Approximationstheorie
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56 3 APPROXIMATION IN LINEAREN RÄUMEN<br />
ermittelt, wo der maximale Fehler angenommen wird und ob die Vorzeichen sich schön abwechseln.<br />
Trotzdem wollen wir natürlich auch Satz 3.24 fertigbeweisen und das erfolgt, indem<br />
wir zeigen, daß jede extremale Signatur eine Alternante enthalten muß; da nach dem Satz von<br />
Rivlin&Shapiro, Satz 3.11, für jede Bestapproximation φ ∗ von f ∈ C(X) eine extremale Signatur<br />
σ mit Xσ ⊆ E (f, φ ∗ ) existiert, die das Vorzeichenverhalten des Approximationsfehlers<br />
beschreibt, existiert somit auch eine Alternante.<br />
Proposition 3.26 Sei Φ ein n–dimensionaler reeller Haar–Raum<br />
1. jede extremale Signatur σ für Φ enthält eine Signatur σ ′ der Länge n + 1, die man so<br />
anordnen kann, daß<br />
x ′ 0 < · · · < x ′ n und σ ′ j−1 = −σ ′ j, j = 1, . . . , n. (3.20)<br />
2. Ist umgekehrt σ ′ eine Signatur, die (3.20) erfüllt, dann ist σ ′ eine extremale Signatur.<br />
Beweis: Für 1) sei σ eine extremale Signatur, sagen wir, der Länge N + 1. Wir indizieren Xσ<br />
als x0 < x1 < · · · < xN und bilden nun Blöcke Xj, j = 0, . . . , k, so daß<br />
Xj < Xj+1 und xℓ, xm ∈ Xj ⇒ σℓ = σm. (3.21)<br />
Anschaulich bedeutet (3.21), daß man gerade alle aufeinderfolgenden Punkte mit gleicher Vorzeichenvorgabe<br />
in einem Block zusammenfaßt. Wäre die Proposition nun falsch, dann würde k,<br />
die Anzahl der Blöcke, k < n erfüllen. Wir wählen nun k − 1 Punkte y0, . . . , yk−1 so, daß<br />
X0 < y0 < X1 < y1 < · · · < Xk−1 < yk−1 < Xk<br />
und wählen einen k + 1–dimensionalen Teilraum Φk+1 von Φ, der auf dem nichttrivialen kompakten<br />
Intervall [a, b] mit x0 < a < y0 und yk < b < xN ebenfalls ein Haar–Raum ist, siehe<br />
Übung 3.9. Die (eindeutige) Lösung φ des Interpolationsproblems<br />
φ (a) = σ0, φ (yj) = 0, j = 0, . . . , k − 1,<br />
in Φk+1 hat nun gerade die Maximalzahl von k Nullstellen 69 und erfüllt daher, daß sgn φ (xj) =<br />
σj, j = 0, . . . , N. Daß bedeutet aber, daß mit den µ0, . . . , µN der extremalen Signatur<br />
0 =<br />
N<br />
µj σj φ (xj) =<br />
j=0<br />
N<br />
j=0<br />
µj<br />
<br />
>0<br />
σj σj<br />
<br />
=1<br />
|φ (xj)| > 0<br />
<br />
>0<br />
ist, was einen offensichtlichen Widerspruch darstellt.<br />
Für 2) betrachten wir zu einer Basis φ1, . . . , φn von Φ die n × n + 1–Matrix<br />
⎡<br />
φ1 (x<br />
⎢<br />
A = ⎣<br />
′ 0) . . . φ1 (x ′ n)<br />
.<br />
. .. .<br />
φn (x ′ 0) . . . φn (x ′ ⎤<br />
⎥<br />
⎦ ,<br />
n)<br />
69 Und die müssen einfach sein, wer’s nicht glaubt, soll’s selbst beweisen, und zwar durch einmaliges Abdividieren<br />
der Nullstelle und Renormalisierung des Resultats, was zu einer weiteren Lösung kleineren Grades führt.