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Approximationstheorie

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3.2 Das Kolmogoroff–Kriterium und extremale Signaturen 43<br />

Ist nun zusätzlich44 λ < δ , dann ist für jedes x ∈ X \ G<br />

2ψ<br />

|f(x) − φλ(x)| = |f(x) − φ ∗ (x) + λ ψ(x)| ≤ |f(x) − φ ∗ (x)| + λ |ψ(x)|<br />

≤ f − φ ∗ − δ + λ ψ < f − φ ∗ − δ + δ<br />

2ψ ψ = f − φ∗ − δ<br />

2 ,<br />

und somit erhalten wir, daß<br />

<br />

ε δ<br />

0 < λ < min 2 ,<br />

ψ 2ψ<br />

=⇒ f − φλ < f − φ ∗ ,<br />

was den gewünschten Widerspruch liefert.<br />

Für die Umkehrung nehmen wir an, daß (3.2) erfüllt ist und erhalten mit der nun schon bekannten<br />

Rechnung, daß für jedes φ ∈ Φ und x ∈ E (f, φ ∗ )<br />

|f(x) − φ(x)| 2 = |(f(x) − φ ∗ (x)) + (φ ∗ (x) − φ(x))| 2<br />

= |f(x) − φ ∗ (x)| 2 + |φ ∗ (x) − φ(x)| 2 <br />

+ 2 ℜ (f(x) − φ ∗ <br />

(x)) (φ∗ <br />

(x) − φ(x))<br />

<br />

≥0<br />

<br />

≥ |f(x) − φ ∗ (x)| 2 = f − φ ∗ 2 ,<br />

weswegen erst recht f − φ ≥ f − φ ∗ und somit φ ∗ eine Bestapproximation ist. <br />

Wir haben jetzt also eine Charakterisierung der Bestapproximation über das Vorzeichenverhalten<br />

auf der Extremalpunktmenge E (f, φ ∗ ). Anders gesagt: Für jedes φ ∈ Φ brauchen wir<br />

uns “nur” das Vorzeichenverhalten auf dieser Menge anzusehen und zu versuchen, ein ψ ∈ Φ<br />

zu finden das dort dasselbe Vorzeichenverhalten hat – gibt es so etwas, dann hat −ψ das entgegengesetzte<br />

Vorzeichenverhalten und unser φ ist keine Bestapproximation, gibt es sowas nicht,<br />

dann ist φ die gesuchte Bestapproximation.<br />

Leider gibt es da aber noch ein kleines Problem: Wir haben keine Ahnung, wie diese Extremalpunktmenge<br />

aussieht, ob sie endlich oder unendlich, abzählbar oder überabzählbar ist.<br />

Doch mit ein bißchen mehr Aufwand 45 kann man hier einiges mehr an Information erhalten.<br />

Definition 3.10 1. Eine Signatur 46 σ der Länge r + 1 ∈ N0 besteht aus Punkten Xσ =<br />

{x0, . . . , xr} ⊂ X und komplexen Zahlen 47 σ0, . . . , σr ∈ C mit der Eigenschaft, daß<br />

|σj| = 1, j = 0, . . . , r.<br />

2. Eine Signatur σ heißt extremal für Φ ⊂ C(X), wenn es zusätzlich positive48 Zahlen<br />

µ0, . . . , µr ∈ R+ gibt, so daß<br />

r<br />

µj σj φ (xj) = 0, φ ∈ Φ. (3.7)<br />

j=0<br />

44Wir bekommen zwei Bedingungen an λ und wählen einfach die kleinere der beiden.<br />

45Den wir nun auch betreiben wollen!<br />

46Der Name kommt nicht von “Unterschrift”, sondern vom englischen Wort “sign” und bedeutet im wesentlich<br />

“Vorzeichenvorgabe”.<br />

47Den “Vorzeichen”; im rellen Fall ist σj = ±1, im komplexen ist σj = eiθj , θj ∈ T.<br />

48Und damit reelle! Schließlich ist C ja kein archimedisch geordneter Körper mehr.<br />

∈Φ

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