Download - Augustenstift zu Schwerin
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Ausgabe 15<br />
September 2010<br />
Oktober/November
Seite 2<br />
Café Auguste<br />
Im >><strong>Augustenstift</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort<br />
Zahlen*** Fakten*** Neuigkeiten<br />
Teilnahme am MV-Tag/Pastorin Weiß feierte 60.<br />
Berichte aus den Einrichtungen<br />
Grundsteinlegung Hospiz: Freude über Landes<strong>zu</strong>sage<br />
Bewohner genießen frische Brise am Ostseestrand<br />
Besucheransturm auf das Wiesenfest 2010<br />
Erlös von 1.000 Euro für <strong>Schwerin</strong>er Hospizstiftung<br />
Mit Barkas und Diakonissentracht beim Festum<strong>zu</strong>g<br />
Viel Spaß bei Spreefahrt, Buletten und Revue<br />
Historisches aus der <strong>Schwerin</strong>er Bergstraße<br />
Riesenfeier mit Sonne, Harleys und Blaulicht<br />
Ein Geburtstag ist wie ein Echo der Zeit...<br />
<strong>Augustenstift</strong>-Ballon war 914 Kilometer unterwegs<br />
Schniefen und Prusten — Happy Birthday Tannenhaus!<br />
Mobile — „hoch hinaus“ im Kletterwald<br />
Einsichten in Landtag und Schlossmuseum<br />
Es ist viel passiert… im Haus „Kaspelwerder“…<br />
„Frääderik — ein Frosch erwacht“<br />
Wenn einer ein Reise tut…<br />
Kann ich noch lernen…!?<br />
Überraschung durch das Haus Lewenberg<br />
Kirche und Seelsorge<br />
So nimm denn meine Hände<br />
Moment mal …<br />
Eine Handvoll Mehl<br />
Ausbildung<br />
14 neue Aus<strong>zu</strong>bildende bei SOZIUS und im <strong>Augustenstift</strong><br />
Wir gratulieren den Gewinnern<br />
Denksport<br />
Gedicht<br />
Inhalt<br />
Jhg.4 Ausg. 15<br />
Seite 4<br />
Seite 5<br />
Seite 6<br />
Seite 7<br />
Seite 8<br />
Seite 9<br />
Seite 10<br />
Seite 11<br />
Seite 12/13<br />
Seite 14<br />
Seite 15<br />
Seite 16<br />
Seite 17<br />
Seite 18<br />
Seite 19<br />
Seite 20<br />
Seite 21<br />
Seite 26<br />
Seite 27<br />
Seite 30<br />
Seite 22/23<br />
Seite 24<br />
Seite 25<br />
Seite 28<br />
Seite 29<br />
Seite 30<br />
Seite 3
Seite 4<br />
Vorwort<br />
Liebe Leserinnen und Leser des Albatros,<br />
ich hoffe, Sie haben die heißen<br />
Tage im Sommer gut überstanden.<br />
Bei der Grundsteinlegung<br />
des Hospizes war es im Festzelt<br />
vor Hitze kaum aus<strong>zu</strong>halten. Doch<br />
es war eine sehr schöne Veranstaltung.<br />
Nach so langer Vorbereitungszeit<br />
und den vielen Planungsarbeiten<br />
<strong>zu</strong> sehen, dass<br />
dieses für die Region so wichtige<br />
Projekt nun umgesetzt wird, war<br />
für alle Beteiligten ein besonderes<br />
Ereignis. Höhepunkt des Tages<br />
war die Übergabe des Förderbescheids<br />
durch die Sozialministerin<br />
Manuela Schwesig, mit<br />
dem die Finanzierung <strong>zu</strong> einem<br />
Großteil nun abgesichert wird.<br />
Aber auch weiterhin werden wir<br />
auf Unterstüt<strong>zu</strong>ng und ehrenamtliche<br />
Mitarbeit angewiesen sein,<br />
da Hospizarbeit immer nur <strong>zu</strong> einem<br />
Teil finanziert wird. Frau Nülken<br />
und Frau Dietze suchen daher<br />
noch Menschen, die künftig ehrenamtlich<br />
im Hospiz mitarbeiten.<br />
Einen Namen hat das Hospiz nun<br />
auch bekommen. Unter den vielen<br />
Einsendungen hat sich eine Jury<br />
für den Namen ‚<strong>Schwerin</strong>er Hospiz<br />
am Aubach’ entschieden.<br />
Sehr warm war es auch an dem<br />
Tag, als wir unsere neuen Aus<strong>zu</strong>bildenden<br />
begrüßt haben: Für die<br />
Einrichtungen des <strong>Augustenstift</strong>es<br />
konnten wir zwei Aus<strong>zu</strong>bildende,<br />
für die Einrichtungen von<br />
Sozius zehn Aus<strong>zu</strong>bildende im<br />
ersten Lehrjahr begrüßen. Damit<br />
werden im <strong>Augustenstift</strong> insgesamt<br />
acht und bei Sozius 30 junge<br />
Menschen für den Beruf der Altenpflegerin<br />
ausgebildet.<br />
Ich bin sehr froh, dass es wieder<br />
gelungen ist, junge Menschen<br />
für den Beruf des Altenpflegers<br />
<strong>zu</strong> gewinnen. Nicht nur, dass sie<br />
den Bedarf an Fachkräften der<br />
Zukunft für unsere Einrichtungen<br />
absichern, es bietet den jungen<br />
Menschen auch die Möglichkeit,<br />
sich in <strong>Schwerin</strong> eine berufliche<br />
Perspektive auf<strong>zu</strong>bauen. Dies ist<br />
gut für die Stadt, das Land und<br />
damit für uns alle. Denn noch immer<br />
sinkt die Zahl der Einwohner<br />
in MV, weil junge Menschen den<br />
Ausbildungs- und Arbeitsangeboten<br />
anderer Städte folgen.<br />
Nach den geltenden Bestimmungen<br />
sind alle Ausbildungsverträge<br />
im Bereich der Pflege den<br />
Kostenträgern vor<strong>zu</strong>legen und<br />
dann auf die Pflegesätze um<strong>zu</strong>legen.<br />
So werden die Bewohner/innen<br />
der Pflegeheime <strong>zu</strong>sätzlich<br />
mit den Ausbildungskosten belastet.<br />
Doch es ist nicht nur eine<br />
Belastung, durch die Aus<strong>zu</strong>bildenden<br />
sind <strong>zu</strong>sätzliche Angebote<br />
möglich und letztlich sichern<br />
sie die Pflege der Zukunft.<br />
Alle Aus<strong>zu</strong>bildenden, die in diesem<br />
Jahr ihre Ausbildung erfolgreich<br />
abgeschlossen haben,<br />
wurden als Fachkräfte eingestellt.<br />
Auch künftig werden wir<br />
allen unseren Aus<strong>zu</strong>bildenden,<br />
die ihren Berufsabschluss erfolgreich<br />
bestehen, ein Angebot<br />
<strong>zu</strong>r Übernahme unterbreiten.<br />
Ihr Frank-Holger Blümel
Zahlen *** Fakten *** Neuigkeiten<br />
Teilnahme am MV-Tag<br />
Zum ersten Mal fand der Mecklenburg-Vorpommern-Tag<br />
in<br />
<strong>Schwerin</strong> statt – und SOZIUS<br />
sowie das <strong>Augustenstift</strong> waren<br />
dabei. Gemeinsam luden sie Besucher<br />
auf dem Campus von<br />
Kirche und Diakonie auf dem<br />
Markt am Rathaus <strong>zu</strong> Kaffee<br />
und Kuchen ein. In dem Pagodenzelt<br />
reichten Grüne Damen<br />
gegen eine Spende Kaffee und<br />
Kuchen der <strong>Augustenstift</strong> Service<br />
Gesellschaft ASG. Der Erlös<br />
ging an das künftige <strong>Schwerin</strong>er<br />
Hospiz am Aubach. In dem Pagodenzelt<br />
informierten SOZIUS-<br />
Mitarbeiter und Vertreter der<br />
<strong>Schwerin</strong>er Hospizstiftung über<br />
das Projekt. sia<br />
Jhg.4 Ausg. 15<br />
Pastorin Weiß feierte 60.<br />
Mit viel Gesang und einer großen<br />
Gratulantenschar hat Pastorin<br />
Ingrid Weiß jetzt ihren 60.<br />
Geburtstag gefeiert. Neben etlichen<br />
theologischen Weggefährten<br />
waren auch Familienangehörige<br />
und viele Mitarbeiter des<br />
<strong>Augustenstift</strong>s und von SOZIUS<br />
<strong>zu</strong>m Feiern in den Kirchsaal gekommen.<br />
Lang zog sich die Schlange der<br />
Gratulanten und schnell füllte<br />
sich der Tisch mit den Geschenken.<br />
Bei einem leckeren Imbiss<br />
entwickelten<br />
sich zahlreicheinteressanteGespräche.<br />
sia<br />
IMPRESSUM<br />
Druck: Turo Print, Zum Kirschenhof 16, 19057 <strong>Schwerin</strong><br />
Erscheinungsweise: vierteljährlich (März—Juni—September– Dezember)<br />
