15.10.2013 Aufrufe

Approximationstheorie

Approximationstheorie

Approximationstheorie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

50 3 APPROXIMATION IN LINEAREN RÄUMEN<br />

was wiederum äquivalent dazu ist, daß das Interpolationsproblem eindeutig lösbar ist.<br />

Nehmen wir nun an, daß 2) oder, was dasselbe ist, 3) erfüllt ist und sei für f ∈ C(X) wieder<br />

φ ∗ = f eine Bestapproximation an f. Dann muß #E (f, φ) ≥ n + 1 sein, denn sonst gäbe es<br />

ein Interpolationspolynom φ mit der Eigenschaft 56<br />

und dann ist<br />

φ (x) = − (f(x) − φ ∗ (x)) , x ∈ E (f, φ ∗ ) ,<br />

max<br />

x∈E(f,φ∗ ) ℜ<br />

<br />

(f(x) − φ ∗ <br />

(x)) φ(x) = max<br />

x∈E(f,φ∗ ) |f(x) − φ∗ (x)| 2 < 0,<br />

im Widerspruch zum Kolmogoroff–Kriterium aus Satz 3.8. Um zu zeigen, daß φ ∗ tatsächlich<br />

eindeutig ist, nehmen wir an, ψ ∗ wäre eine weitere Bestapproximation an f. Dann ist auch<br />

ψ = 1<br />

2 (φ∗ + ψ ∗ ) eine Bestapproximation an f und natürlich ist<br />

d := f − φ ∗ = f − ψ ∗ = f − ψ .<br />

Für jedes x ∈ E (f, ψ) erhalten wir nun aber, daß<br />

also ist<br />

d = |f(x) − ψ(x)| ≤ 1<br />

2 |f(x) − φ∗ (x)| +<br />

<br />

≤d<br />

1<br />

2 |f(x) − ψ∗ (x)| ≤ d,<br />

<br />

≤d<br />

(φ ∗ − ψ ∗ ) (x) = 0, x ∈ E (f, ψ) ,<br />

und da #E (f, ψ) ≥ n + 1 ist, muß φ ∗ = ψ ∗ sein.<br />

Sei nun Φ ein Haar–Raum; nun kommt der “Haarige” Teil 57 , nämlich der Nachweis der Interpolationseigenschaft.<br />

Nehmen wir also an, 2) wäre nicht erfüllt, das heißt, es gäbe Punkte<br />

x1, . . . , xn ∈ X und ein ψ ∈ Φ, so daß ψ (xj) = 0, j = 1, . . . , n. Für eine Basis φ1, . . . , φn von<br />

Φ erhalten wir dieses ψ als Lösung eines linearen Gleichungssystems:<br />

0 = a T ⎡<br />

φ1 (x1)<br />

⎢<br />

V = [a1 . . . an] ⎣ .<br />

. . .<br />

. ..<br />

⎤<br />

φ1 (xn)<br />

⎥<br />

. ⎦ =⇒ ψ :=<br />

φn (x1) . . . φn (xn)<br />

n<br />

j=1<br />

aj φj.<br />

Da dieses System eine nichttriviale Lösung a = 0 besitzt, muß es auch ein c = 0 geben58 , so<br />

daß V c = 0 ist, d.h.,<br />

n<br />

n<br />

cjφk (xj) = 0, k = 1, . . . , n ⇐⇒ cj φ (xj) = 0, φ ∈ Φ. (3.16)<br />

j=1<br />

56Sollte # (f, φ) < n sein, dann suchen wir uns einfach noch ein paar beliebige Punkte und schreiben dort<br />

beliebige Werte vor.<br />

57Nicht weil der Beweis übermäßig kompliziert wäre, sondern weil das wohl der Teil ist, der in [27] bewiesen<br />

wurde – allerdings ist dies nur Hörensagen aus [47].<br />

58Die Matrix ist quadratisch und wenn sie “von links” einen Rangdefekt hat, dann auch “von rechts”. Der<br />

Standardspruch aus der linearen Algebra lautet: Zeilenrang = Spaltenrang.<br />

j=1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!