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Approximationstheorie

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86 4 MEHR ÜBER BERNSTEINPOLYNOME<br />

Satz 4.30 Ist f ∈ C (Sd) konvex, so ist Bnf ≥ Bn+1f.<br />

Beweis: Für α ∈ Γn+1 ist<br />

d<br />

j=0<br />

weswegen<br />

αj α − ej<br />

n + 1 n<br />

=<br />

=<br />

α<br />

n(n + 1)<br />

α<br />

n + 1<br />

Bnf − Bn+1f = <br />

α∈Γn+1<br />

d<br />

j=0<br />

αj<br />

<br />

=|α|=n+1<br />

<br />

1<br />

−<br />

n(n + 1)<br />

d<br />

j=0<br />

αj ej<br />

<br />

=α<br />

<br />

1<br />

= α<br />

n −<br />

<br />

1<br />

n(n + 1)<br />

<br />

= n 1<br />

= n(n+1) n+1<br />

<br />

d<br />

αj<br />

n + 1<br />

j=0<br />

f<br />

<br />

α − ej α<br />

− f<br />

n n + 1<br />

<br />

Bα ≥ 0 (4.25)<br />

<br />

≥0<br />

ist. <br />

Die Konvexität glatter Funktionen können wir nun recht einfach beschreiben.<br />

Lemma 4.31 Eine Funktion f ∈ C2 (Sd) ist genau dann (strikt) konvex, wenn die baryzentrische<br />

Hesse–Matrix<br />

<br />

∂<br />

Hf =<br />

2<br />

<br />

f : j, k = 0, . . . , d<br />

∂uj ∂uk<br />

(strikt) bedingt positiv definit ist.<br />

Beweis: Für u ∈ Sd und y ∈ Dd betrachten wir die Funktion<br />

Fy(t) := f (u + ty) , t ∈ I ⊂ R,<br />

die zu C 2 (I) gehört. Nun ist f genau dann konvex, wenn F ′′<br />

y (t) ≥ 0 für alle y ∈ Dd ist, also<br />

genau dann wenn<br />

0 ≤ d2<br />

dt 2 f (u + ty) = yT (Hf) y (u + ty) ,<br />

was genau die Behauptung ist. <br />

Und hier haben wir den Salat: In zwei und mehr Variablen ist Konvexität eine nichtlineare<br />

Eigenschaft der zweiten Ableitung(en) und das muß ganz einfach für Schwierigkeiten sorgen,<br />

denn unser wesentliches Hilfsmittel waren ja Satz 4.2 und Lemma 4.4, die uns sagen, daß jede<br />

Eigenschaft, die man über Linearkombinationen von Ableitungen beschreiben kann, von Bernsteinpolynomen<br />

erhalten wird. Und tatsächlich war die folgende Beobachtung von Schmid [73],<br />

siehe [64], eine recht unerfreuliche Überraschung 97 :<br />

97 Zumal Popoviciu in einer Arbeit behauptet hatte, daß auch in zwei und mehr Variablen Bernsteinpolynome<br />

“offensichtlich” Konvexität erhalten würden, was wieder einmal zeigt, daß man einerseits keinem trauen soll und<br />

andererseits schon gar nicht, wenn jemand behauptet, daß es “offensichtlich” richtig wäre.

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