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zu diesem Thema und Infos zum Lehrstuhl - Universität Passau

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Eingebettete Systeme<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> für<br />

Eingebettete Systeme<br />

Eingebettete Systeme mit<br />

Embedded System Lab<br />

Embedded Systems – „Eingebettete Systeme“ sind<br />

Micro-Computersysteme, die entworfen <strong>und</strong> programmiert<br />

werden, um spezielle Aufgaben möglichst<br />

schnell <strong>und</strong> <strong>zu</strong>verlässig <strong>zu</strong> erfüllen. Noch vor<br />

wenigen Jahren glaubte man, dass Eingebettete Systeme<br />

allein in Steuermodulen von z.B. Waschmaschinen<br />

oder Industrieanlagen verwendet werden.<br />

Doch spätestens seit dem immensen Zuwachs von<br />

Elektronik in der Automobilindustrie, der Einführung<br />

von Smartphones <strong>und</strong> Unterhaltungselektronik ist<br />

klar, dass Embedded Systems heut<strong>zu</strong>tage in fast<br />

allen Geräten versteckt sind. Systeme, wie beispielsweise<br />

das iPhone der Firma Apple, zeigen, welches<br />

Potenzial in diesen kleinen Mikrocomputern steckt<br />

<strong>und</strong> wie sehr diese uns das alltägliche Leben erleichtern<br />

können.<br />

Mit der schnell fortschreitenden Entwicklung im<br />

Bereich der Informationstechnologie <strong>und</strong> ihrem<br />

Einfl uss auf die Embedded Systems werden die<br />

Micro-Computersysteme immer leistungsfähiger<br />

<strong>und</strong> mächtiger. Schon heute wird in der Forschung<br />

daran gearbeitet, die Embedded Systems immer<br />

weiter in Anwendungsszenarien des alltäglichen<br />

Lebens <strong>zu</strong> integrieren, um diese allgegenwärtig <strong>zu</strong><br />

machen (Ubiquitous Computing). Ein weiterer gro-<br />

Prof. Dr. Paul Lukowicz<br />

Sekretariat:<br />

Isabella Artweger<br />

Ingrid Fehrer<br />

Mitarbeiter:<br />

Karl Stockinger<br />

Wiss. MitarbeiterInnen:<br />

Dr. Jingyuang Cheng<br />

David Bannach<br />

Gerald Bauer<br />

Agnes Grünerbl<br />

Matthias Kreil<br />

Kai Kunze<br />

Josef Neuburger<br />

Georg Ogris<br />

Gerald Pirkl<br />

ßer Forschungsbereich beschäftigt sich mit der Vernet<strong>zu</strong>ng<br />

von verschiedenen Geräten, die Embedded<br />

Systems enthalten. Der so ermöglichte Informationsaustausch<br />

bringt eine funktionale Fusion dieser<br />

Geräte <strong>und</strong> erlaubt somit wesentlich komplexere<br />

Dienste. Ein praktisches Anwendungsszenario, das<br />

im Moment entwickelt wird, sind Car-To-Car Kommunikationssysteme.<br />

Dabei versuchen Fahrzeuge,<br />

Unfall- <strong>und</strong> Stauinformationen rechtzeitig an andere<br />

Verkehrsteilnehmer weiter<strong>zu</strong>geben.<br />

Der <strong>Lehrstuhl</strong> für Eingebettete Systeme (Embedded<br />

Systems Lab – ESL) der <strong>Universität</strong> <strong>Passau</strong> beschäftigt<br />

sich vor allem mit dem Einsatz von Embedded<br />

Systems im Bereich der Aktivitätserkennung <strong>und</strong> des<br />

„Ubiquitous Computing“.<br />

Wearable Computing<br />

Die Hauptaufgabe des Wearable Computing ist es,<br />

die Computersysteme so <strong>zu</strong> entwerfen, dass sie von<br />

den Nutzern mitgeführt werden können, ohne diese<br />

in ihren alltäglichen Aufgaben <strong>zu</strong> behindern. Somit<br />

wird erreicht, dass der Computer nicht mehr länger<br />

als ortsgeb<strong>und</strong>ener Arbeitsplatz für den Menschen<br />

dient, sondern diesen begleitet <strong>und</strong> jederzeit unterstützen<br />

