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Approximationstheorie

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96 5 APPROXIMATIONSORDNUNG<br />

5.2 Trigonometrische Polynome I: Stetige Funktionen<br />

Da also die Approximationsgüte E ∗ n(f) für n → ∞ beliebig schnell und beliebig langsam gegen<br />

Null konvergieren kann, ist es jetzt an der Zeit, sich mal mit der Frage zu beschäftigen, wie man<br />

Funktionen an der Konvergenzrate von E ∗ n erkennen kann und umgekehrt.<br />

Definition 5.7 Eine Funktion f ∈ C(T) ist lipschitzstetig113 von der Ordnung 0 < α < 1,<br />

wenn<br />

sup<br />

x=x ′ |f(x) − f (x<br />

∈T<br />

′ )|<br />

|x − x ′ | α < ∞,<br />

was wir auch als f ∈ C α (T) schreiben werden.<br />

Wir können Lipschitzstetigkeit auch durch den Stetigkeitsmodul ausdrücken und erhalten dann,<br />

daß für 0 < α < 1<br />

f ∈ C α (T) ⇐⇒ sup δ<br />

δ>0<br />

−α ω (f, δ) < ∞. (5.10)<br />

Und in der Tat ist es in erster Linie mal Lipschitzstetigkeit, die für die Konvergenzrate der<br />

Approximationsgüte verantwortlich ist.<br />

Satz 5.8 Für 0 < α < 1 und f ∈ C(T) ist<br />

f ∈ C α (T) ⇐⇒ sup n<br />

n∈N<br />

α E ∗ n(f) < ∞. (5.11)<br />

Wir werden den Beweis in zwei Teilen anpacken, indem wir zuerst in 5.3 die Richtung “⇒” zeigen,<br />

die sogenannten Jackson–Sätze, und uns dann in 5.4 die Richtung “⇐”, auch als Bernstein–<br />

Sätze bekannt, vorknüpfen.<br />

5.3 Trigonometrische Polynome II: Jackson–Sätze<br />

Legen wir also los! Das erste Resultat, die Beschränkung der Approximationsgüte durch den<br />

Stetigkeitsmodul, geht auf Jackson 114 [32] zurück, siehe auch [33].<br />

Satz 5.9 (Jackson–Satz)<br />

Es gibt eine Konstante M > 0, so daß für alle f ∈ C(T) und n ∈ N0 die Ungleichung<br />

E ∗ <br />

n(f) ≤ M ω f, 1<br />

<br />

n<br />

gilt.<br />

(5.12)<br />

113Rudolf Lipschitz, 1832–1903, Beiträge zu Fourierreihen, algebraischer Zahlentheorie, partiellen Differentialgleichungen<br />

und Potentialtheorie.<br />

114Dunham Jackson, 1888-1946, die Resultate enstanden im Rahmen seiner von Landau betreuten Dissertation.<br />

Schrieb eines der ersten Bücher über <strong>Approximationstheorie</strong>, [33].

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