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Alice Leske - Friedrichshagener Grundschule

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<strong>Alice</strong> <strong>Leske</strong> – Lehrerin aus Friedrichshagen<br />

<strong>Alice</strong> <strong>Leske</strong> wurde 1884 im Berliner Vorort Weidmannslust geboren.<br />

Der Vater wollte seinen Töchtern – <strong>Alice</strong> hatte noch zwei Schwestern -<br />

eine gute Ausbildung ermöglichen, deshalb zog er mit der Familie ans<br />

Hallische Tor, wo die Mädchen eine gute Schule besuchen konnten.<br />

Nach dem Schulabschluss durchlief <strong>Alice</strong> <strong>Leske</strong> eine<br />

Lehrerinnenausbildung.<br />

1906 wurde sie im Volksschuldienst fest angestellt.<br />

Ab 1919 unterrichtete sie in der 2.Volksschule für Mädchen,<br />

Friedrichshagen, Wilhelmstr. 44/45, heute Peter-Hille-Straße.<br />

Zu jener Zeit wohnte sie mit ihrem Vater - die Mutter war bereits 1917<br />

verstorben - in der Seestr. 100 in Friedrichshagen.<br />

In der neuen erst 1896 gebauten und großzügig ausgestatteten Schule<br />

begleitete sie unter der Leitung des geachteten Rektors Meyer die<br />

<strong>Friedrichshagener</strong> Mädchen von der 1. bis zur 8. Klasse.<br />

Nach den Osterferien 1935 kam <strong>Alice</strong> <strong>Leske</strong> nicht mehr in die Schule, als<br />

Jüdin durfte sie nicht länger unterrichten.<br />

Ihre Schülerinnen konnten es nicht fassen, dass sich Fräulein <strong>Leske</strong> nicht<br />

einmal verabschiedet hatte.<br />

Ein Vater erklärte seiner Tochter, dass Fräulein <strong>Leske</strong> aus politischen<br />

Gründen gehen musste.<br />

Ihre Stelle übernahm ein den Mädchen wenig sympathischer, fanatischer<br />

Nationalsozialist, ein Herr Kalk, der den Rohrstock als pädagogisches<br />

Instrument einsetzte (im März 1933 wurde die Prügelstrafe wieder<br />

eingeführt, nachdem sie in Berlin 1929 abgeschafft worden war).


<strong>Alice</strong> <strong>Leske</strong>s letzte Adresse, Bruno-Wille-Str. 108, lag an der Ecke zur<br />

Seestraße 100 (heute Müggelseedamm).<br />

Am 13. Januar 1942 wurde die Lehrerin deportiert, die Familie, u.a. die<br />

sechsjährige Pflegetochter Ursula, begleitete sie zum Bahnhof.<br />

Am 9. August 1944 wurde <strong>Alice</strong> <strong>Leske</strong> von Riga in das östlich von Danzig<br />

gelegene KZ Stutthof verschleppt.<br />

Dort lebte sie nur noch knapp fünf Monate. Ob sie durch die vielen<br />

Entbehrungen, eine Krankheit oder durch einen gewaltsamen Tod ums<br />

Leben kam, weiß man nicht.<br />

Am 28. 12 1944 ist sie im Alter von 60 Jahren in Stutthof gestorben.<br />

Drei ehemalige Schülerinnen erinnerten sich an <strong>Alice</strong> <strong>Leske</strong> mit folgenden<br />

Worten: freundlich, warm, beinahe mütterlich, weniger streng als andere<br />

Lehrerinnen, fantastisch, sehr geliebt.<br />

Quelle: <strong>Alice</strong> <strong>Leske</strong> – Lehrerin aus Friedrichshagen. Ein Porträt von Heidi Ehwald.<br />

(http://www.friedrichshagen.net/historisches/zeit-fenster/das-schicksal-der-juedin-alice-leske.html)

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