kann – falls es gewünscht ist.<br />

Activity Recognition – Aktivitätserkennung<br />

Die Erkennung von Personenaktivitäten kann in vielen<br />

verschiedenen Bereichen genutzt werden. An-<br />

Anwendungsgebiet: Industrie<br />

In Zeiten von immer komplexer werdenden Maschinen<br />

<strong>und</strong> Geräten werden Reparaturen <strong>und</strong> Montagen immer<br />

fehleranfälliger <strong>und</strong> sie sind kaum noch ohne Handbuch<br />

oder Checkliste möglich. Da die Möglichkeiten, neben den<br />

Maschinen auch einen Computer <strong>zu</strong> bedienen, sehr eingeschränkt<br />

oder zeitintensiv sind, erfassen Sensoren an<br />

Händen <strong>und</strong> Werkzeugen die Bewegungen des Benutzers.<br />

Ein Computer kann den Fortschritt der Arbeiten verfolgen,<br />

passende Anleitungen <strong>zu</strong>r Verfügung stellen <strong>und</strong> den Ab-<br />

lauf der Arbeiten überwachen, um vor vergessenen oder<br />

fehlerhaften Arbeitsschritten <strong>zu</strong> warnen.<br />

gefangen von neuen Bedienkonzepten durch Gesten<br />

bis hin <strong>zu</strong> Systemen, die die Korrektheit einer<br />

getätigten Aktivität prüfen, ist alles möglich. Schon<br />

jetzt werden erste Systeme für Aktivitätserkennung<br />

im Bereich der Unterhaltungselektronik kommerziell<br />

vertrieben. Das vielleicht populärste Produkt da-<br />

runter ist die Wii Spielkonsole der Firma Nintendo,<br />

die neben konventionellen Eingabegeräten auch<br />

durch reale Gesten gesteuert werden kann. Viele<br />

Forschungsabteilungen arbeiten an der Weiterent-<br />

wicklung <strong>und</strong> Verbesserung der verschiedenen Aktivitätserkennungssysteme<br />

mit dem Ziel, in Zukunft<br />

auch in anderen Bereichen <strong>zu</strong>verlässige Produkte <strong>zu</strong><br />

entwerfen, die unser Leben einfacher <strong>und</strong> sicherer<br />

gestalten.<br />

Wartungsarbeiten werden vom Computer überwacht <strong>und</strong> unterstützt.<br />

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Einparken im Handumdrehen<br />

Anwendungsgebiet: Sport & Medizin<br />

Anwendungsgebiet: Spiel & Alltag<br />

Im Hochleistungssport hängt der Erfolg unter anderem von optimalen<br />

Trainingsbedingungen ab. Da<strong>zu</strong> werden häufig einzelne<br />

Übungen gefilmt <strong>und</strong> anschließend analysiert. Auf diese Weise<br />

werden bisher die Trainingsabläufe nachträglich kontrolliert <strong>und</strong><br />

angepasst. In Zukunft können z.B. Drucksensoren in der Sportkleidung<br />

die Aktivität einzelner Muskelstränge registrieren. In<br />

Trainings- <strong>und</strong> Rehaszenarien lassen sich die Aktivitäten live<br />

während des Sports verfolgen, Bewegungsabläufe analysieren<br />

<strong>und</strong> Hinweise auf Verbesserungen geben.<br />

Sensorknoten <strong>zu</strong>r Indoor-Navigation<br />

Gesten statt Tasten: Ein Sensorhandschuh registriert die typischen<br />

Bewegungen beim Einweisen in eine Parklücke – der Computer versucht<br />

diese richtig <strong>zu</strong> erkennen <strong>und</strong> steuert das Fahrzeug nach den<br />

Handzeichen. Da Computer den Menschen bei immer mehr Tätigkeiten<br />

unterstützen, werden Eingabegeräte benötigt, die den Benutzer<br />

möglichst wenig einschränken <strong>und</strong> behindern. In Zukunft können<br />

nicht nur Computerspiele sondern auch komplexere <strong>und</strong> wichtigere<br />

