Approximationstheorie
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3.3 Haar–Räume und Alternanten 51<br />
Sei nun f ∗ ∈ C(X) eine beliebige stetige Funktion, die die beiden Eigenschaften<br />
f ∗ (xj) = cj<br />
|cj| , j = 1, . . . , n, und f ∗ = 1 (3.17)<br />
besitzt – beispielsweise der stückweise lineare Interpolant. Nun setzen wir mittels unserer<br />
“Nulllösung” ψ<br />
<br />
g := 1 − |ψ|<br />
<br />
f<br />
ψ<br />
∗ ,<br />
und erhalten, daß<br />
g (xk) = f ∗ (xk) = cj<br />
|cj|<br />
<br />
<br />
und g ≤ <br />
|ψ| <br />
1 − <br />
ψ<br />
f ∗ ≤ 1, (3.18)<br />
also ist nach Lemma 3.19, das wir gleich beweisen werden, d (g, Φ) = 1. Da für jedes 0 < λ <<br />
ψ−1 und jedes x ∈ X<br />
|g(x) − λ ψ(x)| ≤<br />
<br />
<br />
|g(x)| + λ |ψ(x)| ≤ <br />
|ψ(x)| <br />
1 − <br />
ψ |f ∗ (x)| +λ |ψ(x)|<br />
<br />
≤<br />
≤f≤1<br />
<br />
1<br />
1 − − λ |ψ(x)| ≤ 1 = d (g, Φ) ,<br />
ψ<br />
<br />
>0<br />
ist, wäre λψ eine Bestapproximation für alle hinreichend kleinen Werte von λ, was nicht so<br />
ganz verträglich ist mit der Existenz einer eindeutigen Bestapproximation wäre, weswegen 2)<br />
eben doch erfüllt sein muß. <br />
Um den Beweis von Satz 3.18 zu vervollständigen, fehlt also nur noch das folgende Resultat.<br />
Lemma 3.19 Für jede stetige Funktion f ∗ ∈ C(X), die (3.18) erfüllt, ist d (f ∗ , Φ) = 1.<br />
Beweis: Da 1 = f ∗ = f ∗ − 0 ist offensichtlich d (f ∗ , Φ) ≤ 1. Gäbe es nun ein φ ∈ Φ, so<br />
daß f − φ < 1, dann ist für k = 1, . . . , n<br />
1 > |f (xk) − φ (xk)| 2 = |f (xk)| 2<br />
<br />
=1<br />
+ |φ (xk)| 2 <br />
<br />
− 2ℜ φ (xk) f (xk) ,<br />
weswegen für k = 1, . . . , n<br />
<br />
<br />
ck<br />
0 < ℜ φ (xk) f (xk) = ℜ φ (xk) =⇒ ℜ (ck φ (xk)) > 0<br />
|ck|<br />
sein muss. Schreiben wir andererseits φ als φ = <br />
j ajφj, dann liefert uns (3.16), daß<br />
n<br />
ck φ (xk) =<br />
k=1<br />
n<br />
ajck φj (xk) =<br />
j,k=1<br />
n<br />
j=1<br />
aj<br />
n<br />
k=1<br />
ckφj (xk)<br />
<br />
=0<br />
= 0,