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Approximationstheorie

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90 4 MEHR ÜBER BERNSTEINPOLYNOME<br />

Mit (4.30) ist schließlich<br />

f (u) = f u k,k ≥ λk−1 f u k−1,k−1 + (1 − λk−1) f u k,k−1<br />

.<br />

≥<br />

k<br />

ℓ=0<br />

λℓ<br />

ℓ−1<br />

(1 − λℓ) f u ℓ,0 =<br />

j=0<br />

k<br />

vj f u j ,<br />

also gerade (4.28).<br />

Die Umkehrung folgt trivialerweise aus dem Fall k = 1. <br />

Leider reicht aber Achsenkonvexität trotzdem nicht; es war wieder einmal Schmid, der ein<br />

Beispiel für folgende Aussage angab:<br />

Es gibt ein Polynom p, das nicht achsenkonvex ist, aber Bnp ≥ Bn+1p erfüllt.<br />

Was diese Umkehrung ist, das weiß man zwar 100 , man kann’s aber (noch) nicht beweisen. Was<br />

noch recht einfach ist, sind die sogenannten Umkehrsätze für Konvexität.<br />

Satz 4.36 Erfüllt f ∈ C (Sd) die Bedingung Bnf ≥ f, so nimmt f sein Maximum in einem<br />

Eckpunkt von Sd an.<br />

Solche Umkehrsätze sind motiviert durch die Tatsache, daß konvexe Funktionen auf Sd diese<br />

Eigenschaft haben 101 ; ein solches Resultat wurde zuerst in [12] für den bivariaten Fall angegeben<br />

102 , dann von Dahmen und Micchelli in [14] mit anderen Methoden, sogenannten Operatorhalbgruppen<br />

103 , für beliebig viele Variablen behandelt; der vereinfachte Beweis, den wir hier<br />

angeben, stammt aus [65].<br />

Beweis von Satz 4.36: Angenommen, f hätte sein Maximum an einer Stelle x ∗ im Inneren von<br />

Sd. Dann ist<br />

f (x ∗ ) = f (x ∗ ) <br />

Bα =<br />

α∈Γn<br />

<br />

<br />

f (x<br />

α∈Γn<br />

∗ )<br />

<br />

≥f( α<br />

n)<br />

=1<br />

j=0<br />

Bα > Bnf (x ∗ ) ,<br />

da für alle α mit αj = 0 für ein j ja “>” gelten muß. Also muß f sein Maximum auf dem Rand<br />

annehmen. Mit (4.22) können wir dasselbe Argument auf den Rand anwenden und kommen so<br />

in die Ecken. <br />

Ganz zum Schluß noch schnell die Antwort auf die Frage: “Und was ist nun die Beschreibung<br />

der monotonen Konvergenz?”.<br />

100 Es handelt sich um eine Form von Subharmonizität, in “lesbarster” Form sind diese Fakten wohl in [68] zu<br />

finden, auch wenn das hier wie Eigenwerbung klingen mag. Vielleicht ist’s ja aber auch eine . . .<br />

101 Wie übrigens auch subharmonische Funktionen [61] oder subharmonische Funktionen bezüglich strikt elliptischer<br />

Differentialoperatoren zweiter Ordnung, siehe [25].<br />

102 Im Anhang dieser Arbeit findet sich die Bemerkung, es würde bereits ein Kollege der beiden Autoren den<br />

trivariaten Fall behandeln, was technisch aber sehr viel schwieriger sei – wie sowas weitergehen kann, das läßt<br />

sich leicht an den Fingern erst einer, dann beider Hände abzählen . . .<br />

103 Eine Operatorhalbgruppe ist eine Familie Tt, t ∈ R+ von Operatoren, die die Eigenschaft haben, daß sich die<br />

Halbgruppenoperation “+” in R+ auf die Operatoren überträgt, das heißt, daß TsTt = Ts+t, s, t ∈ R+ ist. Solche<br />

Operatoren besitzen eine Vielzahl von interessanten Eigenschaften, insbesondere auch im Approximationskontext,<br />

siehe [11].

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