Approximationstheorie
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84 4 MEHR ÜBER BERNSTEINPOLYNOME<br />
4. Zu f ∈ C (Sd) ist das n–te Bernsteinpolynom Bnf definiert als<br />
Bnf = <br />
α<br />
<br />
f Bα.<br />
n<br />
α∈Γn<br />
Bemerkung 4.27 Definition 4.26 ist eine echte Verallgemeinerung von d = 1: Im Falle des<br />
Standardsimplex I = [0, 1] ist u = u(x) = (1 − x, x) und α = (n − j, j).<br />
Betrachtet man einmal beispielsweise ein dreidimensionales Simplex, so stellt man fest, daß<br />
seine Seiten Dreiecke, also zweidimensionale Simplizes, und die Seiten dieser Seiten Streckenzüge,<br />
also eindimensionale Simplizes, sind. Außerdem sind Punkte ja auch noch nulldimensionale<br />
Simplizes. Solche Teilsimplizes können wir adressieren über δ ∈ {0, 1} d+1 , indem wir<br />
Sδ := {u ∈ Sd : u ≤ δ} S|δ|−1<br />
einführen, siehe Abb 4.4. Dann ergibt sich die “Lokalitätsformel” für multivariate Bernstein-<br />
polynome<br />
S(1,0,1)<br />
S(1,0,0)<br />
v(0)<br />
v(2)<br />
S(1,1,0)<br />
S(0,0,1)<br />
S(1,1,1)<br />
S(0,1,1)<br />
v(1)<br />
S(0,1,0)<br />
Abbildung 4.4: Ein zweidimensionales Simplex (=Dreieck) und die entsprechenden Subsimplizes<br />
Sδ.<br />
(Bnf)| Sδ<br />
d+1<br />
= Bn f|Sδ , δ ∈ {0, 1} , (4.22)<br />
wobei das Bensteinpolynom auf der rechten Seite eines in |δ| − 1 Variablen ist. Und wirklich –<br />
dieses “Innen–Rand”–Verhalten ist der Schlüssel zum Verständnis multivariater Bernsteinpolynome.<br />
Übung 4.12 Zeigen Sie: Sind δ1, . . . , δn ∈ {0, 1} d+1 , dann gilt<br />
n<br />
δ = δj =⇒ Sδ = Sδj : j = 0, . . . , n ,<br />
j=1<br />
wobei ∨ das komponentenweise Maximum und [·] die konvexe Hülle bezeichnet. ♦<br />
Um schon einmal einen Vorgeschmack dafür zu erhalten, wie schön man mit baryzentrischen<br />
Koordinaten rechnen kann, sehen wir uns das Gegenstück der Graderhöhungsformel an.