Approximationstheorie
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5.1 Ein Satz von Bernstein 93<br />
Bemerkung 5.2 Die Approximationsgüten E (∗)<br />
n (f) sind subadditiv und positiv homogen bezüglich<br />
f: Für f, g ∈ C(T) und λ ∈ R ist<br />
E (∗)<br />
n (f + g) ≤ E (∗)<br />
n (f) + E (∗)<br />
n (g) und E (∗)<br />
n (λf) = |λ| E (∗)<br />
n (f). (5.3)<br />
Denn: Ist p Element bester Approximation von f und q Element bester Approximation von g,<br />
dann ist<br />
E (∗)<br />
n (f + g) ≤ f + g − (p + q) ≤ f − p + f − q = E (∗)<br />
n (f) + E (∗)<br />
n (g),<br />
und da λp die Bestapproximation zu λf ist 109 , ist<br />
E (∗)<br />
n (λ f) = λ f − λ p = |λ| f − p = |λ| E (∗)<br />
n (f).<br />
Da Tn ⊂ Tn+1 bzw. Πn ⊂ Πn+1 gilt, sind E ∗ n(f) und En(f) für jedes f ∈ C(T) bzw.<br />
f ∈ C(I), monoton fallende Nullfolgen, letzteres aufgrund der Dichtheitsaussagen. Wir werden<br />
uns in diesem Kapitel mit der Frage beschäftigen, für welche Funktionen diese Nullfolgen<br />
wie schnell gegen Null konvergieren und, umgekehrt, welche Schlüsse man aus “schneller”<br />
Konvergenz ziehen kann.<br />
5.1 Ein Satz von Bernstein<br />
Unsere erste Aussage wird ein Satz von Berstein aus dem Jahre 1938 sein, der uns sagt, daß<br />
beliebig gute und beliebig schlechte Approximationsordnung möglich sind.<br />
Satz 5.3 Zu jeder monoton fallenden Nullfolge εn, n ∈ N0, gibt es eine gerade Funktion f ∈<br />
C(T), so daß<br />
E ∗ n(f) = εn, n ∈ N. (5.4)<br />
Der Beweis beruht auf einer Folge von einfachen Beobachtungen, die wir in ein paar Lemmata<br />
zusammenstellen wollen. Aus Übung 3.10 wissen wir ja schon, daß eine gerade Funktion auch<br />
eine gerade Bestapproximation haben muß, ist also f gerade, dann ist die 110 Bestapproximation<br />
t ∗ n, definiert durch E ∗ n(f) = f − t ∗ n, auch eine gerade Funktion, was heißt, daß<br />
t ∗ n(x) = a∗ n,0<br />
2 +<br />
n<br />
j=1<br />
Lemma 5.4 Für f, g ∈ C(T) ist die Funktion<br />
stetig in λ.<br />
109 Man denke nur an den Alternatensatz, Satz 3.24.<br />
110 Wir haben es ja mit einem Haar–Raum zu tun!<br />
a ∗ n,j cos jx, x ∈ T. (5.5)<br />
ψ(λ) = E ∗ n (f + λg) , λ ∈ R,