Approximationstheorie
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2.2 Der Satz von Stone 19<br />
Satz 2.7 (Satz von Stone–Weierstraß) Sei X ein kompakter metrischer Raum und A ⊂ C(X)<br />
eine Unteralgebra 20 von C(X) mit den Eigenschaften<br />
1. A ist punktetrennend, das heißt, für alle x = x ′ ∈ X gibt es eine Funktion f ∈ A , so<br />
daß f(x) = f(x ′ ).<br />
2. 1 ∈ A .<br />
Dann ist A dicht in C(X), das heißt, für alle f ∈ C(X) und alle ε > 0 gibt es ein a ∈ A so<br />
daß f − a ∞ < ε.<br />
Bemerkung 2.8 Die Forderung der Punktetrennung ist nicht nur hinreichend für die Dichtheit,<br />
sondern im wesentlichen auch notwendig: Ist nämlich A nicht punktetrennend, das heißt, gibt<br />
es zwei “magische” Punkte x, x ′ ∈ X, so daß a (x) = a (x ′ ) für alle a ∈ A , dann gilt für jede<br />
Funktion 21 f ∈ C(X) mit f(x) = f(x ′ ) daß für jedes a ∈ A<br />
f − a ≥ max {|f(x) − a(x)| , |f(x ′ ) − a(x ′ )|} ≥ 1<br />
2 |f(x) − f(x′ )| > 0,<br />
was auch für das Infimum über alle a gilt, weswegen Dichtheit unmöglich ist.<br />
Beginnen wir mit einer einfachten Beobachtung, nämlich, daß Punktetrennung zur Interpolation<br />
an zwei beliebigen Punkten äquivalent ist.<br />
Lemma 2.9 Ein R–Vektorraum V ⊂ C(X) mit 1 ∈ V ist genau dann punktetrennend, wenn es<br />
zu beliebigen Punkten x = x ′ ∈ X und y, y ′ ∈ R eine Funktion f ∈ V gibt, so daß<br />
f(x) = y, f(x ′ ) = y ′ . (2.4)<br />
Beweis: Daß (2.4) Punktetrennung impliziert, ist klar. Sei also nun V punktetrennend und seien<br />
x = x ′ und y, y ′ vorgegeben. Nun wählen wir uns eine Funktion g ∈ V , so daß g(x) = g(x ′ )<br />
und setzen<br />
′ g − g(x) · 1<br />
f = y<br />
g(x ′ ) − g(x) + y g − g(x′ ) · 1<br />
g(x) − g(x ′ )<br />
Bevor wir uns ansehen, worin der Nutzen der Algebren besteht, erinnern wir uns kurz an den<br />
Begriff des Abschlusses, der aus der (Funktional-) Analyis bekannt sein sollte.<br />
Definition 2.10 Der Abschluß Y einer Menge Y ⊂ C(X) besteht aus Y und den Grenzwerten<br />
aller Cauchyfolgen in Y bezüglich der Norm von C(X).<br />
Y ⊂ C(X) heißt abgeschlossen, wenn Y = Y .<br />
20 Als Unteralgebra des Vektorraums C(X) ist A damit auch automatisch ein Vektorraum über R oder C, je<br />
nachdem, ob man reell- oder komplexwertige Funktionen betrachtet.<br />
21 Und sowas gibt es auf jedem kompakten Hausdorff–Raum X.