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Eine Sonderbeilage von eXpresso, April 2011 Fakten | Berichte ...

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so, wie eine Bürgerfamilie 1850 am Sonntag zu speisen pflegte.<br />

Natürlich kommt der Salm à la bâloise vor, der zur Vorspeise<br />

gereicht wird. Gefolgt <strong>von</strong> Lummelbraten (Rindsbraten) und<br />

gebrannter Creme zum Dessert.<br />

Den Lachs für das Bürgermahl muss Goldiger im konventionellen<br />

Fischfachhandel kaufen. Das wäre heute anders, ginge es<br />

nach den internationalen Bemühungen, den für Basler üblichen<br />

Speisefisch wieder ans Rheinknie zurückzubringen. Grosse Aufzuchtprogramme<br />

in den 80er-Jahren, besonders nach der Chemiekatastrophe<br />

<strong>von</strong> Schweizerhalle 1986, hatten zum Ziel, die<br />

Wiederansiedelung des Lachses am Rhein zu ermöglichen. Die<br />

Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR), die<br />

1950 <strong>von</strong> Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Luxemburg<br />

und der Schweiz gegründet worden war, erarbeitete das<br />

Programm «Lachs 2000» und das Nachfolgeprogramm «Lachs<br />

2020». Tausende Junglachse wurden in den Rhein entlassen.<br />

Auch die Schweizer Behörden, die Kraftwerkgesellschaften<br />

und der WWF Schweiz investierten einiges in die Wiederansiedelung<br />

des Lachses mit der Revitalisierung der Gewässer und<br />

Identifizierung <strong>von</strong> 70 geeigneten Lachslebensräumen bis nach<br />

Zürich, Luzern und Bern. Erfolglos, bis 2008 ein glücklicher<br />

Hobbyfischer einen Lachs fing. Das Ereignis war dem Sicherheitsdepartement<br />

des Kantons Basel-Stadt wert genug, zu einer<br />

spontan einberufenen Medienorientierung einzuladen, wo vom<br />

glücklichen Fang berichtet wurde: einem 91 Zentimeter langen,<br />

weiblichen Exemplar eines Atlantiklachse, dem ersten überhaupt<br />

seit 50 Jahren.<br />

<strong>Eine</strong> solche Hobbyfischerei ist für Basel heute üblich. Die<br />

professionelle Fischerei ist längst verschwunden. Ein für die<br />

Rheinufer typisches Bild sind hingegen die auf Stelzen thronenden<br />

Fischerhäuschen, die mit einem sogenannten Galgen<br />

ausgerüstet sind. Pitt Buchmüller, Präsident der «Basler Galgenfischer<br />

1920» weiss genau, wie die Zustände des Rheins<br />

sind. «Die Wasserqualität hat sich stark verbessert», weiss er.<br />

«Damit aber der Lachs wirklich zurückkommen kann, braucht<br />

es noch sehr viele Verbesserungen bei den Kraftwerken.» Besonders<br />

zwischen dem Kraftwerk Iffezheim bei Baden-Baden und<br />

Basel sei noch viel Bedarf vorhanden. Dass 2008 ein Lachsfang<br />

in Basel möglich war, kann er sich nur so erklären: «Der Lachs<br />

versucht immer in der Strömung den Fluss hinaufzuschwimmen.<br />

Weil passende Fischtreppen fehlen, muss er dem Sog einer<br />

Schiffsschraube gefolgt sein.»<br />

Infobox<br />

Ein Rezept «Salm àlabâloise»<br />

ist zufinden unter:<br />

www.gastronews.ch<br />

«Salm àlabâloise» mit püriertem Erbsenmousse und Blätterteighaube. Entlang des Rheins gibt esüber 50 Fischergalgen.<br />

SEAFOOD // Basler Lachs –einstder König des Rheins<br />

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