Auflage: 2.000 Stück , freie Verteilung an Kunden, Mitarbeiter, Angehörige und<br />
Geschäftspartner<br />
Redaktionsmitglieder: C. Appelhagen, E. Behrens, M. Borm, S. Brüning, K. Detmann,<br />
H. Dotzauer, C. Fahlenbock , I. Heinkel, B. Isokeit, M. Melcher, C. Oldag,<br />
K. Ristau, I. Schmidt, M. Siano (Redaktionsleitung), K. Wehr, A. Gienke, C.<br />
Frank,<br />
Anschrift der Redaktion:<br />
Redaktion Albatros, SOZIUS Pflege– und Betreuungsdienste <strong>Schwerin</strong> gGmbH,<br />
Wismarsche Str. 298, 19055 <strong>Schwerin</strong><br />
E-Mail: siano@augustenstift.de, Tel. 0385/30 30 808, Fax: 30 30 819<br />
Seite 5
Seite 6<br />
Berichte aus den Einrichtungen<br />
Grundsteinlegung Hospiz: Freude über Landes<strong>zu</strong>sage<br />
Das von der SOZIUS Pflege- und<br />
Betreuungsdienste <strong>Schwerin</strong><br />
gGmbH verfolgte Projekt eines<br />
stationären Hospizes für <strong>Schwerin</strong><br />
wird konkret: Im Beisein der<br />
Sozialministerin von Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Manuela<br />
Schwesig, und <strong>Schwerin</strong>s Oberbürgermeisterin<br />
Angelika Gramkow<br />
wurde jetzt der Grundstein<br />
gelegt. Aus diesem Anlass übergab<br />
die Ministerin einen Zuwendungsbescheid<br />
des Landes über<br />
rund 940.000 Euro.<br />
Sozius-Geschäftsführer Frank-<br />
Holger Blümel dankte <strong>zu</strong>vor allen,<br />
die sich dafür eingesetzt<br />
hatten, damit in der Landeshauptstadt<br />
ein Haus gebaut werden<br />
kann, in dem Menschen in<br />
ihrer letzten Lebensphase eine<br />
würdevolle Betreuung erhalten.<br />
Vor allem die finanzielle Herausforderung,<br />
ein solches Projekt <strong>zu</strong><br />
realisieren, sei ein gemeinsamer<br />
Kraftakt gewesen. Neben der<br />
Unterstüt<strong>zu</strong>ng durch das Land,<br />
habe die Landeshauptstadt das<br />
Grundstück <strong>zu</strong> günstigen Kondi-<br />
tionen bereitgestellt. Die Stiftung<br />
Deutsches Hilfswerk gebe<br />
eine Förderung in Höhe von<br />
300.000 Euro. Und gegenüber<br />
dem Landespastor für Diakonie,<br />
Martin Scriba, dankte Blümel<br />
für die Kollekte der bayerischen<br />
Diakonie, welche auch noch<br />
mal eine fast sechsstellige<br />
Summe für den Bau des<br />
<strong>Schwerin</strong>er Hospizes erbracht<br />
habe. Weitere Spenden sammle<br />
die <strong>Schwerin</strong>er Hospizstiftung.<br />
„Ich freue mich, dass wir nun<br />
eine Versorgungslücke in Westmecklenburg<br />
schließen", sagte<br />
Schwesig. „Seit meinem Amtsantritt<br />
als Sozialministerin habe<br />
ich mich für dieses Hospiz stark<br />
gemacht." Zum Leben gehöre<br />
auch der Tod. „Mir ist es wichtig,<br />
dass die Menschen in<br />
Mecklenburg-Vorpommern in<br />
den letzten, oft schwierigen<br />
Wochen, Tagen und Stunden<br />
ihres Lebens eine fachlich kompetente<br />
und <strong>zu</strong>gleich liebevolle<br />
Sterbebegleitung erfahren. Dafür<br />
benötigen wir auch stationäre<br />
Hospize", so Schwesig, weil<br />
die ambulante Betreuung an<br />
Grenzen stoße.<br />
Oberbürgermeisterin Angelika<br />
Gramkow dankte den Beteiligten<br />
und lobte den Gemeinsinn,<br />
der im Projekt steckt: „Es ist ein<br />
schönes Beispiel dafür, was wir<br />
erreichen können, wenn alle an<br />
einem Strang ziehen.“ M. Siano
Berichte aus den Einrichtungen<br />
Bewohner genießen frische Brise am Ostseestrand<br />
Drei Tage lang ab nach Boltenhagen<br />
hieß es für 21 Bewohner<br />
mitsamt einigen Angehörigen<br />
sowie elf Mitarbeitern des SOZI-<br />
US-Hauses „Am Grünen Tal“. 99,<br />
96, 93, 92, 91… Nein, das ist kein<br />
Countdown, sondern das Alter<br />
der teilnehmenden Bewohner.<br />
Mehr als die Hälfte von ihnen<br />
hat die 80 bereits locker überschritten.<br />
Und dennoch waren<br />
sie voller Tatendrang und Erlebnishunger.<br />
Schon die Fahrt entlang gelber<br />
Rapsfelder und durch die landestypischen<br />
Alleen <strong>zu</strong>m Urlaubsziel<br />
war bei schönstem<br />
Sonnenschein ein Erlebnis. Umso<br />
spannender wurde es in Boltenhagen<br />
selbst: Von einer frischen<br />
Brise aus Nordost erfrischt,<br />
glitten die Blicke über<br />
die raue Ostsee. Doch bei einer<br />
Wassertemperatur von nur 6<br />
Grad verzichteten die <strong>Schwerin</strong>er<br />
lieber auf einen Badegang<br />
im Meer. Mit Ausflügen, Kaffeerunden<br />
und allerlei Schabernack<br />
verging die Zeit wie im Fluge.<br />
Außergewöhnlich auch der Umstand,<br />
dass zwei Nächte in Bol-<br />
Jhg.4 Ausg. 15<br />
tenhagen verweilt wurde. Meistens<br />
brechen Altenpflegeheime<br />
nur <strong>zu</strong> Tagesausflügen auf. „Wir<br />
wollten unseren Bewohnern<br />
diesmal was Besonderes bieten,<br />
und das ist auch gelungen“,<br />
meinte Leitende Pflegefachkraft<br />
Katy Nülken.<br />
Michael Siano<br />
<strong>Schwerin</strong> braucht ein<br />
stationäres Hospiz!<br />
Wir brauchen Ihre Hilfe!<br />
Jede Spende hilft…<br />
Danke!<br />
Für das geplante Hospiz hat<br />
die <strong>Schwerin</strong>er Hospizstiftung<br />
ein Spendenkonto eingerichtet:<br />
Sparkasse Mecklenburg-<strong>Schwerin</strong><br />
Kontonummer 1 728 926 846<br />
Bankleitzahl 14 052 000.<br />
Spenden an die gemeinnützige<br />
Stiftung sind steuerlich ab<strong>zu</strong>gsfähig.<br />
Weitere Informationen erteilt<br />
Christiane Lazarus,<br />
Telefon 0385/3030-800.<br />
Seite 7
Seite 8<br />
Berichte aus den Einrichtungen<br />
Besucheransturm auf das Wiesenfest 2010 —<br />
So viele Besucher wie noch nie,<br />
am Ende gingen trotz eines großen<br />
Vorrats sogar die Bratwürste<br />
<strong>zu</strong>r Neige: Das gemeinsame<br />
Wiesenfest 2010 von SO-<br />
ZIUS und <strong>Augustenstift</strong>, das in<br />
diesem Jahr auf dem SOZIUS-<br />
Gelände am Lewenberg stattfand,<br />
war ein voller Erfolg. Mehr<br />
als 1500 Besucher genossen bei<br />
Sonnenschein ein familiär geprägtes<br />
Fest.<br />
Schlag auf Schlag die Programmabfolge<br />
auf der großen<br />
Bühne: Moderatorin Martina<br />
Scheller, bekannt vom NDR,<br />
hatte ordentlich <strong>zu</strong> tun. Nach<br />
der Begrüßung durch Geschäftsführer<br />
Frank-Holger Blümel<br />
sprach Pastorin Ingrid<br />
Weiß die Einrichtungen an und<br />
sang mit den Gästen. Es folgten<br />
Auftritte des Chores des SOZI-<br />
US-Hauses Weststadt, von<br />
Schülern und Dozenten der Musikschule<br />
Ataraxia, des SOZI-<br />
US-Kinder- und Jugendbereichs<br />
sowie der Theatergruppe<br />
„Mediansi“ des Diakoniewerks<br />
„Neues Ufer“. Zu Publikumslieblingen<br />
avancierten schnell
Berichte aus den Einrichtungen<br />
Erlös von 1.000 Euro für <strong>Schwerin</strong>er Hospizstiftung<br />
die Hunde der Agility-<br />
Vorführung von Ilona Scriba.<br />
Quirlig auch die Schüler der<br />
Fritz-Reuter- und der Astrid-<br />
Lindgren-Schule, die gemeinsam<br />
mit den Hörmäxen das Szenenbild<br />
„Frääderik – ein Frosch<br />
erwacht“ aufführten (siehe<br />
auch S. 21). Viel Spaß hatten<br />
Kinder in dem Wikingerdorf des<br />
Bauspielplatzes <strong>Schwerin</strong>.<br />
