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Approximationstheorie

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3.3 Haar–Räume und Alternanten 53<br />

Eigenschaft 3) ist eine einfache59 Übungsaufgabe, siehe Übung 3.7, nur 4) ist etwas interessanter60<br />

im Beweis. Hierbei zeigen wir durch Induktion über n, daß jede Funktion der Form<br />

n<br />

fn(x) =<br />

j=1<br />

cj e λjx , x ∈ R, cj ∈ R, j = 1, . . . , n,<br />

höchstens n − 1 Nullstellen haben kann, was für n = 1 ziemlich offensichtlich ist. Hätte nun<br />

die Funktion<br />

n+1<br />

fn+1(x) = cj e λjx<br />

mindestens n + 1 Nullstellen, dann hätte auch<br />

gn+1(x) := e −λn+1x<br />

n<br />

fn+1(x) =<br />

j=1<br />

j=1<br />

cje (λj−λn+1)x + cn+1, x ∈ R,<br />

mindestens n + 1 Nullstellen, also hätte, nach dem Satz von Rolle,<br />

g ′ n<br />

n+1(x) =<br />

j=1<br />

(λj − λn+1) cj e (λj−λn+1)x , x ∈ R,<br />

mindestens n Nullstellen, im Widerspruch zur Indukionsannahme. <br />

Übung 3.7 Zeigen Sie, daß 1, cos x, . . . , cos nx, n ∈ N, und sin x, . . . , sin nx, Tschebyscheff–<br />

Systeme auf [0, π] sind. ♦<br />

Man sieht also, Haar–Räume gibt es tatsächlich! Allerdings bedeutet, was man zuerst mal nicht<br />

so einfach sieht, die Existenz von Haar–Räumen eine sehr starke Einschränkung an den zugrundeliegenden<br />

metrischen Raum X, nämlich, daß er entweder ein Intervall 61 oder aber der Torus<br />

sein muß.<br />

Beispiel 3.21 Enthält X ⊂ R 2 eine offene Menge oder eine Verzweigung, dann gibt es keinen<br />

Haar–Raum über X.<br />

Beweis: Wir wählen zu x1, . . . , xn zwei stetige Funktion u, v : [0, 1] → X so, daß<br />

u(0) = v(1) = x1, u(1) = v(0) = x2, u(t) = v(t), t ∈ [0, 1],<br />

und u(t), v(t) ∈ {x3, . . . , xn}. Mit anderen Worten: u und v vertauschen x1 und x2 ohne daß<br />

irgendwann ein doppelter oder mehrfacher Punkt in der Liste u(t), v(t), x3, . . . , xn auftaucht.<br />

Setzen wir nun<br />

<br />

<br />

<br />

φ1 (u(t)) . . . φn (u(t)) <br />

<br />

<br />

φ1 (v(t)) . . . φn (v(t)) <br />

<br />

<br />

D(t) = det φ1 (x3) . . . φn (x3) <br />

,<br />

<br />

<br />

..<br />

<br />

<br />

. . . <br />

<br />

φ1 (xn) . . . φn (xn) <br />

59 Hoffentlich!<br />

60 Dieser, wie ich finde, wirklich nette Beweis stammt aus [56]<br />

61 Oder eine Vereinigung von endlch vielen Intervallen.

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