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Approximationstheorie

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54 3 APPROXIMATION IN LINEAREN RÄUMEN<br />

dann ist D(t) eine stetige Funktion in t, die die Eigenschaft D(0) = −D(1) hat, weswegen<br />

es ein t ∗ ∈ [0, 1] geben muß, so daß D (t ∗ ) = 0 und somit eindeutige Interpolation an<br />

u (t ∗ ) , v (t ∗ ) , x3, . . . , xn unmöglich ist. Dieses Vorgehen ist in Abb. 3.3 grafisch dargestellt. <br />

x1<br />

u<br />

v<br />

x2<br />

Abbildung 3.3: Die Vertauschung der Punkte x1 und x2. Irgendwo dazwischen muß was<br />

schiefgehen. Rechts die Art, wie man beim Vorliegen einer Verzweigung verfährt (siehe<br />

z.B. [47, S. 25]), man vertauscht “nach Art des Rangierbahnhofs”, indem man zuerst x1<br />

aufs “Abstellgleis” verschiebt, dann x2 dahin, wo er hingehört und schließlich x1 an seine<br />

Zielposition bringt.<br />

Diese Beobachtung schränkt natürlich unsere Möglichkeiten mit Haar–Räumen zu arbeiten,<br />

drastisch ein, denn im wesentlichen funktioniert die Interpolation nur, wenn X keine “Verzweigungen”<br />

besitzt, denn ansonsten können wir immer zwei Punkte durch Rangieren vertauschen.<br />

Offenbar haben Intervalle und der Torus diese Eigenschaften 62 , aber daß dies wirklich die einzigen<br />

sind, erfordert ein klein wenig mehr an topologischen Überlegungen. Trotzdem gilt das<br />

folgende Resultat, das wir hier aber nicht beweisen wollen 63 , der schon klassische Satz von<br />

Mairhuber 64 aus dem Jahre 1956.<br />

Satz 3.22 (Satz von Mairhuber) [52]<br />

Ein kompakter metrischer Raum X besitzt genau dann nichttriviale Haar–Räume in C(X),<br />

wenn X homöomorph 65 zu einer kompakten Teilmenge von T ist.<br />

Für den Rest dieses Kapitels gehen wir davon aus, daß wir es mit reellwertigen Funktionen und<br />

entsprechend auch mit rellen Haar–Räumen bzw. Tschebyscheff–Systemen zu tun haben, aber<br />

auch, daß unser metrischer Raum X mindestens dim Φ + 1 Punkte enthält.<br />

62Weswegen die “Startersets” für Modelleisenbahner, die nur einen Schienenkreis und keine Weiche enthalten,<br />

auch so langweilig sind.<br />

63Oder könnern . . .<br />

64John C. Mairhuber, von dem (mir) keine biografischen Daten bekannt sind, hat nach meinem Wissensstand<br />

nur zwei Arbeiten geschrieben, nämlich [52] und [53], aber zumindest die erste davon ist ein Klassiker geworden.<br />

65Also topologisch äquivalent.<br />

3<br />

1<br />

2

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