Erfreulich: Der Erlös des Festes<br />
von rund 1.000 Euro kam der<br />
<strong>Schwerin</strong>er Hospizstiftung <strong>zu</strong><br />
Gute. Unter anderem hatte der<br />
SOZIUS-Betriebsrat gemeinsam<br />
mit der Pächtergemeinschaft<br />
Sülstorf ein Wildschwein für<br />
den guten Zweck gegrillt und<br />
das SOZIUS-Haus „Am Grünen<br />
Tal“ Cocktails <strong>zu</strong>bereitet. Die<br />
Servicegesellschaften ASG und<br />
SWD spendeten den Erlös des<br />
Caterings, die Öffentlichkeitsarbeit<br />
der Unternehmen den des<br />
Glücksrads. Weitere Spenden<br />
kamen vom Trödelstand des Betreuten<br />
Wohnens im <strong>Augustenstift</strong><br />
und von der Tombola des<br />
SOZIUS-Hauses „Am Fernsehturm“.<br />
Michael Siano<br />
Jhg.4 Ausg. 15<br />
Foto: R. Cordes<br />
Fotos (8): M. Siano<br />
Seite 9
Seite 10<br />
Berichte aus den Einrichtungen<br />
Mit Barkas und Diakonissentracht beim Festum<strong>zu</strong>g<br />
Fast 200.000 Zuschauer zog der<br />
große Festum<strong>zu</strong>g anlässlich des<br />
850-jährigen Bestehens der<br />
Stadt <strong>Schwerin</strong> an. Unter den<br />
weit mehr als 3.000 Teilnehmern<br />
des Um<strong>zu</strong>gs waren auch Mitarbeiter<br />
und Aus<strong>zu</strong>bildende des<br />
<strong>Augustenstift</strong>s und der SOZIUS<br />
gGmbH.<br />
Mittels historischer Diakonissentracht<br />
und einem alten Barkas<br />
B 1000 wurde an die 155jährige<br />
Geschichte des <strong>Augustenstift</strong>s<br />
erinnert. Fleißig verteilten<br />
die Aus<strong>zu</strong>bildenden beider<br />
Einrichtungen Bonbons, die von<br />
der ASG gesponsert wurden,<br />
und Luftballons an Kinder.<br />
Insgesamt war der Festum<strong>zu</strong>g<br />
gut vier Kilometer lang. Während<br />
im ersten Zugteil die Episoden<br />
der Stadtgeschichte dargestellt<br />
worden waren, präsentierten<br />
sich im hinteren Zugteil<br />
Vereine und Unternehmen. Bei<br />
schönstem Sonnenschein genossen<br />
Akteure und Zuschauer<br />
das bunte Treiben. Blickfang<br />
war immer wieder der alte Barkas-Transporter,<br />
den der Oldtimerfan<br />
Herbert Berlin aus Jürgenshagen<br />
bei Bützow dem <strong>Augustenstift</strong><br />
für<br />
die Veranstaltung<br />
<strong>zu</strong>r Verfügung<br />
gestellt<br />
hatte.<br />
sia/Fotos:<br />
Michael Siano
Berichte aus den Einrichtungen<br />
Viel Spaß bei Spreefahrt, Buletten und Revue<br />
Etwas ganz Neues hat jetzt das<br />
SOZIUS-Haus Weststadt gewagt:<br />
13 Bewohner und elf Mitarbeiter<br />
der Altenpflegeeinrichtung<br />
starteten <strong>zu</strong> einer zweitägigen<br />
Bustour mit Hotelübernachtung<br />
in Berlin. „Es war eine<br />
wunderschöne Zeit, an die wir<br />
uns noch lange erinnern werden“,<br />
resümierte Seniorin Edith<br />
Britting.<br />
„Meines Wissens nach sind wir<br />
die erste<br />
Pflegeeinrichtung<br />
in<br />
S chwerin,<br />
die so etwasgemacht<br />
hat“,<br />
sagte LeitendePflegefachkraft<br />
S v e n<br />
Schulz. Den Bewohnern war jeweils<br />
ein Mitarbeiter an die Seite<br />
gegeben worden, in dieser<br />
Kombination teilten sie sich<br />
auch die Doppelzimmer. „Vor der<br />
Tour war die Aufregung seitens<br />
unserer Bewohner natürlich<br />
groß“, berichtete Schulz.<br />
„Hoffentlich schaffen wir das“,<br />
lautete einer der meistgehörten<br />
Sätze. Logistisch sei jedoch an<br />
alles gedacht worden: an Medikamente,<br />
Rollatoren und Rollstühle.<br />
Doch dann gestaltete<br />
sich die ganze Fahrt sehr viel<br />
entspannter als <strong>zu</strong>nächst ange-<br />
Jhg.4 Ausg. 15<br />
nommen, viele Hilfsmittel konnten<br />
ungenutzt im Bus <strong>zu</strong>rückbleiben.<br />
„Das war auch ein Verdienst<br />
unseres tollen Busfahrers“, so<br />
Schulz weiter. „Ein ganz dickes<br />
Lob für den Mann.“ Er habe den<br />
Bus, wo immer es ging, bis vor<br />
die Tür bugsiert, nach einer kurzen<br />
Diskussion mit der Polizei<br />
sogar direkt bis ans Brandenburger<br />
Tor.<br />
Überhaupt<br />
Berlin: eine<br />
Stadt, die<br />
Menschen<br />
fasziniert –<br />
so auch die<br />
S chweriner.<br />
Auf<br />
dem Prog<br />
r a m m<br />
s t a n d e n<br />
eine Stadt- und eine Spreerundfahrt<br />
entlang der Museumsinsel<br />
und dem Regierungsviertel.<br />
Im Friedrichstadt-Palast<br />
gab es eine zweieinhalbstündige<br />
Revue <strong>zu</strong> sehen und in einer<br />
originalen Berliner Kneipe zünftige<br />
Buletten <strong>zu</strong> essen.<br />
So hatten alle Fahrtteilnehmer<br />
ihren Spaß. Von den Senioren<br />
gab es ein kräftiges Lob für die<br />
SOZIUS-Organisatoren sowie<br />
den Busfahrer. Und Sven Schulz<br />
fängt bereits an, über ein lohnendes<br />
Ziel für 2011 nach<strong>zu</strong>denken.<br />
Michael Siano<br />
Seite 11
Seite 12<br />
Berichte aus den Einrichtungen<br />
Historisches aus der <strong>Schwerin</strong>er Bergstraße<br />
Im Jahre 1890 wurde Walter<br />
Buss im Güstrower Torhaus in<br />
der Werderstrasse 1 geboren.<br />
Das von Hofbaurat Demmler errichtete<br />
Torhaus diente bis etwa<br />
1865 dem Binnenzoll, danach<br />
wurde es als Dienstwohnung für<br />
die Schlosswache genutzt.<br />
Vadder Buss hatte den Dienstgrad<br />
des Schlossfeldwebels.<br />
Sohn Walter<br />
Buss wuchs mit<br />
seiner Schwester<br />
Margarete<br />
im Torhaus auf,<br />
diese heirate<br />
später Hans<br />
Gustloff, den<br />
Bruder von Wilhelm<br />
Gustloff.<br />
1920 gründete<br />
Walter Buss das<br />
Fuhrgeschäft in<br />
der Bergstraße<br />
32. Sechs Pferde,<br />
drei Gespan-<br />
ne und vier Kutscher<br />
gehörten<br />
<strong>zu</strong>m Fuhrge-<br />
Henny Buss<br />
schäft. Zu den Aufträgen gehörte<br />
der Langholztransport. Die<br />
Pferde zogen Buchenstämme<br />
aus dem Werderholz. Die Stämme<br />
wurden mit Hilfe von Winden<br />
auf die Langholzwagen geladen<br />
und <strong>zu</strong>m Ziegelseehafen<br />
gefahren. Von dort aus wurden<br />
sie auf Eisenbahnwagen verfrachtet<br />
und gelangten auf den<br />
damaligen Schienenweg in ferne<br />
Städte. Weiterhin belieferte<br />
er die Zimmerei Carl Benduhn,<br />
die in der Schelfstraße ein eigenes<br />
Dampfsägewerk besaß.<br />
Fuhrunternehmer Buss fuhr für<br />
den Hofmaurermeister C. Mecklenburg<br />
Baumaterial wie Kies,<br />
Ziegelsteine und Holzbalken.<br />
Wenn das hauseigene Fuhrgespann<br />
der Brauerei<br />
Schall und<br />
S chwencke<br />
überlastet war,<br />
sprang Fuhrunternehmer<br />
Buss<br />
ein. Die Gastwirtschaft<br />
in<br />
der Barockstadt<br />
L u d w i g s l u s t<br />
wartete auf ihre<br />
Bierfässer. Also<br />
wurden die<br />
Kaltblutpferde<br />
ins Geschirr gelegt<br />
und sie trotteten<br />
voller<br />
Kraft schwer<br />
beladen in Richtung<br />
„Lulu“.<br />
Die Fahrt bei Wind und Wetter<br />
über Kopfsteinpflaster und<br />
Sandwege war wahrlich keine<br />
Spazierfahrt. Die Pferde<br />
brauchten nach solchen langen<br />
Strapazen ihre wohlverdiente<br />
Ruhe. Futter bekamen sie von<br />
den Werderwiesen, dort wurde<br />
gemäht und geheut.
