Approximationstheorie
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4.4 Der Preis: Saturation 75<br />
Übung 4.8 Zeigen Sie: In (4.12) gilt sogar Gleichheit. ♦<br />
Beweis: Für jede Wahl von Punkten x0 < · · · < xn ∈ I ist<br />
n−1<br />
|f (xj+1) − f (xj)|<br />
j=0<br />
=<br />
<br />
n−1<br />
<br />
xj+1<br />
<br />
f<br />
xj j=0<br />
′ <br />
<br />
<br />
(t) dt<br />
≤<br />
n−1<br />
j=0<br />
<br />
≤ |f ′ (t)| dt,<br />
I<br />
xj+1<br />
xj<br />
|f ′ (t)| dt =<br />
xn<br />
x0<br />
|f ′ (t)| dt<br />
was sich auch auf das Supremum über alle solchen Ausdrücke, V (f) überträgt. <br />
Beweis von Satz 4.13: Unter Verwendung von (4.2), Lemma 4.15 und Übung 4.9 erhalten wir,<br />
daß<br />
1<br />
V (Bnf) ≤ |B<br />
0<br />
′ <br />
1 <br />
<br />
nf(t)| dt = <br />
0 n<br />
n−1<br />
<br />
j<br />
∆1/nf B<br />
n<br />
j=0<br />
n−1<br />
<br />
<br />
<br />
j (t) <br />
dt<br />
1 n−1 <br />
<br />
≤ n <br />
<br />
0 j=0<br />
∆1/nf<br />
<br />
j <br />
B<br />
n<br />
n−1<br />
n−1 <br />
<br />
j (t) dt = n <br />
<br />
j=0<br />
∆1/nf<br />
<br />
j 1<br />
B<br />
n 0<br />
n−1<br />
j (t) dt<br />
<br />
=<br />
n−1<br />
<br />
<br />
<br />
f <br />
j + 1<br />
− f<br />
n<br />
j=0<br />
<br />
j <br />
= V<br />
n<br />
f j<br />
: j = 0, . . . , n ≤ V (f),<br />
n<br />
und das war’s auch schon. <br />
Übung 4.9 Zeigen Sie: Für n ≥ 0 ist<br />
1<br />
0<br />
B n j (t) dt = 1<br />
, j = 0, . . . , n.<br />
n + 1<br />
Übung 4.10 Zeigen Sie: Die polynomiale Bestapproximation ist im allgemeinen nicht variationsvermindernd.<br />
♦<br />
4.4 Der Preis: Saturation<br />
Wir haben gesehen, daß Bernsteinpolynome “schöne” Approximanten sind, die viele Eigenschaften<br />
der Zielfunktion auf sich übertragen. Man kann sich denken, daß es das nicht umsonst<br />
gibt – und in der Tat werden wir einen Preis bezahlen, nämlich “langsame” Konvergenz der<br />
Approximationen, also eine schlechte Approximationsordnung.<br />
Das Phänomen mit dem wir uns hier beschäftigen wollen, die Saturation, zeigt sich grob<br />
gesprochen daran, daß man machen kann, was man will, besser als eine bestimmte Approximationsordnung<br />
geht’s eigentlich nicht.<br />
= 1<br />
n<br />
♦