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Approximationstheorie

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22 2 POLYNOMAPPROXIMATION – DICHTHEITSAUSSAGEN<br />

2.3 Der Satz von Bishop<br />

So, einen haben wir noch, es gibt nämlich noch eine Verallgemeinerung des Satzes von Stone<br />

bzw. Stone–Weierstraß, die von Bishop 23 [9] stammt und die sich ebenfalls mit Funktionenalgebren<br />

und deren Subalgebren beschäftigt. Dazu brauchen wir noch ein klein wenig Terminologie.<br />

Definition 2.13 Sei X ein kompakter Hausdorff–Raum und A ⊂ C(X) eine Subalgebra mit 24<br />

1 ∈ A .<br />

1. Eine Menge Y ⊂ X heißt A –antisymmetrisch, wenn jede Funktion f ∈ A mit 25 f|Y ⊆<br />

R auf Y konstant ist.<br />

2. Für Y ⊂ X definieren wir die (Halb–)Norm<br />

und den Abstand zu A bezüglich Y als<br />

fY := f|Y = sup |f(y)| , f ∈ C(X),<br />

y∈Y<br />

dY (f, A ) = inf<br />

a∈A f − a Y<br />

= inf<br />

a∈A sup |f(y)| , f ∈ C(X).<br />

Satz 2.14 (Bishop–Stone–Weierstraß)<br />

Sei A eine abgeschlossene Unteralgebra von C(X) und 1 ∈ A . Wenn für f ∈ C(X) und<br />

jede A –antisymmetrische Teilmenge Y von X ein a ∈ A existiert, so daß f|Y = a|Y , dann ist<br />

A = C(X).<br />

Bevor wir uns an den (kurzen und eleganten) Beweis machen, der von Ransford [62] stammt,<br />

schauen wir uns erst einmal an, warum das eine Verallgemeinerung von Satz 2.7 ist. Ist nämlich<br />

A punktetrennend, dann gibt es für je zwei Punkte x, x ′ ∈ X immer mindestens eine Funktion<br />

a ∈ A , so daß a(x) = a(x ′ ); also kann es keine aus mehr als zwei Punkten bestehende Teilmenge<br />

von X geben, auf denen alle Funktionen aus A konstant sind. Da aber auf einpunktigen<br />

Mengen alle Funktionen trivialerweise konstant sind, haben wir sofort das folgende Resultat.<br />

Lemma 2.15 Ist A eine punktetrennende Algebra, dann ist sind die A –antisymmetrischen<br />

Teilmengen von X genau von der Form {x}, x ∈ X.<br />

Und da mit A auch A erst recht punktetrennend ist, liefern Lemma 2.15 und Ersetzen<br />

von A durch A in Satz 2.14 auf ziemlich unmittelbare Art und Weise Satz 2.7. Aber es wird<br />

noch besser! Anstatt den Satz von Bishop direkt zu beweisen, zeigen wir sogar ein noch etwas<br />

allgemeineres Resultat, das auf Machado [50] zurückgeht.<br />

23Mehr Information als “E. Bishop” habe ich hier leider nicht.<br />

24Im Englischen wird diese Eigenschaft als unital bezeichnet, den deutschen Terminus Technicus konnte ich<br />

aber bisher nicht auftreiben.<br />

25Das heißt, diese Definition ist ursächlich für die Algebra der komplexwertigen stetigen Funktionen auf X<br />

gedacht; beschränken wir uns auf reellwertige Funktionen, dann ist diese Bedingung halt eben redundant.<br />

y∈Y

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