Berichte aus den Einrichtungen<br />
Eine schlimme Zeit brach ins<br />
Land, es war Krieg, es herrschte<br />
Not und Elend. Walter Buss<br />
musste einen Teil seiner Angestellten<br />
und Pferde <strong>zu</strong>r Musterung<br />
und dann in den Krieg<br />
schicken. Es wurde eine Pflichtabgabe<br />
gefordert.<br />
Um Ziegenmilch <strong>zu</strong>r Ernährung<br />
<strong>zu</strong> erhalten, tauschte Buss ein<br />
Pferd gegen zwei Ziegen. Außerdem<br />
holte er sich eine Leihkuh<br />
vom Schlachthof, <strong>zu</strong> dem er<br />
Beziehungen durch seine<br />
Transporte hatte. Die gewonnene<br />
Milch verteilte er an die<br />
hungrigen Kinder in der Bergstraße.<br />
Dem Bäckermeister<br />
Zettler besorgte er Brennholz<br />
für seinen Backofen, dafür gab<br />
der ihm Brote. So half man sich<br />
gegenseitig in der Notzeit, denn<br />
die Lebensmittelkarten reichten<br />
nie. Nach einem Bombenangriff<br />
in <strong>Schwerin</strong>-Görries wurde das<br />
Pferdegespann kutscherlos. Die<br />
Pferde fanden aber alleine den<br />
Weg nach Hause in die heimische<br />
Bergstraße.<br />
Jhg.4 Ausg. 15<br />
Nach dem überstandenen Krieg<br />
versorgte das Fuhrunternehmen<br />
Buss die russische Kommandantur<br />
mit Weinfässern von der<br />
Weingroßhandlung Johann Uh-<br />
le. In den Fünfziger Jahren gab<br />
Walter Buss sein Fuhrgeschäft<br />
aus gesundheitlichen Gründen<br />
schließlich auf.<br />
Die einzige Tochter Henny<br />
konnte das Unternehmen neben<br />
ihrer eigentlichen Beschäftigung<br />
nur noch zwei Jahre fortführen.<br />
1958 wurde Walter Buss auf<br />
dem alten Friedhof in <strong>Schwerin</strong><br />
beigesetzt.<br />
Jörg Hesse<br />
Wittrock-Haus<br />
Seite 13
Seite 14<br />
Berichte aus den Einrichtungen<br />
Riesenfeier mit Sonne, Harleys und Blaulicht<br />
Spiel, Spaß und Klamauk bei<br />
schönstem Kaiserwetter: Jung<br />
und Alt hatten sich auf dem Gelände<br />
der Zukunftswerkstatt<br />
Warnitz eingefunden, um das 65jährige<br />
Bestehen des Demmlerhauses<br />
<strong>zu</strong> feiern. Nach mehreren<br />
Umzügen seit 1945 befindet<br />
sich diese Einrichtung der<br />
SOZIUS-Kinder- und Jugendhilfe<br />
heute im Obotritenring 105.<br />
Auf der Festwiese in Warnitz bot<br />
das Jubiläumsprogramm viele<br />
Überraschungen: So kamen Mitglieder<br />
des Motorradclubs<br />
Chapter Mecklenburg mit ihren<br />
schweren Harley-Davidson-<br />
Maschinen vorbei. Die Biker lösten<br />
ein Versprechen vom Nikolausbesuch<br />
im Demmlerhaus ein<br />
und luden die Kinder und Jugendlichen<br />
<strong>zu</strong> knatternden Probefahrten<br />
auf der Festwiese ein.<br />
Die Begeisterung war entsprechend<br />
groß – genauso wie während<br />
des Besuchs der Frei-<br />
Fotos (3): Siano<br />
willigen Feuerwehr Warnitz.<br />
Diese rückte mit einem Löschfahrzeug,<br />
Blaulicht und Martinshorn<br />
auf das Festgelände ein.<br />
Die Mitglieder der Wehr erklärten<br />
den Kindern Technik und<br />
Ausrüstung ihres Fahrzeugs. Anschließend<br />
durften die Kleinen<br />
einmal selbst Feuerwehr spielen<br />
und mit den Schläuchen sowie<br />
mit ganz viel Wasser ein imaginäres<br />
Feuer löschen.<br />
Weitere Höhepunkte des Festes<br />
waren ein Fußballspiel für Groß<br />
und Klein sowie ein abwechslungsreiches<br />
Bühnenprogramm<br />
mit Tanz- und Gesangseinlagen.<br />
Etliche Ehemalige schmökerten<br />
in den Chroniken des Demmlerhauses.<br />
ASG und SWD sorgten<br />
mit leckeren Speisen und<br />
Getränken für die Stärkung der<br />
vielen Festbesucher. M. Siano
Berichte aus den Einrichtungen<br />
Ein Geburtstag ist wie ein Echo der Zeit...<br />
Ein Geburtstag sei wie ein Echo<br />
der Zeit, hat der englische<br />
Schriftsteller Arthur Evelyn St.<br />
John Waugh (1903-66) einmal<br />
süffisant bemerkt. In diesem Sinne<br />
gestaltete sich der Empfang<br />
<strong>zu</strong>m 50. Geburtstag von SOZIUS–<br />
und <strong>Augustenstift</strong>-Geschäftsführer<br />
Frank-<br />
Holger Blümel<br />
als ein mächtiges<br />
Echo seines<br />
Wirkens.<br />
E i n e g r o ß e<br />
Schar von Gratulanten<br />
gab sich<br />
im Kirchsaal des <strong>Augustenstift</strong>s<br />
ein Stelldichein.<br />
„Meine Entscheidung für Sie habe<br />
ich bis heute keinen Tag bereut“,<br />
erinnerte sich Martin Scriba,<br />
Landespastor der Diakonie,<br />
an das Vorstellungsgespräch<br />
des Jubilars, damals im <strong>Augustenstift</strong>.<br />
Seitdem habe Blümel<br />
viel bewegt, so Scriba weiter.<br />
Als weitere Laudatoren sprachen<br />
<strong>Augustenstift</strong>-Heimleiterin<br />
Margret Fromm-Ehrich, Kuratoriumsvorsitzender<br />
Bernd Steinhäuser<br />
und Udo Dietzel, Prokurist<br />
von ASG/SWD.<br />
Und auch das Geburtstagsständchen<br />
durfte nicht fehlen.<br />
Es wurde dargeboten von Kindern<br />
der SOZIUS-Kinder– und<br />
Jugendhilfe. Da<strong>zu</strong> gab es noch<br />
Präsente en masse… M. Siano Fotos (6): M. Siano<br />
Jhg.4 Ausg. 15<br />
Seite 15
Seite 16<br />
<strong>Augustenstift</strong>-Ballon war 914 Kilometer unterwegs<br />
<strong>Schwerin</strong><br />
Berichte aus den Einrichtungen<br />
914 Km Vilnius<br />
Unglaubliche 914 Kilometer war<br />
einer der 155 blauen Luftballons<br />
unterwegs, die am 26. Mai von<br />
Bewohnern und Mitarbeitern anlässlich<br />
des 155-jährigen Bestehens<br />
des <strong>Augustenstift</strong>s gestartet<br />
worden waren.<br />
Der mit Helium gefüllte Ballon<br />
muss ostwärts über Mecklenburg-Vorpommern,<br />
dann über<br />
Polen und letztlich über Litauen<br />
geweht worden sein. Schließlich<br />
endete seine Reise auf dem Pociunai-Flugplatz<br />
kurz vor der litauischen<br />
Hauptstadt Vilnius. „Er<br />
kam direkt vor den Segelflugzeugen<br />
herunter“, schrieb Finder<br />
Marius Pluscauskas auf seiner<br />
Antwortkarte in Englisch. Der<br />
passionierte Segelflugzeugpilot<br />
nahm dort gerade an einer nationalen<br />
Meisterschaft teil.<br />
„Zunächst dachten wir, dass<br />
der Ballon von Kindern aus der<br />
nahe gelegenen Stadt Kaunas<br />
stammte“, schrieb Pluscauskas<br />
weiter. Um so größer<br />
sei die Überraschung gewesen,<br />
als er den Absender las.<br />
Heimleiterin Margret Fromm-<br />
Ehrich schrieb sogleich eine E-<br />
Mail <strong>zu</strong>rück, denn auf den Finder<br />
wartet der erste Preis: ein<br />
Gutschein des Weinhauses<br />
Krömer. Michael Siano
Berichte aus den Einrichtungen<br />
Es war gegen 16 Uhr, als wir anfingen,<br />
durch unser Tannenhaus<br />
<strong>zu</strong> wuseln. Ab und an fielen<br />
neugierige Blicke durch die<br />
Fenster, manche liefen hektisch<br />
hin und her, letzte Vorbereitungen<br />
wurden getroffen. Doch<br />
was sollte die ganze Aufregung?<br />
