Approximationstheorie
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3.3 Haar–Räume und Alternanten 57<br />
die den maximalen Rang n hat, weil Φ ein Haar–Raum ist. Also gibt es einen eindimensionalen<br />
Lösungsraum des Problems Ay = 0 und wir können eine Lösung y ∗ so normieren 70 , daß y ∗ 0 =<br />
σ ′ 0. Setzen wir nun y ∗ j = µj σj, j = 0, . . . , n, dann ist<br />
n<br />
j=0<br />
µj σj φk<br />
′<br />
x j =<br />
n<br />
j=0<br />
y ∗ j φk<br />
′<br />
x j = 0, k = 1, . . . , n,<br />
also ist das dadurch definierte σ eine extremale Signatur der Länge n + 1 und wegen obiger<br />
Überlegung muß σj = −σj−1 sein, wegen σ0 = σ ′ 0 und (3.21) also σj = σ ′ j. Setzt man also<br />
µ ′ j = µj, dann ist σ ′ tatsächlich eine extremale Signatur. <br />
Übung 3.9 Zeigen Sie: Ist Φ ein n–dimensionaler Haar–Raum auf dem kompakten Intervall I,<br />
dann gibt es für jedes kompakte Intervall J ⊂ I, eine Folge von Teilräumen<br />
Φ1 ⊂ Φ2 ⊂ · · · ⊂ Φn = Φ, dim Φj = j, j = 1, . . . , n,<br />
die Haar–Räume auf J sind. ♦<br />
Beispiel 3.27 Man kann den Alternantensatz 3.24 bereits nutzen, um Bestapproximationen zu<br />
“raten” und dann die Bestapproximationseigenschaft über die Existenz einer Alternante, das<br />
heißt, via Proposition 3.25, nachzuweisen. Der Einfachheit halber interessieren wir uns hier für<br />
lineare Approximation, das heißt für Approximation mit Π1.<br />
1. Sei X = [0, π] und f(x) = sin x. Die Bestapproximation hier ist offenbar φ(x) = 1,<br />
denn 2<br />
es ist<br />
1<br />
2 =<br />
<br />
<br />
<br />
1<br />
sin (·) − <br />
2<br />
= − sin 0 − 1<br />
<br />
= sin<br />
2<br />
π<br />
<br />
1<br />
− = − sin π −<br />
2 2<br />
1<br />
<br />
.<br />
2<br />
2. Mit X = [−π, π] und f(x) = sin x wird es ein bißchen interessanter. Wir können uns aber<br />
das Leben leichtmachen, indem wir zuerst einmal bemerken, daß die Bestapproximation<br />
eine ungerade Funktion sein muß, siehe Übung 3.10, dann können wir zuerst mal nur<br />
auf [0, π] mit dem eindimensionalen Haar–Raum von solchen φ ∈ Π1 approximieren, die<br />
x, denn für<br />
φ(0) = 0 erfüllen und diese Bestapproximation ist offensichtlich φ∗ (x) = 2<br />
3π<br />
diese Funktion ist<br />
2<br />
3 = sin −φ [0,π] = (sin −φ∗ <br />
π<br />
<br />
) = − (sin −φ<br />
2<br />
∗ ) (π).<br />
Die symmetrische Fortsetzung auf [−π, π] hat dann sogar die vier potentiellen Alternantenpunkte<br />
±π, ± π<br />
2 .<br />
Die beiden Approximationen sind in Abb. 3.4 dargestellt.<br />
Aus Punkt 2) von Beispiel 3.27 sehen wir auch, daß sowohl die Punkte −π, − π π , als auch die<br />
2 2<br />
, π eine Alternante bilden, was wir auf alle Fälle mal festhalten wollen.<br />
Punkte − π π , 2 2<br />
70 Eventuell müssen wir zuerst einige Nulleinträge von y löschen, aber diese tauchen in der extremalen Signatur<br />
ja dann auch nicht auf.