Approximationstheorie
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92 5 APPROXIMATIONSORDNUNG<br />
There’s probably a smart way to play<br />
this, but I just can’t think of it at the<br />
moment.<br />
R. Chandler, Trouble is my business<br />
Approximationsordnung 5<br />
In diesem Kapitel beschäftigen wir uns jetzt endlich mit der quantitativen <strong>Approximationstheorie</strong>,<br />
genauer gesagt, mit der Frage, wie schnell die (trigonometrisch) polynomialen Bestapproximationen<br />
einer Funktion gegen diese Funktion konvergieren und was die Konvergenzraten<br />
über die Funktion aussagen, denn daß diese Bestapproximationen konvergieren, das wissen wir<br />
ja von den Dichtheitsaussagen, z.B. aus Satz 2.7 (Stone–Weierstraß). Die “harte” <strong>Approximationstheorie</strong>,<br />
die wir in diesem Kapitel betreiben wollen und die ohne technische Abschätzungen<br />
leider nicht auskommt, ist auch durch numerische Anwendungen motiviert, wo es immer wieder<br />
darum geht, aus der Approximierbarkeit gewisser Funktionen auf die Qualität eines Verfahrens<br />
zu schliessen. Doch zuerst einmal ein klein wenig Notation.<br />
Definition 5.1 Sei 107 I = [−1, 1];<br />
1. Mit 108<br />
Tn := span R {1, cos x, sin x, . . . , cos nx, sin nx}<br />
bezeichnen wir die trigonometrischen Polynome vom Grad ≤ n und mit<br />
Πn := span R {1, x, . . . , x n }<br />
die algebraischen Polynome vom Grad ≤ n.<br />
2. Die Approximationsgüte von Tn bzw. Πn in C(T) bzw. C(I) bezeichnen wir mit<br />
bzw.<br />
E ∗ n(f) := d (f, Tn) = inf f − pT , f ∈ C(T), (5.1)<br />
p∈Tn<br />
En(f) := d (f, Πn) = inf f − pI , f ∈ C(I). (5.2)<br />
p∈Πn<br />
107 Schon wieder ein neues “Standardintervall”! Aber der Grund ist einfach: Um die Resultate für trigonometrische<br />
Polynome auf algebraische Polynome übertragen zu können, werden wir die Variablentransformation<br />
x = cos θ verwenden.<br />
108 Es sei betont, daß es sich hierbei nicht um den lateinischen Buchstaben “T” (großes “t”), sondern um den<br />
griechischen Buchstaben “T” (großes “τ”) handelt!