Es war doch ein gewöhnlicher<br />
19. Juni!? Nichts Besonderes,<br />
oder? Nein, war es doch: Das<br />
Tannenhaus feierte seinen dritten<br />
Geburtstag! Da alles bestens<br />
geplant wurde, war die<br />
Nervosität eigentlich überflüssig<br />
und sowohl Gäste als auch<br />
Gastgeber hatten ihren Spaß.<br />
Zu den ersteren gehörten unsere<br />
Freunde des SSC - Volleyballteams<br />
(vielen Dank noch mal<br />
für die leckeren Muffins, auch<br />
euer Blumentopf hat einen Ehrenplatz<br />
bei uns erhalten!), die<br />
lieben Nachbarn und alte Bekannte<br />
unserer Wohngruppe.<br />
Nach einer kurzen Eröffnungsrede<br />
bemalten wir gemeinsam<br />
mit unseren Gästen Blumentöpfe,<br />
tauschten Neuigkeiten aus<br />
und plauderten über dies und<br />
das. Nicht einmal der plötzliche<br />
Regenschauer konnte diese<br />
Stimmung trüben und er war<br />
nicht halb so überraschend wie<br />
unsere lustigen Spielideen: Als<br />
wir uns auf einmal eine Feinstrumpfhose<br />
mit einem Tennisball<br />
über den Kopf stülpten und<br />
Jhg.4 Ausg. 15<br />
Schniefen und Prusten - Happy Birthday Tannenhaus!<br />
damit Flaschen umwarfen, sorgte<br />
dies anfangs für etwas Verwirrung.<br />
Doch dann hielt es keinen<br />
mehr auf dem Stuhl vor Lachen.<br />
Beim Runterp(r)usten und<br />
-schniefen der Wattebäusche<br />
von den Nasenspitzen wurde<br />
fleißig mitgefiebert und geholfen.<br />
Danach brauchten die Teilnehmer<br />
allerdings eine Pause, das<br />
üppige Buffet wurde eröffnet.<br />
Hiermit einen herzlichen Dank<br />
an unseren Grillmaster, der bis<br />
<strong>zu</strong>m Schluss trotz des Regens<br />
durchhielt und tapfer das Essen<br />
<strong>zu</strong>bereitete! Überraschenderweise<br />
kam uns dann Familie<br />
Schönrock besuchen, die uns<br />
ein Trampolin schenkte, welches<br />
ausgiebig genutzt wurde.<br />
Währenddessen konnten sich<br />
alle Gäste auf unserem bunten<br />
Geburtstagsplakat verewigen.<br />
Der gelungene Geburtstag klang<br />
in gemütlicher Runde bei Musik<br />
und Tanz aus. Wir möchten uns<br />
noch mal recht herzlich bei allen<br />
Beteiligten für das tolle Fest<br />
bedanken! Die Kinder und<br />
Jugendlichen des Tannenhauses<br />
Seite 17
Seite 18<br />
Berichte aus den Einrichtungen<br />
Mobile — „hoch hinaus” im Kletterwald<br />
Unter dem Thema “Ich darf Ich<br />
sein - ich bin stark, ich bin mutig,<br />
ich fühle” haben wir mit den Kindern<br />
und Jugendlichen unserer<br />
Wohngruppe Mobile vor einiger<br />
Zeit ein Projekt umgesetzt.<br />
Der Besuch im Kletterwald in<br />
<strong>Schwerin</strong> stellte den Höhepunkt<br />
und Abschluss des Projektes<br />
dar. Wir wollten gemeinsam unsereGrenzenüberschreiten<br />
sowie Mut<br />
und Stärkebeweisen.<br />
Dort angek<br />
o m m en,<br />
bekamen<br />
wir auch<br />
gleich unsereAusrüstung<br />
ausgehändigt. Wir fühlten<br />
uns wie beim Fallschirmspringen.<br />
Wir waren schon alle<br />
voller Vorfreude, neugierig und<br />
total aufgeregt. Die Kletterausrüstung<br />
saß und los ging‘s.<br />
„Kein Problem, das schaffen wir<br />
mit links“ - waren die Gedanken<br />
auf dem ersten Parcours. Also<br />
auf <strong>zu</strong>r Stufe zwei. Oben angekommen<br />
schütteten unsere Körper<br />
erste Adrenalinschübe aus.<br />
Mit der Angst im Bauch und in<br />
den Beinen schienen die Hindernisse<br />
immer bedrohlicher <strong>zu</strong><br />
werden und alleine nicht <strong>zu</strong> bewältigen.<br />
Nur gut, dass der Teamgeist in<br />
den letzten Tagen des Projektes<br />
gefestigt worden war. Dies<br />
zahlte sich nun aus. Jeder Einzelne<br />
hatte seine eigenen Ängste,<br />
die er überwinden musste.<br />
Das gelang uns nur durch den<br />
Zusammenhalt und die Motiva-<br />
tionsstütze aller. Die Aufregung<br />
verflog und wir konnten gemeinsam<br />
einen schönen Tag im<br />
Kletterwald genießen.<br />
In jedem Fall ist er ein Besuch<br />
wert und es schreit nach Teil 2<br />
Mobile — „hoch hinaus“ im<br />
Kletterwald.<br />
Eure Kinder, Jugendlichen und<br />
Erzieherinnen der WG Mobile
Berichte aus den Einrichtungen<br />
Einsichten in Landtag und Schlossmuseum<br />
Gern nahmen wir die Einladung<br />
des SPD-Landtagsabgeordneten<br />
Jörg Heidorn <strong>zu</strong> einer Besichtigung<br />
des Parlaments im <strong>Schwerin</strong>er<br />
Schloss an.<br />
Nachdem jeder seinen Besucherausweis<br />
erhalten hatte,<br />
wurden wir <strong>zu</strong> einem Informationsgespräch<br />
über die Zusammenset<strong>zu</strong>ng<br />
und Arbeit unseres<br />
Parlaments gebeten. Im anschließenden<br />
Gespräch beantwortete<br />
Herr Heidorn die vielen<br />
Fragen unserer Bewohner und<br />
Betreuer. Es war für alle sehr interessant.<br />
Als wir im Anschluss<br />
ins Schlossrestaurant gingen,<br />
war für alle bereits eingedeckt.<br />
Wir ließen uns das Mittagessen<br />
schmecken und erhielten auch<br />
die Möglichkeit, das Schlossmu-<br />
Jhg.4 Ausg. 15<br />
seum <strong>zu</strong> besichtigen. Natürlich<br />
nahmen wir diese Gelegenheit<br />
wahr. Viele Bewohner waren<br />
lange nicht mehr im Schlossmuseum<br />
gewesen oder gar <strong>zu</strong>m<br />
ersten Mal dort. Wir bestaunten<br />
die gut restaurierten Zimmer<br />
der Großherzoglichen Familie.<br />
Eine Hebebühne machte es<br />
möglich, dass auch unsere Rollstuhlfahrer<br />
die Räumlichkeiten<br />
anschauen konnten. Auf dem<br />
Rückweg durch den schönen<br />
Schlossgarten wurden Erinnerungen<br />
an die Buga-Besuche<br />
im vergangenen Jahr wieder<br />
wach.<br />
Wir danken nochmals für die<br />
Einladung und einen unvergesslichen<br />
Tag. Beate Isokeit<br />
MSD Haus „Am Fernsehturm“<br />
Seite 19
Seite 20<br />
Berichte aus den Einrichtungen<br />
Es ist viel passiert … im Haus „Kaspelwerder“...<br />
… ein Kletterrutschturm, eine<br />
Nestschaukel, neue Fußböden<br />
sowie neue Farbe in einem Kinderzimmer,<br />
im Flur und Büro,<br />
neue Büromöbel …<br />
Viele fleißige Helfer und Sponsoren<br />
vom Leo-Club, der Firma<br />
Glagla und Obi haben da<strong>zu</strong> beigetragen,<br />
dass Haus und Hof unserer<br />
Wohngruppe „Haus<br />
Kaspelwerder“ ein neues<br />
„Gesicht“<br />
bekommen<br />
k onnten.<br />
Die Freude<br />
d a r ü b e r<br />
war nicht<br />
nur groß<br />
bei den<br />
K i ndern,<br />
sondern<br />
auch bei<br />
allen anderen<br />
Mitbewohnern und Betreuern.<br />
Als kleines Dankeschön für<br />
die Unterstüt<strong>zu</strong>ng hatte das<br />
„Haus Kaspelwerder“ <strong>zu</strong>r Einweihungsfeier<br />
am 1. Juli 2010<br />
geladen. Haus und Hof waren<br />
bunt geschmückt und die Kinder<br />
bedankten sich mit einem Programm<br />
und einem bunten Blumenstrauß.<br />
