Approximationstheorie
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78 4 MEHR ÜBER BERNSTEINPOLYNOME<br />
Übung 4.11 Zeigen Sie: Es gibt eine Konstante C, so daß<br />
n<br />
j=0<br />
<br />
j<br />
− x<br />
n<br />
4<br />
B n j ≤ C<br />
.<br />
n2 Hinweis: Bestimmen Sie mit denselben Methoden wie im Beweis von Satz 2.2 das Polynom<br />
exakt. ♦<br />
Für den Beweis des “o–Satzes” gehen wir geometrisch vor und verwenden eine Idee von Amel’kovič<br />
[2] bzw. von Bajˇsanski und Bojanić [5]; dazu benötigen wir die folgenden Beschreibung der<br />
Konvexität.<br />
Satz 4.19 Für f ∈ C(I) sind äquivalent:<br />
1. f ist konvex.<br />
2. Bnf ist konvex, n ∈ N.<br />
3. Für n ∈ N ist Bnf ≥ Bn+1f.<br />
4. Für n ∈ N ist Bnf ≥ f.<br />
5. Für x ∈ [0, 1] ist<br />
Korollar 4.20 Für f ∈ C(I) sind äquivalent<br />
1. f ∈ Π1.<br />
2. Es ist<br />
3. Für jedes x ∈ [0, 1] ist<br />
lim sup n (Bnf − f) (x) ≥ 0. (4.19)<br />
n→∞<br />
lim<br />
n→∞ n Bnf − f = 0<br />
lim<br />
n→∞ n (Bnf − f) (x) = 0.<br />
Beweis: Die Schlüsse 1) ⇒ 2) ⇒ 3) sind trivial. Ist aber die Limesbedingung in 3) erfüllt, so<br />
ist für jedes x ∈ [0, 1]<br />
0 = lim n (Bnf − f) (x) = lim n (f − Bnf) (x),<br />
n→∞ n→∞ <br />
=Bn(−f)−(−f)<br />
also sind f und −f konvex, das heißt, f ist gleichzeitig konvex und konkav und damit eine<br />
affine Funktion. <br />
Um uns den Beweis ein klein wenig einfacher machen zu können, verwenden wir eine “Formel”<br />
aus dem Reich der “angewandten” Bernsteipolynome alias Bézier–Kurven 89 .<br />
89 Dem Namen Bézier sind wir ja vorher schon begegnet; Bézier–Kurven sind Bestandteil jedes Grafikprogramms,<br />
ein Hilfsmittel zur Modellierung von sogenannten “Freiformkurven”.