strong>: <strong>Bundesstaat</strong><br />
Ultima ratio ist der Bundeszwang nach Art. 37:<br />
(1) Wenn ein Land die ihm nach dem Grundgesetze oder<br />
einem anderen Bundesgesetze obliegenden<br />
Bundespflichten nicht erfüllt, kann die Bundesregierung<br />
mit Zustimmung des Bundesrates die notwendigen<br />
Maßnahmen treffen, um das Land im Wege des<br />
Bundeszwanges zur Erfüllung seiner Pflichten<br />
anzuhalten.<br />
(2) Zur Durchführung des Bundeszwanges hat die<br />
Bundesregierung oder ihr Beauftragter das<br />
Weisungsrecht gegenüber allen Ländern und ihren<br />
Behörden.<br />
Faktisch bisher irrelevant.<br />
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