Voller Vorfreude<br />
wurden die Gäste erwartet,<br />
herzlich empfangen und sichtlich<br />
stolz von den Kindern herum<br />
geführt. Beim gemeinsamen Kaffeetrinken<br />
hatten sich die Gäste<br />
und Bewohner viel <strong>zu</strong> erzählen.<br />
Unsere Nestschaukel kann leider<br />
noch nicht genutzt werden,<br />
da noch ein Fallschutz <strong>zu</strong>r Sicherheit<br />
der Kinder fehlt. Aber<br />
auch das ist in Arbeit. Dafür wird<br />
eine Menge Sand benötigt. Hier<br />
genügte ein Anruf bei der Firma<br />
Uchnewitz und die sofortige Hilfe<br />
war uns sicher.<br />
Ein gemütlicher Nachmittag fand<br />
mit Würstchen und Fleisch vom<br />
Grill sowie<br />
anderen<br />
Leckereien<br />
s e i nen<br />
Ausklang.<br />
Ganz bes<br />
onders<br />
haben wir<br />
uns über<br />
die Zusagenunserer<br />
Gäste<br />
gefreut, die auch in Zukunft ihre<br />
Hilfe und Unterstüt<strong>zu</strong>ng angeboten<br />
haben.<br />
Vielen Dank an die Helfer und<br />
Sponsoren!<br />
Team „Haus Kaspelwerder“
Berichte aus den Einrichtungen<br />
„Frääderik – ein Frosch erwacht“<br />
Liebe Albatros-<br />
Leser,<br />
nun ist das alljährliche<br />
Wiesenfest<br />
vorbei und, wie sagt<br />
man, „fast schon<br />
Geschichte“. Aber<br />
für HÖRMAX und<br />
einige Schüler war<br />
es dieses Jahr etwas<br />
Besonderes.<br />
Sie fragen, warum?<br />
An diesem herrlichen Sommertag<br />
gestalteten die Schüler der<br />
Klasse 1b der Fritz-Reuter-<br />
Schule und Schüler der 6a und<br />
5c der Astrid-Lindgren-Schule<br />
eine Szene aus dem Märchen<br />
„Der Froschkönig“. Unser Titel<br />
lautete „Frääderik – ein Frosch<br />
erwacht“.<br />
Aber warum wählten wir gerade<br />
das Märchen „Der Froschkönig“?<br />
Dieses Jahr ist das sogenannte<br />
„Froschjahr“. Der Zoo<br />
wollte etwas für diese bedrohte<br />
Tierart tun und rief gewissermaßen<br />
„Froschalarm“ aus. Der Zoo<br />
hat inzwischen mit Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />
vieler Tierfreunde ein neues<br />
Froschhaus gebaut.<br />
Auch wir wollten auf dieses<br />
Thema aufmerksam machen<br />
und die Aktion „Froschalarm“<br />
unterstützen. Natürlich musste<br />
oft und lange geprobt werden!<br />
Aber die Schüler waren mit<br />
Ausdauer und auch Begeisterung<br />
dabei.<br />
Jhg.4 Ausg. 15<br />
Hilda Philipis aus der Klasse 6a<br />
der Astrid-Lindgren-Schule<br />
spielte die Königin. Sie erzählte<br />
uns voller Stolz: „Es war sehr<br />
anstrengend diese Rolle ein<strong>zu</strong>üben,<br />
aber es hat Spaß gemacht.<br />
Und dann der Auftritt vor<br />
so vielen Leuten war richtig aufregend!<br />
Leider klappte es mit<br />
den Head-Sets nicht so ganz<br />
gut. Ich hoffe aber, dass es besonders<br />
den Senioren aus den<br />
Pflegeheimen ein bisschen<br />
Spaß gemacht hat.“<br />
Vielen Dank an die Schüler, Eltern<br />
und Lehrer für ihre Unterstüt<strong>zu</strong>ng!<br />
Als Dankeschön besuchen<br />
wir im September mit den<br />
Schülern das neue Froschhaus<br />
im Zoo. Wir haben auf diesem<br />
Wege wieder einmal die Generationen<br />
<strong>zu</strong>sammengeführt!<br />
In unserer nächsten Live-<br />
Veranstaltung in den Pflegeheimen<br />
würden wir diese Märchenszene<br />
gern noch einmal<br />
zeigen. Ihr HÖRMAX-Team<br />
Seite 21
Seite 22<br />
Julie Katharina von Hausmann (* 7.<br />
März 1826 in Riga; † 15. August 1901 in<br />
Wösso, Estland) war eine deutsch-<br />
baltische Dichterin, die vor allem<br />
Kirche und Seelsorge<br />
So nimm denn meine Hände<br />
durch ihr<br />
später von<br />
F r i edrich<br />
Silcher ver-<br />
tontesGe- dicht „So<br />
nimm denn<br />
meine Hän-<br />
de“Weltbe- r ühmtheit<br />
erlangte.<br />
Durch die<br />
Melodie von Friedrich Silcher fand<br />
„So nimm denn meine Hände“ ra-<br />
sche Verbreitung.<br />
Genannt sei auch ihr Passionslied<br />
„Wenn ich die Dornenkrone auf dei-<br />
nem Haupte seh, so zieht durch mei-<br />
ne Seele ein tiefes, tiefes Weh“.<br />
1901 siedelte sie in den estnischen<br />
Kurort Wösso (Deutsch)/Võsu<br />
(Estnisch) um, wo sie am 15. August<br />
1901 verstarb.<br />
Ihr Grab auf dem Friedhof der Kapel-<br />
le von Illomäggi/Ilumäe beim Gut<br />
Palms/Palmse ist bis heute erhalten<br />
geblieben.<br />
Quelle: Wikipedia
Kirche und Seelsorge<br />
Dieses Lied gehört <strong>zu</strong> den bekanntesten<br />
und beliebtesten Kirchenliedern<br />
der älteren Generation.<br />
Wir haben diese Verse<br />
schon oft miteinander gesungen.<br />
Viele beten dieses Lied auch still<br />
für sich und finden darin Halt<br />
und Trost und Beistand – in guten<br />
Zeiten, aber besonders<br />
auch, wenn es schwer ist im Leben.<br />
Julie Hausmann hat es 1862 im<br />
Alter von 36 Jahren gedichtet.<br />
Mit ihrem Glauben an Gott versuchte<br />
sie einen harten persönlichen<br />
Schicksalsschlag <strong>zu</strong> verarbeiten.<br />
Sie lebte im Baltikum<br />
und war verlobt mit einem Pfarrer,<br />
der als Missionar nach Afrika<br />
ging.<br />
Als sie ihm dorthin folgte und bei<br />
der dortigen Missionsstation ankam,<br />
erfuhr sie, dass ihr Bräutigam<br />
wenige Tage vorher an einer<br />
gefährlichen Infektion gestorben<br />
war. Vom Lebenstraum<br />
<strong>zu</strong> zweit in Afrika, von gemeinsamer<br />
Arbeit und gemeinsamem<br />
Glauben war nur das schlichte<br />
Foto: Lucie Kärcher/Pixelio<br />
Jhg.4 Ausg. 15<br />
Grab ihres Verlobten geblieben.<br />
So musste sie nach kurzem Aufenthalt<br />
nach Europa <strong>zu</strong>rückkehren,<br />
mit dem Verlust ihres Geliebten<br />
<strong>zu</strong>rechtkommen und für<br />
sich neue Lebensinhalte ohne<br />
ihn aufbauen.<br />
„So nimm denn meine Hände<br />
und führe mich" hat sie damals<br />
gebetet.<br />
Sie hat nach Worten gesucht<br />
und um ihren Glauben gerungen.<br />
Sie drückte ihre Glaubenszweifel<br />
aus und brachte <strong>zu</strong>m<br />
Ausdruck, wie erschüttert ihr<br />
Gottvertrauen war und wie angefochten.<br />
Solche Anfechtungen sind auch<br />
frommen Menschen heute nicht<br />
fremd, obwohl sie doch den<br />
Halt im Glauben suchen und<br />
meist auch – Gott sei Dank –<br />
finden.<br />
Wie gut, dass wir Lieder und<br />
Texte haben, die wir für uns<br />
selbst, aber auch miteinander<br />
nutzen können!<br />
Gott segne unser Beten und<br />
Singen.<br />
Mit freundlichen Grüßen und<br />
Segenswünschen<br />
Ingrid Weiß<br />
Pastorin<br />
Seite 23<br />
Seelsorgerin<br />
Ingrid Weiß<br />
Sprechzeit :<br />
dienstags<br />
13.30 bis 15.00 Uhr<br />
Ort:<br />
Lewenberg,<br />
Wismarsche<br />
Str. 298<br />
Tel.: 0385/30 30 714<br />
oder E-Mail:<br />
weiss@soziusschwerin.de
Seite 24<br />
Propst Holger<br />
Marquardt betreut<br />
die Schlosskirchengemeinde<br />