Systeme mit einfachen Gesten gesteuert werden.<br />

Anwendungsgebiet: Katastrophenschutz<br />

Drucksensoren <strong>zu</strong>r Messung der Muskelaktivität<br />

Bei einem Gebäudebrand kann dichter Rauch die Sicht der Rettungskräfte<br />

stark einschränken <strong>und</strong> die Orientierung behindern. Auch<br />

besteht immer die Gefahr, dass der Rückweg plötzlich abgeschnitten<br />

wird. Um die Sicherheit der Helfer nicht <strong>zu</strong> gefährden, müssen<br />

<strong>zu</strong> jeder Zeit ihre Positionen <strong>und</strong> freie Fluchtwege bekannt sein.<br />

Intelligente Sensorknoten, die beim Betreten des Gebäudes in<br />

regelmäßigen Abständen <strong>zu</strong>rückgelassen werden, organisieren<br />

sich <strong>zu</strong> einem Netzwerk, das die Rück<strong>zu</strong>gswege überwacht <strong>und</strong> als<br />

Navigationssystem für die Einsatzkräfte dient.<br />

Anwendungsgebiet: Sport & Freizeit<br />

Sport ist ges<strong>und</strong>, birgt jedoch auch Verlet<strong>zu</strong>ngsrisiken. Besonders ohne<br />

qualifiziertes Trainingspersonal wächst die Gefahr, durch Unachtsamkeit<br />

oder falsch erlernte Bewegungsabläufe Muskeln <strong>und</strong> Gelenke <strong>zu</strong> schädigen.<br />

In Zukunft werden Computer verstärkt auch in <strong>diesem</strong> Bereich<br />

eingesetzt: Beschleunigungs- <strong>und</strong> Gyroskopsensoren messen die Bewegungen<br />

der Arme <strong>und</strong> vergleichen die Daten mit aufgezeichneten Mustern.<br />

Der Benutzer steht unter der Aufsicht eines Trainingsprogramms,<br />

das ihn wie ein echter Trainer durch die Übungen begleitet.<br />

Eine Überwachungskamera erkennt<br />

<strong>und</strong> verfolgt Bewegungen im Raum.<br />

Anwendungsgebiet: Healthcare<br />

Traditionelle Eingabegeräte sind für viele Anwendungsbereiche<br />

nur bedingt geeignet. Oft werden die<br />

Hände des Benutzers für andere Tätigkeiten benötigt<br />

oder ihre Benut<strong>zu</strong>ng bringt weitere Einschränkungen<br />

mit sich, wie <strong>zu</strong>m Beispiel im medizinischen Bereich:<br />

Der Griff <strong>zu</strong>m unsterilen Notebook behindert den<br />

reibungslosen Ablauf einer Visite. Ein kapazitives Sensorarray<br />

im Kittel erlaubt es dem Arzt hingegen, einen<br />

Computer mit einfachen Handbewegungen <strong>zu</strong> steuern,<br />

ohne unsterile Gegenstände berühren <strong>zu</strong> müssen.<br />

Anwendungsgebiet: Home Monitoring<br />

Trainieren mit Unterstüt<strong>zu</strong>ng des Computers<br />

Mit Hilfe verschiedener Sensoren (Kameras, RFID, etc.) in Alltagsgegenständen<br />

<strong>und</strong> der Umgebung können Aktivitäten von Personen<br />

<strong>und</strong> ihrer Umwelt (z.B. Benut<strong>zu</strong>ng von Haushaltsgeräten) festgestellt<br />

werden. Die Kombination dieser Informationen erlaubt es, komplexe<br />

Handlungsabläufe <strong>zu</strong> erkennen. Dies schafft die nötigen Gr<strong>und</strong>lagen,<br />

um den Benutzer <strong>zu</strong> unterstützen <strong>und</strong> Gefahren <strong>zu</strong> erkennen: Von<br />

eingeschalteten Herdplatten, offenen Wasserhähnen bis <strong>zu</strong>m medizinischen<br />

Notfall können Probleme früh bemerkt <strong>und</strong> notwendige<br />

Maßnahmen eingeleitet werden.<br />

...über einem Sensor-Array...<br />

Bewegungen der Hand...<br />

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