Approximationstheorie
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4.4 Der Preis: Saturation 81<br />
zur Konvexität einer stetigen 93 Funktion f äquivalent ist.<br />
2. Tatsächlich besteht die Idee darin, eine Funktion an ihrem Maximimum lokal nicht nur<br />
durch eine Gerade, also die “Tangente”, sondern durch eine passend gekrümmte Parabel<br />
zu beschränken, siehe Abb. 4.2.<br />
x0<br />
x’<br />
x1<br />
Abbildung 4.2: Die “Parabelmethode”: Zuerst “quetscht” man die Parabel zwischen die Gerade<br />
und unter die Funktion und dann schiebt man sie an der Stelle, an der der Unterschied<br />
maximal wird, nach oben, so daß sie dort berührt und die Funktion – zumindest lokal –<br />
majorisiert.<br />
Und in der Tat ist die Saturation, die eher gemächliche Konvergenz der Bernsteipolynome ein<br />
Preis, den man unvermeidbar für die “Shape properties” bezahlen muß. Es gilt nämlich das<br />
folgende Resultat von Berens und DeVore [6].<br />
Satz 4.23 Sei Tn : C[0, 1] → Πn eine Folge von polynomialen Operatoren 94 , die Positivität<br />
beliebiger Ordnung erhalten:<br />
x0<br />
f (j) ≥ 0 =⇒ T (j)<br />
n f ≥ 0, n ∈ N.<br />
Dann gibt es ein f ∈ C(I), so daß Bnf ≤ Tnf, n ∈ N, genauer: mit f = (· − x) 2 ist<br />
x(1 − x)<br />
n<br />
mit Gleichheit dann und nur dann, wenn Tn = Bn.<br />
= Bnf(x) ≤ Tnf(x)<br />
Übrigens ist bereits Positivität eines linearen Operators eine ganz schön heftige Einschränkung,<br />
wie die folgenden Resultate von Korovkin zeigen – die eine ganze “Korovkin–Theorie” ausgelöst<br />
haben.<br />
93 Für f ∈ C 2 (I) ist das Ganze ziemlich klar, denn der (symmetrische) Differenzenquotient konvergiert<br />
gleichmäßig gegen f ′′ (x), wie man praktisch sofort aus einer Darstellung entsprechend (4.5) ersieht.<br />
94 Es ist schon wichtig, daß der Grad von Tnf ≤ n ist, denn ansonsten kann man trivialerweise “superschnelle”<br />
Approximationsoperatoren konstruieren, z.B. Tn = B2n oder derartigen Blödsinn.<br />
x’<br />
x*<br />
x1