Eine Handvoll Mehl<br />
Es war im Herbst 1990. Damals<br />
war Wendezeit nicht nur bei uns,<br />
sondern in allen Ostblockstaaten,<br />
auch in Rumänien.<br />
Besonders in diesem Land<br />
herrschte damals große Not.<br />
Wir von der Petrusgemeinde in<br />
<strong>Schwerin</strong> hatten Menschen aus<br />
einem kleinen Dorf in Siebenbürgen<br />
schon <strong>zu</strong> sozialistischen<br />
Zeiten kennengelernt und wollten<br />
ihnen jetzt, wo wir es konnten,<br />
helfen.<br />
Alles Mögliche hatten wir gesammelt,<br />
Bekleidung gegen die<br />
Kälte, Waschmittel, Gewürze,<br />
ein paar Süßigkeiten für die Kinder,<br />
vor allem aber Lebensmittel.<br />
Es war eine abenteuerliche<br />
Fahrt dorthin. Doch nach zwei<br />
Tagen und Nächten erreichten<br />
wir glücklich unser Ziel. Beim<br />
Ausladen stellten wir fest, dass<br />
ein Mehlsack ein Loch hatte.<br />
Nicht so groß, dass wir ihn nicht<br />
hätten ausladen können — aber<br />
doch so groß, dass ein kleiner<br />
Berg Mehl am Ende im Auto liegen<br />
blieb. Wir waren gerade dabei,<br />
das Auto aus<strong>zu</strong>fegen, auch<br />
das kleine Häuflein Mehl drohte<br />
dabei über Bord <strong>zu</strong> gehen.<br />
Da trat Maria, die Frau des Popen,<br />
noch einmal ans Auto. Mit<br />
aller Vorsicht barg sie dieses<br />
kleine Häuflein Mehl und brachte<br />
es in die Küche. Das Bild dieser<br />
Frau hat sich mir eingeprägt.<br />
Die Älteren von uns können sich<br />
Moment mal...<br />
an Erfahrungen aus Kriegstagen<br />
und Nachkriegsjahren erinnert<br />
fühlen, als Mehl und Brot<br />
das Wertvollste waren in den<br />
schweren Zeiten.<br />
Wir haben uns heute an den<br />
Überfluss gewöhnt, halten es<br />
für unser gutes Recht unter vielen<br />
Brotsorten wählen <strong>zu</strong> können.<br />
Nahrungsmittel waren<br />
noch nie so preiswert wie heute<br />
in unserem Land. Manche sagen<br />
billig und machen damit unbewusst<br />
deutlich, sie sind nicht<br />
viel wert. Nahrungsmittel aber<br />
sind Mittel <strong>zu</strong>m Leben und sollten<br />
ihren Wert behalten, auch<br />
wenn sie preiswert sind.<br />
Foto: Rike/Pixelio<br />
Maria 1990 in Rumänien über<br />
eine Handvoll Mehl gebeugt,<br />
das wir nicht achteten, hat sich<br />
mir tief im Gedächtnis verankert<br />
als Ehrfurcht vor dem Lebensmittel<br />
und sei es auch noch so<br />
klein. Sie erinnert mich daran,<br />
auch für die kleinen Dinge des<br />
Lebens aufmerksam und dankbar<br />
<strong>zu</strong> sein. Holger Marquardt
Ausbildung<br />
Jhg.4 Ausg. 15<br />
14 neue Aus<strong>zu</strong>bildende bei SOZIUS und im <strong>Augustenstift</strong><br />
Nach einem musikalischen Auftakt<br />
mit afrikanischen Trommeln<br />
begrüßte der Geschäftsführer<br />
der SOZIUS gGmbH und des <strong>Augustenstift</strong>s,<br />
Frank-Holger Blümel,<br />
14 neue Aus<strong>zu</strong>bildende. Sie<br />
beginnen in den beiden Unternehmen<br />
eine Ausbildung <strong>zu</strong>m/r<br />
Altenpfleger/-in beziehungsweise<br />
<strong>zu</strong>r Kauffrau für Bürokommunikation.<br />
„Wir brauchen Sie und Ihre Unterstüt<strong>zu</strong>ng“,<br />
sagte Blümel. Angesichts<br />
der demografischen<br />
Entwicklung sei die Altenpflege<br />
unverzichtbar und pflegerischer<br />
Nachwuchs dringend erforderlich.<br />
Bei entsprechenden Ausbildungsleistungen<br />
könne er<br />
den Aus<strong>zu</strong>bildenden schon heute<br />
ein Übernahmeangebot mit<br />
auf den Weg geben.<br />
Olaf Winkler, der Leiter der<br />
Evangelischen Altenpflegeschule<br />
beim Diakoniewerk „Neues<br />
Ufer“, dankte SOZIUS und dem<br />
<strong>Augustenstift</strong> für die herausragende<br />
Ausbildungsbereitschaft.<br />
Und an die Aus<strong>zu</strong>bildenden gewandt<br />
sagte Winkler: „Sie haben<br />
alles richtig gemacht.“<br />
Eine Ausbildung bedeute zwar<br />
nicht immer Zuckerschlecken,<br />
doch angesichts der gesellschaftlichen<br />
Bedeutung des Berufs<br />
könne im Umgang mit alten<br />
Menschen sehr viel <strong>zu</strong>rückkommen.<br />
Jeweils mit einem kleinen<br />
Präsent und einer Informationsmappe<br />
bedacht, freuten sich die<br />
neuen A<strong>zu</strong>bis bereits auf den<br />
Start. Michael Siano<br />
Seite 25
Seite 26<br />
Berichte aus den Einrichtungen<br />
Wenn einer eine Reise tut...<br />
Kaffeefahrten, Ausflüge und Informationsveranstaltungenstehen<br />
bei den 27 Bewohnern des<br />
Betreuten Wohnens am Lewenberg<br />
<strong>zu</strong>rzeit hoch im Kurs. Aber<br />
auch Gedächtnistraining und<br />
Gymnastik werden im Gemeinschaftsraum<br />
des Hauses gern<br />
besucht.<br />
Im Juli führte unser Weg <strong>zu</strong>m<br />
Schloss Friedrichsmoor mit Spaziergang<br />
im Wald und anschließendem<br />
Kaffeetrinken bzw. Eis<br />
essen. Wer Lust hatte, spazierte<br />
eigenständig über das Gelände<br />
und beschaute sich rassige Pferde<br />
und Kaninchen.<br />
Besonders interessierte uns die<br />
kostbare Bildtapete im Gartensaal.<br />
Sie zeigt auf 25 Bahnen in<br />
fünf Bildern Szenen einer Parforcejagd.<br />
Entstanden ist sie 1815<br />
in einer Pariser Werkstatt nach<br />
Entwürfen von Charles Vernet.<br />
Herzog Friedrich Franz I. veranstaltete<br />
regelmäßig im Sep-<br />
tember ausgedehnte Hirschjag-<br />
Jhg.4 Ausg. 15<br />
den in der Lewitz<br />
(slawisch = wildreiche<br />
Gegend). Die<br />
Fahrt durch die Lewitz<br />
genossen bei<br />
gutem Wetter alle<br />
Te i l nehmenden.<br />
Auch ein paar dicke<br />
Regentropfen<br />
beim Kaffeetrinken<br />
konnten uns den<br />
Spaß nicht vermiesen.<br />
Im August waren ein Ausflug<br />
<strong>zu</strong>m Feuerwehrmuseum auf<br />
dem Großen Dreesch und ein<br />
Spaziergang durch den<br />
Schlossgarten geplant.<br />
Für September steht ein Besuch<br />
der Kerzenwerkstatt in Seehof<br />
auf dem Plan und im Oktober<br />
freuen sich schon einige Bewohner<br />
auf einen Tagesausflug<br />
in den Tigerpark Dassow.<br />
Mitmachzirkus für Alt und Jung,<br />
Tigertraining und Raubtierfütterung<br />
sind die Programmpunkte<br />
des Tages.<br />
Darüber hinaus sind im Gelände<br />
noch andere Tierarten <strong>zu</strong> besichtigen<br />
oder ein Ritt auf dem<br />
Kamel möglich. Platz <strong>zu</strong>m Verweilen<br />
und für ein Picknick ist<br />
ebenfalls reichlich.<br />
Unser schönes Mecklenburg<br />
hat noch sehr viel mehr reizvolle<br />
Ausflugsziele – und wir noch<br />
viele Pläne mit unseren Bewohnern.<br />
Karin Ristau
Berichte aus den Einrichtungen<br />
Kann ich noch lernen… !?<br />
Man wird alt wie ‘ne Kuh und<br />
lernt immer noch da<strong>zu</strong> …, richtig?<br />
In meinem Fall stimmt es und ich<br />
bin richtig stolz auf mich. Nun<br />
meine kleine Geschichte: Ich lese<br />
gerne, aber mit <strong>zu</strong>nehmender<br />
Sehschwäche wird es immer<br />
mühsamer. Das<br />
Geschenk eines<br />
CD-Players sollte<br />
es mir leichter<br />
machen, sogar<br />
Bücher <strong>zu</strong> hören.<br />
Ein wenig skeptisch<br />
war ich<br />
schon—könnte<br />
ich den Player<br />
bedienen? Eine<br />
genaue Bedienungsanleitung<br />
in Großschrift<br />
steht mir <strong>zu</strong>r Seite, also nur Mut.<br />
Von einem Stück <strong>zu</strong>m nächsten<br />
fand ich Spaß, nein, Freude am<br />
Hören. Ich lernte die Unterbrechungstaste<br />
<strong>zu</strong> drücken und<br />
später an der richtigen Stelle<br />
wieder an<strong>zu</strong>stellen. Mein Interesse<br />
wuchs, ich genoß in einer<br />
Woche die Pilgerreise nach<br />
Santiago de Compostela vom<br />
Sessel aus. Mir taten nicht die<br />
Füße weh und ich litt nicht unter<br />
der Sonne. Ich hörte manche<br />
Beschreibung nochmals, ging<br />
ins Bett ohne mich auf die Suche<br />
nach einem Nachtlager machen<br />
<strong>zu</strong> müssen. Gewiss ist es<br />
Jhg. 4 Ausg. 15<br />
nicht mit dem tatsächlichen Erleben<br />
<strong>zu</strong> vergleichen, aber eine<br />
Vorstellung habe ich schon.<br />
Zur Zeit höre ich das Märchen<br />
„Der Zauberer von Oz“. Ob ich<br />
lesen würde? Ich glaube nicht,<br />
beim Hören kann ich mich besser<br />
auf Einzelheiten konzentrieren.<br />
Foto: Marco Göhrlich/Pixelio<br />
Jedenfalls bin ich heilfroh, mit<br />
dieser „neuen“ Technik umgehen<br />
<strong>zu</strong> können. Es gibt so viele Hörbücher<br />
— ich musste auch erst auf<br />
den richtigen Geschmack gebracht<br />
werden. Es macht wirklich<br />
Freude!<br />
Ingeborg Schmidt<br />
Betreutes Wohnen<br />
<strong>Augustenstift</strong><br />
Norbert Möhler / Pixelio<br />
Seite 27
Seite 28<br />
Berichte aus den Einrichtungen<br />
Finden Sie in diesem Buchstabengitter die markierten Wörter<br />
aus dem Gedicht von Fallersleben. Sie sind horizontal, vertikal<br />
und diagonal lesbar. Die Umlaute bleiben ä, ö und ü.<br />
Herbstlied<br />
Der . . . hat es angefangen,<br />
Der Sommer hat's vollbracht.<br />
Seht, wie mit seinen roten …<br />
So mancher Apfel lacht!<br />
Es kommt der …. mit reicher Gabe,<br />
Er teilt sie fröhlich aus,<br />
Und geht dann, wie am Bettelstabe<br />
Ein armer …, nach Haus.<br />
Voll sind die Speicher nun und Gaden,<br />
Dass nichts uns mehr gebricht.<br />
Wir wollen ihn <strong>zu</strong> Gaste laden,<br />
Er aber … es nicht.<br />
Er will uns ohne Dank erfreuen,<br />
Kommt immer wieder her:<br />
Lasst uns das Gute drum erneuen,<br />
Dann sind wir gut wie er.<br />
Rätsel<br />
(August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, 1798-1874)<br />
Wir gratulieren der Rätselgewinnerin<br />
Bei unserem letzten Rätsel hat Frau Ricarda Schober (Haus<br />
„Am Mühlenberg“) die CD „Romantische Mundharmonika“<br />
von und mit Michael Engel gewonnen.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Auf zwei Gewinner unseres aktuellen<br />
Preisrätsels wartet jeweils ein Buch von<br />
Erik Durschmied: „Als die Römer im Regen<br />
standen“. In dem Buch wird unterhaltsam<br />
der Einfluss des Wetters auf den Verlauf<br />
der Weltgeschichte beschrieben. So manches<br />
wäre ganz anders verlaufen, wenn es<br />
nicht geregnet oder die Sonne geschienen<br />
hätte…<br />
Viel Spaß und natürlich auch Erfolg!
Denksport<br />
Jhg.4 Ausg. 15<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />
a D O A N F S P E I C H E R L<br />
b L G S D G C U T P R J T Q A<br />
c V S A G B M J A S W U E B U<br />
d I N O S T S A L A C H T G N<br />
e K U B M T C O N U B R U G E<br />
f Y G L Q M E G P N T A G U B<br />
g S E U D F E M V S F I W T Z<br />
h Z R M L N A R G Y R R P E Y<br />
i V T E B I M M E R Ü S Z D O<br />
j I D U G T S B R E H L A T Z<br />
k S A A T R F W E Q L W E I U<br />
l O F R Ö H L I C H I R C N V<br />
m L T B S O P R A L N F T U Z<br />
n E C H A U C H L T G S D R Q<br />
Für die Rätselspezialisten sind fünf Begriffe extra versteckt<br />
Ich habe das Rätsel gelöst und möchte an der Rätsel-Preis-<br />
Verlosung teilnehmen: (Gewinner werden in der nächsten<br />
Ausgabe genannt)<br />
Vorname, Name:____________________________________<br />
Einrichtung:________________________________________<br />
Bitte trennen Sie diese Seite aus dem Albatros heraus und geben<br />
Sie sie bei der Mitarbeiterin des Sozialen Dienstes ab.<br />
Seite 29
Seite 30<br />
Berichte aus den Einrichtungen / Gedicht<br />
Überraschung durch das Haus „Lewenberg“<br />
Überraschung auf dem Großen<br />
Dreesch: Eine prall gefüllte<br />
Schultüte haben jetzt fünf Bewohner<br />
und zwei Mitarbeiter des<br />
SOZIUS-Hauses „Lewenberg“<br />
den Kindern der DRK-Tagesstätte<br />
„Kinderland“ übergeben. Denn<br />
<strong>zu</strong> Anlässen wie Frauentag,<br />
Sommerfest oder auch dem<br />
Adventsprogramm hatten sich die Kleinen jeweils auf den Weg in das<br />
Alten – und Pflegeheim am Lewenberg gemacht und die Bewohner<br />
mehrere Jahre mit ihren einstudierten Gedichten, Liedern und Sketchen<br />
erfreut.<br />
Mit Beginn des Schuljahres wechseln die Kinder nun <strong>zu</strong>r Schule. So<br />
entstand die Idee, als abschließendes Dankeschön eine Schultüte mit<br />
Stiften, Malbüchern und Bastelsachen <strong>zu</strong> füllen. Mit im Gepäck war<br />
<strong>zu</strong>dem ein Obstkorb mit Mandarinen, Ananas, Weintrauben, Bananen,<br />
Kiwis und roten Äpfeln für ein gemeinsames Obstfrühstück. K. Ristau<br />
Neues Leben<br />
Foto: Ulrich Velten/Pixelio<br />
Fliege, mein Schmetterling, fliege!<br />
Fliege über Wälder und Heide,<br />
künde meine große Freude:<br />
dass nach Enge, Angst und Weh<br />
bin <strong>zu</strong>m Leben neu geboren!<br />
Margret Melcher<br />
Betreutes Wohnen<br />
<strong>Augustenstift</strong>
Apotheke Großer Dreesch<br />
Jhg. 2 Ausg. 7<br />
Arzneimittelberatung<br />
Aromatherapie<br />
Ernährungs- und Diabetikerberatung<br />
Krankenpflege und Hilfsmittelprodukte<br />
Blutdruckmessung<br />
Blut<strong>zu</strong>ckermessung<br />
Cholesterinbestimmung<br />
Überprüfung Ihrer Hausapotheke und<br />
Ihres KFZ- Verbandskasten<br />
Babywaagen und Milchpumpenverleih<br />
Reisegesundheitsberatung<br />
Anmessen von Kompressionsstrümpfen<br />
Arzneimittelbringdienste<br />
Entsorgung von Altmedikamenten<br />
PhR Bernd-Michael Hallier, Fachapotheker<br />
Offizinpharmazie/Gesundheits- und Ernährungsberatung<br />
Mail: Hallier.Bernd-M.SN@t-online.de<br />
Dreescher Markt 1 19061 <strong>Schwerin</strong><br />
Tel. : 0385/3 92 11 93<br />
Fax. : 0385/3 92 11 97<br />
Der Weg <strong>zu</strong>r Apotheke – der Weg <strong>zu</strong>r<br />
Gesundheit<br />
Seite 31